Professor HERBERT PRIKOPA Der

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Professor HERBERT PRIKOPA Der
HEIMAT BIST DU GROSSER SÖHNE
Professor HERBERT PRIKOPA
Der „HANS DAMPF
IN ALLEN GASSEN“
Foto: M. Milde
Er ist gleichzeitig Opernsänger,
Filmstar, Komödiant, Dirigent,
Fernseh-Legende, Kabarettist
und Komponist, feiert heuer nicht
nur seinen 75. Geburtstag,
sondern gleichzeitig sein 65-jähriges Bühnenjubiläum: Ausnahmekünstler und Allroundgenie
Prof. Herbert Prikopa!
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KÜNSTLERPORTRÄT
S
eine Bühnenkollegen stellen mit
ihm an der Spitze ein regelrechtes „Who is Who“ des kulturellen
Leben Wiens, aber auch das der Opernhäu-
ser von Zürich, München, Berlin London, Tokio,
Hamburg etc. dar. Er selbst singt auswendig mehr als 100
Opernpartien und fast 90 Operetten und umkurvte die Erde
unzählige Male im Rahmen ausgedehnter Welttourneen.
Einige Tage vor seinem großen Geburtstagsfest traf
MUSIK WURDE „KLEIN HERBERT“ SCHON
FAST IN DIE WIEGE GELEGT
die bezaubernde Wiener Operetten-Sopranistin Pauline
Zur Musik kam der damals erst fünfjährige Herbert durch
Pfeffer unseren Jubilar in seinem wunderschönen Haus in
seine musikalischen Eltern, die ihm ein Akkordeon gekauft
Preßbaum zu einer ungezwungenen „Plauderei“, um eini-
hatten, dass größer war als er selbst. Kein Hindernis für
ges aus seinem beruflichen und privaten Leben erfahren zu
den ehrgeizigen Buben!
dürfen, das künstlerisch nicht vielfältiger hätte sein können.
Er spielte auf der Tastatur
Kinderlieder einfach nach
dem Gehör, „gezogen“
wurde das Instru-
Schon der Empfang durch seine reizende und
ment dabei von
charmante Gattin Rosemary Prikopa, einer
seinen Eltern! Sein
gebürtigen Engländerin, und dem Maestro
Vater
Fotos: Privat
PLAUDEREIEN MIT PROFESSOR
HERBERT PRIKOPA
erkannte
„himself“ war überaus herzlich.
sofort die unge-
Die humoristische Ausstrahlung dieses
heure Musikalität
Multitalentes, das als Korrepetitor, Sänger, Schau-
seines Sohnes und
spieler und Dirigent wie auch Entertainer und
fasste einen wegbe-
Kabarettist tätig war, ist jederzeit spürbar. Bald
reitenden, weisen Ent-
sprudelten die Informationen, Erzählungen
schluss: „Der Junge soll
und Anekdoten nur so aus ihm heraus,
Klavier lernen“.
sodass ich nun versuche, die wichtigsten
Das geschah dann auch - bis zu seinem 18. Lebens-
Highlights aus seinem so erfüllten Leben
jahr, seine Klavierlehrerin war Prof. Trude Korn, eine
zusammenzufassen.
Absolventin der damaligen Musikakademie.
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HEIMAT BIST DU GROSSER SÖHNE
DER LANGE WEG ZUR VOLKSOPER
Herbert Prikopa war stets ehrgeizig und strebte so vorerst
den Beruf als Pianist an. Die Konkurrenz durch Prof.Jenner,
Prof. Badura-Skoda, Prof.Gulda und Jörg Demus wurde
ihm aber einfach zu groß. Er verwarf bald diese Idee, strebte den Beruf eines „Korrepetitor“ an, studierte aber
nebenbei auch Chemie.
Die Anstellung bei der Wiener Volksoper, die damals von Dir.
Prof. Salmhofer geleitet wurde, hatte er einem Zufall zu verdanken: Prof.Willy Dirtl, der ehemalige Solotänzer der Wiener Staatsoper, fuhr eines Tages an Herbert Prikopa vorbei
und rief ihm aus dem Auto zu : „Um 13 Uhr ist ein Vorspielen,
und ich habe Dich angemeldet!“ worauf Prikopa entgegnete, nichts davon gewusst zu haben. Die prompte Antwort
darauf war: „Na, dann weißt es eben jetzt!“...Prikopa ging
hin--und er bekam den Job! Das war 1955.
DAS SCHICKSAL MEINTE ES
AUCH WEITERHIN GUT MIT IHM
Wie in diesem Fall, reichten sich in weiterer Folge Zufall,
Schicksal und Fügung ständig die Hände und jedes „Einspringen“ für einen erkrankten Sänger, Schauspieler oder
auch Korrepetitor brachte ihm den verdienten Erfolg und
natürlich auch einen sehr guten Ruf als hervorragender
Künstler und Musiker, mit dem es sich wunderbar zusammenarbeiten ließ.
EIN BLICK IN DIE LANGE LISTE
SEINER BERÜHMTEN WEGBEGLEITER
Es würde einfach dieses „FREIZEIT-JOURNAL“ sprengen,
würde ich alle seine Bühnenrollen, Kollegen und Stationen,
unser Allround-Genie geleistet und gemeistert hat, aufzählen. So gestatten Sie mir einen kleinen „Querschnitt“:
Nach Auftritten in der Wiener Kammeroper folgte für ihn
Fotos: M. Milde
sowie die unzähligen Fernsehauftritte und Sendungen, die
ein Engagement bei Gerhard Bronner, der ihn unbedingt
singen wolle und, nachdem Prof. Prikopa italienische
an Stelle von Helmut Qualtinger haben wollte.
Tenorpartien erwähnte, antwortete sie ihm: „Du mit deiner
graden, „schiachen“ deutschen Stimm`? Du wirst ein
Auch an der Josefstadt sollte Prof. Prikopa als Schauspieler
Charaktertenor und basta!“
tätig sein, nämlich als „Pfüller“ in einer Otto-Schenk –
Inszenierung des „Hofrat Geiger“. Bemerkenswert für all
Und so kam es, dass er über 90 Hauptpartien gesungen
diese Engagements: es geschah alles ohne einer Unterbre-
hat, wobei eine seiner Lieblingsrollen die des „Zsupan“ im
chung seiner Korrepetitior-Tätigkeit an der Volksoper!
„Zigeunerbaron“ war und ist. Weiters brillierte er in den
Im Jahr 1957 setzte er, nach einem Studium bei der
Operetten „Wiener Blut“ als „Ypsheim“ und „Kargler“,
berühmten Prof. Elisabeth Rado, seine Karriere als
in der „Lustigen Witwe“ als „Njegus“ und „Zeta“ , um nur
Gesangssolist fort. Prof.Rado fragte ihn einmal, was er den
einige Beispiele zu nennen.
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Fotos: Privat
GEBURTSTAGSFEST MIT PRIKOPAPAPRIKAIADE AM MARCHFELDERHOF
PRIKOPA DIE BRILLANTESTE OPERN-HEXE
Bekannt, berühmt und uns allen in liebenswertester ErinneFotos: M. Milde
rung ist Prof Prikopa aber auch als „Hexe“ in Humperdinck´s
Oper „Hänsel und Gretel“! Weit über Österreich´s
Grenzen hinaus bekannt und beliebt wurde er durch seine
Fernsehsendungen und Shows im ARD und ZDF, im österreichischen Fernsehen, bei Karl Farkas, der Kindersendung
Der Marchfelderhof, ein Mekka für Feinschmecker im nie-
„Auch Spaß muss sein“, sowie durch österreichische, deut-
derösterreichischen Deutsch Wagram, nahe Wiens im March-
sche und amerikanische Filme.
feld gelegen, ist auch berühmt für seine rauschenden Feste.
Der dynamische Marchfelderhof-Wirt Gerhard Bocek ist
VOM OPERNSTAR ZUM STAR-DIRIGENTEN
weit über die Grenzen bekannt als Bewunderer und Förde-
1990 startete er seine weitere Karriere als Dirigent. Eine
rer großer Künstler. Es gab daher gar keine Diskussion dar-
Berufsrichtung, die ihn weit über unsere Grenzen hinaus
über, WO Prof. Herbert Prikopa seinen 75.Geburtstag und
führte. So wirkte er auch 10 Jahre am „English National
das Bühnenjubiläum zu feiern hat!
Theatre“ in London, wo er auch die Ballet Tänzerin
„Ehre, wem Ehre gebührt“ - schmetterte Gerhard
„Rosemary“, seine heutige Frau, kennenlernte und sein
Bocek. „Prof. Herbert Prikopa verehre ich seit Jahr-
Wirken weltweit fortsetzte.
zehnten und ich werde alles dafür tun, dass sein 75er ein
Er ist ein unermüdlicher, völlig der Kunst ergebener Mensch,
unvergessliches Erlebnis wird!“ — Und so kam es auch:
der mit seinen Talenten und Aktivitäten sein Publikum und
Roter Teppich, Aufmarsch der Faschingsgilde, Überrei-
alle Kollegen begeistert
chung des „Goldenen Harlekins“, Geburtstagsständchen
und fesselt. Aber auch die
vieler Künstler-Kollegen, uvm. Marchfelderhof-Küchenchef
Fürsorglichkeit für seine
Christian Langer bekochte die prominente Gäste-
Familie, seine Liebe zu
schar mit köstlichen Prikopa-Paprika-Schmankerln und
Hunden, seine Leiden-
Prof. Lore Krainer hielt eine berührende Laudatio.
schaft für gute Kulinarik und
Erst, als sich ein zu Tränen gerührtes Geburtstagskind
gute Literatur, sowie noch
„Prikopa“ selbst ans Klavier setzte, um seine „Kollegen“ zu
viele kleine, sehr liebens-
begleiten---erst dann war auch Gerhard Bocek zufrieden:
werte Attribute gütiger
„Tusch!!!“—das waren die legendären „Tschinellen“,
Menschlichkeit: das alles
die Gehard Bocek für jedes Geburtstagskind am Marchfel-
ist „Prof.Herbert Prikopa“!
derhof erschallen lässt!
• Pauline Pfeffer
So natürlich auch bei Prof.Herbert Prikopa!
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