Ausgabe Nr. 96 - April 2007 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main

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Ausgabe Nr. 96 - April 2007 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche
Intern
Frankfurt am Main
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen Kirche in Frankfurt
Herausgegeben vom Evangelischen Regionalverband Frankfurt am Main
Nr. 96 - April 2007
INFO
BLICKPUNKT
Filmische Dokumentationen, Musikvideos
und Soaps unter anderem von Susanne
Bierwirth, Vera Bourgeois und Ulrich Diekmann aus Frankfurt
sowie Augustine Fouda aus Kamerun zeigt
eine Ausstellung im
Rahmen der Reihe
„African Spots“ bis
14. April in der Evangelischen Stadtakademie, Römerberg 9. Kaleidoskopartig treffen
unterschiedliche Welten und Blicke aufeinander: das Magische begegnet dem Internet, Afrikanisches trifft auf Europäisches,
Tradition auf Pop. Zu sehen sind die Werke
mittwochs bis samstags, von 14 bis 18 Uhr.
Nähere Infos unter www.roemer9.de.
Schorlemmer kommt
„Hier stehe ich und kann auch anders - heute
in der evangelischen Kirche angemessen vom
Glauben reden“ - über dieses Thema spricht
Pfarrer Friedrich Schorlemmer am Mittwoch,
9. Mai, um 19 Uhr, in der Evangelischen
Stadtakademie, Römerberg 9. Nach dem Vortrag diskutieren Elisabeth Schweeger, Intendantin des Schauspiels Frankfurt, Professor
Jürg Leipziger, Dekan Dietrich Neuhaus, Stefan Toepfer von der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung und Pfarrerin Ursula Schoen über
zeitgemäße Verkündigung in der evangelischen Kirche. Eintritt 6, ermäßigt 4 Euro.
AUS DEM INHALT
Offene Kirche heißt geöffnete Kirchen
Kommentar von Ralf Bräuer
2
Kirchenvorstand ist Denkwerkstatt
Höchster Projekt „Einladende Kirche“
4
Hessens Büros sollen rauchfrei werden
Kirche Intern befragte Mitarbeitende 5
Maria Magdalena: Mutige Apostelin
Kirchenlexikon
7
Foto: Oeser
African Spots
Zum „Kinderkulturfestival West“ kamen Ende März 70 Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren ins
evangelische Jugendhaus nach Sossenheim. Akrobatik und das Mülltonnen-Trommeln à la Stomp waren
Höhepunkte der Veranstaltung, die das Stadtjugendpfarramt zusammen mit dem Evangelischen Verein
für Jugendsozialarbeit und der Regenbogengemeinde organisiert hat.
Großes Finanzloch in den Kirchenmauern
Gebäude-Ausschuss legt Regionalversammlung ersten Bericht vor
Renovieren, instandhalten, verkaufen? Wie die
evangelische Kirche in Frankfurt in Zukunft mit
ihren Kirchen und Gemeindehäusern umgeht,
das steht im Mittelpunkt der Regionalversammlung am Mittwoch, 2. Mai, um 18 Uhr,
im Großen Saal des Dominikanerklosters, KurtSchumacher-Straße 23.
Der im September vergangenen Jahres gegründete Ausschuss für gemeindliche Gebäude
berichtet dem Frankfurter Kirchenparlament
über die ersten Ergebnisse seiner Arbeit. Ziel
der Ausschussarbeit ist es, so der Ausschussvorsitzende Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn, bis Frühjahr 2008 Empfehlungen für den
Umgang mit Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäusern zu erarbeiten. Hintergrund ist der anhaltende Zwang zum Sparen. Nach Begutachtung aller Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäuser hat die Bauabteilung des Evangelischen Regionalverbandes hochgerechnet, dass
sich allein die Bauunterhaltungskosten in den
nächsten zehn Jahren auf mindestens 42 Millionen Euro belaufen würden - Kosten für notwendige Modernisierungen und Investitionen
sind dabei nicht berücksichtigt. Im Vergleich
dazu betragen die Haushaltsmittel für 2007
nur 2,2 Millionen Euro. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass die Landeskirche die Zuweisung - wie in den vergangenen Jahren geschehen - weiter kürzt.
Konsequenz dieser Entwicklung ist für Brügmann-Friedeborn die Abgabe von Gebäuden.
„Wir haben eine gewaltige Aufgabe vor uns“, so
der Ausschuss-Vorsitzende. Bei der Bewertung
der einzelnen Gebäude gehe es ja nicht nur um
Kosten, sondern auch um die kirchliche Arbeit
vor Ort. Eines sei aber jetzt schon klar: „Alle Gemeinden werden gefordert sein, an dieser
schmerzhaften, aber unabweislichen Gemeinschaftsaufgabe mitzuwirken.“
Carla Diehl
KOMMENTAR
KURZ NOTIERT
Offene Kirche heißt geöffnete Kirchen
Dekanat Höchst beschließt
USA-Partnerschaft
Wenn drei Protestanten zusammensitzen und
diskutieren, gibt es mindestens vier Meinungen - so lässt sich ein gängiges Klischee über
die evangelische Kirche beschreiben. Doch
Hurra! Beim Thema „Offene Kirchen“ lässt
sich in der evangelischen Kirche ein seltsam
einstimmiges Säuseln vernehmen. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau startet
ein Projekt „Offene Kirchen“ (Seite 3), ohne
dass es Widerworte der Talar- und/oder Bedenkenträger gibt. Die Dekanatssynode
Höchst beschreibt bei ihren Zukunftsvisionen
geöffnete Kirchentüren als wichtige Maßnahme (Seite 4). Offene Kirche heißt geöffnete Kirchen, ist man sich einig. „Es ist
wichtig, dass wir unsere Kirche für alle öffnen, als Hinweis, dass alle bei Gott willkommen sind“, so begründet Pfarrerin Gabriele
Scherle, Pröpstin für Rhein-Main, die EKHNAktion theologisch.
Doch wird aus dem einmütigen Säuseln ein
starker, frischer Wind? Gut, in Frankfurt
haben einige Kirchengemeinden ihre Gotteshäuser nicht nur zu den sonntäglichen Gottesdiensten geöffnet. Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in der Nordweststadt zum Beispiel
öffnet ihre Türen Montag, Mittwoch, Freitag
von 17 bis 18 Uhr, Dienstag und Donnerstag
von 16 bis 18 Uhr und Samstag von 11 bis 13
Uhr. Entsprechen diese schwer zu merkenden
Öffnungszeiten, die wie Sprechzeiten einer
Arztpraxis anmuten, den Bedürfnissen der
Menschen im Stadtteil? Und kann man bei der
Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer, die
nur samstags für zwei Stunden Besuchern Einlass gewährt, von einer offenen Kirche spre-
Die Mitglieder der Dekanatssynode Höchst
haben auf ihrer Tagung am 20. März in Zeilsheim beschlossen, sich an der Partnerschaft
der EKHN mit der United Church of Christ
(UCC) in New York zu beteiligen. Die EKHN
stellt jährlich für dieses Projekt 15.000 Euro
zur Verfügung. Geplant sind Projekte zur Jugendarbeit, Austausch und Begegnung zu
Themen wie Gemeindeaufbau und Theologie.
Die Partnerschaft ist zunächst begrenzt auf
fünf Jahre. Im Juni soll eine EKHN-Delegation zur Synode der UCC in die USA reisen.
„Es geht darum, eine Tür aufzustoßen“, sagte
Dekan Jan Schäfer.
chen? Gleichzeitig hat die Alte Nikolaikirche,
die nur ein paar Schritte über den Main entfernt liegt, jeden Tag mehrere hundert Gäste Öffnungszeiten täglich von 10 bis 20 Uhr.
So manche Kirchenfrau und so mancher Kirchenmann, die und der auch ökonomisch
denkt, macht noch eine ganz andere Rechnung auf: Kirchen kosten in der Bauunterhaltung viele Millionen Euro. Und die Mittel
werden immer knapper und reichen schon
jetzt nicht mehr für den Erhalt aller Gotteshäuser aus. Ist es sinnvoll, so viel Geld für
den Erhalt einer Kirche auszugeben, wenn
diese nur ein Mal in der Woche für den Gottesdienst und ab und an für eine Trauung
oder ein Konzert genutzt wird? Offene, weil
täglich geöffnete Kirchen eignen sich also
gut als ein Parameter für die Entscheidung,
welche Kirchen perspektivisch erhalten werden sollen. Wer so denkt, will damit sicherlich
nicht drohen, sondern beschreibt lediglich
die ökonomische Seite der Realität.
Wer es wirklich ernst meint mit der offenen
Kirche, der darf nicht einfach den gängigen
Totschlag-Argumenten glauben wie „Wir finden doch niemanden, der in der Kirche aufpasst!“ oder „Da wird dann geklaut und die
Kirche verwüstet!“. Wenn dem so wäre, dann
wäre die katholische Kirche mit ihren vielen
geöffneten Gotteshäusern doch schon längst
pleite. Und wie für das Kuchenbacken beim Gemeindefest, so lassen sich sicher auch für eine
offene Kirche Menschen finden, die sich engagieren - wenn sie merken, dass das Projekt der
Gemeinde wirklich wichtig ist.
Ralf Bräuer
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
„Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht,
ich habe es schon hundertmal geschafft“, hat
der Schriftsteller Mark Twain einmal selbstironisch gesagt. Werden nun, weil künftig das
Rauchen in Bahnhöfen, Gaststätten, öffentlichen Gebäuden und Büros verboten werden
soll, viele Raucherinnen und Raucher dem
Glimmstengel Ade sagen? Auf Seite 5 rollt Kirche Intern dieses aktuelle Thema auf und hat
sich unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehört, wie die es denn finden würden, wenn das Dominikanerkloster rauchfrei
wäre.
Endlich ist der Frühling da und der Sommer
nicht mehr weit! Viele Jugendliche wollen in
den Sommerferien nicht unbedingt mit Mama
und Papa nach Österreich oder an die Ostsee
2 Evangelische Kirche Intern
Keine Zuschüsse mehr für
Quelle-Reisen
Der Evangelische Regionalverband (ERV) gewährt keine Reise-Zuschüsse mehr bei Buchungen im Reisebüro Reise-Quelle, Zeil 46.
Das Reisebüro hat die Rabattierung mit Gutscheinen aufgekündigt. Allerdings können
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ERV für
Pauschalreisen vier Prozent Rabatt bekommen, wenn sie einen Dienstausweis vorlegen.
Den Dienstausweis gibt es in der Personalabteilung im Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23. Die Zuschüsse zur Mitarbeitererholung in den Ferienhäusern des ERV
gibt es weiterhin. Nähere Infos bei Roland
Leonhard, Kirchliches Werk für Freizeit und
Erholung, Telefon 069 2165-1232.
PLAY zieht um
Der Spiel- und Materialverleih PLAY des Evangelischen Stadtjugendpfarramtes zieht um.
Ab Mitte April ist der Verleih im Jugendhaus
Am Bügel, Ben-Gurion-Ring 35-37. Auf vergrößerter Fläche gibt es Großspielgeräte wie
Hüpfburg, Kletterfelsen oder Rollrutsche und
Materialen für kleinere Veranstaltungen und
Projekte, etwa zu Sinneserfahrungen oder
Umweltthemen. Evangelische Kirchengemeinden und Einrichtungen erhalten Sonderkonditionen. PLAY ist zu erreichen unter Telefon
069 25494-608 oder per E-Mail [email protected].
Gewonnen!
fahren. Bei „hin und weg - Evangelische Jugendreisen“ laufen deshalb die Vorbereitungen
für die Freizeiten auf Hochtouren. Kirche Intern hat die Schulung der Betreuungsteams
besucht und berichtet darüber auf Seite 8.
Eine informative Lektüre und ein gesegnetes
Osterfest wünscht Ihnen
Ihre Sandra Hoffmann
Kornelia Löw, Thomasgemeinde, Heike Cleer,
Familienbildung Höchst, Anne Neumann, Kita
der Thomasgemeinde, Christine Baasch, Referat MOW, und Regina Backes, Zentrale Vermittlung von Unterkünften, sind die Gewinnerinnen des Preisrätsels aus Kirche Intern
Nr. 95. Die richtige Antwort war: Der Roman
„Die Haushälterin“ von Jens Petersen wurde
mit dem Evangelischen Buchpreis 2007 ausgezeichnet. Zu gewinnen gab es jeweils ein
Exemplar des Romans.
Foto: Oeser
KIRCHENWELT
Bastian Michailoff hat sich für Kirche
Intern auf die Suche nach offenen Kirchen in Frankfurt gemacht. Er ist fündig geworden, hat mit Verantwortlichen
gesprochen und die ‚neue Offenheit’ auf
sich wirken lassen.
Menschen da, nur das Sparschwein war weg
Frankfurter Kirchengemeinden machen positive Erfahrungen mit offenen Kirchen
Zunächst deutet nichts darauf hin. Kein
Schild, kein „Treten Sie ein, herzlich Willkommen“. Und doch lässt sich die Tür problemlos öffnen. Beim Betreten der Lutherkirche im Frankfurter Nordend fällt der Blick
durch das Foyer auf eine halboffene Glastür.
Die schwere Holztür schließt sich leise im
Hintergrund und schirmt den Besucher gegen
den Straßenlärm ab. Nur gedämpft dringen
noch Geräusche ins Innere. Vorn, hinter einen
breiten Glasfront, erstreckt sich der Kirchraum. Das Kreuz, darunter der Altar und die
aufgeschlagene Bibel. Sonnenlicht fällt durch
bunte Kirchenfenster. Der Raum verbreitet
Ruhe, er lädt zum Verweilen ein.
Landeskirche macht Vorstoß
Eine Initiative der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau (EKHN) möchte, dass Menschen Gott auch außerhalb der Gottesdienstzeiten erfahren können – in offenen Kirchen
wie der Frankfurter Lutherkirche. Um möglichst viele Kirchengemeinden zu ermuntern
und zu unterstützen, ihre Kirchenräume geöffnet zu halten und dafür entsprechend auszustatten, hat eine Arbeitsgruppe im Auftrag
der Kirchenleitung der EKHN einen Leitfaden
und weitere Materialien für die Initiative „Offene Kirchen“ herausgegeben.
Bedenken bestätigen sich nicht
Die Evangelische Luthergemeinde im Frankfurter Nordend hat 2004 damit begonnen,
ihre Kirche auch unter der Woche zu öffnen.
Seit der Umbau zum Gemeindezentrum abgeschlossen ist, ist der Kirchraum frei zugänglich. Mittlerweile an sieben Tagen in der
Woche von 10 bis 18 Uhr. Eine Kunstausstellung im Kirchraum war der Auslöser, die Öffnungszeiten auszudehnen – und dabei ist es
dann geblieben. „Das Prinzip der offenen Kirche findet sich bei uns in der gesamten Architektur wieder“, erläutert Reiner Haberstock, Pfarrer in der Luthergemeinde. Natürlich habe es Bedenken gegeben, Angst vor
Vandalismus. Aber der Wunsch, die Kirche
offen zu halten, war größer. „Eine gewisse
Präsenz ist erforderlich, alles andere ist Wagnis“, sagt Haberstock. Da Gemeindebüro und
Kirche unter einem Dach sind, gehen hier
ständig viele Menschen ein und aus, sieben
Tage die Woche. „Bei einer allein stehenden
Kirche ist das anders“, gibt der Geistliche zu
bedenken. Passiert ist noch nichts, genauso
wenig wie in der Evangelischen Martinusgemeinde in Schwanheim. Dort will man das
Jahr nutzen und überprüfen, inwieweit die
Bedenken, die Kirche nicht zu öffnen, berechtigt sind. Einen kleinen Vorfall gab es allerdings: „In der ersten Woche der Öffnung
wurde das Sparschwein des Fördervereins der
Martinuskirche geklaut“, erzählt Pfarrer Burkhard Sulimma. „Wir haben einfach nicht daran
gedacht, dass es eine so leichte Beute ist.“
Offenheit als Symbol
Vermehrt darauf zu achten, dass alle an die
Kirche angrenzenden Räume immer verschlossen sind und die Öffnung und Schließung zu
organisieren, das sind laut Pfarrer Haberstock
die größten Herausforderungen. Ansonsten
könne Kirche und Gemeinde vor Ort nur gewinnen. „Eine offene Kirche - das hat auch
eine symbolische Bedeutung“, betont der Pfar-
rer und erzählt, wie die Gemeinde durch die
offene Kirche im Stadtteil besser wahrgenommen wird. Eine besondere Aktion, um die Öffnung publik zu machen, habe es nicht
gebraucht. „Gute Nachrichten entwickeln eine
eigene Kraft“, weiß Sulimma.
„Grundsätzlich ist jede Kirche geeignet, offen
gehalten zu werden“, heißt es in dem Leitfaden der EKHN, lediglich die Bedingungen seien
unterschiedlich. Bauliche und kunstgeschichtliche Besonderheiten können ebenso motivieren, die Kirche ständig zu öffnen, wie die
Einsicht, dass Kirchräume besondere Räume
sind. Von „Heiligkeit“ spricht Gabriele Scherle,
Pröpstin in Rhein-Main. Sie fordert ein neues
Nachdenken über die Bedeutung des Ortes im
evangelischen Kontext und unterstützt die Initiative der Landeskirche ausdrücklich.
Auf die Masse kommt es nicht an
Das Gästebuch der Luthergemeinde dokumentiert die Geschichte des Kirchraums mit
seinen Besucherinnen und Besuchern. Pfarrer
Haberstock deutet auf einen Eintrag. Hier erzählt jemand von einem schwierigen Weg,
von der Begegnung mit diesem Ort, von Hoffnung und Dankbarkeit. „Welche Einladung:
Die Tür ist offen“, hat der Autor seine Zeilen
überschrieben. „Für diesen Menschen allein
würde es sich lohnen, die Kirche über Jahre
offen zu halten“, sagt Haberstock lächelnd.
Materialien zum Thema „Offene Kirchen“ gibt
es unter www.zentrum-verkuendigung.de.
Eine Liste offener Kirchen in Frankfurt steht
unter www.frankfurt-evangelisch.de.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Kommentar auf Seite 2.
Bastian Michailoff
Evangelische Kirche Intern 3
ARBEITSWELT
TIPPS UND TERMINE
Kirchenvorstand ist Denkwerkstatt
Gemeinsam in die Woche
starten
Dekanat Höchst präsentiert Projekt für eine einladende Kirche
Gemeinsam mit anderen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern die neue Arbeitswoche mit einer
Andacht zu beginnen - dazu lädt der Evangelische Regionalverband jeden Montag, um
8.30 Uhr, in die Heiliggeistkirche im Dominikanerkloster, Kurt-Schumacher-Straße 23,
ein. Im April halten die Andachten: Pröpstin
Gabriele Scherle (2.4.), Claus Ludwig Dieter
(16.4.), Pfarrer Dr. Michael Frase (23.4.) und
Mirko Webler (30.4.). Am Gründonnerstag, 5.
April, hält Pfarrerin Esther Gebhardt eine Andacht um 13.30 Uhr, am Ostermontag findet
keine Andacht statt.
„Was brauchen wir, um in Zukunft eine offene
und einladende Kirche für die Menschen zu
sein? Welche Personen sind hierfür tragende
Säulen, welche Fähigkeiten braucht Gemeinde?
In welchen Lebenssituationen und an welchen
Orten muss Kirche präsent sein?“ Diese Fragen
hatte die Dekanatssynode den Kirchenvorständen im Dekanat Höchst im vergangenen
Jahr gestellt.
Auf ihrer Synode am 20. März in Zeilsheim präsentierte eine Projektgruppe nun die Ergebnisse. Das Manko: Manche Gemeinden hatten
den Ist-Zustand beschrieben, andere eine Vision in die Zukunft entworfen. „Das bringt
eine gewisse Unschärfe in die Ergebnisse“, erklärte Dekan Jan Schäfer. Dennoch könne man
sehr gut sehen, dass sich die Gemeinden vom
Pfarramt vor allem Glaubensfestigkeit und ein
Vorbild als Christ oder Christin erwarten. Die
Kirchenmusik erachteten die Gemeinden ebenfalls als sehr wichtig. Auffallend sei allerdings
gewesen, dass sie der Bildung und damit auch
den Erzieherinnen und Erziehern zwar eine
große Bedeutung einräumten, aber keine konkreten Vorstellungen von deren zukünftigen
Rolle in einer einladenden Kirche hätten.
Zwei Dinge soll die Kirche nach Vorstellung der
befragten Kirchenvorstände vor allem sein:
Heimat und Zufluchtsort zum einen und aufsuchende, auf die Menschen zugehende Kirche
zum anderen. Als wichtig erachteten die KVs,
dass die Gemeinden stadtteilbezogen arbeiten
und sich in gesellschaftliche Themen einmischen. Als Wege der Vermittlung einer einladenden Kirche nannten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer an erster Stelle geöffnete Kirchen, danach unterschiedliche Gottesdienstformen, ein klares Gemeindeprofil und attraktive Veranstaltungen.
Konsens war, dass die einzelnen Gemeinden je
nach Neigung und Fähigkeiten sowie Erfordernissen im Stadtteil ihre Schwerpunkte bilden
müssen. „Dafür aber ist eine gute Kommunikation und Kooperation zwischen den benachbarten Gemeinden unerlässlich“, betonte Dekan Jan Schäfer. Eine Frage werde dabei auch
sein, ob nicht manche Kooperation auch in
einer Fusion münden müsse.
Die Ergebnisse der Dekanatssynode werden zusammen mit dem Stand der Dinge in Sachen
Planungsbezirke dokumentiert und in Kürze
den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Augenmerk wird dabei sein: Wo gibt es bereits
Zusammenarbeit und wo muss sie gegründet
werden? All diese verschiedenen Projekte seien
nicht mehr länger Visionen, sondern bereits
Tatsache im Dekanat, so Dekan Jan Schäfer.
„Dies alles aber kann nur vom Kirchenvorstand
getragen werden – er ist die Denkwerkstatt der
Gemeinde.“
Sandra Hoffmann
BLICKPUNKT
40 Jahre Küsterbund
Der Küsterbund der Evangelischen Kirche in
Hessen und Nassau (EKHN) feiert am Dienstag, 10. April, sein 40-jähriges Bestehen. Der
Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr in der
Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer. Die
Jahreshauptversammlung findet anschließend in den Räumen der Sankt Paulsgemeinde, Römerberg 9, statt.
Ehrenamtlich alte und
kranke Menschen begleiten
Die evangelische und die katholische Krankenhaus- und Altenheimseelsorge bieten
einen Ausbildungskurs für Ehrenamtliche in
der Altenheim- und Krankenhausseelsorge an.
Angesprochen sind Frauen und Männer, die
lernen wollen, andere Menschen seelsorgerlich zu begleiten. Der Kurs dauert von November 2007 bis Juni 2008. Die Ausbildung
gliedert sich in drei Wochenenden und acht
Seminarabende. Die Teilnahme kostet 100
Euro. Den Kurs leiten Pfarrer Günter Gottschämmer und Pfarrerin Andrea Klimm-Haag,
beide sind in der Klinikseelsorge in Frankfurt
tätig. Ein Informationsabend findet am
Dienstag, 24. April, statt. Interessenten erhalten die Anmeldeunterlagen beim Zentrum
Seelsorge und Beratung, Kaiserstraße 2,
61169 Friedberg, Telefon 06031 162950,
E-Mail [email protected].
Foto: Oeser
Gospel-Workshop
Die Fastenzeit in Wort und Lied. Rund 70 Gäste folgten am 9. März einer Einladung der evangelischen und der katholischen Gemeinde am Riedberg zu einer musikalischen Reise in die Wüste mit
den Musikern Siegfried Fietz (links) und Gerhard Barth. Mit dabei war auch Pfarrer Helwig WegnerNord, von dem die meisten der Liedtexte stammen und der den Abend mit Textbeiträgen aus Bibel
und Literatur rund um Fasten, Askese und Wüste begleitete.
4 Evangelische Kirche Intern
Lust, Gospels zu singen und neue Lieder kennen zu lernen? Manuela Cobb von der Atterberry Chapel bietet am Samstag, 28. April,
und am Samstag, 19. Mai, einen Gospel-Workshop für interessierte Jugendliche und junge
Erwachsene in der Atterberry Chapel, Multicultural Christian Church, Rossittener Straße
19, an. Der Chor wird am Pfingstmontag, 28.
Mai, beim Internationalen Fest im Dominikanerkloster singen. Infos bei Dietmar Will, Telefon 069 427261715, E-Mail dietmar.will
@ev-dekanat-ffm.de.
Foto: Oeser
ARBEITSWELT
Was in anderen Ländern bereits Standard ist, soll nun auch in Deutschland
eingeführt werden: Das Rauchverbot in
öffentlichen Gebäuden und Büros. Kirche Intern wollte wissen, wie es die
Mitarbeitenden finden, wenn zum Beispiel im Dominikanerkloster das Rauchen verboten würde.
Hessens Büros sollen rauchfrei werden
Kirche Intern befragte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihrer Meinung
Der erste Raucher in Europa wurde für zehn
Jahre inhaftiert, weil man damals meinte, der
Teufel sei im Spiel, als man ihn aus Mund und
Nase rauchend auf der Straße sah. Gar so
schlimm wird es für die Raucher heuer nicht
kommen. Aber seit Ende März ist es nach langem Hickhack amtlich: Das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Diskotheken und Gaststätten. Das Nichtraucherschutzgesetz soll
Ende 2007 in Kraft treten. Bis dahin müssen
die Bundesländer die Einzelheiten beschließen.
Was Hessen tatsächlich umsetzt und inwieweit
kirchliche Verwaltungen wie das Dominikaner-
Umfrage
Kirche Intern hat 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung des ERV zu ihrer Meinung nach einem Rauchverbot im Dominikanerkloster befragt. 38 Prozent der Befragten
gaben an, Raucher zu sein.
Finden Sie es gut, wenn im Dominikanerkloster ein Rauchverbot eingeführt würde ?
Ja
Nein
Egal
63 %
22 %
15 %
kloster in Frankfurt als „öffentliches Gebäude“
unter das Rauchverbot fallen, ist noch offen.
In den vergangenen Jahren hat sich das Mengenverhältnis von Rauchern und Nichtrauchern deutlich zu Gunsten der Nichtraucher
verändert. Die Entwicklung in den europäischen Nachbarländern, die öffentliche Wahr-
nehmung, die Gesundheitsdebatte und der
Nichtraucherschutz haben das Klima für Raucherinnen und Raucher spürbar verändert. Die
Debatte hat mit dem neuen Gesetz nun nochmals eine neue Qualität gewonnen. Kontrovers, geradezu hitzig sind die Diskussionen.
Auch im Dominikanerkloster.
Kirche Intern hat eine Umfrage unter den Verwaltungs-Mitarbeitenden des Evangelischen
Regionalverbandes gemacht: Demnach sind
knapp zwei Drittel für ein generelles Rauchverbot im Dominikanerkloster, 22 Prozent sind dagegen und 15 Prozent ist es egal. Manche
fühlen sich sogar massiv gestört durch den
Qualm von Kollegen. Andere – auch Nichtraucher - sehen das Rauchen am Arbeitsplatz eher
locker. Manche haben sich ohnehin bereits angewöhnt, zum Rauchen das eigene Büro zu verlassen. Lange ist es noch nicht her, als die
Kantine im Dominikanerkloster rauchfrei wurde.
Die Mitarbeitenden und Besucher haben sich
schnell daran gewöhnt, scheint es. Ob es bei
einer weiter gehenden Einschränkung ebenso
wäre, bleibt abzuwarten. Fakt aber ist: Raucher
sind für den Arbeitgeber sogar ein Kostenfaktor. Rund 1.000 Euro koste ein rauchender Beschäftigter laut einer Untersuchung des
European Network for Smoking Prevention pro
Jahr durch erhöhten Krankheitsausfall und Reinigungskosten.
Doch Verbote allein sind nicht das Allheilmittel bei der Debatte um den blauen Dunst. Manche Arbeitgeber bieten Beratung, Entwöhnungskurse für Raucher oder auch Belohnungssysteme für Nichtraucher. Bei Siemens
zum Beispiel gibt es für Nichtraucher die sogenannte „Apfelpause“.
Sandra Hoffmann
Dagmar Hock, Gemeindliche Bau- und
Verwaltungs-GmbH: „Für mich ist nicht
nachvollziehbar, warum Mitarbeiter in
geschlossenen Einzelbüros nicht rauchen sollen. Wenn kein regelmäßiger
Publikumsverkehr herrscht, kann auch
niemand durch den Rauch belästigt werden. Ich
setze jedoch voraus, dass jeder Raucher so einsichtig ist, in Gegenwart von Nichtrauchern
oder Besuchern nicht zu rauchen.“
Sebastian Parker, Abteilung II: „Ich spreche
mich deutlich für ein
Rauchverbot aus. Ein Arbeitgeber sollte nicht tolerieren, dass Inventar
und Gebäude durch den Qualm dauerhaft geschädigt und damit auch in ihrem Wert gemindert oder unbrauchbar werden. Solche Nachteile
rechtfertigen meiner Meinung nach ein Rauchverbot.“
Lilo Körner, MAV-Vorsitzende: „Die
Frage eines Rauchverbots im Dominikanerkloster führt innerhalb der MAV
zu äußerst kontroversen Diskussionen.
Bereits vor zwei Jahren setzte die
Nichtraucherfraktion ein Rauchverbot
im MAV-Büro durch. Sollte der Vorstand nun ein
Rauchverbot beschließen, hat sich die MAV im
Rahmen des Mitwirkungsverfahrens auch für die
rauchenden Mitarbeitenden einzusetzen. Wo
können diese Mitarbeitenden zukünftig rauchen
und wie wird mit den Zigarettenpausen umgegangen? Eine entsprechende Regelung wird sicherlich gefunden werden.“
Evangelische Kirche Intern 5
PERSONAL
Neu:
Milenka Bunoza-Sokcevic, Reinigungskraft,
Philippusgemeinde, 15.12.
Georgios Toumparidis, Diplom-Sozialpädagoge, Fachbereich I, Täter-Opfer-Ausgleich,
1.3.
Thomas Nörpel,
Hausmeister, Abteilung II des
Evangelischen
Regionalverbandes, Referat Meldewesen,
Organisation und
Wirtschaftsangelegenheiten, 1.3.
Gerald Ssebudde, nebenamtlicher Kirchenmusiker, Kirchengemeinde Bockenheim, 15.3.
Edit Siller, Reinigungskraft, Kindergarten der
Auferstehungsgemeinde, 1.3.
Susanne Renneisen, pädagogische Hilfskraft, Kindertagesstätte Weißfrauen der Hoffnungsgemeinde, 12.3.
Susanna Plati, Gemeindesekretärin, Kirchengemeinde Höchst am Main, 15.2.
Lilli Wiedemann, Erzieherin, Kindertagesstätte der Dankeskirchengemeinde, 5.3.
Cordula Scobel, nebenamtliche Kirchenmusikerin, Kirchengemeinde Bockenheim, 15.2.
Elisabeth Schmitt, Mitarbeiterin im Veranstaltungsmanagement, Fachbereich III,
Evangelische Stadtakademie,
1.3. (Foto)
Antje Grell, Projektplanerin,
Abteilung II Bau, Liegenschaften, Hausverwaltung
des Evangelischen Regionalverbandes, 1.3.
Olga Dumler, Erzieherin, Kita „City-West“,
1.2.
Pia Henning, pädagogische Mitarbeiterin,
Kindertagesstätte der Kirchengemeinde Frankfurt am Main–Fechenheim, 19.2.
Roland Kaiser, Verwaltungsangestellter, Abteilung II des Evangelischen Regionalverbandes, Referat Meldewesen, Organisation und
Wirtschaftsangelegenheiten, 1.3.
Meike Böhm, Erzieherin, Kindertagesstätte
der Cyriakusgemeinde, 1.3.
Wolfram Duncker, Diplom-Sozialarbeiter,
Fachbereich II, Ökumenischer Sozialdienst
Wohnen und Betreuen, 15.3.
Diakon Uwe Scharf, Leiter des Ökumenischen Familienmarktes im Fachbereich II, ist
für sechs Jahre beurlaubt und wird zum 1.3.
das Amt des Bürgermeisters von Hasselroth
antreten.
Geburtstage im April
50 Jahre
Erika Sivinski, Fachbereich II Diakonisches
Werk für Frankfurt am Main, Mobile Kinderkrankenpflege, 12.4.
Evanthia Manola, Fachbereich III, Evangelisches Zentrum für Beratung und Therapie Haus am Weißen Stein, 17.4.
65 Jahre
Pfarrerin Elke Klee, Evangelische Cyriakusgemeinde, 12.4.
Kurt Scharmann, früher Wirtschaftsbetrieb
des ERV, 5.4.
6 Evangelische Kirche Intern
Stefan Weskamp, Fachbereich III, Kirchlicher Sozialdienst für Flüchtlinge, 28.2.
Jubiläum:
Milomirka Arsenijevic, Hauswirtschafterin
im Dominikanerkloster, Spenerhaus, feiert am
1.4. eine Beschäftigungszeit von 30 Jahren.
Pfarrer Jeffrey Myers feierte am 21.3. ein
Ordinationsjubiläum von 25 Jahren. Er ist
Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an der Alten Nikolaikirche und Pfarrer an der Frankfurter
Messe.
Gisela Küllmer kann am 1.5. auf eine Beschäftigungszeit von 20 Jahren im ERV zurückblicken. Sie arbeitet als Verwaltungsangestellte im Diakoniezentrum Weser5, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am
Main.
Bernhard Stengel kann am 1.4. auf eine Beschäftigungszeit von zehn Jahren zurückblicken. Er ist Leiter des Kirchlichen Werks für
Freizeit und Erholung sowie der Wirtschaftseinrichtungen des ERV.
Ruhestand:
Karin Nord, Diplom-Sozialpädagogin, Fachbereich II Diakonisches Werk für Frankfurt am
Main, Pädagogische Frühförderung, 1.3.
Veränderung:
Nadja Eckhardt, Erzieherin, Kindertagesstätte der Sankt Nicolai-Gemeinde, 13.3.
Ausgeschieden:
Karl-Heinz Rosplecz, früher Abteilung II
des ERV, ROW, 28.4.
70 Jahre
Evelyne Müller, früher Evangelische Familienbildung, 21.4.
75 Jahre
Mechthild Olbrich, früher Fachbereich II
Diakonisches Werk für Frankfurt am Main,
Zentrale ambulante Krankenpflege, 29.4.
85 Jahre
Ruth Krone, früher Propstei Frankfurt am
Main, 19.4.
Gabriele Schrödter ging am 1.3. in den Ruhestand. Sie war als Diplom-Psychologin seit
1976 beim Evangelischen Regionalverband
beschäftigt – zuletzt im Zentrum für Beratung
und Therapie - Haus am Weißen Stein.
RÜCKBLICK
Vor 20 Jahren
... stand vier Wochen lang ein RadioContainer vor der Sankt Katharinenkirche. Dort konnten Menschen ihre
Meinung über die Kirche loswerden.
Aus den Beiträgen entstand eine zehn
Stunden lange „Gardinenpredigt“.
... gründete der Evangelische Regionalverband zusammen mit der Evangelischen Französisch-reformierten
Gemeinde die erste deutsche integrative Grund– und Sonderschule.
... zeigte eine Ausstellung im Dominikanerkloster etwa 100 Tücher, auf
denen Menschen ihren Wunsch nach
Frieden und ihre Angst vor Atomwaffen aufgemalt, -gestickt, oder –genäht hatten.
SERVICE
BLICKPUNKT
Zum 1. Juni vergibt die Stadt Frankfurt 1000
Ehrenamts-Cards als Zeichen des Dankes für
langjähriges und intensives bürgerschaftliches Engagement. Die Karte ermöglicht vergünstigten Eintritt in viele öffentliche und
private Einrichtungen. Beantragen kann die
Karte, wer sich seit mindestens fünf Jahren
mindestens fünf Stunden pro Woche unentgeltlich engagiert. Antragsformulare gibt es
bei der Bürgerberatung auf dem Römerberg
und unter www.buergerengagement.frankfurt.
de. Die Anträge müssen bis 30. April beim
Magistrat der Stadt Frankfurt am Main,
Hauptamt, Referat Bürgerengagement, Barbara Jaeckel, Bethmannstraße 3, 60311
Frankfurt am Main, abgegeben werden.
Merkblatt für Ehrungen
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
(EKHN) würdigt langjähriges und herausragendes ehrenamtliches Engagement mit besonderen Ehrungen und verleiht die „Ehrenurkunde“, die „Silberne Ehrennadel“ und die
„Martin-Niemöller-Medaille“. Was bei einem
Antrag auf Verleihung beachtet werden muss,
regelt ein Merkblatt, das im Internet unter
www.ekhn.de heruntergeladen werden kann.
Infos bei Carola Jekel, Referat Gemeinde- und
Verfassungsrecht, Telefon 06151 405-325.
Ehrenamtsakademie im
Internet
Die Ehrenamtsakademie der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist ab
sofort auch im Internet erreichbar. Unter
www.ehrenamtsakademie-ekhn.de sind Informationen über deren Angebote, Ziele und
Aufgaben abrufbar. Die Akademie richtet sich
an ehrenamtliche Führungskräfte der EKHN,
zum Beispiel an Mitglieder von Kirchenvorständen und Synoden.
STELLENMARKT
Pflegedienstleitung
Das Alten- und Pflegeheim Anlagenring GmbH
sucht ab sofort eine Pflegedienstleitung. Aufgaben: Mitarbeit im Qualitätsmanagement, Personalführung, Konzeption und Weiterentwicklung
der Altenpflege. Anforderung: Weiterbildung zur
PDL oder eine vergleichbare Ausbildung. Unter
besonderer Berücksichtigung evangelischer
Frömmigkeitstradition leisten Sie einen wesentlichen Beitrag zur Neuorganisation geistlichen
Lebens in unserem Haus. Vergütung nach
KDAVO. Bewerbungen bis 17. April an: Altenund Pflegeheim Anlagenring GmbH, Jutta Witzel, Seilerstraße 20, 60313 Frankfurt, Telefon
069 913322-0.
Foto: Oeser
Stadt vergibt
1000 Ehrenamts-Cards
65 Frauen aus der Verwaltung und den Fachbereichen des ERV kamen am 8. März zum Frauenfrühstück
ins Dominikanerkloster. Eingeladen hatten die Gleichstellungsbeauftragten der evangelischen Kirche
in Frankfurt Irmtraud Weissinger (Mitte) und Ingeburg Wienert anlässlich des Internationalen Frauentages. Thema des Morgens war der Umgang mit Veränderungsprozessen im ERV. Heraus kam, dass
die Teilnehmerinnen sich noch mehr Information, Dialog und Gestaltungsmöglichkeiten wünschen.
KIRCHENLEXIKON
Maria Magdalena: Mutige Apostelin
Gäbe es die Möglichkeit in der Zeit zu reisen,
würde ich gerne Maria aus Magdalena besuchen, denn sie gehört zu den Menschen, die
mit Jesus von Nazareth vor rund 2000 Jahren durch das damals von Römern besetzte
Galiläa und Judäa zogen. Gerne würde ich sie
danach fragen, was sie an Jesus begeisterte.
In den Evangelien werden viele Geschichten
von ihr erzählt. Das Lukasevangelium (Lukas
8,2) berichtet, dass Jesus sie von „sieben
bösen Geistern“ befreite. Vielleicht war diese
Heilung von einer schweren Krankheit oder
Besessenheit für Maria Magdalena Anlass,
Jesu Jüngerin, also Anhängerin, zu werden.
Gleich mehrere Frauen in Jesu Gefolgschaft
heißen Maria. In der Geschichte der Kirche
und der Kunst verbanden sich diese häufig zu
einer Frau. Maria aus Magdala wurde auch
fälschlicherweise mit der unbekannten „Sünderin“ (Lukas 7, 36-50) gleichgesetzt und als
geläuterte Prostituierte angesehen.
Ihr Name ist mit Passion und Ostern verbunden: mit anderen Frauen wird sie Zeugin der
Kreuzigung und Grablegung Jesu (zum Beispiel Markus 15,40-47). Sie sind trotz des
persönlichen Risikos bei Jesus geblieben,
während die männlichen Jünger fliehen.
Maria Magdalena hält Jesus auch über seinen
Tod hinaus die Treue. Sie geht am Ostermorgen zum Grab und sieht dort einen Engel, der
ihr die Auferweckung Jesu mitteilt und sie
beauftragt, dies den anderen Jüngerinnen
und Jüngern weiterzusagen. Einige Geschich-
ten erzählen, wie Maria Magdalena dem auferstandenen Jesus begegnet. Er tröstet sie
und beauftragt sie, die Botschaft weiter zu
tragen (u.a. Matthäus 28,1-10). Die Geschichten unterscheiden sich voneinander,
aber alle erzählen, dass Maria die Erste ist,
die am leeren Grab steht und von der Auferstehung Jesu erfährt. Maria wird gesandt dies
weiter zu erzählen und ist daher eine Apostelin (griechisch von „aus“ , bzw. „weg“ und
„senden“, also diejenigen, die eine Botschaft
verkündigen).
Maria Magdalena weckt meine Neugier, weil
die biblischen Texte ihre Bedeutung für die
Anfänge des Glaubens an die Auferstehung
Jesu und für die Bildung der ersten Gemeinde
zeigen. Es gibt Hinweise darauf, dass schon
damals heftig diskutiert wurde, ob eine Frau
öffentlich lehren kann und dass die besondere Nähe Jesu zu Maria Magdalena Stein des
Anstoßes war. Ob diese besondere Beziehung
zwischen Jesus und Maria erotisch motiviert
oder gar eheähnlich war und beide sogar
Nachkommen zeugten, finde ich persönlich
gar nicht so wichtig. Spannender finde ich,
dass Maria nach der grauenvollen Kreuzigung
Jesu nicht aufgibt und am leeren Grab neue
Hoffnung schöpft. Durch Maria Magdalena
wissen Christinnen und Christen: Gottes Liebe
reicht bis in den Tod hinein und überwindet
ihn, aus dem Tod entsteht neues Leben.
Eli Wolf, Pfarrerin für Frauenarbeit
im EVAngelischen Frauenbegegnungszentrum
Evangelische Kirche Intern 7
FLOP
ARBEITSWELT
Deutsche Sprache, schwere - nein korrekt:
schwierige Sprache! Wer im Internet nach der
Telefonseelsorge googelt, stößt bei den Ergebnissen immer wieder auf Sätze, die einen
hilfesuchenden Menschen nachdenklich machen, ob sich ein Anrufversuch bei dieser so
wichtigen Einrichtung der evangelischen Kirche überhaupt lohnt: „Das Telefon ist rund um
die Uhr besetzt“ oder „Die Telefonseelsorge ist
an allen Tage des Jahres 24 Stunden besetzt“.
Na klar, gemeint ist, dass unter der 0800 111
0 111 immer jemand zu erreichen ist. Aber versteht das auch jeder?
Foto: bb
KULTURTIPP
Kostbare Himmelsreiter
und Himmelsstreiter
Orthodoxe Kultbilder und Kleinkunst aus dem
12. bis 20. Jahrhundert zeigt das Frankfurter
Ikonenmuseum in der Ausstellung „Himmelsreiter – Himmelsstreiter“,
die noch bis zum 10.
Juni zu sehen ist. Die
Ausstellung zeigt 153 Exponate byzantinischen,
russischen und kretischen Ursprungs. Die
Kostbarkeiten von internationalem Rang stammen ausschließlich von
deutschen Privatsammlern und sind erstmals öffentlich zu sehen. Die
Darstellung von Himmelsreitern und Himmelstreitern - wie Prophet Elias und Erzengel Michael – sind in
Goldemails, Ikonen aus Elfenbein und Metall
dargestellt. Das Frankfurter Ikonenmuseum,
Brückenstraße 3-7, hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von
10 bis 20 Uhr geöffnet.
sho
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Der Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes
Frankfurt am Main, Kurt-Schumacher-Straße 23,
60311 Frankfurt am Main
REDAKTION:
Ralf Bräuer (rab/verantwortlich), Sandra Hoffmann
(sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb), Carla Diehl
(cd), Esther Gebhardt (EG), Dagmar Keim-Hermann
(dkh), Susanne Prittmann (sup), Wolfgang Rosenhagen
(ros), Francis Schmitt (fas/Satz), Antje Schrupp (as.)
KONTAKT:
Evangelische Öffentlichkeitsarbeit
Redaktion Evangelische Kirche Intern
Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main
Fon: 069.2165-1388, E-Mail: [email protected]
„Evangelische Kirche Intern“ erscheint zehn Mal pro
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der
Frankfurter Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen
des Evangelischen Regionalverbandes verteilt.
ISSN 1437-4102
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 13.4.2007
8 Evangelische Kirche Intern
„hin und weg“-Teamerin Andrea Nau lernt kochen für die Reise mit Kindern und Jugendlichen. Gesunde
und frisch zubereitete Speisen stehen auf dem Programm.
Viele Erfahrungen im Gepäck
Jugendreisebüro „hin und weg“ legt Wert auf gute Ausbildung
Ein Samstag im Februar im Evangelischen
Stadtjugendpfarramt: 30 junge Erwachsene beäugen sich beim Kaffee, ein paar kennen sich
schon, Grüppchen bilden sich. Es ist der erste
Seminartag für neue Teamerinnen und Teamer
von „hin und weg - Evangelische Jugendreisen“ für 2007. „Kann ich mit Kindern und Jugendlichen? Was heißt das, eine Freizeit zu
begleiten?“ Fragen wie diese werden während
des Tages geklärt. „Wir müssen da schon manchen Zahn ziehen“, sagt Rosmarie Hermann,
die zuständige Referentin des Evangelischen
Stadtjugendpfarramtes. Eine Freizeit bedeutet
Sommer, Sonne, sie bedeutet aber auch Verantwortung zu übernehmen, das Programm zu
gestalten.
Ein paar Interessierte sind nach dem Tag abgesprungen. 56 erfahrene und neue Reiseleiterinnen und Reiseleiter kommen im März in
die Gülle-Mühle bei Diez zu dem Teamfindungsseminar. Es ist Teil eines kleinen Marathons: Erste-Hilfe-Kurs, zwei Wochenenden,
drei Tagesveranstaltungen. Aber nicht nur
Praktisches und Pädagogisches wird in der Ausbildung angesprochen, die Auseinandersetzung
mit dem eigenen Glauben ist ein wichtiges
Thema in der Vorbereitungsphase. „Für das Zertifikat müssen die Teamerinnen und Teamer
keine Glaubensprüfung ablegen, sie sollten jedoch in der Lage sein, mit solchen Fragen umzugehen“, sagt Hermann.
Samstag, halb zwölf im Großen Saal der GülleMühle: Rosmarie Hermann nennt ein paar
Stichworte für die Zusammenarbeit der Leitungsteams während einer Freizeit: Diskutie-
ren, aber nicht alles ausdiskutieren, wenn eine
Sackgasse entsteht, sich aufeinander verlassen
können, auch in der Vorbereitungsphase den
Kontakt pflegen – diese Punkte zählen dazu.
In Kleingruppen werden sie erörtert.
Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag sind
die 18 bis 31 Jahre alten Teamerinnen und Teamer unter einem Dach – wenn sie abfahren,
sollen die Gespanne für die Freizeiten gefunden sein. Im Treppenhaus hängen Steckbriefe
mit Fotos. Viele studieren etwas im pädagogischen Bereich, ein großer Teil bringt Erfahrungen aus einem Ehrenamt mit. Im Plenum, im
kleinen Kreis und bei der großen Westernnacht
lernt man sich näher kennen.
Cowboyhüte, Countrymusik, Chickenwings –
die gesamte Ausstattung für die Wildwestnacht
wurde in den Westerwald gekarrt. „So ein
Abend ist unheimlich wichtig, da lernen die
Leute viel über Organisation und außerdem
macht es Riesenspaß“, sagt Hermann. „Learning by doing“ – dieses Prinzip gilt in der Vorbereitungsphase von „hin und weg“. Auch beim
Kochen. Frische Kräuter stehen in der Küche
auf der Fensterbank, Obst und Gemüse wurden
für das Seminar in den Bus des Evangelischen
Stadtjugendpfarramtes verladen. Auch Tischdecken. Gemeinsames Essen spielt während der
Freizeiten eine wichtige Rolle. „Manche kennen von zu Hause kaum, dass was Frisches auf
einen schön gedeckten Tisch kommt“, sagt
Hermann. Neue Erfahrungen, neue Freunde, Erholung gehören ins Gepäck für die Rückreise –
Schnappschüsse und ein brauner Teint sind
schön, aber eben nicht alles. Bettina Behler