Kongressbroschüre - Ärztekammer Berlin

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Kongressbroschüre - Ärztekammer Berlin
 . DEUTSCHER KONGRESS VALUE BASED HEALTHCARE DER ÄRZTEKAMMER BERLIN | . MAI IN KOOPERATION MIT: Value Based Healthcare Programme, Nuffield Department of Primary Care, University of Oxford, UK BMJ – British Medical Journal Seite | 2 GRUSSWORT Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen zum ersten Kongress zur „Value Based Healthcare“ in Deutschland! Worum geht es? Nicht nur unser Gesundheitssystem in Deutschland befindet sich in einer Dauerkrise. Auch rein marktwirtschaftliche wie in den USA und auch staatliche Systeme wie im UK befinden sich angesichts des Spagats zwischen Leistungserwartung und Kostendruck in der gleichen Krise. Diesen Systemen ge‐
meinsam ist, dass sie vorwiegend über den „input“ gesteuert werden: Wie viel Geld geben wir aus für Medikamente, für Krankenhäuser, für Ärztinnen und Ärzte? Der „output“, also die Ergebnisse der Versorgung spielen in der Steuerung nur eine untergeordnete Rolle. Das Resultat ist für alle sichtbar. Aus dem UK und z. T. aus den USA erreicht uns die neue Bewegung der „Value Based Healthcare“, also einer Versorgung, die sich kontinuierlich an den Ergeb‐
nissen, „Werten“, der Behandlung orientieren soll. Sir John Muir Gray, ehemali‐
ger Chief Knowledge Officer des National Health Service (NHS), Initiator der evi‐
denzbasierten Medizin im UK und auch in Deutschland, berichtet von den Akti‐
vitäten in Großbritannien. Prof. Josef Hecken trägt aus der „Schaltzentrale des SGB V“, dem Gemeinsamen Bundesausschuss vor. Mit einem Vortrag zur explizit patientenorientierten Versorgung in einer Landarztpraxis und zu tatsächlich „outcome‐orientierten“ Verträgen zur Integrierten Versorgung werden zwei Bei‐
spiele für eine werteorientierte Versorgung präsentiert. Mit der Initiative des „Klug entscheiden“ bzw. „choosing wisely“ wird uns Prof. Hasenfuß, Past‐Präsi‐
dent der DGIM zeigen, wie die Fachgesellschaften mit der patientenorientierten Optimierung der Medizin umgehen. Mit dem Vortrag zur berufsgenossenschaft‐
lichen Heilversorgung wird uns dann ein System gezeigt, das sich – von Beginn an – an den Behandlungsergebnissen orientiert hat und daraus lernt. Das oft zi‐
tierte „lernende System“ existiert, zumindest im SGB VII. Das British Medical Journal (BMJ) wird sich verstärkt des Themas „Values“ an‐
nehmen. Wir freuen uns sehr, dass sowohl das BMJ, als auch das Nuffield De‐
partment der University of Oxford, das sich mit Sir Muir Gray das Thema Value Based Healthcare auf die Fahnen geschrieben hat, Kooperationspartner unseres Kongresses hier in Berlin sind. Herzlichen Dank dafür! Seite | 3 Diese Veranstaltung soll einen ersten Impuls geben, darüber nachzudenken, wie wir auch in Deutschland die Behandlungsprozesse systematisch an den Bedürf‐
nissen und Werten unserer Patientinnen und Patienten ausrichten können. Nur so bleibt unser Gesundheitswesen bezahlbar, glaubwürdig und attraktiv. Die Ärztekammer Berlin möchte mit diesem Auftakt erneut einem übergeordne‐
ten, wegweisenden Thema – wie bereits der „evidenzbasierten Medizin“ im Jahr 1998 und dem Thema „Patientensicherheit“ im Jahr 2002 – den Weg bahnen. Ich danke allen Referenten, insbesondere auch Herrn Oliver Schenk, Bundesmi‐
nisterium für Gesundheit, den Kooperationspartnern, Teilnehmern und Organi‐
satoren und wünsche uns allen eine gelungene und anregende Veranstaltung. Mit herzlichen Grüßen Ihr Dr. med. Günther Jonitz Präsident der Ärztekammer Berlin Seite | 4 DIE REFERENTEN Dr. med. Günther Jonitz geboren 1958 in München; Facharzt für Chirurgie; seit 1999 Präsident der Ärzte‐
kammer Berlin und Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer; Vorsitzender der Qualitätssicherungsgremien der Bundesärztekammer; Vertreter der Bundes‐
ärztekammer im Kuratorium des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG); Gründungsmitglied des Deutschen Netzwerks Evi‐
denzbasierte Medizin; Nationaler Fachexperte und Berater des Bundesministe‐
riums für Gesundheit für Fragen der Patientensicherheit in internationalen Gre‐
mien; Leiter des Arbeitskreises „Patientensicherheit als nationales Gesundheits‐
ziel“ im Rahmen von Gesundheitsziele.de; Mitglied im Präsidium des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN); Gründungsmitglied und ehemaliger Vorsitzen‐
der des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V. (im APS für den Themenbe‐
reich Internationales verantwortlich); Vorstandsmitglied der Ärztegewerkschaft Marburger Bund Landesverband Berlin/Brandenburg. BEITRAG: „Krise im System – Chance für den Wandel?!“ „A G‘sunder hat viele Wünsch‘, a Kranker bloß oin“ – so ließe sich „Value Based Healthcare“ in die schwäbische Mundart übersetzen. Im Gesundheitswesen geht es ausschließlich darum, Patientenleid zu heilen oder zu lindern. Was erleben wir? Dem medizinischen Fortschritt verdanken wir es, dass immer mehr Krankheiten behandelt und mehr Patientinnen und Patienten – auch besonders vulnerable – versorgt werden können. Die Medizin ist heute hochspezialisiert, sie entwickelt sich aber auch von „cure“ zu „care“. Während die Patientenversorgung sehr viel komplexer und anspruchsvoller ge‐
worden ist, hat sich das Organisationsprinzip nicht weiter entwickelt. Die Zusam‐
menarbeit der Akteure gleicht einem Fließband: sie arbeiten nacheinander statt miteinander, die Ziele der beteiligten Berufsgruppen und Akteure sind schlecht koordiniert und oftmals konfliktär, die Ergebnisse der Patientenversorgung sind häufig unklar. Dieses Fließbandprinzip hat nahezu alle Gesundheitssysteme, egal ob marktwirtschaftlich oder staatlich organisiert, in eine Krise geführt. Nach jahr‐
zehntelanger Leistungssteigerung und Wachstum sind Finanzierung und Leis‐
tungssteuerung die zentralen Probleme in der Gesundheitspolitik. Seite | 5 Jedes System neigt zunächst zur Leistungsausweitung, dann zur Optimierung. Im Gesundheitswesen bedeutet Optimierung eine Ausrichtung des Gesundheitssys‐
tems auf explizite, patientenorientierte Werte (anstelle von Kosten) – nicht nur in der individuellen, sondern auch auf der Ebene der Versorgung ganzer Patien‐
tengruppen. Qualitätsmanagement, Patientensicherheit und Change Manage‐
ment sind dabei die Führungsinstrumente, diese Ziele zu erreichen, gemeinsame Verantwortung befördert die Umsetzung von Gesundheitszielen. Durch explizite Werteorientierung mit adäquaten finanziellen Anreizen kann ein lernendes Sys‐
tem entstehen, das sich kontinuierlich am Wohl kranker Menschen bemisst. Ef‐
fektivität, Effizienz und Glaubwürdigkeit würden so gestärkt. Seite | 6 Sir John Muir Gray entered the public health service by joining the City of Oxford Health Department in 1972. The first phase of his professional career focused on disease prevention and health in old age, fol‐
lowed by the development of the NHS screening programmes as well as services aimed at bringing knowledge to patients and professionals, includ‐
ing the NHS Choices. He has also been instrumental in setting up the Centre for Evidence Based Medicine in Oxford. During this period he was appointed as the Chief Knowledge Officer of the NHS in England and was a Visiting Professor in Knowledge Management in the Nuf‐
field Department of Surgery. More recently, he has been working bringing about a transformation of care with the aim of increasing value for both populations and individuals, and published a series of handbooks, such as How To get Better Value Healthcare, How To Practice Population Medicine, SodIt!, Eat Well and, for people of all ages SodSitting! BEITRAG: The new Paradigm – Population based and personalised Healthcare Tremendous progress has been made over the last forty years due to the second healthcare revolution, with the first healthcare revolution having been the public health revolution of the nineteenth century. Hip replacement and chemotherapy are examples of the high tech revolution funded by increased investment. How‐
ever there are still three outstanding problems which are found in every health service no matter how they are structured: One of these is unwarranted varia‐
tion in access, quality, cost and outcome, and this reveals the other two prob‐
lems: • Overuse which leads to · waste, that is anything that does not add value to the outcome for patients · patient harm • Underuse which leads to · failure to prevent the disease · inequity. Seite | 7 In addition services will have to cope with rising need and demand without ad‐
ditional resources. What is needed is to continue with the processes that have increased effectiveness and value in previous decades namely 1. peventing disease, 2. improving outcome by evidence based decision making, 3. improving outcome by increasing quality, 4. reducing cost. But more of the same, is not the answer. The focus has to be on value, on better value for individuals and populations and there are three aspects of value. • Allocative, how well the assets are distributed to different sub groups in the population • Technical, how well the allocated resources are used • Personalised, how well the outcome relates to the values of each individual To achieve higher value we need five new activities 1. Ensuring that every individual receives high personal value by providing peo‐
ple with personalized information about the risks and benefits of the interven‐
tion 2. Shifting resource from budgets where there is overuse to budgets in which there is evidence of underuse and inequity 3. Ensuring that those people in the population who will derive most value from a service reach that service 4. Implementation of high value innovation funded by reduced spending on lower value interventions 5. Increased rates of higher value intervention in every system funded by re‐
duced rates of lower value care for that population Seite | 8 Prof. Josef Hecken nach dem Studium der Rechtswissenschaften von 1988 ‐ 1991 im Höheren Verwaltungsdienst des Landes Rheinland‐Pfalz, 1991 ‐ 1998 Leiter Ministerbüro und Abteilungsleiter im ehe‐
maligen Bundesministerium für Arbeit und Sozi‐
alordnung, 1999 – 2004 Staatssekretär im Mi‐
nisterium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales des Saarlandes; 2004 ‐ 2008 Landes‐
minister für Justiz, Gesundheit und Soziales im Saarland, 2008 ‐ 2009 Präsident des Bundesver‐
sicherungsamtes; 2009 ‐ Juli 2012 Staatssekretär im Bundesministerium für Fa‐
milie, Senioren, Frauen und Jugend; seit Juli 2012 Unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G‐BA) und seit Ende 2015 Vorsitzender des Innovationsausschusses beim G‐BA BEITRAG: Werteorientierte Versorgung oder SGB V?! Widerspruch oder Einheit? Nach Jahrhunderten, in denen gefühlte oder vermutete Evidenz und in manchen Fällen auch nur sich als nicht tragfähig erweisende Hoffnungen und Erwartungen – oft zum Schaden der Patienten – die Entwicklung medizinischer Behandlungs‐
methoden prägten, ist mit der evidenzbasierten Medizin endlich der Leitsatz in den Vordergrund getreten, dass bei einer medizinischen Behandlung ebenso wie bei der Bewertung neuer Methoden und Wirkstoffe patientenorientierte Ent‐
scheidungen auf der Grundlage von empirisch nachgewiesener Wirksamkeit ge‐
troffen werden sollen, wo immer dies möglich ist. Damit ist der früher oft als Maxime hinter allem Handeln stehende Satz „Wer heilt, hat Recht“ insoweit ab‐
gelöst worden, dass „Recht haben“ sich auch immer auf empirische Belege stüt‐
zen muss. Der Ansatz der Value‐based medicine entwickelt auf der Basis der Kriterien der evidenzbasierten Medizin die relevanten Bewertungsparameter insoweit fort, indem er die patientenrelevanten Endpunkte in gewisser Weise hierarchisiert und die Frage nach dem Wert einer medizinischen Behandlung nicht nur abstrakt beantwortet, sondern konkret auf den einzelnen Betroffenen herunterbricht. Seite | 9 Im Mittelpunkt steht der Wert einer Intervention, bei dessen Bewertung die Ver‐
besserung der Lebensqualität für den einzelnen Patienten und / oder die Verlän‐
gerung der Überlebenszeit besondere Bedeutung hat. Durch die gesamthafte Be‐
trachtung verschiedener Endpunkte und ihre Bewertung im Kontext miteinander wird sichergestellt, dass gerade auch bei hochkomplexen Interventionen in fort‐
geschrittenem Krankheitsstadium eine das Gesamtpatientenwohl im Blick ha‐
bende Entscheidungsfindung ermöglicht wird. Zu Recht wird hier der Lebensqua‐
lität, die in heutigen Studien oft nur unzureichend abgebildet wird, ein hoher Stellenwert beigemessen, denn für den Patienten bemisst sich der Wert einer Intervention regelhaft nicht allein auf der Basis der Fragestellung, ob seine sta‐
tistische Überlebenswahrscheinlichkeit um 30 oder 60 Tage verlängert wird, son‐
dern für ihn steht mindestens gleichgewichtig die Frage im Raum, mit welchen Begleitumständen und Nebenwirkungen diese Lebensverlängerung „erkauft“ wird. Damit berührt die Value‐based medicine auch die ethische Fragestellung, ob al‐
les, was theoretisch machbar ist, auch tatsächlich für den Einzelnen einen pati‐
entenindividuellen Mehrwert darstellt. Das wird eine der zentralen Fragestellun‐
gen künftiger medizinethischer Überlegungen sein, die losgelöst von der Frage diskutiert werden muss, ob die Gewährung von Gesundheitsleistungen, die ei‐
nen patientenindividuellen Vorteil erbringen können, ihrerseits wiederum durch ökonomische Limitationen in Gestalt von QALYS eingeschränkt werden können, sollen oder gar müssen. Diese Frage wird in unterschiedlichen Gesundheitssys‐
temen durchaus differenziert beurteilt, ich halte Komparator‐basierte Bewer‐
tungen unter stärkerer Berücksichtigung der Lebensqualität für ethisch vertret‐
barer als Bewertungen, die daneben auch noch ökonomische Beurteilungen vor‐
nehmen und daraus Leistungseinschränkungen ableiten. Seite | 10 Dr. med. Wolfgang Blank geboren 1965 in Köln; Studium der Humanmedizin 1986 – 1993 an den Universitäten Regensburg und Würzburg; 1998 Niederlassung als Facharzt für All‐
gemeinmedizin in der Gemeinde Kirchberg im Wald; Leitung der überörtlichen „Gemeinschafts‐
praxis im Bayerwald“ mit drei Praxisstandorten, vier Ärzten und 15 qualifizierten Mitarbeiterinnen; Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin an der TU München (2004 – 2013); Sprecher des Fachberei‐
ches EbM in Klinik und Praxis des Deutschen Netz‐
werkes Evidenzbasierte Medizin e.V.; Sonderbeauftragter für EbM der Deut‐
schen Gesellschaft für Allgemein‐ und Familienmedizin Preise und Auszeichnungen: Berliner Gesundheitspreis 2004: Erster Preis als „Hausarztpraxis der Zukunft“; Lehrpreis der TU München für engagierte Lehre 2008; Medica‐Förderpreis 2009: Lebensqualität im Alter; Bayerischer Gesund‐
heitspreis 2010: Versorgungslücke Land; Ernst‐Otto‐Fischer‐Lehrpreis 2011: Peer‐Teaching Untersuchungstechniken; Bayerischer Gesundheitspreis 2012: Hand‐in‐Hand; Bayerischer Gesundheitspreis 2014: Lust auf ambulante Versor‐
gung; Springer Medizin Charity Award 2015: LandArztMacher (3. Platz); Gute Ärzte braucht das Land, Innovatives Versorgungsprojekt, gefördert durch das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege Bayern BEITRAG: Werteorientierung in der hausärztlichen Praxis Ein wichtiger Aspekt der hausärztlichen Versorgung ist die ganzheitliche Betreu‐
ung kranker Menschen aller Altersstufen in ihrem sozialen Umfeld über einen langen Zeitraum. Einen multiprofessionellen Ansatz verfolgt das Projekt „Lebensqualität im Alter (LIA)“. In diesem setzen Ergo‐ und Physiotherapeuten, Altenpflegekräfte, Ange‐
hörige und Hausarztpraxis mit den zuhause lebenden, betagten und multimorbi‐
den Patienten deren lebensphasengerechte Behandlungsziele um. Diese werden im Rahmen einer „personalen Medizin“ individuell formuliert und umgesetzt. Vor allem chronisch Kranke in der Hausarztpraxis haben einen besonders inten‐
siven Betreuungsbedarf. Durch kluge Delegation kann die Betreuung chronisch Seite | 11 Kranker enorm und nachhaltig verbessert werden, wie die Zahlen der Initiative „Multiprofessionelles Betreuungskonzept für chronisch Kranke in der Hausarzt‐
praxis“ (MuBecK) belegen. Speziell qualifizierte medizinische Fachangestellte übernehmen unter Aufsicht des Praxisinhabers die Betreuung ganzer Patienten‐
gruppen. Dadurch werden Lücken in der hausärztlichen Versorgung vermieden und ärztlicher Sachverstand durch Delegation multipliziert. Die Behandlungser‐
gebnisse werden evaluiert und die Patientenführung kontinuierlich angepasst. Auch durch den konsequenten Einsatz einer evidenzbasierten, leitliniengerech‐
ten Therapie wird die individuelle medizinische Behandlung in der täglichen Pra‐
xis optimiert. Über‐, Unter‐ und Fehlversorgung kann so konsequent vermieden werden. Seite | 12 Dr. med. Klara Brunnhuber studied medicine at the University of Ulm/Donau and worked for many years as medical writer and programme coordinator for Mediscript’s Gelbe Reihe. After moving to London, UK, in 2000, Klara obtained a Postgraduate Diploma in Health Informatics from City University, London, and joined BMJ in 2003. She worked as Clinical Editor of BMJ Clinical Evidence and BMJ Best Practice, and oversaw several large systematic re‐
views including two focusing on comorbidities of heart failure. She moved into a product management role for BMJ Clinical Evidence and BMJ Best Practice in Ja‐
nuary 2012, extending into product engagement and advocacy in January 2016. Klara sits on the Steering Committees of the Evidence‐based Research Network, the G‐I‐N Multimorbidity Working Group, and Evidence Live 2016. Her special interests include evidence‐based research, evidence‐based medicine and value‐
based healthcare; the use of evidence‐based knowledge resources in clinical practice, especially for managing patients with co/multimorbid conditions; ac‐
tive decision support; quality improvement and knowledge translation, in parti‐
cular the role of clinical decision support tools for the creation, implementation and dissemination of clinical practice guidelines and practice‐changing evidence. BEITRAG: „Value“ aus Sicht des BMJ Dr. Klara Brunnhuber gibt einen Überblick darüber, wie BMJ patientenorientierte Werte in Gesundheitsdienst, klinischer Forschung und Qualitätsverbesserung unterstützt, und beschreibt BMJ Value, eine wertezentrierte Plattform entwi‐
ckelt in Zusammenarbeit mit Sir Muir Gray und seinem Team vom Value Based Healthcare Programm an der Universität Oxford. Seite | 13 Dr. med. Elisabeth Siegmund‐Schultze 1982‐1989 Medizinstudium an den Uni‐
versitäten Kiel und Heidelberg; 1990‐
1991 Ärztin im Praktikum im Städti‐
schen Krankenhaus Heilbronn; 1991 Promotion: „Eine Untersuchung des Verhaltens und Befindens von Notärz‐
ten in Konfrontation mit dem Tod“; 1991‐1999 Stationsärztin im Marienhospital Herne, Universität Bochum/Herne; 1996 Anerkennung als Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe; 1998 Ärztliches Qualitätsmanagement nach dem Curriculum der Bundesärztekammer; 1999‐2000 Berufsbegleitendes Studium an der Berliner Schule für Gesundheit in Kooperation mit der Universität Klagenfurt: Gesundheitsökonomie, Organisati‐
onsentwicklung und Qualitätsmanagement. Abschlussarbeit: „Reduktion von Wartezeiten in einer interdisziplinären Ambulanz“; 1999‐2000 Referentin für Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung des Marienhospitals Herne; 2000‐2015 Kaufmännische Krankenkasse, Hannover, zuletzt Abteilungs‐
leiterin Leistungs‐ und Versorgungsmanagement: Innovative Versorgungsfor‐
men, Gesundheitscoaching incl. Telemedizin, DMP, Prävention, Rehabilitations‐ und Krankenhausmanagement; 2016 Gründung der medizinischen Unterneh‐
mensberatung „medicoles“ Das Gesundheitswesen stärker am Patientennutzen auszurichten und die be‐
grenzten Ressourcen effizienter einzusetzen sind zentrale Ziele in der Berufstä‐
tigkeit von Frau Dr. Siegmund‐Schultze. Nach Stationen in der Krankenversor‐
gung, dem Krankenhausmanagement und der Krankenversicherung hat sie nun ein Beratungsunternehmen gegründet. Zu ihren Kunden zählen Versicherungen, Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und der Bio‐
technologie sowie wissenschaftliche Einrichtungen. Seite | 14 BEITRAG: Gestaltung der Gesundheitsversorgung – Möglichkeiten der Krankenkassen Im Rahmen der Einführung wettbewerblicher Elemente in die GKV erhielten die Kassen schrittweise die heute bestehenden Gestaltungsmöglichkeiten. Sie nut‐
zen diese Möglichkeiten auf dem Hintergrund der jeweils kassenspezifischen Strategie, unter Berücksichtigung der GKV‐Finanzierungssystematik und der rechtlichen Spielräume. Die wesentlichen Gestaltungsmöglichkeiten sind:  Information und Kommunikation incl. Telemedizin und online Angebote  Selektivverträge mit medizinischen Leistungserbringern und Modellvorhaben  Einflussnahme im Rahmen der Selbstverwaltung Die Zusatzangebote der Kassen werden durch die Versicherten freiwillig in An‐
spruch genommen. Häufigste Gründe für die Ablehnung der Angebote sind: Zu‐
friedenheit mit der bestehenden Versorgung, Angst vor Irritation des Verhältnis‐
ses zum bisherigen Arzt und Datenschutzbedenken. Drei Beispiele für Versorgungsangebote werden dargestellt:  Netzwerk psychische Gesundheit  IV ambulantes Operieren – Risiko Überversorgung  Telefonisches Gesundheitscoaching mit Telemedizin Erfolgreiche Versorgungsangebote beruhen auf jahrelangen Kooperationsbezie‐
hungen zwischen Kassen, Leistungserbringern und Wissenschaftlern und werden kontinuierlich, auch auf Basis von Teilnehmerbefragungen, weiterentwickelt. Sie bringen Patientennutzen und Effizienzsteigerung in Einklang, indem sie die Pati‐
entensouveränität stärken und zum Abbau von Über‐, Unter‐ und Fehlversor‐
gung beitragen. Für die Zukunft wird von einem Zuwachs an evaluierten Programmen in Folge des Innovationsfonds ausgegangen. Apps können die Versorgungsprogramme preisgünstiger machen. Die Kassen sollten die aktuellen ärztlichen Initiativen zum Abbau von Über‐, Unter‐ und Fehlversorgung weiter unterstützen. Seite | 15 Prof. Dr. med. Hasenfuß 1975 ‐ 1981 Studium der Medizin an der Univer‐
sität Freiburg; 1981 Promotion: Medizin, Univer‐
sität Freiburg; 1989 ‐ Habilitation: Innere Medi‐
zin, Universität Freiburg; 1982 ‐ 1993 Facharz‐
tausbildung Innere Medizin und Kardiologie, Universität Freiburg; 1988 ‐ 1990 Visiting Assis‐
tant Professor College of Medicine, Dept. of Physiology & Biophysics, University of Vermont, Burlington, Vermont, USA; 1993 Oberarzt Medi‐
zinische Universitätsklinik Freiburg; 1994 ‐ 1998 Heisenberg‐Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft; seit 1998 Uni‐
versitätsprofessor für Innere Medizin, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie, Georg‐August‐Universität Göttingen; seit 2001 Vorsitzender Herz‐
zentrum Göttingen; seit 2011 Vorstandsmitglied Deutsches Zentrum für Herz‐
Kreislauf‐Forschung e.V. (DZHK); seit 2013 Vorstandsmitglied Deutsche Gesell‐
schaft für Innere Medizin e.V. (DGIM); 2015/2016 Vorsitzender der DGIM Wissenschaftliche Aktivitäten: 2001 ‐ 2013 Sprecher des Standorts Göttingen, Nationales Genomforschungsnetz Herz‐Kreislauf; 2006 ‐ 2010 Sprecher des EU‐
Integrated Project EUGeneHeart; 2006 ‐ 2012 Sprecher der Klinischen Forscher‐
gruppe KFO 155 „Die Bedeutung von Biomechanik und Calcium‐Stoffwechsel bei Herzinsuffizienz und Regeneration“; seit 2012 Sprecher des DFG‐Sonderfor‐
schungsbereichs SFB 1002 „Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz“ BEITRAG: Klug entscheiden Klug entscheiden ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medi‐
zin e.V. (DGIM) zur Stärkung der Indikationsqualität. Zusammen mit zwölf inter‐
nistischen Schwerpunkten / assoziierten Fachgesellschaften werden Aspekte der Fehlversorgung basierend auf wissenschaftlichen Evidenzen erstellt. Diese wer‐
den von einer interdisziplinären Konsensuskonferenz überarbeitet und verab‐
schiedet. Adressiert werden diagnostische/therapeutische Maßnahmen, die ei‐
nerseits, trotz eines wissenschaftlichen Nutzennachweises, zu selten durchge‐
führt werden, und andererseits solche, die durchgeführt werden, obwohl klare Evidenzen dafür bestehen, dass die Maßnahmen nicht nutzbringend oder sogar Seite | 16 schädlich sind. Die resultierenden Positiv‐Empfehlungen bzw. Negativ‐Empfeh‐
lungen sollen Ärztinnen und Ärzte bei der Indikationsstellung unterstützen. Die Zweckmäßigkeit der Klug entscheiden‐Initiative der DGIM wird durch eine Um‐
frage unter Beteiligung von 4.200 Mitgliedern der DGIM bestätigt. Ärztekammer Berlin | Foto S. Seuffert Seite | 17 Prof. Dr. med. Michael Wich 1985 ‐ 1992 Assistenzarzt an den Chirurgischen und Unfallchirurgischen Kliniken in Wiesbaden, Rheda‐Wiedenbrück, der Universität Mainz und Stuttgart; 1994 ‐ 1995 Oberarzt und Durch‐
gangsarztvertreter an der Chirurgischen und Unfallchirurgischen Abteilung des Krankenhau‐
ses St. Marienwörth in Bad Kreuznach, Chefarzt Dr. W. Michal; 1995 – 1997 Oberarzt und Durchgangsarztvertreter an der Unfallchirurgi‐
schen Abteilung des Krankenhauses am Urban in Berlin, Chefarzt Priv. Doz. Dr. R. Letsch; 1997 ‐ 2002 Oberarzt und Durchgangs‐
arztvertreter an der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Unfallkranken‐
hauses Berlin, Direktor Prof. Dr. Dr. hc. A. Ekkernkamp; 2000 ‐ 2005 Leitender Arzt der Unfallbehandlungsstelle Berlin; seit 2002 Stellvertretender Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Unfallkrankenhauses Berlin; seit 2005 Chefarzt der Abteilung für Chirurgie des Achenbach‐Krankenhauses in Kö‐
nigs Wusterhausen; seit 2006 Hochschullehrer an der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Hochschule der Berufsgenossenschaften in Bad Hennef; seit 2008 Professur an der Alice Salomon Hochschule im Studiengang Pflege‐ und Gesund‐
heitsmanagement Mitgliedschaften: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie; Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie; Deutsche Gesellschaft für Chirurgie; Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie; AIOD Deutsch‐
land (Association Internationale pour l’Osteosynthese Dynamique); Verband Lei‐
tender Orthopäden und Unfallchirurgen; American Academy of Orthopaedic Sur‐
geons; Arbeitsgruppe Begutachtung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche‐
rung; Kommission Begutachtung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie; Chinese Orthopaedic Trauma Society (First International Member); Beratender Arzt: BG Bauwirtschaft (BV Hannover); BG Bauwirtschaft (Hauptver‐
waltung Berlin); BG Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BV Berlin); DGUV Landes‐
verband Nordost Seite | 18 BEITRAG: Das System der berufsgenossenschaftlichen Heilversorgung als ler‐
nendes System Value Based Health Care (VBHC) lenkt den Focus zurück auf die Bedürfnisse des Menschen (Patient, Erkrankter, Verletzter) und stellt ihn in den Mittelpunkt des Prozesses. Die individuelle Definition des einzelnen Betroffenen in Bezug auf das von ihm erwartete Outcome, das sogenannten „patient value“, soll in einem VBHC‐System Ausgangspunkt einer jeglichen medizinischen Intervention sein. Was hat uns dazu ein 132 Jahre altes Versicherungssystem aus Deutschland zu bieten, dessen Inauguration in einer vorindustriellen Ära lag? Von Anfang an gab es in der DGUV einen gesetzlich definierten „patient value“ das ist die Rückkehr des Betroffenen in die Erwerbstätigkeit. Das paritätisch besetzte Ehrenamt in der gesetzlichen Unfallversicherung bringt eine wichtige und gewichtige Laienperspektive in den gesamten Prozess ein. Als zentrale Aufgabe der medizinischen Rehabilitation wird von den Unfallversi‐
cherungsträgern die Reintegration, mit Antworten auf die personalen, sozialen, und wirtschaftlichen Kontextfaktoren gesehen. Es werden individualisierte Re‐
habilitationspläne in gemeinsamen Gesprächen zwischen Patient, Therapeuten, Ärzten und Vertretern der gesetzlichen Unfallversicherung erstellt. Es finden sich in der berufsgenossenschaftlichen Rehabilitation wichtige ganz‐
heitliche Ansätze, die nicht auf das nach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten entstandene Defizit, sondern auf die noch vorhandene Leistungsfähigkeit abzie‐
len. Im Vortrag werden Parallelen und Unterschiede zu modernen VBHC‐Systemen aufgezeigt und dargestellt, warum die DGUV bis heute so erfolgreich ist. Seite | 19 PODIUM Die Podiumsteilnehmer werden sich den Fragen „Wie kann man Value Based Healthcare in Deutschland befördern? Was ist zu tun? Wo liegen die Hemm‐
nisse?“ zuwenden. Es diskutieren: Frau Dr. Siegmund‐Schultze Herr Dr. Gibis Herr Prof. Hasenfuß Herr Dr. Jonitz Herr Knieps Herr Prof. Pfaff Herr Dr. Veit Frau Dr. Siegmund‐Schultze, Herr Prof. Hasenfuß und Herr Dr. Jonitz wurden be‐
reits vorgestellt. Dr. Bernhard Gibis, MPH 1990 ‐ 1996 Assistenzarzt der Gynäkologie, Wei‐
terbildung zum Gynäkologen; 1998 Referent des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen, Einführung von Health Technology Assessment; 2001 Abteilungsleiter KBV, Abteilung Qualitätssi‐
cherung und Prävention, Dezernat 2; 2004 Dezer‐
nent des Dezernates 2 der KBV, Versorgungsquali‐
tät und Sicherstellung; 2009 Dezernent des Dezer‐
nats 4 der KBV, Ärztliche Leistungen und Versor‐
gungsstruktur ‐ Geschäftsbereich Sicherstellung und Versorgungsstruktur Auslandsaufenthalte/Sabbaticals: 1988 Zimbabwe, Chivu General Hospital; 1997 Canada, Ottawa, Canadian Coordinating Office for Health Technology Assess‐
ment, Research Fellow; 2000 Sabbatical, Canada, Alberta , Edmonton, Alberta Heritage Foundation for Medical Research und Institute of Health Economics, Senior Research Fellow; 2007/8 Sabbatical Dänemark, Kopenhagen, Europäi‐
sches Regionalbüro der Weltgesundheitsorganisation, Head a.i. Health Intelli‐
gence Services Seite | 20 Herr Franz Knieps leitet als Vorstand den BKK Dachver‐
band seit dem 1. Juli 2013. Der 1956 ge‐
borene Jurist, Politik‐ und Literaturwis‐
senschaftler weist jahrzehntelange Er‐
fahrung im deutschen und internationa‐
len Gesundheits‐ und Sozialwesen auf. 1987/88 wurde er als Referent an das Bundesarbeitsministerium abgeordnet. 1990 politischer Berater des von Regine Hildebrandt geführten DDR‐Ministeriums für Arbeit und Soziales. In dieser Zeit war Knieps u.a. als Geschäftsführer Politik beim AOK Bundesverband tätig, bevor er 2003 als Leiter der Abteilung Gesundheitsversorgung, Gesetzliche Kranken‐
versicherung, Pflegesicherung zum Bundesministerium für Gesundheit in der Ära Ulla Schmidt wechselte. Knieps arbeitete von 2009 bis 2013 als Berater für Ge‐
sundheits‐ und Sozialpolitik. Er ist Herausgeber der Zeitschrift „Gesundheits‐ und Sozialpolitik“ und der BKK Dachverbandszeitschrift „Betriebskrankenkassen“. Univ.‐Prof. Dr. Holger Pfaff Direktor des Instituts für Medizinsozio‐
logie, Versorgungsforschung und Reha‐
bilitationswissenschaft (IMVR) der Hu‐
manwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln; Inhaber der Brückenprofessur „Qualitätsentwicklung und Evaluation in der Rehabilitation“ an der Universität zu Köln, die für die Lehrgebiete „Medizini‐
sche Soziologie“ (Medizinische Fakultät) und „Qualitätsentwicklung in der Reha‐
bilitation“ (Humanwissenschaftliche Fakultät) verantwortlich ist; Geschäftsfüh‐
render Direktor des Zentrums für Versorgungsforschung (ZVFK) der Medizini‐
schen Fakultät der Universität zu Köln; 1. Vorsitzender des Expertenbeirats Inno‐
vationsfonds; Kollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Mitglied der Sektion 4 „Genetische, metabolische und regulatorische Basis von Krankheiten Seite | 21 und Public Health“ des Fachkollegiums 205 „Medizin“ der Deutschen For‐
schungsgemeinschaft); Stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung e.V. (DNVF); Royal Society of Edinburgh (RSE) Visiting Honorary Senior Research Fellow, Health Services Research University of Aber‐
deen; Studium der Sozial‐ und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten Erlangen‐Nürnberg und Konstanz ; Studienaufenthalt an der University of Michi‐
gan (Ann Arbor/USA) Dr. med. Christof Veit ist seit Januar 2015 Leiter des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) nach § 137a SGB V. Zuvor war er sieben Jahre Geschäftsführer des BQS Instituts für Qualität und Patientensicherheit, einer Einrichtung der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, die an bundesweiten Qualitätssicherungsverfahren im Bereich der stationären Versorgung mitwirkt. Dr. Veit begann seine berufliche Laufbahn 1984 als Arzt in der Chirur‐
gie, nachdem er in Freiburg, London und Boston Medizin studiert hatte. 1992 bis 2007 war er Leiter der EQS Hamburg Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung, bevor er zum BQS‐Institut wechselte. Seite | 22 Moderation Ulrich Tilly Jahrgang 1958, (Ministerialdirektor a. D.; Partner bei WMP HEALTHCARE GmbH in Berlin), hat in Göttingen und Bonn Agrarökonomie studiert. Nach Tä‐
tigkeiten als wissenschaftlicher Mitar‐
beiter im Deutschen Bundestag und als Referent mit den Arbeitsschwerpunkten Sozialpolitik, insbesondere Alterssicherungspolitik (gesetzliche Rente, betriebli‐
che und private Altersvorsorge) wechselte er 1998 in das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) zunächst als Referatsleiter, später als Abtei‐
lungsleiter für den Leitungs‐ und Grundsatzbereich unter dem Arbeitsminister Walter Riester. Ab November 2002 führte er den Leitungsstab im Bundesministerium für Ge‐
sundheit und Soziale Sicherung (BMGS), ab 2005 als politischer Beamter die Lei‐
tungs‐ und Grundsatzabteilung im Bundesministerium für Gesundheit (BMG) un‐
ter der früheren Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bis Ende 2009. Er war an allen großen sozialpolitischen Gesetzgebungsverfahren seit 1998 be‐
teiligt: z. B. Riesterrente und weitere Rentenreformen, Arbeitsmarktreformen, Hartz Kommission, Rürup Kommission, Gesundheitsreformen 2004 und 2007, Pflegereform 2008. Seit Anfang 2010 ist Ulrich Tilly freiberuflich als Strategieberater im Gesundheits‐
wesen tätig. Anfang 2013 hat er als Partner zusammen mit der Kommunikation‐
sagentur WMP EUROCOM AG die WMP HEALTHCARE GmbH gegründet, eine auf den Gesundheitssektor spezialisierte politisch‐strategische Beratungsagentur. Kunden der WMP HEALTHCARE GmbH sind unter anderem Verbände von Haus‐
ärzten, Fachärzten unterschiedlicher Richtungen und anderen Gesundheitsberu‐
fen, Krankenkassen, große und kleine Unternehmen der Pharmazeutischen In‐
dustrie sowie Hersteller von Medizingeräten, ‐produkten, Diagnostikaanbieter und Provider von Systemlösungen. Seite | 23 Kongressprogramm 09:30 – 09:40 Uhr 09:40 – 09:50 Uhr 09:50 – 10:15 Uhr 10:15 – 10:45 Uhr 10:45 – 11:05 Uhr 11:05 – 11:35 Uhr 11:35 – 12:05 Uhr 12:05 – 13:00 Uhr 13:00 – 13:30 Uhr 13:30 – 14:00 Uhr 14:00 – 14:30 Uhr 14:30 – 15:00 Uhr 15:00 – 15:20 Uhr 15:20 – 16:20 Uhr 16:20 Uhr Seite | 24 Eröffnung
Dr. Günther Jonitz | Präsident der Ärztekammer Berlin Grußwort
Oliver Schenk | Leiter der Abteilung Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Telematik Bundesministerium für Gesundheit Krise im Organisationssystem
Dr. Günther Jonitz | Präsident der Ärztekammer Berlin Value Based Healthcare
Sir John Muir Gray | Value Based Healthcare Programme, University of Oxford Kaffeepause
Werteorientierte Versorgung oder SGB V?! Widerspruch oder Einheit? Prof. Josef Hecken | Unparteiischer Vorsitzender des Ge‐
meinsamen Bundesausschusses Werteorientierung in der hausärztlichen Versorgung Dr. Wolfgang Blank | Landarzt in Bayern Mittagspause
„Value“ aus Sicht des BMJ
Dr. Klara Brunnhuber | British Medical Journal, BMJ Evidence Centre, London Gestaltung der Gesundheitsversorgung – Möglichkeiten der Krankenkassen Dr. Elisabeth Siegmund‐Schultze | medicoles Klug entscheiden
Prof. Dr. Gerd Hasenfuß 1. Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. Das System der berufsgenossenschaftlichen Heilversorgung als lernendes System Prof. Dr. Michael Wich | Stellv. Klinikdirektor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Unfallkrankenhaus Berlin Kaffeepause
Podiumsdiskussion
Verabschiedung
IHRE NOTIZEN Seite | 25 IHRE NOTIZEN Seite | 26 Ihr Weg zu uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln: U‐Bahn U6 Haltestelle Kochstraße oder Hallesches Tor Umsteigemöglichkeit von S‐ und Fernbahn in die U6 am Bahnhof Friedrichstraße U1 Haltestelle Hallesches Tor S‐Bahn S1 / S2 / S25 Haltestelle Anhalter Bahnhof ca. 10 Min. Fußweg über Stresemannstraße und Hedemannstraße Seite | 27 Seite | 28