JiM – Das Magazin 34 - Gemeinsam Zukunft Gestalten

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JiM – Das Magazin 34 - Gemeinsam Zukunft Gestalten
kost nix < Juni 2011 < #34
Garantiert ohne EHEC!
Zonen-Gaby (37)
im Pech (†):
Ihre
letzte
Banane
Außerdem:
Revolution
Nazi-Bauten
JuPa MHL
Jusos UHK
Kabelbruch
DJ Mixa
NoXeeN
SCUM
DJ Tari
Inhalt
Hinweis
Anmeldung zum Akustikabend ......... 2
Gemeinsam Zukunft gestalten
MuK e.V. verzichtet auf Fördermittel ... 4
Ihr wollt Teil des Akustikabends
sein? Euch mit euren musikalischen, künstlerischen oder literarischen Stücken und Arbeiten einem
großen Publikum vorstellen? Dann
lasst uns Kostproben eures Schaffens zukommen und bewerbt euch
für den Akustikabend 2011!
Wer kann sich bewerben?
Bewerben können sich alle Personen oder Gruppen, die künstlerisch, literarisch und/oder musikalisch tätig sind. Die musikalischen
Stücke sollen auf akustischen Instrumenten arrangiert sein.
Der Auswahlprozess
Bis zum 31.08.2011 könnt ihr
über das Bewerbungsportal unter
www.akustikabend.de eure Bewerbungsunterlagen hochladen. Wie
das genau funktioniert, findet ihr
auf der Internetseite beschrieben.
Dann wird eine fachkundige, dreiköpfige Jury eine Auswahl für den
Akustikabend treffen. Bis zum
30.09.2011 wird euch mitgeteilt,
welche Entscheidung die Jury getroffen hat.
Was gehört zu euren Bewerbungsunterlagen?
Bitte lasst uns folgendes über das
Bewerbungsportal unter www.
akustikabend.de zukommen:
1. Eine Kurzbeschreibung eurer Person oder Gruppe: Daraus sollte in
Kürze hervorgehen, wer ihr seid,
was ihr bisher gemacht habt und
was ihr beim Akustikabend 2011
gerne umsetzen wollt. Dazu kommt
noch eine Kontaktadresse mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse.
Die Kurzbeschreibung kann im pdfoder doc-Format hochgeladen werden.
2. Ein Foto von euch als Gruppe
oder Person: Dieses Foto sollte eines sein, dass wir eventuell auch
für Pressezwecke nutzen können.
Das Foto sollte im jpg- oder gifFormat hochgeladen werden.
3. Zwei bis drei Referenzstücke/arbeiten: Als letztes lasst ihr
uns ein paar Kostproben eurer Arbeit zukommen. Dies können Musik/Audiostücke (im mp3-Format),
Fotos eurer Kunst (im jpg/gifFormat) oder Textauszüge (im
pdf/doc-Format) sein. Videos können nicht hochgeladen werden.
Nutzt für Videos bitte die Möglichkeit, diese postalisch auf einer
CD/DVD an uns zu senden. Die
hochgeladenen Stücke/Arbeiten
sind die Grundlage für die Auswahl
der Jury und sollten dem entsprechen, was beim Akustikabend präsentiert werden soll.
Kontakt/weitere Informationen
Ihr könnt uns jederzeit via E-Mail erreichen. Schreibt dazu an: [email protected]! Weitere Informationen zum Akustikabend
und postalische Kontaktdaten findet ihr unter: www.akustikabend.de. Wir freuen uns auf eure
Einsendungen!
Sven Tasch, Gründer, und Daniel
Diegmann, Vorsitzender art.tack
global e.V.
Oleg Shevchenko, Jusos UHK ......... 22
IG Jugendparlament Mühlhausen .... 26
Tipp
Ausstellung “gemüsegarten” .......... 28
Pinnwand
Spielplan 3K ............................... 12
Veranstaltungsplan KuFa .............. 13
Tanzt! - Kulturinsel Mühlhausen ....... 14
Beratung für Opfer rechter Gewalt .... 15
Denk mal drüber nach
Revolution. Überall Revolution! ....... 21
Warnemünde im Mai .................... 32
Mühlhausen... ............................. 32
Vorgestellt
Nazi-Bauten in Berlin ..................... 16
Ausbildung im Brauhaus zum Löwen . 24
Krach und Stille
DJ Tari, Meine Musik muss man ....... 30
DJ Mixa, Musik ist die Droge ............ 31
Poster
Lass den Kopf nicht hängen ............ 18
Schwarze Poesie
Dark Jesus von Stephan Pitelka ....... 33
Interviews
Zonen-Horst packt aus .................. 20
Das Letzte
Gregor: Für Leerlauf ziehen ............. 34
...aber garantiert ohne EHEC!
Ausschreibung für den Akustikabend am 5.11.11 in
der Obereichsfeldhalle in Leinefelde-Worbis
Kurz und Knapp
Falsche Nummer ............................. 5
Dokumentation über NS-Opfer .......... 5
Staatssekretär übergibt Lottomittel .... 5
NoXeeN Live ................................... 5
Abgesagt ....................................... 6
Friedensfest in MHL ......................... 6
Frühjahrsputz in Mirow ..................... 6
Tag der Jugend ................................ 7
All together ..................................... 7
Interview mit irgendeiner Zeitung ....... 8
Musiker gesucht ............................. 8
Gewinnerin Preisrätsel ..................... 8
SCUM aufgelöst .............................. 8
Neue Jugendpflegerin ...................... 9
Stilbruch in LSZ ............................... 9
Kabelbruch .................................. 10
Klage ........................................... 10
Wütend in Bad Tennstedt ................ 10
Projekttag in der Röbling-Schule ...... 11
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Gefördert mit Lottomitteln des Freistaates Thüringen durch
das Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
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www.jim-zone.de
2
3
MuK-Verein verzichtet
auf Fördermittel
Auf 3.000 Euro an bewilligten Fördermitteln verzichtet der Musik und
Kulturverein (MuK) aus Mühlhausen. Der Verein hatte das Geld
über das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“
beantragt. Er wollte es für ein Friedensfest und eine Tagesveranstaltung mit Seminaren und einem daran anschließenden Konzert „Für
Demokratie und bunte Vielfalt“ verwenden. Als Grund für den Verzicht
nannte Annett Wunderle, die Vorsitzende des Vereins, eine Demokratieerklärung, die von allen unterschrieben werden muss, die För
dermittel aus dem Bundesprogramm nutzen wollen. Mit der Erklärung bestätigen sie schriftlich,
dass sie sich zur „freiheitlichen demokratischen Grundordnung der
Bundesrepublik Deutschland bekennen und eine den Zielen des
Grundgesetzes förderliche Arbeit
gewährleisten“. Außerdem bekunden sie, als Träger geförderter Maßnahmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten „und auf eigene Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass
die als Partner ausgewählten Organisationen, Referenten etc. sich
ebenfalls den Zielen des Grundgesetzes verpflichten.“ Der Sinn und
Zweck dieser Erklärung, was unter
ausgewählten Organisationen, Referenten zu verstehen ist, wie deren Einstellung zum Grundgesetz
überprüft werden kann und zu wel
4
chen Konsequenzen ein Verstoß gegen die Erklärung führt, wird in einem vierseitigen Anhang mit Hinweisen näher erläutert. „Die Zuwendungen aus dem Bundesprogramm werden zur Durchführung
der Projekte dringend benötigt,
trotzdem verweigern wir die Unterschrift der Extremismusklausel,
wenn diese Voraussetzung für den
Mittelabruf sein sollte.“, so die Vereinsvorsitzende. „Mit der Erklärung
wird ein Klima des Misstrauens und
der Denunziation gefördert, damit
werden all diejenigen unter Generalverdacht gestellt, die sich täglich
für praktizierte Demokratie und gegen Rechtsextremismus engagieren.“ schreibt sie in einer Pressemitteilung. „Eine unabhängige Zivilgesellschaft stellt einen unabdingbaren Bestandteil einer lebendigen Demokratie dar. Wir betrachten die Klausel als staatlichen Eingriff in zivilgesellschaftliches, politisch-kulturelles Engagement.“
Der Verein hat sich deswegen mehrheitlich dafür entschieden, die Förderung nicht anzunehmen. „Wir
weigern uns, unsere Partner auszuspionieren und dabei den Extremismusdefinitionen staatlicher Behörden zu folgen.“ Derzeit wird
nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für beide Projekte gesucht. Das Friedensfest soll auf jeden Fall stattfinden, wenn nötig in
einem kleineren Rahmen. Das Bun
knapp
&kurz
desprogramm „Toleranz fördern –
Kompetenz stärken“ zielt darauf
ab, ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und den Einsatz
für Vielfalt und Toleranz zu fördern.
Es ist der Nachfolger der Programme „Vielfalt tut gut. - Jugend für
Vielfalt, Toleranz und Demokratie“
und „kompetent. für Demokratie Beratungsnetzwerke gegen
Rechtsextremismus“. Wie diese ist
es beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) angesiedelt. Die zuständige Ministerin, Kristina
Schröder (CDU), hatte darauf bestanden, dass alle, die Projekte mit
Fördermitteln aus dem Nachfolgeprogramm umsetzen wollen, eine
Demokratieerklärung unterschreiben müssen. Diese ist nicht nur bei
Trägern aus der Region umstritten.
Initiativen und Organisationen aus
ganz Deutschland demonstrieren
dagegen. Verfassungsrechtler, Wissenschaftler und Journalisten lehnen die Klausel ab. SPD, Grüne
und Linkspartei wollen sie kippen.
Der Berliner Senat wirbt bereits für
eine Bundesratsinitiative dagegen.
Neben dem grundsätzlichen Misstrauen, das sich in einer solchen Erklärung ausdrückt, haben viele ihrer Gegner vor allem Probleme damit, ihre Partner zu überprüfen.
Laut eines Berichts von „WeltOnline“ hatte das BMFSFJ eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben.
Demnach halten 53 % der Befragten „das schriftliche Bekenntnis
der Träger zu unserer Demokratie
und Verfassung für sinnvoll“. Im Osten Deutschlands ist eine knappe
Mehrheit dagegen. Ob da Erfahrungen von früher nachwirken?
Weitere Informationen gibt es im
Internet unter: www.toleranzfoerdern-kompetenz-staerken.de
Falsche Nummer
Die im Interview mit Stefan Wenzel
in der letzten Ausgabe abgedruckte
Telefonnummer erwies sich zum
Leidwesen aller als falsch. Wie
auch immer schlich sich eine
Sechs zu viel in die Zahlenkombination. Wer Stefan oder einen
Künstler seines Labels Unity Heart
buchen möchte, wählt die 0175 –
964 20 98 oder die 0152 – 583
960 34. Sorry!
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Dokumentation
über NS-Opfer
Für eine Filmdokumentation über
die Zeit des Faschismus in Mühlhausen sucht der Musik und Kultur
Verein, kurz MuK, Menschen, die
Opfer der Nationalsozialisten waren und über ihre Erlebnisse vor der
Kamera berichten möchten. Das
Projekt verfolgt das Ziel, die Erfahrungen der Betroffenen für die
Nachwelt zu erhalten. Das Projekt
wird von sieben Mühlhäuser Jugendlichen durchgeführt. Unterstützt werden diese von DiplomIngenier Dirk Anhalt, der eine Medienagentur betreibt und schon ein
ähnliches Projekt in Bad Langensalza betreute. Der fertige Film soll
ab Dezember auf DVD erscheinen.
Finanziert wird das Projekt aus dem
Programm Zeitenspringer der Stiftung Demokratische Jugend. Wer
mitmachen möchte oder Kontakt
zu jemanden herstellen kann, der
die Zeit miterlebt hat, wendet sich
bitte an die Vorsitzende des MuK
Vereins, Annett Wunderle. Telefon
0175-544 5837, E-Mail [email protected].
Staatssekretär übergab Lottomittel
Jochen Staschewski, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, war Anfang Mai zu gast bei JiM - Die Jugendinitiative. Mitgebracht hatte er einen Zuwendungsbescheid über
4.000 Euro. Das Geld stammt aus Lottomitteln des Freistaates Thüringen
und ist für die Produktion dieses Magazins bestimmt. Zur Übergabe waren
Freunde, Unterstützer und Kooperationspartner des Vereins erschienen.
Dabei waren Bernd Münzberg, stellvertretender Landrat des UnstrutHainich-Kreises, Jörg Martin von den Wirtschaftsjunioren, Oleg Shevchenko vom Jugendparlament, Martin Zenge von der Initiative Kulturinsel
Mühlhausen und Stefan Wenzel, der das Technolabel Unity Heart betreibt.
Im Gespräch mit Herrn Staschewski diskutierten die Anwesenden über die
Arbeit des Vereins, die Jugendkultur vor Ort und die Auswirkungen des demografischen Wandels in der Region. Durch die 4.000 Euro aus dem Wirtschaftsministerium kann JiM die nächsten vier Ausgaben des Magazins finanzieren und sich auch weiterhin kritisch mit diesen Themen auseinandersetzen. Für die Unterstützung möchte sich der Verein bei Herrn
Staschewski, den Mitarbeitern des Thüringer Wirtschaftsministeriums
und allen Lottospielern ganz herzlich bedanken!
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NoXeeN Live
Für alle, die NoXeeN demnächst
wieder live erleben möchten, hier
die aktuellen Tour-Dates:
08.07. Kulturfabrik Mühlhausen
23.07. TRASH Gera, Landesfinale
Localvison Bandcontest
29.07. Kulturfabrik Mühlhausen,
Party.-San Warm-Up Party
Wer sich vorher schon Mal den
Kopf durchblasen lassen möchte,
kann das auf der Homepage der
Band unter www.myspace.com/
no-xeen4 tun. Geil, aber live
kommt natürlich noch brutaler!
5
Abgesagt
Tag der Jugend in Bad Langensalza
Abgesagt worden ist das Konzert von Nachwuchsbands,
das im Anschluss an die diesjährige DGB Veranstaltung
am 1. Mai in Mühlhausen stattfinden sollte. In einer Pressemitteilung begründete Linkspartei-Stadtrat Norbert
Mros, der sich seit einigen Jahren für eine Jugendveranstaltung nach der offiziellen Maifeier einsetzt, das damit,
dass letztendlich nur die Band Plastic Society bereit war,
an diesem Nachmittag aufzutreten. Zu wenig, um den organisatorischen und personellen Aufwand zu rechtfertigen. Für das nächste Jahr jedenfalls soll längerfristig geplant werden, um den bereitstehenden Bühnenwagen
für Auftritte junger Bands zu nutzen.
Ein Friedensfest will der Verein Musik und Kultur (MuK) aus Mühlhausen organisieren. Das Fest soll am 24. September 2011, von
13:00 Uhr bis 18:00 Uhr, auf dem Mühlhäuser Obermarkt stattfinden. Geplant sind Reden zu Thema, Live-Musik
und ein buntes Rahmenprogramm, an dem sich alle Vereine aus der Stadt beteiligen können. Bisher haben bereits die Theaterwerkstatt 3K, der Deutsche Frauenring, das Jugendprojekt Boje, der Chor der Margaretenschule
und das Stadtjugendhaus ihre Beteiligung zugesagt. Unter anderem ist ein Kuchenbasar geplant, dessen Einnahmen für eine gemeinsame Weihnachtsfeier von Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft in Felchta und der
Kindertafel verwendet werden sollen. Wer sich beteiligen möchte meldet sich bitte bei Annett Wunderle, der Vorsitzenden des MuK-Vereins. Telefon 0175-544 5837, E-Mail [email protected].
Am 29.05. entstand unter der Organisation des Kulturvereins Stadtmauerturm, dem BUND, der AJUH
und dem Verein Farbklang das
5.Straßenfest „Tag der Jugend“.
Vor fünf Jahren noch allein von der
Alternativen Jugend UnstrutHainich (AJUH) organisiert, ist daraus ein großes und gut besuchtes
Familienfest geworden, an dem
sich nunmehr auch viele andere
Vereine beteiligen. Doch der
Grundgedanke ist geblieben: Wie
kann man der Jugend in Bad Langensalza eine kulturelle Plattform
bieten? Musikalisch begleitet wurde der Nachmittag vom Gospelchor „Voice and Soul“ aus Bad Langensalza, gefolgt von „der jüngsten
Rockband der Welt“, den „Rockspiders“. Zum Schluss legten die DJs
von „Dead Disco“ auf. Das Thema
der Podiumsdiskussion in diesem
Jahr lautete „Jugendkulturen und
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Das Mindeste für 2012: Faire Löhne, Gute
Arbeit - und wenigstens drei Bands!
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Friedensfest in MHL
Freizeitmöglichkeiten in Bad Langensalza“. Dazu äußerten sich Florian Becker (AJUH), Konrad Nickschick (BUND), Robert Walter (Dead Disco) und Monika Ortmann
(Stadträtin, DIE LINKE.). Angemerkt wurde unter anderem, dass
keine ausreichenden Angebote vorhanden sind, um die Freizeit sinnvoll gestalten zu können und dass
z.B. Proberäume für junge Musiker
fehlen. So richtig wollte bzw. konnte sich jedoch keiner der Anwesenden zu dem Thema äußern. Einerseits, weil alle Anwesenden immerhin schon Jahrelang zusammen arbeiten und versuchen das Beste
aus der Kurstadt herauszuholen.
Andererseits, weil leider keiner der
Verantwortlichen der Stadt der Einladung nachkommen konnte. Somit konnte man sich nur untereinander zustimmen, statt konstruktive Kritik zu üben. Keiner wollte er
wähnen, dass der Skatepark am
Ziegeleiweg, durch puren Vandalismus mittlerweile in einem katastrophalen Zustand ist, dass die Basketballkörbe auf dem Jahnplatz
nach 14 Jahren dringend erneuert
werden müssen, dass Securities
nachts die Straßen der Stadt sichern müssen, weil die Polizei unterbesetzt ist oder das es kaum
noch möglich ist eine Party bzw. ein
Konzert in Bad Langensalza zu organisieren, da mehr und mehr Locations entweder schließen oder
schlichtweg ungeeignet sind. Außerdem interessiert es scheinbar
niemanden, dass nachts Jugendliche verprügelt werden, während
sich die NPD in aller Ruhe im Europahaus einnistet. Also, was bleibt
zu tun als auch in der Zukunft weiter zu versuchen, Bad Langensalza
lebenswerter und liebenswerter zu
machen?
Wort: Jana und Tobias
Frühjahrsputz in Mirow
Auch in diesem Jahr nutzten viele Mitglieder des Kuturvereins Stadtmauerturm e.V. und deren Freunde das
schöne Wetter, um das Bootscamp für den Sommer „fit“
zu machen. Schon Wochen vor der geplanten Aktion traf
sich eine kleine Gruppe, um die Materialien für den geplanten Einsatz zu besorgen, Fahrgemeinschaften zu organisieren und für die Verpflegung vor Ort zu sorgen. Am
4. Mai begann der Arbeitseinsatz, an dem sich 23 Personen ehrenamtlich beteiligten. An den fünf Arbeitstagen
herrschte in allen Ecken des Camps ein reges Treiben. Es
wurde gewartet, erneuert, ausgetauscht, instandgesetzt
und das Inventar kontrolliert. Die Bungalows, Zäune und
Bänke bekamen einen frischen Anstrich, der Badewagen
neue Fenster, eine weitere Dusche und eine neue Verkleidung. Am schwierigsten und zeitintensivsten gestalteten sich die Arbeiten am alten Brunnen. Ein kleines emsiges Küchenteam versüßte die arbeitsreichen und heißen Tage mit vielen leckeren Speisen und nahm liebevoll
Rücksicht auf jeden anwesenden Gaumen. Ein herzliches Dankeschön an die zahlreichen helfenden Hände,
die es uns ermöglichen das Camp weiter zu erhalten und
den kommenden Generationen an Kindern und Jugendlichen durch ihren Einsatz eine naturverbundene, unbeschwerte und erlebnisreiche Sommerzeit ermöglichen.
Wort und Bild: Volker Kasperski.
6
All Togehter
All Togehter heißt ein Skateevent,
das am 16.07. auf dem Jahnplatz
in Bad Langensalza stattfinden
wird. Die Veranstaltung beginnt
10.00 Uhr mit dem Aufwärmen
und endet 22.00 Uhr. Auf mobilen
Rampen kann sich, wer will,
beweisen und wird dabei von einer
Jury bewertet. Die Besten werden
selbstverständlich auch belohnt.
Neben dem Skateboard-Contest
gibt es noch eine FingerboardBahn und natürlich live Musik von
Hip-Hoppern aus Bad Langensalza. Organisiert wird das Ganze
gemeinsam vom Verein Farbklang
und Skatern aus Bad Langensalza.
Wort: Jana und Tobias, Bilder:
Alexander Röth
Mehr Infos gib es im Internet unter:
www.my-space.com/farbklang
oder via E-Mail, unter der Anschrift:
[email protected].
7
Interview mit irgendeiner Zeitung
Inspiriert von der Mühlhäuser Allgemeinen Zeitung (MA), die im Februar ein Interview mit einem Hund
veröffentlicht hatte, interviewten
wir für die letzte Ausgabe dieses
Magazins einen Stuhl. Kurz nach
dem Erscheinen des Heftes konterte die MA, indem sie ein Interview mit einer Schaufensterpuppe
abdruckte. Nach einem kurzen fragenden Blick waren wir uns in der
Redaktion schnell einig, dass man
das journalistische Niveau auch
noch weiter nach unten drücken
kann. Während der Vorschlag, eine
Glasscheibe zu interviewen, noch
mit der Begründung „Das mach ich
nicht! Das ist mir zu durchsichtig!“
abgelehnt wurde, fand sich schnell
ein skrupelloser Schreiberling, der
bereit war, irgendeine Zeitung zu interviewen.
Wort: S.P.
JiM: Wir haben dich hier gerade aufgelesen. Du siehst aber sehr zerknittert aus. Woran liegt das?
Irgendeine Zeitung: Das liegt fast
ausschließlich am Inhalt. Ich denke manchmal, ich hätte doch lieber
Abfalleimer werden sollen.
JiM: Aber am Zeitung sein ist doch
bestimmt auch nicht alles
schlecht.
Irgendeine Zeitung: Na, ich weiß
nicht! Andauernd wird man auf und
zugeschlagen, häufig zerrissen und
über das, was die Leute sonst noch
alles für widerliche Sachen mit einem machen, will ich gar nicht erst
reden.
JiM: Wie könnte man das denn deiner Meinung nach ändern?
Irgendeine Zeitung: Ganz ein wol-
fach: Mehr Bilder! Die Leute wollen
doch gar nicht mehr so viel lesen,
wie früher. Bevor man also unnötig
Zeilen schindet, wäre es besser,
mehr Fotos zu bringen. Wie im Fernsehen.
JiM: Wie sehen deine Zukunftspläne aus?
Irgendeine Zeitung: Ich werde ein
bisschen Wellness machen und
erstmal eine Zeit lang rumliegen.
Dann lasse ich mich schön glätten,
falten und schnüren und werde
wohl zu meiner großen Liebe, dem
Altpapier zurückkehren. Vielleicht
sehen wir uns ja schon der kommenden Woche wieder. Dann aber
hoffentlich als Beilage eines großen Supermarktes. Die sind viel
bunter und werden von vielmehr
Menschen gelesen!
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Musiker gesucht!
Du singst, spielst Bass oder
Schlagzeug und stehst auf
Hardrock und Blues ala Guns ´n´
Roses, Black Sabbath und Gary
Moore? Dann melde dich unter der
Telefonnummer 0163 – 658 8139
bei Phil, der mit verlässlichen und
engagierten Leuten eine neue
Band aufbauen möchte.
Gewinnerin
Im Gewinnspiel der letzten Ausgabe fragten wir, welche Wurst nichts
zwischen den Hundehaufen zu suchen hat. Aus allen richtigen Einsendungen wurde unter Ausschluss des Rechtsweges ein Gewinner ermittelt. Als Glücksfee fungierte Designerin Sabine Hipp. Gewonnen hat Josi Hohlbein aus
Mühlhausen. Wir gratulieren ganz
herzlich zu einer limitierten CD
“Krempoli, ausgebrannt” von der
Band Rondellhund und wünschen
viel Spaß damit!
8
Neue Jugendpflegerin
Seit kurzem gibt es beim Bildungszentrums der KAB gGmbH eine
neue mobile Jugendpflegerin. Sie
ist für den Sozialraum 4 zuständig.
Dieser umfasst die Gemeinden
Dünwald, Menteroda und Weinbergen mit den angeschlossenen Ortschaften. Die Neue heißt Nicole Bischof und ist 30 Jahre alt. Nicole
verfügt über Berufserfahrung in der
stationären Jugendhilfe und in der
Leitung von Maßnahmen mit arbeitslosen Jugendlichen. Über ihre
Motivation sagte uns die Pädagogin: „Zusammen mit Menschen etwas bewegen zu können und gemeinsam etwas zu erreichen ist
meine persönliche Ambition. Ich
bin Neuem gegenüber aufgeschlossen und freue ich mich sehr
auf die Arbeit und die Aufgaben als
mobile Jugendpflegerin.“ Zu erreichen ist Nicole unter der Telefonnummer 0151 – 182 383 76 oder
per E-Mail über die Adresse [email protected].
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Stilbruch in LSZ
Wort und Bild: Jana und Tobias
Die Vernissage zur Ausstellung
„Stilbruch“ findet am 15.07., um
19.30 Uhr, in der Schänke in Ufhoven, einem Ortsteil von Bad Langensalza, statt. Danach bleibt die
Ausstellung noch zwei Wochen geöffnet. Zwar nur an den Wochenenden aber dafür dann jedes Mal mit
einem besonderen Highlight. Ob
junge Musiker oder Actionpainting
der teilnehmenden Künstler, für Unterhaltung wird gesorgt sein. Nach
der erfolgreichen Ausstellung
„Über den Tellerrand“ im letzten
Jahr, folgt damit nun die zweite Ausgabe. Der Name „Stilbruch“ soll
den Kontrast, der Bilder und Fotografien, zur allgemein herrschenden Vorstellung des Begriffes
Kunst darstellen. Und er soll zei
gen, das Kunst vielseitig ist und keine Einschränkungen kennt. Der Unterschied zum letzten Mal ist, dass
drei der Künstler aus dem vorigen
Jahr nicht teilhaben werden dafür
jedoch zwei neue Fotografen hinzugekommen sind. Mit ihrer Kunst
werden begeistern: Peter Reum, Tino Anton, Melissa Domni, Sebastian Gallert, Frances Läger und Manuel Jarowsky. Die Künstler sind allesamt junge und begabte Schüler
und Selbstständige im Alter von 18
bis 28 Jahren. Vom Bilderrahmen
bis zur Leinwand wird alles selbst finanziert. Und genau das ist neben
dem Enthusiasmus und der Liebe
zur Kunst das Besondere an dieser
Ausstellung. Es war sehr schwer eine passende Location für dieses
große Projekt zu bekommen.
Stadtangestellte, Kunstinteressierte und Kunstvereine konnten nicht
an Gallert, Frances Läger und Manuel Jarowsky. Die Künstler sind allesamt junge und begabte Schüler
und Selbstständige im Alter von 18
bis 28 Jahren. Vom Bilderrahmen
bis zur Leinwand wird alles selbst finanziert. Und genau das ist neben
dem Enthusiasmus und der Liebe
zur Kunst das Besondere an dieser
Ausstellung. Es war sehr schwer eine passende Location für dieses
große Projekt zu bekommen.
Stadtangestellte, Kunstinteressierte und Kunstvereine konnten nicht
weiterhelfen und bezahlbare Einrichtungen in der Stadt gibt es
nicht. Nach endlosen Fragen stellte dann Thomas Sturm, der Wirt
der Schänke in Ufhoven, seinen
Saal zur Verfügung. Mehr Infos unter www.myspace.com/farbklang
oder per E-Mail über: Farbklang
@gmx.de.
SCUM aufgelöst
Überraschend aufgelöst hat sich vor einigen Wochen die Mühlhäuser
Punkband SCUM. Die Fahrerei von Mainz, wo Schlagzeuger Felix wohnt,
nach Mühlhausen und die Kosten für den Proberaum waren den Jungs
einfach zu viel geworden. Die Band war erst im April letzten Jahres
gegründet worden und spielte schnellen Punkrock mit kritischen Texten.
Die Macher dieses Magazins sind den Ex-Mitgliedern von SCUM zu
besonderem Dank verpflichtet, weil uns die Band mit einem Gastauftritt
beim Benefizkonzert im Dezember letzten Jahres unterstützte. Was auch
immer die Jungs jetzt machen, wir wünschen ihnen jedenfalls alles gute
und viel Erfolg!
9
Kabelbruch
Wütend in Bad Tennstedt
Projekttag in der Röbling-Schule
An neuen Songs arbeiten derzeit
die Jungs von Kabelbruch. Das sie
sich dabei musikalisch voll austoben bestätigte uns Toni, Sänger
und Gitarrist der Band: „Wir haben
so viel Spaß am ausprobieren und
zusammen basteln wie schon lange nicht mehr. Wir freuen uns auf jede Stunde, die wir zusammen proben können, da die gute Laune an
solchen Tagen nie zu kurz kommt.“
In Zukunft will die Band auch außerhalb von Mühlhausen die Bühnen rocken. So werden die Vier
zum Beispiel zum Kreismusikfest in
Weberstedt und zum Biker-Treffen
in Niederdorla am Start sein. Außerdem freuen sie sich schon darauf, zur diesjährigen Kirmes gleich
mehrmals die Stimmung in den Zelten zum Kochen bringen zu dürfen.
Wir sind gespannt.
Bild: Christian Habel
Wütend zeigte sich eine Gruppe Jugendlicher aus Bad Tennstedt im
Gespräch mit einem Redakteur dieses Magazins. Die jungen Leute
hatten uns kontaktiert, um ihren Ärger öffentlich Luft zu machen. Sie
alle sind bzw. waren Nutzer des örtlichen Jugendclubs. Auslöser für ihre Empörung war die Kündigung einer Mitarbeiterin des Jugendtreffs
durch den Träger der Einrichtung.
Die Sozialpädagogin hatte viel mit
den Jugendlichen unternommen
und war darum bei ihnen sehr beliebt. Die Kündigung der Jugendpflegerin war allerdings nicht der
einzige Grund für ihre Unzufriedenheit. Unter anderem beklagten sie
sich über die geänderten Öffnungszeiten der Einrichtung, die es ihnen
kaum noch erlauben würden diese
zu nutzen. So hat der Jugendclub
nur noch bis 18:00 Uhr geöffnet. In
ihren Augen alles andere als Kundenfreundlich, wenn man als Jugendlicher erst gegen 17:00 Uhr
aus der Berufsschule nach Hause
kommt. Häufig ist der Club sogar
bereits früher geschlossen. Außerdem gibt es kaum Angebote oder
Möglichkeiten, die ihrem Alter und
ihren Interessen entsprechen und
die sie gerne nutzen würden.
Selbst Fußballspielen ist nicht
mehr möglich. Der Träger des Jugendclubs, ein Ortsansässiger Verein, begründet die geänderten Bedingungen mit einem Wechsel sei-
Einen Projekttag führten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher
des zweiten Lehrjahrs der Mühlhäuser Röbling-Schule am 19. Mai
durch. Eingeladen dazu hatten sie
Kinder aus Kindergärten und Horten der Kreisstadt und deren Umgebung. Diese nahmen das Angebot
dankend an. An verschiedenen Stationen konnten die Kinder spielen,
basteln, musizieren und experimentieren. So wurden an einer Station aus Strohhalmen Panflöten,
aus Konservendosen und Pappbechern Trommeln und aus Kleiderbügeln und Schrauben Glockenspiele gebastelt. An einer anderen
wurde mit den selbst gebastelten
Instrumenten musiziert. An einer
weiteren Station wurde mit Akustik
und Schallwellen experimentiert
und durch Trommeln Kerzen gelöscht und Reiskörner zum Tanzen
Klage
Beklagt hatten etliche aufmerksame Leser das fehlen von Seitenzahlen in der letzten Ausgabe. Wir
liefern die fehlende Nummerierung
selbstverständlich gerne nach. Die
nachfolgenden Zahlen einfach ausschneiden und auf die Seiten aufkleben, auf denen sie fehlen. 3, 4,
6, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16,
20, 23, 24, 25, 26, 28, 30, 32,
35. Viel Spaß und Danke für den
Hinweis!
10
ner Konzeption. So will man sich
künftig auf die Arbeit mit jüngeren
Jugendlichen konzentrieren. Eine
Aussage, mit der die bisherigen
Nutzer der Einrichtung verständlicherweise nicht viel anfangen können. Mittlerweile wurde, initiiert
durch ein Netzwerk, bei dem Träger
eine Zukunftswerkstatt veranstaltet, bei der es auch um die weitere
Nutzung des Jugendclubs ging. An
dieser nahmen auch einige der Betroffenen teil. Gemeinsam wurden
die Probleme analysiert und von
den Jugendlichen Lösungsvorschläge erarbeitet. So regten sie
z.B. an, einen Raum für junge Leute über 18 Jahre einzurichten. Die
dazu notwendigen Arbeiten würden
sie in Eigenregie ausführen. Um eine fachgerechte Betreuung und
entsprechende Öffnungszeiten absichern zu können, erklärten sie
sich sogar freiwillig dazu bereit an
einer Jugendleiter-Ausbildung teilzunehmen. Außerdem boten sie unter anderem an, durch das Ballspielen gefährdete Fenster mit
selbstgefertigten und selbstangebrachten Gittern schützen zu wollen. Das Baurecht steht dem, wie
wir zwischenzeitlich erfuhren, nicht
entgegen. Jetzt ist der Träger wieder am Zug und kann zeigen, wie
ernst es ihm in der Arbeit mit diesen Jugendlichen ist. Wir bleiben
dran und werden berichten, wie
sich die Sache weiter entwickelt.
Bild: Marko Lehm
gebracht. Außerdem konnten die
Kinder an Bewegungs- und Gesellschaftsspielen, einem Mitmachtheater und einer Märchenlesung
teilnehmen. Obendrein trieben
noch zwei Clowns ihr Unwesen und
erfreuten die Teilnehmer mit ihren
Gags. Animiert und betreut wurden
die Kids durch die Auszubildenden
des zweiten Lehrjahrs, die sich bei
Bedarf durch von Mitschüler des ersten Lehrjahrs unterstützten lassen konnten. Insgesamt nahmen
220 Kinder am Projekttag der Röbling-Schule teil. Die Vorbereitung
und Durchführung des Tages war
Teil des praktischen Unterrichts.
Sie umfasste das Festlegen eines
Themas, die Planung und Organisation der einzelnen Stationen und
des Gesamtablaufs, die Materialbeschaffung, die Raumgestaltung
und die Suche nach Sponsoren.
Für die Vorbereitung hatten die Auszubildenden insgesamt vier Tage
zeit. Die Anwendung des erlernten
theoretischen Wissens wurde benotet. Die Umsetzung diente der Präsentation des Ausbildungsstandes.
Bei den jungen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern kamen die Angebote ebenso gut an, wie bei den
Pädagogen aus den Kindergärten
und Horten. Vor allem die sehr gute
Organisation gelobt. Neben mehreren Anfragen, ob die Clowns
nicht bereit wären, auch außerhalb
des Projekttages aufzutreten, wurden die Auszubildenden von der
Margaretenschule eingeladen,
sich mit einigen Projekten am Sommerfest der Schule zu beteiligen. Alle Beteiligten wollen sich jedenfalls
dafür einsetzen, so einen Projekttag öfter durchzuführen.
11
SPIELPLAN LIVE IN DER KUFA
06/07
Kleinkunstsommer auf
dem Mühlhäuser Syndikatshof mit den Stücken:
3K-Spielaktion beim
Die Geschichte von den
drei kleinen Schweinchen Mittelalterspektakel im
Kloster Anrode
und dem bösen Wolf
Hans Sachs: Der fahrende Schüler im Paradeis und Hans Sachs:
Das Kälberbrüten
Freitag, 24. Juni, 21.00 Uhr
Die Geschichte berichtet von den
Erlebnissen der drei kleinen
Schweinchen und dem Bau ihrer
Traumhäuser: Eines aus Stroh, eines aus Holz und eines aus Stein –
doch werden sie auch dem grimmigen und gefräßigen Wolf trotzen?
Diana Holzapfel und Astrid Bank beleben mit Puppen, Kinderreimen
und Liedern die Abenteuer der drei
kleinen Schweinchen.
Von einem, der auszog, das
Fürchten zu lernen
Sonntag, 26. Juni, 16.00 Uhr
Lucie und Karl-Heinz
Auf wunderbare Weise kombiniert
„Lucie und Karl-Heinz“ Puppenund Schauspiel in einer genialeinfach, einfach-genialen Kulisse.
Gepaart mit flotten Liedern und jeder Menge Wortwitz entsteht eine
Geschichte über Freundschaft, Zusammenleben und Verlassen, die
nicht nur Kindern ab 4 Jahren, sondern auch Erwachsenen viel Vergnügen bereiten wird.
Sonntag, 3. Juli, 16.00 Uhr
Liebesspiel und Weingesang
Es erwartet sie ein frivol-spaßiger
Liederabend.
Freitag, 8. Juli, 21.00 Uhr
Sommer-SternenhimmelFest
im Rahmen der Feierlichkeiten zum
20-jährigen Bestehen des 3K e.V.
Samstag, 2. Juli, ab 14.00 Uhr
Kiliani-Kirchhof, Unter der Linde 7,
Mühlhausen
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3K – Kunst, Kultur, Kommunikation e.V.
Unter der Linde 7, 99974 Mühlhausen
Tel: 03601 - 440 937, Fax: 03601 - 403 784
E-Mail: [email protected]
Donnerstag, 14. Juli, 14.00 Uhr
Buchhandlung Hugendubel, Erfurt
Das Märchenkartell
Die Kindergruppe der 3KTheaterwerkstatt präsentiert mit
„Das Märchenkartell“ von Elisabeth Dünzl eine temporeiche Märchenparodie voll Witz und herzerfrischender Spontanität, in der die
Märchen der Gebrüder Grimm heftig durcheinander geschüttelt werden. Eine Parodie, die Märchenelemente mit modernen Gesellschaftserscheinungen mischt, in
der es schräg und turbulent zu geht
und die jede Menge Spaß und Lacher verspricht. >>>>>>>>>
Mittwoch, 6. Juli, 10.00 Uhr
Funktionsgebäude des 3K, Unter
der Linde 7, Mühlhausen
Eintritt: 5,00 EUR
Ermäßigt: 4,00 EUR
Kinder: 3,00 EUR
Kindergruppen: 2,50 EUR p.P.
Samstag, 23. Juli
Sonntag, 24. Juli
Momo
Momo ist ein modernes Märchen
für Erwachsene und Kinder ab 8
Jahren, das uns Menschen, die nur
noch Hektik und Stress kennen, einen Spiegel vorhält und uns zeigt,
was wir weitestgehend verlernt haben: Uns Zeit zu nehmen und Zeit
zu haben.
Mittwoch, 29. Juni, 10.00 Uhr
Kilianikirche Mühlhausen
Dienstag, 5. Juli, 10.00 Uhr
Kilianikirche Mühlhausen
Eintritt: 5,00 EUR
Ermäßigt: 4,00 EUR
Kinder: 3,00 EUR
Kindergruppen: 2,50 EUR p.P.
Kulturfabrik Mühlhausen
Kartenvorbestellung unter 0173 - 692 71 38
17.06., 21:00 Uhr
MAKE präsentiert: LE FREAK
18.06., 21:00 Uhr
DEPECHE MODE Party,
Live: EXITED (DM Coverband)
24.06., 21:00 Uhr
Live-Rock mit drei Bands
25.06., 21:00 Uhr
THE PINK FLOYD PROJEKT (Pink
Floyd Coverband)
01.07., Audiolightparty
mit Captain Capa
16.07., Kassenpatienten (Ärtze
Coverband) Support: Moneho
02.07., Liverock
mit KLamotte und SPHUNK
23.07., Houseparty
12.08., Houseparty
13.08., Rockfactory
08.07., Metalfete
mit Our last wish was Current,
Noxeen und Choke Pear
09.07.
LORD BISHOP (USA)
15.07., Gothicparty
29.07., Warm Up Party für das
Partisan Open Air, Live: Noxeen
30.07., Liverock
19.08.
ADAM BOMB (USA)
20.08.
LIVE TIOZ (ONKELZ COVERBand)
05.08., Gothicparty
26.08., Kirmes Gothicparty!!!
06.08., Metallparty
mit 4 Bands
09.07.
LORD BISHOP
16.07.
13
Beratung für Opfer
von rechter Gewalt
TANZT!
Freunde von Indie und elektronischer Tanzmusik aufgepasst: Audiolith ist das Label der Stunde. Mit
Acts wie Frittenbude, Egotronic, Supershirt und Bratze sind die Hamburger in aller Munde und in jedem
Ohr. Die Erfolgswelle aus dem hohen Norden macht auch vor Mühlhausen nicht halt. Mit Captain Capa schickt Audiolith ein Duo in die
Stadt, das selbst in Thüringen zu
Hause ist und mit „Saved My Life“
gerade sein zweites, famoses Studio-Album herausgebracht hat. Im
Bad Frankenhausen entstand der
Nachfolger des Debüts „Tonight Is
The Constant“. Unter dem Deckmantel des „perfekten Popsongs”
brechen auf „Saved My Life“ EmoGitarren, Brit-Pop-Gesänge und
Eighties-Synthies ineinander, ohne
rot zu werden. Furchtlos dick aufgetragen, ohne Rücksicht darauf,
ob Chiptune-Sounds noch cool
sind oder ein Autotune-Refrain zumutbar ist, werden hier melodramatische Hymnen zwischen 1987
Großraumdisco, 1998 ScreamoGig und 2012'er Indie-Floor geschmiedet. Eifersucht, Betrug und
verkappte Liebeleien dominieren
die Texte, verspielte DancefloorAttitüde die Beats. Unterstützt werden Captain Capa von Rampue
und dem Dead Disco DJ-Team.
Rampue aus Berlin stimmt die Meute mit „elektronischer Tanzmusik“,
wie sein Debütalbum hieß, ein. Hinter Dead Disco verbergen sich vier
junge Herren aus Bad Langensal-
Die mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt wird seit Kurzem unter der Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland
(EKM) fortgeführt. Mit der Durchführung wurde der Bund der evangelischen Jugend in Mitteldeutschland (bejm) beauftragt. Doch nicht
nur der Träger ist neu, auch der Name hat sich geändert. Das Projekt
heißt jetzt Ezra, das ist Hebräisch
und steht für Hilfe. Der Beratungsdienst agiert nach wie vor in ganz
Thüringen. Neue Ansprechpartnerin für den Unstrut-Hainich-Kreis ist
Julia Frydetzki, die bis Ende letzten
Jahres als Leiterin des Jugendprojekts Boje in Mühlhausen tätig war.
Ab sofort berät und unterstützt sie
Betroffene rechter, rassistischer,
antisemitischer Gewalt sowie deren Angehörige und Zeugen. Dabei
wird sie aber nicht nur in Fällen physischer Gewalt aktiv, sondern auch
bei solchen Straftaten wie Bedrohung, Ehrverletzung, Nötigung und
Sachbeschädigung. Die Beratung
findet im Heimatort der Betroffenen statt, ist kostenlos und auf
za/Erfurt. Ihre exzessiven DiscoPartys sind mittlerweile auch in
Leipzig bekannt. In Mühlhausen garantieren sie die neuesten und besten Hits aus Indie-Rock, Alternative, Britpop und New Rave. Los geht
es am 1. Juli in der Kulturfabrik
Wunsch anonym. Sie erfolgt unabhängig von staatlichen Behörden
und davon, ob Anzeige gegen die
Täter erstattet wurde. Die Beraterinnen und Berater behandeln alle
Fälle streng vertraulich und sind
grundsätzlich mit den Opfern parteiisch. Die Leistungen der Opferberatung bestehen neben der eigentlichen Beratung auch aus praktischen Hilfen und der Prozessbegleitung. Unter anderem werden
die Opfer psychologisch betreut
und in Gesprächen mit ihnen die
Tatfolgen aufgearbeitet, sie werden
bei Behördengängen und bei der
Beantragung von Opferentschädigung und Prozesskostenhilfe unterstützt, sowie in Gesprächen auf
die Verhandlung vorbereitet und zu
Terminen begleitet. Außerdem werden Informationsveranstaltungen
durchgeführt, die über die psychosoziale und rechtliche Situation der
Betroffenen aufklären. Die Opferberatung existiert seit März 2004
und wurde bis Ende 2010 durch
den Verein Drudel 11 e.V. aus Jena
betrieben. Weil der Verein auch für
die Arbeit mit den Tätern verant-
wortlich ist, wurde ein Trägerwechsel angestrebt. Die EKM, als neuer
Träger, ist Gründungsmitglied des
Trägervereins der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus –
für Demokratie in Thüringen (mobit) und hat unter anderem mit ihrer Kampagne „Nächstenliebe verlangt Klarheit – Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus“
deutlich gemacht, dass Rechtsextremismus und christlicher Glaube
nicht vereinbar sind. Auch die Mitgliedsorganisationen des bejm haben sich mit eigenen Aktionen intensiv an der Auseinandersetzung
mit dem Rechtsextremismus beteiligt. Beide verfügen über ein enges
Netzwerk engagierter Unterstützer
in ganz Thüringen. Finanziert wird
die Opferberatung durch das „Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“
und das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“.
Kontakt
Ezra - Mobile Beratung für Opfer
rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Drei-Gleichen-Straße 35a
99192 Neudietendorf
Telefon: 036202-7713-510
Mail: [email protected]
Mühlhausen, Ledernes Käppchen
1, um 20.30 Uhr, wenn die DJ's
von Dead Disco erste Tanzeinladungen verteilen. Veranstaltet wird
der Abend von der Jugendinitiative
Kulturinsel Mühlhausen.
Wort: Martin Zenge
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15
Alexandra Wallbraun und Gabriel Dörner nahmen im März an einer Exkursion des AnneFrank-Zentrums Berlin zum Thema „Nationalsozialistische Architektur in Berlin“ teil. Über
Eindrücken und Erfahrungen, die sie im Rahmen dieses dreitägigen Seminars sammeln
konnten, berichten sie hier.
In Berlin gibt es noch heute einige
Gebäude, die in der NS-Zeit erbaut
worden sind. Damals war geplant,
dass ganz Berlin zu einem nationalsozialistischen Machtzentrum ausgebaut werden sollte, in dem es vor
monumentalen Angebergebäuden
nur so strotzte! Es gab einen Plan,
dass diese Stadt zu einer sogenannten Welthauptstadt mit dem
Namen „Germania“ erweitert werden sollte. Albert Speer war Hitlers
Stadtplaner, der diesen wahnsinnigen Plan umsetzen sollte. Berlin
sollte mit einer riesigen Rissachse
durchzogen werden, an der sich die
Monumentalbauten reihten. Außerdem wurden Entwürfe zur Umgestaltung des Gleis- und U-Bahnnetzes erstellt. Nur Einiges davon
wurde auch umgesetzt, zum Beispiel das Gebäude der Deutschen
Reichshauptbank (Bild oben
rechts). Es steht in der Unterwasserstraße gegenüber der Museumsinsel. 1933 entschied Hitler,
das Haus zu bauen. Die alte
Reichsbank gegenüber wurde abgerissen, daneben ein weitaus größe
16
rer Bau mit mehreren Innenhöfen
errichtet. Die Gänge sind insgesamt acht Kilometer lang, der
längste Flur ist 240m lang! In drei
Tiefgeschossen waren Tresor- und
Sicherheitstrakte untergebracht.
In der DDR-Zeit tagte in diesem kolossalen Haus das Zentralkomitee
der SED. Und es steht bis heute.
Nun findet man darin einen teil des
Auswärtigen Amtes. Ein weiteres
umgesetztes Monumentalgebäude
ist der Flughafen Tempelhof. Er befindet sich ziemlich zentral, am unteren Ende der geplanten „Germaniaachse“. Dieses riesige Haus,
das für damalige Verhältnisse
30mal überdimensioniert war, ist
so überwältigend, dass man sich regelrecht eingeschüchtert vorkommt, wenn man davor steht.
(Bild unten links). Brauner Muschelkalk bedeckt die sehr hohen
Wände, alle Gebäudekanten sind
starr, hoch und gerade. Hunderte
Quadratmeter Fläche gibt es in diesem riesigen Haus, die nicht mal alle genutzt wurden. Vieles wurde niemals fertig gestellt (Bild rechte Seite, oben links). Die Dimension sollte bloß zum Einschüchtern dienen
und von Deutschlands schier unüberwindbarer Macht und Größe
zeugen. Als Flughafen wird das
Areal nun schon seit einigen Jahren nicht mehr genutzt. Das Haus
steht größtenteils leer. Trotzdem
wird es permanent geheizt, damit
es nicht verfällt und die Rohre zufrieren. Ob es dann im Sommer 50
Grad sind, interessiert niemanden.
Manchmal finden dort noch Veranstaltungen und Messen statt. Man
kann allerdings auch an einer Führung teilnehmen und das Gebäude
bestaunen. Man betritt die Gänge
wie ein Flugzeugreisender, der eincheckt, zum Hangar geht und in
sein Flugzeug einsteigen will. Sobald man auf dem riesigen, mit einem frei schwebenden Dach überspannten Rollfeld steht, kommt
man aus dem Staunen nicht mehr
heraus (Bild oben rechts). Man
kann in scheinbar kilometerlangen
Gängen und Bürofluren wandeln.
Man schlüpft auch in die atemberaubende Kellerwelt mit einem unterirdischen Schienen- und Transportsystem (Bild unten links) und al
ten Bunkern. Sogar ein Chemielagerraum ist zu bestaunen, in dem
es wochenlang gebrannt hatte und
den man danach erst entdeckte
(Bild unten rechts). Bis heute ist
man nicht sicher, was darin gelagert wurde. Ein weiteres Gebäude,
das nach Speers Entwürfen gebaut
wurde, ist das Olympiastadion. Außerdem kann man noch in der
Wohnsiedlung „Krumme Lanke“ eine bauliche Spur der Nazis bestaunen: in den Häusern, die hier stehen, durften früher nur Offiziere
wohnen. Heute werden sie ganz
normale Einfamilienhäuser genutzt. In Berlin gibt es also noch immer viele Spuren der Nazis - in den
großen Bauten. Doch nur wenn
man das weiß, entdeckt man sie
auch. Man kann nicht genau festlegen, welches Haus typisch Nazi-
architektur ist. Es gab keine „Architekturepoche der Nationalsozialisten“, die Architektur war nur Ideologieträger. Große Klotzbauten werden auch heute noch gebaut! Wichtig sind immer die damit verbundenen Ziele und die Ideologie. Bei
den Nazis waren das: Mit Unüberwindbarkeit Angeben und zur Weltmacht streben.
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Das Anne-Frank-Zentrum in Berlin
bietet regelmäßig kostenlose Seminare und Projekte in verschiedenen
Städten zu unterschiedlichen Themen an. Mehr Informationen auf:
www.annefrank.de, dann „Wanderausstellungen“, „Demokratiekompetenz vor Ort“, „Seminare für
Jugendliche“.
17
..
LASS DEN KOPF NICHT HANGEN!
WENN´S DIR MAL WIEDER STINKT UND DIR ALLES BIS ZUM HALSE STEHT:
Erstes prominentes EHEC-Opfer:
Zonen-Gaby (37) tot.
Stirbt bald auch die Dummheit?
JiM – Das Magazin
JiM – Das Magazin sprach mit Zonen-Horst (42), dem
Mann von Zonen-Gaby (37†), die durch die Titanic
Deutschlandweit weltberühmt wurde.
Herausgeber:
JiM – Die Jugendinitiative e.V.
Burgstraße 13
99974 Mühlhausen
Telefon: (03601)407 946
E-Mail: [email protected]
Internet: www.jim-zone.de
JiM: Anfang der 90ger kam ihre
Frau ja plötzlich zu unerwarteter Berühmtheit. Wie war das damals?
Ansprechpartner:
Thomas Schabestiel (V.i.S.d.P.)
Zonen-Horst: Das war im November 1990. Ich hab die Gaby damals
gerade vom Friseur abgeholt. Da
hatte die sich gerade die Haare machen lassen. Das hat ja damals alles nischt gekostet. Auf einmal
macht der Kohl die Mauer auf. Und
wie aus dem Nischt steht da dieser
Typ von der West-Zeitung vor uns
und schenkt der Gaby eine Banane. Na, da hat sich die Gaby aber
gefreut! Die war richtig glücklich.
Die hatte ja noch nie auch nur eine
richtige Banane gesehen. Es gab ja
nischt, außer Geld. Aber das kam
pünktlich! Und dann hat der Westjournalist die Gaby mit ihrer ersten
Banane fotografiert. Und ein paar
Tage später war die dann vorne
drauf, auf der Zeitung mit dem
Schiff, dass untergeht. Und so ist
die Gaby ganz plötzlich in ganz
Deutschland weltberühmt geworden. Ja, das war schon was.
JiM: Wie hat ihrer Frau die “Banane” denn geschmeckt?
Zonen-Horst: Och, eigentlich ganz
gut. Aber wir mussten das Ding ja
erst einmal aufkriegen. Die Gaby
wusste ja nicht, wie das geht. Ich
hab der dann mit meinem Taschenmesser geholfen. Auch wenn
wir nischt hatten, aber unsere Taschenmesser waren gut. Und die
Offiziersdolche auch!
JiM: Vor Kurzem ist ihre Frau leider
verstorben.
Zonen-Horst: Genau. Dabei hab
ich noch gesagt: Pass bloß auf und
iss ja kein EHEC! Aber die Gaby hat
ja so für diese Bananen geschwärmt. Da konnte die einfach
nicht von lassen. Und dann hat die
Gaby davon gekostet und das hat
der dann das Leben gekostet. Das
war wirklich traurig. Wie damals,
als sie den grünen Pfeil und das Ampelmännchen abschaffen wollten.
JiM: Da haben sie aber Glück gehabt, dass sie nicht auch von der
“Banane” gegessen haben!
Zonen-Horst: Ja. Nee, ich mach
mir da nischt draus. Sieht aus wie
ne Gurke, riecht wie ne Gurke und
lässt sich obendrein schwer aufmachen. Das is mir nischt! Ich
glaub ja mittlerweile, der Wessi hat
uns verarscht.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Stolz präsentiert Gaby ihre erste Banane: Horst mit der Ausgabe des Satiremagazins Titanic, die
seine Frau berühmt machte.
20
>>> Impressum <<<
Mitarbeit:
Jana Anton, Kristin Behlert, Lars
Buchenau, Gabriel Dörner, Julia
Frydetzki, Volker Kasperski,
Charlotte Klaus, Marco Lehm,
Stephan Pitelka, Thomas
Schabestiel, Oleg Shevchenko,
vonaxt, Alexandra Wallbraun,
Stefan Wenzel, Annett
Wunderle, Martin Zenge sowie
Anja und Tobias
Anzeigenberatung:
Tina Pech
Büro- und Marketingservice
Eichenweg 5
99976 Anrode/OT Hollenbach
Telefon: 03601 - 853 770
Mobil: 0176 - 780 191 10
Fax: 03601 - 853 771
E-Mail: [email protected]
Gestaltung:
JiM - Die Jugendinitiative e.V.
Druck:
Druck und Werte, Leipzig
Preis pro Heft: 0,00 Euro. Erscheinungsweise: alle 3 Monate.
Auflage: 2.500 Exemplare. Verbreitungsgebiet: Landkreis Unstrut-Hainich.
Alle Rechte vorbehalten. Alle unverlangt eingesandten Texte, Bilder, usw. gehen in das Eigentum
der Redaktion über. Keine Haftung für unverlangt eingesandte
Texte, Bilder, usw. Namentlich
bzw. mit Kürzel oder Synonym gekennzeichneten Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder.
REVOLUTION.
Text: Charlotte Klaus,
Bild: vonaxt
... ÜBERALL REVOLUTION!
Aus dem spätlateinischen „revolutio“ liegt die Bedeutung klar auf der
Hand. Es geht um Umwälzung, Umdrehung. Schon Kopernikus meinte es ginge um Wiederkehrendes.
Sozusagen kann man als Kleingärtner behaupten, dass was derzeit in Spanien und Griechenland
passiert, so etwas wie das Ackern
eines Kleingartens im Frühling ist.
Die Erde wird so schön umgepflügt,
damit wieder genügend Nährstoffe
im Boden ankommen und neue
Pflanzen gedeihen können. Ich teile die Meinung der anderen, dass
es im Juni schon reichlich spät ist
für solcherlei Gartenarbeit. Da sollten die Obstbäume in voller Blüte
und die ersten Erdbeeren bereits
geerntet sein. Aber nun kann eben
jeder machen, was er für richtig
hält, solange das Wetter mitspielt.
Aktuell formieren sich sogenannte
Guerillagärtner bereits in der
Hauptstadt, die dafür sorgen wollen, dass auf den Straßen ein gerechtes Verhältnis zwischen Bäumen und Blumen herrscht. So genannte Saatbomben werden auf
unbepflanzte Grundstücke geworfen, um so den Schmetterlingen,
die jahrelang als Minderheit in der
Gesellschaft galten, neuen Raum
zu geben. Auch das Bienenvolk beschwert sich. Einen kleinen Eimer
Wasser könnte schließlich jeder in
den Garten stellen, um so die Arbeitsplätze des Honigvolkes zu sichern. Eine staatliche Revolution
schließen die Bienen allerdings
aus. Die Monarchie im Bienenstaat sei wichtig, sonst gäbe es keine Show Royal… äh Bienen. Und
auch die Wespen müssen die Taille
etwas enger tragen. Schließlich
muss es für alle reichen. Die
Schnecken waren zwar für eine An
archie, krochen aber dafür zu langsam mit ihren selbst gemalten
Schildern. „Es lebe die echte Demokratie“ brüllte der Maulwurf, der
soeben aus der Erde einen kleinen
Berg direkt neben der Petersilie gegraben hatte. Daraufhin verschwand er wieder, denn er mochte die Gesellschaft der anderen Tiere nicht sonderlich. Die Fliegen, die
schon längst auf ihre Chance gewartet hatten, formierten sich. „Wir
können aus Scheiße Gold machen“, summten sie lauthals. So etwas hat ja auch durchaus was Unterhaltsames, dachte sich ein Vogel und kackte vom Apfelbaum hinunter direkt neben einer Rose ins
Gras. Er hatte vorher Blaubeeren
gegessen und nun ward es der Rose Angst und Bange, das im Laufe
der Zeit über Generationen hinweg,
irgendwann all ihre Nachkommen
von einem Blaubeerbusch vertrieben werden könnten. Sie fing jämmerlich an zu weinen und bat um eine Umsiedlung im Falle einer Ausbreitung des Blaubeerenbusches.
Ja doch, mischt sich jetzt auch der
Gärtner ein, der sowieso meint,
hier wird gerade viel zu viel Gewese
um Nichts gemacht. Schließlich
kümmere er sich gerade um den
Kompost und damit hat er für heute schließlich genug zu tun. „Denn
ohne den Kompost, gibt's keine
neue Erde“, meint er abschließend, zieht den Hut vom Kopf,
wischt sich die Stirn und die Regenwürmer bejubeln seine Rede
und beißen sich vor Freude selbst
in den Schwanz. Revolution geht
auch nur Schritt für Schritt und
nicht in allen Ecken gleichzeitig. Da
kann sich, egal wer, auf den Kopfstellen und einen Teller auf dem großen Zeh balancieren. Noch einmal
den Garten beregnen, war ja
schließlich warm heute. Das kühlt
die Gemüter wieder ein wenig herunter. Nicht unbedingt ein niederschlagendes Ergebnis, denn am Ende des Tages strahlte ein Regenbogen über dem Garten.
Für alle die mehr wollen, gibt es
Charlotte Klaus ab jetzt auch im Internet. Einfach mal reinschauen:
http://charlotteklaus.tumblr.com/
PS: Das Schaf auf dem Bild hat mit
all dem überhauptnichts zu tun.
21
Interview mit Oleg Shevchenko,
dem Vorsitzenden der Jusos Unstrut-Hainich-Kreis
JiM: Oleg, Du bist Mitglied der Jungen Sozialistinnen und Sozialisten
in der SPD, kurz Jusos, der Jugendorganisation der SPD. Was machst
Du da?
Oleg: Seit November 2009 bin ich
Stolzer Juso. Seit November 2010
bin ich Vorsitzender der Jusos Unstrut-Hainich-Kreis geworden und
engagiere mich auf Landesebene
der Jusos in der Bildungs- und
Schulpolitik.
JiM: Warum hast Du Dich gerade
für die Jusos und nicht für die Jugendorganisation einer anderen
Partei entschieden?
Oleg: Die Jusos entsprechen meinen politischen Grundwerten: solidarisch, ökologisch, gerecht und
LINKS. Die Jusos sind keine veraltete, langweilige Organisation. Bei
den Jusos hast du das Gefühl, das
du etwas verändern könntest. Zugleich aber hast du jede Menge
Spaß auf Partys, aber auch am runden Tisch mit den anderen Mitgliedern. Wir sind vor allem eine Jugendorganisation. Wir wollen keine
Erwachsenen spielen. Wir wollen
unsere Meinung sagen und Jugendliche bleiben. Mit all dem, was
dazugehört.
JiM: Wie viele Mitglieder haben die
Jusos im Unstrut-Hainich-Kreis
und wo liegen die Schwerpunkte ihrer Arbeit?
Oleg: Wir sind eine kleine Gruppe
von 26 Leuten. Aber einige der Ju
22
sos sitzen in politischen Gremien,
wie zum Beispiel im Kreistag oder
im Stadtrat von Bad Langensalza.
Nach einer Pause haben wir uns
als Jugendorganisation seit Ende
letzten Jahres wieder ins Zeug gelegt und gewinnen stetig neue Mitglieder. Unsere Organisation beschäftigt sich mit stärkeren Beteiligung von Jugendlichen, aber auch
mit Wirtschaftspolitik, Integration,
Energiepolitik, Gleichstellung usw.
Bei uns bestimmt aber nicht eine
Person das Thema, über welches
wir diskutieren, sondern der ganze
Jugendverband. Einige Mitglieder
interessieren sich mehr für Nach-
Jugendliche müssen
mitbestimmen können
haltigkeit und Energiepolitik. Sie engagieren sie sich auf diesem Feld
mehr, als auf anderen, und bringen
damit auch den Wissensstand des
Verbandes nach vorne. Andere Mitglieder interessieren sich hingegen
mehr für Wirtschaftspolitik im Kreis
oder auch im Land. Auch sie informieren die anderen Mitglieder über
ihre Erfahrungen und Erkenntnisse. Wir sind halt ein sehr vielfältiger
Verband.
JiM: Wie können sich Jugendliche
in die Organisation einbringen?
Oleg: Einfach zu unseren Treffen
oder zu einer unserer Aktionen
kommen. Die nötigen Infos erfährt
man auf unserer Homepage
www.uhk. jusos-thueringen.de.
Dort stehen die Termine sowie Infos zu unseren vorherigen Treffen.
Wir haben ein sehr vielfältiges Programm, so kann man sich unterschiedliche Themen auswählen.
Vom Landes- oder Bundesverband
werden zum Beispiel auch Fahrten
angeboten, zu denen man sich anmelden kann. Die Reisekosten
und die Verpflegung werden bezahlt!
JiM: Du hast die Initiativgruppe für
ein Jugendparlament in Mühlhausen (JuPa) gegründet. Warum?
Oleg: Bei der Initiative ging es mir
darum, endliche Jugendliche in
Mühlhausen davon zu überzeugen,
sich politisch zu engagieren und etwas verändern zu wollen. Vor allem
Mühlhausen ist eine der Regionen,
wo es an jugendlichen Aktivismus,
aber auch an jugendorientierter Politik mangelt. Jugendliche müssen
auch mitbestimmen können. Und
wenn das einige Stadträte nicht verstehen, dann sind sie fehl am Platz.
setzt Du Dich persönlich besonders
ein?
JiM: Was bringt eine Mitgliedschaft
bei den Jusos?
Oleg: Ich setzte mich grade für eine bessere Wirtschaftspolitik im
Kreis ein. Der Schuldenberg des
Landkreises muss abgetragen werden. Wir müssen nachhaltig an die
Sache rangehen. Auch das Umsteigen auf erneuerbare Energien
im unseren Landkreis bis 2020 ist
eine meiner Forderungen. Auf Landesebene setzte ich mich für eine
bessere Schulpolitik, das Wahlrecht mit 16 und die Abschaffung
der Residenzpflicht für Asylanten
ein.
Oleg: Die Mitgliedschaft ist kostenlos und jederzeit kündbar. Es
bringt nur Pluspunkte: Keine Fahrtund Unterhaltungskosten bei Seminaren, kostenlose mehrtägige Reisen nach Brüssel (ins Europaparlament) oder Berlin (in den Bundestag). Außerdem lernt man neue, politisch linke, junge Menschen kennen. Bei uns gibt es keine Hierarchie o.ä. Jeder ist herzlich willkommen!
JiM: Wie stehen die Jusos eigentlich zur SPD?
Weitere Informationen zu den Jusos findet man im Internet unter
www.jusos.de oder www.jusosthueringen.de.
Oleg: Die SPD ist unsere Mutterpartei. Doch die Positionen der Partei sehen wir immer kritisch. Vieles,
was die Partei macht, befürworten
wir nicht. Wir sind keine KlonOrganisation. Wir wollen durch unseren Jugendverband neue Ideen
in die Partei mit einbringen, aber
auch selbst als Verband durch Aktionen wirken.
JiM: Welche Angebote sollte man
Jugendlichen machen, damit sie
sich mehr für Politik interessieren?
Oleg: Für die Jugendlichen muss
es Seminare geben, die interessant sind. Es muss eine Möglichkeit geben, sich unabhängig von einer Partei in einem politischen Jugendverband zu organisieren. Das
soll auch durch die Initiative „Jupa
MHL“ gewährleistet werden.
JiM: Für welche politischen Ziele
Oleg Shevchenko ist 16 Jahre alt und Schüler der zehnten Klasse des Tilesius-Gymnasiums in Mühlhausen. Er ist Vorsitzender der Jusos UnstrutHainich, der regionalen Untergliederung der Jugendorganisation der SPD.
www.gemeinsam-zukunft-gestalten.net
Immer wieder hört man von Erwachsenen, dass junge Menschen sich für
nichts interessieren - schon gar nicht für Politik. Dass dem nicht so ist, wollen wir mit dieser Serie zeigen. Dabei geht es uns nicht darum, Werbung
für eine bestimmte politische Partei oder eine bestimmte politische Position zu machen! Vielmehr wollen wir junge Leute vorstellen, die sich auf unterschiedliche Weise engagieren und für sich und andere einsetzen.
23
Ausbildungsplätze im
Brauhaus zum Löwen
sind noch zu haben
Im Mühlhäuser „Brauhaus zum Löwen“ sind in diesem Jahr
noch zwei Lehrstellen zu besetzen. JiM – Das Magazin
sprach mit Juliana Thon, die dort im 2. Lehrjahr eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert, darüber, was man für die
Ausbildung mitbringen muss, was einen im Brauhaus erwartet und welche Perspektiven man danach hat.
JiM: Welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen sollten
vorhanden sein, wenn man eine
Ausbildung als Hotelfachfrau oder
Hotelfachmann machen möchte?
Juliana: Grundsätzlich sollte man
über gute schulische Leistungen
verfügen und Verständnis für Zahlen und Technik besitzen. Persönlich sollte man offen, freundlich,
hilfsbereit und kommunikativ sein,
auf Leute zugehen können und Interesse am Umgang mit Menschen
haben. Ein gepflegtes Äußeres ist
dabei selbstverständlich. Dazu gehört auch, dass man keine Piercings oder Tattoos im Gesicht hat.
Da man jederzeit bereit sein muss,
um auf die Besonderheiten und
Wünsche der Gäste einzugehen,
und dabei ständig selbst Ideen entwickeln, Lösungen finden und
schnell reagieren muss, ist auch
Flexibilität sehr wichtig. Außerdem
sollte man Interesse an der Stadt
und der Region mitbringen. Zudem
benötigt man ein Gesundheitszeugnis. Das muss im Landratsamt
beantragt werden. Es kostet 25 Euro und gilt ein Leben lang. Wenn
>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Haben ihren Traum-Job bereits
gefunden: Sebastian Meier, KochAzubi im 3. Lehrjahr, und Juliana
Thon, Hotelfachfrau-Lehrling im 2.
Ausbildungsjahr.
24
man allerdings ein Schulpraktikum
absolviert, trägt die Kosten dafür
meist die Schule.
Abwechslungsreiche
Arbeit
JiM: Was erwartet einen Auszubildenden im Brauhaus?
Juliana: Eine abwechslungsreiche
Arbeit, bei der es nie langweilig
wird. Viel Verantwortung und eigenständiges Arbeiten, von der Planung, über die Organisation bis zur
Durchführung. Dazu gehört das
Ausrichten von Banketts ebenso,
wie das Erstellen von Angeboten
für Reisegruppen, der Service im
Restaurant, das Saubermachen
AZUBI
GESUCHT
der Zimmer und die Betreuung der
Gäste, um nur einiges zu nennen.
Weiterhin erwarten einen Auszubildenden ein ausgezeichnetes Arbeitsklima und nette Kollegen und
Ausbilder, die sich Zeit für einen
nehmen. Und natürlich eine sehr familiäre Atmosphäre mit netten Gästen, von denen viele Stammgäste
sind.
JiM: Warum sollte man sich für eine Ausbildung in der Gastronomie
gerade für das „Brauhaus zum Löwen“ entscheiden?
Juliana: Weil man hier eine grundsolide, bodenständige Ausbildung
bekommt. Während dieser kann
man auch in anderen Betrieben hin
ter die Kulissen schauen. Die Berufsschule befindet sich quasi um
die Ecke, in Görmar, was einem viel
Fahrerei erspart. Weitere Vorteile
sind die Weiterbildungsangebote
während der Ausbildung, der jährliche Lehrlingsaustausch mit Frankreich und die Prüfungsvorbereitung
durch Lehrgänge über den Firmenausbildungsverbund Nordwestthüringen. Außerdem gibt es im Brauhaus ein tolles Team mit vielen netten Kollegen. Die Zusammenarbeit
hier ist wirklich sehr gut und die Ausbilder nehmen sich viel Zeit für die
Lehrlinge. Wir treffen uns auch außerhalb der Arbeitszeit, feiern gemeinsam Weihnachten, machen
einmal im Jahr einen Betriebsausflug und treffen uns regelmäßig zu
Personalfeiern oder Teamabenden.
Tolles Team
JiM: Was gefällt dir an der Ausbildung im Brauhaus besonders gut
und welche Arbeiten machst du weniger gern?
Juliana: Am meisten Spaß habe ich
daran, die Gäste zu betreuen. Geschirrspülen und Besteck polieren
sind nicht so mein Ding.
JiM: In der Gastronomie arbeitet
man normalerweise in Schichten.
Ist das nicht nervig?
Juliana: Daran gewöhnt man sich
relativ schnell. Letztendlich gleicht
sich doch alles aus. Wenn ich am
Wochenende arbeiten muss, habe
ich dafür in der Woche frei. Und
nach dem Frühdienst bin ich am
Nachmittag schon zuhause, wenn
andere noch arbeiten müssen.
Wichtig ist doch nicht, wann man
arbeitet, sondern das einem die Arbeit spaß macht.
JiM: Man merkt dir an, dass dir die
Arbeit spaß macht und das du sie
gerne machst. Aber gibt es nicht
manchmal auch Probleme?
Juliana: Na klar. Aber das ist doch
normal. Manchmal kommt es
schon vor, dass jemand wegen irgendetwas unzufrieden ist. Ob zu
recht oder unrecht ist dabei egal.
Das muss man klären. Man darf es
aber nicht persönlich nehmen.
JiM: Wie lange dauert die Ausbildung und welche Perspektiven hat
man danach?
Juliana: Die Ausbildung dauert drei
Jahre. Danach hat man viele Möglichkeiten. Man kann als Postenchef oder Abteilungsleiter in der Küche oder dem Restaurant arbeiten.
Oder zum Beispiel als Empfangsdame an die Rezeption gehen.
Man kann auch eine weitere Aus
AZUBI
GESUCHT
bildung zur Hotelkauffrau oder zum
Hotelkaufmann dranhängen und
danach in die Betriebsleitung oder
die Geschäftsführung wechseln.
Viele Möglichkeiten
Da das Brauhaus zu einem Verbund mehrerer Hotels gehört, gibt
es auch die Möglichkeit von einem
Hotel aus dem Verbund der GöbelHotels übernommen zu werden. So
kann man nach der Ausbildung
zum Beispiel ins Göbel-Hotel Rodenberg nach Rotenburg an der Fulda wechseln. Wie gesagt, Möglichkeiten gibt es viele. Aber egal wie
man sich entscheidet, aufgrund
der guten Ausbildung werden Lehrlinge aus dem Brauhaus von anderen Betrieben gern übernommen.
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Das „Brauhaus zum Löwen“ in
Mühlhausen existiert seit 1992. Es
befindet sich in einem historischen
Gebäude am Kornmarkt, das 200
Jahre lang als Apotheke genutzt
wurde. Zum Brauhaus gehören ein
Hotel mit vier Gästehäusern und
über 80 Zimmern, ein Restaurant
mit Kellergewölbe, Seminarräumen und Biergarten, ein Sudhaus,
in dem eigenes Bier gebraut wird,
und der Tanz- und Erlebnistreff
„Leo“. Das Brauhaus gehört zu den
Göbel Hotels, einem Verbund von
13 individuell geführten Hotels.
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Nase voll?
Seit einem knappen Jahr engagieren sich
Jugendliche aus Mühlhausen für ein Jugendparlament in der Stadt. Sie schrieben eine Konzeption und eine Satzung.
Sie führten Umfragen durch und sammelten Unterschriften. Sie trafen sich mit
Politikern aller im Stadtrat vertretenen
Parteien, die den jungen Leuten ihre Unterstützung zusicherten. Sie erarbeiteten mit Hilfe des Beigeordneten der Stadtverwaltung, Dr. Bruns (SPD), eine Beschlussvorlage für die Anerkennung durch den Stadtrat.
Und sie wiesen immer wieder darauf hin, dass sie KEIN Schülerparlament wollten! Ende
Mai entschied der Stadtrat, in Mühlhausen ein Schülerparlament zu installieren. JiM - Das
Magazin sprach mit Jugendlichen der Initiative für ein Jugendparlament in Mühlhausen.
JiM: Ihr engagiert euch seit langem
für ein Jugendparlament in Mühlhausen (JuPa). Warum?
JuPa: Wir wollen Mühlhausen attraktiver und lebenswerter für Jugendliche machen. Ein Schülerparlament wird unseren Anforderungen nicht gerecht, da es ein viel zu
niedriges Eintrittsalter mitbringt.
Wir sind nämlich der Meinung,
dass Grundschüler noch nicht die
nötige bzw. vorausgesetzte politische Meinung mitbringen, die für
ein effektives Vorankommen notwendig ist. Der Stadtrat hat unsere
Beschlussvorlage nicht akzeptiert,
weil er gedacht hat, dass wir in einem Schülerparlament besser aufgehoben sind und sich keine „elitären Gruppen“ bilden können. Letztendlich werden die Vertreter von allen Schülern Mühlhausens gewählt. Fraglich ist jedoch, ob sich
auch wirklich jeder, der gewählt
wird, engagiert. Das wagen wir zu
bezweifeln. Die größte Unterstützung bekamen wir von den Grünen
und von der Linken. Allerdings hat
es für eine Mehrheit im Stadtrat
nicht gereicht, was sehr traurig ist.
Denn man sollte ehrenamtliches
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Engagement von Jugendlichen
nicht stoppen bzw. bewusst formen
oder es für Jugendliche unattraktiv
machen. Wir werden weiter dranbleiben und für unser Vorhaben
kämpfen.
JiM: Ende Mai hat der Stadtrat entschieden, in Mühlhausen ein Schülerparlament zu installieren. Das
war genau das, was ihr nicht wolltet. Was habt ihr gegen ein Schülerparlament?
Jugendliche über 18
dürfen nicht mitmachen
JuPa: Die Tatsache, dass die Schülersprecher mehr oder weniger gezwungen werden, daran teilzunehmen. Es werden auch nicht alle Jugendlichen erfasst. Was ist denn
mit den Personen, die unter 18 Jahre alt sind, aber nicht in die Schule
gehen. Die werden in einem Schülerparlament gar nicht berücksichtigt. Es ist uns klar, dass sich der
Großteil dieser Personen nicht engagieren würde, dennoch ist es
falsch, ihnen nicht die Möglichkeit
dazu zu geben.
JiM: Der Beigeordnete der Stadtverwaltung, Dr. Bruns (SPD), hat
euch bei der Formulierung einer Beschlussvorlage für den Stadtrat geholfen, in der es um ein Jugendparlament ging. Warum wurde diese
Vorlage vom Stadtrat abgelehnt?
JuPa: Es gab mehrere Hauptstreitpunkte. Einer ist das Alter gewesen. Wir haben die Altersgrenze
von 14 bis 21 Jahre gezogen und
somit die Grundschüler außen vor
gelassen, weil wir denken, dass
sich Personen unter 14 kaum für
Politik interessieren. Aber wir wollten, dass es sich das Jugendparlament zur Aufgabe macht auch Möglichkeiten zu finden, um die Jüngeren mit einzubeziehen. Die Stadträte wollten das Alter auf 18 Jahre
begrenzen. Parlamentarier sind da
meist eigen und meinen, wer das
entsprechende Alter hat, kann sich
doch in den Stadtrat wählen lassen. Ein Schülerparlament bedeutet auch weniger organisatorischen
Aufwand. Schülersprecher und deren Stellvertreter werden so oder
so gewählt. Aber bei unserem Jugendparlament hätte man die Daten aller Jugendlichen in Mühlhau-
sen erfassen und eine weitere
Wahl organisieren müssen. Außerdem hatten einige Fraktionen ein
Problem damit, dass wir die Grundschüler eben nicht dabei haben.
JiM: Ihr habt mit allen im Stadtrat
vertretenen Parteien gesprochen
und für euer Projekt geworben. Viele Politiker haben euch ihre Unterstützung zugesichert. Letztendlich
hat sich der Stadtrat aber mehrheitlich gegen euer Projekt entschieden. Was denkt ihr, warum die
Stadträte anders entschieden haben?
JuPa: Eine Gruppe von Schülersprechern, die mehr oder weniger
zu einem Schülerparlament gezwungen werden, ist natürlich bequemer, als eine Gruppe von Jugendlichen, die sich für ein Jugendparlament interessieren. Es liegt
durchaus im Interesse der Stadträte, dass dieses Schülerparlament
vor den Baum geht. Es ist ja
schließlich das zweite seiner Art.
So könnte man, wenn sich irgendwann noch einmal eine Gruppe finden würde, um eine ähnliche Beteiligungsmöglichkeit für Jugendlichen zu schaffen, argumentieren,
dass es die Jugend ja anscheinend
nicht will.
JiM: Welche Parteien oder Politiker
haben euer Vorhaben am meisten
unterstützt?
JuPa: Die Fraktion DIE LINKE. und
die Fraktion Pro Mühlhausen/Grüne haben uns unterstützt.
JiM: Und von welchen Parteien
oder Politikern seid ihr am meisten
enttäuscht?
JuPa: Auf der einen Seite von der
CDU, da sie uns nicht einmal die
Möglichkeit gegeben haben, in ihrer Fraktion zu unserer Idee Stellung zu nehmen. Von der SPD
auch, weil die Fraktion einfach für
Sozialdezernent Dr. Bruns gestimmt hat, der SPD-Mitglied ist.
Am meisten aber sind wir von Dr.
Bruns selbst enttäuscht. Wir haben
uns mehrfach mit ihm getroffen.
Doch anstatt uns bei diesen Treffen
auf die Punkte unserer Satzung aufmerksam zu machen, die in nicht
gehen, legte er diese in der Stadtratsitzung dar und ließt uns so ins
„offene Messer laufen“. Das ist
nicht gerade die feine englische
Art!
JiM: Viele von euch besuchen das
Gymnasium. Nun gibt es Politiker,
die euch vorwerfen, dass ihr aufgrund eurer Schulbildung eine elitäre Gruppe seit, die nicht alle Jugendlichen in der Stadt erreichen
könnten. Außerdem wird behauptet, ihr engagiert euch nur für das
Jugendparlament, um Karriere in
der Politik zu machen. Was sagt ihr
dazu?
JuPa: Das ist absoluter Schwachsinn. Eine Gruppe von Jugendlichen, die sich für Politik interessiert, ist doch noch lange keine elitäre Gruppe. Und mal ganz ehrlich:
Ist eine Gruppe von Schülersprechern denn nicht eher eine elitäre
Gruppe als interessierte Jugendliche? Ich meine, dass unsere Idee
sehr „gymnasial-lastig“ sein würde, liegt auf der Hand, aber das
liegt sicher auch Interesse der Sache. Es ist klar, dass sich Schüler
an Gymnasien eher für Politik interessieren, als Regelschüler. Wir wollen die Schüler, nicht wie im anderen Vorschlag, zu etwas zwingen,
sondern wollen interessierten und
engagierten jungen Menschen die
Möglichkeit geben, sich für die Jugend einzusetzen.
JiM: Hat die Entscheidung des
Stadtrates Einfluss auf euer weiteres politisches Engagement?
JuPa: Ein klein wenig schon. Wir
werden uns nicht in dem bisher erarbeiteten Rahmen als Jugendparlament engagieren und Politik machen, sondern als Initiative. Alles
Andere bleibt beim Gleichen.
JiM: Wie geht es jetzt weiter?
JuPa: Wir werden auf jeden Fall
nicht aufgeben. Unser Ziel ist es,
unabhängig von Stadtrat und seinen Gremien, als politischer Jugendverband Politik zu machen.
Informationen zur Initiativgruppe
Jugendparlament Mühlhausen
gibt´s im Internet unter: www.jpmmhl.jimdo.com
Wie es mit dem vom Stadtrat beschlossene Schülerparlament weitergeht ist noch unklar. Wir bleiben
auf jeden Fall dran. Wer mitmachen will kann sich ja schon mal bei
uns melden. Die Kontaktdaten findest du im Impressum, auf Seite
20.
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gemüse
Carmen Scholz und Susann
Heine zeigen noch bis Mitte Juli eine Auswahl ihrer Bilder im
Mühlhäuser Mehrgenerationenhaus (Stadtjugendhaus).
garten
An die 100 Leute waren gekommen,
um der Eröffnung der Ausstellung “gemüsegarten” im Mühlhäuser Mehrgenerationenhaus beizuwohnen. Die Ausstellung zeigt Bilder der jungen Künstlerinnen Carmen Scholz und Susann
Heinze. Beide präsentieren ihre Werke
das erste Mal in der Öffentlichkeit. Organisiert wurde die Schau in Zusammenarbeit und mit Unterstützung des
Deutschen Frauenrings. Die Laudation
hielt Mario Götting vom Kunsthaus
Mühlhausen. Musikalisch untermalt
wurde die Ausstellungseröffnung von
der Gruppe “Maras April”. Die jungen
Frauen vereint die Liebe zur Malerei,
die sie schon ihr ganzes Leben begleitet. Während die Mühlhäuserin Carmen Scholz das Ziel verfolgt, später
von ihrer Kunst leben zu können, malt
die Bollstedterin Susann Heinze zur
Entspannung. Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis Mitte Juli zu sehen. Der Eintritt ist frei. Einige Bilder
können käuflich erworben werden.
Carmen Scholz und Susann Heinze vor dem Porträt des Sängers Phil Collins.
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Meine Musik muss man fühlen,
um sie hören zu können.
Nic Johanning, alias DJ Tary, sprach für JiM - Das Magazin mit Stefan Wenzel.
Wann hast du mit der Musik angefangen?
Begonnen habe ich als DJ Ende der
90´er Jahre. Als Produzent und
Live-Act gibt es mich seid 2008.
Was willst du mit deiner Musik
ausdrücken?
In meiner Musik spiegeln sich Erlebnisse, Emotionen und Gedanken aus meinem Leben wieder. Mit
meinen Live Sets beginnt eine Reise in meine, eine andere Welt.
ten Actseite. Ebenfalls kann ich im
Online-Shop meine Produktionen
veröffentlichen und die Bookingagentur vereinfacht Veranstaltern
die Möglichkeit mich schnell und
unkompliziert zu buchen. Was Unity Heart für mich besonders ausmacht, ist die exzellente und
freundschaftliche Betreuung.
Was ist derzeit angesagt?
Als besonderes Highlight ist Veröffentlichung von meinem neuem Album „Take a Look“ im Juni auf UNITYHAERT.de zu benennen. Es spiegelt meinen neuen Sound wieder
und gibt jedem Einblicke in meine
kommenden Live-Sets.
Musik ist die Droge!
Einmal richtig in fahrt interviewte Stefan Wenzel gleich noch DJ MIXA.
Im Herbst ist der in Mühlhausen live zu erleben.
Welche Ziele hast Du?
Musikalisch würde ich gern mal ein
Drei-Stunden-Set spielen, in dem
ich die Leute auf meine eigene Reise schicken kann. Privat ist mein
nächster Wunsch eine Reise nach
New York, da mich diese Stadt
schon seit vielen Jahren sehr interessiert.
Hast du Vorbilder?
Sicher haben in der Vergangenheit
andere Künstler dazu beigetragen,
dass ich heute in der Musik lebe.
Ob Monika Kruse oder Dj Rush, es
gab einige die mich inspirierten.
Spielst du Vinyl oder Digital?
Angefangen habe ich mit Vinyl und
auch mehrere Jahre damit gespielt. Da in den letzten Jahren viele Produktionen nur ausschließlich
digital veröffentlicht werden, habe
ich mein Equipment auf digital umgestellt. Man ist dadurch auch flexibler und mit weniger Gepäck unterwegs.
Du bist DJ und beim Mühlhäuser
Lable Unity Heart unter Vertrag.
Wie fühlst du dich dort?
In den drei Jahren, in denen ich bei
Unity Heart bin, fühle ich mich im
Label sehr unterstützt und habe die
Möglichkeit mich und meine Musik
auf der Webseite zu präsentieren.
Auch das familiäre und freundschaftliche Verhältnis zu Stefan
Wenzel und vielen anderen Unity
Heart Acts macht es für zu einem
einzigartigem Label.
Bekommst du Unterstützung?
Meine Freunde und meine Familie
stehen voll hinter meiner Entscheidung, mein Leben der Musik zu widmen. Anfangs war dies nicht immer
einfach, doch nachdem alle merkten, wie viel mir daran liegt und wie
ernsthaft ich das betreibe, bekam
ich von vielen Seiten starkes Feedback.
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Wer oder was inspiriert dich?
Ich lasse mich gern vom Hören im
Radio, Besuchen in Klubs und anderen Künstlern musikalisch inspirieren.
Welche Pläne hast du als nächstes?
Als Nächstes ist ein Auftritt bei „Radio Frei“ im Kalender verzeichnet
und ich habe vor kommende Musik-Events zu besuchen. Weiterhin
lege ich, wie auch andere Unity Heart Acts, großes Hauptaugenmerk
auf die Unterstützung des Labels
mit Werbung und Flyerverteilung.
Wie viele Produktionen hast du
schon gemacht?
Seid 2008 habe ich über verschiedene Labels mehrere Alben, EP´s
und Remixe produziert, wobei es
auf etwa 90 Tracks kommen mag.
Du bist bei Unity Heart unter Vertrag. Was tut das Label für
Dich?
Von Unity Heart werde ich in sehr
vielen Hinsichten positiv unterstützt. Auf der Webseite habe ich
die Möglichkeit mich als Act zu präsentieren. Man bekommt direkt
Kontakt zu mir und meinen priva
Wo überall hast du schon aufgelegt?
Hauptsächlich im Raum Thüringen
u.a. im Brauereikeller in Arnstadt,
im New Wave in Vogelsberg und Outer Space in Erfurt.
privat
Wo kann man dich demnächst
hören?
Im Herbst ist ein Auftritt von mir in
Mühlhausen vorgesehen und derzeit gibt es einen aktuellen Promomix zum kostenlosen Download auf
UNITYHEART.DE.
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Warnemünde im Mai
Sitzend auf einer Bank vor einer silbernen Spirale im Park
Schaue ich zwei Menschen zu,
die wiederrum einem goldenen Hund beim Scheißen zu sehen,
dem das scheißegal ist.
Ein kurzes Zunicken, eine stille Übereinkunft regelt,
wer das Häufchen entfernt.
Ein Gentleman weiß, was zu tun ist.
Eine Plastiktüte aus ihrer Tasche rettet das nächste Kind vor
dem Hineintreten
und verschwindet still im Mülleimer.
Der Hund rennt völlig uninteressiert durch den Park und
überhört die Rufe.
Die Vögel zwitschern, außer mir ist selten jemand hier.
Schwarze Poesie
by Stephan Pitleka
Dark Jesus
Brich mir beide Beine und ich lauf auf Händen, um dich zu erwürgen.
Schlag mich ans Kreuz und ich spuck dir ins Gesicht, um dich mit meinem Speichel zu
ertränken.
Stich mir beide Augen aus und ich versuch dich totzuschreien.
Charlotte Klaus
Ich schlage auch die andere Seite, wenn du sie mir hinhältst.
Schlag mir beide Hände ab und ich versuch dich mit den Stümpfen zu ersticken.
Ich zahle immer alles heim und ob ich schon wandelte im finsteren Tal, glaub mir, ich kehrte
immer daraus zurück.
Ihr werft statt Blumen Essig auf mein Grab?
Dein Leib mein Brot,
dein Blut mein Wasser,
um mich zu vergiften müßt ihr euch schon mehr ausdenken!
Ich verbuch den Gottesdienst unter: Zwischenmahlzeit.
Meine Jünger, kommt alle herbei, damit ich euch erhängen kann,
so werf ich gern den ersten Stein,
denn verraten kann ich mich auch selbst.
Mein Gelübde ist doch nichts mehr wert,
und reißt der Vorhang dreimal ein.
So geh ich mit Maria ins Freudenhaus
und mach somit das Beste draus.
Geht ruhig beten, für mich seid ihr verloren,
heilig bin ich zwar geboren
doch heilig bin ich nie geworden.
Mühlhausen...
Dabei könnte alles so schön sein.
Bild: Tobias Stoßmeister (destructz.deviantart.com)
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Verbrennt meine Zeugnisse und meine Lehren,
des Menschen Geist wird nie den Trieb und den Instinkt beherrschen.
by SP 28.10.2010
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Bild: Graffiti in der Skatehalle Schmalkalden, 2005.
Wort und Bild: T.S.
www.jim-zone.de
Gregor rannte wie verrückt über das Flugfeld. Er sprang in die
Maschine. Das war knapp! Mit hochrotem Kopf brüllte sein
Vorgesetzter auf ihn ein. Doch bei dem Motorenlärm verstand Gregor
kein Wort. Resignierend zuckte er nach einiger Zeit mit den Schultern
und setzte sich. Sein Vorgesetzter schrie noch immer und fuchtelte wild
mit den Armen. Das Flugzeug nahm Fahrt auf. Die Gravitation drückte
Gregor den Sitz. Seinen Vorgesetzten katapultierte sie gegen die
geschlossene Laderampe am Heck der Maschine. Gregor schüttelte
gelangweilt den Kopf und schaute desinteressiert über seine Schulter.
Aus dem kleinen Bullauge konnte er den Exerzierplatz sehen, der
schnell kleiner wurde. An einer Laterne vor dem Kasernentor stand
Jenny. Sie sprach mit einem der Posten. Gregor war verwundert
darüber, dass dieser Anblick nicht die kleinste Gefühlsregung in ihm
auslöste. Er stierte aus dem runden Fenster und dachte an nichts.
Nach einiger Zeit fiel sein Blick auf einen silberglänzenden Knauf, der
sich neben seinem Sitzplatz befand. „Für Leerlauf ziehen“ war in diesen
hinein graviert. Das klang für Gregor logisch. Und wie ein Befehl.
Emotionslos, aber interessiert und voller ungeduldiger Erwartung, tat er,
was ihm die Aufschrift auftrug. Der Schaden betrug 2,5 Millionen Euro.
Die Bergung der Boing und die Beseitigung von Kerosin und Öl aus
dem Meer nicht mitgerechnet. Im Gegensatz zu seinen Kameraden
hatte Gregor Glück. Er wurde, wie durch ein Wunder, aus der Maschine
geschleudert. Sein Fallschirm öffnete sich in einer Höhe von 200
Metern automatisch. Der Rest war Routine. Armylife.
GEMEINSAM SIND WIR STARK.
MACH MIT!
Gregor: Für Leerlauf ziehen