Bail war bereits gegangen, doch Obi-Wan starrte noch

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Bail war bereits gegangen, doch Obi-Wan starrte noch
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Charaktere erfolgt ohne Genehmigung, jedoch auch ohne kommerzielle Hintergründe.
Bemerkung: Dies ist ein virtueller Spin-Off von Star Wars. Es handelt sich hierbei um die
Fortsetzung der virtuellen Serie "Star Wars: New Force" und setzt einige Zeit nach der
Finalfolge "Aufstieg der Sith (Rising new force)" ein.
Autorin:
Steffi Raatz ([email protected])
Star Wars: New Force
"A new World"
2x03 Begegnung mit der Vergangenheit
[2x03 Encounter with the past]
Während Garen bereits im Kontrollraum des Raumschiffes saß und Lin’A die wichtigsten Dinge
erklärte, stand Obi-Wan bei Padmé.
„Ich weiß, dass du letztes Mal sogar allein versuchen wolltest, Dooku zu töten, doch diesmal brauch
ich dich hier. Als Kontakt für Bail, als Hilfe für Shaina, falls diese Probleme auf ihrem Posten bekommt.
Du hilfst mir mehr, wenn du hier bleibst.“ Er wusste, wie schwer es ihr fiel, nicht aktiv zu werden,
doch mit ihr an seiner Seite würde er sich nicht genug auf die Macht konzentrieren können.
„Wenn ich nichts von dir höre, werde ich dich suchen kommen!“, erwiderte sie und sah ihm fest in die
Augen. Er lächelte und küsste sie auf die Stirn, ehe er die sich hebende Rampe empor ging. Oben
blieb er stehen, stemmte seine Hände in die Hüften und sah zu ihr hinab.
Ihr Blick blieb an ihm haften, bis sich die Luke geschlossen hatte.
***
„Dort unten ist er.“ Garen lehnte sich zurück und wartete sah sich die Möglichkeiten zum Landen an,
während Obi-Wan erneut den Lageplan der Tunnelanlagen studierte.
Lin’A stand auf und begann im hinteren Bereich ihre Sachen zu sortieren. Dabei nahm sie eine kleine
Schatulle in die Hand und strich darüber. Sie öffnete sie und betrachte traurig die zartgliedrige Kette,
die darin verborgen war.
„Soll ich dir helfen, sie anzulegen?“ Garens Stimme erklang direkt hinter ihr. Sie konnte seinen Atem in
ihrem Nacken spüren und zuckte leicht zusammen.
„Sie ist von meiner Schwester.“ Vorsichtig strich sie mit ihren Fingern über das Metall, ehe sie sie
herausnahm und Garen reichte.
Tonlos öffnete er den Verschluss, nahm in jede Hand ein Ende der Kette und legte sie an Lin'As Hals.
Sie nahm ihr Haar zusammen, hielt es hoch und wartete, bis er die Kette wieder verschlossen hatte.
Dann strich sie erneut über die Kette, den Anhänger in Form eines Tropfens, der in fluoreszierenden
Farben leuchtete.
„Ich vermisse sie.“ Ihre Augen trafen die von Garen. Er nickte und nahm ihre Hand, drückte sie,
versuchte ihr Trost zu geben.
„Ich habe einen Landeplatz gefunden!“, erklang Obi-Wans Stimme von hinten und Garen ließ ihre
Hand wieder los. Es war soweit. Ihre Mission konnte beginnen.
Lin’A streckte sich, atmete tief durch und folgte Garen zu Obi-Wan.
***
Ihr war schlecht. Noch nie im Leben hatte sie sich so schlecht gefühlt, so verloren. Dormé versuchte
tapfer zu sein, sie versuchte aufrecht zu gehen und nichts von ihrer Angst preiszugeben. Und sie
hoffte, sie würde standhaft bleiben, was auch immer geschah.
Die zwei Imperialen, die sie rechts und links an den Oberarmen gepackt hatten und vorwärts führten,
mussten informiert worden sein. Sie hatte nicht einmal den Eingang passiert, da waren sie bereits auf
sie aufmerksam geworden.
War sie verraten worden? Hatte der bestochene Bedienstete ihr Geld genommen und sie doch
verraten? Doch was hätte er davon haben sollen?
„Ein Rebell!“
Sie hörte die ihr nur zu bekannte Stimme und sah in den großen Saal, in den sie gerade gebracht
wurde. Auf einem Stuhl, ähnlich einem Thron, saß Imperator Sidious.
Dormé straffte ihren Rücken, hob ihr Haupt und hielt die Luft an.
Sie war verloren.
***
Der Eingang zum Höhlensystem war tatsächlich genauso schwierig zu finden gewesen, wie Bail es ihm
gesagt hatte. Sie hatten eine geraume Zeit suchen müssen, doch jetzt waren sie innerhalb des
Höhlensystems und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie Dooku gegenüberstanden.
Lin’A und Garen hielten ihre Lichtschwerter bereits in der Hand, während Obi-Wan auf der
holographischen Karte ihren weiteren Weg verfolgte.
„Wir müssen hier links.“ Er deutete in die entsprechende Richtung, während Garen und Lin’A einige
wenige, aber gefährliche Kinrath’s töteten.
Obi-Wan sah zu den getöteten Wesen hinunter: „Wir können von Glück reden, dass ihre Population
eingedämmt wurde. Sonst hätten wir wirklich Probleme.“
Lin’A sah ihn fragend an und Garen übernahm es die unausgesprochene Frage zu beantworten:
„Dantooine oder vielmehr die Ebene Khoonda hat traurige Berühmtheit erlangt. Die einst dort
angesiedelte Jedi-Enclave brachte die Sith Exar Kun und Ulic Qel-Droma hervor, ihre Padawane Revan
und Malak folgten ihnen und starteten einen erbitterten Kampf gegen die Republik.“
„Du vergisst, dass Revan zurückkehrte und Darth Malak vernichtete“, ergänzte Obi-Wan die
Ausführungen seines Freundes.
„Wieso steht davon nichts in der Bibliothek?“, fragte Lin’A erstaunt.
„Weil ein Großteil der Schriften auf Dantooine vernichtet wurden. Nur die älteren Jedi wissen noch
davon.“
Obi-Wan sah ein wenig entrüstet zu Garen hinüber: „So alt fühl ich mich aber noch nicht, Freund.“
Beide lachten kurz auf.
„Seid ruhig! Da vorne. Da ist was“, unterbrach Lin’A die beiden Männer und deutete auf zwei sich
bewegende Schatten am Ende des Ganges.
Sie deaktivierten ihre Lichtschwerter, um nicht aufzufallen und begannen sich langsam vorwärts zu
bewegen.
Je näher sie kamen, desto schärfer wurden die Umrisse. Obi-Wan versuchte sich zu konzentrieren. Er
spürte die Macht, aber sie waren alle sehr präsent, er konnte nicht genau sagen, wie viele Jedi er
wahrnehmen konnte. Sith waren es jedenfalls nicht. Dookus Schwingungen konnte er spüren, aber sie
waren so schwach, da noch so entfernt.
Sie gingen dichter heran und sahen Bewegung in die Schatten kommen.
Die zwei Gestalten im Dunkeln lösten ein vertrautes Gefühl in ihm aus, während er sie ansah. Woher
wusste er nicht.
Als sie schließlich nah genug dran waren, um etwas erkennen zu können, brauchte er nicht mehr
hinsehen, um zu wissen, wer ihm gegenüber gestanden hatte.
Sie rannte auf ihn zu. Arme schlangen sich in Windeseile um ihn und weiche Lippen berührten seinen
zum Sprechen geöffneten Mund. Überrumpelt hielt er sich an ihr fest, um nicht durch den Schwung
nach hinten umzukippen.
Als er sich gefangen hatte, schob er sie sanft von sich und sah sie überrascht an: „Siri?“
Garen überholte ihn derweil, den Blick nur auf die andere Person gerichtet. Sein Grinsen wurde breiter
und sein Schritt schneller, als er zu der Moncalamari eilte. „Das gibt es doch nicht! Bant!“
Lin’A sah verwirrt von einem zum anderen.
„Du hast dich sehr verändert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ Obi-Wan hielt Siri auf
Abstand und blickte nur einmal kurz zu Bant.
„Ja, die Haare sind wieder länger, kein Padawan mehr… die Zeiten haben sich geändert. Ich bin froh,
dass du noch lebst. Ich habe es gehofft, aber nach der Ankündigung, Anakin sei jetzt Darth Sidious
Schüler, habe ich gezweifelt, dass du…“ Sie mochte es nicht aussprechen.
„Ich bin noch da und werde auch so schnell nicht von der Bildfläche verschwinden.“ Er lächelte das
erste Mal und strich ihr eine widerspenstige Strähne aus der Stirn. „Es tut aber gut, noch andere Jedi
zu sehen. Vor allem dich.“
Sie lächelte zurück und wollte ihn erneut küssen, doch er hielt sie davon ab.
„Der Kodex, ich weiß, aber meinst du nicht, wir können ihn nicht getrost vergessen. Wir kämpfen nach
eigenen Regeln. Der Jediorden existiert nicht mehr.“ Siri sah ihn mit leicht angewinkeltem Kopf an.
„Das ist es nicht, Siri.“ Er strich ihr mit dem Daumen über den Handrücken und sah zu Boden. „Ich
habe den Kodex schon vor einiger Zeit gebrochen.“
„Du?“ Sie sah ihn belustigt an.
„Ich bin an Anakins Fall Schuld.“ Die Worte standen in der Luft und selbst Bant und Garen sahen nun
zu ihnen.
Lin’A trat an ihn heran und legte ihre Hand auf seinen Arm. Siri ließ ihn los und sah zu der jungen
hübschen Frau, die mit ihm sehr vertraut zu sein schien. „Ihr seid nicht Schuld. Das wisst Ihr. Er wäre
auch so der dunklen Seite verfallen.“
Er legte seine auf ihre Hand und sah sie mit einem warmen Ausdruck an. „Ganz richtig ist das wohl
auch nicht, aber ich danke dir.“
Obi-Wan sah wieder hoch und Siri direkt in die Augen. „Das ist Lin’A. Mein Padawan oder vielmehr
mein Padawan in Prüfung.“
Lin’A sah ihn erstaunt an. Obi-Wan hielt sie dafür bereit, ein vollwertiger Jedi zu werden.
„Ein neuer Padawan? Mutig.“ Bant kam zu ihnen herüber und gab ihrem alten Freund die Hand.
„Sie war meine Rettung.“ Er sah Lin’A lächelnd an und erntete ein ebenso warmes Lächeln.
„Und wegen ihr hast du den Kodex… oder mit ihr...? Nein, unmöglich!“ Siri sah ihn entgeistert an.
„Ich habe mich verliebt“, erklärte er und sah sie dabei forschend an. Siri zuckte lediglich mit den
Mundwinkeln.
„In Anakins Frau“, ergänzte er und hörte, wie Bant die Luft scharf aus ihren Kiemen presste.
Siri öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Garen trat an sie heran und lächelte sie matt an: „Es ist viel Zeit vergangen.“
Sie nickte und sah Obi-Wan erneut an: „Ist sie es wert?“
Diesmal nickte er und nahm Siris Hand. „Ja.“
Bant verdrehte die Augen und stieß Siri zur Seite. Es war Zeit, dass sie endlich ihren alten Freund
begrüßen konnte. Mit Schwung zog sie ihn in ihre Arme und drückte ihn herzlich an sich.
Garen sah in die Runde: „Wir wollen die Fabrik stilllegen und Dooku vernichten.“
„Dann arbeiten wir zusammen“, erwiderte Bant und ließ Obi-Wan los, „wir legen den Kasten lahm und
ihr kümmert euch um Dooku.“
Garen nickte. „Kümmern wir uns um einen Plan.“
To be continued…