JENOPTIK AG, Jena

Transcription

JENOPTIK AG, Jena
JENOPTIK AG, Jena
Gewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom
1. Januar bis 31. Dezember 2006 nach HGB
1.
Umsatzerlöse*
2.
Herstellungskosten der zur Erzielung der
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen
3.
Bruttoergebnis vom Umsatz
4.
Vertriebskosten
5.
allgemeine Verwaltungskosten
6.
sonstige betriebliche Erträge
7.
sonstige betriebliche Aufwendungen
8.
Erträge aus Beteiligungen
9.
Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen
10.
Aufwendungen aus der Verlustübernahme im Rahmen von Ergebnisabführungsverträgen
11.
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
davon aus verbundenen Unternehmen
2006
TEUR
2005
TEUR
4.310
4.938
7.040
8.027
-2.730
-3.089
1.398
1.722
18.853
11.500
9.048
12.497
39.874
18.957
621
80
30.500
28.901
881
79.430
4.018
6.223
239
134
18.592
13.993
12.
sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
4.996
13.011
13.
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens
10.211
60.610
14.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
21.547
20.425
543
1.372
-32.715
-134.039
davon aus verbundenen Unternehmen
davon verbundene Unternehmen
15.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
16.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
17.
-87
0
sonstige Steuern
4
3
18.
Jahresfehlbetrag
-32.632
-134.042
19.
Verlustvortrag
-338.707
-204.665
20.
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen
113.117
0
21.
Entnahme aus der Kapitalrücklage
258.221
0
22.
Ausschüttung
0
0
23.
Entnahme aus Gewinnrücklagen aus der Rücklage für eigene Anteile
1
-1
24.
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
0
-1
25.
Bilanzverlust
0
-338.707
JENOPTIK AG, Jena
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Bilanz zum 31.12.2006 nach HGB in TEUR
31.12.2006
31.12.2005
Passiva
440.841
561.360
3.072
3.416
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2. Geschäfts-oder Firmenwert
3. geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
266
249
2.709
3.167
97
0
10.535
13.951
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
3.478
3.223
2. Bauten, einschl.Bauten auf fremden Grundstücken
4.210
7.210
3. Technische Anlagen und Maschinen
4. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung
5. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
782
1.501
2.062
2.017
3
0
427.234
543.993
284.933
372.895
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
15.350
2.900
3. Beteiligungen
46.902
73.858
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
A. Eigenkapital
31.12.2006
31.12.2005
328.228
360.860
I. Gezeichnetes Kapital
135.290
135.290
II. Kapitalrücklage
192.476
450.697
462
113.580
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklagen
2. Rücklagen für eigene Anteile
3. Andere Gewinnrücklagen
IV. Bilanzverlust
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
70.335
52.193
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
5. Wertpapiere des Anlagevermögens
5.373
23.339
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
6. Sonstige Ausleihungen
4.341
18.808
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
415
415
47
48
0
113.117
0
-338.707
44.428
31.202
3.497
3.503
145
145
40.786
27.554
337.856
454.249
224.733
220.833
41.889
28.644
10
0
2.329
870
16.182
140.383
31.939
56.726
6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-,Hilfs-und Betriebsstoffe
2. unfertige Erzeugnisse/ unfertige Leistungen
3. Zur Verwertung bestimmte Immobilien
4. geleistete Anzahlungen
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
268.824
283.918
178
847
13
55
0
0
43
91
122
120.118
701
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
7. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
D. Rechnungsabgrenzungsposten
20.774
6.793
1.160
4.052
0
85
1.050
1.462
711.562
847.773
281.605
1.755
365
108.317
244.097
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
6.289
3.968
4. Sonstige Vermögensgegenstände
3.757
33.175
279
312
III. Wertpapiere
1. eigene Anteile
2. sonstige Wertpapiere
IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
47
48
232
264
148.249
1.154
1.897
2.495
711.562
847.773
Summe Passiva
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Anlage zum Anhang
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Entwicklung des A n l a g e v e r m ö g e n s
(Bruttodarstellung in TEUR)
A n s c h a f f u n g s - u. H e r s t e l l u n g s k o s t e n
Bilanzpositionen
0
Vortrag
01.01.2006
Zugang
1
2
Umbuchung
(+/-)
Abgang
3
4
Abschreibung
Stand
31.12.2006
Vortrag
01.01.2006
Abschreibg.
des G J
Umbuchg.
(+/-)
Auflösung
Abgang
5
6
7
8
9
Buchwert
Buchwert
Zuschreibg.
Stand
31.12.2006
31.12.2006
31.12.2005
10
11
12
13
11= 6+7+8-9-10
12=5-11
13=1-6
5=1+2+3-4
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen
an solchen Rechten und Werten, Software
3.929
2. Geschäfts- oder Firmenwert
4.082
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe I
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
125
0
97
8.011
222
0
4.054
3.680
108
4.082
915
458
97
0
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8.233
4.595
566
0
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3.788
266
249
1.373
2.709
3.167
0
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5.161
3.072
3.416
5.268
1.120
963
5.425
2.045
22
120
1.947
3.478
3.223
2. Bauten, einschl. der Bauten fremden Grundst.
8.616
1.413
4.496
5.533
1.406
340
423
1.323
4.210
7.210
3. Techn. Anlagen u. Maschinen
2.389
131
882
1.638
888
182
214
856
782
1.501
4. And. Anl., Betr-u.Gesch.-ausstattg.
2.878
126
22
2.982
861
81
22
920
2.062
2.017
0
3
3
0
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3
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134
114
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19.265
2.816
6.366
15.715
5.314
648
5.180
10.535
13.951
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verb. Unternehmen
432.247
5.202
140.165
297.284
59.352
26
12.351
284.933
372.895
2. Ausleihungen an verb. Untern.
3.667
13.050
600
16.117
767
767
15.350
2.900
135.588
36.282
107.637
64.233
61.730
2.166
17.331
46.902
73.858
53.511
21.924
3.032
72.403
1.318
750
2.068
70.335
52.193
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
6. Geringwertige Anlagegüter
Summe II
3. Beteiligungen
4. Ausleihungen an Untern., mit
d. ein Beteil.-verhältnis besteht
5. Wertpapiere d. Anlagevermögens
0
23.339
6.090
24.056
5.373
0
108.280
4.473
12.994
99.759
89.472
8.425
Summe III
756.632
87.021
0
288.484
555.169
212.639
11.367
Gesamt
783.908
90.059
0
294.850
579.117
222.548
12.581
6. Sonstige Ausleihungen
3
0
782
0
47.027
46.565
0
5.373
23.339
854
1.625
95.418
4.341
18.808
0
94.446
1.625
127.935
427.234
543.993
0
95.228
1.625
138.276
440.841
561.360
Lagebericht der JENOPTIK AG
und Konzernlagebericht über das Geschäftsjahr 2006
(Januar bis 31. Dezember 2006)
Informationen zum Einzelabschluss der
JENOPTIK AG nach HGB.
Die JENOPTIK AG ist als Holding nur begrenzt operativ tätig. Umsätze und Ergebnisse
erzielt die Jenoptik im Wesentlichen aus Ergebnisabführungsverträgen und der Vermietung
von Immobilien und Dienstleistungen an ihre Tochtergesellschaften. Ihr Vermögen besteht
im Wesentlichen aus Anteilen an und Forderungen gegen verbundene Unternehmen und
Beteiligungen, das überwiegend durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital
refinanziert ist. Aus diesem Grund werden die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie
die Chancen und Risiken der JENOPTIK AG im Wesentlichen von der Entwicklung des
Jenoptik-Konzerns bestimmt. Die Aussagekraft des Einzelabschlusses ist deshalb sehr
begrenzt. Im Anschluss dieses Kapitels wird daher der vollständige Lagebericht des
Konzerns übernommen.
Der Anteil des Anlagevermögens hat sich im Jahr 2006 auf 61,6 Prozent verringert
(i.Vj. 66,2 Prozent).
Hierzu haben neben planmäßigen Tilgungen von Ausleihungen insbesondere der Verkauf
der Jenoptik-Anteile an der M+W ZANDER Holding AG im Mai 2006 an die
Beteiligungsgesellschaft Springwater Capital und der Verkauf von Anteilen an der
Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteilgungsgesellschaft AG beigetragen.
Obwohl das im Jahresabschluss der JENOPTIK AG nach HGB ausgewiesene Eigenkapital im
Berichtsjahr von 360,9 Mio Euro auf 328,2 Mio Euro sank, lag die Eigenkapitalquote der
JENOPTIK AG zum 31. Dezember 2006 bei 46,1 Prozent (i.Vj. 42,6 Prozent). Die Erhöhung
der Eigenkapitalquote ist im Wesentlichen auf den Verkauf der Anteile an der M+W
ZANDER Holding AG zurückzuführen.
Dem Rückgang des Eigenkapitals aufgrund des Jahresfehlbetrages 2006 in Höhe von 32,6
Mio Euro steht ein Rückgang der Bilanzsumme in Höhe von 132,2 Mio Euro gegenüber.
Der Umsatz, der im Wesentlichen aus der Vermietung von Immobilien erzielt wurde, belief
sich im Jahr 2006 auf 4,3 Mio Euro (i.Vj. 4,9 Mio Euro).
Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr steht im Zusammenhang mit dem Verkauf des
Immobilienleasingvertrages mit der HETTA Verwaltungsgesellschaft mbH + Co.
Vermietungs KG.
Das Ergebnis der JENOPTIK AG vor Steuern und Finanzergebnis (EBIT) lag nach HGB bei
minus 53,8 Mio Euro (i.Vj. minus 22,8 Mio Euro). Das Ergebnis wurde im Geschäftsjahr
2006 wesentlich belastet durch Aufwendungen aus dem Verkauf der Anteile an der M+W
ZANDER Holding AG in Höhe von 17,8 Mio Euro (davon 8,0 Mio Euro für Rechts- und
Beratungskosten), dem Verkauf des Immobilienleasingvertrages mit der HETTA
Verwaltungsgesellschaft mbH + Co. Vermietungs KG in Höhe von 12,2 Mio Euro sowie
den Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen für Rechts- und Prozesskosten.
Erträge in Höhe von 30,5 Mio Euro und Verluste in Höhe von 0,9 Mio Euro erzielte die
JENOPTIK AG aus der Ergebnisabführung ihrer Tochtergesellschaften im Rahmen von
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträgen.
Darüber hinaus wurde auf die Ausleihung an die JENOPTIK
Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Jena, aus dem Verkauf von Aktien der Deutsche
Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG eine Wertberichtigung in Höhe von 6,3
Mio Euro aufgrund der aktuellen Finanzlage vorgenommen.
Das Zinsergebnis von 1,1 Mio Euro resultiert im wesentlichen aus Zinserträgen aus
Bankguthaben (5,6 Mio Euro), Zinserträgen im Zusammenhang mit dem Verkauf der
Anteile an der M+W ZANDER Holding AG ( 4,4 Mio Euro), Zinserträge aus dem CashManagement (4,4 Mio Euro), Zinserträge aus Ausleihungen (3,8 Mio Euro) sowie aus
Zinsaufwendungen für Anleihen und aufgenommenen Bankdarlehen (17,9 Mio Euro).
Auf Grund der eingeschränkten operativen Geschäftstätigkeit der JENOPTIK AG wird ihr
operativer Cashflow insbesondere durch das bestehende Cash-Management und die
Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge mit den Tochtergesellschaften bestimmt.
Daneben ist die Finanzlage der JENOPTIK AG stark durch die Finanzierungsfunktion für den
Konzern geprägt.
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
1 Geschäft und Rahmenbedingungen
1.1 Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse
Die Unternehmen des Jenoptik-Konzerns entwickeln, fer-
Der Jenoptik-Konzern ist ein Unternehmensverbund, der
tigen und vertreiben Komponenten, Systeme und Anlagen
sich auf die Kernkompetenzen rund um das Nutzen und
entlang der photonischen Kette – vom Erzeugen (Laser)
Nutzbarmachen von Licht als industrielles Werkzeug
über das Formen (Optik) bis hin zum Erfassen (Sensorik)
konzentriert. Die JENOPTIK AG als im TecDax der Deutschen
von Licht. Technologisch komplexe Komponenten und
Börse notierte Aktiengesellschaft hält Beteiligungen an
Systeme der Antriebs- und Stabilisierungstechnik für den
vorwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen und
Verteidigungs- und zivilen Bereich ergänzen das Profil
ist als Holdinggesellschaft selbst nicht operativ tätig.
(Mechatronik). Mit unseren Produkten und Dienstleistungen
adressieren wir folgende wesentliche Schlüsselmärkte:
Geschäftsfelder und Organisationsstruktur
die Halbleiterindustrie, die Medizintechnik, die Luft- und
Der Jenoptik-Konzern gliedert sich in die drei Sparten Laser
Raumfahrtindustrie, die Verkehrssicherheitstechnik, den
& Optik, Sensorik und Mechatronik. Mit dem Verkauf der
Markt für Materialbearbeitung und für industrielle Mess-
Jenoptik-Anteile an der M+W ZANDER Holding AG und
technik sowie für digitale Bildverarbeitung und für Sicher-
damit des gesamten Unternehmensbereiches Clean Systems
heits- und Wehrtechnik. 13
an die Beteiligungsgesellschaft Springwater Capital im Mai
2006, dem mehrheitlichen Verkauf der Anteile an der M+W
Wir sind überwiegend Lieferant von Investitionsgütern und
Zander Gebäudetechnik GmbH (heute caverion) an das ei-
damit Partner von Industrieunternehmen. Im Bereich der
gene Management sowie der Absenkung der Anteile an der
Verkehrssicherheits- und der Wehrtechnik liefern wir zu
DEWB AG auf nur noch 11,13 Prozent umfasst das operative
einem großen Teil auch an die öffentliche Hand. Konsumen-
Geschäft des Jenoptik-Konzerns im Wesentlichen die Aktivi-
tenmärkte stehen nicht in unserem Fokus. Viele unserer Sys-
täten des ehemaligen Unternehmensbereiches Photonics.
teme und Anlagen liefern wir an Kunden, die selbst aus der
Technologiebranche kommen. Forschung und Entwicklung
Mit der Konzentration des operativen Geschäftes wurden
nehmen eine Schlüsselstellung innerhalb unserer Geschäfts-
die fortgeführten Geschäftsbereiche bereits Ende 2005 in
prozesse ein. Für viele unserer Kunden und Partner fertigen
den drei genannten Sparten neu geordnet, denen auch
wir im Auftrag, unter anderem auch Kleinserien.
die Segmentberichterstattung des Jenoptik-Konzerns
entspricht. In den nicht operativen „Sonstigen“ sind die
Unser Produktportfolio erstreckt sich von Komponenten
Jenoptik-Holding und Immobilien zusammengefasst.
(vor allem bei Optik) über Module und Subsysteme (Optik
und Lasertechnik sowie Mechatronik) bis hin zu komplexen
Die JENOPTIK AG als Holding hält an sieben großen Gesell-
Systemen und Anlagen (in der Sensorik und Mechatronik).
schaften 100 Prozent der Anteile direkt. Diese Führungs-
Umfassende Gesamtlösungen, bestehend aus der Integrati-
gesellschaften (siehe auch Leitung & Kontrolle) gehören
on von Systemen und Anlagen, entsprechender Vernetzung
entsprechend ihrer technologischen Kompetenz und ihres
und dem Projektmanagement, der Datenverarbeitung und
Produktportfolios zu je einer Sparte des Konzerns. Ihnen
Servicedienstleistungen, bieten wir vor allem für Kunden
sind die weiteren operativen konsolidierten Unternehmen
der Verkehrssicherheitstechnik, der Luft- und Raumfahrt-
zugeordnet. Zudem halten sie weitere Tochtergesellschaften
industrie sowie der industriellen Messtechnik.
und Beteiligungen.
42
JENOPTIK AG 2006
Sparte Laser & Optik: Im Bereich Laser konzentriert sich
hinaus haben die Konzerngesellschaften kleinere Standorte
Jenoptik vor allem auf neue Wirkprinzipien, zum Beispiel
in Deutschland und weltweit in jenen Ländern, die für ihre
Scheiben- und Hochleistungsdiodenlaser. Die Einsatzgebiete
relevanten Märkte eine Schlüsselposition einnehmen. Zudem
der Komponenten, Systeme und Anlagen liegen vorrangig
besteht ein weltweites Händler- und Partnernetz.
3
in der Materialbearbeitung und der Medizintechnik. Im
Bereich Optik entwickeln, fertigen und vertreiben wir hoch-
Wesentliche Absatzmärkte und Wettbewerbspositionen
wertige optische Komponenten und funktionelle Schichten
Die Einsatzmöglichkeiten von Licht als Werkzeug sind
sowohl aus Glas als auch aus Kunststoff sowie optomecha-
vielfältig. Jenoptik ist daher nicht allein auf eine oder zwei
nische Baugruppen.
wesentliche Schlüsselbranchen fokussiert. Die Märkte leiten
sich aus den Möglichkeiten ab, Licht in Prozessen oder Pro-
In der Sensorik-Sparte sind vorrangig jene Konzerngesell-
dukten einzusetzen. Gemeinsam mit den Kunden entwickelt
schaften zusammengefasst, die das Know-how rund um
Jenoptik neue Produkte und Technologien und erschließt
Licht nutzen und in komplexen Systemen und Anlagen
sich somit permanent neue Absatzmärkte. In jenen Bran-
zusammenführen. Zum Leistungsumfang gehören um-
chen, in denen der Einsatz von Licht bereits herkömmliche
fassende technologische Lösungen für den Einsatz in der
Technologien ersetzt, ist Jenoptik umfassend präsent.
5
Verkehrsüberwachung, der Sicherheitstechnik, in der
industriellen Messtechnik, der Materialbearbeitung und
der Luft- und Raumfahrtindustrie.
Wichtige Absatzregionen sind Europa, Nordamerika und
Asien. Eine allgemein gültige Aussage für den Gesamtkonzern zur Wettbewerbsposition – sowohl in den Schlüssel-
Die Sparte Mechatronik umfasst das Leistungsspektrum
märkten als auch in den wesentlichen Absatzregionen –
komplexer technologischer Komponenten und Systeme
lässt sich nicht treffen, da Jenoptik nicht als Gesamtkonzern
für zivile und militärische Anwendungen. Schwerpunkte
im Wettbewerb steht, sondern mit den jeweiligen Produkten
sind die Entwicklung und Produktion von Antriebs- und
und Technologien in verschiedenen, voneinander zumeist
Stabilisierungssystemen. Darüber hinaus werden komplexe
unabhängigen Nischen. Aufgrund der hoch spezialisierten
Systeme für die Luftfahrtindustrie entwickelt und gefertigt,
Produkte sind Aussagen zu Weltmarktanteilen bzw. Wett-
so beispielsweise Lifte, Rettungswinden sowie Enteisungs-
bewerbspositionen in den drei wichtigen Absatzregionen
und Steuerungssysteme.
ebenfalls wenig aussagekräftig. Wettbewerb besteht teilweise auch zu konkurrierenden Technologien und Verfahren.
Wesentliche Standorte
Die Jenoptik-Konzerngesellschaften stehen mit jeweils nur
Der Jenoptik-Konzern hat weltweit mehr als 30 Standorte
wenigen Unternehmen weltweit im unmittelbaren Wett-
(ohne Servicestützpunkte). Sitz der Jenoptik und Produktions-
bewerb. In der Regel gibt es in den für die Gesellschaften
schwerpunkt ist Deutschland. Neben ihrem Hauptsitz in Jena
relevanten Märkten etwa 4 bis 6 Wettbewerbsunternehmen,
hat Jenoptik in Deutschland weitere große Produktionsstand-
von denen die jeweilige Jenoptik-Gesellschaft heute zumeist
orte in Monheim bei Düsseldorf, in Wedel bei Hamburg, in
zu den führenden drei gehört.
Villingen-Schwenningen, im thüringischen Triptis, im bayerischen Altenstadt und in Essen. Außerhalb Deutschlands ist
Wirtschaftliche und rechtliche Einflussfaktoren
Jenoptik mit Produktionsstandorten in Frankreich, der Schweiz
Aufgrund einer recht breiten Präsenz können wir zyklische
und den USA vertreten. Über die Produktionsstandorte
Schwankungen, denen Einzelbranchen unterliegen, meistens
43
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Jenoptik: Die Standorte
3
Standorte der JENOPTIK AG und ihrer Beteiligungsgesellschaften
Deutschland
Europa
WEDEL
GROSSBRITANNIEN
COVENTRY -- WEST MIDLANDS
BERLIN
RUSSLAND
GÖTTINGEN
RATINGEN
MONHEIM
ST. PETERSBURG
ESSEN
JENA
TRIPTIS
EISENACH
TSCHECHIEN
FRANKREICH
BAYEUX
SAINT ANDRÉ DE CORCY
ALTENSTADT
TEPLICE
SCHWEIZ
USTER
FEUERTHALEN
SPANIEN
VILLINGEN-SCHWENNINGEN
MÜNCHEN
USA
MEXIKO
SATILLO
SCOTTSDALE -- ARIZONA
WEST PALM BEACH -- FLORIDA
PLYMOUTH -- MINNESOTA
EASTHAMPTON -- MASSACHUSETTS
HUNTSVILLE -- ALABAMA
WAKE COUNTY -- NORTH CAROLINA
ROCHESTER -- NEW YORK
LINTHICUM -- MARYLAND
WEST MILFORD -- NEW YERSEY
NORTH CAROLINA -- NORTH CAROLINA
BRASILIEN
JUNDIAI -- SAO PAULO
weltweit
44
ALCOBENDAS
CHINA
SHANGHAI
JAPAN
TOKIO
JENOPTIK AG 2006
sehr gut ausgleichen. Wirtschaftlich sind wir vom allge-
Alexander von Witzleben, Vorstandsvorsitzender der
meinen Klima für Investitionsgüter abhängig. In Märkten
JENOPTIK AG, ist verantwortlich für die Bereiche Finanzen,
für Konsumgüter, die starken saisonalen Schwankungen
Steuern, Controlling, Konzernrechnungswesen und Immobi-
unterliegen, sind wir nicht aktiv. Unsere Produkte und
lien, Beteiligungen, Datenverarbeitung, das Risikomanage-
Dienstleistungen richten sich vor allem an die Industrie
ment, Investor und Public Relations, Corporate Governance
und in einzelnen Branchen auch an die öffentliche Hand.
sowie als Arbeitsdirektor für den Bereich Personal. Seit 1.
Wesentliche rechtliche Einflussfaktoren auf unser direktes
Oktober 2006 ist Dr. Michael Mertin Vorstandsmitglied der
operatives Geschäft bestehen bis auf Ausfuhrbestimmungen
JENOPTIK AG. Er übernahm im Wesentlichen die Aufgaben
für den Export von Wehrtechnik nicht, den Jenoptik jedoch
von Norbert Thiel, der seit 2002 Mitglied des Jenoptik-Vor-
nur in sehr geringem Umfang vornimmt. Einzelne Produkte,
standes war. Dr. Michael Mertin führt als Vorstand Techno-
die Jenoptik im Bereich der Wehrtechnik an die öffentliche
logie/operatives Geschäft (Chief Operating Officer – COO)
Hand liefert, unterliegen zudem rechtlichen Einflussfaktoren,
das operative Geschäft und ist für Unternehmensentwick-
beispielsweise local content-Vorschriften oder Preisklauseln.
lung, für Forschung und Entwicklung, Revision, Umwelt-,
Compliance- und Qualitätsmanagement, Datenschutz sowie
Leitung und Kontrolle
das Zentrale Marketing des Jenoptik-Konzerns zuständig.
Der Jenoptik-Konzern verfügt über flache Hierarchiestruk-
4
turen mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung. Der
Der Aufsichtsrat der JENOPTIK AG setzt sich aktuell aus 16
Vorstand der JENOPTIK AG besteht aus zwei Mitgliedern.
Mitgliedern zusammen, davon acht Arbeitnehmervertreter.
Mitarbeiter Inland an wichtigen Standorten
Mitarbeiter Ausland an wichtigen Standorten
(konsolidierte Gesellschaften)
(konsolidierte Gesellschaften)
Beschäftigte
Beschäftigte
2006
2005
Gesamt
425
161
USA
177
92
599
Frankreich
127
0
201
233
Schweiz
103
46
Monheim (NRW)
206
196
Sonstige
Villingen-Schwenningen (BW)
207
213
18
23
Altenstadt
126
123
97
98
2006
2005
2.767
2.674
1.193
1.093
Wedel bei Hamburg
592
Triptis (Thüringen)
Gesamt
Jena (Thüringen)
Essen
Sonstige
(Göttingen, Giessen, Eisenach,
München, Ratingen, Mülhausen,
Hildesheim, weitere)
145
119
(Österreich, Spanien)
Mitarbeiterstruktur in Deutschland nach Alter
430
1993
359
unter
30 Jahren
16%
zwischen
30 und 55 Jahren
71%
über
55 Jahren
13 %
45
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Aufsichtsratsvorsitzender ist seit Juni 2003 Prof. Dr. h.c.
1. Januar 2005 in Kraft und gilt noch bis Dezember 2007.
Lothar Späth. Infolge der Satzungsänderung durch die
Alle Entgeltbestandteile wurden in drei Stufen erhöht –
Hauptversammlung 2006 wird der Aufsichtsrat ab der
nach 1,6 Prozent zum 1. Januar 2005 stiegen die Brutto-
neuen Wahlperiode 2007 aus 12 Mitgliedern bestehen.
löhne zu den Jahresanfängen 2006 und 2007 jeweils um 2
Prozent. An die Stelle der zuvor geltenden Zielvereinbarungen trat eine tarifliche Ergebnisbeteiligung in Form gewinn-
Zwischen der JENOPTIK AG und den meisten wesentlichen
abhängiger Einmalzahlungen. Zudem ist die Arbeitszeit,
Konzerngesellschaften bestehen Beherrschungs- und
ausgehend von der 38-Stunden-Woche, weiter flexibilisiert
Gewinnabführungsverträge. Die Holding unterstützt die
worden. Für die gewinnabhängigen Einmalzahlungen
Gesellschaften, indem sie vor allem technologische Syner-
können bis zu 15 Prozent des Ergebnisses der jeweiligen
gien koordiniert und ausbaut, Finanzmittel bereitstellt, kon-
Konzerngesell-schaft, die nach dem Jenoptik-Haustarif
trolliert, und konzernübergreifende Dienstleistungen und
entlohnt, ausgeschüttet werden. Für das Geschäftsjahr
Infrastrukturen bereithält. Die Führung der sieben großen
2005 erhielten insgesamt 742 Mitarbeiter des Konzerns
Konzerngesellschaften obliegt dem Vier-Augen-Prinzip. Mit
eine Ergebnisbeteiligung. Die Auszahlung in 2006 betrug
in der Regel einem technischen und einem kaufmännischen
insgesamt 1,5 Mio Euro. Darüber hinausgehend können
Geschäftsführer schaffen wir Interessenausgleich.
individuelle Leistungen besonders honoriert werden. Die
Entscheidung hierzu trifft der Vorgesetzte im Rahmen eines
5
Grundzüge des Vergütungssystems
jährlichen Mitarbeitergespräches. Mitarbeiter des Jenoptik-
Die Mitarbeiter der JENOPTIK AG sowie der konsolidierten
Konzerns mit außertariflichen Arbeitsverträgen erhalten
Gesellschaften JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH,
in der Regel ein Festgehalt mit einer zusätzlichen Bonus-
JENOPTIK Automatisierungstechnik GmbH, JENOPTIK
gewährung in Abhängigkeit ihrer über das Jahr erbrachten
Instruments GmbH und JENOPTIK Laserdiode GmbH werden
Leistung. Diese wird vom jeweiligen Vorgesetzten beurteilt.
nach einem Haustarifvertrag entlohnt. Dieser trat zum
Die Ergebnisbeteiligung entfällt für diese Mitarbeiter.
Umsätze nach Zielmärkten in Mio EUR und in %
2006
2005
in Mio EUR
in %
in Mio EUR
in %
141,3
29,6%
116,7
29,1%
Materialbearbeitung
49,4
10,4%
46,4
11,6%
Verkehrssicherheitstechnik
47,1
9,9%
41,5
10,3%
Industrielle Messtechnik
75,9
15,9%
58,9
14,7%
Halbleiterindustrie
43,5
9,1%
29,6
7,4%
Medizintechnik
47,8
10,0%
45,6
11,4%
Luftfahrt/Raumfahrt
33,7
7,1%
37,0
9,2%
Digitale Bildverarbeitung
38,4
8,0%
25,6
6,4%
477,1
100,0%
401,3
100,0%
Sicherheits- und Wehrtechnik
Summe
46
JENOPTIK AG 2006
Ergänzende Angaben nach dem Übernahmerichtlinien-Umsetzungsgesetz
Zur der nach § 289 Abs. 4 HGB bzw. § 315 Abs. 4 HGB geforderten Berichterstattung geben wir die folgende Übersicht:
Vorschrift
Thema
Angabe bzw. Verweis
§ 289 (4) 1
Zusammensetzung des
gezeichneten Kapitals
Das gezeichnete Kapital beträgt 135.290 TEUR und ist eingeteilt in 52.034.651
auf den Inhaber lautende Stückaktien. Weitere Angaben befinden sich im
Konzernanhang unter Punkt 25.
§ 289 (4) 2
Beschränkungen, die Stimmrechte
oder die Übertragung von Aktien
betreffen
Es bestehen keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung
von Aktien betreffen.
§ 289 (4) 3
Direkte oder indirekte Beteiligungen
am Kapital
Der Freistaat Thüringen hält 14,8 Prozent der Aktien der JENOPTIK AG.
Weitere Angaben zur Aktionärsstruktur der JENOPTIK AG befinden sich im
Konzernanhang unter Punkt 25.
§ 289 (4) 4
Inhaber von Aktien mit Sonderrechten
Es liegen keine Aktien mit Sonderrechten der JENOPTIK AG vor.
§ 289 (4) 5
Art der Stimmrechtskontrolle im Falle
von Arbeitnehmerbeteiligungen.
Es liegen keine Arbeitnehmerbeteiligungen vor und somit auch keine
Stimmrechtskontrolle.
§ 289 (4) 6
Gesetzliche Vorschriften und
Satzungsbestimmungen über die
Ernennung und Abberufung von
Vorstandsmitgliedern und über
Satzungsänderungen
Die Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern sowie Satzungsänderungen erfolgen ausschließlich in Übereinstimmung mit den aktiengesetzlichen Regelungen. In der Satzung der JENOPTIK AG bestehen darüber
hinaus keine weiteren Regelungen.
§ 289 (4) 7
Befugnisse des Vorstandes zur
Ausgabe und zum Rückkauf
von Aktien
Nach den Beschlüssen der ordentlichen Hauptversammlung 2006 ist der
Vorstand ermächtigt, bis zum 30.11.2007 einmalig, mehrfach, ganz oder
in Teilbeträgen, eigene Stückaktien im rechnerischen Betrag von höchstens
zehn Prozent des Grundkapitals zu anderen Zwecken als dem Handel in
eigenen Aktien zu bestimmten Konditionen zu erwerben. Auf die erworbenen
eigenen Aktien dürfen zusammen mit eigenen Aktien, die die Gesellschaft
bereits erworben hat und noch besitzt, nicht mehr als zehn Prozent des
Grundkapitals entfallen. Die Konditionen sind in den öffentlich zugänglichen
Beschlüssen der Hauptversammlung 2006 beschrieben.
§ 289 (4) 8
Wesentliche Vereinbarungen,
die unter der Bedingung eines
Kontrollwechsels infolge eines
Übernahmeangebots stehen
So genannte Change-of-Control-Klauseln bestehen bei der festverzinslichen
Anleihe und der Wandelanleihe sowie zwei Kreditvereinbarungen.
§ 289 (4) 9
Entschädigungsvereinbarungen mit
dem Vorstand und Arbeitnehmern im
Fall eines Übernahmeangebotes
Vereinbarungen, die unter die Bedingungen eines Kontrollwechsels fallen und
das Kriterium der Wesentlichkeit erfüllen, existieren mit einem Mitglied des Vorstandes, die im Konzernanhang unter Punkt Vorstand sowie im Anhang
unter Punkt Vorstand ausführlich erläutert sind.
47
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Für jene Mitarbeiter, für die der Flächentarif der Metall-
nehmen sowie unser Geschäft in jenen Märkten, in denen
und Elektronikindustrie angewendet wird, gelten die Ergeb-
wir zu den führenden Anbietern gehören, auszubauen.
nisse der Lohn- und Gehaltsrunde vom März 2006. Insgesamt arbeiten etwa 80 Prozent aller 2.767 in Deutschland
Strategische Leitlinien
beschäftigten Jenoptik-Mitarbeiter in tarifgebundenen
Da sich unsere Märkte aus unserer Technologiekompetenz
Unternehmen. Mitarbeiter-Optionsprogramme bestehen
ableiten, verfolgen wir unser operatives Geschäft und seine
derzeit nicht. Beide Optionsprogramme, die 2000 und 2001
Weiterentwicklung klar nach unseren Kernkompetenzen
aufgelegt wurden, waren bereits 2005 ausgelaufen. Die
und nicht nach Opportunitäten. Wir konzentrieren uns
Optionen konnten nicht ausgeübt werden, da der Kurs der
auf industrienahe Produkte. Forschungs- und Konsumen-
Jenoptik-Aktie deutlich unterhalb der Ausübungshürden lag.
tenmärkte liegen nicht in unserem Fokus. Als Anbieter
vorwiegend technologieintensiver Investitionsgüter setzen
Seit 2001 bietet Jenoptik ein mitarbeiterfinanziertes Alters-
wir auf enge Kundenbeziehungen entlang der gesamten
sicherungsmodell, das auf mehreren Standbeinen aufbaut:
Wertschöpfungskette. Unsere Kunden beziehen wir – wo
die Unterstützungskasse, die Metallrenten Pensionskasse
es möglich ist – in den Forschungs- und Entwicklungs-
sowie private Rentenverträge mit der Allianz. Pensions-
prozess ein. Wir streben dabei nach langfristigen Koope-
direktzusagen werden außer für Vorstandsmitglieder der
rationen mit Lieferanten, Partnern und Kunden, um so
JENOPTIK AG nicht mehr erteilt. Rückstellungen für beste-
die Bedürfnisse des Marktes in alle von uns entwickelten
hende Pensionsverpflichtungen, die mit der ESW GmbH
Technologien, Komponenten und Systeme bestmöglich
übernommen wurden, belaufen sich auf rund 27 Mio Euro.
einfließen zu lassen.
Diese sind im Rahmen eines Contractual Trust Arrangements (CTA) zusammengefasst und im Wesentlichen über
Beim Ausbau unseres operativen Geschäftes achten wir
Immobilien und Wertpapiervermögen und damit unabhän-
darauf, dass wir die Erschließung neuer Technologien
gig vom operativen Geschäft der Jenoptik abgesichert.
sowie neuer Absatzregionen parallel zu unserem Tagesgeschäft stemmen können. Wir recherchieren permanent
Die Verträge der Geschäftsführer der Konzerngesellschaften
nach Akquisitionsmöglichkeiten, in der Regel kleinere bis
werden innerhalb eines einheitlichen Rahmens individuell
mittlere Unternehmen, an denen wir, wenn möglich, 100
mit dem Vorstand verhandelt. Neben einem Fixgehalt
Prozent der Anteile übernehmen. Schwerpunkt ist dabei
bemisst sich der variable Gehaltsbestandteil eines Ge-
die Ergänzung unserer technologischen Kompetenzen,
schäftsführers in der Regel am erreichten Jahresumsatz,
unserer Wertschöpfungsketten sowie die Präsenz in den
dem Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit und dem Jahres-
strategisch wichtigen Märkten Europa, Asien und Nord-
ergebnis der Konzerntochter. Ausführliche Informationen
amerika. Wir verstehen die Jenoptik als ein „Unternehmen
zur Vergütung des Vorstandes sowie des Aufsichtsrates
als Bürger“. An unserem Hauptstandort in Jena sowie allen
befinden sich im Anhang.
anderen Standorten auch, sind wir uns unserer Verantwortung, die aus unserer unternehmerischen Tätigkeit
1.2 Unternehmenssteuerung, Ziele und Strategie
erwächst, bewusst. Wir unterstützen – im Rahmen unserer
Möglichkeiten – die Wissenschaft, Kunst und Kultur sowie
Als fokussierter Technologiekonzern ist es unser Ziel, eine
soziale Projekte. Kinder und Jugendliche stehen dabei oft
führende Position in von uns definierten Märkten einzu-
im Mittelpunkt unseres Engagements.
48
JENOPTIK AG 2006
Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf
Unser Ziel ist es, die Nettoverschuldung weiter zurückzu-
Wir haben uns im Zuge der Neuausrichtung 2005/2006
führen. Dies erreichen wir, wenn wir die 2004 begebene
klare Ziele gesetzt, die wir im Geschäftsbericht 2005
Wandelanleihe im Jahr 2009 in Eigenkapital wandeln
umfassend beschrieben haben. Bei allen Zielen sind wir
können. Weiterhin wollen wir noch bestehende Verbind-
gut vorangekommen, einige haben wir schneller erreichen
lichkeiten aus dem Finanzierungsleasing für nicht betriebs-
können als vor einem Jahr erwartet. Unsere kurzfristigen
notwendiges Vermögen reduzieren.
Ziele, die wir uns für das Geschäftsjahr 2006 gesteckt
haben, sind erfüllt – zum Teil besser als prognostiziert.
Wir streben langfristig eine Eigenkapitalquote von rund
Da zum 3. Quartal 2006 absehbar war, dass sich der
50 Prozent an. Dieses Ziel hängt im Wesentlichen davon
Umsatz durch eine sehr gute Geschäftslage sowie durch
ab, inwieweit es uns gelingt, die Verschuldung weiter
Erstkonsolidierungen besser entwickelt als im Frühjahr
zurückzuführen und wie stark die Bilanzsumme im Zusam-
2006 prognostiziert, wurde das Umsatzziel für 2006 im
menhang mit unserem Wachstum ansteigt.
Herbst angehoben.
7
Die Mitarbeiterzahl der Jenoptik soll im Rahmen des
Unsere langfristigen Ziele
Wachstums weiter steigen. Einhergehend mit dem er-
Wir wollen den Umsatz langfristig auf 1 Mrd Euro stei-
strebten Umsatzwachstum soll sich die Mitarbeiterzahl im
gern. Um dies zu erreichen, streben wir ein starkes organi-
Zuge von Effizienzeffekten jedoch unterproportional zum
sches Wachstum von durchschnittlich 10 Prozent pro Jahr
Umsatzplus erhöhen.
an. Kleinere Akquisitionen, die unser Technologieportfolio
7
oder unsere internationale Marktpräsenz erweitern, sind
Wir richten den Konzern stärker international aus. Dieses Ziel
hierin enthalten. Zusätzlicher Schub kann aus größeren
ist nicht quantifizierbar. In wichtigen Schlüsselmärkten sind
Akquisitionen kommen, ohne dass wir dies jedoch planen
wir bereits präsent. Enorme Potenziale sehen wir nach wie vor
können.
besonders in den USA und in den Hightech-Regionen Asiens.
Tatsächlicher und prognostizierter Geschäftsverlauf in Mio Euro
Zielgröße
Umsatz fortgeführte Geschäftsbereiche
Stand zum
Jahresende 2006
Stand zum
Jahresende 2005
Ausblick im
Geschäftsbericht 2005
Erläuterung
im Lagebericht
485,1
410,1
1. 420 – 450 / 2. > 450
Seite 55
Umsatz Laser & Optik
199,2
147,6
1. 160 – 170 / 2. 185 – 195
Seite 55
Umsatz Sensorik
153,2
136,1
1. 140 – 150 / 2. 147 – 157
Seite 55
Umsatz Mechatronik
126,9
117,2
120 – 130
Seite 55
44,2
39,1
38 – 44
Seite 55 ff
Nettoverschuldung
- 203,0
- 375,5
deutliche Reduktion
Seite 66
EK-Quote
34,3 %
20,8 %
deutlicher Anstieg
Seite 71
3.192
2.835
plus 90 – 100 (ohne Akquisitionen)
Seite 60
F+E-Aufwendungen
33,8
27,4
rund 30
Seite 58
Investitionen (IVW und SAV)
39,8
33,6
35-45
Seite 67
EBIT vor Holdingkosten
Mitarbeiter
49
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Wir bauen unsere Markt- und Technologiepräsenz in
Raumfahrtindustrie, ist – neben anderen – ein Schwerpunkt
einzelnen Marktsegmenten weiter aus. Dafür investieren
der Sensorik-Sparte.
wir weiter stark in Forschung und Entwicklung sowie in
produkt- und kundenseitige Markterschließung. Wir streben
Für die Organisation der F+E-Aktivitäten im Konzern wählt
an, unser Technologiewissen schnell und unkompliziert
Jenoptik verschiedene Formen – je nach Zeithorizont sowie
über verschiedene Plattformen der konzernübergreifenden
Art und Bedeutung des Forschungsthemas. Große und
Zusammenarbeit abrufbar zu machen.
langfristige Entwicklungsprojekte werden nach Möglichkeit
vom laufenden operativen Geschäft abgegrenzt, um die
Wesentliche strategische Leistungsfaktoren
Erfolgs- und Kostenkontrolle zu vereinfachen. Zudem arbei-
Um unsere Ziele zu erreichen, wurde eine Reihe strate-
ten wir bei langfristigen Themen mit Partnern zusammen,
gischer Maßnahmen ergriffen, vor allem für wesentliche
so zum Beispiel bei der Entwicklung der EUV-Strahlquelle
Leistungsfaktoren wie unsere Produkt- und Innovations-
in einem Joint-Venture, an dem Jenoptik 50 Prozent der
pipeline, unsere Mitarbeiter und unser Management sowie
Anteile hält. Für kleinere bis mittelgroße Forschungsprojekte
die strategische Finanzierung des Konzerns.
werden interdisziplinäre Teams gebildet, auch Bereichs oder
Sparten übergreifend.
Unsere Kunden und ihre Bedürfnisse in der Zukunft stehen
im Mittelpunkt der Forschung und Entwicklung. Für die
Wo es möglich ist, beziehen wir Kunden frühzeitig ein, be-
Einschätzung langfristiger technologischer Trends steht
sonders wenn es um die Verbesserung bestehender Produk-
Jenoptik ein Wissenschaftlicher Beirat zur Seite und damit
te und Prozesse geht. Hierbei zielen wir auf eine langfristige
ein Gremium hochkarätiger Wissenschaftler aus für uns
Zusammenarbeit ab, die nach Möglichkeit auch vertraglich
wichtigen Themengebieten.
fixiert wird. Enge Kooperationen bestehen zudem mit der
Wissenschaft. Wesentliche Partner sind unter anderen das
Neben neuen Technologien, die herkömmliche Verfahren
Institut für angewandte Physik der Friedrich-Schiller-Uni-
ersetzen, verbessert Jenoptik permanent vorhandene Pro-
versität Jena, das Fraunhofer Institut für Lasertechnik und
dukte und Technologien sowie die Qualitäts-, Lieferanten-
die Technische Hochschule in Aachen und die Technische
und Lieferprozesse. So arbeiten wir daran, für neueste
Universität Ilmenau.
Lasertechniken industrielle Anwendungen zu initiieren.
Neben einem kundenfreundlichen Aufbau der Laser selbst
Bei unserer strategischen Personalarbeit ist es unser Ziel,
mit hohen Qualitätseigenschaften stehen neue Einsatzge-
ein hoch attraktiver Arbeitgeber zu sein. Den demografi-
biete im Vordergrund unserer Entwicklungen. In der Optik
schen Wandel und die nachlassende Begeisterung junger
können Beschichtungen – besonders bei Kunststoff-Optiken
Menschen für naturwissenschaftliche Themen haben wir
– die Eigenschaften exponenziell verbessern. Schwerpunkt
als eine der zentralen Herausforderungen der Zukunft
der Entwicklung ist weiterhin kundenspezifische Mikrooptik
für uns erkannt. Jenoptik setzt dabei neben finanziellen
für Strahlformung, Homogenisierung, Filterung und Mess-
Anreizsystemen vor allem auf ein angenehmes Arbeitsum-
technik. Intensiv verfolgen wir die Entwicklung der EUV-
feld – im Unternehmen und außerhalb. Dazu zählen die
Strahlquelle für die Fertigung künftiger Chipgenerationen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Unterstützung von
Neue Einsatzmöglichkeiten für Lasersensorik, so beispiels-
Kindern und Jugendlichen sowie nichtfinanzielle Vergütungs-
weise für die Verkehrssicherheitstechnik und die Luft- und
komponenten.
50
JENOPTIK AG 2006
Zu den wesentlichen strategischen Finanzierungsmaß-
gesellschaften und die fortwährende Kommunikation mit der
nahmen gehört die Rückzahlung der festverzinslichen
Konzernspitze. Die Unternehmensleitung stützt sich daher
Anleihe, die für den Herbst 2007 geplant ist. Dies soll im
bei der Entscheidung über Akquisitionen, Investitionen,
Wesentlichen mit den Mitteln aus dem Verkauf unserer
neue Geschäfte und Entwicklungsprojekte auf die Analyse
Anteile an der M+W ZANDER Holding AG erfolgen. Kleinere
der Konzerntöchter sowie auf hoch kompetente Spezialisten
Akquisitionen mit Kaufpreisen im einstelligen Millionen-
aus den Bereichen Mergers & Akquisitions, Controlling
Euro-Bereich planen wir, aus laufenden Cashflows zu
und Unternehmensstrategie, die über umfangreiche Markt-,
bezahlen. Ein konsequentes Working-Capital-Management
Konkurrenz- und Branchenkenntnisse verfügen. Heran-
wurde im Herbst 2006 eingeführt. Aus den Beschlüssen
gezogen wird eine Vielzahl weiterer Bewertungskriterien,
der Hauptversammlung 2005 stehen der Jenoptik lang-
angepasst an den jeweiligen Einzelfall.
fristige Finanzierungsinstrumente zur Verfügung. Unter
anderem sind dies die Ermächtigung, neues genehmigtes
1.3 Entwicklung Gesamtwirtschaft und Branchen
Kapital in Höhe von bis zu 35 Mio Euro zu schaffen, was
der Ausgabe von rund 13,4 Mio Stückaktien entspräche,
Entwicklung der Gesamtwirtschaft
sowie Options- und Wandelschuldverschreibungen von bis
Die Weltwirtschaft ist 2006 robust gewachsen. Weder die
zu 150 Mio Euro zu begeben.
temporär höheren Energiepreise noch die Krise im Nahen
Osten haben den weltweiten Konjunkturmotor – entgegen
Steuerungssystem und Steuerungskennzahlen
den Erwartungen – zum Stottern gebracht. Laut OECD-
Jenoptik beurteilt die Konzerngesellschaften unter anderem
Wirtschaftsausblick vom Dezember 2006 haben sich die
nach dem Umsatz, dem Ergebnis der operativen Geschäfts-
Wachstumsraten in den verschiedenen OECD-Regionen mit
tätigkeit sowie nach dem Cashflow aus der operativen
durchschnittlich 3,2 Prozent erneut einander angenähert.
Geschäftstätigkeit. Der Geschäftsverlauf jeder Konzern-
Ausschlaggebend dafür sind nach OECD-Angaben neben
gesellschaft wird unterjährig anhand der vorgelegten Um-
der US-Konjunktur die anhaltende Expansion in Japan
satz-, Ergebnis- und Auftragszahlen sowie der Liquiditäts-,
sowie der sich allmählich selbst tragende Aufschwung im
Rentabilitäts- und weiterer Kennzahlen im Vergleich zur
Euro-Raum. Die Nicht-OECD-Volkswirtschaften, insbeson-
Planung und den unterjährigen Prognosen bewertet.
dere die aufstrebenden Länder Asiens, blieben 2006 weiter
Cashflow und Working-Capital-Quote haben gegenüber
ein Expansionsmotor.
den Vorjahren in der Berichterstattung und der Steuerung
der Gesellschaften an Bedeutung gewonnen. Weiterhin
Die US-Wirtschaft wuchs laut OECD 2006 um 3,3 Prozent,
haben wir unser internes Berichtswesen zum 1.1.2007
nachdem das BIP 2005 um 3,2 Prozent zugelegt hatte. Ins-
um weitere qualitative Komponenten, besonders aus dem
gesamt ist dies ein positiver Jahresausklang, da die Wachs-
Markt- und Wettbewerbsumfeld, erweitert.
tumsrate in den USA im Jahresverlauf 2006 aufgrund des
in die Krise geratenen amerikanischen Immobilienmarktes
Im Verlauf eines Geschäftsjahres werden drei Prognosen
und eines Angebotsüberhangs in der Automobilindustrie
erstellt. Für Investitions- und Geschäftsentscheidungen
bereits von 5,6 Prozent im ersten Quartal auf nur noch 2,0
in den schnelllebigen Technologiemärkten sind allerdings
Prozent im dritten Quartal zurückgegangen war. Niedrige
weitaus mehr Kriterien als reine Kennzahlen notwendig.
Energiepreise und ein damit in Verbindung stehender hoher
Getragen und unterstützt wird dies durch die operative
privater Konsum haben die US-Wirtschaft am Jahresende
Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit der Konzern-
angetrieben.
51
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN
Die Euro-Zone expandierte laut OECD in 2006 mit 2,6
Industrien ein Umsatzplus von über 10 Prozent auf rund
Prozent (i.Vj. 1,5 Prozent) deutlich stärker als vorhergesagt
43,8 Mrd Euro (i.Vj. 39,6 Mrd Euro). Ausschlaggebend für
und befindet sich damit zum ersten Mal seit 2000 wieder
die positive Bilanz 2006 sind nicht nur die erwarteten zwei-
in einem kräftigen Aufschwung, der sich auf einer breiten
stelligen Exportzuwächse, sondern erstmals auch wieder ein
Basis vollzog. Verantwortlich für die gute Entwicklung war
positiver Trend im Inland. Ihre führende Position erreichen
nicht nur ein starker Export, sondern vor allem auch die Be-
die deutschen Photonics-Unternehmen vor allem durch ihre
lebung der Investitionstätigkeit und des privaten Konsums.
Innovationskraft. 12
Der gegenüber dem US-Dollar starke Euro bremste diese
Entwicklung nicht.
Der Weltmarkt für Laser ist auch in 2006 nur verhalten gewachsen. Nach 5,5 Mrd US-Dollar in 2005 erreicht er laut
Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich vom Sorgenkind
Laser Focus World (LFW) 2006 rund 5,6 Mrd US-Dollar und
zur Konjunkturlokomotive und trug maßgeblich zur neuen
blieb hinter den Prognosen zurück. Eine ungebremst hohe
Dynamik im Euroraum bei. Die ursprüngliche Prognose von
Nachfrage bestehe aber bei der Lasermaterialbearbeitung.
1,75 Prozent BIP-Wachstum und die neue von 2,7 Prozent
Dort sind die Umsätze im vergangenen Jahr um 11 Prozent
liegen weit auseinander. Deutschland ist zum vierten Mal
auf 1,7 Mrd US-Dollar gestiegen. Im Zuge erster Erfolge
in Folge Exportweltmeister. Die Ausfuhren stiegen nach
von Faserlasern stiegen ebenso Umsatz- und Absatzzahlen
Aussage des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und
von Hochleistungsdiodenlasern, für die Jenoptik zu den
Außenhandels (BGA) im Vergleich zu 2005 um 13 Prozent.
wichtigsten Herstellern weltweit gehört.
Grund hierfür ist Experten zufolge eine höhere Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, die sie nicht zuletzt
Die deutsche Industrie für Messtechnik und Sensorik
durch Lohnzurückhaltung erlangten. 2006 sprang der
konnte in den ersten elf Monaten 2006 ein deutlich höhe-
außenwirtschaftliche Funke erstmals auch auf die Binnen-
res Wachstum verzeichnen als im gleichen Vorjahreszeit-
wirtschaft über.
raum. Nach Spectaris-Angaben stieg der Umsatz um 10,3
Prozent auf 16,7 Mrd Euro, nachdem er im Vorjahr nur
Die Expansion der Wirtschaft Asiens wird weiter von China
um 3,6 Prozent auf 15,2 Mrd Euro gewachsen war. Der
angeführt, dessen Volkswirtschaft 2006 mit voraussichtlich
Inlandsumsatz stieg im gleichen Zeitraum um 6,5 Prozent
10,7 Prozent so stark wie seit elf Jahren nicht mehr wach-
auf 7,8 Mrd Euro, der Auslandsumsatz legte gar um 13,9
sen soll (i.Vj. 9,4 Prozent). Mit einem BIP von 2,1 Billionen
Prozent auf knapp 8,9 Mrd Euro zu.
Euro in 2006 hat China inzwischen zu Deutschland aufgeschlossen und dürfte bereits in den kommenden Monaten
Der globale Halbleitermarkt wuchs 2006 nach Angaben
vorbeiziehen. Die chinesische Konjunktur gilt jedoch weiter
der Semiconductor Industry Association (SIA) etwas stärker
als überhitzt.
als erwartet um 8,9 Prozent auf 247,7 Mrd US-Dollar (i.Vj.
227,5 Mrd US-Dollar). Die bisher charakteristischen Bran-
Die Märkte der Jenoptik im Einzelnen
chenzyklen mit extremen Hochs und schweren Einbrüchen
Der Weltmarkt für optische Technologien wird vom Bran-
gehören dabei nach Ansicht vieler Beobachter der Vergan-
chenverband Spectaris im Jahr 2006 auf über 150 Mrd
genheit an, da die Unternehmen zunehmend Überkapa-
Euro beziffert. Für Deutschland erwartet Spectaris 2006 im
zitäten vermeiden. Das Geschäft wurde vor allem von der
Bereich der optischen, medizinischen und mechatronischen
Konsumelektronik getrieben. Auch für die Ausrüster war
52
JENOPTIK AG 2006
2006 ein gutes Jahr. Der Branchenverband SEMI spricht von
Die Jenoptik-Tochter ROBOT Visual Systems GmbH konnte
einem Wachstum des Halbleiter-Ausrüstungsmarktes um 24
nach eigenen Angaben fast alle signifikanten internationalen
Prozent auf 40,6 Mrd US-Dollar (i.Vj. 32,9 Mrd US-Dollar). 11
Großprojekte für sich verbuchen und damit die Position am
Weltmarkt weiter ausbauen. Wachstumsstärkste Märkte
Die Automatisierungsbranche setzte 2005 nach Angaben
waren in 2006 Italien, Marokko und die Niederlande. Der
des ZVEI-Fachverbands Automation weltweit rund 214
deutsche Verkehrsüberwachungsmarkt stagniert auch wei-
Mrd Euro um. Gegenüber 2004 ist dies ein Anstieg um
terhin auf einem hohen Umsatzniveau, ist jedoch internatio-
4 Prozent. Mit 36 Mrd Euro Jahresumsatz bedienten die
nal aufgrund strenger Zulassungsvoraussetzungen Vorbild.
deutschen Hersteller etwa 13 Prozent des Weltmarkts. Die
Das Wachstum des Passagieraufkommens der internationa-
Umsätze der deutschen Hersteller legten 2005 um 3,4 Pro-
len Fluggesellschaften hat sich laut Internationale Flug-
zent zu, im ersten Halbjahr 2006 sogar um gut 9 Prozent.
Transport-Vereinigung (IATA) im vergangenen Jahr mit 5,9
Mechatronik werde künftig eines der Schwerpunktthemen.
Prozent (i.Vj. plus 7,6 Prozent) auf 4,2 Mrd Passagiere etwas
verlangsamt. Nach einem guten Jahr 2005 prägten unter
Die deutsche Automobil-Branche war 2006 Exportwelt-
anderem Meldungen des europäischen Flugzeugbauers
meister. Nach Berechnungen des Branchenverbandes der
Airbus die Luftfahrtindustrie 2006. Den Absatzzahlen 2006
Deutschen Automobilindustrie (VDA) steigerte sie ihre Aus-
zufolge ist Airbus mit 790 Bestellungen nach vier Jahren
fuhren im Vergleich zu 2005 um rund 3 Prozent auf knapp
an der Spitze hinter den US-Konkurrenten Boeing (1.044
3,9 Mio Fahrzeuge. Die Automobil-Produktion im Inland
Bestellungen) zurückgefallen. Bei den Auslieferungen hinge-
erreichte mit 5,4 Mio knapp einen neuen Bestwert (i.Vj.
gen hatte Airbus die Nase vorn.
5,35 Mio Fahrzeuge). Der Aufschwung bei Neuzulassungen
in Deutschland, vor allem Ende 2006, ist nach Experten-
Die deutsche Raumfahrtindustrie blickt wieder optimisti-
meinung auf die Mehrwertsteuererhöhung und damit auf
scher in die Zukunft. Nach Angaben des BDLI wurde mit
vorgezogene Käufe zurückzuführen. Wermutstropfen ist ein
einem Umsatzplus von 10,3 Prozent auf 1,36 Mrd Euro und
zunehmend schwieriges Umfeld für die Zulieferindustrie.
einem Beschäftigungszuwachs von 3,5 Prozent auf 5.350
Während die größten deutschen Autozulieferer sich trotz
Beschäftigte im Jahr 2005 die Trendwende in der deutschen
wachsendem Preisdruck noch am Markt behaupten kön-
Raumfahrtbranche eingeleitet. Die von der Bundesregie-
nen, gerieten in den USA Zulieferbetriebe in Schieflage.
rung in 2006 initiierte Strategie, die bis 2009 insgesamt
3,65 Mrd Euro für Forschungen und Innovationen in der
11
Der Markt der Verkehrsüberwachung ist im abgelaufenen
deutschen Raumfahrt vorsieht, unterstützt diesen Trend.
Jahr gegenüber 2005 erneut um rund 5 Prozent gewachsen.
Prognosen gehen für 2006 und darüber hinaus von einem
Halbleitermarkt – weltweiter Umsatz in Mrd US-Dollar
Markt der deutschen optischen, medizinischen
und mechatronischen Industrie – Umsatz in Mrd Euro
50
100
150
200
250
2005
Quelle: VLSI und SIA
20
30
40
50
48,2
2007*
268
2007*
2006
10
2006
247,7
2005
227,5
* Prognose
Quelle: Spectaris
12
43,8
39,6
*Prognose
53
KONZERNLAGEBERICHT : GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
weiteren leichten Wachstum aus. Für wichtige ESA- Projek-
entsprechend dem Markttrend, vor allem im Ausland große
te, unter anderem im Bereich der Erdbeobachtung, erhielt
Aufträge gewinnen. In der Raumfahrtindustrie zeigte sich
Deutschland die Führungsrolle.
die bessere Lage besonders bei neuen Programmen, wie
Der Weltmarkt der Medizintechnik wird nach einer Studie
heitssystem GMES für künftige Erdbeobachtungsdaten.
des DIW Berlin auf rund 200 Mrd Euro geschätzt. Die
Die Jena-Optronik GmbH ist mit ihren multispektralen
zum Beispiel dem satellitengestützten Umwelt- und Sicher-
deutschen Unternehmen der Branche werden laut Spec-
Erdbeobachtungsinstrumenten und ihrem Know-how in der
taris 2006 einen Umsatzzuwachs von 11 Prozent auf 16,3
Auswertung der Daten gut aufgestellt. Die positive Entwick-
Mrd Euro erwirtschaften (i.Vj. 14,8 Mrd Euro). Wegen der
lung der Weltwirtschaft und der wichtigen Branchen hat bis
Kostendämpfung im deutschen Gesundheitswesen resultiert
zur Aufstellung des Lageberichtes angehalten. Die Erhöhung
dies allerdings wieder maßgeblich aus dem Auslandsge-
der Mehrwertsteuer in Deutschland hat für uns als Investiti-
schäft, das voraussichtlich um 16 Prozent auf etwa 10,6
onsgüteranbieter keine direkten nennenswerten Folgen.
Mrd Euro stieg. Die Prognose für das Inland liegt infolge
Preisdruck und Budgetrestriktionen bei einem schwachen
Inklusive der aufgegebenen Geschäftsbereiche, die im Mai
Plus von rund 3 Prozent auf 5,7 Mrd Euro.
2006 veräußert wurden, lag der Umsatz 2006 bei 1.002,2
Mio Euro (i. Vj. 1.914,4 Mio Euro). Das Ergebnis der be-
Die deutsche Industrie für Sicherheits- und Wehrtechnik
trieblichen Tätigkeit erreichte 49,1 Mio Euro (i. Vj. minus
hat sich nach einem grundlegenden und langwierigen
9,8 Mio Euro), das Ergebnis nach Steuern 16,5 Mio Euro (i.
Strukturwandel, infolge dessen die Anzahl der Beschäftig-
Vj. minus 69,4 Mio Euro). Der Cashflow aus der laufenden
ten von 400.000 in 1990 auf 80.000 in 2005 gesunken
Geschäftstätigkeit lag bei 58,6 Mio Euro (i.Vj. 31,7 Mio
ist, wieder gefangen. Die großen Systemhäuser rechnen
Euro). In den Bilanzdaten, dem Auftragsbestand und den
mit mehr Umsatz aus dem Verteidigungsgeschäft. Die
Mitarbeiterzahlen zum 31.12.2006 ist der aufgegebene
Europäische Kommission hat 2006 ihre Pläne vorangetrie-
Geschäftsbereich bereits nicht mehr enthalten.
ben, den über 80 Mrd Euro schweren und bis dato stark
zersplitterten europäischen Markt für Verteidigungsgüter
Die Zahlen für den Gesamtkonzern, die im Anhang darge-
zu öffnen. Grenzübergreifende Ausschreibungen sollen
stellt sind, enthalten M+W Zander bis zum Zeitpunkt des
die Wettbewerbsfähigkeit der Rüstungsindustrie stärken
Verkaufs am 16. Mai 2006. Die Zahlen von M+W Zander
und durch ein Mehr an Effizienz die öffentlichen Haushalte
und somit auch die Zahlen für den Gesamtkonzern haben
entlasten.
jedoch weniger Aussagekraft über die wirtschaftliche Lage
als die Kennzahlen der fortgeführten Geschäftsbereiche.
1.4 Gesamtaussage zu den Rahmenbedingungen
Aus diesem Grund beziehen sich alle nachfolgenden Zahlen, auch die Vergleichszahlen für das Vorjahr – soweit nicht
Die Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der für Jenoptik
anders angegeben – auf die fortgeführten Geschäftsberei-
wichtigen Absatzregionen und Branchen war 2006 positiv.
che. Im vorliegenden Bericht steht daher auch der Begriff
So ging beispielsweise die positive Entwicklung der Halb-
Jenoptik allein für die fortgeführten Geschäftsbereiche.
leiterausrüster mit einem Anstieg unseres Hochleistungsoptik-Geschäftes einher, das sich besonders an diese Branche richtet. In der Verkehrssicherheitstechnik konnten wir,
54
JENOPTIK AG 2006
2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
2.1 Ertragslage
hinaus angedeutet, sodass wir das Umsatzziel von 420 bis
450 Mio Euro bereits unterjährig auf über 450 Mio Euro
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
angehoben hatten.
Den Umsatz konnten wir 2006 um 18,3 Prozent auf 485,1
Mio Euro steigern (i.Vj. 410,1 Mio Euro). Die Entwicklung
Besonders stark war das Umsatzplus der Sparte Laser &
des Umsatzes war von drei wesentlichen Faktoren geprägt.
Optik. Die Sensorik-Sparte erzielte einen Umsatzanstieg
Von
inklusive der in 2006 erstkonsolidierten ETAMIC S.A., auch
die Mechatronik-Sparte verzeichnete einen deutlichen
– einer guten konjunkturellen Entwicklung unserer
Zuwachs.
13
14
Zielbranchen,
– Wettbewerbsvorteilen in einzelnen Teilmärkten,
Die Sonstigen Bereiche erzielten einen Umsatz von 14,6
– Erstkonsolidierungen von Akquisitionen und kleineren
Mio Euro (i.Vj. 13,9 Mio Euro). Dieser umfasst im Wesent-
F+E-Projektgesellschaften.
lichen die Mietumsätze mit fremden Dritten und nicht
konsolidierten Gesellschaften sowie Umsätze der Holding.
Das Umsatzplus gegenüber 2005 in Höhe von absolut 75,0
Mio Euro entstammt mit mehr als 50 Prozent bzw. rund
56,8 Prozent bzw. 275,7 Mio Euro des Umsatzes erzielte
43 Mio Euro einem starken organischen Wachstum, beson-
Jenoptik im Ausland (i.Vj. 55,9 Prozent bzw. 229,1 Mio
ders der Sparte Laser & Optik. In das organische Wachstum
Euro). Die wichtigste Exportregion war erneut Europa,
wurden die Umsätze und Umsatzzuwächse jener F+E-Pro-
gefolgt von den USA und Asien.
jektgesellschaften nicht eingerechnet, die aufgrund ihres
13
Wachstums in 2006 erstkonsolidiert wurden und somit
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) der Jenop-
zum Umsatzwachstum des Konzerns beitrugen. Bei den
tik stieg um 52,2 Prozent auf 38,2 Mio Euro (i.Vj. 25,1 Mio
Akquisitionen trug die Erstkonsolidierung des französischen
Euro). Dies entspricht einer EBIT-Marge, dem Verhältnis
Messtechnik-Spezialisten ETAMIC S.A. ab Oktober 2006
von EBIT zu Umsatz, von 7,9 Prozent (i.Vj. 6,1 Prozent). Das
in der Sensorik-Sparte mit 7,6 Mio Euro wesentlich zum
Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen
Umsatzanstieg bei. Bereits zum 3. Quartal 2006 hatte sich
(EBITDA) erreichte 69,9 Mio Euro (i.Vj. 57,7 Mio Euro) und
der starke Umsatzanstieg über die ursprüngliche Prognose
lag damit 21,1 Prozent über dem Vorjahr.
Umsatz fortgeführte Geschäftsbereiche in TEUR
Umsätze nach Sparten in TEUR
14
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
Fortgeführte GB
485.139
410.117
18,3%
Fortgeführte GB
485.139
410.117
18,3%
davon Inland
209.439
180.969
15,7%
davon Laser & Optik
199.198
149.660
33,1%
275.700
229.148
20,3%
Sensorik
153.179
136.049
12,6%
Mechatronik
126.976
117.409
8,1%
5.786
6.999
- 17,3%
Ausland
Sonstige
55
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Die EBITDA-Marge betrug 14,4 Prozent (i.Vj. 14,1 Prozent).
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit der Sonstigen
Der EBITDA-Anstieg war geringer als der des EBIT, da im
betrug minus 5,9 Mio Euro. Die Immobilien flossen hier mit
Vorjahr deutlich höhere, einmalige Wertminderungen (so
plus 4,9 Mio Euro ein (i.Vj. minus 6,2 Mio Euro), geprägt
genannte Impairments) das EBIT verringert hatten.
durch einen positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 1,2
Mio Euro. Im Vorjahr belasteten Wertberichtigungen in
Aus den drei operativen Sparten resultierte ein Ergebnis der
Höhe von 6,1 Mio Euro das Immobilienergebnis – auch im
betrieblichen Tätigkeit in Höhe von 44,2 Mio Euro (i.Vj. 39,1
Zusammenhang mit dem Verkauf von M+W Zander. Die
Mio Euro), das somit im oberen Bereich der Zielspanne von
Verwaltungskosten der Holding spiegeln sich mit minus
38 bis 44 Mio Euro lag. Mit 13,0 Prozent Zuwachs blieb
9,7 Mio Euro (i.Vj. minus 10,1 Mio Euro) im Ergebnis der
das Wachstum des operativen Ergebnisses etwas hinter
Sonstigen wider.
dem starken Umsatzanstieg zurück. Dies resultierte aus der
Erstkonsolidierung der Etamic, weiteren Akquisitionen und
Über den genannten Einmaleffekt hinausgehend haben
den F+E-Projektgesellschaften ohne oder mit noch negati-
sich 2006 Sondererträge, im Wesentlichen aus der Auflö-
vem Ergebnisbeitrag. Aus neu konsolidierten bzw. im Vor-
sung des Finanzierungsleasings für eine große Immobilie
jahr noch nicht enthaltenen Gesellschaften resultierte 2006
und Sonderaufwendungen, im Wesentlichen Rückstellungen
ein negativer EBIT-Beitrag von insgesamt 0,9 Mio Euro,
künftiger Anwaltskosten für den Rechtsstreit mit Asyst,
sodass der organische Ergebnisanstieg sogar noch etwas
weitgehend aufgehoben. Insofern war das Ergebnis der
höher ausgefallen ist, als aus den genannten Vergleichs-
betrieblichen Tätigkeit des Jahres 2006 nachhaltig.
zahlen ersichtlich. Die Erstkonsolidierung der kleineren F+EProjektgesellschaften erfolgte vor allem in der forschungs-
Das Zinsergebnis über minus 14,2 Mio Euro (i.Vj. minus
intensiven Sparte Laser & Optik. Darüber hinaus haben wir
11,6 Mio Euro) war geprägt von der Differenz der Zins-
2006 den Ausbau des Sensorik-Geschäftes in Nordamerika
aufwendungen für die Anleihe und der Zinserträge aus
in Erwartung eines Großauftrages massiv vorangetrieben,
den Mitteln des Verkaufs von M+W Zander, die für die
was zu höheren Vertriebsaufwendungen führte. Diesen
Rückzahlung der Anleihe im Geschäftsjahr 2007 hinterlegt
Auftrag über mehr als 10 Mio Euro, der in den Folgejahren
sind. Die Zinsdifferenz beträgt rund 6 Prozentpunkte. Die
zu Umsatz und Ergebnis führen wird, haben wir inzwischen
Zinsaufwendungen für die Anleihe betrugen mit rund 12
erhalten.
Mio Euro etwa 43 Prozent der gesamten Zinsaufwendun-
15
gen 2006 in Höhe von 28,1 Mio Euro (i.Vj. 18,3 Mio Euro).
Die Zinserträge verdoppelten sich auf 13,9 Mio Euro (i.Vj.
15
6,7 Mio Euro). Maßgeblich für diesen Anstieg waren je-
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit in TEUR
doch einmalige Zinserlöse, die aus den Transaktionen rund
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
Fortgeführte GB
38.214
25.057
52,5%
betrugen die Zinserträge aus dem Verkauf, die im Wesent-
davon Laser & Optik
15.263
13.316
14,6%
lichen im 1. Halbjahr 2006 anfielen, rund 4,4 Mio Euro.
Sensorik
18.108
18.718
- 3,3%
Aus der Stellung von Avalen für M+W Zander resultierten
Mechatronik
10.790
8.366
29,0%
zusätzlich Avalerträge von 1,0 Mio Euro, die das Zinsergeb-
Sonstige
- 5.947
- 15.343
- 61,2%
56
um den Verkauf von M+W Zander resultierten. Insgesamt
nis verbesserten.
JENOPTIK AG 2006
Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich leicht auf minus
mit einem Plus von 33,4 Mio Euro dynamischer als Anfang
5,0 Mio Euro (i.Vj. minus 5,4 Mio Euro). Hier floss vor allem
2006 erwartet. Den Auftragseingang des Jahres 2005 hat-
das Ergebnis der forschungsintensiven Gesellschaften
ten ein Großauftrag der Mechatronik-Sparte über mehr als
JENOPTIK Diode Lab GmbH und XTREME technologies
50 Mio Euro sowie ein 10-Millionen-Auftrag der Sensorik-
GmbH ein. Die DEWB AG ist im Gegensatz zum Vorjahr seit
Sparte geprägt, die so nicht jedes Jahr wiederholbar sind.
dem Halbjahresabschluss 2006 nicht mehr als assoziiertes
Diese rund 60 Mio Euro konnte jedoch allein die Sparte
Unternehmen sondern als Finanzbeteiligung ausgewiesen,
Laser & Optik kompensieren. Mit einer Book-to-Bill-Rate
da der JENOPTIK AG nur noch 11,13 Prozent der Anteile
von 0,98 (i.Vj. 1,09) waren die Auftragseingänge nahezu
zugerechnet werden.
gleich hoch wie der Umsatz. 16
Dem Finanzergebnis (Zins- plus Beteiligungsergebnis) in
Der Auftragsbestand lag mit 438,4 Mio Euro auf dem
Höhe von minus 19,1 Mio Euro entsprechend (i.Vj. minus
Niveau des Vorjahres (i.Vj. 438,7 Mio Euro). Hier hielten sich
16,9 Mio Euro) betrug das Ergebnis vor Steuern 19,1 Mio
der hohe Auftragseingang, das starke Umsatzwachstum,
Euro und hat sich bezogen auf den Vorjahreswert mehr als
Währungsumrechnungseffekte und Auftragsbestände neu
verdoppelt (i.Vj. 8,1 Mio Euro).
hinzugekommener Unternehmen die Waage. Rund die
Hälfte des Auftragsbestandes wird im laufenden Geschäfts-
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betrugen 1,8
jahr 2007 zu Umsatz führen. 17
Mio Euro (i.Vj. 1,3 Mio Euro) und fielen vor allem bei den
16
ausländischen Tochtergesellschaften an. Für die meisten
Entwicklung wesentlicher Positionen der Gewinn- und
deutschen Gesellschaften greift der steuerliche Verlust-
Verlustrechnung
vortrag der JENOPTIK AG. Mit 16,1 Mio Euro hat sich das
Die wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrech-
Ergebnis nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr mehr als
nung folgten dem Umsatzwachstum der Jenoptik 2006
vervierfacht (i.Vj. 4,0 Mio Euro).
weitgehend parallel.
Auftragslage der Jenoptik
Die Umsatzkosten lagen bei 333,9 Mio Euro (i.Vj. 285,4
Der Auftragseingang legte mit 482,9 Mio Euro (i.Vj. 449,5
Mio Euro), was zu einer gegenüber dem Vorjahr leicht
Mio Euro) deutlich um 7,4 Prozent zu und entwickelte sich
verbesserten Umsatzkostenquote von 68,8 Prozent führte
Auftragseingang in TEUR
Auftragsbestand in TEUR
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
Fortgeführte GB
482.916
449.525
7,4%
davon Laser & Optik
208.464
143.538
45,2%
Sensorik
145.299
139.565
4,1%
Mechatronik
123.371
159.698
- 22,7%
Mechatronik
5.782
6.724
- 14,0%
Sonstige
Sonstige
Fortgeführte GB
davon Laser & Optik
Sensorik
17
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
438.378
438.727
- 0,1%
66.073
56.289
17,4%
68.993
73.517
- 6,2%
303.312
308.921
- 1,8%
0
0
–
57
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
(i.Vj. 69,6 Prozent). Infolge von Effizienzsteigerungen im
Zuge des Wachstums erhöhten sich die Umsatzkosten
2.2 Entwicklung wesentlicher
Leistungsfaktoren der Jenoptik
unterproportional und konnten damit auch die margenschwächeren neu konsolidierten Gesellschaften überkom-
Forschung und Entwicklung
pensieren. Dementsprechend stieg auch die Bruttomarge
Der Anstieg der F+E-Aufwendungen um 23,4 Prozent
(Bruttoergebnis als Differenz von Umsatz und Umsatzkos-
auf 33,8 Mio Euro ist neben der Ausweitung unserer
ten in Prozent zum Umsatz) von 30,4 auf 31,2 Prozent.
Forschungsaktivitäten vor allem auf die Erstkonsolidierung
kleinerer F+E-Projektgesellschaften zurückzuführen. Diese
Die Vertriebskosten stiegen um 10,3 Mio Euro auf 48,0
sowie weitere große F+E-Themen gehören zur Sparte Laser
Mio Euro (i.Vj. 37,7 Mio Euro; plus 27,3 Prozent) und damit
& Optik, die mit 52 Prozent aller F+E-Aufwendungen die
stärker als der Umsatz. Dementsprechend stieg die Quote
forschungsintensivste ist.
der Vertriebskosten auf 9,9 Prozent vom Umsatz (i.Vj. 9,2
Prozent). Ursache dafür ist neben der Umsatzausweitung
Auch infolge genannter Erstkonsolidierungen erhöhte sich
vor allem die Wachstumsstrategie der Jenoptik, die auf
die Zahl der Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung. Per
eine stärkere Internationalisierung setzt. Mit 5,0 Mio Euro
31.12.2006 waren 641 und damit 20,1 Prozent der Jenoptik-
entfielen rund 10 Prozent der Vertriebskosten auf Marke-
Mitarbeiter mit F+E beschäftigt (i.Vj. 548 Mitarbeiter). 271
tingaktivitäten – ein leichter Rückgang gegenüber dem
und damit 42,3 Prozent aller F+E-Mitarbeiter arbeiten in
Vorjahr (i.Vj. 5,3 Mio Euro; 14 Prozent).
der Sparte Laser & Optik (i.Vj. 239 Mitarbeiter bzw. 43,6
Prozent). 18
Verwaltungskosten fielen in Höhe von 37,3 Mio Euro an
(i.Vj. 33,3 Mio Euro; plus 12,0 Prozent). Sie entwickelten
Die F+E-Aufwendungen setzen sich hauptsächlich aus den
sich mit 7,7 Prozent vom Umsatz unterproportional zur
Personalkosten sowie aus Fremd- und Materialleistungen
Geschäftsausweitung (i.Vj. 8,1 Prozent). Der absolute
zusammen. Die Sachinvestitionen sind vergleichsweise
Anstieg in Höhe von 4,0 Mio Euro ist im Wesentlichen auf
gering, da sich diese im Wesentlichen auf Labore und die
die neuen Gesellschaften zurückzuführen. Die allgemeinen
Ausstattung der Arbeitsplätze beschränken.
Verwaltungskosten beinhalten mit 9,7 Mio Euro die Holdingkosten, die sich im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht
In den F+E-Aufwendungen nicht enthalten sind neben an-
reduziert haben (i.Vj. 10,1 Mio Euro).
deren die entwicklungsintensiven Aktivitäten der XTREME
technologies GmbH sowie der JENOPTIK Diode Lab GmbH.
Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sum-
Zudem werden Entwicklungen im Auftrag unserer Kunden
mierten sich 2006 auf 33,8 Mio Euro und lagen damit 23,4
in den Umsatzkosten ausgewiesen und marktnahe Ent-
Prozent höher als im Vorjahr (i.Vj. 27,4 Mio Euro). Ursache
wicklungen aktiviert. Inklusive der Kundenforschung und
für den Anstieg um 6,4 Mio Euro sind vor allem die neu
der um die Abschreibungen bereinigten Aktivierungen in
konsolidierten forschungsintensiven Projektgesellschaften.
Höhe von zusammen 20,7 Mio Euro lag die F+E-Quote der
Trotz des deutlichen Umsatzanstiegs übertraf die F+E-Quo-
Jenoptik 2006 bei 11,2 Prozent (i.Vj. 12,1 Prozent). 19
te mit 7,0 Prozent den Vorjahreswert von 6,7 Prozent.
Die Forschungsleistungen im Auftrag unserer Kunden betrugen 16,0 Mio Euro (i.Vj. 16,4 Mio Euro). Neben anderen
58
JENOPTIK AG 2006
zählen dazu beispielsweise auch EADS/Airbus. Neu hinzu-
Geschäftsbericht 2005 angekündigt – die weiter verbes-
gekommen ist 2006 die Carl Zeiss Sports Optics GmbH,
serten Hochleistungsdiodenlaser sowie die optisch-berüh-
mit der im Herbst 2006 ein langfristiges Kooperationsab-
rungslosen Wellenmess-Systeme Contour.
kommen zur gemeinsamen Entwicklung neuer Produkte
unterzeichnet wurde. Jenoptik entwickelt Digitaltechnik
Der Anteil der Sparten übergreifenden Forschungsaktivitäten
und Opto-Elektronik für ZEISS-Ferngläser und -Jagdoptik
hat sich in den vergangenen beiden Jahren ausgeweitet.
exklusiv und wird diese auch herstellen. Der nun umfas-
Infolge der gezielten Vernetzung der Sparten untereinander
senden Vereinbarung ging 2005 ein Entwicklungs- und
sind mehrere übergreifende Projekte gestartet, so beispiels-
Fertigungsauftrag für ein ZEISS-Zielfernrohr voraus.
weise die Entwicklung von Hochleistungsdiodenlasern für
Anwendungen unter Weltraumbedingungen sowie der
Marktnahe Entwicklungsleistungen, die aktiviert wurden,
Einsatz von In-Prozess-Messtechnik bei der Herstellung von
hatten 2006 ein Volumen von 7,6 Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio
Industrieoptiken. Zu den Produkten, die 2006 zum Erfolg
Euro) und resultieren aus großen, 2004 und 2005 begon-
beitrugen, gehört unter anderem die in Jena speziell für
nenen Entwicklungsprojekten, zum Beispiel der Mittelfor-
den Einsatz in der Verkehrssicherheitstechnik entwickelte
matkamera Hy6 oder den Luft- bzw. Satellitenbildkameras
hochauflösende Digitalkamera.
JAS und JSS. Die Abschreibungen aus der Aktivierung
18
marktnaher Entwicklungen betrugen 2006 2,9 Mio Euro
Forschungsleistungen und Know-how bezieht Jenoptik
(i.Vj. 1,6 Mio Euro). Dieser Anstieg ist auf die gelungene
sowohl aus interner Kraft als auch aus der Zusammenarbeit
Markteinführung von Entwicklungsprojekten, vor allem aus
mit Partnern, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie über
dem Bereich der Lasertechnik, zurückzuführen, die damit
den Zukauf von Forschungsleistungen. Mit 46 wurden 2006
einerseits zu Abschreibungen, andererseits aber auch zu
deutlich mehr Patente für technologische Neuerungen
Umsatz- und Ergebnisbeiträgen führten.
(ohne Geschmacks- und Gebrauchsmuster sowie Marken)
Zu F+E-Ergebnissen und -Produkten, die 2006 zum Geschäft
angemeldet als 2005 (i.Vj. 31 Patente). Mit 72 Prozent
beigetragen haben, zählten neben der Digitalkamera für
bzw. 33 Patentanmeldungen entfiel der Großteil auf die
die Verkehrssicherheitstechnik zum Beispiel auch – wie im
Sparte Laser & Optik.
F+E-Mitarbeiter nach Sparten
F+E-Leistung* nach Sparten in TEUR
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
Fortgeführter GB
641
548
17,0%
davon Laser & Optik
271
239
13,4%
Sensorik
207
172
20,3%
Mechatronik
163
137
19,0%
0
0
–
Sonstige
19
2006
2005
Veränderungen
gegenüber
Vorjahr
Fortgeführter GB
54.552
49.596
10,0%
davon Laser & Optik
26.571
23.471
13,2%
Sensorik
15.386
14.154
8,7%
Mechatronik
15.166
14.061
7,9%
0
0
–
Sonstige
* (Summe aus F/E-Kosten, aktivierten Entwicklungsleistungen abzüglich AfA und
Auftragsentwicklungen)
59
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Im Kauf von Forschungsleistungen über insgesamt 11,1
dete europäische Technologieplattform Photonics21, deren
Mio Euro (i.Vj. 12,2 Mio Euro) sind extern bezogene F+E-
Vorsitz beim Jenoptik-Vorstandschef Alexander von Witzleben
Leistungen, fremdvergebene F+E-Leistungen, der Kauf von
liegt, hat 2006 im ersten Jahr ihres Bestehens beachtliche
Patenten und Lizenzen sowie die Kosten für die Nutzung
Erfolge erzielt. So wurden die optischen Technologien im
fremder Patente und Lizenzen enthalten.
7. EU-Forschungsrahmenprogramm (FRP) fest verankert und
ein neues Referat „Photonics“ bei der EU-Kommission einge-
Intensive Kontakte zu wissenschaftlichen Einrichtungen
richtet. Zudem wurden die speziell für optische Technologien
gibt es bei den meisten Forschungsprojekten. Zu den
bereitgestellten Fördermittel der EU signifikant erhöht.
aktuellen Projekten, die beispielsweise mit dem Fraunhofer
Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena,
vorangetrieben werden, gehören sowohl die Gewinnung
Mitarbeiter und Management
von Erdbeobachtungsbildern als auch die Entwicklung von
Mit 3.192 Mitarbeitern beschäftigte Jenoptik per 31.12.
Komponenten für leistungsfähigere Lasersysteme sowie
2006 in seinen fortgeführten Geschäftsbereichen 357
von Prozessen für neue Beschichtungstechnologien in der
Mitarbeiter mehr als Ende 2005. Der Zuwachs von ins-
Optik. Vor allem aus Wettbewerbsgründen werden weitere
gesamt 12,6 Prozent resultiert mit 299 Mitarbeitern zum
Projekte nicht genannt.
überwiegenden Teil aus Erstkonsolidierungen. Bei den
58 Neueinstellungen infolge eines starken organischen
Der Anteil an öffentlichen Fördermitteln (Länder, Bund, EU)
Wachstums lag vor allem die Sparte Laser & Optik vorn.
für Forschungsprojekte ist mit 3,1 Mio Euro eher gering
Kurzfristige Engpässe, vor allem am Jahresende, über-
(i.Vj. 2,6 Mio Euro). Ein wesentlicher Teil dieser Fördermittel
brückten die Konzerngesellschaften mit Leiharbeitern, von
wurde für Verbundprojekte gezahlt, bei denen Jenoptik
denen per 31.12.2006 insgesamt 231 beschäftigt wurden
Teilaufträge, wie vom Fördermittelgeber vorgeschrieben,
(31.12.2005: 107 Leiharbeiter). Ein wesentlicher Teil der
an staatliche oder halbstaatliche Forschungseinrichtungen
Neueinstellungen 2006 erfolgte aus den Leiharbeitern.
weiter vergibt.
Im Ausland arbeiteten 13,3 Prozent der Jenoptik-MitarbeiIm Geschäftsjahr 2006 hat Jenoptik auch dazu beigetragen,
ter (i.Vj. 5,7 Prozent). Der starke Anstieg um 264 auf nun
die Wahrnehmung der optischen Technologien auf politi-
insgesamt 425 Mitarbeiter außerhalb Deutschlands (i.Vj.
scher Ebene weiter zu schärfen und die Bedingungen für
161) ist neben der im Januar 2006 erworbenen MEMS
Unternehmen der optischen Industrie für das Einwerben von
Optical Inc., USA, vor allem auf die ETAMIC S.A. zurück-
Fördermitteln zu verbessern. Die im Dezember 2005 gegrün-
zuführen, die neben ihrem Hauptsitz Bayeux in Frankreich
große Standorte in der Schweiz und den USA hat. 21
20
Personalintensität in % der Unternehmensleistung *
10
20
Die Personalkosten betrugen 180,1 Mio Euro (i.Vj. 148,4
Mio Euro). Sie stiegen um 21,4 Prozent und damit etwa
30
2006
37,1
2005
36,2
proportional zur Umsatzausweitung. Dementsprechend
blieb die Personalintensität, das Verhältnis der Personalkosten zum Umsatz, mit 37,1 Prozent nahezu konstant (i.Vj.
* Fortgeführter GB
60
36,2 Prozent).
JENOPTIK AG 2006
In die Qualifizierung und Weiterbildung (ohne Erstausbil-
als 2005. Besonders engagieren sich hier die JENOPTIK
dung) unserer Mitarbeiter investierten wir 2006 rund 1,2
Laser, Optik, Systeme GmbH und die Jena-Optronik GmbH
Mio Euro. Mit 1.472 Mitarbeitern qualifizierten sich 2006
am Standort Jena. Auf beide kamen deutlich mehr als die
knapp die Hälfte aller Beschäftigten weiter. Neben Sprach-
Hälfte aller Praktikanten und Diplomanden des abgelaufe-
kursen und zum Beispiel Vertriebstrainings führt Jenoptik
nen Geschäftsjahres.
mit einem Nachwuchs- und einem Führungskräftetraining
das Management und dessen Nachwuchs an künftige
Die Fluktuationsrate, das Verhältnis von Einstellungen zu
Aufgaben im Unternehmen heran. Hieran beteiligten sich
Austritten nach definierten und allgemein gültigen Krite-
2006 insgesamt 64 aktuelle und künftige Führungskräfte.
rien, lag 2006 bei rund 2 und blieb damit im Vergleich zu
2005 nahezu konstant (i.Vj. 1,9). Der Krankenstand sank
Eine Berufsausbildung absolvieren per 31.12.2006 insge-
von 2,9 Prozent in 2005 auf 2,7 Prozent in 2006. Die
samt 117 junge Menschen (31.12.2005: 122). Hierin nicht
Altersstruktur ist ausgewogen.
20
erfasst sind die Auszubildenden im Ausland. Der Anteil
21
Auszubildender an allen Beschäftigten im Inland betrug 4,2
Im Management des Jenoptik-Konzerns folgte Dr. Michael
Prozent (i.Vj. 4,6 Prozent). Jenoptik bildet in den gewerb-
Mertin zum 1. Oktober 2006 als neuer Vorstand operatives
lich-technischen Berufen im Wesentlichen Mechatroniker,
Geschäft/COO auf Norbert Thiel, der den Jenoptik-Konzern
Industriemechaniker und Fachinformatiker aus. Mit knapp
nach neun Jahren in führenden Positionen, davon vier Jahre
40 stieg 2006 die Zahl der Neueinstellungen von Auszu-
als Vorstand, verließ. Dr. Michael Mertin hatte bei
bildenden gegenüber dem Vorjahr um 33,3 Prozent (i.Vj.
der Zeiss-Gruppe seit 1996 verschiedene leitende Positionen
30). Am Standort Jena griff 2006 ein Sonderprogramm mit
inne. Vor seiner beruflichen Laufbahn bei Zeiss absolvierte
vier zusätzlichen Ausbildungsplätzen über dem aktuellen
er an der RWTH Aachen ein Studium der Physik und pro-
Bedarf, um so den erwarteten Rückgang der Schülerzahlen
movierte anschließend auf dem Gebiet der Lasermaterial-
und damit der Bewerber um Ausbildungsplätze ab 2009
bearbeitung und Oberflächentechnologie am Fraunhofer
abzufedern.
Institut für Lasertechnik, Aachen, zum Dr. Ing.
Ein Praktikum oder ihre Diplomarbeit absolvierten 2006
Den übergreifenden Bereich Personal der JENOPTIK AG
insgesamt 141 junge Menschen bei Jenoptik, zehn mehr
übernahm zum 1. Dezember 2006 Markus Olbert. In dieser
Mitarbeiter zum 31.12 (incl. Azubis)
Gesamt
Inland
Ausland
2006
2005
2006
2005
2006
2005
Fortgeführter GB
3.192
2.835
2.767
2.674
425
161
davon Laser & Optik
1.254
1.147
1.089
1.024
165
123
1.050
784
803
764
247
20
828
834
815
820
13
14
60
70
60
66
0
4
Sensorik
Mechatronik
Sonstige
61
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
neu geschaffenen Stelle verantwortet er das konzernweite
vereinfacht. Das Optikdesign, der Spritzguss, modernste
Personalmanagement mit dem Fokus auf strategische
Beschichtungsanlagen, die Montagetechnologien zur
Personalthemen. Änderungen in der Geschäftsführung, der
Integration der Optiken in komplette Baugruppen und
operativen Leitungsebene des Konzerns, gab es Anfang
Systeme sowie die erst im Oktober 2005 hinzugekommene
2006 bei der JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH sowie
Aufbau- und Verbindungstechnik – also die komplette
der JENOPTIK Polymer Systems GmbH.
Prozesskette der Fertigung – sind jetzt unter einem Dach
angesiedelt.
Für den Wettbewerb als attraktiver Arbeitgeber um die
Auch für den Bereich Hochleistungsdiodenlaser konnten
besten Köpfe hat Jenoptik 2006 konkrete Projekte auf den
wir 2006 mit einer neuen Fabrik in Berlin-Adlershof die
Weg gebracht. Neben der Ausbildung über Bedarf, die mit
Wertschöpfungskette um ein entscheidendes Qualitäts-
rund 0,2 Mio Euro in den Personalkosten enthalten ist,
glied komplettieren. Mit der neuen Halbleiterfabrik arbeitet
startete ebenfalls am Standort Jena der Bau einer Kinder-
Jenoptik in unmittelbarer Nähe zum Technologiepartner
tagesstätte. Die Betreuung der Kinder ab September 2007,
Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik und
die inhaltlich und zeitlich das Angebot üblicher Kitas über-
entwickelt und fertigt seit Herbst 2006 Laserbarren in
steigt, erfolgt durch einen lokalen Partner, mit dem Jenoptik
Serie, die Grundlage der in Jena montierten Hochleistungs-
bereits seit mehreren Jahren zusammenarbeitet. Durch die
diodenlaser sind.
neue Einrichtung soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch besser gefördert werden. Die Investitionssumme für
Zudem passen die Unternehmen die Organisation und
die Kita beträgt ohne die Kosten für das von der JENOPTIK
den Produktionsablauf permanent neuen Produkten und
AG bereitgestellte Grundstück rund 1,9 Mio Euro.
Technologien sowie den Marktverhältnissen an. Erheblich
erweitert wurde die Fertigung des Joint-Ventures Hillos
Über diese Angebote hinausgehend kombiniert Jenoptik
GmbH, das Laserdistanz- und Positioniergeräte im Auftrag
ihre Sponsoringaktivitäten in der Region Thüringen mit Per-
von Hilti fertigt. Auch der Bereich Verkehrssicherheits-
sonalarbeit. Interessierte Mitarbeiter erhielten somit auch
technik erweiterte und reorganisierte infolge des starken
2006 die Möglichkeit, Kunst und Kultur zu vergünstigten
Wachstums die Fertigungskapazitäten. Gleichermaßen
Konditionen zu erleben, beispielsweise den ersten Teil der
richtete sich die Jena-Optronik mit einer neuen Organisa-
von Jenoptik unterstützen Trilogie „Der Ring des Nibelun-
tionsstruktur stärker an ihren Kunden- und Marktbedürfnis-
gen“ am Deutschen Nationaltheater in Weimar.
sen aus.
Organisation und Produktionsablauf
Beschaffung
Der Organisations- und Produktionsablauf hat sich mit
Aufgrund des breiten Produkt- und Technologieportfolios
der Eröffnung neuer Produktionsstätten im Mai 2006 vor
haben die Unternehmen jeweils eine Vielzahl von Lieferan-
allem für die Produktion von polymerbasierten optischen
ten, die zum Teil selbst hoch spezialisiert sind. Besonders
Komponenten und Systemen sowie für Hochleistungs-
strengen Anforderungen unterliegen die Lieferanten für
diodenlaser wesentlich geändert. Im neuen Gebäude der
unsere Herstellung von Gütern der Wehr- und Sicherheits-
Jenoptik Polymer Systems wurden vier Standorte unter einem
technik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie.
Dach zusammengeführt, was die Produktion erheblich
62
JENOPTIK AG 2006
Das Überprüfen der RoHS-Konformität von Lieferanten
Vorleistungen an der Unternehmensleistung blieb mit 52,0
war eine der wesentlichen Aufgaben im 2. Halbjahr 2005
Prozent nahezu konstant (i.Vj. 52,4 Prozent). 23
und 1. Halbjahr 2006. Eine 2005 eingerichtete geschäftsübergreifende Datenbank, die momentan erweitert wird,
Die Netto-Wertschöpfung stieg vor allem infolge der star-
informiert über die wichtigsten Lieferantenkonditionen.
ken Umsatzausweitung auf 213,3 Mio Euro (i.Vj. 168,1 Mio
Eingesetzt wird sie auch zur Absicherung von so genannten
Euro). Mit 26,9 Prozent lag der Zuwachs jedoch deutlich
Second Sources, eine für Anbieter technologisch komplexer
höher als das Umsatzplus. Die Wertschöpfungsquote
Güter wesentliche strategische Herausforderung des Be-
(Netto-Wertschöpfung in Prozent der Unternehmensleis-
schaffungsmanagements.
tung) stieg daher von 39,8 Prozent auf 41,8 Prozent. 24
Preissteigerungen bei Rohstoffen, zum Beispiel bei Metal-
Der Anstieg der Wertschöpfungsquote resultiert bei nahe-
len und Glas, haben sich aufgrund unserer Spezialanfor-
zu konstanter Materialaufwandsquote inklusive bezogener
derungen für besonders hochwertige Materialien und vor
Leistungen und Vorleistungen im Wesentlichen aus einem
allem wegen unserer hohen Wertschöpfung sowie kleiner
Rückgang der Abschreibungen. Im Vorjahr hatten Wert-
bis mittlerer Serienstückzahlen unserer Produkte kaum oder
minderungen (Impairments) das Ergebnis und damit auch
gar nicht in Kosten und Preisen niedergeschlagen. Auch
die Nettowertschöpfung reduziert.
2006 weiter gestiegene Energiepreise wirkten sich neben
einem Anstieg der Gemeinkosten nur geringfügig aus. Da
Auf der Verteilungsseite der Wertschöpfung entfiel der
die Glasherstellung energieintensiv ist, verteuerte sich der
überwiegende Teil mit 180,1 Mio Euro auf die Personalkos-
Bezugspreis entsprechend weiter. Langfristige Lieferanten-
ten (i.Vj. 148,4 Mio Euro), die im Wesentlichen proportio-
verträge und Preisbindungen wirkten dem jedoch teilweise
nal zum Umsatz stiegen. Ihr Anteil an der Wertschöpfung
entgegen.
hat sich jedoch zugunsten des Konzerngewinns von 88,3
Prozent auf 84,4 Prozent reduziert. Nahezu in gleichem
Der Aufwand für Material und bezogene Leistungen stieg
Maße stieg der Anteil des Unternehmens bzw. der Aktionäre
um 22,9 Prozent auf 227,1 Mio Euro (i.Vj. 184,8 Mio Euro),
von 2,4 Prozent im Vorjahr auf 7,6 Prozent und verdreifachte
was im Wesentlichen auf das Umsatzwachstum zurückzufüh-
sich damit. 25
ren ist. Mit 174,7 Mio Euro entfielen 76,9 Prozent auf Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe (i.Vj. 147,6 Mio Euro; 79,9 Prozent),
Qualitäts- und Umweltmanagement
der Rest entspricht dem Wert bezogener Leistungen. Die
Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme werden in
Materialaufwandsquote inklusive bezogener Leistungen und
zahlreichen Jenoptik-Gesellschaften umgesetzt. Nach ISO
9001 lassen neben anderen Konzerngesellschaften die
23
JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH (Sparte Laser &
Materialintensität in % der Unternehmensleistung *
10
2006
2005
20
30
Optik) und die ESW GmbH (Sparte Mechatronik) ihr Qualitätsmanagementsystem jährlich überprüfen. Die beiden
40
44,5
43,8
größten Jenoptik-Unternehmen können zudem auf die
Zertifizierung ihres Umweltmanagementsystems nach ISO
14001 verweisen. Einen Umweltbericht gibt die JENOPTIK
* Fortgeführter GB
Laser, Optik, Systeme GmbH jährlich heraus.
63
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Nach ISO 9100 ist seit dem Jahr 2006 die Jena-Optronik
Die JENOPTIK Polymer Systems GmbH (Sparte Laser &
GmbH (Sparte Sensorik) zertifiziert. Es handelt sich dabei
Optik) ist neben ISO 9001 auch nach ISO 13485 zertifiziert
um ein besonderes Qualitätsmanagementsystem für
und wird damit der anspruchsvollen lückenlosen Nachvoll-
die Luft- und Raumfahrt, das unter anderem lückenlose
ziehbarkeit aller Prozesse für die Medizintechnikindustrie
Aufzeichnungen über die gesamte Zulieferkette eines
gerecht.
Produktes verlangt, daneben Erstmusterprüfungen und
24
Risikobewertung. Gefordert sind zudem Konfigurations-
Schwerpunkt des Umweltmanagements waren 2006 die
Managementprozesse, die für jedes Produkt eine angemes-
EU-Richtlinien RoHS 2002/95/EG und WEEE 2002/96/EG,
sene Leistungsfähigkeit über den gesamten Lebenszyklus
die in Deutschland in das Elektro- und Elektronikgerätege-
sicherstellen, sowie Notfallkonzepte für den Fall, dass
setz umgesetzt wurden. Die Jenoptik-Gesellschaften haben
bereits ausgelieferte Produkte Fehler aufweisen. Beim
ihre gesamten Produktlebenszyklen in jeweils eigener Regie
Erstaudit hat das Bureau Veritas der Jena-Optronik im
gesetzeskonform gestaltet. So hatte die JENOPTIK Laser,
September 2006 mit 96 Prozent der möglichen Punkte ein
Optik, Systeme GmbH frühzeitig festgelegt, neue Produkte
überdurchschnittliches Ergebnis bescheinigt; die wenigen
ausnahmslos RoHS-konform zu entwickeln und zu kon-
Empfehlungen der Prüfer konnten sofort eingearbeitet und
struieren. Für bestehende Produkte wurden Verträge mit
bereits umgesetzt werden.
Zulieferern entsprechend geändert. Zudem waren Bauele-
Entstehung der Wertschöpfung
2006
in Mio Euro
in %
in Mio Euro
in %
Unternehmensleistung (Umsatz, Erträge, Beteiligungsergebnis)
510,4
100,0%
422,1
100,0%
./. Vorleistungen (Material)
227,1
44,5%
184,8
43,8%
./. Vorleistungen (Sonstige)
38,3
7,5%
36,5
8,6%
./. Abschreibungen
31,7
6,2%
32,7
7,7%
213,3
41,8%
168,1
39,8%
Nettowertschöpfung
25
2005
Verteilung der Wertschöpfung
2006
Mitarbeiter (Personalaufwand)
Öffentliche Hand (Steuern)
Darlehensgeber (Zinsen)
Unternehmen, Aktionäre
Nettowertschöpfung
64
2005
in Mio Euro
in %
in Mio Euro
in %
180,1
84,3%
148,4
88,2%
2,9
1,4%
4,2
2,5%
14,2
6,7%
11,6
6,9%
16,1
7,6%
4,0
2,4%
213,3
100,0%
168,1
100,0%
JENOPTIK AG 2006
mente oder Materialien zu ersetzen. Vorhandene Lager-
enthalten sind die Anleihe mit einem Volumen von 145,5
bestände an nicht RoHS-konformem Material wurden neu
Mio Euro (nominal 150 Mio Euro) und einer Restlaufzeit von
bewertet oder zeitgerecht abgebaut; das beinhaltete auch,
knapp vier Jahren sowie die Wandel-anleihe mit 59,3 Mio
die Daten im SAP-Materialstamm zu überarbeiten.
Euro (nominal 62,1 Mio Euro) und einer Restlaufzeit von
zweieinhalb Jahren. Die Fälligkeit des verbleibenden Finanzie-
Bei der Jenoptik Polymer Systems GmbH wurden 2006
rungsleasings in Höhe von 23,7 Mio Euro (31.12.2005: 69,9
mit dem neuen Firmengebäude Umweltaspekte fester als
Mio Euro) verteilt sich über einen Zeitraum von rund 20 Jah-
zuvor verankert. Das Werk wird über ein eigenes Biomasse-
ren. Auch ein großer Teil der langfristigen Bankkredite sind
Heizkraftwerk mit Wärme versorgt, was gegenüber der frü-
Hypothekendarlehen mit einer Laufzeit von bis zu 20 Jahren,
heren Versorgung mit Heizöl den Ausstoß von CO2 um 25
die zu einem großen Teil von einer separaten Immobilien-
Prozent und von Schwefeldioxid um 97 Prozent reduziert.
kommanditgesellschaft aufgenommen wurden, die der
Zudem wurde der Heizbedarf durch die Zusammenlegung
JENOPTIK AG hinsichtlich ihres Volumens, nicht aber hinsicht-
der vier Standorte in ein Gebäude erheblich gesenkt.
lich der Haftung zu 100 Prozent zugerechnet werden. 26
Eine Regenauffanganlage versorgt das gesamte Gebäude
zudem mit so genanntem Grauwasser. Die Aufbereitung
Der Verschuldungsgrad, das Verhältnis von Fremdkapital
beläuft sich auf 2.000 Kubikmeter pro Jahr.
zu Eigenkapital, verbesserte sich unter vollständiger Bereinigung aller Effekte aus dem Verkauf von M+W Zander
2.3 Finanzlage
leicht von 1,90 auf 1,88. Dies ist unter anderem auf den
Rückgang des Finanzierungsleasings zurückzuführen. Ohne
Wichtigste Aufgabe des Jenoptik-Finanzmanagements
Anpassungen verbesserte sich der Verschuldungsgrad von
ist es, eine ausreichende Deckung des Finanzbedarfs der
3,8 im Vorjahr auf 1,92 zum 31.12.2006, im Wesentlichen
Tochtergesellschaften für das operative Geschäft sowie
durch den Verkauf von M+W Zander.
für Investitionen sicherzustellen. Das Finanzmanagement
des Jenoptik-Konzerns wird zentral organisiert mit dem
Ziel, aus dem größeren Finanzvolumen Synergieeffekte zu
nutzen und damit einerseits die Finanzierung zu günstigen
Konditionen zu sichern und andererseits sämtliche Finanzierungsmöglichkeiten auszunutzen, die einer börsennotierten Gesellschaft zur Verfügung stehen.
26
Bestandteile verzinsliche Verbindlichkeiten in Mio EUR
kurzfristig
2006
2005
78,8
61,6
– Anleihen (CP)
11,4
7,5
– Kreditverbindlichkeiten
65,8
50,5
Finanzierungsanalyse
– Wechsel
0,0
3,6
Der Anteil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kredite,
– Finance Lease - Verbindlichkeiten
1,6
0,0
281,7
324,7
204,8
202,3
Anleihen, Finanzierungsleasing) an der Finanzierung des
Jenoptik-Konzerns betrug 78,1 Prozent (31.12.2005: 84,1
langfristig
Prozent). Damit bleibt die Finanzierungsstruktur des Jenoptik-
– Anleihen
Konzerns weiterhin langfristig ausgerichtet. Die langfristigen
– Kreditverbindlichkeiten
53,2
52,4
Finanzverbindlichkeiten beliefen sich Ende 2006 auf insge-
– Finance Lease - Verbindlichkeiten
23,7
69,9
samt 281,7 Mio Euro (31.12.2005: 324,7 Mio Euro). Darin
65
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Die Net Cash-Position lag Ende 2006 bei minus 64,6 Mio
Anleihen, Kredite, Wechsel und Verbindlichkeiten aus dem
Euro (31.12.2005: minus 50,8 Mio Euro). Nicht hinzu-
Finanzierungsleasing abzüglich der Zahlungsmittel und
gerechnet wurden die Zahlungsmittel mit Verfügungsbe-
Wertpapiere definiert, reduzierte sich wie angekündigt um
schränkung per 31.12.2006 in Höhe von 143,2 Mio Euro
45,9 Prozent deutlich auf 203,0 Mio Euro (31.12.2005:
(31.12.2005: 0), da diese nicht innerhalb von 90 Tagen zur
375,5 Mio Euro). Der Rückgang der Nettoverschuldung im
Tilgung kurzfristiger Schulden verwendet werden können.
Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf die Reduzierung der
Die Summe der Zahlungsmittel inklusive kurzfristiger Wert-
langfristigen Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungslea-
papiere erhöhte sich leicht auf 14,3 Mio Euro (31.12.2005:
sing um absolut 46,2 Mio Euro (abzüglich der dafür aufge-
10,8 Mio Euro). Ihr standen insgesamt 78,8 Mio Euro kurz-
wendeten kurzfristigen Finanzmittel) zurückzuführen. Posi-
fristige Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit kürzer als 12
tiv wirkte weiterhin die Kaufpreiszahlung von Springwater
Monate gegenüber (31.12.2005: 61,6 Mio Euro). Hierin nicht
Capital für M+W Zander. Nicht in der Finanzverschuldung
enthalten sind kurzfristige Verbindlichkeiten, die auf das
enthalten ist eine noch bestehende Verbindlichkeit aus der
operative Geschäft zurückzuführen sind, so Verbindlichkeiten
Auflösung des Vertrages mit den Minderheitsaktionären
aus Lieferungen und Leistungen, aus erhaltenen Anzahlun-
von M+W Zander, die im November 2007 fällig wird. Die
gen und aus PoC (Percent of Completion, dem Ausweis der
Nettoverschuldung würde, erweitert um diese Position, bei
Umsätze und Erträge bei Großprojekten entsprechend des
218,1 Mio Euro liegen. Sie war bisher nicht in der Berech-
Fertigstellungsgrades). Der Anstieg der kurzfristigen Finanz-
nung enthalten, da zum 30.09.2006 dieser Position noch
verbindlichkeiten resultiert vor allem aus höheren Bankkre-
eine Forderung an den Käufer von M+W Zander über den
diten, mit denen der Hauptteil der Verbindlichkeiten ge-
gleichen Betrag gegenüberstand, die Ende 2006 vorzeitig
genüber den Minderheitsgesellschaftern von M+W Zander
beglichen wurde. 28
getilgt wurde. Zudem erfolgte bei der bereits genannten
Auflösung eines großen Teils des Finanzierungsleasings eine
Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente nutzt die
Abschlagszahlung. Der Mittelzufluss aus dem Verkauf von
Jenoptik vor allem bei neuen Gebäuden, die in der Regel
M+W Zander wurde aufgrund der Verfügungsbeschrän-
angemietet werden. Partner, mit dem die Jenoptik hier
kung der Net-Cash-Position nicht zugerechnet. 27
zusammen arbeitet, ist unter anderen die LEG Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Die Summe
27
Die deutlich wichtigere Nettoverschuldung hingegen, die
aller zukünftigen Aufwendungen aus zum 31.12.2006
sich aus der Summe der Finanzverbindlichkeiten inklusive
bestehenden Mietverträgen, neben Gebäuden auch für
Zahlungsmittel in Mio Euro
Nettoverschuldung in Mio Euro
5
31.12.2006
31.12.2005
10
10,6*
8,8
Kasse/Bankguthaben
3,7
2,0
2005
3,7
2,0
Zahlungsmittel
153,8
8,8
Langfrist. Finanzverbindlichkeiten
281,7
324,7
Kurzfrist. Finanzverbindlichkeiten
78,8
61,6
- 203,0
- 375,5
Wertpapiere
10,8
Kurzfristige Wertpapiere
* ohne Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung
66
14,3
28
2006
JENOPTIK AG 2006
Autos, Kopierer und Weiteres, betrug 46,2 Mio Euro (i.Vj.
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte betrugen
50,0 Mio Euro), verteilt sich aber auf teilweise mehr als
2006 insgesamt 12,5 Mio Euro (i.Vj. 11,5 Mio Euro) und
10 Jahre. Darin enthalten sind im Wesentlichen Gebäude-
lagen damit nicht nur insgesamt, sondern auch bei den
mieten auf Grundlage mehrjähriger Mietverträge. Weitere
Einzelpositionen annähernd auf Vorjahresniveau. Die neu
wesentliche außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente
aktivierten Entwicklungsleistungen beliefen sich auf 7,6
werden derzeit nicht genutzt.
Mio Euro (i.Vj. 7,4 Mio Euro). Bei Patenten, Lizenzen
und ähnlichen Rechten wurden 3,9 Mio Euro investiert
Investitionsanalyse
(i.Vj. 3,9 Mio Euro). Deutlich über Vorjahr bewegten sich
Der Jenoptik-Konzern investierte in immaterielle Vermö-
mit 7,2 Mio Euro erwartungsgemäß die Abschreibungen
genswerte und Sachanlagen 2006 insgesamt 39,8 Mio
auf immaterielle Vermögenswerte (i.Vj. 5,5 Mio Euro), da
Euro und lag damit innerhalb der prognostizierten Spanne
neu entwickelte Produkte am Markt eingeführt wurden,
von 35 bis 45 Mio Euro. Die vergleichbare Investitionssum-
die damit den Abschreibungszyklus starteten, andererseits
me des Vorjahres betrug 33,6 Mio Euro. Der Anstieg von
aber zu Umsatz und Ertrag führten.
18,5 Prozent war im Wesentlichen auf ein größeres Investitionsvolumen in den Sparten Laser & Optik und Sensorik
Die Gesamtinvestitionen in Sachanlagen inklusive der als
zurückzuführen.
Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien betrugen 27,3
Mio Euro und lagen damit um 23,5 Prozent über dem
Den Gesamtinvestitionen standen Abschreibungen in Höhe
Niveau des Vorjahres (i.Vj. 22,1 Mio Euro). Wesentliche
von 31,7 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 32,7 Mio Euro).
Positionen der Sachanlageinvestitionen waren mit 9,6 Mio
29
30
31
Euro technische Anlagen und Maschinen (i.Vj. 6,6 Mio Euro;
29
Investitionen, Desinvestitionen und Abschreibungen* in TEUR
Investitionen
2006
2005
Veränderungen
gegenüber Vorjahr
in %
39.828
33.610
18,5%
– Immaterielle Vermögenswerte
12.523
11.495
8,9%
– Sachanlagen
27.305
22.115
23,5%
26.156
2.756
849,1%
Desinvestitionen
– Immaterielle Vermögenswerte
752
1.803
- 58,3%
25.404
953
2565,7%
Nettoinvestitionen (Investitionen abzüglich Desinvestitionen)
13.672
30.854
55,7%
Abschreibungen
31.702
32.688
- 3,0%
7.167
5.535
29,5%
24.535
27.153
- 9,6%
– Sachanlagen
– Immaterielle Vermögenswerte
– Sachanlagen
* Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
67
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
plus 45,5 Prozent), andere Anlagen, Betriebs- und Ge-
bungen in Höhe von 24,5 Mio Euro gegenüber (i.Vj. 27,2
schäftsausstattung mit 8,0 Mio Euro (i.Vj. 7,5 Mio Euro;
Mio Euro).
plus 6,7 Prozent) und geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau mit 4,0 Mio Euro (i.Vj. 4,2 Mio Euro, minus 4,8
Desinvestitionen reduzierten das Finanzanlagevermögen
Prozent).
(inklusive der Anteile an assoziierten Unternehmen) deutlich von 89,7 Mio Euro per 31.12.2005 auf 56,4 Mio Euro
Mit 46,5 Prozent entfiel der größte Anteil der Sachanlage-
Ende 2006. Ursache für diesen starken Rückgang um 33,3
investitionen auf die Sparte Laser & Optik. Gestiegen sind
Mio Euro bzw. 37,1 Prozent ist die Abgabe der Anteile
die Investitionen in technische Anlagen und Maschinen
an der Jenaer DEWB AG sowie der Verkauf von zwei Wert-
sowie in andere Anlagen und die Betriebs- und Geschäfts-
papierfonds im ersten Halbjahr 2006. Die DEWB AG ist im
ausstattung. In der Sparte Laser & Optik wurde die neue
Gegensatz zum Vorjahr nicht mehr als assoziiertes Unter-
Fabrik für Kunststoffoptiken mit zum Teil neuen Maschinen
nehmen sondern als Finanzbeteiligung ausgewiesen, da der
ausgestattet. Investiert wurde auch stark in den Bereich
JENOPTIK AG nur noch 11,13 Prozent der Anteile zugerech-
Hochleistungsoptik. Die Produktion von Optiken ist
net werden.
aufgrund der hohen Wertschöpfung deutlich stärker auf
Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen überstiegen
neueste Maschinen angewiesen als andere Bereiche.
mit 14,5 Mio Euro die Vorjahreszugänge deutlich (i.Vj. 9,3
In den Immobilieninvestitionen in Höhe von 4,8 Mio Euro
Mio Euro). Bestimmend waren die Investitionen in Auslei-
(i.Vj. 3,2 Mio Euro) sind die beiden neuen Fabriken, die
hungen an verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen,
angemietet wurden, (siehe S. XX) nicht enthalten. Der An-
wie unter anderem die JENOPTIK Diode Lab GmbH, die zum
stieg resultierte unter anderem aus der Erschließung eines
01.01.2007 konsolidiert wurde.
Grundstückes. Neben Erweiterungsinvestitionen vor allem
in der Sparte Laser & Optik resultierte der größere Teil der
Liquiditätsanalyse
Investitionen aus Rationalisierungs-, Modernisierungs- und
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 2006 der
Ersatzinvestitionen.
fortgeführten Geschäftsbereiche betrug 28,8 Mio Euro.
Der im Geschäftsbericht 2005 ausgewiesene Vorjahreswert
30
Den Gesamtinvestitionen in Sachanlagen standen Abschrei-
in Höhe von 31,7 Mio Euro enthielt noch den aufgegebe-
Investitionen nach Sparten* in Mio Euro
Abschreibungen nach Sparten* in Mio Euro
davon Laser & Optik
2006
2005
Veränderungen
gegenüber Vorjahr
in %
2006
2005
Veränderungen
gegenüber Vorjahr
in %
22,5
19,0
18,4%
Laser & Optik
16,5
12,8
28,9%
Sensorik
7,7
6,6
16,7%
Sensorik
4,4
4,1
7,3%
Mechatronik
2,6
5,2
- 50,0%
Mechatronik
3,5
3,4
2,9%
Sonstige
7,1
2,8
153,6%
Sonstige
7,3
12,4
- 41,1%
* Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
68
31
* Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
JENOPTIK AG 2006
nen Geschäftsbereich und die Auflösung eines verpfän-
an der Photonic Sense. Auszahlungen für Investitionen in
deten Darlehens mit zusammen minus 4,0 Mio Euro. Mit
Sachanlagen über 26,8 Mio Euro standen Einzahlungen aus
einem, um diese beiden Effekte bereinigten Vorjahreswert
Abgängen von Sachanlagen (Desinvestitionen) mit 25,6
in Höhe von 35,7 Mio Euro, lag der Cashflow aus laufen-
Mio Euro in fast gleicher Größenordnung gegenüber. Die
der Geschäftstätigkeit 2006 um 6,9 Mio Euro bzw. 19,3
größte Desinvestition war dabei der Verkauf eines Gebäu-
Prozent niedriger.
des in der Jenaer Innenstadt
Ursache für den Rückgang ist vor allem der in 2006 erfolg-
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug minus
te Aufbau von betriebsnotwendigem Vermögen (Working
43,9 Mio Euro (i.Vj. 42,4 Mio Euro). Die Auszahlungen
Capital) der fortgeführten Geschäftsbereiche. In beiden
aus der Tilgung von Anleihen und Krediten (Kreditrück-
Vergleichszeiträumen wurde das Working Capital aufge-
zahlung) überschritten dabei die Einzahlungen aus der
baut, jedoch fiel 2006 infolge der deutlichen Umsatzaus-
Begebung von Anleihen und Krediten (Krediterhöhung) um
weitung um 18,3 Prozent (i.Vj. 10,0 Prozent) der liquidi-
9,1 Mio Euro. Weiterhin wurden 23,7 Mio Euro als Zinsen
tätswirksame Anstieg des Working Capitals mit 32,3 Mio
an die Kreditgeber der Jenoptik ausgezahlt. Damit liegen
Euro deutlich höher aus (i.Vj. 19,1 Mio Euro). Der Cashflow
die Zinsauszahlungen um 4,4 Mio Euro unter den in der
aus laufender Geschäftstätigkeit reduzierte sich hierdurch
Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Zinsaufwen-
um 13,2 Mio Euro gegenüber dem Vorjahr. Teilweise
dungen. Dies ist im Wesentlichen auf die liquiditätsneutrale
ausgeglichen wurde dies mit dem Ergebnis vor Steuern der
Aufzinsung der Hochzinsanleihe und der Wandelanleihe
fortgeführten Geschäftsbereiche, das sich auf 19,1 Mio
zurückzuführen. -- ANHANG, PUNKT 33
Euro mehr als verdoppelte (i.Vj. 8,1 Mio Euro) sowie mit
leicht höheren Abschreibungen und Wertminderungen
2.4 Vermögenslage des Konzerns
über insgesamt 36,5 Mio Euro (i.Vj. 34,1 Mio Euro). Die
Ertragssteuerzahlungen blieben mit 2,2 Mio Euro nahezu
Die Bilanzpositionen vom 31.12. 2005 und 31.12.2006 sind
auf Vorjahresniveau (i.Vj. 2,1 Mio Euro).
aufgrund der in 2005 vorgenommenen Umgliederungen
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug 160,0 Mio
reiches Clean Systems in die Positionen „zur Veräußerung
Euro und war bestimmt durch den Verkauf des aufgege-
vorgesehen“ weitgehend miteinander vergleichbar. Auf
benen Geschäftsbereiches sowie zweier konsolidierter
wesentliche Ausnahmen wird in den folgenden Erläuterun-
Wertpapierfonds. Daraus resultierte der wesentliche Teil
gen der Positionen hingewiesen.
der Vermögenswerte und Schulden des Unternehmensbe-
der Einzahlungen aus Abgängen konsolidierter Unternehmen von insgesamt 157,5 Mio Euro. Weiterhin waren
Vermögensstrukturanalyse
die Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen über
Wie im Anhang zu den Bilanzierungs- und Bewertungsme-
insgesamt 22,2 Mio Euro vom Verkauf der DEWB-Anteile
thoden dargestellt, werden bei Unternehmenswerten ent-
geprägt. Diesen standen kleinere Finanzanlageinvestitionen
sprechend IFRS 3 die Zeitwerte der Vermögenswerte und
in Höhe von 9,4 Mio Euro und Auszahlungen aus dem
Schulden angesetzt. Immaterielle und materielle Vermö-
Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von 9,3
genswerte einschließlich Investment Properties (Immobilien,
Mio Euro gegenüber. Letztere beinhalten insbesondere den
die überwiegend an Dritte vermietet sind) werden ent-
Erwerb der Etamic, der MEMS Optical und der Restanteile
sprechend IAS 38 bzw. IAS 40 zu ihren Anschaffungs- und
69
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
Herstellungskosten ausgewiesen. Finanzinstrumente gemäß
Mit 204,7 Mio Euro reduzierten sich die Sachanlagen um
IAS 32 und 39, besonders die zur Veräußerung gehaltenen
18,0 Mio Euro (31.12.2005: 222,7 Mio Euro). Mit dem
Wertpapiere, werden zu ihren Zeitwerten angesetzt.
Ausstieg aus dem Finanzierungsleasing für eine große
Immobilie im Zentrum Jenas und deren Verkauf sanken
Die Bilanzsumme des Jenoptik-Konzerns reduzierte sich
die Investment Properties deutlich um 23,4 Mio Euro auf
deutlich auf 873,7 Mio Euro (31.12.2005: 1.508,3 Mio
34,6 Mio Euro (31.12.2005: 58,0 Mio Euro). Die anderen
Euro). Der Rückgang um absolut 634,6 Mio Euro bzw. 42,1
Sachanlage-Positionen stiegen um 5,5 Mio Euro bzw. 3,3
Prozent resultiert vor allem aus dem Verkauf von M+W
Prozent leicht. Dies ist vor allem auf neu konsolidierte Ge-
Zander, deren Bilanzpositionen mit Ausnahme der Minder-
sellschaften zurückzuführen, die das Sachanlagevermögen
heitsanteile im Vorjahr als „zur Veräußerung gehalten“ aus-
um 5,1 Mio Euro erhöhten. Das organische Wachstum in
gewiesen wurden und nun bei Null stehen. Forderungen,
2006 ist damit im Wesentlichen ohne den Aufbau weite-
Verbindlichkeiten und Rückstellungen, die heute aus dem
ren Sachanlagevermögens gelungen. Größte Position der
Verkauf noch bestehen, sind in den jeweiligen Bilanzposi-
Sachanlagen sind mit 89,0 Mio Euro (i.Vj. 87,5 Mio Euro;
tionen enthalten.
plus 1,7 Prozent) die Bauten einschließlich Bauten auf
fremden Grundstücken, gefolgt von technischen Anlagen
Die langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich um
und Maschinen mit 41,5 Mio Euro (i.Vj. 41,1 Mio Euro;
8,4 Prozent auf 416,9 Mio Euro Ende 2006 (31.12.2005:
plus 1,0 Prozent).
454,9 Mio Euro). 32
Das Finanzanlagevermögen ging um 33,3 Mio Euro auf
Der Rückgang um 37,9 Mio Euro resultierte aus Desinves-
56,4 Mio Euro zurück (31.12.2005: 89,7 Mio Euro; minus
titionen im Sach- und Finanzanlagevermögen. Die imma-
37,1 Prozent), im Wesentlichen infolge der Anteilsreduzie-
teriellen Vermögenswerte hingegen stiegen um 12,8 Mio
rung an der DEWB AG und dem Verkauf zweier Wertpa-
Euro auf 89,5 Mio Euro (31.12.2005: 76,7 Mio Euro; plus
pierfonds.
16,7 Prozent). Mit 53,0 Mio Euro waren die Geschäfts- und
32
Firmenwerte die größte Position, die sich infolge der 2006
Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich deutlich
getätigten Akquisitionen um 5,4 Mio Euro erhöhten.
um 177,1 Mio Euro auf 456,7 Mio Euro (31.12.2005: 279,6
Zusammensetzung der langfristigen Vermögenswerte in Mio Euro
2006
Immaterielles Vermögen
Veränderungen
gegenüber Vorjahr
in %
2005
89,5
21,5%
76,7
16,9%
16,7%
204,7
49,1%
222,7
49,0%
- 8,1%
Finanzanlagen
56,4
13,5%
89,7
19,7%
- 37,1%
Sonstige langfristige Vermögenswerte
11,2
2,7%
8,8
1,9%
27,3%
55,1
13,2%
57,0
12,5%
- 3,3%
Sachanlagen
Latente Steuern
Gesamt
70
416,9
454,9
- 8,4%
JENOPTIK AG 2006
Mio Euro; plus 63,3 Prozent). Zurückzuführen ist dies vor
Das Working Capital, definiert als Summe der Forderungen
allem auf den Verkauf von M+W Zander, aus dem die
aus operativer Geschäftstätigkeit und Vorräte minus der
Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschränkung über 143,2
Lieferverbindlichkeiten und erhaltenen Anzahlungen, stieg
Mio Euro resultieren (31.12.2005: 0 Mio Euro). Ohne diese
infolge des organischen Wachstums und der Akquisitionen
stiegen die kurzfristigen Vermögenswerte nur um 34,0 Mio
um 32,0 Mio Euro auf 198,3 Mio Euro (31.12.2005: 166,3
Euro auf 313,5 Mio Euro, was einer Zunahme von 12,1
Mio Euro; plus 19,2 Prozent). Die Working-Capital-Quote
Prozent entspricht. Dies folgte zum einen aus den neu kon-
(Working Capital im Verhältnis zum Umsatz) blieb mit 40,9
solidierten Gesellschaften, aber auch aus der wachstums-
Prozent nahezu konstant (i.Vj. 40,6 Prozent).
bedingten Ausweitung der Vorräte und der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen.
Das Eigenkapital inklusive Minderheiten sank auf 299,4
Die sonstigen Vermögenswerte fielen kräftig um 14,8 Mio
fekte auf das Eigenkapital, vor allem der Jahresüberschuss
Euro auf 13,9 Mio Euro (31.12.2005: 28,7 Mio Euro; minus
2006 und die erfolgsneutrale Wertsteigerung der PVA
51,6 Prozent). Ursache hierfür war insbesondere der Um-
TePla-Aktien, wurden durch den Rückgang der Minder-
bau des Jenoptik Pension Trusts im Zuge des Verkaufs von
heitsanteile überlagert. Diese sanken im Wesentlichen
M+W Zander, der unter anderem zu einer Verschiebung
durch das Ausscheiden der M+W Zander-Minderheitsakti-
zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten führte.
onäre infolge des Verkaufs von M+W Zander um 20,3 Mio
Mio Euro (31.12.2005: 314,3 Mio Euro). Die positiven Ef-
Euro auf 22,5 Mio Euro (31.12.2005: 42,9 Mio Euro). Das
Die Vermögenswerte aus dem operativen Geschäft
Eigenkapital der Jenoptik-Aktionäre erhöhte sich dagegen
erhöhten sich weitgehend im Gleichtakt mit der Geschäfts-
um 5,4 Mio Euro auf 276,8 Mio Euro (31.12.2005: 271,4
ausweitung. So stiegen die Vorräte um 18,3 Mio Euro
Mio Euro). Die Eigenkapitalquote stieg infolge der gerin-
auf 161,5 Mio Euro (31.12.2005: 143,2 Mio Euro; plus
geren Bilanzsumme auf 34,3 Prozent (31.12.2005: 20,8
12,8 Prozent) und die Forderungen aus der operativen
Prozent). 33
Geschäftstätigkeit um 22,8 Mio Euro auf 103,8 Mio Euro
(31.12.2005: 81,0 Mio Euro; plus 28,1 Prozent). 88,9
Die langfristigen Schulden sanken auf 333,2 Mio Euro
Prozent bzw. 92,3 Mio Euro davon waren Forderungen aus
(31.12.2005: 369,2 Mio Euro; minus 9,8 Prozent).
Lieferungen und Leistungen (31.12.2005: 77,4 Mio Euro;
Der Rückgang um 36,0 Mio Euro resultiert auch hier im
plus 19,3 Prozent), der Rest Forderungen PoC (Percent
Wesentlichen aus der erfolgreichen Abwicklung des
of Completion. Letztere erhöhten sich deutlich auf
Finanzierungsleasings einer Jenaer Immobilie.
11,5 Mio Euro (31.12.2005: 3,6 Mio Euro, plus 219,4
Prozent),was im Wesentlichen auf Großprojekte der Luft-
Während die Pensionsverpflichtungen mit 6,3 Mio Euro
und Raumfahrttechnik zurückzuführen ist.
nahezu konstant blieben (31.12.2005: 6,9 Mio Euro) und
sich die sonstigen langfristigen Rückstellungen auf 22,3
Der Aufbau der Forderungen und Vorräte ist auch auf die
Mio Euro erhöhten (31.12.2005: 15,3 Mio Euro; plus 45,8
neu konsolidierten Gesellschaften zurückzuführen. Infolge
Prozent), reduzierten sich die langfristigen Verbindlichkei-
der Erstkonsolidierung zum 1.10.2006 ging das Umlaufver-
ten deutlich auf 301,6 Mio Euro (31.12.2005: 343,8 Mio
mögen der Etamic vollständig in die Bilanz der Jenoptik zum
Euro; minus 12,3 Prozent). Ihr Rückgang um insgesamt
31.12.2006 ein, die Umsätze hingegen nur im 4. Quartal.
42,2 Mio Euro ist im Wesentlichen auf den Rückgang der
71
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
langfristigen Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungs-
2008 (ausschließlich) mit dem Faktor 0,9356. Ein Kontroll-
leasing zurückzuführen, die von 69,9 Mio Euro um 66,1
wechsel liegt nach den Bedingungen der fest verzinslichen
Prozent auf 23,7 Mio Euro sanken.
und der Wandelanleihe nach definierten Kriterien vor, die in
den öffentlich zugänglichen Anleihebedingungen umfas-
Die weiteren Positionen der langfristigen Verbindlichkeiten,
send erläutert sind.
so die Anleihen mit 204,8 Mio Euro (plus 2,4 Mio Euro
gegenüber Vorjahr durch Aufzinsung), die langfristigen
Die kurzfristigen Schulden beliefen sich Ende 2006 auf
Kredite mit 53,2 Mio Euro (minus 0,8 Mio Euro gegenüber
241,1 Mio Euro (31.12.2005: 192,9 Mio Euro; plus 25,0
Vorjahr durch Tilgung) sowie die sonstigen langfristigen
Prozent) und waren damit um 48,2 Mio Euro höher. Dies
Verbindlichkeiten mit 20,0 Mio Euro änderten sich nur
resultiert neben höheren operativen Verbindlichkeiten im
unwesentlich.
Zuge der Geschäftsausweitung im Wesentlichen aus der
Finanzierung des Ausstiegs der Minderheitsaktionäre von
Klauseln, die im Falle eines Kontrollwechsels in der
M+W Zander und der Auflösung des genannten Finanzie-
Eigentümerstruktur der JENOPTIK AG (Change of Control)
rungsleasings. 34
greifen, bestehen für wesentliche Positionen der langfristigen Finanzierung mit einem Nominalvolumen von zusam-
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten stiegen demzufolge
men über 230 Mio Euro. Dazu zählen die fest verzinsliche
auf 78,8 Mio Euro (31.12.2005: 61,6 Mio Euro), davon
Anleihe, die Wandelanleihe sowie zwei Kreditverträge
sind 65,8 Mio Euro kurzfristige Bankverbindlichkeiten
der JENOPTIK AG. Diese Kreditverträge der JENOPTIK AG,
(31.12.2005: 50,5 Mio Euro). Eine weitere Position sind
die der Finanzierung des laufenden Betriebsmittelbedarfs
die Commercial Paper, die Jenoptik je nach Marktgegeben-
dienen und als Kreditlinien in Höhe von 10 Mio Euro und
heiten einen kurzfristigen Finanzierungsrahmen von bis zu
12,5 Mio Euro ausgestaltet sind, können durch die entspre-
100 Mio Euro geben. Dieser wurde Ende 2006 mit 11,4
chende Bank im Falle eines Kontrollwechsels in der Eigen-
Mio Euro ausgenutzt (31.12.2005: 7,5 Mio Euro, plus 52,0
tümerstruktur der JENOPTIK AG außerordentlich gekündigt
Prozent).
werden. Die Anleihegläubiger der 2003 begebenen festverzinslichen Anleihe haben im Fall eines Kontrollwechsels das
Die Verbindlichkeiten aus der operativen Geschäftstätig-
Recht, von der JENOPTIK AG den Rückkauf aller oder eines
keit erhöhten sich infolge des Wachstums von 58,0 Mio
Teils der von ihnen gehaltenen Papiere zu einem Barkauf-
Euro auf 66,9 Mio Euro. Während die Verbindlichkeiten
preis von 101 Prozent zuzüglich aufgelaufener und noch
nicht gezahlter Zinsen zu verlangen. Bei der Wandelanleihe
wird im Fall eines Kontrollwechsels bei jeder Ausübung von
Wandlungsrechten oder Lieferung von Aktien der Wandlungspreis (vorbehaltlich einer etwaigen sonst vorgeschrie-
10
benen Anpassung) angepasst, indem er mit den folgenden
2007*
Faktoren multipliziert wird: Bei einem Wandlungstag vom
2006
23. Juli 2006 (einschließlich) bis zum 23. Juli 2007 (aus-
2005
schließlich) mit dem Faktor 0,8712 und bei einem Wandlungstag vom 23. Juli 2007 (einschließlich) bis zum 23. Juli
72
33
Eigenkapitalquote in %
*Prognose
20
30
40
40,0
34,3
39,6
JENOPTIK AG 2006
aus erhaltenen Anzahlungen leicht auf 26,0 Mio Euro
mit Verfügungsbeschränkung infolge der Kaufpreiszahlung
sanken (31.12.2005: 30,1 Mio Euro, minus 13,6 Prozent),
und der Bankkredite durch Auszahlung der Minderheits-
erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
aktionäre bei gleichzeitiger Reduktion des Eigenkapitals
Leistungen inklusive Verbindlichkeiten aus PoC deutlich um
um ihren Minderheitsanteil sowie eine Reduzierung der
13,1 Mio Euro auf 40,9 Mio Euro (31.12.2005: 27,8 Mio
Risikopositionen.
Euro; plus 45,3 Prozent).
Um in der Zukunft alle Kraft auf den Ausbau des KernIn den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten, die auf
geschäfts zu konzentrieren, wurden 2006 weitere nicht
42,7 Mio Euro stiegen (31.12.2005: 31,1 Mio Euro, plus
strategische Beteiligungen und Immobilien veräußert. In
37,3 Prozent), ist eine Restschuld gegenüber den Minder-
diesem Kontext stehen die Abgabe weiterer Anteile an der
heitsaktionären von M+W Zander in Höhe von 15,1 Mio
DEWB AG und die Auflösung des Finanzierungsleasings für
Euro enthalten, die Ende 2007 fällig wird. Die in etwa
eine nicht selbst genutzte Immobilie. Das Finanzierungs-
korrespondierende Forderung gegenüber dem Käufer
leasing spiegelt sich in der Veränderung der langfristigen
Springwater wurde vorfristig im Dezember 2006 gezahlt.
Vermögenswerte und langfristigen Verbindlichkeiten wider.
Die Bilanzposition ‚Anteile an assoziierten Unternehmen’
Erläuterung von Unternehmenskäufen und Verkäufen
reduzierte sich infolge der Abgabe der DEWB-Anteile.
Mit dem Verkauf von M+W Zander im Mai 2006 hat sich
Die Restanteile an der DEWB AG wurden in die Position
der Jenoptik-Konzern grundlegend gewandelt. Dieser
Beteiligungen umgegliedert, die infolge dessen leicht stieg.
Wandel beeinflusste weit über die Kennzahlen der Ge-
Die genannten Effekte sind auch in der Vermögensstruktur-
winn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz hinaus auch
analyse erläutert.
die Risiko- und Chancensituation. Da mit dem Käufer, der
Beteiligungsgesellschaft Springwater Capital, bereits im
Das Kerngeschäft des Jenoptik-Konzerns wurde parallel zu
November 2005 ein Vertrag geschlossen wurde, verweisen
den genannten Verkäufen 2006 mit Akquisitionen gestärkt.
wir auf die umfänglichen Erläuterungen zum Verkauf und
Größter Erwerb 2006 war das französische Messtechnik-
dessen Auswirkungen in unserem Geschäftsbericht 2005.
Unternehmen ETAMIC S.A. Die strategische Passfähigkeit
Die Auswirkungen des Vertragsvollzugs im Jahr 2006 waren
zu unseren vorhandenen Kompetenzen sowie die Effekte
im Wesentlichen, wie auf beschrieben, die Verkürzung
auf die Kennzahlen 2006 der Sparte Sensorik sind in der
der Bilanzsumme, der Anstieg der Zahlungsmittel
Segmentberichterstattung ausführlich beschrieben.
34
Finanzverbindlichkeiten nach Fälligkeiten in Mio Euro
bis 1 Jahr
1 - 5 Jahre
Anleihen
11,4
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
65,8
Verbindlichkeiten aus Finance Lease
Gesamt
über 5 Jahre
31.12.2006
204,8
0,0
216,2
9,6
43,6
119,0
1,6
4,6
19,1
25,4
78,8
219,0
62,7
360,5
73
KONZERNLAGEBERICHT : ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE
In der Bilanz resultieren aus dem Erwerb insgesamt rund
Anlass, ihren Namen erheblich zu verkürzen und firmiert
17,3 Mio Euro bei den lang- und kurzfristigen Vermögens-
seit Oktober 2006 als ESW GmbH (zuvor ESW-EXTEL Sys-
werten. Bei den lang- und kurzfristigen Schulden kamen
tems Wedel Gesellschaft für Ausrüstung mbH). Auch Wahl
rund 10,4 Mio Euro hinzu. Die weiteren Akquisitionen
optoparts firmiert seit 2006 unter dem Namen JENOPTIK
hatten deutlich geringere Auswirkungen.
Polymer Systems GmbH.
Nicht bilanzierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Die Aufwendungen, die sich 2006 auf 0,7 Mio Euro bei
Der Wert der Marke Jenoptik zählt zu den wesentlichen
der JENOPTIK AG beliefen, sehen wir als eine Investition in
nicht bilanzierten Vermögenswerten der Jenoptik. Berech-
die Zukunft, da die Marke eine höhere Präsenz und eine
nungen der semion brand broker gmbh zufolge liegt der
stärkere Verbindung zu Produkten und Technologien des
Markenwert von Jenoptik bei 93 Mio Euro und zählt damit
Jenoptik-Konzerns erfährt.
®
zu den 50 wichtigsten deutschen Marken. Gegenüber dem
Vorjahr ist der Markenwert um 5 Prozent zurückgegangen,
Außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente wurden im
im Ranking der 50 wertvollsten Marken Deutschlands stieg
Lageberichtes sowie im Anhang ausführlich darge-
Jenoptik jedoch von Platz 45 im Vorjahr auf Platz 42. Die
legt.
Konzentration auf das Kerngeschäft Photonics wird dabei
als langfristige Stärkung der Marke gesehen.
Nicht bilanzierte immaterielle Werte
Immaterielle Werte entstehen aus unserer Sicht aus Wissen,
Um künftig die Aktivitäten noch besser auf die Steigerung
Beziehungen und Vertrauen. Eine Beschreibung kann nicht
des Markenwertes auszurichten, wurde parallel zum Ver-
frei von subjektiven Wahrnehmungen erfolgen. Soweit mög-
kauf von M+W Zander ein Prozess der Neupositionierung
lich werden im Folgenden Kennzahlen zur Beurteilung unse-
gestartet. Der Kern der Marke wurde herausgearbeitet
rer immateriellen Werte herangezogen. Eine Wertermittlung
und im neuen, nur leicht modifizierten Logo verdichtet.
insgesamt sowie der Werte im Einzelnen erfolgte nicht.
Das dunklere Blau steht für Wertigkeit, das Jena wurde
Unser Erfolg beruht auf dem Erfolg unserer Kunden. Tech-
durch Germany ersetzt. Dies ist ein klares Bekenntnis zum
nologieintensive Produkte und Systeme, die oftmals erst
Standort Deutschland und den damit verbundenen Asso-
in Zusammenarbeit mit dem Kunden entstehen können,
ziationen hinsichtlich Qualität. Ein neues Corporate Design
setzen gegenseitiges Vertrauen voraus. Unser Wissen um
gilt seit Mai 2006. Die Konzerngesellschaften wurden und
Kundenbedürfnisse sowie die langjährige Zusammenar-
werden schrittweise unter dem einheitlichen Markendach
beit mit vielen unserer Schlüsselkunden sind für uns der
Jenoptik zusammengeführt.
wesentliche immaterielle Wert. So haben wir zum Beispiel
Aufträge mit einem Volumen von rund 200 Mio Euro, die
Für Gesellschaften mit in ihren Märkten bekannten Namen
über 2007 hinausgehen.
und Markenzeichen wurde eine Doppelmarke gebildet,
die die Zugehörigkeit zum Jenoptik-Konzern deutlich zeigt,
Das Know-how und die langjährige Erfahrung unserer Mit-
ohne auf im Markt bewährte Namen zu verzichten. Dies
arbeiter sowie ihre Leistungsbereitschaft und Bindung an
gilt zum Beispiel für die Jena-Optronik und die ESW GmbH
das Unternehmen zählen wir gleichfalls zu den immateriel-
im Markt für Luft- und Raumfahrttechnik sowie Sicherheits-
len Werten. Dies zeigt sich zum Beispiel in einer geringen
und Wehrtechnik. Die ESW nahm die Umstellung zum
Fluktuationsrate von 2 Prozent.
74
JENOPTIK AG 2006
Unser technologieintensives Geschäft basiert wesentlich
auf dem Erfolg unserer Produkt- und Technologieentwicklung. Unser langjähriges Wissen um Forschung und
Entwicklung sowie um Prozesse und Projekte sehen wir als
einen wesentlichen immateriellen Wert, der nicht quantifizierbar ist. Dazu zählen auch unsere zahlreichen formellen
und informellen Kontakte zu Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Dabei hilft uns unser Hauptstandort Jena, der bei Wissenschaftlern aber auch Kunden einen exzellenten Ruf genießt.
Wir blicken in Jena auf eine langjährige Tradition in der feinmechanisch-optischen Industrie zurück, die hier als eine
Art „kulturelles Gedächtnis“ von Generation zu Generation
weitergegeben wird. Wir sind uns dessen bewusst und
fördern den Standort in wissenschaftlicher, kultureller und
sozialer Hinsicht. Unsere Sponsoringaktivitäten am Standort
Jena beliefen sich 2006 auf 0,2 Mio Euro, die wir als Investitionen in unseren Standort und in unsere Mitarbeiter sehen.
2.5 Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage
Sowohl die Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung als
auch die Bilanzkennzahlen dokumentieren 2006 erstmals
die Leistungskraft der neuen Jenoptik. Umsatz und Ergebnis konnten wir unter Berücksichtigung der Eckdaten des
ehemaligen Unternehmensbereiches Photonics (heute im
Wesentlichen das fortgeführte Geschäft) zum neunten Mal
in Folge deutlich steigern. Seit 1998, dem Jahr des Börsengangs, bis zum Jahr 2006 haben wir, bezogen auf den ehemaligen Unternehmensbereich Photonics, damit ein durchschnittliches jährliches Wachstum (CAGR) von 14,8 Prozent
beim Umsatz und ein durchschnittliches jährliches Ergebniswachstum von 30,4 Prozent gezeigt. Unsere Prognosen für
das Jahr 2006 haben wir eingehalten, teilweise übererfüllt.
Wir haben mit der deutlichen Reduzierung der Nettoverschuldung sowie dem Verkauf nicht genutzten Immobilienvermögens die Jenoptik vor allem langfristig gestärkt.
75
KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
3 Segmentberichterstattung
3.1 Laser & Optik
Der Auftragsbestand der Sparte betrug 66,1 Mio Euro (i.Vj.
56,3 Mio Euro).
Die Sparte Laser & Optik war 2006 der Wachstumsmotor
der Jenoptik. Der Umsatz stieg um 33,1 Prozent auf 199,2
Die F+E-Aufwendungen, ohne Entwicklungen im Kunden-
Mio Euro (i.Vj. 149,7 Mio Euro) und damit stärker als
auftrag, sind mit 17,6 Mio Euro nach den Umsatzkosten
erwartet. Die Umsatzprognose vom Frühjahr 2006 über
die größte Position der Gewinn- und Verlustrechnung der
160 bis 170 Mio Euro wurde im November 2006 auf 185
Sparte (i.Vj. 13,1 Mio Euro). Der starke Anstieg um 4,5 Mio
bis 195 Mio Euro angehoben. Auch diese konnte nochmals
Euro bzw. um 34,4 Prozent liegt im Wesentlichen an meh-
übertroffen werden. Mit 67,6 Prozent hat sich der Umsatz-
reren reifen Forschungsthemen und deren Konsolidierung.
anteil aus dem Ausland leicht erhöht (i.Vj. 65,9 Prozent).
Auf die Erstkonsolidierungen sowie die starke organische
Geschäftsausweitung zurückzuführen ist im Wesentlichen
Rund 25 Mio Euro der absolut 49,5 Mio Euro Umsatzplus
auch der Anstieg der weiteren Positionen, so der Vertriebs-
resultieren aus organischem Wachstum. Treiber waren
kosten auf 17,2 Mio Euro (i.Vj. 10,9 Mio Euro) und der
hierbei Hochleistungsdiodenlaser sowie Hochleistungs-
allgemeinen Verwaltungskosten auf 12,1 Mio Euro (i.Vj.
und Mikrooptiken für Ausrüster der Halbleiterindustrie.
9,9 Mio Euro).
Auch die opto-elektronischen Komponenten und Systeme
aus Kunststoff erreichten ein hohes Umsatzniveau – trotz
Mit 1.254 Mitarbeitern hat die Sparte Laser & Optik die
Umzug des gesamten Unternehmens und des gleichzei-
höchste Mitarbeiterzahl aller drei Jenoptik-Sparten und
tigen Umstiegs auf neue Produktgenerationen. Zum Plus
verzeichnete 2006 mit 107 Mitarbeitern auch den größten
beigetragen haben Ende 2005 und Anfang 2006 mehrheit-
Zuwachs (31.12.2005: 1.147 Mitarbeiter). Davon etwa die
lich übernommene Gesellschaften, die konsolidiert wurden,
Hälfte resultierte aus den Erstkonsolidierungen, inklusive
so die SINAR AG sowie die MEMS Optical Inc.
der 30 Mitarbeiter der Akquisition MEMS Optical Inc.
Veränderungen im Management gab es bei der JENOPTIK
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stieg von 13,3
Laser, Optik, Systeme GmbH. Dort verantwortet Dr. Hans-
Mio Euro im Vorjahr auf 15,3 Mio Euro, ein Zuwachs um
Jürgen Kahlert seit Januar 2006 die Laser-Aktivitäten als
15,0 Prozent. Infolge ihrer steigenden Bedeutung wurden
dritter Geschäftsführer. Bei der JENOPTIK Polymer Systems
kleinere F+E-Projektgesellschaften erstkonsolidiert. Da diese
GmbH übergab Gabriele Wahl-Multerer die Geschäftsfüh-
Gesellschaften ein naturgemäß noch deutlich negatives Er-
rung im Januar 2006 an ein neues Führungsteam.
gebnis auswiesen, blieb das Ergebniswachstum der Sparte
hinter dem Umsatzwachstum zurück.
Bei den Investitionen standen unter anderem die neue
Fabrik in Triptis im Mittelpunkt. Das Gebäude selbst ist
Die gute konjunkturelle Entwicklung sowie die Akzeptanz
angemietet, in neue Maschinen und Anlagen und die
der Produkte am Markt zeigte sich vor allem beim Auftrags-
Betriebs- und Geschäftsausstattung wurden rund 2,0 Mio
eingang der Sparte Laser & Optik. Dieser stieg um 45,3
Euro investiert. Dies sind rund 15 Prozent der Sachanlage-
Prozent auf 208,5 Mio Euro (i.Vj. 143,5 Mio Euro).
investitionen der Sparte Laser & Optik in 2006. Im neuen
Getrieben wurde er, parallel zur Branchenentwicklung,
Gebäude ist die komplette Prozesskette der Fertigung
von der Auslandsnachfrage. Trotz des enormen Umsatz-
unter einem Dach vereint und effizient umsetzbar. Hohe
zuwachses lag die Book-to-Bill-Rate bei 1,04 (i.Vj. 0,96).
Qualitätsansprüche, denen wir mit Reinräumen gerecht
76
JENOPTIK AG 2006
werden, sind Voraussetzung für ein wachsendes Medizin-
Die Strategie der starken Partnerschaften und Kooperati-
technikgeschäft. Es startete auch die Serienproduktion von
onen, die hohe Stückzahlen und bzw. oder Marktzugang
kundenspezifischen Modulen für Bildsensoren, die Lichtde-
ermöglichen, wurde auch 2006 erfolgreich weitergeführt.
tektion sowie Beleuchtungseinheiten. Diese Aufbau- und
Für die Laserdisplay-Technologie war 2006 ein erfolgreiches
Verbindungstechnik ist für die Wertkette optischer Module
Jahr in Sachen Marktzugang. Die Rheinmetall Defence
und Subsysteme aus Kunststoff von großer Bedeutung.
Electronics GmbH (RDE) und Jenoptik erweiterten im
Jenoptik ist nun in der Lage, neben Kunststoff-Optiken in
August 2006 ihre seit langem bestehende Zusammenarbeit
hohen Stückzahlen auch komplexe optoelektronische Sys-
mit einem Kooperationsvertrag zu laserbasierten Flug-Si-
teme kundenspezifisch und in hoher Qualität herzustellen.
mulationssystemen. RDE vertreibt nun die Laser-Projektionssysteme der Jenoptik als Basis für ihr AVIOR Simulati-
Gründe für unser direktes Engagement in Sankt Petersburg
onssystem, für das auch der Markt für zivile Flugsimulation
waren vor allem der Zugang zu speziellen Laser-Technologien
erschlossen werden soll.
und Know-how sowie Kostenvorteile. Wir haben 2006 in
rund 300-Quadratmeter Fertigungsfläche mit Reinraum-
An ganz andere Kunden richtet sich die langfristige Koope-
anlagen investiert. 11 Mitarbeiter fertigen Lasermodule, die
ration der Jenoptik und des Fraunhofer Instituts für Fabrik-
in Jena in Komponenten und Systeme für den zivilen und
betrieb und -automatisierung in Magdeburg. Im Oktober
militärischen Einsatz integriert werden.
2006 öffnete das Virtual Development and Training Center
(VDTC) des Fraunhofer-Instituts. Es bildet industrielle
Die Jenaer Gesellschaft unique-mode ag, an der wir 2006
Umgebungen wie virtuelle Modelle komplexer Maschinen
100 Prozent der Anteile erwarben, ergänzt den Bereich der
und Anlagen realitätsnah ab, wobei die Lasertechnik einen
Hochleistungsdiodenlaser. Die 15 Mitarbeiter des Unter-
dreidimensionalen Effekt ermöglicht.
nehmens entwickeln, produzieren und vermarkten vor allem Diodenlasersysteme mit mikrooptischer Strahlformung,
Neue Produkte und Technologien der Sparte Laser & Optik
die in der Medizintechnik, der Drucktechnik, der Messtech-
präsentierte Jenoptik 2006 auf den wichtigen Leitmessen
nik, der Mikromaterialbearbeitung sowie zum Pumpen von
Photonics West in San José (Kalifornien) sowie der Op-
Festkörperlasern eingesetzt werden.
tatec in Frankfurt/Main. Star der Photokina in Köln, und
damit als herausragende Neuvorstellung ausgezeichnet,
Der Bereich Mikrooptik wurde 2006 mit dem Erwerb des
war die neue Mittelformatkamera Hy6. Mit Leaf, einem
US-Unternehmens MEMS Optical Inc. gestärkt. Er verfügt
Unternehmen des Kodak-Konzerns, wurde eine langfristige
nun über einen um die USA erweiterten Vertrieb und über
Vereinbarung zu Mittelformatkameras abgeschlossen. Der
Fertigungsstandorte in Deutschland und den USA, die
Verkauf der 51 Prozent der von Jenoptik gehaltenen Sinar-
auf verschiedene Technologien spezialisiert sind. Damit
Aktien an die Leica Camera AG scheiterte. Er war kurzfristig
kann das gesamte Produktspektrum an Mikrooptiken
zur Photokina Ende September 2006 unter dem Vorbe-
angeboten werden. Kunden in Nordamerika haben nun
halt vertraglicher Bedingungen vereinbart und verkündet
direkten Zugriff auf alle Produkte der Mikrooptik. Von Jena
worden. Da die Bedingungen nicht vollständig eintraten,
aus werden die Kunden in Europa betreut. Sie profitieren
wurde der Verkauf zurückgezogen. Weitere Geschäftsbe-
damit von einer verbesserten Erreichbarkeit und verkürzten
ziehungen, die Jenoptik zur Leica Camera AG hat, waren
Produktionszeiten.
davon nicht betroffen.
77
KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
3.2 Sensorik
Die F+E-Aufwendungen der Sensorik-Sparte (ohne
Auftragsentwicklungen) blieben mit 13,0 Mio Euro und
In der Sensorik-Sparte stand im abgelaufenen Geschäfts-
damit 8,5 Prozent vom Umsatz nahezu konstant (i.Vj.
jahr wie angekündigt die weitere Internationalisierung des
12,6 Mio Euro). Zu den wesentlichen Projekten zählten
Geschäftes im Mittelpunkt, die Umsatz und Ergebnis der
die Beobachtungsplattform NYXUS der Jena-Optronik
Sparte beeinflusste. Der Umsatz stieg von 136,0 Mio Euro
sowie die Luftbild- und Satellitenkameras. NYXUS wird als
im Vorjahr um 12,6 Prozent auf 153,2 Mio Euro in 2006.
fortschrittliches Aufklärungsinstrument bei der Bundeswehr
Auch hier waren unterjährig die Prognosen von ursprüng-
eingeführt und für die modulare Ausstattung des „Infante-
lich 140 bis 150 Mio Euro infolge des Erwerbs der ETAMIC
risten der Zukunft“ weiterentwickelt. Intensiviert wurde die
S.A. um 7 Mio Euro auf 147 bis 157 Mio Euro angehoben
Zusammenarbeit mit der Sparte Laser & Optik sowohl im
worden. Im Umsatz 2006 ist das zum 1. Oktober 2006
Bereich der Messtechnik als auch bei Entwicklungsprojek-
konsolidierte Unternehmen somit auch mit 7,6 Mio Euro
ten aus dem Bereich Luft- und Raumfahrttechnik.
erstmals zeitanteilig enthalten. Etamic ist neben dem organischen Auslandswachstum der industriellen Messtechnik
und der Verkehrssicherheitstechnik eine weitere Ursache für
Der Mitarbeiterzuwachs um 266 auf 1.050 (31.12.2005:
den etwas höheren Auslandsumsatz der Sensorik-Sparte,
784 Mitarbeiter) resultiert vorrangig aus dem Etamic-
der bei 63,3 Prozent lag (i.Vj. 62,5 Prozent).
Erwerb. Etamic hat 247 Mitarbeiter, davon 91 Prozent
außerhalb Deutschlands. Infolge organischen Wachstums
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erreichte mit 18,1
hat vor allem die Jena-Optronik am Standort Jena ihren
Mio Euro knapp das Vorjahresniveau (i.Vj. 18,7 Mio Euro).
Mitarbeiterstamm erweitert.
Neben der Etamic mit erwartungsgemäß unterproportionalem Ergebnisbeitrag lag dies auch an Kosten für die
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Ver-
Markterschließung in Nordamerika. Hier haben wir 2006
mögensgegenstände beliefen sich 2006 auf 7,7 Mio Euro.
in Erwartung eines Großauftrages, der im Januar 2007
Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 4,3 Mio Euro
vermeldet werden konnte, erheblich in den Ausbau der
gegenüber. Bei den Sachanlageinvestitionen dominierten mit
Präsenz vor Ort investiert.
1,8 Mio Euro jene für Laserschneidanlagen. Die JENOPTIK
Automatisierungstechnik GmbH präsentierte mit der
Der Auftragseingang der Sensorik-Sparte erreichte mit
JENOPTIK-VOTANTM C BIM ein neuartiges Konzept einer Laser-
145,3 Mio Euro ebenfalls das Niveau des Vorjahres (i.Vj.
schneidanlage, die sich dank eines neuen Strahlführungs-
139,6 Mio Euro). 2005 war der Auftragseingang geprägt
konzeptes präzise und schnell um Werkstücke bewegt.
von einem Großprojekt im Bereich der Sicherheitstechnik
mit einem Volumen von über 10 Mio Euro. Die Book-to-
Die industrielle Messtechnik der Jenoptik blickt auf eines
Bill-Rate der Sensorik-Sparte lag bei 0,92 (i.Vj. 1,00), vor
der ereignisreichsten Jahre zurück. Sie gewann mit dem
allem infolge des Projektgeschäftes im Bereich Luft- und
Erwerb des französischen Messtechnik-Spezialisten Etamic
Raumfahrttechnik. Dies zeigt sich auch bei den 69,0 Mio
signifikant an Größe und stieg im Bereich der dimensionel-
Euro Auftragsbestand (i.Vj. 73,5 Mio Euro).
len Fertigungsmesstechnik zur Nummer zwei weltweit auf.
Mit eigenen Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen ist
78
JENOPTIK AG 2006
Hommel-Etamic nun in den wichtigsten Industrieländern
Im Bereich der Verkehrssicherheitstechnik setzt sich der
weltweit vertreten. Beide ergänzen sich technologisch,
Trend hin zu großen Länder- oder Regionenaufträgen fort.
produkt- und vertriebsseitig ideal: Während unsere Kern-
Zugute kommt der Jenoptik-Tochter ROBOT Visual Systems
kompetenzen im Bereich der taktilen und berührungslos-
GmbH hier die Digitaltechnik – ein bedeutender Wettbe-
optischen Prozess- und Endkontroll-Messsysteme bestehen,
werbsvorteil. Entscheiden sich Regionen oder Länder für
liegt der Schwerpunkt bei Etamic auf der berührungslos-
die neue Technik, so stellen sie oftmals komplett um und
pneumatischen Post-Prozess- und der taktilen In-Prozess-
kaufen nicht nur neue Geräte zu. Vorteil der Digitaltechnik
Messtechnik. Die rund 250 Etamic-Mitarbeiter erzielten
ist die problemlose und schnelle Weitergabe der ermittelten
2005 einen Umsatz von knapp 30 Mio Euro. Zu den Kunden
Daten bei mittlerweile gleicher Qualität der Aufnahmen im
gehören vor allem auch die namhaften französischen Auto-
Vergleich zum Nassfilm. Dem Technologiewechsel sowie
mobilhersteller. Zusammen deckt der Jenoptik-Konzern nun
dem starken Wachstum der vergangenen Jahre wurde
alle üblichen Technologien der industriellen Messtechnik
Robot mit einer Neustrukturierung und Erweiterung der
ab (taktil, optisch und pneumatisch). Zudem ist Jenoptik
Fertigung gerecht. Der Hauptsitz in Monheim wurde um
in der Lage, für die verschiedensten Produktionsprozesse
eine Etage aufgestockt.
der Automobil- und Automobilzulieferindustrie die jeweils
notwendige Messtechnik anzubieten – vor, innerhalb und
Die Märkte des mittleren Ostens und Asiens blieben die
nach den Fertigungsprozessen. Der neue Name wird das
wichtigsten Exportmärkte außerhalb Europas. In China
Zusammengehen ab Frühjahr 2007 unter der Dachmarke
gründete Robot 2006 ein Joint-Venture. Für die Erschlie-
Jenoptik zeigen.
ßung des nordamerikanischen Marktes erhielt Robot mit
dem im Januar 2007 vermeldeten Auftrag aus Kanada
Die Präsenz der industriellen Messtechnik in Asien wurde
einen der wichtigsten Großaufträge. Robot wird digitale
2006 ebenfalls erheblich ausgebaut. Infolge des Wachs-
Kamerasysteme zur Verkehrsüberwachung liefern. Der
tums der asiatischen Automobilhersteller war der Umsatz
Auftrag über deutlich mehr als 10 Mio Euro, der noch teil-
aus Asien in den vergangenen Jahren stark gestiegen.
weise dem Jahr 2006 zugerechnet wird, läuft über fünf
Zusammen mit dem koreanischen Partner gründete die
Jahre und enthält eine Option auf Verlängerung um weitere
Hommelwerke GmbH im Frühjahr 2006 die Hommel Telstar
fünf Jahre. Erstmals hat die Jenoptik-Tochter damit einen
Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai. Neben einem verbesserten
umfassenden Auftrag erhalten, der auch das Betreiben
Service und Vertrieb werden vor Ort auch Kleingeräte für
der Anlagen inklusive Wartung und Service vorsieht. Der
den chinesischen Markt produziert. Die Gesellschaft hat 16
Auftrag kam von mehreren kanadischen Großstädten, die
Mitarbeiter und ist mit zwei Vertriebsbüros auch in Peking
bereits vor sieben Jahren ein gemeinsames Verkehrsüber-
und Chongqing vertreten. Die Telstar Hommel Corporation,
wachungsprogramm gestartet hatten und auf Digitaltech-
Komplettanbieter von Fertigungs- und Montagemesstech-
nik umstellen.
nik für den Automobil- und Maschinenbau in Südkorea,
hat seit Mai 2006 ihren neuen Firmensitz in einer Sonder-
Der allseits bekannte Starenkasten erhielt 2006 ein
wirtschaftszone für Hochtechnologie, in der auch wichtige
Facelifting. Mit dem neuen TraffiTower bietet Robot eine
Kunden angesiedelt sind. Bereits seit 2004 halten wir 33,3
moderne und funktionale Alternative. Gemeinsam mit
Prozent an der Gesellschaft.
einem Designer wurde ein neues Konzept zur stationären
79
KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Verkehrsüberwachung entwickelt, das sich harmonisch in
3.3 Mechatronik
moderne Verkehrsräume einfügt. Erste Aufträge kamen
2006 aus dem In- und Ausland.
Mit 127,0 Mio Euro hat sich der Umsatz der MechatronikSparte um 8,1 Prozent gesteigert (i.Vj. 117,4 Mio Euro).
Im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik war das Jahr 2006
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit stieg auf 10,8
unter anderem durch die Bearbeitung des Großauftrages
Mio Euro (i.Vj. 8,4 Mio Euro) was einem Zuwachs um
RapidEye bestimmt. Die Entwicklung der satelliten- und
knapp 29 Prozent entspricht. Im Wesentlichen ist der Er-
luftfahrtgestützten Kamerasysteme JSS (Jena Spaceborne
gebnisanstieg auf das Umsatzplus zurückzuführen, das be-
Scanner) und JAS (Jena Airborne Scanner) sind komplett
sonders bei Produkten mit höheren Margen erzielt wurde.
bzw. weitgehend abgeschlossen. Im Bereich der Lageregelungssensoren konnte die Marktposition kontinuierlich
Der Auftragseingang der Mechatronik-Sparte, die vor
erweitert werden. Der Satellitenhersteller Boeing nomi-
allem das Sicherheits- und Wehrtechnik-Geschäft umfasst
nierte die Jenaer für die Auszeichnung „Supplier of the
und naturgemäß durch den Langzeit- und Projektcharakter
Year 2006“. Mit einem weiteren amerikanischen Kunden
stark schwankt, erreichte erwartungsgemäß nicht das hohe
wurde eine Langzeitvereinbarung für Lagesensoren abge-
Vorjahresniveau. 123,4 Mio Euro entsprechen zwar einem
schlossen. Darüber hinaus war Jenoptik-Technologie bei
Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 22,7 Prozent, das
verschiedenen Missionen im All erfolgreich. Beim ersten
Verhältnis zum Umsatz (Book-to-Bill-Rate) von 0,97 (i.Vj.
von drei MetOp (Meteorological Operational)-Satelliten der
1,36) ist jedoch fast ausgeglichen. Der Auftragseingang
Europäischen Weltraumagentur ESA und der europäischen
2005 in Höhe von 159,7 Mio Euro war geprägt vom Groß-
Wetterorganisation EUMETSAT kommt Software aus Jena
auftrag für das Eurofighter-Radom mit einem Volumen von
zum Einsatz.
mehr als 50 Mio Euro.
Die Jena-Optronik GmbH reorganisierte infolge des starken
Der Auftragsbestand in Höhe von 303,3 Mio Euro lag
Wachstums der vergangenen Jahre das Unternehmen. Die
knapp unterhalb des hohen Vorjahreswertes (i.Vj. 308,9
Unternehmensstruktur gliedert sich nun in die Geschäfts-
Mio Euro). Deutlich zeigt sich im Verhältnis zu den beiden
bereiche Raumfahrt-Instrumente, Lageregelungssensoren,
anderen Sparten, die jeweils nur knapp ein Drittel des
Luftbildkameras und Militärische Instrumente und bildet da-
Auftragsbestandes der Mechatronik-Sparte ausweisen,
mit vor allem beim Entwicklungs- und Fertigungsprozess die
der langfristige Charakter des Wehrtechnik-Geschäftes.
Wertschöpfungskette ab. Mit der neuen Struktur begegnet
Aufträge der Mechatronik-Sparte haben aufgrund der
die Jena-Optronik GmbH den Anforderungen der Kunden
Plattformen, auf denen sich die ESW mit Systemen der
flexibler und spezifischer.
Antriebs-, Stabilisierungs- und Energieversorgungstechnik
vor allem bewegt, oftmals Laufzeiten von zehn Jahren
und mehr. Entsprechend hoch sind die Vorlaufzeiten für
neue Projekte und Plattformen.
Intensiven Kontakt zur Industrie hält neben anderen der
Jenoptik-Vorstand Dr. Michael Mertin, der seit Herbst 2006
Mitglied im Ausschuss Verteidigungswirtschaft des Bundes-
80
JENOPTIK AG 2006
verbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI) ist. Der im Jahr
drei Unternehmen in ganz Europa, die in der Lage sind,
2000 gegründete Ausschuss bündelt die wehrtechnischen
anspruchsvolle Radome für militärische Flugzeuge, z.B. für
und rüstungspolitischen Interessen der deutschen Industrie
den Eurofighter, herzustellen und zu warten.
und vertritt sie auf dem nationalen wie internationalen
Parkett geschlossen gegenüber den politischen Entschei-
Für den Service der Non-NATO-AWACS-Rotodome weltweit
dungsträgern und der Öffentlichkeit.
erhielt die ESW im Januar 2006 die offizielle Qualifizierung
von Boeing. Nachdem bereits seit mehreren Jahren die
Die Mitarbeiterzahl der Mechatronik-Sparte blieb mit 828
Wartung und Instandsetzung von AWACS-Rotodomen der
nahezu konstant (31.12.2005: 834 Mitarbeiter).
der NATO unterstellten Aufklärungsflugzeuge unter Vertrag
ist, wurde damit die Voraussetzung geschaffen, dass alle
AWACS-Flotten der Welt den Service in Wedel in Anspruch
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Ver-
nehmen können, darunter auch jene von Nicht-NATO-
mögenswerte der Sparte betrugen 2006 2,6 Mio Euro.
Ländern. ESW ist neben einem zur Boeing Corp. gehören-
Ihnen standen Abschreibungen in Höhe von 3,5 Mio Euro
den Unternehmen in Oklahoma, USA, weltweit die einzige
gegenüber.
Firma, die für die Reparatur- und Neulackierung zertifiziert
wurde.
Die Verzögerungen beim Großraumflieger A380 treffen
die Mechatronik-Sparte, jedoch nicht empfindlich. Die
Bei den militärischen Landfahrzeugen liegt das Augen-
ESW GmbH macht rund 70 Prozent ihres Umsatzes mit
merk von ESW auf der elektrischen Systemfähigkeit. Ihr
militärischen Kunden, 10 Prozent vom Gesamtumsatz
Paket umfasst Stromerzeugung/Motorik (Kernstück ist
entfallen auf die zivile Luftfahrt, bei der Airbus jedoch
dabei ein Starter/Generator), Bordnetzsysteme, Fahrzeug-
wichtigster Kunde ist. Für den A380 liefert die ESW, neben
teilsysteme wie elektrische Lüfter und Klimamotoren
verschiedenen weiteren Komponenten, den Trolley-Lift für
ebenso wie das umfassende Waffenstabilisierungssystem.
das Catering an Bord. Entwicklungsvorleistungen aus dem
Eine führende Position hat ESW zudem bei Hilfsstromaggre-
A380-Projekt fließen nun später als geplant zurück. Der
gaten (Auxiliary Power Units, APU’s). So konnte sie sich
verschobene Umsatz konnte 2006 mit anderen Projekten
mit hervorragenden Leistungsmerkmalen beim Auftrag des
kompensiert werden. Im Rahmen der vorhandenen Pro-
britischen Verteidigungsministeriums für APU’s gegen fünf
duktpalette beteiligt sich ESW am Ausschreibungsprozess
britische Mitbewerber durchsetzen. Ab Mitte 2007 werden
für das neue A350-Programm.
466 Systeme zuzüglich einer Umlaufreserve ausgeliefert.
Einen Exklusivvertrag von Eurocopter erhielt die ESW
Für den PUMA-Schützenpanzer, der sich derzeit mit fünf
GmbH Anfang Dezember 2006. Dieser sieht die feste Be-
Prototypen in der Erprobungs- und Qualifikationsphase
stellung von weiteren 170 Radomen für den NH90 Trans-
befindet, liefert ESW Systeme von der Energieversorgung
porthubschrauber vor, inklusive einer langfristigen Verein-
bis zur Stabilisierung. Für den Schweizer Kampfpanzer 87
barung für eine nach oben offene Anzahl von Radomen.
gewann ESW den Auftrag, den Turm-/Waffenantrieb serien-
Der bisherige Vertrag bezog sich auf die Lieferung von
reif zu machen. Zudem läuft die Fertigung des Leopard-
über 180 Radomen und wurde mit dem nun abgeschlos-
Kampfpanzers für Griechenland und für Spanien, ebenso
senen erheblich erweitert. Die ESW GmbH ist eines von
der Panzerhaubitze PzH 2000 für Italien.
81
KONZERNLAGEBERICHT : SEGMENTBERICHTERSTATTUNG : NACHTRAGSBERICHT
4 Nachtragsbericht
Die Neigetechnik für Bahnsysteme der ESW, die auf
Personelle Veränderungen im Vorstand der JENOPTIK AG
elektromechanischer und nicht auf hydraulischer Basis
wird es zum 1. Juli 2007 geben. Der Aufsichtsrat hat in sei-
arbeitet, ist seit Jahren erfolgreich auf europäischen Schie-
ner außerordentlichen Sitzung am 23.02.2007 einstimmig
nen im Einsatz. Nun ist der Schritt nach Korea gelungen:
sein Einverständnis zur Aufhebung des Vorstandsvertrages
Das südkoreanische Research-Institut KRRI hat 2006 nach
von Herrn Alexander von Witzleben getroffen und den Vor-
sechsjähriger Entwicklungszeit den ersten Prototyp des
stand personell neu besetzt. Alexander von Witzleben, der
Zuges TTX vorgestellt, mit ESW-Neigetechnik an Bord. Er
seit 19.6.2003 Vorstandsvorsitzender der JENOPTIK AG ist,
soll etwa ab April 2007 Testfahrten auf dem normalen
wird das Unternehmen im Sommer 2007 verlassen. Sein
Streckennetz in Korea machen. In die Entwicklung des Zug-
Vertrag, der bis zum 31.12.2009 lief, wird zum 30.6.2007
systems, die 2000 startete, brachte die ESW von Anfang
vorzeitig aufgehoben. Der Aufsichtsrat hat Herrn Dr. Michael
an ihre Expertise als das weltweit führende Unternehmen
Mertin mit Wirkung zum 1.7.2007 zum Vorsitzenden des
in der Neigetechnik ein. Bereits existierende Neigetechnik-
Vorstandes der JENOPTIK AG ernannt und zum Arbeits-
züge mit ESW-Technik treten inzwischen in erste Wartungs-
direktor bestellt. Der erfahrene ehemalige Zeiss-Manager
zyklen ein, z.B. Züge der britischen Firma Virgin Train. Der
ist seit Oktober 2006 Mitglied des Vorstandes/COO
Wartungsauftrag für die ESW umfasst 53 Züge. Bis März
der JENOPTIK AG Zum Finanzvorstand/CFO
2012 sind zwei weitere Wartungszyklen vorgesehen;
(Chief Financial Officer) wurde ebenfalls mit Wirkung zum
ähnliche Aufträge laufen zudem mit der Deutschen Bahn
1.7.2007 Frank Einhellinger bestellt. Als Leiter Finanzen/
AG an.
Controlling der JENOPTIK AG verantwortet er aktuell die
Bereiche Finanzen/Treasury, Steuern, Controlling und das
3.4 Gesamtaussage zur Entwicklung der Segmente
Rechnungswesen. Die Vertragsanpassungen von Dr. Michael
Mertin, dessen ursprünglicher Vertrag bis zum 30.9.2011
Alle drei Sparten haben sich 2006 positiv entwickelt.
läuft, sowie der Vertrag mit Frank Einhellinger werden
Wachstumsmotor war die Sparte Laser & Optik mit
derzeit verhandelt und lagen zum Redaktionsschluss des
zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis.
Geschäftsberichtes noch nicht vor. Weitere Vorgänge von
Mit neuen Aufträgen und Kooperationen konnte sie sich
wesentlicher Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres
auch 2006 als einer der führenden Anbieter von Optik-
2006 gab es nicht.
und Lasersystemen positionieren. Entsprechend intensiv
sind hier die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
In der Sensorik-Sparte stand 2006 die internationale
Markterschließung für unsere Systeme und Anlagen im
Vordergrund. Dies zeigte sich mit höherem Umsatz, beim
Ergebnis zeigten sich die Kosten der Markterschließung.
Die Sparte blieb aber mit knapp 12 Prozent EBIT-Marge die
profitabelste der drei. In der Mechatronik-Sparte kam Umsatzplus vor allem aus margenstarken Aktivitäten, sodass
hier das Ergebnis deutlich stärker stieg als der Umsatz.
82
JENOPTIK AG 2006
5 Chancen- und Risikobericht
Unserer Meinung nach haben sich die Chancen des Jenoptik-
operative Geschäft des ehemaligen Unternehmensberei-
Konzerns mit der Neuausrichtung und der Konzentration
ches Photonics. Zudem wurde bei der Überarbeitung auch
auf Technologien und Produkte rund um Licht als Werk-
beachtet, dass im Bericht langfristige, strategische Aspekte
zeug erhöht. Die Risiken haben sich verringert. Eine Dar-
noch mehr als in den Vorjahren berücksichtigt werden.
stellung geben wir im folgenden Chancen- und Risikobericht. Die Angaben, sowohl zu den Chancen und Risiken
Die Sparten berichten periodisch über alle Risiken und
als auch im Prognosebericht zur künftigen Entwicklung der
Chancen, die über 1 Mio Euro liegen; auf Gesellschafts-
Jenoptik erfolgen auf Basis der im Frühjahr 2007 gültigen
ebene liegt die Wertschwelle für die Berichterstattung zum
Annahmen zur Konjunktur- und Branchenentwicklung
Teil tiefer, Risiken auf Ebene des Gesamtkonzerns bzw.
sowie der Planungen nach dem zu diesem Zeitpunkt vor-
der JENOPTIK AG werden ebenfalls ab 1 Mio Euro erfasst.
liegenden Kenntnisstand.
Tritt ein neues Risiko bzw. eine neue Chance zwischen den
Berichtsperioden ein oder ändert sich eine Aussage im
5.1 Chancen-Risiko-Managementsystem
Bericht fundamental (hierzu liegen die Wertschwellen 50
Prozent über den Wertschwellen der periodischen Bericht-
Jenoptik ist bestrebt, Chancen wahrzunehmen und Risiken
erstattung), ist ein Ad-hoc-Risikobericht aufzustellen und
zu begrenzen. Beides ist jedoch eng mit unternehmerischem
dem Risikobeauftragten sowie dem Vorstand des Konzerns
Handeln verbunden. Sowohl für das Erkennen und das
zur Kenntnis zu geben. Dies gewährleistet ein schnelles
Nutzen von Chancen als auch für das Erkennen und Re-
Reagieren und einen jederzeit vollständigen und aktuellen
duzieren von Risiken bestehen bei Jenoptik umfangreiche
Überblick über wesentliche Chancen und Risiken. Mit den
Managementsysteme und -instrumente.
relativ niedrigen Wertschwellen werden viele Einzelthemen
erfasst, die in ihrer Summe zu einer spürbaren Belastung
Die laufende Berichterstattung zu Chancen und Risiken ist,
oder positiven Entwicklung für den Konzern führen könn-
neben dem konzernübergreifenden Risikoausschuss, dem
ten. Ein Risikohandbuch, das konzernweit Gültigkeit hat,
Netz von Risiko-Beauftragten in den Tochtergesellschaften
schreibt den Umgang mit den in der Berichterstattung
sowie der internen Revision mit dem wichtigen Instrument
erfassten Themen fest.
Jenaudit, wesentlicher Bestandteil des Frühwarnsystems.
Das Erkennen von Chancen und Risiken unterstützen
Es hat sich gezeigt, dass mit Einführung geringerer Wert-
zudem regelmäßige Managementmeetings, flache Hierar-
schwellen im Bericht auch kleine Themen konsequenter
chien sowie ein unkomplizierter, vertrauensvoller Kommu-
verfolgt werden. Erfasst werden auch Angaben zur Ein-
nikationsstil.
trittswahrscheinlichkeit sowie zur maximalen und realistischen Höhe, zu begleitenden Maßnahmen sowie zu jenem
Chancen-Risiko-Bericht
Mitarbeiter, der die Entwicklung des jeweiligen Themas, sei
Der Chancen-Risiko-Bericht wurde 2006 vollständig überar-
es Risiko oder Chance, verfolgt. Die Einzelberichte werden
beitet und inhaltlich ausgebaut. Chancen und Risiken sind
zu einem Chancen-Risiko-Bericht des Konzerns zusammen-
neu gewichtet, die Darlegung optimiert. Der Bericht trägt
gefasst und dem Vorstand und Aufsichtsrat vorgelegt. Mit
damit nicht nur der Verkleinerung des Konzerns Rechnung,
separaten Berichten werden die Chancen und Risiken aus
sondern auch der nun erfolgten Fokussierung auf das
Währungs- und Zinsänderungen erfasst.
83
KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Revision, Ausschüsse und Meetings
Währungs- und Zinsrisikomanagementsystem
Die Revision wird von einem externen Revisor geleitet
Zahlungsströme in Fremdwährung werden generell als
und hat zumeist die Form so genannter Jenaudits. Ein
Chancen-Risikoposition erfasst und gehen in einen monat-
Jenaudit-Team ist interdisziplinär und mit mindestens einem
lichen Bericht an das Konzerncontrolling ein. Sowohl die
externen Revisor und mit Mitarbeitern anderer Jenoptik-
Positionen aus dem Seriengeschäft (Preise in Fremdwäh-
Gesellschaften besetzt und prüft je eine Konzerntochter.
rung stehen aufgrund von Preislisten für einen bestimmten
Dabei werden nicht nur Mängel oder Fehler festgestellt,
Zeitraum fest) als auch die Chancen und Risiken aus dem
sondern aus den Erfahrungen der Teammitglieder heraus
Projektgeschäft (Preise in Fremdwährung werden erst in
auch Chancen an die jeweilige Geschäftsführung adres-
der Angebots- oder Verhandlungsphase auf aktueller Kurs-
siert, die inzwischen eine hohe Akzeptanz erfahren. Um die
basis fixiert) berichten die Gesellschaften als Bruttowäh-
aufgezeigten Mängel und Verbesserungen nicht nur festzu-
rungsexposure bzw. Nettowährungsexposure an den
stellen, sondern auch die Umsetzung zu forcieren, gibt es
Konzern. Die Absicherung der Fremdwährungsgeschäfte
seit 2003 so genannte follow ups. Hier wird der Grad der
erfolgt grundsätzlich über die Treasury-Abteilung der
Umsetzung geprüft und an die jeweilige Geschäftsführung
JENOPTIK AG. Abweichungen hiervon sind in der Fremd-
und den Jenoptik-Vorstand berichtet. 2006 wurden 4 Toch-
währungsrichtlinie des Konzerns geregelt. Für extern
tergesellschaften mit einem Jenaudit geprüft, bei 3 Gesell-
geschlossene Sicherungsgeschäfte besteht eine monatliche
schaften folgte ein follow-up-Bericht zur Umsetzung der
Meldepflicht an das Konzerncontrolling. Damit ist sicher-
Empfehlungen aus dem Jenaudit.
gestellt, dass auf Konzernebene alle aktuellen Fremdwährungspositionen und damit das potenzielle Fremdwährungs-
Ein Investitionsausschuss Beteiligungen unterstützt kon-
risiko laufend überwacht werden.
zernübergreifend größere Investitions- und Desinvestitionsvorhaben der Jenoptik. So wird – neben einem regelmäßi-
Für die Festlegung einer jährlichen Währungssicherungs-
gen Informationsfluss an den Vorstand – die größtmögliche
Strategie und die Risikobegutachtung analysiert die
im Unternehmen vorhandene Expertise bei geplanten
Treasury-Leitung die Nettorisikoposition pro Währung auf
Investitionen oder Desinvestitionen zusammengeführt. Die
der Basis von bekannten Szenarien wie most likely (erwar-
Mitglieder der Ausschüsse, die im Bedarfsfall zusammen-
tete Währungsentwicklung), Risikopotenzial (doppelte
kommen, sind neben ständigen Mitgliedern der Jenoptik-
Volatilität pro Währung) und Schock (größte Schwan-
Holding die Geschäftsführer jener Konzerngesellschaft, die
kung der vergangenen fünf Jahre) und leitet daraus die
eine Investition oder Desinvestition plant.
Instrumente, das maximal zulässige Verlustlimit sowie das
Positionslimit für die Währungssicherung des kommenden
Zu den regelmäßigen Meetings gehören neben der mo-
Jahres ab (Value-at-Risk-Abschätzung). In einem jeweils
natlichen Vorstandssitzung, an der die Geschäftsführer der
zum Quartalsende erstellten Risikobericht wird die Einhal-
großen Jenoptik-Gesellschaften im erweiterten Kreis alle
tung dieser Limits gemessen.
drei Monate teilnahmen, die monatliche Besprechung der
Fachressorts sowie die Management-Meetings, bei denen
Das Zinsrisiko-Managementsystem umfasst alle zinstra-
sich alle Führungskräfte des Konzerns ein- bis zweimal
genden und zinsreagiblen Aktiv- und Passivposten der
im Jahr mehrere Tage außerhalb des Tagesgeschäftes zu
JENOPTIK AG sowie der Konzerngesellschaften. Auch hier
strategischen Themen treffen.
melden die Gesellschaften monatlich ihre Positionen an das
84
JENOPTIK AG 2006
Konzerncontrolling. Ein Liquiditätsplan, der den Finanzie-
Gesamtwirtschaftliche und Branchenrisiken
rungs- und Anlagebedarf für das laufende Geschäftsjahr
Die Umsätze der Jenoptik werden im Wesentlichen mit
zeigt, sowie eine rollierende Ein-Monatsvorschau bilden
Investitionsgütern erzielt. Konjunkturelle Schwankungen
den Neufinanzierungs- bzw. Neuanlagebedarf ab. Über
der Gesamtwirtschaft wirken daher zeitlich versetzt. Die
eine Analyse des Marktrisikos werden die potenziellen
Jenoptik schätzt ein, dass bei einem um 0,5 Prozentpunkte
Marktwerte und Ergebnisschwankungen des kommenden
geringeren Wachstum der Weltwirtschaft als prognostiziert,
Jahres prognostiziert. Maßgeblich sind dabei historische
die EBIT-Marge des Konzerns – ohne Gegenmaßnahmen –
Schwankungen. Auf Basis dieser Analyse, die quartalsweise
um etwa 0,7 bis 1,2 Prozentpunkte geringer ausfallen könnte.
vorgenommen wird, leiten sich konkrete Strategievorschläge
zur Gestaltung bzw. Anpassung des Finanzportfolios an
Das Jenoptik-Geschäft ist breit aufgestellt. Eine wesentli-
den Vorstand ab. So würde zum Beispiel für variable Zins-
che Abhängigkeit von einer bestimmten Branche besteht
positionen der Abschluss entsprechender Zinssicherungs-
nicht.
geschäfte vorgeschlagen, wenn die erwartete Verände-
zwar mit einer Vielzahl von Branchenrisiken einher, die
rung des Zinsergebnisses wesentlich zur Veränderung
jedoch in ihrer Einzelwirkung bei jeweils niedrigen ein-
des Jahresergebnisses beitragen könnte. Zinssicherungs-
stelligen Millionenbeträgen auf das Ergebnis blieben. Auf
geschäfte sowohl für die Aktivposten als auch für Passiv-
die drei größten, weitgehend voneinander unabhängigen
posten werden im Wesentlichen nur bei der JENOPTIK AG
Branchen (Wehrtechnik, industrielle Messtechnik und
abgeschlossen. Ausnahmen bedürfen der ausdrücklichen
Materialbearbeitung) entfielen 2006 rund 55 Prozent des
Genehmigung.
Gesamtumsatzes. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese drei
5
Aus diesem Grund geht das Jenoptik-Geschäft
oder alle von der Jenoptik adressierten Branchen ohne
5.2 Einzelrisiken
ursächliche, von uns nicht beeinflussbare Ereignisse wie
etwa Kriege, Naturkatastrophen und Pandemien, gleichzei-
Grundsätzlich hat sich mit dem Verkauf von M+W Zander
tig zusammenbrechen bzw. einen starken konjunkturellen
das Risikoprofil des Konzerns verbessert. Vor allem entfiel
Abschwung erfahren, schätzen wir als gering ein.
die starke Abhängigkeit von der zyklischen Halbleiterindustrie, deren Anteil am Gesamtumsatz auf nur noch rund
Schwankungen innerhalb einzelner Branchen können die
9 Prozent im Jahr 2006 sank. Zudem reduzierten sich die
Zahlungsfähigkeit der Kunden beeinflussen. Diesem Risiko
Risiken aus Langzeitverträgen mit hohem Volumen und
begegnet Jenoptik bei größeren Projekten durch Anzahlun-
hohem Anteil an Subunternehmerleistungen sowie die Kal-
gen und durch Zahlungsvereinbarungen, die dem Projekt-
kulations- und Erfüllungsrisiken. Aufgrund des erfolgreich
fortschritt und den Kosten entsprechen.
abgeschlossenen Verkaufs des Unternehmensbereiches
Clean Systems und der damit verbundenen Verbesserung
Rund 40,0 Prozent des Umsatzes 2006 kamen von der
des Finanz- und Risikoprofils stufte Standard&Poor’s das
öffentlichen Hand. In den vergangenen Jahren hat sich der
Rating von B auf B+ (outlook stable) herauf. Die folgenden
Trend verstärkt, dass die öffentliche Hand aufgrund von
Darlegungen zu den Einzelrisiken beziehen sich – soweit
Geldknappheit und permanenten Budgetkürzungen die
nicht ausdrücklich angegeben – auf die fortgeführten
Zahlungsziele deutlich verlängert bzw. die Anzahlungsquo-
Geschäftsbereiche des Konzerns.
ten permanent verringert. Dadurch werden liquide Mittel
verstärkt im Umlaufvermögen gebunden.
85
KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Risiken aus sehr langfristigen Aufträgen im Bereich der
definiert. Dies soll sowohl über Akquisitionen im Ausland
Sicherheits- und Wehrtechnik infolge einer möglichen
als auch über den Markteintritt und den Ausbau der inter-
Inflation werden durch Preisgleitklauseln vermindert.
nationalen Präsenz der Konzerngesellschaften erfolgen.
Zu den bereits beschriebenen Akquisitionsrisiken kommen
Unternehmensstrategische Risiken
bei einem Engagement im Ausland Risiken aus Kultur- und
Unternehmensstrategische Risiken resultieren vor allem aus
Sprachbarrieren hinzu. Dem begegnet Jenoptik, indem der
dem starken Wachstum, das Jenoptik für die Folgejahre
Einstieg in einen Markt – soweit es möglich ist – zunächst
plant. Das Wachstum soll sowohl organisch, vor allem
über Beteiligungen und Joint-Ventures erfolgt. Wenn mög-
infolge intensiver Forschung und Entwicklung, sowie über
lich, obliegt die Auslandsführung einem lokalen Manage-
Akquisitionen, Kooperationen und die weitere Internatio-
ment. Das Mitarbeiter-Führungsprogramm wurde bereits
nalisierung erfolgen. Wachstum erfordert neues und vor
im Jahr 2005 um ein internationales Modul erweitert.
allem hoch qualifiziertes Personal. Als wesentliche unternehmensstrategische Risiken wurden daher die folgenden
Risiken aus Forschung und Entwicklung. Wir bewegen uns
Risiken identifiziert:
in Märkten, die einem rasanten technologischen Wandel
unterliegen. Dem Risiko, Produkte zu entwickeln, die der
– Risiken aus Akquisitionen und Beteiligungserwerb,
Markt nicht aufnimmt, stehen Chancen aus Produkten mit
– Risiken aus der Internationalisierung,
technologischem Vorsprung und Alleinstellungsmerkmalen
– Risiken aus Forschung und Entwicklung,
gegenüber. Um diese auszuschöpfen und Risiken von Fehl-
– Risiken durch Konkurrenten,
entwicklungen zu minimieren, erfolgt die Entwicklung nach
– Personalrisiken
Möglichkeit in enger Abstimmung mit den Kunden. Für
– und Risiken aus der Organisationsentwicklung.
jedes F+E-Projekt besteht ein Projektplan, der von einem
Stab hoch qualifizierter Mitarbeiter betreut wird. Mit dem
Dem Risiko aus Akquisitionen und Beteiligungserwerb be-
Wissenschaftlichen Beirat steht ein hochkarätiges Gremium
gegnet Jenoptik mit einer ausführlichen Due Diligence, die
bei der Beobachtung und Einschätzung langfristiger Tech-
in der Vergangenheit häufiger zum Nichtkauf als zu einer
nologietrends zur Seite. Das Risiko von Fehlentwicklungen,
Kaufentscheidung geführt hat. So prüfte Jenoptik 2006 ins-
die zum Ausfall geplanter Umsätze und Abschreibungen
gesamt etwa 20 Unternehmen hinsichtlich einer möglichen
aktivierter Entwicklungskosten führen können, lässt sich
Akquisition oder Beteiligung, von denen nur wenige positiv
aufgrund der hohen technologischen Anforderungen und
entschieden wurden. Das Prüfverfahren innerhalb des Kon-
des Geschäftes in sich ständig verändernden Märkten zwar
zerns ist stufenweise aufgebaut. Der Beurteilung durch jene
durch die beschriebenen Maßnahmen verringern, jedoch
Konzerngesellschaft, die ein Unternehmen oder eine Beteili-
weder eliminieren noch aussagekräftig beziffern.
gung erwerben will, folgt eine intensive Prüfung durch
den 2004 eingerichteten Investitionsausschuss.
Infolge der Pflicht zur Aktivierung eigener Entwicklungsleis-
Ein zentrales Mergers & Akquisitions-Management wurde
tungen bei Erreichen fest vorgegebener Kriterien gemäß
Ende 2006 auf Ebene des Gesamtkonzerns eingerichtet.
IAS 38, haben sich die Risiken bilanzieller Effekte möglicher
Fehlentwicklungen deutlich erhöht. Infolge von Fehlent-
Die Ausweitung des internationalen Geschäftes haben
wicklung drohen somit nicht nur Umsatz- und Ergebnis-
wir als einen wesentlichen Wachstumspfad für die Zukunft
effekte, sondern es besteht auch ein Abwertungsrisiko auf
86
JENOPTIK AG 2006
die aktivierten Entwicklungsleistungen. Der vollständige
den neuen Bundesländern die Anzahl der Schulabgänger
Abbruch eines einzelnen großen Forschungs- und Entwick-
bereits ab dem Jahr 2008 drastisch sinken wird, besteht
lungsthemas, zumeist in einer eigenständigen Gesellschaft
künftig ein Risiko, freie Stellen und Ausbildungsplätze
organisatorisch abgetrennt, kann dann zur Liquidation der
nicht mit geeigneten Bewerbern besetzen zu können. Dem
Gesellschaft und einem Verlust im einstelligen Millionen-
begegnet Jenoptik mit verschiedenen Maßnahmen, um
Euro-Bereich führen.
die Attraktivität als potenzieller Arbeitgeber nachhaltig zu
Risiken und Chancen gleichermaßen resultieren zudem aus
gig vom unmittelbaren Bedarf der Konzerngesellschaften
eigenen und fremden Patentanmeldungen. Die Folge kön-
zusätzliche Ausbildungsplätze.
verbessern. Zudem schafft Jenoptik seit 2006 unabhän-
nen ungeplante Aufwendungen aber auch Einnahmen aus
Lizenzkäufen und -verkäufen sein sowie ungeplante Um-
Risiken aus der Organisationsentwicklung resultieren aus
satzverschiebungen im positiven wie im negativen Sinne
dem starken Wachstum der vergangenen Jahre und daraus
und Rechtsstreitigkeiten infolge von Patentverletzungen.
folgenden Anpassungen der Strukturen, um dieses aktive
Wachstum zu steuern. Mit der Neuausrichtung haben wir
Das Risiko aus einer sich verschärfenden Konkurrenz-
die Chance für die Jenoptik eröffnet, alle Ressourcen auf
situation, die die Markt- und Kundenposition erheblich
das Wachstum der fortgeführten Unternehmensbereiche zu
schwächen würde, schätzt Jenoptik als gering ein. Wett-
konzentrieren. Daraus eventuell folgende Anpassungen der
bewerber, die direkt mit dem Profil des Jenoptik-Konzerns
Organisation und Steuerungsinstrumente bergen neben den
vergleichbar sind, gibt es kaum. Bei den jeweiligen Kern-
Chancen für zukünftiges weiteres Wachstum jedoch auch
kompetenzen konkurriert Jenoptik jeweils mit einer Hand
Risiken in der Übergangsphase, denen wir durch umfangrei-
voll Unternehmen weltweit. Das Risiko, dass alle Konkur-
che Planungen und Kommunikationsprozesse begegnen.
renten gleichzeitig mit neuen Produkten und Technologien
auf den Markt kommen, schätzt die Jenoptik – ähnlich der
Finanzwirtschaftliche Risiken
Branchenrisiken – als gering ein.
Finanzwirtschaftliche Risiken resultieren im Wesentlichen
aus Aufträgen in Fremdwährungen, aus der Finanzierungs-
Personalrisiken. Die Jenoptik ist auf hoch qualifizierte
tätigkeit des Konzerns sowie aus Optionen für den Erwerb
Mitarbeiter angewiesen. Dabei konkurriert sie mit weiteren
von Unternehmensteilen.
Großunternehmen sowie mit zahlreichen mittleren, kleinen
und Start-up-Unternehmen um die besten Arbeitskräfte.
Fast alle Aufträge in Fremdwährung sichert Jenoptik über
Das organische Wachstum 2006 sowie das angestrebte
Wechselkursabsicherungsinstrumente ab, vornehmlich
Wachstum der Folgejahre führen zu einem größeren Bedarf
Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen. Der abgesi-
an Neueinstellungen. Zudem besteht die Notwendigkeit,
cherte Betrag ausstehender Devisentermingeschäfte lag bei
über Neueinstellungen die Fluktuationsrate auszugleichen,
59,6 Mio Euro (i.Vj. 43,7 Mio Euro).
die 2006 bei rund 2 Prozent lag. Unter Berücksichtigung
des angestrebten organischen Wachstums, der Fluktuation
Der Kurs des US-Dollars hat sich gegenüber dem Euro von
sowie der altersbedingten Austritte wird der Personal-
1,1797 US-$/€ am 31.12.2005 auf 1,3170 US-$/€ am
bedarf in den kommenden Jahren deutlich über dem
31.12.2006 abgeschwächt. Aufträge des Jahres 2006 und
der Vorjahre liegen. Da jedoch gleichzeitig vor allem in
künftige Auftragseingänge auf Basis des nun schwächeren
87
KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
US-Dollars haben damit geringere Margen in Euro, sofern
anteils zum Zeitpunkt der Ausübung der Option negativ
die Dollarabschwächung nicht vollständig in Preiser-
oder positiv von der Optionsvereinbarung abweicht. Die
höhungen umgesetzt wird. Eine weitere gleichmäßige
Put-Option für den 27,11-prozentigen Anteil der Familien-
Abschwächung des US-Dollarkurses auf 1,40 US-$/€ bis
aktionäre an der M+W ZANDER Holding AG konnte parallel
zum 31.12.2007 würde das Ergebnis der Jenoptik um 2 bis
zum Verkauf des Unternehmens in 2006 abgelöst werden.
3 Mio Euro belasten, eine Stärkung auf 1,20 US-$/€ stellt
Weitere Put-Optionen auf operative Unternehmensteile
eine Chance in etwa gleicher Höhe dar.
bestehen nur in geringem Umfang. Im Immobilienbereich
bestehen Put-Optionen stiller, steuerlich motivierter An-
Das Risiko aus kurzfristigen Zinsänderungen hat sich
leger, die jedoch frühestens ab 2011 und später gezogen
mit der Begebung einer siebenjährigen Anleihe im Herbst
werden können.
2003 und der Begebung einer fünfjährigen Wandelanleihe
im Sommer 2004 zu jeweils festen Zinssätzen deutlich
Risiken aus dem Verkauf von Unternehmensteilen
verringert. Weiterhin werden Zinssicherungsinstrumente wie
und rechtliche Risiken
Zinscaps und Zinsswaps eingesetzt. Bei den von Jenoptik
Die Risiken aus dem Verkauf von Unternehmensteilen,
eingesetzten Zinsswaps wird ein definierter variabler
speziell aus dem Verkauf von M+W Zander, haben sich
Zinssatz auf einen bestimmten Kapitalbetrag bezahlt. Im
2007 erheblich reduziert. Chancen und auch Risiken aus
Gegenzug erhält Jenoptik einen bestimmten Festzins auf
dem Verkauf des Unternehmensbereiches Clean Systems
den selben Kapitalbetrag. Durch einen Zinsswap wurde
entstanden aus dem Verbleib einzelner Themen und
2006 das Zinsänderungsrisiko der Geldanlage der Zah-
Projekte bei Jenoptik, aus üblichen Garantien im Zuge
lungsmittel mit Verfügungsbeschränkung begrenzt. Ein
des Verkaufs, aus Vereinbarungen zur Bereitstellung von
Zinscap sichert Jenoptik mit einem Volumen von 6,0 Mio
Bürgschaften sowie aus der Zahlung der letzten Kauf-
Euro bis 2008 gegen deutliche Zinssteigerungen. Schwan-
preisrate zum 31.10.2007 in Höhe von rund 15 Mio Euro
kungen der Zinssätze von einem Prozentpunkt würden
zuzüglich Zinsen. Zudem hat Jenoptik die bei Verkäufen
kurzfristig das Zinsergebnis des Konzerns um rund 1 Mio
großer Unternehmensteile üblichen Garantien gegeben,
Euro positiv (Zinssenkung) oder negativ (Zinssteigerung)
beispielsweise für die Richtigkeit der aufgestellten Bilanzen,
beeinflussen. Langfristig, nach Auslaufen aller gegenwärti-
der abgegebenen Steuererklärungen oder das Vorliegen er-
gen langfristigen Kredite und Zinssicherungen, hätte eine
forderlicher Genehmigungen für den Betrieb des Geschäf-
Zinssatzänderung in genannter Höhe einen Effekt von rund
tes. Grundsätzlich können aus diesen Garantiezusagen in
0,8 Mio Euro.
Zukunft Ansprüche des Käufers gegenüber der JENOPTIK
AG entstehen.
Put-Optionen, die Jenoptik im Wesentlichen für den Erwerb
der Unternehmensanteile von Minderheitsgesellschaftern
Die Schwankungsbreite der Chancen und Risiken aus bei
eingeräumt hat, könnten Barmittel oder Finanzierungs-
Jenoptik verbliebenen Projekten auf das Ergebnis beläuft
quellen schmälern. Ein unmittelbares Ergebnisrisiko besteht
sich heute, knapp ein Jahr nach dem Closing des Vertrages,
jedoch zumeist nicht, da in der Regel neue Unternehmens-
auf einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag. Das
anteile erworben werden. Bei bereits heute festgelegten
Risiko aus der Bezahlung der letzten Kaufpreisrate in Höhe
Konditionen bestehen jedoch sowohl ein Risiko als auch
von 15 Mio Euro wurde durch vorzeitige Zahlung des Käu-
die Chance, dass der zukünftige Wert des Unternehmens-
fers im Dezember 2006 aufgehoben. Hierfür akzeptierte
88
JENOPTIK AG 2006
Jenoptik einen Abschlag von rund 1,5 Mio Euro. Gleich-
Auch das an gleicher Stelle beschriebene Risiko aus dem
zeitig wurde der ursprünglich zugesagte Avalrahmen in
Rechtsstreit der JENOPTIK MedProjekt GmbH mit dem
Höhe von 150 Mio Euro aufgehoben und die ursprüngliche
Freistaat Thüringen ist mit der Zahlung von über 10 Mio
Vereinbarung, den Avalrahmen über einen Zeitraum von
Euro durch den Freistaat Thüringen Anfang Februar 2007
fünf Jahren schrittweise abzubauen, durch einen neuen
vollständig entfallen.
Vertrag ersetzt. Der revolvierende Avalrahmen wurde komplett aufgelöst, sodass seit 15.02.2007 nur noch Altavale
Der seit mehr als zehn Jahren andauernde Patentstreit mit
in Höhe von insgesamt 9,5 Mio Euro bestehen, die gemäß
dem US-amerikanischen Unternehmen Asyst Technologies,
der entsprechenden Projektfortschritte und Gewährleis-
Inc. vor dem United States District Court in San José ging
tungsperioden auslaufen. Vom Vertrag ausgenommen ist
mit einer Jury-Empfehlung zu Ungunsten von Jenoptik An-
ein von Jenoptik als risikoarm eingestuftes AMD-Projekt
fang Februar 2007 in eine neue Phase. Für Jenoptik nach
mit einer Avalhöhe von 46,8 Mio Euro. Das Risiko aus den
dem bisherigen Verfahrensstand völlig unerwartet empfahl
Bürgschaften für M+W Zander ist unter der Beachtung
die Jury dem Richter, im Patentstreit zu Gunsten von Asyst
historischer Erfahrungswerte gering. So lag in den Jahren
zu entscheiden sowie Asyst Schadensersatz in Höhe von
1999 bis 2005 das „gezogene“ Bürgschaftsvolumen im
rund 57,6 Mio Euro zuzusprechen. Die die erste Instanz
Durchschnitt bei rund 0,2 Prozent. Außerdem ist M+W
abschließende Entscheidung des Richters wird frühestens
Zander zur Rückzahlung an Jenoptik verpflichtet, falls ein
im 2. Quartal 2007 erwartet und nicht rechtskräftig sein.
Aval gezogen wird.
Sollte der Richter der Empfehlung der Jury ganz oder überwiegend folgen, wird Jenoptik Berufung bei dem Court of
Für die M+W Zander Gebäudetechnik GmbH, die bereits
Appeals for the Federal Circuit in Washington einlegen.
Ende 2004 mehrheitlich an das Management veräußert
Das Berufungsverfahren kann mehrere Jahre dauern.
wurde, stellt Jenoptik einen Avalrahmen in Höhe von 180
Nach Ansicht von Jenoptik und deren US-amerikanischen
Mio Euro (ursprünglich 250 Mio Euro), der jedoch zum
Prozessanwälten sind die Ansprüche von Asyst sowohl
31.12.2006 nur mit 143,7 Mio Euro ausgenutzt war. Das
dem Grunde als auch der Höhe nach unbegründet, da das
Risiko von Vertragserfüllungsbürgschaften ist im Regel-
Patent von Asyst unwirksam sei und nicht hätte erteilt wer-
fall gering, da als Bürgschaftsvolumen üblicherweise der
den dürfen. In dem Patentstreit wurde bereits mehrmals
gesamte Auftragswert ausgewiesen wird, auch wenn das
zugunsten Jenoptik entschieden. Bezüglich des jetzt noch
Projekt bereits weit fortgeschritten ist und bei größeren
gegenständlichen zweiten Patents wurde der Rechtsstreit
Projekten oftmals auch Garantien der Subunternehmer
Anfang 2005 erneut an die Ausgangsinstanz zurückver-
bestehen. Die Bedarfsliquiditätslinie wurde auf 30,1 Mio
wiesen. Das Verfahren befindet sich damit zum dritten Mal
Euro abgesenkt und soll in 2007 weiter deutlich reduziert
in der ersten Instanz. Hinsichtlich eines ähnlichen Patents
werden. Zum Stichtag 31.12.2006 war diese Linie mit 7,7
hatte die Berufungsinstanz im gleichen Rechtsstreit Anfang
Mio Euro in Anspruch genommen.
2005 die Rechtsauffassung der Jenoptik bestätigt und die
von Asyst geltend gemachte Patentverletzung zurückge-
Rechtliche Risiken. Mit dem Sieg vor dem Bundesgerichts-
wiesen. Die streitgegenständliche Technologie betrifft ein
hof im Mai 2006 ist das Risiko aus der Klage eines DEWB-
durch Jenoptik 1999 aufgegebenes Geschäftsfeld. Die er-
Aktionärs auf Abfindungszahlung, das im Geschäftsbericht
warteten Kosten für das Verfahren wurden zurückgestellt.
2005 ausführlich beschrieben wurde, vollständig entfallen.
89
KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Weitere rechtliche Risiken, die einen wesentlichen Einfluss
Standort Jena in ein neues Chemikalienlager sowie in zu-
auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben
sätzliche Gefahrstoffschränke in den Fertigungsabteilungen
könnten, sind nicht bekannt.
investiert. Alle verwendeten Stoffe und Materialien werden
gelistet und bewertet.
Weitere Risiken
Immobilienvermögen unterliegt den Schwankungen des
5.3 Chancen
Mietmarktes, woraus sich das Risiko von Wertminderungen
(Impairments) ergibt. Nennenswerte Teile der Jenoptik-
Wesentliche Chancen des Jenoptik-Konzerns sind untrenn-
Immobilien sind an konzernfremde Gesellschaften zum Teil
bar mit bereits genannten Risiken verbunden. Sie stehen
langfristig vermietet. Mietpreise und Vermietungsstand
aus unserer Sicht darüber hinaus im Zusammenhang mit
können die Ertragslage der Jenoptik vor allem mittelfristig
den im Finanzbericht genannten immateriellen Werten.
beeinflussen. Mögliche Impairments lassen sich nur schwer
Chancen für den Jenoptik-Konzern, die über allgemein
prognostizieren, werden jedoch nicht erwartet.
gültige Chancen unternehmerischer Tätigkeit hinausgehen,
ergeben sich für uns im Wesentlichen aus
Ein einheitliches konzernübergreifendes IT-System besteht
nicht, mit Ausnahme eines konzernweiten Intranets, in
welches das interne Rechnungswesen und die Vertriebssysteme nicht eingebunden sind. Ein kompletter Ausfall
– der weiteren Internationalisierung, die aufgrund ihrer
noch geringen Ausprägung ein überproportionales
Wachstum erlauben könnte,
eines IT-Systems würde damit lediglich Teile des Konzerns
– unserer Organisations- und Managementstruktur, die auf
beeinträchtigen. Da Jenoptik ausschließlich Investitionsgüter
die schnelllebigen Technologiemärkte ausgerichtet ist,
verkauft, wäre der Vertrieb, anders als bei Unternehmen,
– unserem Standort, unserer langen Tradition und unserer
die einen wesentlichen Teil ihrer Produkte über das Internet
Marke, die Zutrauen für anspruchsvolle Projekte unter-
vertreiben, nur indirekt von einem kompletten Systemaus-
stützt und
fall betroffen. Die Betreiber von SAP R/3 garantieren eine
– unseren frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen, um
Verfügbarkeit von mehr als 98 Prozent. 2006 wurde eine
strategischen Herausforderungen der Zukunft zu begeg-
Verfügbarkeit von 99,6 Prozent erreicht. Die Datenleitun-
nen, die wir zum Teil bereits zu einem sehr frühen Zeit
gen sind redundant ausgelegt, die Energieversorgung wird
punkt ergriffen haben.
durch unterbrechungsfreie Stromversorgungen für Stromschwankungen und ein Notstromaggregat gesichert. Die
Chancen bestehen jedoch vor allem aus unserer intensiven
Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Schäden durch
Forschung und Entwicklung. Mit der EUV-Strahlquelle
Viren und Hacker lassen sich nicht abschätzen. Jenoptik
sowie der Bearbeitung von Siliziumstrukturen im Herstel-
schützt sich unter anderem durch moderne Firewalls und
lungsprozess von Flachbildschirmen, verfolgen wir bereits
strenge Sicherheitsvorschriften.
seit mehreren Jahren zwei große Entwicklungsthemen, die
bei Erfolg im Markt und dem heute prognostizierten Tech-
Umweltrisiken bestehen teilweise aus dem für Produk-
nologiewechsel des Produktionsprozesses ein erhebliches
tionsprozesse notwendigen Umgang mit gesundheits-
Umsatz- und Ergebnispotenzial haben. Aus Wettbewerbs-
und umweltschädlichen Materialien und Stoffen. Hier hat
gründen möchten wir zum Potenzial dieser Technologien
die JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH seit 2002 am
keine konkreteren Angaben machen. Darüber hinaus
90
JENOPTIK AG 2006
verfolgen wir wesentliche, aus unserer heutigen Einschät-
ihr Rating im Jahr 2003. Anlass dafür war die Begebung
zung heraus, zukunftsträchtige Produkt- und Technologie-
der Anleihe. Nach dem abgeschlossenen Verkauf von
entwicklungen.
M+W Zander stufte Standard & Poor’s das Rating von B auf
B+ (outlook stable) herauf. Verbesserungspotenzial wird in
5.4 Gesamtaussage zu Chancen-Risikosituation
und Rating
einer weiteren Reduzierung der Verschuldung und einem
verbesserten Cashflow gesehen. Fitch bewertete Jenoptik
erneut mit B, hob aber den Ausblick von „stable“ auf
Insgesamt betrachtet, bewerten wir unser Chancen- und
„positive“ an. Die Rating-Agentur erwartet, dass Jenoptik
Risikoverhältnis unserem Unternehmen entsprechend
die Verschuldung weiter reduziert, damit das Finanzprofil
als angemessen. Wir haben aus unserer Sicht ein diesem
weiter verbessert wird und der Konzern weiter wächst. Po-
Verhältnis sowie unserer Unternehmensgröße und Organi-
sitive Ratingfaktoren sind laut Fitch zudem eine Steigerung
sation entsprechendes Chancen- und Risikomanagement-
der Profitabilität und die Stärkung der Positionen in den
system installiert, dass uns eine maximale Wahrnehmung
Schlüsselmärkten. Moody’s bewertete Jenoptik bereits im
unserer Chancen bei gleichzeitiger Minimierung der
Januar 2006 und ließ die Einstufung unverändert. Der zu
genannten Risiken gewährleistet. Zentrale und langfristige
diesem Zeitpunkt geplante Verkauf von M+W Zander und
Herausforderungen haben wir erkannt und bereits früh-
das relativ stabile Wachstum der verbleibenden Geschäfte
zeitig entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Mit
und ihre Profitabilität wurden positiv bewertet. 35
Ausnahme der rechtlichen Risiken und der Risiken aus dem
Verkauf von M+W Zander bewegen wir uns in einem für
Neben den finanziellen Kenngrößen und strategischen
unser Unternehmen typischen Chancen-Risikoprofil, das
Aspekten der Unternehmensentwicklung spiegeln sich in
mit unternehmerischem Handeln untrennbar verbunden ist.
der Einschätzung der Rating-Agenturen auch Faktoren wie
Wir meinen zudem, dass wir auch unser Rating verbessern
die Unternehmensgröße und Branchenkennzahlen wider.
können, sobald die Zahlungsmittel mit Verfügungsbeschrän-
Da Jenoptik im internationalen Maßstab zu den kleinen
kung zur Schuldentilgung eingesetzt werden können.
bzw. mittleren Unternehmen mit Rating zählt, erhalten
Die Rating-Agenturen Standard & Poor’s, Fitch und Moody’s
nen einen Abschlag. Zudem wurden die Zahlungsmittel
bewerteten auch im Geschäftsjahr 2006 die Jenoptik und
mit Verfügungsbeschränkungen nicht oder nur teilweise
die von ihr begebene Anleihe. Alle drei Agenturen starteten
berücksichtigt.
wir bei vergleichbaren Strukturen gegenüber Großkonzer-
35
Rating
Bond Rating
Corporate Rating
31.12.06
31.12.05
31.12.04
31.12.03
31.12.06
31.12.05
31.12.04
31.12.03
Standard & Poor‘s
B+
B
B+
BB-
B+
B
B+
BB-
Fitch
B
B
B+
BB
B+
B
B+
BB
Moody’s
B1
B1
B1
Ba3
B1
B1
B1
Ba3
91
KONZERNLAGEBERICHT : CHANCEN- UND RISIKOBERICHT : PROGNOSEBERICHT
6 Prognosebericht
6.1 Künftige Entwicklung des Jenoptik-Konzerns
Synergien aus der hervorragenden Passfähigkeit der Partner
und neue Kunden über Technologie-, Kosten-, Produktions-
Ausrichtung des Unternehmens
und Präsenzvorteile zu gewinnen. Im Fokus stehen dabei
in den kommenden zwei Geschäftsjahren
sowohl die Integration entlang der Wertschöpfungskette
Nachdem 2005 und 2006 der Schwerpunkt auf der grund-
als auch der unterstützenden Funktionen. Zudem wurde
sätzlichen Neuausrichtung des Jenoptik-Konzerns sowie
im Bereich der industriellen Messtechnik im Herbst 2006
dem Verkauf nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte
„Quattro S“ gestartet, ein Programm, das den Rahmen
lag, soll nun die konsequente Weiterentwicklung des
für eine schlankere und effizientere Zusammenarbeit von
Unternehmens erfolgen. Im Zentrum wird die Ausrichtung
Entwicklung, Fertigung und Vertrieb schaffen soll. Auch im
der Organisation und der Prozesse an Kunden und Märk-
Bereich der Verkehrssicherheitstechnik wird 2007 und 2008
ten stehen und damit den Marktauftritt verbessern. Die
die Optimierung aller Prozesse, besonders der Fertigung
strategische und operative Kompetenz des Unternehmens
und der Qualitätssicherung weitergeführt.
wollen wir weiter steigern, das aktive Portfolio-Management zum Ausbau der Kernmärkte sowie die Fokussierung
Neue Produkte und Technologien sollen auch in den kom-
auf wachstums- und ertragsstarke Geschäftsfelder voran-
menden zwei Jahren zu Umsatz und Ergebnis beitragen.
treiben. Im Rahmen dieses Prozesses werden wir auch
Die folgenden Beispiele stehen exemplarisch für weitaus
künftig Aktivitäten und Vermögenswerte zurückführen, die
mehr Produkte und Technologien. Aufgrund der problema-
nicht mehr im strategischen Fokus stehen bzw. nicht zum
tischen Abgrenzung von neuen zu lediglich verbesserten
betriebsnotwendigen Vermögen gehören.
Produkten, wollen wir zum Umsatz- und Ergebnisbeitrag
neuer Produkte jedoch keine Quantifizierungen vornehmen.
Künftige Absatzmärkte wollen wir uns vor allem im Ausland erschließen. Neben weiteren passenden Akquisitio-
Die Qualität des Halbleitermaterials, Grundlage der Hoch-
nen, Beteiligungen oder Kooperationen soll dies auch über
leistungsdiodenlaser, wurde weiter optimiert. Dies führte in
organisches Wachstum erfolgen. Dazu zählen auch neue
Verbindung mit einer neuen Montagetechnologie erneut
Vertriebskonzepte für unsere Systeme und Anlagen, wie
zu höheren Ausgangsleistungen. Die Jenoptik-eigene Pro-
dies zum Beispiel Anfang 2007 erstmals im Bereich der Ver-
duktion des Grundmaterials für Diodenlaser, entscheidend
kehrssicherheitstechnik auf dem nordamerikanischen Markt
für unseren Qualitätsanspruch, lief im Herbst 2006 in der
erfolgte, der über diesen Auftrag hinausgehend für
neuen Fabrik in Berlin-Adlershof an.
die Sensorik-Sparte weiter erschlossen werden soll. Die
Sparte Laser & Optik hat vor allem neue Märkte im Nahen
Die innovative Produktfamilie der luftgekühlten Scheiben-
Osten sowie in Asien im Visier.
laser wurde ebenfalls weiter entwickelt. Auf der Photonics
West im Januar 2007 wurde erstmals der Scheibenlaser
Ohne künftige Akquisitionen ausschließen zu wollen, wird
JenLas® epidot mit einer Wellenlänge von 532 Nanometern
2007 und auch 2008 die weitere Integration der bereits
(grünes Laserlicht) vorgestellt. Er ermöglicht feinere Struk-
getätigten Akquisitionen und Beteiligungen im Vorder-
turen beim Abtragen und Beschriften neuer Materialien
grund stehen. Größtes Vorhaben hierbei ist die Verschmel-
und erschließt somit neue Kundenkreise, zum Beispiel aus
zung der Hommelwerke und der Etamic weltweit, um
der Halbleiter-, Solar- und Kunststoffindustrie.
92
JENOPTIK AG 2006
Um die Position als führender Anbieter von Lasersystemen
Das von Jenoptik 2005 und 2006 entwickelte Laser-Ceilo-
für die Augenheilkunde auszubauen, wird unseren Kunden
meter misst atmosphärische Parameter wie Wolkenhöhe,
seit Anfang 2007 ein neuer Kurzpulslaser vorgestellt. Der
Sichtweite und Höhe der planetarischen Grenzschicht
Ultra-Kurzpulslaser ermöglicht es, Systeme für das so ge-
sowie erstmals auch hohe Wolkenschichten und Zirruswol-
nannte LASIK-Verfahren mit der derzeit höchsten Repeti-
ken. Die Messung erfolgt mit einem opto-elektronischen
tionsrate von 200 kHz am Markt zu platzieren. Die Laser
Laser-Sensor nach dem LIDAR-Verfahren und kombiniert
werden zur Messe LASER 2007 in München am Markt
neueste Technologien aus den Bereichen Lasertechnik, Optik
eingeführt. Bei der Korrektur von Fehlsichtigkeiten des
und Sensorik. Vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam
Auges durch die Bearbeitung der Linse war in den bisheri-
bereits Ende 2006 zu Testzwecken eingesetzt wurden nun
gen Verfahren die Verwendung des mechanischen Micro
60 weitere Geräte geordert, die 2007 ausgeliefert werden.
Keratoms (Hornhauthobel) die Quelle der meisten Komplikationen durch Entzündungen an den Schnittflächen
Am Markt ist seit Anfang 2007 auch die neue Generation
der Hornhaut. Die neuen Femto-Sekunden-Laser-Pulse
der Thermografiekamera VarioCAM®. Mit 768 x 576 bzw.
schneiden mit nie gekannter Genauigkeit und das Gewebe
1.280 x 960 Infrarotpixeln hat sie eine bisher unerreichte
wird nicht thermisch belastet. Durch die hohe Repetitions-
Auflösung. Ausgesuchte Detektoren und lichtstarke
rate des Jenoptik-Lasers kann die Behandlungszeit zudem
Präzisionsoptiken ermöglichen gestochen scharfe Thermo-
verkürzt werden.
grafie-Bilddaten. Einsatzgebiete sind die vorbeugende
Instandhaltung, Bauwerksdiagnostik, Medizin, thermische
Eine hohe Stabilität und Lebensdauer der Kurzpulslaser
Optimierung von Baugruppen und Komponenten, zerstö-
ermöglichen neuartige Mikrooptiken. Mit der Marktein-
rungsfreie Werkstoffprüfung, Prozessüberwachung und
führung von Transmissionsgittern aus Quarzglas und
-automatisierung sowie Qualitätssicherung.
Reflexionsgittern aus dielektrischen Schichtsystemen für
die Kompression von Laserpulsen wurde die Produktpalette
Im Bereich der digitalen Kameratechnik für Profifotografen
der Mikrooptiken aus Jena erweitert. Im Vergleich zu den
wird die neue Mittelformatkamera Hy6 ab dem 2. Quartal
Standardgittern mit Metallbeschichtung zeichnen sich die
2007 in Serie gehen. Bereits Anfang 2007 lagen umfang-
neuen Gitter durch höhere Beugungseffizienz und Zerstör-
reiche Bestellungen vor.
schwellen aus.
In der Verkehrssicherheitstechnik hat die Robot Visual
Im Bereich der Kunststoff-Systeme wurde Anfang 2007 ein
Systems 2006 neben dem TraffiTower ein System zur radar-
neues polymerbasiertes Kameramodul präsentiert. Unter
basierten Geschwindigkeitsanzeige in seine Produktpalette
anderem ist es geeignet für den Einsatz in der Medizintech-
aufgenommen. TraffiDisplay erfasst die Geschwindigkeit
nik und der industriellen Sensorik. Das Modul zeichnet sich
und zeigt sie sofort auf einem LED-Display an – ein schnel-
durch eine äußerst kompakte Bauweise aus und vereint auf
ler Einstieg für die Kunden zu mehr Verkehrssicherheit.
engstem Raum Bildsensorik und eine neuartige, LED-basierte Beleuchtungseinheit. Gelungen ist die Neuentwicklung
In der Mechatronik-Sparte folgen Neuentwicklungen dem
dank langjähriger Optikkompetenz, die mit den Aktivitäten
Trend zu mittleren und kleineren Fahrzeugen für die Wehr-
des relativ jungen Bereiches Aufbau- und Verbindungstech-
technik, so das geschützte Fahrzeug-System Gefas, das
nik vernetzt wurde.
Zukunftsprojekt einer neuartigen, modular aufgebauten
93
KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT
elektrisch angetriebenen Fahrzeugfamilie. An diesem
in Deutschland, Italien und Portugal könnten den Konsum
Projekt arbeitet ESW gemeinsam mit dem Systemhaus
– zumindest kurzfristig – schwächen und damit den Auf-
Rheinmetall, MTU und anderen Partnern.
schwung in Bedrängnis bringen.
Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen der
Deutschland ist im Euroraum derzeit Hauptantriebskraft.
Gesamtwirtschaft und der Branchen der Jenoptik
Infolge der Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19
Der Weltkonjunktur steht nach Ansicht von Ökonomen
Prozent soll es 2007 nach Prognosen der OECD zwar
nach vier Jahren Rekordwachstum für 2007 eine leichte
eine vorübergehende Verlangsamung erleben, dann aber
Abkühlung bevor. Mit einem prognostizierten Wachstum
schnell wieder zum Wachstumspfad zurückfinden. Obwohl
von 4,3 Prozent soll sie aber weich landen. Bereits ab 2008
2007 insgesamt nicht ganz so schwungvoll sein werde
werde die Weltwirtschaft aber wieder Fahrt aufnehmen,
wie 2006, prognostizieren Volkswirte und Institute derzeit
prognostizieren z.B. Experten der Deutschen Bank. Risiken
ein Wachstum von 0,9 bis 2,1 Prozent, angekurbelt von
sehen die Experten neben der unsicheren Entwicklung der
dynamischen Ausrüstungsinvestitionen und einer kräftigen
US-Konjunktur im schwer kalkulierbaren Ölpreis, der aber
Auslandsnachfrage und unterstützt von einem voraussicht-
2007 aufgrund des milden Winters in Europa und den USA
lich stabilen Konsumklima.
stagnieren könnte. Zudem beschäftigt die Experten der
Devisenmarkt, hier vor allem der Dollar, der bereits 2006
Für Asien prognostiziert die Mehrzahl der Analysten wei-
gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspart-
terhin starke Wachstumsraten und eine starke Zunahme
ner knapp sieben Prozent an Wert verloren hat. Risiken
des globalen Gewichtes der asiatischen Schwellenländer.
werden von der OECD auch im fortdauernden globalen
Bis 2015 werde jedes dritte Exportprodukt aus dieser Re-
Ungleichgewicht der Leistungsbilanzen verschiedener
gion stammen. Derzeit sind es rund 28 Prozent. Die OECD
Regionen und der Gefahr zunehmender protektionistischer
geht davon aus, dass Chinas Wirtschaft in den kommen-
Tendenzen gesehen.
den zwei Jahren weiterhin mit Jahresraten von über 10
Prozent wächst. Der Börsencrash vom 27.02.2007 trübte
Auch die künftige US-Konjunktur gilt als Unsicherheits-
die Stimmung, jedoch nur kurzweilig. Einige Experten
faktor. Die Prognosen gingen selten so auseinander. Ent-
sehen in der chinesischen Volkswirtschaft nach wie vor
scheidend wird nach Meinung amerikanischer Volkswirte
einen Risikofaktor. Indien ist der zweite Wachstumsmotor
die Entwicklung des Ölpreises und des Immobiliensektors
der Region. Die gegenwärtige Aufschwungphase der ja-
sein. Für 2007 und 2008 rechnet die OECD mit einem
panischen Wirtschaft ist in eine selbst tragende Expansion
Wachstum des US-BIP von 2,4 bzw. 2,7 Prozent (2006:
eingemündet, deren wichtigste Antriebskräfte die private
3,3 Prozent).
Binnennachfrage und die Unternehmensinvestitionen sind.
Die OECD prognostiziert für 2007 und 2008 jeweils ein
Für die Euro-Zone rechnen die Experten der OECD für
Wachstum des BIP um 2,0 Prozent.
2007 mit einem robusten Wachstum des BIP um 2,2
Prozent, für 2008 um 2,3 Prozent. Da sich Europa im
Die deutschen Hersteller optischer Technologien erwarten
vergangenen Jahr etwas von den USA entkoppeln konnte,
nach Angaben des Branchenverbands Spectaris nach ei-
bestehen gute Chancen, die Wachstumsführerschaft zu
nem zweistelligen Wachstum in 2006 für die kommenden
übernehmen – wäre da nicht der Fiskus. Steuererhöhungen
fünf Jahre ein jährliches Umsatzplus von etwa 10 Prozent.
94
JENOPTIK AG 2006
Die Wichtigkeit der photonischen Industrie zeigt sich an
für 2007 weltweit ein Plus von 10 Prozent auf knapp 274
den Auswirkungen, die sie auf andere Branchen wie die
Mrd US-Dollar wohingegen VLSI Research von 5,2 Pro-
Automobilindustrie, die Medizintechnik oder den Infor-
zent Zuwachs ausgeht. Für die Equipment-Hersteller wird
mations- und Kommunikationssektor hat. Während nach
eine „Atempause“ mit Umsätzen nur knapp über jenen
Angaben der Technologieplattform Photonics21 in Europa
von 2006 prognostiziert. Gut gefüllte Auftragsbücher der
rund 200.000 Jobs direkt in den photonischen Technolo-
großen Ausrüster wie ASML widersprechen dem aber. Der
gien verankert sind, hängen noch einmal 2 Mio Beschäfti-
weltweite Equipment-Verband SEMI sieht ein Wachstums-
gungsverhältnisse in der verarbeitenden Industrie von den
potenzial von 4,0 Prozent auf dann 42,1 Mrd US-Dollar bei
Forschungsergebnissen und praktischen Anwendungen der
den Ausrüstungen und für 2008 dann wieder ein zweistel-
Branche ab.
liges Wachstum. Für 2009 wird das Durchbrechen der 50
Mrd US-Dollar-Marke vorhergesagt.
Der Markt für Lasertechnologien erwartet nach einer
Konsolidierungsphase nach Schätzungen von Laser Focus
Der Weltmarkt der Automatisierungstechnik soll nach
World für 2007 ein weltweites Umsatzwachstum von 8
Schätzungen des ZVEI-Fachverbands Automation langfristig
Prozent, womit er erstmals die 6 Mrd US-Dollar-Grenze
rund 6 bis 8 Prozent pro Jahr wachsen. In den etablierten
überschreiten würde. Bis zum Jahr 2010 erwartet Optech
Märkten werden sich die Zuwachsraten jedoch tendenziell
Consulting für den Weltmarkt für industrielle Lasersys-
dem der Abnehmerindustrien angleichen. Gleichzeitig ver-
teme ein mittleres jährliches Wachstum von 13 Prozent.
schieben sich die Weltmarktanteile. So werde das Wachs-
Der Bereich der Lasermakrobearbeitung soll um knapp 10
tum in Osteuropa, Indien und China deutlich über dem in
Prozent pro Jahr zulegen, der Markt für Lasersysteme für
Westeuropa liegen. Neben traditionellen Anwendungen,
die Mikrobearbeitung, die vor allem im Elektronik- und
wie dem Maschinen- und Anlagenbau oder der Fahrzeug-
Halbleiterbereich zum Einsatz kommen, sogar um gut 20
technik, werden Automatisierungslösungen zunehmend
Prozent jährlich.
auch für endkundennahe Bereiche deutlich günstiger.
Der Branche für Messtechnik und Sensorik wird mittel-
Der deutschen Automobil-Branche bestätigen erste Januar-
fristig ein weltweites jährliches Wachstum von 5 bis 10
zahlen eine befürchtete Absatzdelle auf dem Heimatmarkt
Prozent zugesprochen. Für Deutschland prognostiziert
im Frühjahr 2007 nach vorgezogenen Käufen Ende 2006.
der Fachverband für Sensorik AMA circa 8 bis 12 Prozent
Der Export als wichtigster Pfeiler der deutschen Autoin-
Wachstum. Motor und Technologietreiber soll wieder die
dustrie soll aber Zugpferd bleiben. Ziel sei laut VDA die
Automobilbranche mit ihren Zulieferern sein, die durch
Wiederholung der 2006er Zahlen. Die Ausfuhren waren
eine Fülle neuer Abgas-Normen zu Innovationen getrieben
um 2,5 Prozent auf knapp 3,9 Mio Fahrzeuge gestiegen.
wird. Für die deutsche Sensorikbranche sieht der AMA in
Für die amerikanischen Hersteller stellt sich die Herausfor-
einer Exportstudie in Märkten wie Japan und China erhebli-
derung, schnell dem Kundenwunsch nach kleineren Fahr-
ches Potenzial, das bisher noch nicht genutzt werde.
zeugen im Zuge der gestiegenen Energiepreise nachzukommen. Gewinner, so die Meinung von Topmanagern der
Für den weltweiten Halbleitermarkt sind die Wachstums-
Branche, seien chinesische, indische und andere asiatische
aussichten differenziert: Nach 9 Prozent Umsatzplus in
Marken.
2006 erwartet der amerikanische Branchenverband SIA
95
KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT
Auf dem Weltmarkt für Verkehrsüberwachung sieht die
Generation von Wettersatelliten, für die grundsätzliche
Jenoptik-Tochter ROBOT Visual Systems GmbH für die
Entscheidungen im Jahr 2007 anstehen, bieten die Mög-
kommenden Jahre weiteres Wachstumspotenzial durch die
lichkeit zum Ausbau der Jenoptik-Marktpositionen.
digitale Kameratechnik. Die gemeinsam mit der Jenoptik
entwickelte 11-Mio-Pixel-Kamera ist ein Meilenstein für
Die Medizintechnik ist wichtiger Teil des weltweiten Wachs-
den zukünftigen Vorsprung am Markt.
tumsmarktes Gesundheitswirtschaft, der in Deutschland
aber durch bislang unzureichende Weichenstellungen in
In der Luftfahrtindustrie sind sich Airbus und Boeing bei
der Gesundheitspolitik behindert wird. Der Branchenver-
der Prognose für die kommenden 20 Jahre einig: Beide er-
band Spectaris beziffert den Investitionsstau in deutschen
warten einen Bedarf an neuen Maschinen mit mehr als 100
Krankenhäusern und Arztpraxen inzwischen auf bis zu 30
Sitzen im Wert von 2,6 Billionen Dollar. Die Amerikaner
Mrd Euro. Auch das Bundesministerium für Bildung und
rechnen dabei mit der Auslieferung von weltweit 27.200
Forschung prognostiziert in einem Ausblick bis 2010 ein
neuen Flugzeugen, die Europäer mit rund 22.600 weltweit.
weiter unterdurchschnittliches Wachstum der deutschen
Gründe für den anstehenden Boom sind die zunehmende
Medizintechnik von 4,1 Prozent jährlich. Die prognostizier-
Vernetzung der Volkswirtschaften, die Aufholjagd der
ten jährlichen Zuwachsraten des weltgrößten Medizin-
Schwellenländer sowie der Nachholbedarf amerikanischer
technik-Marktes USA liegen hingegen den Angaben des
Fluggesellschaften. Der weltweite Flugverkehr soll nach
Bundesverbands Medizintechnologie zufolge bei 6,6 Pro-
Schätzungen des Bundesverbands der Deutschen Luft- und
zent. Insgesamt ist die Medizintechnologie aber eine hoch
Raumfahrtindustrie in den nächsten Jahren um rund 5 Pro-
innovative Branche, in der mehr als die Hälfte des Umsat-
zent jährlich steigen. Ein rasantes Wachstum verzeichnen
zes mit Produkten nicht älter als drei Jahre erzielt wird.
laut Airbus besonders die so genannten BRIC-Staaten.
Rund 7 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und
Entwicklung reinvestiert.
Die zahlreichen erfolgreich abgeschlossenen Missionen
der internationalen Raumfahrtindustrie in 2006 machen
Der Wehrtechnikmarkt steht unter starkem Einfluss der
diese für das Jahr 2007 optimistisch. Während die US-
politischen Großwetterlage. Die Branche ist besonders
Administration das für die ISS geplante große Forschungs-
durch die amerikanische Strategie beeinflusst, dem mit
programm zusammengestrichen hat, gibt es international
Abstand größten Rüstungsmarkt der Welt. Seitdem die
große Anstrengungen, die Situation zu stabilisieren. Damit
Demokraten den amerikanischen Kongress dominieren,
eröffnen sich für europäische und japanische Technologien
sagen Fachleute jedoch Sparrunden voraus, von denen vor
Chancen. Die Forcierung der US-Weltraumpolitik auf be-
allem langfristige Rüstungsvorhaben betroffen sein könn-
mannte Vorstöße zu Mond und später auch Mars eröffnet
ten. Europäische Anbieter streben jedoch weiterhin nach
der Jenoptik-Technologie ebenfalls Chancen. Die Mars Ex-
einem Ausbau des Nordamerikageschäftes.
press Sonde der ESA liefert auch dank Spitzentechnologie
aus Jena weiterhin spektakuläre Bilder der Marsoberfläche.
Produktseitig geht der Trend bei den für die ESW GmbH
Für 2007 ist die Verabschiedung einer European Space
wichtigen militärischen Landfahrzeugen insgesamt weg
Policy (ESP) unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft ge-
vom schweren Gerät. In Zukunft sind hier kaum Neuent-
plant, von der weitere Impulse für die Branche kommen
wicklungen geplant. Absehbar sind jedoch Upgrades der
sollen. Vor allem auch das GMES-Programm und eine neue
bestehenden Fahrzeuge, die auch die Waffenstabilisierung
96
JENOPTIK AG 2006
betreffen können. Die Tendenz geht hin zu mittleren und
dieser Sparte 2007 mit 180 bis 190 Mio Euro am stärksten
kleineren Fahrzeugen, die lufttransportfähig und flexibel
sein. Für 2008 wird der Umsatz in Abhängigkeit von der
einsetzbar sind.
konjunkturellen Situation weiter steigen, der zum Teil
akquisitionsbedingte Umsatzsprung in 2006/2007 wird
6.2 Künftige Entwicklung der Geschäftslage
sich auf Basis eines rein organischen Wachstums in 2008
jedoch nicht in gleicher Weise wiederholen lassen. Ziel ist
Voraussichtliche Entwicklung wesentlicher Kennzahlen
es, dann die 200-Millionen-Euro-Marke zu überschreiten.
Der Umsatz soll mit durchschnittlich rund 10 Prozent
Die Mechatronik-Sparte kann durch langfristige Aufträge
pro Jahr, inklusive kleinerer Akquisitionen, wachsen. Im
künftige Umsätze besser prognostizieren als die beiden an-
abgelaufenen Geschäftsjahr 2006 haben wir 18,3 Prozent
deren Sparten. Hier sollen die Umsatzerlöse 2007 zwischen
Wachstum geschafft und damit auch aufgrund der guten
120 und 130 Mio Euro liegen. Für 2008 wird ein Umsatz
konjunkturellen Grundstimmung das Soll weit übertroffen.
jenseits der 130 Mio Euro angepeilt. 36
Für 2007 streben wir Umsatzerlöse zwischen 510 und 535
Mio Euro an, für das Jahr 2008 soll der Umsatz über der
Beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit streben wir für
Marke von 550 Mio Euro liegen. Zum Umsatzwachstum
den Gesamtkonzern eine EBIT-Marge von 7,5 bis 8 Prozent
sollen alle drei Sparten des Konzerns beitragen.
an. Neben den grob 30 Mio Euro Umsatz der ehemaligen
ETAMIC S.A. bei einem voraussichtlich geringen Ergebnis-
36
Die Sparte Laser & Optik plant nach dem Umsatzsprung
beitrag sowie Integrationskosten ist diese Zielmarge auch
von 33,1 Prozent in 2006 für 2007 eine Konsolidierung auf
auf den Anlauf kleinerer F+E-Projektgesellschaften zurück-
hohem Niveau und damit Umsätze zwischen 200 und 210
zuführen. Zudem reduzieren sich die EBIT-Beiträge der
Mio Euro. Im Jahr 2008 soll das Wachstum anziehen und
Immobilien im Zuge des erfolgten und weiteren Abverkaufs.
die Umsätze bei über 220 Mio Euro liegen. In der Sensorik-
Mittelfristig soll die EBIT-Marge auf 9 bis 10 Prozent
Sparte zeigt sich 2007 deutlich der erstmals voll enthal-
steigen. Ob wir dies jedoch schon im Jahr 2008 erreichen
tene Umsatz der Etamic. Demzufolge soll das Wachstum
werden, möchten wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht
Ziele 2007 und 2008 in Mio Euro
Ist 2006
Ziel 2007
Ziel 2008
Umsatz Konzern
485
510 – 535
> 550
Umsatz Laser & Optik
199
200 – 210
> 220
Umsatz Sensorik
153
180 – 190
> 200
Umsatz Mechatronik
127
120 – 130
> 130
EBIT-Marge Konzern
7,9 %
7,5 bis 8 %
> 8%
ca. 40%
ca. 40%
rund 3.300
rund 3.400
EK-Quote
Mitarbeiter
34%
3.192
F+E-Aufwendungen
34
37
38
Investitionen
40
36 – 44
ähnlich
97
KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT
prognostizieren. Für eine qualitative Ergebnisverbesserung,
hinaus klar definiert. Ein neuer Innovations-Manager soll
so aus Massen- und Lerneffekten, einer aktiven Portfolio-
auf Ebene des Gesamtkonzerns die Forschungsaktivitäten
steuerung, der erfolgreichen Integration von Akquisitionen,
künftig koordinieren, vorhandene Ressourcen effizient
der Markteinführung neuer Produkte und der weiteren
verteilen und noch nicht genutzte Ressourcen, zum Beispiel
Internationalisierung, sehen wir in Zukunft Potenziale.
Fördermittel, erschließen.
Beim Zinsergebnis erwarten wir 2007 infolge der letzt-
Die Mitarbeiterzahl soll sich 2007 und 2008 weiter erhöhen.
maligen Zinsaufwendungen für die Anleihe und deren
Ohne Akquisitionen rechnen wir mit einem organischen Zu-
Rückkauf deutlich negative Effekte auf das Jahresergeb-
wachs um 150 bis 200 Mitarbeiter auf rund 3.400. Über die
nis. Während für 2007 ein negativer Zinssaldo zwischen
strategischen Herausforderungen dabei und unsere aktiven,
Zinsaufwendungen für die Anleihe und Zinserträgen für die
langfristigen Maßnahmen, haben wir ausführlich
auf einem separaten Konto hinterlegten Zahlungsmittel mit
berichtet. Die Kindertagesstätte im Jenaer Gewerbegebiet
Verfügungsbeschränkung von 6 Prozentpunkten anfallen
Göschwitz soll im Sommer 2007 fertiggestellt sein. Im Sep-
wird, wird sich die Zinssituation nach Rückzahlung der
tember 2007 sollen hier die ersten Kinder einziehen.
Anleihe in 2008 deutlich entspannen.
Das Umwelt- und Qualitätsmanagement wird auch in den
Bei der Auftragslage wollen wir von der anhaltend guten
kommenden Jahren eine zentrale Herausforderung des
Konjunktur, vor allem im europäischen Raum profi-
Jenoptik-Konzerns bleiben. So will die Jena-Optronik GmbH
tieren. Großaufträge aus der Sicherheits- und Wehr-
ab 2008 am Projekt Ökoprofit teilnehmen. Bei dem Projekt
technik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie sind – wie
arbeiten mehrere Unternehmen einer Region gemeinsam
in den vergangenen Jahren – auch in den kommenden
mit regionalen Kooperationspartnern am schonenden
Jahren möglich. Da diese ein Einzelvolumen im zweistelli-
Einsatz von Ressourcen wie Energie oder Betriebsmitteln.
gen Millionen-Euro-Bereich haben können, sind Prognosen
In der Folge soll 2009 ein Umweltmanagementsystem
für Auftragseingänge und Auftragsbestände nicht seriös
etabliert werden. Ziel ist es, dieses dann nach ISO 14001
möglich. Wir glauben jedoch, dass wir mit einer in Zukunft
überprüfen zu lassen. Auch die JENOPTIK Polymer Systems
ganz klar an Kunden und Märkten ausgerichteten Jenoptik
GmbH plant, sich 2007 nach Umweltkriterien zertifizieren
Auftragseingänge erreichen können, die deutlich über
zu lassen. Qualitätsprozesse und ihre weitere Verbesserung
denen des Jahres 2006 liegen.
stehen im Mittelpunkt der Fertigungs- und Prozessentwicklungen in den Bereichen industrielle Messtechnik und
Forschung- und Entwicklung ist weiter unser Grundstein
Verkehrssicherheitstechnik.
für Erfolge am Markt und bei Kunden. Die F+E-Aufwendungen, ohne Auftragsentwicklungen und Aktivierungen,
Erwartete Finanzlage
sollen in den kommenden beiden Jahren inklusive zum
Für die Finanzierung stehen neben den Kassen- und Bank-
1.1.2007 neu konsolidierter Gesellschaften leicht auf 36
guthaben in Höhe von 10,6 Mio Euro zum 31.12.2006 auch
bis 38 Mio Euro steigen. Mit neuen großen F+E-Projekten,
Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe 3,6 Mio Euro
die wir aus Wettbewerbsgründen nicht nennen wollen,
– im Wesentlichen Geldmarktfonds – sowie nicht ausge-
sowie Weiterentwicklungen bestehender Produkte, haben
nutzte Kreditlinien in Höhe von 47,0 Mio Euro zur Verfügung.
wir unsere F+E-Roadmap für die Jahre 2007 und darüber
Das Commercial-Paper-Programm ist per 20.02.2007 mit
98
JENOPTIK AG 2006
nur 13,5 Mio Euro ausgenutzt und könnte im Bedarfsfall je
Wie angekündigt planen wir, diese frei werdenden Mittel
nach Marktgegebenheiten auf die maximale Summe von
zur vorzeitigen Rückzahlung der Hochzinsanleihe, die im
100 Mio Euro ausgeweitet werden. Dies ist jedoch nicht
Herbst 2010 endfällig ist, einzusetzen. Hierfür besteht im
vorgesehen. Die Liquiditätsreserven im Anlagevermögen,
November 2007 eine Call-Option zum Kurs von knapp 104,
die ohne größere Kosten und ohne signifikant in das
was einem Rückzahlungsvolumen von knapp 156 Mio Euro
laufende operative Geschäft einzugreifen, innerhalb eines
entspricht. Bei Rückzahlung in genannter Form wird sich
Jahres in liquide Mittel umgewandelt werden könnten,
die Nettoverschuldung aufgrund der Vorfälligkeitsentschä-
belaufen sich auf rund 20 bis 25 Mio Euro.
digung zunächst leicht erhöhen. Die Bruttoverschuldung
(Nettoverschuldung ohne Berücksichtigung der liquiden
Zur Finanzierung von Akquisitionen wird Jenoptik auf das
Mittel) hingegen wird sich deutlich verringern, die Bilanz
jeweils mögliche und passende Finanzierungsinstrument
wird sich weiter um rund 140 bis 150 Mio Euro verkürzen,
zurückgreifen: Kleinere Akquisitionen sollen aus laufenden
einhergehend mit einer weiteren Steigerung der Eigenkapi-
Cashflows und den vorhandenen Liquiditätsquellen erwor-
talquote auf knapp 40 Prozent.
ben werden. Für größere Akquisitionen stehen zum einen
die als Kasse/Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung
Im November 2007 wird eine Verbindlichkeit der Jenoptik
ausgewiesenen Mittel aus dem Verkauf von M+W Zander
gegenüber den Minderheitsaktionären von M+W Zander
in Höhe von 143,2 Mio Euro zur Verfügung, die jedoch
in Höhe von 15 Mio Euro fällig. Ein Kaufpreisanspruch in
primär für die Rückzahlung der Anleihe genutzt werden
gleicher Höhe, ursprünglich zum gleichen Termin fällig,
sollen. Zum anderen kann die Jenoptik auf die Finanzie-
wurde Ende 2006 frühzeitig beglichen und reduzierte die
rungsinstrumente aus den Beschlüssen der Hauptversamm-
Verschuldung. In unseren Finanzplanungen für das Jahr
lung 2005 zurückgreifen.
2007 ist die fällige Auszahlung berücksichtigt.
Im Mai 2007 ist die Jenoptik verpflichtet, den Gläubigern der
Der Liquiditätsbedarf für die vollständige Tilgung der
Hochzinsanleihe in Höhe der bis zu diesem Zeitpunkt noch
Hochzinsanleihe (abzüglich der heute bereits vorhandenen
nicht reinvestierten Gelder aus dem Verkauf des aufgegebe-
143,2 Mio Euro) und die Restzahlung an die Minderheits-
nen Geschäftsbereiches ein Rückkaufangebot zum Kurs von
aktionäre des aufgegebenen Geschäftsbereiches stellen
100 zu machen. Aufgrund des hohen Nominalzinssatzes der
wir durch Nutzung des operativen Cashflows und der
Anleihe und einem stetigen Kurs der Hochzinsanleihe 2006
Kreditlinien dar. Aufgrund des immer noch günstigen
über 100, gehen wir davon aus, dass die Gläubiger unser
Zinsniveaus prüfen wir aktuell neue Finanzinstrumente,
Pflichtangebot nicht annehmen werden. Sollte dies doch der
um unsere Verschuldung auch nach Tilgung der Hochzins-
Fall sein, würde sich unter Ausnutzung der Guthaben mit
anleihe langfristig aufzustellen. Die Wahl passender
Verfügungsbeschränkung eine deutliche Zinsverbesserung
Finanzierungsinstrumente machen wir von den jeweiligen
durch die Einsparung der Zinsdifferenz zwischen Soll- und
Marktgegebenheiten abhängig. Für 2008 sind keine größe-
Habenzinsen ergeben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass un-
ren Finanzumschichtungen geplant, da weder mittel- noch
ser Angebot abgelehnt wird und damit unsere Pflicht entfällt,
langfristige Finanzverbindlichkeiten in 2008 fällig werden.
das Geld auf einem Treuhandkonto zu separieren. Tritt dies
Der geplante positive Cashflow aus laufender Geschäfts-
ein, wird sich der Liquiditätsspielraum der Jenoptik ab Juni
tätigkeit soll zur Finanzierung des weiteren Wachstums
2007 kurzfristig erheblich ausweiten.
und zur Tilgung kurzfristiger Schulden genutzt werden.
99
KONZERNLAGEBERICHT : PROGNOSEBERICHT
Mit einem aktiven Working-Capital-Management sollen in
Wachstumswert, die Eigenkapitalquote weiter in Richtung
den kommenden beiden Jahren die Working-Capital-Quote
internationaler Vergleichs- und Wettbewerbsunternehmen
sinken und die operativen Cashflows dementsprechend
zu erhöhen.
steigen. In den vergangenen Jahren war das Working Capital parallel zum Umsatzwachstum gestiegen und minderte
6.3 Gesamtaussage zur künftigen Entwicklung
damit den Cashflow wesentlich. Beide Kenngrößen sind
seit 2006 neue und zentrale Bestandteile der Berichterstat-
Chancen für unsere künftige Entwicklung resultieren aus
tung innerhalb des Konzerns.
einer anhaltend positiven Entwicklung des konjunkturellen
Umfeldes und unserer Branchen Eine wesentliche
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Ver-
Abschwächung der Wachstumsdynamik sehen wir zum
mögenswerte sollen 2007 (ohne Zugänge aus Erstkonsoli-
momentanen Zeitpunkt nicht, lediglich für die Halblei-
dierungen) zwischen 36 und 44 Mio Euro liegen und damit
terindustrie gehen die Prognosen für 2007 auseinander.
etwa auf dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres.
Die breite Diversifikation unseres Produkt-, Kunden- und
Diese Angabe beinhaltet auch den Ausbau des Service-
Marktportfolios erhöht die Wahrscheinlichkeit in einem
Providing-Geschäftes der Verkehrssicherheitstechnik im
konjunkturell positiven Gesamtklima nachhaltig zu wach-
Zuge des erhaltenen Großauftrages in Nordamerika. Die
sen. Zusätzliche Wachstumschancen ergeben sich auch
Verkehrsüberwachungsanlagen werden vertragsgemäß
aus der gut gefüllten Technologie-Pipeline, die uns in den
über einen Zeitraum von 5 Jahren von einer (konsolidier-
nächsten Jahren die Einführung einer Reihe von neuen
ten) Jenoptik-Betreibergesellschaft betrieben werden und
Produkten ermöglichen wird. Mittelfrisitig ergeben sich
daher im Sachanlagevermögen aktiviert. Die weiteren
weitere Impulse für profitables Wachstum aus der konse-
Investitionen beinhalten vor allem Rationalisierungs- und
quenten Ausnutzung unserer vielfältigen Internationalisie-
Ersatzinvestitionen in die entwicklungs- und anlageninten-
rungsansätze in Europa, USA, Asien und auch Nordafrika.
sive Sparte Laser & Optik. Weiterhin sind kleinere Erweite-
Um potenziellen unternehmenstrategischen Risiken entge-
rungsinvestitionen in der Mechatronik-Sparte geplant, die
gen zu wirken, haben wir konkrete Maßnahmen ergriffen,
zusätzliche zukünftige Serviceumsätze absichern. Für 2008
die auf erläutert sind. Setzen wir diese erfolgreich
soll das Investitionsvolumen ähnlich ausfallen, wobei Ver-
und nachhaltig um, sehen wir langfristig eine Steigerung
änderungen vor allem von der weiteren Marktentwicklung
unserer leistungswirtschaftlichen Chancen. Unser überge-
und neu erhaltenen Aufträgen abhängig sein werden.
ordnetes Ziel ist es, unsere technologische Leistungskraft
verstärkt in konkreten Kundennutzen umzusetzen. Vor
Die zukünftige Dividendenpolitik soll der Positionierung
diesem Hintergrund werden wir die konsequente Ausrich-
des Konzerns als Hochtechnologieunternehmen folgen.
tung des Unternehmens an unseren Kunden und Märkten
Gewinne sollen in den Ausbau des Technologie- und
in den Mittelpunkt stellen. Hier werden wir unser Profil in
Produktportfolios reinvestiert werden. Wir planen als
den kommenden Jahren nachhaltig schärfen.
JENA, 7. MÄRZ 2007
ALEXANDER VON WITZLEBEN
100
DR. MICHAEL MERTIN
KPMG
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss --bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
Anhang-- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der JENOPTIK Aktiengesellschaft, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die
Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen
handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung
über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht
abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis
von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass
unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
4509-1194365
1
KPMG
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht
der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JENOPTIK Aktiengesellschaft. Der Lagebericht steht
in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage
der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend
dar.
Berlin, den 13. März 2007
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Schindler
Wirtschaftsprüfer
2
Dr. Kronner
Wirtschaftsprüfer
4509-1194365