Inhaltsverzeichnis - Universitätsklinik für Orthopädie

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Inhaltsverzeichnis - Universitätsklinik für Orthopädie
Inhaltsverzeichnis
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Welche Operationsverfahren und Prothesen gibt es?. . . . . . . . 4
Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Anästhesieverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Ablauf – Klinischer Pfad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Wie können Sie sich auf die Operation vorbereiten? . . . . . . . . 15
Wann kann ich ohne Hilfe in meinem Haushalt leben? . . . . . . 18
Sozialberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Wann kann ich wieder arbeiten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Was soll ich in den ersten 6 Wochen
nach der Operation tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Was muss ich vorbereiten für die Zeit
nach meiner Entlassung?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Komplikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Maßnahmen zum Verhindern einer Luxation der Hüfte
nach der Operation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Wie stark darf ich die Hüftendoprothese belasten?. . . . . . . . . 33
Wann darf ich nach der Operation Auto fahren? . . . . . . . . . . . 36
Sport. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Die Universitätsklinik für Orthopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Privatpatient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Testfragen zur Überprüfung IhresWissens . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Wichtige Kontaktnummern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Notizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
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Sehr geehrte PatientInnen!
Sie erfahren in diesem Heft vieles über Ihre
geplante Operation zur Einsetzung eines künstlichen Hüftgelenks an der Orthopädischen Universitätsklinik Innsbruck. Sie lesen Wichtiges für
die Zeit nach der Entlassung. Sie lernen mögliche
Gefahren kennen und wie man diese verhindern
kann.
Diese Information ersetzt die gesetzliche Aufklärung nicht. Diese wird anhand von eigenen
Aufklärungsbögen und im persönlichen Gespräch
mit einer Ärztin oder einem Arzt der Orthopädie
erfolgen.
Es ist unser Ziel, dass Sie bald wieder selbständig sind und Ihren
gewohnten Tätigkeiten nachgehen können.
Stellvertretend für unser großes Team aus Ärztinnen und Ärzten, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, diplomierten Pflegekräften und administrativem Personal wünsche ich
Ihnen für die geplante Operation alles Gute
Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer
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Welche Operationsverfahren und Prothesen gibt es?
Es gibt zementfreie und zementierte Hüftprothesen. Bei
zementfreien Hüftprothesen erfolgt die Verankerung im Knochen durch eine raue Oberfläche und die Passform. Bei
zementierten Prothesen wird durch Knochenzement eine passgenaue Oberfläche hergestellt. Bei jüngeren Menschen halten
zementfreie Prothesen länger, bei älteren Menschen zementierte.
Zementfreie Prothesen
Im Folgenden sehen Sie zwei Beispiele von Prothesen, welche
wir verwenden:
Abbildung 1: Accolade-Schaft aus Ti-6Al-4V und Trident-Pfanne.
Die Pfanne hat entweder ein Polyäthylen- oder ein Keramikinlay.
Zementierte Prothesen
Sie sehen ähnlich aus wie unzementierte Prothesen. Sie werden
durch Knochenzement befestigt. Knochenzement ist Plexiglas,
welches im Knochen aushärtet und dadurch genau die Passform
für den Knochen bekommt.
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Gleitpaarungen
Am häufigsten verwendet man einen Prothesenkopf aus Keramik, welcher mit einer Einlage (Inlay) aus Polyäthylen, einem
Kunststoff, ein Gelenk bildet.
In seltenen Fällen verwenden wir auch spezielle Gleitpaarungen:
3 Keramikkopf und Keramikinlay: Wenn man sehr viel Sport
betreibt.
3 Metallkopf und Polyäthyleninlay: Wenn ein besonders langer
Kopf nötig ist oder der Kopf ausgetauscht werden musste.
Oberflächenersatz
Bei jungen Menschen kann man nur
den Hüftkopf und die Hüftpfanne
mit einer Metallschicht überziehen
und beide mit Zement im Knochen
verankern. Dadurch bleibt viel körpereigener Knochen vorhanden.
Abbildung 2: Oberflächenersatz.
Nur dort, wo Knorpel ist, befindet sich ein
Metallüberzug.
Zugänge
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um durch Haut und Muskeln
zum Hüftgelenk zu kommen. Wir benützen normalerweise den
vorderer Zugang, weil meist keine Muskeln durchtrennt werden müssen. Deshalb erholt man sich sehr rasch von der
Operation.
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Indikation
Eine Hüftprothese ist dann notwendig, wenn eine Erkrankung
die Hüfte unwiderruflich zerstört hat und Schmerzen oder
Bewegungseinschränkung den betroffenen Menschen im Alltag stark behindern. Die häufigste Ursache ist die Arthrose (degenerative Abnützung). Die Arthrose der Hüfte wird auch
Coxarthrose genannt. Weitere Gründe sind eine fehlende
Durchblutung des Hüftkopfs (Hüftkopfnekrose), ein Bruch des
Schenkelhalses oder die Zerstörung des Gelenks durch
Rheuma.
Abbildung 3: An der linken
Hüfte (zu Ihrer rechten
Hand) erkennt man keinen
Gelenkspalt mehr, wohl
aber noch an der rechten
Hüfte. Es liegt eine
Coxarthrose links vor.
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Anästhesieverfahren
Spinalanästhesie
Die Spinalanästhesie (= Kreuzstich)
wird in fast 70 % der HüftprothesenOperationen angewendet.
Dabei wird die untere Körperhälfte
(d. h. bis etwa in den Bereich des
Nabels) von derSchmerzempfindung
ausgeschaltet, indem ein Lokalanästhetikum in dem mit Nervenwasser
(Liquor) gefüllten Raum im Bereich
der Lendenwirbelsäule unterhalb
des Rückenmarkes eingespritzt wird. Sie werden nach Injektion
des Lokalanästhetikums ein aufsteigendes Wärmegefühl empfinden, welches dann zunehmend in eine Taubheit der unteren
Körperhälfte übergeht. Nach ca. 10 bis 15 Minuten nach Injektion ist die Wirkung der Spinalanästhesie im Regelfall komplett
und hält dann ca. 4 Stunden an. Durchgeführt wird diese Anästhesie in sitzender Position und in örtlicher Betäubung, sodass
das Vorgehen nahezu schmerzfrei ist.
Vorteile der Spinalanästhesie
3 geringerer Blutverlust
3 niedrigere Thrombosehäufigkeit
3 geringere Herz-Kreislauf-Belastung
Sie sind bei der Operation wach und können daher selbstständig atmen. Sie können aber auch gerne leicht schlafen oder
einen Kopfhörer mit Musik bekommen. Die Nachwirkungen
einer Vollnarkose bleiben aus. Die Güte der Schmerzausschaltung durch die Spinalanästhesie wird selbstverständlich
vor Operationsbeginn überprüft. Sollte diese aus irgendwelchen Gründen unzureichend oder technisch nicht möglich sein,
ist der Wechsel auf eine Allgemeinnarkose immer und ohne
Nachteile für Sie möglich.
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Spezielle Risiken der Spinalanästhesie
3 Blutdruckabfall: dieser lässt sich schnell beheben
3 Kopfschmerzen: können vorübergehende Bettruhe erfordern
3 Eine direkte Verletzung des Rückenmarkes ist nahezu ausgeschlossen, da dieses in der Regel oberhalb der Injektionsstelle endet.
3 Bleibende Lähmungen (im Extremfall Querschnittslähmung)
nach Blutergüssen, Entzündungen oder Nervenverletzungen
sind extrem selten, ebenso Verschlechterungen des Höroder Sehvermögens, Potenzstörungen und Hirnhautentzündung.
Allgemeinanästhesie
Die Allgemeinanästhesie (= Narkose)
schaltet Bewusstsein und Schmerzempfinden aus, der Patient befindet
sich dabei in einem schlafähnlichen
Zustand. Die erforderlichen Narkosemittel werden im Rahmen der
Einleitung der Allgemeinanästhesie
beim Erwachsenen über eine Vene
eingespritzt, Bewusstlosigkeit und
Aufhebung des Schmerzempfindens
treten in der Regel in wenigen Sekunden ein. Zur Sicherung der
im Zustand der Bewusstlosigkeit besonders gefährdeten Atemwege (z. B. durch in die Atemwege eindringendes Sekret) wird
in praktisch allen Fällen ein Beatmungsschlauch (Tubus) in die
Luftröhre eingeführt, sodass die notwendige Beatmung zuverlässig und sicher über diesen Beatmungsschlauch durchgeführt
werden kann. Die Aufrechterhaltung der Allgemeinanästhesie
während der eigentlichen Operation erfolgt entweder über
gasförmige Narkosemittel oder über intravenös verabreichte
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Medikamente, bei Bedarf auch über eine Kombination dieser
beiden Verfahren.
Überwachung und Steuerung einer Spinal- bzw. Allgemeinanästhesie erfordern die ständige Anwesenheit eines speziell
für Sie zuständigen Anästhesisten, der laufend die Körperfunktionen (Atmung/Herz-Kreislaufsystem, etc.) überwacht und bei
Abweichungen von der Norm sofort korrigierend eingreift (z. B.
Ausgleich von Blutverlusten, Bekämpfung von Blutgerinnungsstörungen, Blutdruckschwankungen, Störungen der Wärmeregulation u.v.m.)
Risiken der Narkose
3 Übelkeit und Erbrechen sind seltener geworden, Zwischenfälle durch Einatmen von Erbrochenem sehr selten. Ein
krampfartiger Verschluss der Atemwege lässt sich in der
Regel beherrschen, ist aber ebenso nicht sehr häufig.
3 Schluckbeschwerden und Heiserkeit können durch den
Beatmungsschlauch hervorgerufen werden, vergehen aber in
der Regel nach einigen Stunden. Bleibende Stimmstörungen
und Atemnot sind sehr selten.
3 Zahnschäden, insbesondere bei lockeren Zähnen, wie auch
allergische Raktionen auf verschiedene Medikamente sind
immer möglich.
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Ablauf – Klinischer Pfad
Alle Abläufe, die Ihre Operation betreffen, sind in einem so
genannten klinischen Pfad organisiert. Damit sollen optimale
Sicherheit für Sie, eine gute Vorbereitung auf die Operation
und Betreuung nach der Operation gewährleistet werden.
Entscheidung zur Operation
Die Entscheidung zur Operation wird gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt in der Ambulanz der Orthopädie getroffen. Im
Anschluss daran sind weitere Entscheidungen nötig:
3 Art der Prothese
3 Eigenblutspende
3 Medikamente umstellen?
3 weitere Untersuchungen?
Dazu führen wir durch:
3 Blutabnahme
3 Röntgen der Hüfte mit Maßstab (siehe Abb. 3) zur Planung
der Prothese
3 Untersuchung in der Ambulanz der Anästhesie
(NarkoseärztInnen)
3 Untersuchung an der Physiotherapie der Orthopädie
Am gleichen Tag werden Ihr Operationstermin und der Termin
für einen Check zwei Wochen vor der Operation festgelegt.
Check – 2 Wochen vor der Operation
Bei diesem Check wird alles geprüft und vorbereitet, um eine
Verschiebung der Operation zu vermeiden und um die
Operation sicher zu machen.
Hier treffen Sie weitere zwei oder drei PatientInnen, die sich
zur gleichen Operation entschlossen haben. Sie sehen eine Präsentation über Ihre Operation und haben Gelegenheit, Fragen
zu stellen, sowohl im Rahmen der Präsentation als auch im Einzelgespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt der Orthopädie.
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Sie werden gebeten, einige Fragebögen auszufüllen, welche unserer Qualitätskontrolle dienen und helfen, unsere Ergebnisse
weiter zu verbessern.
Sie werden über die Operation und ihre Risiken aufgeklärt.
Aufnahmetag
Am Tag der Aufnahme gehen Sie bitte in die Patientenaufnahme im Erdgeschoß im Chirurgiegebäude. Dort ist bereits
alles vorbereitet. Danach gehen Sie auf die Bettenstation,
beziehen Ihr Zimmer und lernen Krankenschwestern, PhysiotherapeutInnen und ÄrztInnen kennen.
Nehmen Sie bitte
ärztliche Befunde
und Röntgenbilder
zur Aufnahme mit,
die für die Operation
wichtig sind.
Nach Mitternacht sollen Sie weder essen, trinken
noch rauchen, wenn am nächsten Tag die
Operation geplant ist. Rauchen führt zu vermehrter Magensaftbildung und kann dazu führen, dass
bei der Narkoseeinleitung Magensaft in die Luftwege gelangt. Medikamente können auch am
Operationstag mit einem Schluck Wasser eingenommen werden.
Operationstag
Die Körperhaare in jenem Gebiet, das während der Operation
nicht durch Abdecktücher bedeckt ist, müssen entfernt werden, um das Eindringen von Bakterien in die Operationswunde
zu verhindern. Diese Rasur umfasst einen Teil der Schamhaare
und den ganzen Oberschenkel. Bitte bringen Sie Verständnis
für diese Maßnahme mit, da dies Ihrer Sicherheit dient!
Sie werden duschen und sich nach der Dusche auch mit einem
Hautdesinfektionsmittel an der Operationsstelle einreiben.
Sie werden kurz vor der geplanten Operation zu einem Warteraum vor dem Operationssaal geführt und dann über eine
Schleuse in den Operationssaal, wo Sie der Narkosearzt oder
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die Narkoseärztin und die Pflegekräfte begrüßen und die
Narkose einleiten.
Nach der Operation kommen Sie in einen Aufwachraum, und
wenn Sie sich genügend erholt haben wieder in Ihr Zimmer.
Sie erhalten Schmerzmedikamente und für einen
Tag auch ein Antibiotikum als Infektionsschutz.
Ein oder zwei Schläuche werden noch Blut aus der
Operationswunde führen. Dieses Blut kann in den
ersten 6 Stunden nach der Operation wieder aufbereitet und Ihnen zurückgegeben werden.
Bitte sagen Sie, wenn
Sie starke Schmerzen
haben! Wir wollen
Ihre Schmerzen
schnell und effektiv
behandeln!
Aufnahme am Tag der Operation
Wenn geplant ist, dass Sie am Tag der Operation aufgenommen
werden, so findet an einem Tag die Aufnahme und die Operation statt.
Tage nach der Operation
Ihr Aufenthalt nach der Operation wird zwischen 5 und 7 Tage
dauern. Dann können Sie normalerweise wieder alles tun, um
zu Hause zurecht zu kommen, also auf die Toilette gehen,
Stiegen steigen, ins Bett legen und aus dem Bett aufstehen, sowie Socken und Schuhe anziehen.
Die ersten Tage werden Sie die Hilfe einer Physiotherapeutin
oder eines Physiotherapeuten benötigen, um aus dem Bett aufzustehen. Doch bald können Sie selbst aufstehen, auf die
Toilette gehen und Stiegen steigen.
Die aus der Wunde führenden Schläuche werden dann entfernt,
wenn nur mehr wenig Blut herausfließt. Meist erfolgt einen Tag
nach der Entfernung der erste Verbandswechsel und wenige
Tage nach der Operation eine Röntgenuntersuchung.
Das operierte Bein ist nach der Operation bandagiert, und am
anderen Bein haben Sie Stützstrümpfe, um eine Venenthrom12
bose zu vermeiden. Wenn Sie ausreichend mobil sind, können
Sie die Stützstrümpfe nach 7 bis 9 Tagen weglassen. Wenn Sie
noch die meiste Zeit im Bett verbringen, sollten Sie jedoch weiter Stützstrümpfe verwenden.
Die Nähte werden am 10. Tag nach der Operation entfernt.
Häufig werden auch selbst auflösende Nähte verwendet, welche nicht entfernt werden müssen.
Sie erhalten 7 bis 9 Tage lang ein entzündungshemmendes
Medikament, um Verkalkungen der Hüfte zu vermeiden.
Sie erhalten auch Medikamente, um die Entstehung einer
Venenthrombose oder einer Lungenembolie zu vermeiden.
Diese Medikamente müssen Sie auch nach Ihrer Entlassung aus
dem Krankenhaus weiter nehmen, bis 20 Tage nach Entlassung.
Am Tag der Entlassung erhalten Sie einen Arztbrief über den
Aufenthalt an der Klinik, auf dem auch Ihre Medikamente und
die weitere Therapie stehen.
Mobilisation nach Entlassung
Sehr mobile Menschen brauchen hier nach der Entlassung aus
dem Krankenhaus keine spezielle Therapie. In anderen Fällen
kann eine ambulante Physiotherapie oder ein stationärer Aufenthalt an der Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation
(Hochzirl) die Gehleistung und Selbständigkeit verbessern.
Kontrolluntersuchungen
Diese erfolgen 6 Wochen und 1 Jahr nach der Operation in der
Ambulanz der Orthopädie. Eine weitere Kontrolluntersuchung
ist nach 5 Jahren zu empfehlen.
Knochenspende
Bei der Prothesenimplantation wird Knochen (Hüftkopf) entfernt. Dieser kann für andere PatientInnen verwendet werden,
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zum Beispiel für Hüftprothesen-Wechseloperationen. Sie haben keinen Nachteil, wenn der Knochen weiterverwendet wird.
Lediglich muss durch Bluttests sichergestellt werden, dass bei
Ihnen keine Erkrankung vorliegt. Wir werden Sie daher bitten,
in die Knochenspende einzuwilligen.
Tiroler Prothesenregister
Fast alle Tiroler Krankenhäuser berichten ihre Hüft- und Knieprothesen-Operationen an dieses Register. Das Register leitet
die anonymisierten Daten, also ohne Angabe von Name,
Geburtsdatum usw., an das Österreichische Prothesenregister
und das Europäische Prothesenregister weiter. Die Berichte der
Register tragen wesentlich dazu bei, die Qualität unserer
Ergebnisse zu verbessern.
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Wie können Sie sich auf die Operation vorbereiten?
Eine spezielle Vorbereitung ist nicht erforderlich. Wichtig ist
jedoch, dass manche Medikamente und Zustände Ihr Operationsrisiko erhöhen können.
Medikamente
Bitte lassen Sie Medikamente nicht einfach weg, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt,
3 ob und wann Sie diese weglassen können, und
3 ob Sie als Ersatz andere Medikamente benötigen!
Folgende blutverdünnende Medikamente sollten in den letzten
Tagen vor der Operationen nicht oder anders eingenommen
werden, weil sie die Wahrscheinlichkeit einer starken Blutung
erhöhen:
3 Thrombo-ASS
3 Plavix
3 Sintrom
3 Marcumar
3 Lovenox
3 Sandoparin
Auch entzündungshemmende Schmerzmittel können Ihre
Blutgerinnung verändern. Wenn Sie hohe Dosen von Medikamenten wie Voltaren, Brufen, Proxen, etc. zu sich nehmen,
sollte eine verringerte Dosis in Absprache mit Ihrem Hausarzt
10 Tage vor Operation überlegt oder es sollten Ersatzmedikamente gegeben werden (Tramadol, Paracetamol [Mexalen]).
Folgende Hormone sollten eine Woche vor der Operation nicht
mehr genommen werden, weil sie das Risiko einer Venenthrombose erhöhen:
3 Antibabypille
3 Hormone für Wechselbeschwerden
Manche Medikamente zur Behandlung von Diabetes (hohem
Blutzucker) können das Operationsrisiko erhöhen (Glucophage).
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Krankheiten
Manche Krankheiten gehen mit einem höheren Operationsrisiko einher. Bitte stellen Sie sicher, dass der Arzt, der Sie untersucht, um Ihre Operationstauglichkeit festzustellen und Ihr
Arzt an der Orthopädischen Universitätsklinik Innsbruck, davon wissen:
3 Schilddrüsenüberfunktion
3 Diabetes (erhöhter Blutzucker)
3 Herzerkrankungen
3 Lungenerkrankungen
3 Magen- und Darmerkrankungen
3 Nierenerkrankungen
3 Bluterkrankungen
3 Tumore
3 frühere Thrombosen oder Embolien
3 frühere Schlaganfälle oder andere neurologische
Erkrankungen
3 Glaukom (grüner Star)
3 frühere Probleme mit Harnkathetern.
Übergewicht
Starkes Übergewicht erhöht das Risiko der Operation. Nach der
Operation treten Atemstörungen und Thrombosen etwas gehäuft auf. Bei Menschen über 100 kg Körpergewicht sollte die
volle Belastung der Prothese erst nach 3 Monaten erfolgen.
Radikales Fasten vor der Operation führt aber auch zu einem
erhöhten Operationsrisiko. Wenn Sie über lange Zeit und kontrolliert Gewicht verlieren und sich so auf die Operation vorbereiten, ist dies sinnvoll. Wir raten aber nicht zu einer schnellen
Gewichtabnahme in den letzten Wochen vor der Operation.
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Infektionen
Bitte rufen Sie bei
einer Infektion nach
dem Check den
diensthabenden Arzt
an der Orthopädischen Universitätsklinik Innsbruck an,
um sich mit ihm zu
beraten (Rufnummern am Ende des
Heftes).
Plötzlich auftretende Infektionen wie Schnupfen,
Grippe oder Lungenentzündung erfordern häufig
eine Verschiebung der Operation, weil das Risiko
einer Atemwegserkrankung durch die Operation
steigt.
Eitrige Infektionen wie Abszesse, beherdete
Zähne und infektiöse Hauterkrankungen können
zu Infektionen der Prothese führen.
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Wann kann ich ohne Hilfe in meinem Haushalt leben?
Normalerweise können Sie nach der Entlassung aus der Orthopädischen Universitätsklinik Innsbruck wieder in Ihrem Haushalt leben, wenn Sie dies auch davor konnten. Es sollte sich ja
nichts ändern, außer dass Sie in Ihrer Hüfte keine oder fast keine Schmerzen haben. Wenn Sie jedoch schon bisher fremde
Hilfe benötigt haben, so werden Sie diese wahrscheinlich auch
nach der Operation noch einige Zeit benötigen. Planen Sie
fremde Hilfe rechtzeitig vor der Operation! Nur wenn Sie vorgesorgt haben, können Sie auch nach der Operation mit einer
weiteren Pflege rechnen.
Folgende Möglichkeiten bieten sich:
3 Abteilung für Akutgeriatrie und Remobilisation (Hochzirl):
Diese Möglichkeit besteht für PatientInnen, bei denen unsere Untersuchung gezeigt hat, dass sie dies benötigen, sowie
bei unerwartet ungünstigem Verlauf. Wenn Sie den Eindruck
haben, dass Sie diese Therapie benötigen, so muss diese
Möglichkeit bei der Terminvereinbarung zur Operation geplant werden!
3 Hauskrankenpflege: Bitte wenden Sie sich in diesem Fall
rechtzeitig an Ihren Sozialsprengel!
3 Rehabilitation: Diese beginnt frühestens 6 Wochen nach der
Operation und findet in eigenen Einrichtungen
statt. Diese befinden sich in Bad Häring, Normalerweise
Saalfelden, Warmbad Villach, etc. Wenn Sie dies können Sie nach
in Anspruch nehmen wollen, so sprechen Sie Hüftprothesenopebitte mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Kranken- rationen sofort nach
der Entlassung aus
kasse rechtzeitig darüber.
dem Krankenhaus
selbständig in Ihrem
Haushalt leben,
wenn Sie dies davor
auch konnten.
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Sozialberatung
Bei Krankenhausaufenthalten treten oftmals Fragen und Probleme zu Tage, die verschiedenste Bereiche betreffen. Neben
der medizinischen Betreuung steht Ihnen deshalb auch eine diplomierte Sozialarbeiterin/ein Sozialarbeiter bei sozialen,
finanziellen und persönlichen Fragestellungen beratend zur
Seite. Sie erhalten Informationen über soziale Unterstützungsmöglichkeiten und Einrichtungen, bzw. es kann Ihnen bei der
Organisation von verschiedenen Nachbetreuungsmaßnahmen
(Hauskrankenpflege, Heimhilfe, Rehabilitation usw.) geholfen
werden.
Auch bei sozialrechtlichen Problemen und in finanziellen Belangen (z. B. Kranken- und Pflegegeld, Pensionsantrag, Sozialhilfe usw.), sowie bei Behördenangelegenheiten und bei der
Vermittlung von Beratungsstellen steht Ihnen die zuständige
Sozialarbeiterin/der Sozialarbeiter zur Verfügung.
Bitte wenden Sie sich an das Stationspersonal oder direkt an
die Sozialberatung:
Telefon 050 504-801 94
Montag bis Donnerstag von 7.00 bis 16.00 Uhr
Freitag von 7.00 bis 13.00
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Wann kann ich wieder arbeiten?
Im Allgemeinen können Sie 6 Wochen nach der Operation wieder arbeiten. Es gibt aber Ausnahmen von dieser Regel:
3 Selbständige mit hohem Arbeitsdruck, welche sich ihren
Büroalltag selbst gestalten können, können unmittelbar nach
der Entlassung zumindest für mehrere Stunden wieder arbeiten.
3 Einfache Hausarbeiten wie Kochen, Betten machen, Einkäufe
mit kurzen Einkaufswegen sind sofort nach Entlassung möglich.
3 Körperliche Arbeiten mit schwerer Belastung, z. B. bei Bauarbeitern, sollten erst 3 Monate nach der Operation wieder
aufgenommen werden.
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Was soll ich in den ersten 6 Wochen nach der
Operation tun?
Sie sollen versuchen, möglichst rasch wieder leistungsfähig zu
werden. Sie sollen Spaziergänge machen. Sie können auch auf
einem Fahrradheimtrainer trainieren. Achten Sie darauf, dass
Sie nicht stark hinken! Ihr Gangbild kann gestört sein durch
3 Schmerzen: Dann kann die Verwendung von Stützkrücken
oder Schmerzmedikamenten helfen.
3 fehlende Kraft: Dann hilft ein Krafttraining.
3 Gewohnheit, hinkend zu gehen: Dann kann eine Gangschulung durch Ihre TherapeutInnen helfen.
Therapie nach der Entlassung
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus brauchen Sie noch
für 20 Tage eine Blut verdünnende Therapie mit Tabletten oder
Spritzen. Diese Medikamente können zu schwerwiegenden
Blutungen führen. Wenn es keinen anderen Grund (Schlaganfall, Herzerkrankung) gibt, sollten diese MediBitte fragen Sie
kamente NICHT länger verwendet werden. Bitte
Ihren Arzt, wenn Sie
fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt/Ihre Ärztin!
sechs Wochen nach
Sie brauchen im Normalfall nach der Entlassung
der Operation noch
(bitte beachten Sie die Ausnahmen) KEINE:
Medikamente haben,
3 elastischen Binden oder Stützstrümpfe,
die Sie vor der
3 Stützkrücken,
Operation nicht
3 Rheumamedikamente,
hatten!
3 Antibiotika.
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Was muss ich vorbereiten für die Zeit nach meiner
Entlassung?
Heimtransport
Sie können sich entweder durch einen Verwandten mit dem
privaten Auto abholen oder auch mit der Rettung nach Hause
bringen lassen. Normalerweise gibt es kein Problem als BeifahrerIn im Privatauto nach Hause zu fahren!
Wenn Sie aus einem anderen Bundesland oder aus dem Ausland an die Orthopädische Universitätsklinik Innsbruck kommen, so wird der Heimtransport von den Krankenkassen meist
nicht getragen. Sorgen Sie in diesem Fall rechtzeitig für den
Heimtransport vor!
Toilettenaufsatz
Üblicherweise liegt eine Klobrille sehr niedrig, d. h. die Hüfte
muss stark gebeugt werden. Daher sollten Sie in den ersten 6
Wochen nach der Operation nur mit einem Toilettenaufsatz auf
der Toilette sitzen. Sie erhalten den Toilettenaufsatz in jedem
Sanitätshaus. Es gibt transportable und fix zu befestigende
Aufsätze. Ein Rezept dazu erhalten Sie beim Check 2 Wochen
vor Operation.
Greifer
Für manche Menschen ist es schwer, Gegenstände vom Boden
aufzuheben, besonders wenn schon vorher die Beweglichkeit
schlecht war. Dann hilft eine Greifzange, mit der Sie
Gegenstände am Boden fassen können. Ein Rezept dazu erhalten Sie beim Check 2 Wochen vor Operation.
Socken- und Strumpfanzieher
Es gibt mehrere Modelle, welche Sie sich im Sanitätshaus vor
der Operation anschauen können. Wenn Sie vor der Operation
schon schlecht Schuhe und Strümpfe anziehen können, so soll22
ten Sie sich ein solches Modell kaufen. Sie sollten dann schon
vor der Operation zu üben beginnen.
Abbildung 4: Anziehen von Socken mit
Hilfe eines Socken- und Strumpfanziehers
Abbildung 5: Hier das Anziehen mit einem
zweiten Modell.
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Komplikationen
Leider können bei jedem Operationsverfahren unerwünschte
Ergebnisse und Schäden vorkommen.
Mangelnder Erfolg
Sie haben weiter Schmerzen oder eine wesentliche Bewegungseinschränkung der Hüfte. Die Wahrscheinlichkeit liegt
bei ca. 3 %. Meist wurde ein von der Wirbelsäule kommender
Schmerz als Hüftschmerz falsch gedeutet. Wenn man vor der
Operation die Hüfte sehr schlecht beugen konnte (weniger als
60°), so erreicht man häufig auch nach der Operation keinen
Bewegungsumfang, der ein Anziehen von Schuhen oder
Strümpfen ermöglicht.
Es können aber auch neue Schmerzen auftreten: Diese entstehen zum Beispiel, wenn der Prothesenschaft sehr fest im Oberschenkelknochen sitzt (Schaftschmerz), bei Narbenbildung
oder durch Reizzustände unter den Muskeln am großen
Rollhügel (Knochen seitlich an der Hüfte).
Infektion
Eine tiefe Infektion betrifft auch die Umgebung der Prothese,
eine oberflächliche nur die Hautwunde. Oberflächliche Infektionen heilen mit Wundpflege und der Gabe von Antibiotika
normalerweise aus. Tiefe Infektionen kommen mit einer
Wahrscheinlichkeit von ca. 5 auf 1.000 Operationen in den ersten 6 Monaten nach der Operation vor und in ca. 10 von 1.000
in den ersten 10 Jahren nach der Operation. Manchmal gelingt
es, durch Gabe von Infusionen mit Antibiotika oder durch eine
Operation mit Spülung und Entfernen abgestorbener Muskelanteile eine Heilung zu erzielen. Häufig muss jedoch die Prothese ausgebaut werden, und eine neue kann erst nach Monaten
wieder eingesetzt werden. In der Zeit bis zum Wiedereinbau
kann man mit Krücken kurze Strecken gehen.
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Knochenbruch
Sowohl bei der Operation als auch danach kann der Knochen
brechen. Bei der Operation kann der Oberschenkelknochen, in
welchen man den Prothesenschaft einbringt, gesprengt werden, oder es kann die Pfanne ins Becken einbrechen. Nach der
Operation kann durch einen Sturz oder Unfall ebenfalls ein
Bruch um die Prothese eintreten, oder es wird die Prothese locker. Dies ist jedoch selten der Fall. Wenn Sie sich an die
Empfehlungen in dieser Broschüre halten, haben Sie kein erhöhtes Risiko, einen Bruch zu erleiden.
Luxation
Eine Luxation oder Verrenkung der Hüfte nach HüftprothesenOperation kommt bei ca. 2 von 100 Eingriffen vor. Der Prothesenkopf löst sich aus der Pfanne. Sofort treten starke
Schmerzen auf und das Bein ist nicht mehr belastbar, man kann
nicht mehr stehen.
Die größte Gefahr der Luxation besteht in den ersten 6 Wochen
nach der Operation. Stellen Sie in dieser Zeit sicher, dass Sie
Hilfe herbeiholen können, z. B. durch ein Handy.
Abbildung 6: Prothesenluxation. Der Kopf der Prothese
befindet sich nicht mehr in der Pfanne.
Sie müssen sich dann mit der Rettung ins Krankenhaus bringen lassen. Meist kann die Luxation
in Narkose ohne Eröffnen der Haut durch Ziehen
und Drehen des Beins wieder beseitigt werden.
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Thrombose und Lungenembolie
Wenn der Oberschenkelknochen eröffnet wird, so treten
Knochenmarkanteile in das Blut ein. Dadurch kann das Blut gerinnen. Bei optimaler Vorbeugung treten bei 5 von 100
Menschen in den ersten Wochen nach der Operation Thrombosen in den Venen auf (Blutgerinnsel), welche meist ohne
Folge abheilen, in seltenen Fällen aber auch zu dauernden
Beinschwellungen führen können. In sehr seltenen Fällen können Blutgerinnsel in die Lunge gelangen (Lungenembolie), in
ungünstigen Fällen sogar zum Tod führen.
Nervenverletzung
In ca. 1 von 100 Oparationen kommt es zur Verletzung eines
großen Beinnervs, fast immer durch Dehnung des Nervs während der Operation.
Ist der Femoralisnerv betroffen, so kann das Knie nicht aktiv
gestreckt werden. Man benötigt eine Knieschiene zum Gehen.
Ist der Ischiasnerv betroffen, so kann der Fuß nicht mehr
bewegt werden. Dann benötigt man eine Fußschiene.
Bei Verletzungen großer Nerven treten auch Schmerzen auf
und bestimmte Stellen der Haut haben kein Gefühl. Häufig bildet sich die Lähmung teilweise zurück.
Kleine Nerven können häufiger verletzt werden. Beim vorderen
Zugang kann ein sensibler Hautnerv geschädigt werden. Dann
tritt ein taubes Gefühl an der Oberschenkelvorderseite auf
oder auch ein Schmerz im Ausbreitungsgebiet des Nervs.
Muskelverkalkungen
In weniger als 1 von 100 Operationen treten Muskelverkalkungen auf. Dadurch wird die Hüfte weniger beweglich. Durch
die Gabe von Rheumamitteln in den ersten Tagen nach der
Operation wird dieses Risiko verringert.
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Maßnahmen zum Verhindern einer Luxation der Hüfte
nach der Operation
Durch Wissen und vernünftiges eigenes Verhalten können Sie
diese Komplikation weitgehend vermeiden!
Warum tritt eine Luxation ein?
Die Gefahr der Verrenkung ist in den ersten 6 Wochen besonders groß, da die Hüftgelenkskapsel bei der Operation durchtrennt und teilweise oder komplett entfernt wird und die operierte Hüfte daher weniger Stabilität hat.
Abbildung 7: GEFAHR: zu tiefer Sitz. Der Kopf der Prothese geht hinten
aus der Pfanne. VERMEIDUNG (6 Wochen): Toilettenaufsatz, Sitzen auf
normal hohen Stühlen.
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Abbildung 8: GEFAHR: Beine überkreuzen, im Liegen oder Stehen.
VERMEIDUNG (6 Wochen): Überkreuzen Sie Ihre Beine nicht.
Abbildung 9: GEFAHR: Bein nach außen
drehen. Meistens passiert die Luxation
beim Stehen auf dem operierten Bein,
wenn man den Oberkörper wegdreht. Der
Prothesenkopf geht nach vorn aus der
Pfanne. VERMEIDUNG (6 Wochen):
Gestrecktes operiertes Bein nicht stark
nach außen drehen.
In den ersten 6 Wochen bildet sich eine neue Kapsel nach, die
dann wieder die Hüfte stabil hält. Aber auch nach mehr als 6
Wochen besteht noch eine geringe Gefahr der Prothesenverrenkung.
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Vorbeugung
Wenn Sie folgende Empfehlungen in den ersten 6 Wochen nach
der Operation einhalten, tritt eine Luxation seltener ein:
3 Sitzen Sie nicht in tiefen Stühlen oder auf einer
Vorbeugung gegen
tief gelegenen Toilette! Verwenden Sie, wenn
Luxation
Sie dort sitzen müssen, einen Polster auf dem
(für 6 Wochen)
Stuhl oder einen Toilettenaufsatz.
3 Überkreuzen Sie nicht die Beine! Sitzen Sie lieVermeiden Sie
ber mit leicht gespreizten Beinen.
3 tief sitzen,
3 Vermeiden Sie Seitenlage auf der NICHT ope3 auf der gesunden
rierten Hüfte. Wenn Sie wegen KreuzSeiten liegen,
schmerzen die Seitenlage einnehmen wollen,
3 Beine überkreuzen,
dann beachten Sie bitte die im nächsten Absatz
3 Körperdrehung
folgenden Hinweise und Abb. 10.
beim Stand auf
3
Drehen Sie nicht Ihren Körper, wenn Sie auf
dem operierten
dem operierten Bein stehen und es belasten.
Bein.
Achten Sie besonders beim Duschen darauf.
Wie soll ich in den ersten 6 Wochen nach der
Operation liegen?
In Rückenlage sollten Sie die Beine nicht überkreuzen. Die ersten ein bis zwei Tage nach der Operation wird Ihr Bein in einer
Schaumstoffschiene gelagert.
Seitenlage auf der operierten Hüfte: Auch diese Lage ist
recht sicher. Manche Menschen haben aber dabei Schmerzen.
Seitenlage auf der NICHT operierten Hüfte: Diese Position
sollen Sie in den ersten 6 Wochen nur einnehmen, wenn Ihnen
jemand dabei hilft und einen Polster zwischen die Beine gibt.
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Abbildung 10: Seitenlage auf der NICHT operierten Hüfte. Hier benötigen Sie einen Polster zwischen den Beinen, weil Sie sonst das operierte
Bein überkreuzen.
Bauchlage: Wenn Sie unbedingt in Bauchlage liegen wollen, so
sprechen Sie bitte darüber mit Ihrem Arzt.
Sexualverkehr
Sexualverkehr ist in den ersten 6 Wochen nach der Operation
möglich, wenn Sie geeignete Maßnahmen zum Vermeiden einer Luxation einhalten.
Für Frau und Mann ist eine Position in Rückenlage unbedenklich, wenn die Beine zumindest leicht abgespreizt sind. Ebenso
ist die Seitenlage auf der operierten Hüfte liegend möglich.
Wie kann ich ohne Hilfsgerät Gegenstände vom
Boden aufheben?
Die meisten Menschen brauchen auch in den ersten 6 Wochen
nach einer Hüftprothesen-Operation kein Hilfsgerät wie eine
Greifzange, um Gegenstände vom Boden aufzuheben.
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Versuchen Sie die Methode in Abbildung 11, und achten Sie darauf, das operierte Bein nach hinten zu geben. Wenn Sie diese
Methode jedoch nicht anwenden können, so besorgen Sie sich
eine Greifzange in einem Sanitätshaus.
Abbildung 11: Lassen Sie Ihr operiertes
Bein (braune Bandage) hinten, und beugen Sie Ihr NICHT operiertes Bein (weißer
Stützstrumpf) ab.
Schuhe und Strümpfe anziehen
Tragen Sie Stützstrümpfe nur bis zur
Entlassung, außer
3 Sie haben schon
vorher welche verwendet,
3 eine Thrombose
oder Embolie ist
aufgetreten.
Stützstrümpfe sind nur vor der Entlassung notwendig, um das Risiko der Venenthrombose
gering zu halten. Nach der Entlassung brauchen
Sie KEINE Stützstrümpfe oder elastische Binden
mehr. Diese Empfehlung beruht auf dem Stand
der Wissenschaft.
Sie können zwei Methoden zum An- und Ausziehen und zur Fußpflege anwenden:
Operiertes Bein auf dem gesunden Knie: Sie legen die Ferse des operierten Beins auf Ihr nicht
operiertes Knie.
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Abbildung 12: Schuhe und
Strümpfe anziehen mit der
Methode »Operiertes Bein
auf dem gesunden Bein«
Abbildung 13: Strümpfe
anziehen mit der Methode
»Operiertes Bein bleibt am
Boden«
Operiertes Bein bleibt am Boden: Sie spreizen im Sitzen die
Beine und beugen Ihren Körper vor. Mit der Hand auf der nicht
operierten Seite oder mit beiden Händen, wenn dies möglich
ist, gehen Sie ZWISCHEN Ihre Beine. Versuchen Sie nie, über
die Außenseite Ihres operierten Beins zum Fuß zu gelangen. Es
kann dabei eine Luxation eintreten.
Duschen
Sie können sich schon wenige Tage nach der Operation im
Krankenhaus duschen. Dazu muss Ihnen die Krankenschwester
oder der Krankenpfleger einen wasserundurchlässigen Wundverband anlegen. 14 Tage nach der Operation können Sie sich
auch ohne jeden Verband duschen, wenn die Wunde gut verheilt ist. Vergessen Sie nicht, dass Sie den Körper in den ersten
6 Wochen nicht drehen sollen, wenn Sie auf dem operierten
Bein stehen. Wenn Sie auf dem nicht operierten Bein stehen,
besteht kein Problem.
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Wie stark darf ich die Hüftendoprothese belasten?
Eine Hüftendoprothese ist unmittelbar nach der Operation
bereits so fest verankert, dass sie mit ca. dem dreifachen Körpergewicht belastet werden kann und dennoch hält. Nur wenn
sie Lasten über 300 kg ausgesetzt wird, kann der Knochen
brechen.
Warum kann das Gewicht in der Hüfte größer sein
als das Körpergewicht?
Sie werden sich vielleicht wundern, dass beim Gehen das zweifache Körpergewicht auf die Hüfte wirken kann. Das hängt damit zusammen, dass man die Kraft der Muskeln und das
Körpergewicht zusammenrechnen muss, um die gesamte Kraft
zu bestimmen, die im Hüftgelenk wirkt.
Bei zementierten Hüftendoprothesen ist die Stabilität sofort
gut, und es verbessert sich die Belastbarkeit nicht weiter. Bei
zementfreien Hüftendoprothesen wächst der Knochen in den
ersten 6 bis 12 Wochen nach der Operation an die Prothese heran und führt zu einer Zunahme der Stabilität.
Gehen und Stehen
Hier kommt es höchstens zu einer Belastung der Hüfte mit dem
zweifachen Körpergewicht. Je schneller Sie gehen, desto größer
wird die Belastung.
Braucht man Stützkrücken?
Sie können nach einer Hüftprothesenoperation ohne Stützkrücken gehen und stehen. Es besteht keine Gefahr für die
Prothese, außer wenn Sie
3 mehr als 100 kg wiegen,
3 sehr unsicher gehen und leicht stürzen,
3 Ihr Operateur zu Stützkrücken rät.
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Dennoch sollten Sie sich Stützkrücken besorgen oder ausleihen, weil längeres Gehen ohne Krücken in den ersten paar Tagen nach der Operation schmerzhaft sein kann. Wenn Sie jung
und sportlich sind, können Sie aber auch darauf verzichten.
In mehreren Untersuchungen wurde gezeigt, dass die Haltbarkeit von Hüftprothesen, die am selben Tag in die linke und rechte Hüfte (beidseits) eingesetzt wurden, gleich gut
ist wie die Haltbarkeit von Prothesen, die nur in ei- Verwenden Sie
ne Hüfte eingebaut wurden. Weil man hier kaum Stützkrücken nur
entlasten kann, ist dies ein guter Hinweis, dass 3 solange Sie beim
Gehen Schmerzen
man ohne Krücken früh belasten kann.
haben,
Stützkrücken sollen dann verwendet werden,
3
wenn Sie schwindwenn
lig sind und leicht
3 Schmerzen beim Gehen auftreten, um diese
stürzen,
Schmerzen zu reduzieren.
3 Unsicherheit beim Gehen auftritt, um Stürze zu 3 wenn Ihr Arzt es
für nötig hält.
vermeiden.
Abbildung 14: Gehen mit Stützkrücken.
Gehen Sie mit linkem Bein und rechter
Krücke, dann mit rechtem Bein und linker
Krücke voran.
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Aufstehen aus Stuhl, Toilette oder Bett
Abbildung 15: Aufstehen mit und ohne Stützkrücken.
Wenn Sie Aufstehen, so beugen Sie das nicht operierte Bein.
Wenn der nicht operierte Fuß unter Ihrem Körper ist, kann er
Ihr Körpergewicht übernehmen. Strecken Sie das operierte
Bein nach vor. Belasten Sie nun das nicht operierte Bein und
stehen Sie auf. Machen Sie es beim Niedersetzen einfach in umgekehrter Reihenfolge.
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Wann darf ich nach der Operation Auto fahren?
Als Beifahrerin oder Beifahrer
Als BeifahrerIN können Sie in jedem Fall mitfahren. Sie müssen
jedoch die Anweisungen zur Vermeidung einer Hüftverrenkung (Luxation) beachten.
Überlegen Sie vorher, wie Sie am besten einsteigen und aussteigen.
Nehmen wir an, die rechte Hüfte ist operiert und Sie wollen
rechts einsteigen. Geben Sie vor dem Einsteigen die Beine etwas auseinander, halten Sie sich im Auto oder an der Karosserie
fest und setzen Sie sich langsam nieder. Geben Sie zuerst das
nicht operierte linke Bein in das Auto und führen Sie dann das
rechte Bein mit den Händen nach.
Nehmen wir an, das rechte Bein ist operiert und Sie steigen
links ein: Geben Sie wieder vor dem Einsteigen die Beine etwas
auseinander, halten Sie sich an der Karosserie oder am Autositz
fest, und setzen Sie sich auf den Autositz. Heben Sie nun das
rechte Bein als erstes an, wobei Sie die Hände zu Hilfe nehmen.
Lassen Sie dabei den Unterschenkel nach unten hängen. Dann
führen Sie das linke Bein nach.
Als Lenkerin oder Lenker
Durch die Operation ist Ihre Reaktionsfähigkeit in den ersten 6
Wochen um ca. 10 % reduziert. Die Reaktionsfähigkeit lässt im
Alter ganz allgemein nach. Jüngere Menschen haben auch nach
einer Hüftendoprothesen-Operation eine Reaktionsfähigkeit,
die es erlaubt, ein Auto zu lenken. Bei älteren Menschen mit
geringer Fahrpraxis kann die zusätzliche Einschränkung der
Reaktionsfähigkeit nach der Operation Fahruntauglichkeit bis
zu 6 Wochen bewirken.
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Sie sollten NICHT Auto fahren,
3 wenn Sie noch Schmerzen in der Hüfte haben, insbesondere
wenn es sich um das rechte Bein handelt, mit dem Sie bremsen,
3 wenn Sie sich schlecht oder schwindlig fühlen.
Achten Sie in jedem Fall darauf, dass Ihre Reaktionsfähigkeit
nach der Operation etwas beeinträchtigt ist und tragen Sie diesem Umstand Rechnung, indem Sie
3 besonders vorausschauend und vorsichtig fahren, um gefährliche Situationen zu vermeiden,
3 nur fahren, wenn Sie weder Alkohol noch die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigende Medikamente zu sich
Lenken Sie Ihr Auto
genommen haben.
nach der HüftproWie wir bereits festgehalten haben, benötigen Sie
thesen-Operation
Stützkrücken dann, wenn Sie Schmerzen haben,
erst dann, wenn Sie
oder sich unsicher fühlen. Wenn Sie noch
keine Stützkrücken
Stützkrücken benötigen, ist das ein gutes Zeichen
benötigen!
dafür, dass Sie noch nicht verkehrstauglich sind!
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Sport
Schwimmen
Im Wasser ist die Schwerkraft herabgesetzt, sodass man sich
mit weniger Schmerz bewegen kann. Sie können ohne Bedenken in das Wasser gehen, wenn Ihre Wunde in Ordnung ist und
die Operation 14 Tage zurückliegt.
Ein »Frosch-Tempo« mit den Füßen kann zum Überkreuzen der
Beine und damit zu einer Luxation führen. Dies kann sowohl
beim Rückenschwimmen als auch beim Brustschwimmen auftreten. Aus diesem Grund sollten Sie diese Bewegung nur vorsichtig machen und die Beine weder mit großer Kraft noch ganz
zusammenschlagen. Noch sicherer ist es, wenn Sie wie beim
Kraulen oder beim Rückenschwimmen nur mit den Füßen auf
und ab schlagen. Solange Sie dabei die Füße nicht überkreuzen,
besteht kein großes Risiko.
Diese Maßnahmen sind für 6 Wochen sinnvoll. Probieren Sie
danach zuerst im Schwimmbad, wenn Sie wieder normal
schwimmen wollen. Erst wenn dies gut geht, sollten Sie sich
wieder weiter hinaus ins offene Wasser wagen.
Radfahren auf dem Heimtrainer
Dies ist besonders empfehlenswert, weil die Hüftbeugung trainiert wird und Sie Kraft bekommen. Stellen Sie sicher, dass der
Sattel so hoch ist, dass Sie in den ersten 6 Wochen die Hüfte
nicht stärker als 100° beugen (etwas mehr als rechtwinklig).
Später können Sie den Sattel tiefer geben und etwas mehr
Hüftbeugung zulassen.
Sport mehr als 6 Wochen nach der Operation
Sechs Wochen nach Implantation einer Hüftendoprothese können Sie fast jeden Sport wieder durchführen. Sportarten wie
Golf, Tennis, Alpinschilauf, Schilanglauf, Schitouren gehen,
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Felsklettern, Radfahren, Schwimmen, Laufen und Reiten sind
möglich.
Rechnen Sie aber auch bei diesen Sportarten mit dem seltenen
Risiko einer Luxation mehr als 6 Wochen nach der Prothesenimplantation. Stellen Sie sicher, dass Sie im Notfall Hilfe verständigen können oder üben Sie den Sport nicht alleine aus, vor
allem nicht in einsamen Gegenden.
Sportarten, bei denen es zu hohen Kräften im Hüftgelenk
kommt, insbesondere durch Sprünge aus großer Höhe, wie dies
bei Fallschirmspringen und Paragleiten der Fall ist, werden
NICHT empfohlen.
Wenn Sie eine Sportart auf hohem Leistungsniveau oder eine
hier nicht genannte Sportart durchführen wollen, so besprechen Sie dies bitte VOR DER OPERATION mit einem orthopädischen Facharzt. Sowohl das Risiko der Luxation als auch jenes
der Temperaturentwicklung können durch spezielle Prothesen
vermindert werden.
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Die Universitätsklinik für Orthopädie
Unsere Klinik hat ca. 130 MitarbeiterInnen, davon ca. 30 ÄrztInnen. Rund um die Uhr sind mindestens 2 Ärzte erreichbar.
Ein Team von ÄrztInnen beschäftigt sich besonders mit der
Hüfte. Jedes Jahr werden ca. 500 Hüftprothesen implantiert
und ca. 100 Hüftprothesen ausgetauscht. Die große Erfahrung,
die wir dadurch in der Hüftchirurgie haben, wird im Team
weitergegeben. Ein Team von MitarbeiterInnen ermöglicht
auch, dass Sie zu jedem Zeitpunkt auf einen kompetenten
Betreuer stoßen.
Wir können NICHT sicherstellen, dass Sie durch einen bestimmten Arzt Ihrer Wahl operiert werden. Sehr wohl aber stellen wir sicher, dass immer ein sehr erfahrener Operateur bei
Ihrer Operation anwesend ist. Untersuchungen bei mehr als
60.000 Hüftprothesenoperationen in den USA haben gezeigt,
dass die Sicherheit der PatientInnen davon abhängt, wie oft
eine Operation an einer Abteilung durchgeführt wird.
Komplikationen und unerwünschte Ereignisse werden
wöchentlich in unserer Dienstbesprechung besprochen, und in
monatlichen Abständen werden in einer so genannten Morbidity- und Mortality-Konferenz besondere Fälle genau durchgegangen. Durch das Tiroler Prothesenregister und durch unser
eigenes Komplikationsregister werden unsere Ergebnisse genau erfasst. Wir können nicht jede Komplikation verhindern,
aber wir können sie sichtbar machen, diskutieren und Schritte
setzen, um uns weiter zu verbessern und unerwünschte Ergebnisse zu vermeiden.
Unsere Erfahrung mit 100 Austauschoperationen im Jahr
ermöglicht es, auch seltene und schwierige Situationen zu
meistern, die auch einmal unerwartet bei einer HüftprothesenOperation auftreten können. Wir können seltene Implantate
für besondere Fälle auf Vorrat halten und im Notfall einsetzen.
Durch unser Komplikationsmanagement, unsere Erfahrung mit
Revisionen, durch die Möglichkeiten der Universitätsklinik für
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Anästhesie mit einer großen Intensivstation, durch spezialisierte Abteilungen wie Gefäßchirurgie, Kardiologie und Neurologie
wird Ihre Operation sicherer.
Europäisches Prothesenregister
An der Universitätsklinik für Orthopädie in Innsbruck ist seit
2005 das wissenschaftliche Büro des Europäischen Prothesenregisters (EAR, European Arthroplasty Registry) angesiedelt.
Hier werden Daten aus allen nationalen Europäischen Registern interpretiert. Dadurch wissen wir sehr früh von Fehlentwicklungen ebenso wie von viel versprechenden Neuigkeiten.
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Privatpatient
Als Privatpatientin oder -patient können Sie Ihren behandelnden Arzt frei wählen und werden Ihr Zimmer auf der Privatstation beziehen. Auf Wunsch erhalten Sie auch ein Einbettzimmer.
Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer ist verantwortlich für die Universitätsklinik für Orthopädie. Er war von 2002 bis 2004 Präsident
der Europäischen Hüftgesellschaft (European Hip Society,
EHS), von 2004 bis 2005 Präsident der Österreichischen
Gesellschaft für Orthopädie (ÖGO) und ist derzeit Generalsekretär der Europäischen Hüftgesellschaft. Wenn Sie eine
Operation durch ihn wünschen, so vereinbaren Sie bitte einen
Untersuchungstermin im Chefsekretariat der Orthopädie.
Ebenso wie bei Kontrollterminen nach einer Operation stehen
mehrere Arten von Terminen zur Verfügung:
3 auf Krankenschein,
3 als PrivatpatientIn.
Selbstverständlich können Sie sich als PrivatpatientIn durch
jeden anderen Facharzt Ihrer Wahl, der sich an der Orthopädie
Innsbruck mit Hüftchirurgie beschäftigt, operieren lassen.
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Testfragen zur Überprüfung Ihres Wissens
Bitte überprüfen Sie Ihr Wissen aus diesem Heft. Wenn Sie die
Fragen richtig beantworten, haben Sie dieses Heft verstanden
und können sicherer mit Ihrer Hüftprothese leben. Beachten
Sie, dass mehrere Antworten richtig sein können!
Frage 1: Wann sollen Sie in den ersten Wochen nach der
Operation Stützkrücken verwenden?
a) grundsätzlich immer
b) wenn Sie beim Gehen in der operierten Hüfte Schmerzen
haben
c) beim Stiegensteigen
d) wenn Sie schwindlig oder unsicher sind.
Frage 2: Wann dürfen Sie nach der Operation ein Auto lenken?
a) frühestens nach 6 Wochen
b) sobald Sie keine Stützkrücken benötigen
c) sobald Sie einen Eignungstest bestanden haben.
Frage 3: Durch welche der folgenden Maßnahmen können Sie
das Risiko einer Luxation (Verrenkung) verringern?
a) Sitzen auf tiefen Stühlen vermeiden
b) nicht auf der operierten Seite liegen
c) nicht auf der nicht operierten Seite liegen
d) Gewicht abnehmen vor der Operation
e) Beine nicht überkreuzen.
Frage 4: Wie sollen Sie in den ersten 6 Wochen nach der
Operation aus einem Stuhl aufstehen?
a) Beide Beine anziehen, bis sie möglichst unter dem Körper
liegen. Dann langsam beide Beine mehr belasten.
b) Das operierte Bein anziehen, bis es möglichst unter dem
Körper liegt. Das nicht operierte Bein strecken. Nun langsam
das operierte Bein mehr belasten und aufstehen.
c) Das nicht operierte Bein anziehen, bis es möglichst unter
dem Körper liegt. Das operierte Bein strecken. Nun langsam
das nicht operierte Bein mehr belasten und aufstehen.
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Frage 5: Wie sollen Sie Schuhe oder Strümpfe in den ersten 6
Wochen nach der Operation anziehen?
a) im Sitzen, die Ferse des operierten Beins auf dem Knie des
nicht operierten Beins
b) im Sitzen, beide Füße am Boden, die Beine abgespreizt, beide Arme zwischen den Beinen, den Körper vorgebeugt
c) im Sitzen, den Körper auf die Seite des operierten Beins geneigt, das Knie stark gebeugt, die Hand auf der Seite der operierten Hüfte langt zum Fuß.
Frage 6: Wie sollen Sie Stiegen steigen?
a) aufwärts mit dem operierten Bein voran
b) aufwärts mit dem nicht operierten Bein voran
c) abwärts mit dem operierten Bein voran
d) abwärts mit dem nicht operierten Bein voran.
Frage 7: Welche Medikamente brauchen Sie mehr als 10 Tage
nach der Hüftprothesenoperation, die Sie vorher NICHT
hatten?
a) zur Blutverdünnung
b) gegen Schmerzen
c) Antibiotika.
Auflösung der Fragen
Frage 1: Richtig: b, d
Frage 2: Richtig: b
Frage 3: Richtig: a, c, e
Frage 4: Richtig: c
Frage 5: Richtig: a, b
Frage 6: Richtig: b, c
Frage 7: Richtig: a
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Wichtige Kontaktnummern
Diensthabender Arzt
an der Orthopädischen Universitätsklinik Innsbruck
050 504, dann bitte auspiepsen lassen
Terminvereinbarung für Untersuchungen
050 504-226 92
Terminverschiebungen bei geplanter Aufnahme zur
Operation
050 504-226 97 (Frau Brennsteiner)
PrivatpatientInnen, Anregungen und Beschwerden
050 504-226 91 (Chefsekretariat)
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Eigene Notizen
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Eigene Notizen
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Eigene Notizen
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