Früherkennung und Frühinter vention Manual zur Schülerinnen- und Schülerbegleitung

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Früherkennung und Frühinter vention Manual zur Schülerinnen- und Schülerbegleitung
Früherkennung und Frühintervention
Manual zur Schülerinnen- und Schülerbegleitung
«Wenn Kinder sich wohl fühlen, lernen sie besser. Das ist nicht «Nice To Have», sondern eine
echte Notwendigkeit. Die Leistungen der Kinder hangen stark von den Bindungen ab, die
sie eingehen. Das betrifft die Beziehung vom Kind zur Lehrperson, aber auch die von Lehrpersonen zu den Eltern, der Kinder untereinander und letztlich auch von der Lehrperson zu
seinen Kollegen.» Remo Largo, Die Welt 28.2.2009
Quellen
Hinschauen und Handeln – Früherfassung in der
Schule; Ein Leitfaden für Lehrerinnen und Lehrer im
Kindergarten und in der Schule der Stadt Thun
Hinschauen und Handeln – Leitfaden der Schule
Entfelden, 2007
Schritte zur Früherkennung, Berner Gesundheit, 2012
Gesundheitsgefährdungen von Schlüerinnen und
Schülern – Früh erkennen und intervenieren –
Handlungsabläufe für Lehrpersonen Sek. 1; Jens Winkler,
Beratrungszentrum infocus, Basel 2008
GRÜN STATT ROT – Ein Konzept zur Einführung des
lösungsorientierten Ansatzes an der Schule MörikenWildegg; Bruno Glettig, Masterthesis der FHNW,
Hochschule für Soziale Arbeit, 2009
Einfach, aber nicht leicht, Leitfaden für lösungsorientiertes Arbeiten in sozialpädagogischen
Organisationen, von Marianne und Kaspar Baeschlin,
ZLB Winterthur, 2008
Früherkennung und Frühintervention – Lessons learned;
Carlo Fabian und Caroline Müller; Radix Bern 2010
Schulleitung intern; 10 Tipps für Elterngespräche;
Verlag Schule pro; Bonn
Impressum
Herausgeberin: Orientierungsschule Tafers
1. Auflage 2014
Auflage: 120 Exemplare
Autorinnen und Autoren: Projektteam F+F OS Tafers:
Hubert Aebischer, Christina Binz, Patrick Furter,
Roland Ledergerber, Silvia Reidy-Perler, Rita Rotzetter
Coaching / Begleitung: Gisela Bolliger
Lektorat: Anna Binz
Gestaltung: Katharina Reidy, www.coboi.ch, Bern
Druck: Cric Print, Marly
Früherkennung und Frühintervention
Manual zur Schülerinnen- und Schülerbegleitung
Vorwort
Das vorliegende Manual ist das Resultat der Arbeit des Projektteams
Früherkennung und Frühintervention (F+F) der OS Tafers.
Häufig wird zuerst ein Konzept entwickelt, niedergeschrieben und dann
umgesetzt. Wir entschieden uns den umgekehrten Weg zu gehen. Zuerst
nahmen wir uns Zeit Strukturen und Hilfsmittel dem Team der OS Tafers
näherzubringen und diese nachhaltig zu verankern. Die Ideen, die erarbeiteten Strukturen und Hilfsmittel sollten erst ausgiebig ausprobiert, durch
Erfahrungen und Rückmeldungen fortlaufend angepasst und verändert
werden. Erst dann machten wir uns ans Verschriftlichen, ans Zusammenfügen zu einem Ganzen. Es entstand das Manual für Lehrerinnen und
Lehrer zur Schüler/-innenbegleitung.
Die Arbeit am Projekt «Früherkennung und Frühintervention» hat den
Umgang von uns Lehrpersonen mit den Schülerinnen und Schülern verändert. Es hat unseren Blick geschärft, das Hin- nicht Wegsehen gefördert,
es hat uns gelehrt genauer und urteilsfreier zu beobachten, und nicht
zuletzt, frühzeitig und angemessen zu agieren. Wir sind überzeugt, dass
durch diese Herangehensweise Schülerinnen und Schüler in problematischen Lebenssituationen frühzeitig aufgefangen werden können.
Die Kultur des gemeinsamen Austauschs, ein weiterer Meilenstein des
Projekts, hat die Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen im Team
geprägt. Das Sich-Zeit-Nehmen und Einbringen von verschiedenen Sichtweisen – unabhängig des Pensums – hilft, einerseits Schülerinnen und
Schüler von einer anderen Seiten kennenzulernen und fördert andererseits
den Zusammenhalt eines Klassen- und des gesamten Lehrerteams.
Nicht zuletzt entlasten gemeinsame Vorgehensweisen im Umgang mit
Problemen von Kindern und Jugendlichen und der Einbezug von Fachpersonen die einzelne Lehrperson.
Und immer stand und steht das Wohlbefinden unserer Schülerinnen und
Schüler im Zentrum.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Lexikoneintrag:
Man·u·al ['mænju l] Es finden sich vielfältige
Begriffserklärungen und Synonyme zum
Wort Manual: Handbuch, Gebrauchsanweisung,
Bedienheft, Leitfaden, Handreichung, Vademecum, Instruktionsbuch, Guide
Ein grosser Dank geht an …
… den Direktor und die Lehrpersonen der OS Tafers für ihr Engagement, ihre Bereitschaft Neues auszuprobieren, für die regelmässigen
kritischen und konstruktiven Rückmeldungen und Evaluationen, für
das aktive Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten an diversen Weiterbildungstagen, für das Mittragen.
… unseren Coach, Gisela Bolliger. Sie hat uns während der ganzen Zeit
begleitet, angeleitet, kritisch hinterfragt, positiv unterstützt, mit Ideen
versorgt. Sie hat Schilftage mitorganisiert, geleitet. Ihr Know-how, ihre
Berufserfahrung haben uns sehr geholfen.
… Radix, dem nationalen Kompetenzzentrum für die Entwicklung
und Umsetzung von Massnahmen der öffentlichen Gesundheit, für
die Lancierung des Projektes und die finanzielle Unterstützung.
… das Amt für den deutschsprachigen Unterricht Freiburg (DOA) und
dem Gemeindeverband der Orientierungsschulen des Sensebezirks
für die finanzielle Unterstützung des Projektes.
… Zu guter Letzt gilt der grösste Dank allen Mitgliedern des Projektteams F+F. Es ist eine grosse Freude mit so engagierten Lehrpersonen
zusammenarbeiten zu dürfen.
Hubert Aebischer, Tafers, April 2014
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Früherkennung und Frühintervention
Manual zur Schülerinnen- und Schülerbegleitung
Einleitung
Wohlergehen und Gesundheit sind im Schulalltag sehr wichtig. Sie sind
die Grundlage guten Lernens und einer gesunden Entwicklung. Wo sie
vernachlässigt werden oder sogar fehlen, ist die Gefahr von negativen Auswirkungen bei Jugendlichen gross. Schlechtes Schulklima, Motivationsverlust, Frust bis hin zu Krankheit, Gewalt, Abhängigkeit und Unterdrückung
sind mögliche Folgen.
Die Schule wird heute von problematischen und belastenden Situationen
im Umfeld immer weniger verschont. Überforderung oder Schwierigkeiten
und Probleme im sozialen Bereich zeigen sich heute möglicherweise
sogar deutlicher als in anderen Lebensbereichen. Mit allmählich verschwindenden oder kaum vorhandenen familiären Strukturen bedeutet der geregelte Schulalltag (seine Rituale, das soziales Umfeld und die klaren Rahmenbedingungen) vermehrt Halt und Lebensmittelpunkt für heranwachsende
Jugendliche. Liegen Defizite in der persönlichen Entwicklung eines Jugendlichen vor, zeigen sich diese öfters durch Verhaltensauffälligkeiten wie
laute aggressive Störung im Unterricht, Gewalt aber auch stilles Zurückziehen, depressive Verstimmungen usw. Zeigen mehrere Jugendliche einer
Klasse gleichzeitig ein solches Verhalten, kann dies die Wahrnehmungs- und
Handlungskapazität von Lehrpersonen stark beeinträchtigen. Schulen
sind damit konfrontiert, einen qualitativ guten Unterricht zu gewährleisten
und gleichzeitig diesen Jugendlichen und oft auch ihren Eltern Hilfe und
Unterstützung anzubieten.
Vor diesem Hintergrund hat sich die OS Tafers entschieden, am Projekt
Früherkennung und Frühintervention des Schweizerischen Netzwerks
Gesundheitsfördernder Schulen und RADIX, mitzumachen. Entstanden ist
ein Manual, welches das Ziel verfolgt, Lehrpersonen in ihrer Wachsamkeit
gegenüber gefährdeten Schülerinnen und Schülern zu unterstützen und
ihre Kompetenzen in Risikosituationen zu erweitern. Wir verstehen unser
Manual als Handreichung für Lehrpersonen im Umgang mit Schülerinnen
und Schülern; ein Handbuch, welches den Lehrpersonen mittels aufgebauter Strukturen Handlungssicherheit vermitteln soll; als Bedienheft mit vielen
verschiedenen Hilfsmitteln; als Gebrauchsanweisung mit Anleitungen zu
wichtigen Themen; ein Vademecum für Lehrpersonen.
Eines aber ist das vorliegende Manual nicht. Es ist kein Rezeptbuch mit 1:1
Umsetzungs- und Anwendungsmöglichkeiten mit klaren Schrittabfolgen.
Auch verzichten wir bewusst auf defizitorientierte Checklisten mit Indikatoren, Symptomen und Merkmalen zu problematischen Verhaltensweisen.
Unser Modell will den Lehrpersonen anhand der drei Phasen «Wahrnehmen/
Beobachten, Austauschen und Handeln» ein flexibles und dynamisches
Instrumentarium zur Verfügung stellen.
In der Umsetzung des Modells ist eine partnerschaftliche Haltung aller
Beteiligten sowie konsequentes und kongruentes Verhalten jedes Einzelnen von grosser Bedeutung. Dies wird mit den Vorlagen, Formularen und
Grundlagen unterstützt. Die Vernetzung mit zuständigen Instanzen innerhalb der Schule und das Einbeziehen von ausserschulischen (Fach-)
Stellen ermöglichen eine effizientere und effek tivere Vorgehensweise in
der Lösungsfindung. Je besser uns dies gelingt, desto erfolgreicher wird
unsere Arbeit sein.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
«Nicht jede Auffälligkeit ist problematisch –
unauffälliges Verhalten ist nicht immer
unproblematisch.»
«Glaube ich, was ich sehe oder sehe ich,
was ich glaube.»
«Ein Instrument braucht Hände, die es führen,
Köpfe, die reflektieren und Herzen, die für die
vorhandenen Schwierigkeiten und Probleme
Lösungen gestalten helfen.»
Früherkennung und Frühintervention
Manual zur Schülerinnen- und Schülerbegleitung
Unser Dreiphasenmodell
Phase 3
Phase 2
Phase 1
Handeln
Handeln
Wahrnehmen
Beobachten
Austauschen
Handeln
Für die Früherkennung und Frühintervention sind für
uns diese 3 Phasen von zentraler Bedeutung:
Phase 1: Lehrpersonen sind aufmerksam, schauen hin,
beobachten und notieren
Phase 2: Lehrpersonen tauschen sich aus, denken
gemeinsam nach
Phase 3: Gezieltes Handeln
Alle drei Phasen, Wahrnehmen/Beobachten, Austauschen und Handeln, werden an unserer Schule gezielt
gefördert, geschult und unterstützt. Unterschiedliche und vielseitige Instrumentarien wurden eigens
hierfür entwickelt und etabliert. In allen Phasen
können schulinterne und schulexterne Dienste unterstützend und/oder verwaltend in Anspruch genom men werden.
Dieses flexible, dynamische Modell scheint uns, wenn
geübt und institutionalisiert, für die Schülerinnen
und Schüler am wirksamsten und für unsere Schule am
ressourcenorientiertesten zu sein.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Wir sind zur Überzeugung gelangt, dass direkte, lineare
«Wenn-Dann-Handlungsabläufe» im Umgang mit
Lernenden unseren Vorstellungen von Lösungswegen
nicht gerecht werden. Folgende Gründe führten uns
zu dieser Haltung:
Es gibt zu viele Signale und Kombinationen von Signalen, welche man nicht eindeutig einer Problematik
zuordnen kann.
Das lineare Zuordnen von Zuständigkeiten ist oftmals
schwierig oder unsinnig.
– Es gibt zu viele Rahmenbedingungen (Umstände),
welche eine eindeutige Handlungsstrategie
erschweren können.
– Jede Problemsituation, das Umfeld und der Hintergrund jeder Schülerin gestaltet sich anders, jede
Lehrperson hat andere Herangehensweisen. Einmal
genügt das direkte Gespräch mit dem Schüler, ein
zweites Mal ist die unmittelbare Kontaktaufnahme
mit den Eltern oder der Schulsozialarbeiterin erforderlich und in einer dritten Situation ist Abwarten und
Beobachten besser.
Phase 1
Wahrnehmen – Beobachten
Signale erkennen – Tatsachen festhalten
Phase 2
Austauschen
Runder Tisch – F+F Fallbesprechungen
Phase 3
Handeln
Übersicht Phase 3
Phase 3a
Handeln
Schülerinnen- und Schülergespräche
Phase 3b
Handeln
Elterngespräche
Phase 3c
Handeln
Schulinterne Dienste
Phase 3d
Handeln
Schulexterne Dienste
Phase 3e
Handeln
Falldokumentation
Krise
Akute Krisensituation bei Schülerinnen und Schülern
Anhang 1
Rechtliche Grundlagen
Anhang 2
Glossar und weitere Materialien
Wahrnehmen – Beobachten
Signale erkennen – Tatsachen festhalten
Phase 1
«Mir fällt eine Schülerin, ein Schüler auf.»
«Nicht jede Auffälligkeit ist problematisch – unauffäliges
Verhalten ist nicht immer unproblematisch.»
Kindern und Jugendlichen ist manchmal nicht bewusst,
was sie tun und wie sie wirken. In ihrem entwicklungsbedingten Entdeckungsdrang beachten sie die geltenden Regeln und Normen nicht immer. Im schulischen
Alltag genügen oftmals Rückmeldungen zu ihrem Verhalten und dessen Wirkung sowie die Wiederholung
der gängigen Verhaltensnormen als Leitlinien.
Gibt ein Jugendlicher aber Anlass zur Sorge, werden
in Phase 1 die dazugehörigen Beobachtungen und
Vorkommnisse von Lehrpersonen regelmässig und
möglichst genau schriftlich festgehalten.
Die Art der Dokumentation passen die Lehrpersonen
den eigenen Wünschen und Arbeitsstilen an. Dabei
sollte auf Interpretationen verzichtet werden.
Checkliste
Hilfsmittel
×
×
Wie halte ich Beobachtungen und Tatsachen fest
Methodenkatalog
Auffälliges Verhalten über eine bestimmte Zeit
beobachten; Beobachtungen schriftlich festhalten
Beobachtungsjournal (Sus, Klasse) oder eigene
Beobachtungen unter den beteiligten Lehrpersonen
niederschwellig austauschen
Austauschmöglichkeiten, Tür- und Angelgespräche
×
×
×
×
×
ev. weitere Lehrpersonen zur Beobachtung und
Dokumentierung beauftragen
Beobachtungen dem Jugendlichen rückmelden
siehe auch Phase 3a: ordentliche Schülergespräche
ev. schulinterne Dienste oder schulexterne Fachstellen zur Beratung oder Information anfragen
siehe auch Phase 3c, 3d: Schulinterne und -externe
Dienste oder Fachstellenordner
Eigenes Verhalten reflektieren
Störungsreduzierendes Lehrerverhalten
Kritische Fragen
– Welche Wirkung hat die Verhaltensauffälligkeit auf
mich und die Klasse ?
– Bin ich genügend über Hintergründe und mögliche
Ursachen informiert ?
– Helfen einfache pädagogische Massnahmen weiter,
–
–
–
oder braucht es zusätzliche Interventionen ?
Wie dringend ? Von wem ?
Welche Veränderungsmöglichkeiten bestehen
auf meiner Seite ?
Legen wir unseren Blick auch auf die Ressourcen
eines Jugendlichen: Was kann er gut ? Welche
Situationen wirken sich förderlich auf die SuS aus ?
Welche Momente bestärken sie ?
Beachte ich, dass auch unauffällige SuS zu
Sorge Anlass geben können.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Wahrnehmen – Beobachten
Signale erkennen – Tatsachen festhalten
Phase 1
Methodenkatalog – Beobachtungen und Tatsachen festhalten
Festhalten was man sieht, was man hört, was man
empfindet und wie man agiert im Zusammenhang
mit Jugendlichen, die einem Sorgen bereiten.
Wo ?
– Beobachtungsjournal, -tagebuch
– Vorbereitungsbuch, Lehreragenda
– Post-it’s
– separates Notitzheft im Lehrerzimmer,
Jede Lehrperson ist aufgefordert, sich regelmässig
über auffällige SuS Beobachtungen zu notieren.
auf dem Nachttisch, in der Arbeitsmappe ...
– Klassentagebuch im Schulzimmer
Gewiss ist diese Pflicht ein zusätzlicher Aufwand,
aber ein sinnvoller und wichtiger.
(Vertraulichkeit sicherstellen !)
– Notizen auf dem Smartphone
– ...
Sich Zeit für Beobachtungen zu nehmen, sich über
SuS eingehender Gedanken zu machen und diese
schriftlich festzuhalten, schärft die Wahrnehmung.
Es sind oftmals kleine Signale, die Aufschluss über
Befindlichkeit, Nöte oder Belange geben können.
Wann ?
– immer, wenn es einfällt
– sofort, wenn etwas auffällt
– während Prüfungen
– einmal in der Woche, immer zur gleichen Zeit
Der Lehreralltag bereitet vielfälltige Beobachtungen.
Einiges behält man im Gedächtnis, vieles aber vergisst man. Um bei Schüler- und Elterngesprächen, am
Runden Tisch oder in Konfliktsituationen präzise
argumentieren zu können, ist es hilfreich, wenn Aussagen mit konkreten Beobachtungen verständlich
gemacht werden können.
(z.B.: Freitag 15 Uhr)
– während einer Pause oder Freistunde im
leeren Schulzimmer
– am Morgen vor Schulbeginn
– ...
Es gibt unzählige Möglichkeiten und Methoden, sich
im Schulalltag ohne grossen Aufwand Beobachtun gen zu notieren. Es soll zu einem Ritual, zu einer Selbstverständlichkeit werden. Folgende Liste mit Ideen
soll helfen, die eigene Methode zu finden.
Austauschmöglichkeiten – «Tür- und Angelgespräche»
Eine rege Gesprächskultur soll nicht nur zu vorher
festgelegten Zeitpunkten (Runder Tisch), sondern
durchaus auch sonst bei Bedarf gepflegt werden.
Im Schulalltag ergeben sich viele Momente, in denen
ein Austausch zwischen Lehrpersonen möglich
ist. Durch gute und regelmässige Kommunikation
entstehen gut informierte und entscheidungsfähige
Teams, welche wirksamer und schneller handeln
können.
Mögliche «Tür- und Angelgespräche»
– im Lehrerzimmer, wann immer man sich über
–
–
–
–
–
–
–
Wichtig dabei ist, dass Informationen möglichst nur
Beteiligten weitergegeben werden und mit den erhaltenen Informationen mit Bedacht umgegangen wird.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
1
den Weg läuft
auf der Lehrerinnenterrasse
in der Pause
vor und nach Sitzungen
beim Mittagessen
in gemeinsamen Freistunden
beim Feierabendbier am Freitag nach der Schule
...
Wahrnehmen – Beobachten
Signale erkennen – Tatsachen festhalten
Phase 1
Beobachtungsjournal SuS: Signale erkennen – Tatsachen festhalten
Name der Schülerin / des Schülers:
Datum
Signale / Beobachtungen
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Ausgelöste Gefühle (LP)
2
Wie reagiere ich
Austauschen
Runder Tisch – F+F Fallbesprechungen
Phase 2
«Uns fällt eine Schülerin, ein Schüler auf.»
«Glaube ich, was ich sehe oder sehe ich, was ich
glaube ?»
Dies ist der Leitgedanke des Runden Tischs. In der
Phase 2 ist der Austausch der Beobachtungen und
Wahrnehmungen zwischen den Lehrpersonen
einer Klasse zentral.
Dazu treffen wir uns am Runden Tisch. Hier verschaffen
wir uns einen Überblick über die positiven und sensiblen Bereiche der ganzen Klasse. Dabei einigen wir
uns, auf welche Schülerinnen und Schüler speziell
geachtet werden muss.
Checkliste
×
Wenn sich schulische, soziale, psychische oder gesund heitliche Auffälligkeiten bei einem Schüler akzentuieren und uns seine Entwicklung Anlass zur Sorge gibt,
führen wir eine F+F Fallbesprechung durch.
Wir tragen Beobachtungen und Notizen von möglichst
vielen Lehrpersonen zusammen. Aus den verschiedenen Sichtweisungen und Wahrnehmungen erhalten wir
erhalten wir einen Überblick über das Wohlbefinden
und über die positiven und negativen Verhaltensweisen
und negativen Verhaltensweisen einzelner Schülerinnen und Schüler. Anschliessend wird das weitere Vorgehen gemeinsam besprochen und geplant.
Hilfsmittel
Beobachtungen für den Runden Tisch zusammentragen, ordnen, aufbereiten
Vorbereitung Runder Tisch
Beobachtungen ordnen
Runder Tisch: Ablauf beachten und einhalten
Organisation Runder Tisch
F+F Fallbesprechung Anleitung für LP
×
×
Schriftliche Rückmeldungen der Fachlehrpersonen
Rückmeldungen Fachlehrpersonen
Protokoll F+F Fallbesprechung zHd. Klassenlehrperson
Protokollvorlage
×
×
Protokoll Runder Tisch zHd. Schuldirektion
Protokollvorlage
Information an Fachlehrpersonen über:
beobachtete SuS / Abmachungen
Liste der zu beobachtenden SuS im Klassenfach
In schwerwiegenden Fällen erfolgt die Information
der FLP per Mail
×
×
×
×
Vertraulichkeit wahren
Weitere Schritte einleiten
siehe Phase 3
Beurteilunskonferenz als zusätzliche Möglichkeit
Beobachtungen über SuS auszutauschen
Organisation Beurteilungskonferenz
div. Vorlagen zur Selbst- und Fremdbeurteilung,
siehe Anhang
Kritische Fragen
– Wie ist unsere Gesprächskultur ?
– Wie gehen wir mit Meinugsverschiedenheiten um ?
– Wie gewichten wir die einzelnen Meinungen ?
– Glaube ich, was ich sehe – oder sehe ich, was ich
–
–
glaube ?
Halten wir uns an den Gesprächsablauf ?
Habe ich mich auf den Runden Tisch vorbereitet ?
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
– Habe ich als KLP die Nacharbeiten erledigt
–
–
(Protokoll Klasse im Überblick, Liste beobachtete
SuS, Protokoll Runder Tisch )
Hole ich mir als FLP die nötigen Informationen zu
SuS ? (Klassenfächer)
Wie gehe ich mit vertraulichen Informationen um?
Austauschen
Runder Tisch – F+F Fallbesprechungen
Phase 2
Organisation Runder Tisch
Der Runde Tisch mit der F+F Fallbesprechung ist unser wichtigstes
Instrument zur Früherkennung
und Frühintervention.
Ablauf
↓ Individuelle Vorbereitung nach Checkliste Phase 2
Alle Lehrpersonen bereiten sich mit den zur Verfügung stehenden oder
eigenen Hilfsmitteln auf das Gespräch vor. Fachlehrpersonen, die
nicht am Gespräch teilnehmen, teilen ihre Beobachtungen zur Klasse
und zu Schülerinnen und Schülern der Klassenlehrperson im Vorfeld
schriftlich mit.
Ziele
– Den Austausch über SuS
systematisch pflegen
– Die Entwicklung unserer
–
–
↓ Rückschau + Zielsetzung
Schülerinnen und Schüler
im Auge behalten
Verschiedene Sichtweisen
und Wahrnehmungen zusammentragen
Probleme frühzeitig erkennen,
um handeln zu können
Was wurde am letzten Runden Tisch besprochen ?
Was haben wir damals festgehalten ?
Wo stehen wir ?
Haben sich positive oder negative Veränderungen ergeben ?
Was wurde zwischenzeitlich unternommen ?
Wo müssen wir weiterhin dranbleiben ?
Wo liegen die Schwerpunkte für das heutige Gespräch. Welche Schüler
und Schülerinnen machen uns Sorgen und brauchen eine nähere
Betrachtung unsererseits ?
Allgemein
Dreimal jährlich findet ein ordentlicher Runder Tisch statt. Alle
Lehrpersonen nehmen daran teil.
In dringenden Fällen beruft die
Klassenlehrperson einen ausserordentlichen Runden Tisch ein.
Am Runden Tisch nehmen die
Klassenlehrperson und möglichst
viele Fachlehrpersonen der jeweiligen Klasse teil.
Bei Bedarf lädt die Klassenlehrperson weitere Fachlehrpersonen,
die Schulsozialarbeiterin, Schulpsychologinnen oder den Schuldirektor an den Runden Tisch ein.
↓ F+F Fallbesprechung
Je nach Bedarf wird zu einer Schülerin eine ausführliche Fallbesprechung gemäss Anleitung durchgeführt. Je nach Fall kann es sinnvoll
sein, nur einzelne Teilschritte daraus auszuwählen.
↓ Klassenübersicht
Es folgt eine offene Runde zu positiven und sensiblen Bereichen der
Klasse. Eventuelle gemeinsame Abmachungen in der Klassenführung
werden besprochen.
↓ Auswertung
Die Anwesenden besprechen kurz, wie sie diesen Runden Tisch
erlebt haben.
↓ Nachbereitung nach Checkliste Phase 2
Der Zeitplan (wer ? wann ? wo ?)
wird von der Schulleitung erstellt
und ist verbindlich.
Protokolle schreiben, Rückmeldungen an Fachlehrpersonen, geplante
weitere Schritte einleiten, Abmachungen einhalten
(Formulare, siehe Checkliste)
Zu beachtende Regeln,
siehe Rückseite
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
1
Zu beachten
– Falls ein Runder Tisch nicht durchgeführt werden
– Rückmeldungen an Fachlehrpersonen: Die Namen
kann, müssen alle Lehrpersonen, welche in der
jeweiligen Klasse unterrichten, bis am Vorabend
informiert werden. Die Klassenlehrperon informiert in diesem Fall die Schuldirektion und via
educanet die Fachlehrpersonen.
der zu beobachtenden SuS und eventuelle verbindliche Abmachungen werden in den Klassenfächern
im Lehrerzimmer festgehalten. Die Fachlehrpersonen
holen sich dort die nötigen Informationen.
– Prozessbeobachter: Fachlehrpersonen die die be-
– Fachlehrpersonen, welche in mehreren Klassen
treffenden SuS nicht kennen, können die Rolle einer
Prozessbeobachterin einnehmen und am Ende
Beobachtungen rückmelden.
unterrichten, wählen je nach Bedarf oder Notwendigkeit einen oder mehrere Runde Tische aus.
Sie können auch explizit von der Klassenlehrperson
eingeladen werden.
– Vertraulichkeit ist wichtig ! Aussagen am Runden
Tisch werden nicht gedankenlos weiterverbreitet.
Spezialauftrag 1. Runder Tisch im 7. Schuljahr
↓ Individuelle Vorbereitung nach Checkliste Phase 2
Alle Lehrpersonen bereiten sich mit den zur Verfügung stehenden
oder eigenen Hilfsmitteln auf das Gespräch vor. Fachlehrpersonen die
nicht am Gespräch teilnehmen, teilen ihre Beobachtungen zur Klasse
und zu SuS der Klassenlehrperson im Vorfeld schriftlich mit.
↓ Aussenschau auf die Klasse und einzelne Schüler
Jede Lehrperson hat 5 Minuten Sprechzeit, während welcher sie ihre
Beobachtungen schildert. Die anderen Lehrpersonen hören zu. Keine
Fragen oder Kommentare !
↓ Austausch von Hintergrundinformationen
Nur wichtige Informationen austauschen, die wichtig sind, um die
Schülerinnen zu verstehen und richtig reagieren zu können (Ritalin,
Krankheiten, Legasthenie, Schuldienste, Scheidung ... ).
↓ Gefährdete Schülerinnen
Welche Schüler bereiten uns Sorgen ? Welche Schülerinnen wollen wir
bis zum nächsten Runden Tisch im Auge behalten und beobachten ?
↓ Fachstellen und Dienste
Gibt es offene Fragen, die wir mit Hilfe einer Fachstelle/Fachperson
beantworten können ? Brauchen wir ein weiteres Treffen oder genügt
eine telefonische Auskunft ?
↓ Klassenübersicht
Es folgt eine offene Runde zu positiven und sensiblen Bereichen der
Klasse. Eventuelle gemeinsame Abmachungen in der Klassenführung
werden besprochen.
↓ Schulische Leistungen
Auffällig positive oder negative Leistungen einzelner SuS bezüglich
möglicher Abteilungswechsel besprechen. Muss mit dem Schuldirektor
abgesprochen werden, bevor die Eltern informiert werden.
↓ Nachbereitung nach Checkliste Phase 2
Protokolle schreiben, Rückmeldungen an Fachlehrpersonen, Protokoll
für Gespräch mit Schuldirektor und fürs PS-OS-Treffen aufbewahren
(Formulare, siehe Checkliste)
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
1
Austauschen
Runder Tisch – F+F Fallbesprechungen
Phase 2
F+F Fallbesprechung
Eine Anleitung für Lehrpersonen
Allgemein
– Rückschau auf den letzten Runden Tisch
Rückblick
Die Klassenlehrperson leitet die
F+F Fallbesprechung mit Hilfe
dieser Anleitung und den ergänzenden Erläuterungen und
Fragestellungen.
Was bisher geschah
–
–
Eine Lehrperson der Gruppe hält
die Zeit im Auge, ordnet, füllt das
Protokollblatt aus.
Gespräche und Massnahmen, die in Bezug auf diesen Schüler
stattgefunden haben.
kurzer Austausch über Beobachtungen und Entwicklungen
Entscheid, ob die gleiche Schülerin oder ein neuer Fall
behandelt wird
Schritt 1
Sammeln der Beobachtungen zur Schülerin
Schritt 3
Schritt 2
Dauer: mindestens 50 Minuten.
Für ein vertieftes Gespräch muss
genügend Zeit eingeplant werden. Es können allerhöchstens zwei
Schüler besprochen werden.
(Fallbesprechung zu 1–2 Schülerinnen)
– Die Klassenlehrperson informiert über die vorangegangenen
Reine Beobachtungen, die im Vorfeld festgehalten wurden, werden
gesammelt. Konkrete Beispiele sind wichtig. Es wird in diesem Schritt
nicht kommentiert, diskutiert oder interpretiert !
(siehe auch ergänzende Erläuterungen)
Problembereiche ordnen und festlegen
Beobachtungen nach Ähnlichkeit ordnen und gruppieren. Wo gibt
es gleiche/unterschiedliche Wahrnehmungen ? Nur beobachten !
Positive Wahrnehmungen
Gibt es zu diesen Bereichen auch Wahrnehmungen, bei welchen das
Verhalten in ähnlichen Situationen unproblematisch erscheint ?
Protokoll F+F Fallbesprechung:
Archiv Klassenlehrperson, Grundlage zur Vorbereitung des Schülergesprächs
Schritt 5
Nacharbeiten
Wo sind Schwerpunkte festzuhalten, die als Problembereiche
des Schülers gelten.
Welches auffallende Signal, welches Problemfeld soll thematisiert
und angegangen werden ?
Diskussion, Interpretation und Gewichtung
Schritt 6
Schritt 4
Schwerpunkte festlegen
Fazit
Diskussion über die gesammelten Beobachtungen. Jetzt werden
Fragen geklärt, Wahrnehmungen verglichen, kommentiert, interpretiert und gewichtet. (hilfreiche Fragestellungen, siehe Erläuterungen)
Kurze Zusammenfassung der Diskussion mit dem Augenmerk auf
mögliche Lösungsansätze und mögliche unterstützende Massnahmen
und Abmachungen.
Liste beobachteter SuS im Klassenfach: Alle beteiligten Lehrpersonen
können sich dort über Beobachtungsziele und Abmachungen informieren.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Schritt 7
Nächste Schritte – Rückmeldung an Schülerin planen
Folgehandlungen ausmachen. Was wird dem Schüler rückgemeldet ?
Weitere Massnahmen planen (siehe Phase 3).
Aufgabenverteilung vornehmen, nächste Beobachtungsziele
festlegen. Protokoll schreiben.
2
Ergänzende Erläuterungen z.H. der Gesprächsleitung
– Welches sind die wichtigsten Punkte für die betref-
Rückblick: Was bisher geschah
– Was haben wir über diese Schülerin am letzten Run-
fende Schüler, welche für die Lehrpersonen ?
den Tisch besprochen ? Was haben wir festgehalten ?
– Was ist seither passiert ? Welche Gespräche
Zu Schritt 5: Diskussion, Interpretation, Gewichtung
wurden geführt ? Wer wurde mit einbezogen ?
Welche Massnahmen wurden ergriffen ?
In diesem Schritt darf kommentiert, interpretiert und
vor allem auch gewichtet werden. Zeitrahmen im
Auge behalten !
– Wo stehen wir ? Haben sich positive oder negative
Veränderungen ergeben ? Welche Bereiche haben
sich beruhigt, erledigt, verbessert, auf die wir
deshalb heute nicht eingehen müssen ?
Wo gibt es gleiche und unterschiedliche Wahrnehmungen, Beobachtungen ?
– Werden ähnliche Situation von verschiedenen
– Muss die Schülerin weiterhin beobachtet werden
Lehrpersonen unterschiedlich wahrgenommen ?
– Welche Reaktionen und Gefühle haben die
und heute besprochen werden oder widmen wir
uns einem anderen Fall ?
Beobachtungen in uns ausgelöst ?
– Welche Gefühle und Schwierigkeiten könnten dem
Zu Schritt 1: Sammeln der Beobachtungen zum Schüler
Verhalten der Schülerin zu Grunde liegen?
– Wie haben wir reagiert, welche Reaktionen hatten
Diese Sammlung ist wichtig, um herauszufinden wo
das Problem liegt. In dieser Phase wird nicht diskutiert,
sondern nur berichtet.
positive Auswirkungen auf den Schüler ?
– Laufen die Situationen gleich ab ? Wie reagieren die
Idee
anderen Schülerinnen und Schüler ?
– Ist meine Reaktion als Lehrperson förderlich oder
Alle Beobachtungen werden auf farbige Kärtchen
geschrieben.
hinderlich ?
– Welche Verhaltensweisen, welche Beobachtungen
Diese Arbeit erfolgt still, jeder für sich oder eine
Lehrperson übernimmt das Schreiben.
schätzen wir als wichtig, schwerwiegend, Sorge
erregend ein ? Welche sind vernachlässigbar ?
Die Karten werden dann vorgelesen und aufgehängt
oder ausgelegt.
– Welches wäre das gewünscht Verhalten der
Schülerin ?
Zu Schritt 2: Problembereiche ordnen und festlegen
Die Beobachtungen werden nach Ähnlichkeit gruppiert.
Zu Schritt 6: Fazit
– Nach welchen Kriterien soll geordnet werden ?
Diese Zusammenfassung soll lösungsorientiert und
vorwärtsschauend sein. Was hat bis jetzt geholfen ?
Welche Ähnlichkeiten liegen vor ?
– Handelt es sich um Muster oder um unterschiedliche
Situationen ?
Zu Schritt 7: weitere Schritte – Rückmeldung an den
Schüler planen
– Mit welchen Situationen soll die Schülerin der
Zu Schritt 3: Positive Wahrnehmungen
Diese Sammlung ist wichtig für spätere Schülergespräche, damit positives Verhalten aufgezeigt und
gestärkt werden kann. «Du verhältst dich nicht immer
so, ich zeige dir ein Beispiel auf, wo es anders war…»
Schüler konfrontiert werden ?
– Welche Sichtweisen, Wahrnehmungen sollen wir der
Schüler rückmelden ?
– Wie könnte man der Schülerin helfen, ihr Verhalten
– Gibt es zu vorher besprochenen Bereichen auch
in ein alltägliches Mass zu bringen ?
Wahrnehmungen, wo das Verhalten in ähnlichen
Situationen unproblematisch erschien ?
– Welche Massnahmen könnten den Schüler in seiner
– Was kann die Schüler gut ? Wo fühlt sie sich wohl ?
Entwicklung unterstützen ?
– Wo kann schnell etwas getan werden ? Was müsste
längerfristig geplant werden ?
Zu Schritt 4: Schwerpunkte festlegen
– Woran erkennen wir eine Veränderung in die richtige
Es können nicht eine Unzahl von Schwierigkeiten
ergründet und auf einmal gelöst werden.
Richtung ?
– Ist unsere Zielvereinbarung «SMART» (spezifisch –
– Welche dringenden Problembereich wollen wir
messbar – akzeptiert – realistisch – terminierbar)
heute vertieft beleuchten ?
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
2
Austauschen
Runder Tisch – F+F Fallbesprechungen
Phase 2
Protokoll Runder Tisch (z.H. der Schuldirektion)
Klassenlehrperson:
Klasse:
Anwesende LP:
Datum:
1. Besondere Ereignisse, Vorkommnisse in den letzten Schulwochen
2. Positive Bereiche, Eindrücke der Klasse
3. Sensible Bereiche der Klasse
(Stimmung, Atmosphäre ? Worauf ist speziell zu achten ? Wie wollen wir reagierten ?)
4. Abmachungen, Vereinbarungen (Wenn nötig gemeinsame Abmachungen, Klassenregeln treffen)
5. Auf welche Schüler wollen wir speziell achten ? Wen werden wir bis zum nächsten Runden Tisch beobachten ?
Gründe (auffällige, stille, bedrückte SuS ...)
6. Schulische Leistungen (auffällig positive/negative Leistungen, gefährdete Promotion)
Abgabe des Protokolls an die Schuldirektion bis:
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
5
Austauschen
Runder Tisch – F+F Fallbesprechungen
Phase 2
Protokoll F+F Fallbesprechung
(z.H. der Klassenlehrperson)
Name der Schülerin, des Schülers:
Klasse:
Anwesende LP:
Datum:
1. Besprochene Themen
2. Beschlüsse
3. weiteres Vorgehen
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
6
Handeln
Übersicht Phase 3
Phase 3
«Wir handeln»
«Empfindungsweise und Seelenstärke der Menschen
sind verschieden. Man muss sie daher ihrer Wesensart
gemäss auch auf verschiedenen Wegen zu ihrem Besten führen.» Michel de Montaigne
Hat das bisherige Vorgehen (niederschwellige pädagogische Massnahmen: Feedback, Regeln, vermehrte Aufmerksamkeit) keine Veränderungen bewirkt und
können die Lehrpersonen das auffällige Verhalten
als unhaltbar und/oder alarmierend festhalten, so sind
in Absprache mit den beteiligten Lehrpersonen
Massnahmen einzuleiten.
Welche Schritte unternommen werden, hängt stark
vom jeweiligen Fall ab und kann je nach Situation und
sozialem Umfeld der SuS sehr unterschiedlich sein.
Aus diesem Grund sehen wir davon ab, genaue Ablaufvorgaben anzugeben. Die unterschiedlichen Möglichkeiten und Hilfsmittel sind in den verschiedenen Kapitel
der Phase 3 aufgelistet. Eine gemeinsame Vorgehensweise bedingt eine gute Kommunikaktion und transparente Information aller Beteiligten. Auch der Jugendliche hat ein Recht zu wissen, wie die nächsten Schritte
aussehen. Dies darf von ihm ruhig auch als Aufforderung und Pflicht zur Verhaltensänderung wahrgenommen werden.
Hausordnung, Klassenregeln, Feedback, regelmässige
Rückmeldungen, Klassenrat, Lebenskunde, Strafen ...
Handeln
ordentliche und ausserordentliche Schülergespräche
und Rückmeldungen / Gesprächsprotokoll /
Hilfreiche Fragen für Gesprächsführung / Beispiele
Fördergespräch
Schülerinnen- und
Schülergespräche
Phase 3a
Elterngespräche
Phase 3b
Anleitung für Elterngespräche / Gesprächsprotokoll /
Tipps
Schulinterne Dienste
Phase 3c
Übersicht über die schulinternen Dienste /
Informationen zu SSA / SPD
Schulexterne Dienste
Fachstellen
Phase 3d
Erläuterungen zum Fachstellenordner /
Ansprechperson F+F / Liste mit Fachstellen
Falldokumentation
Phase 3e
Fallbeispiel, Vorlage Falldokumentation
Transparenz
sorgfältige Information an die Beteiligten /
Schuldirektion / SuS / Eltern / beteiligte LP /
beteiligte Schuldienste / ev. Netzgespräche
Kritische Fragen
– Können wir das auffällige Verhalten, das Problem
–
–
niederschwellig lösen ?
Sollen wir noch zuwarten oder ansprechen und
reagieren ? Tun wir zu viel, verfallen wir in Hyperaktivismus ? (Nicht jede Auffälligkeit ist problematisch) Warten wir zu lange, verschliessen wir
die Augen ? («Es wird schon gehen ...»)
Informieren wir die Eltern oder lösen wir das Problem
mit dem Schüler selber ?
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
– Lassen wir dem Jugendlichen genügend Raum
zum Pubertieren ?
– Welche Ressourcen der Schülerin und der
Klasse können wir aktivieren ?
– Beziehe ich den Schüler in die Problemlösung mit ein?
– Grenze ich mich gefühlsmässig zu wenig –
genug – zu viel ab ?
– Handeln wir lösungsorientiert ? Machen unsere
Abmachungen Sinn ?
Handeln
Schülerinnen- und Schülergespräche
Phase 3a
Einleitende Bemerkungen
Der Eintritt in die OS ist für Schülerinnen und Schüler
mit einem gewaltigen Veränderungsprozess verbunden: neues Dorf und Schulhaus, neue Mitschüler, andere Fächer und Lehrpersonen. Die Klasse bildet sich
in den ersten paar Monaten. Die Jugendlichen suchen
ihren Platz im Klassengefüge und ihre Rolle im Schulalltag. Zudem stecken sie in der Pubertät, was sowohl
körperlich als auch emotional einiges durcheinanderbringen kann.
erhalten. Ebenfalls sollen sie spüren, wenn sie Grenzen
überschreiten. Unsere Reaktion soll dem Schüler
aufzeigen, dass uns sein Verhalten und seine Arbeitshaltung wichtig sind und welche Verhaltensweisen
wir anstreben.
Niederschwellige pädagogische Massnahmen, regelmässige Gespräche sollen den Schülerinnen helfen,
den richtigen Weg zu finden.
Gerade in solch turbulenten Zeiten ist es von grösster
Bedeutung, dass die Schüler regelmässig Rückmeldungen über sich, ihr Arbeits- und ihr Sozialverhalten
Ordentliches SuS-Gespräch
Wir unterscheiden zwischen ordentlichen und ausserordentlichen Schülergesprächen. Oftmals ist es bei kleineren Problemsituationen jeglicher
Art notwendig, dem Schüler sein Verhalten aufzuzeigen. Dies erfolgt häufig
unmittelbar und unbürokratisch. Ebenso erachten wir es als sinnvoll,
während eines Schuljahres Momente einzuplanen, in welchen alle
Schülerinnen ein Feedback zu ihrem Lernverhalten und ihren Sozial- und
Selbstkompetenzen erhalten.
Ausserordentliches SuS-Gespräch
Etwas ganz anderes ist es, wenn sich Auffälligkeiten eines Schülers akzentuieren und beim Runden Tisch thematisiert werden. Das darauf folgende
ausserordentliche Schülergespräch wird anders angegangen als das
ordentliche Schülergespräch.
Im diesem Kapitel werden folgende Hilfsmittel zur
Verfügung gestellt
– Ordentliche Schülergepräche und Rückmeldungsmöglichkeiten
– Ausserordentliches Schülergespräch – eine Anleitung für Lehrpersonen
– Gesprächsprotokoll
– Hilfreiche Fragen für die Gesprächsführung
– Beispiel von Schülergesprächen
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Handeln
Schülerinnen- und Schülergespräche
Phase 3a
Ordentliche Schülergespräche und Rückmeldungsmöglichkeiten
Jede Lehrperson soll eine ihr entsprechende
Form und den dazu passenden Rhythmus finden.
Eine kleine Auswahl dazu:
Möglichkeiten und Methoden
Vorgehen / Hilfsmittel / Vorlagen
Einzelgespräche
Bei Konfliktsituationen, Aufälligkeiten oder kleineren
Regelübertretungen ist es häufig angebracht, die
problematische Situation mit einem oder mehreren
SuS nicht im Plenum, sondern nach dem Unterricht
zu besprechen und unsere Wahrnehmung direkt
rückzumelden.
Feedback, Rückblick, Auswertungen
Verschiedene Möglichkeiten im Rahmen der Lebenskunde: Wochen-, Quartalsrückblick / Auswertungen /
Stimmungsbarometer / Komplimente verteilen /
Klassenrat
Lernjournal
Regelmässige Rückmeldungen, Auswertungen, Beobachtungen, Beurteilungen von Lehrpersonen und
Schülerinnen in schriftlicher Form, in einem Heft o.ä.
Selbst- und Fremdbeurteilung der Sozialund Selbstkompetenz
Diverse Listen, siehe Anhang oder Beurteilungskonzept
Vorbereitung ev. Nachbereitung von
Elterngesprächen
Verschiedene Möglichkeiten: Selbst-, Fremdbeurteilungsbogen / SuS beurteilen sich in einem kurzen Text /
SuS beschreiben kritische Punkte
Rückmeldungen Runder Tisch
Information über Abmachungen, Beobachtungen an
die ganze Klasse oder an einzelne SuS
Gespräch bei Zeugnisabgabe
Besprechung der Noten und der Sachkompetenz
Rückmeldung mit Beurteilungsbogen zu Selbst- und
Sozialkompetenz
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
1
Handeln
Schülerinnen- und Schülergespräche
Phase 3a
Ausserordentliches Schülergespräch
eine Anleitung für Lehrpersonen
Vorgeschichten
Problembeschreibung – Veränderungen beschreiben
Ich habe den Schüler auf sein auffallendes Verhalten
angesprochen, ihn ermahnt oder aufgefordert, sich an
Regeln und Abmachungen zu halten.
Ich konfrontiere den Schüler, die Schülerin ohne
Umschweife mit den gemachten Beobachtungen
(Runder Tisch).
Ich habe in kurzen Gesprächen versucht, Motive und
Ursachen zu ergründen.
Ich formuliere konkrete Beobachtungen, Ereignisse,
Tatsachen als klare «Ich-Botschaften»: Mir fällt auf,
dass ... / In letzter Zeit stelle ich fest, dass ...
Die verschiedenen Lehrpersonen haben im Beobachtungsjournal Signale, Beobachtungen, Tatsachen
festgehalten.
Ich vermeide Vorwürfe, Anschuldigungen, Drohungen,
Diagnosen, Moralisieren oder Interpretieren von
Verhalten.
An einem Runden Tisch haben wir die verschiedenen
Meinungen ausgetauscht und erwünschtes Verhalten,
respektive Abmachungen besprochen.
Ich gehe von meiner persönlichen Betroffenheit aus
und gebe den eigenen Gefühlen klaren Ausdruck:
Dies hat mich beschäftigt, irritiert ...
Wenn dies nötig war, habe ich von den Fachlehrpersonen Rückmeldungen zum betreffenden Schüler
eingeholt.
Ich achte darauf, dass die Hälfte des Beziehungsraumes dem Schüler, der Schülerin gehört und auch
die Hälfte der Sprechzeit.
Vorbereitung
Wann immer die Gelegenheit dazu besteht, unterstreiche ich positive Verhaltensweisen: Das finde ich eine
gute Idee ... / Ich schätze deine Ehrlichkeit ...
Ich konsultiere das Protokoll des Runden Tisches.
Wenn nötig, hole ich die Meinung von Fachpersonen
ein (Schuldirektion, schulinterne Dienste, externe
Fachstellen).
Ich unterstütze Ansätze zur Veränderung.
Ich lasse auch Ratlosigkeit und Stille zu.
Ich überlege mir mögliche Abmachungen, Ziele und
evt. Konsequenzen.
Motive und Ursachen verstehen
Ich mache mir Gedanken über die Gesprächsleitung
und das eigene Gesprächsverhalten.
Ich höre zu und frage nach: Wie erklärst du dir dieses
Verhalten, diese Veränderungen ? Was geht in dir
vor, wenn ... ?
Ich wähle einen passenden Zeitpunkt und sorge für
eine gute Atmosphäre.
Ich achte darauf, die Situation des Schülers, der
Schülerin zu verstehen und frage zurück, wenn etwas
nicht klar wird.
Ich setze einen zeitlichen Rahmen.
Teilnehmende: Schülerin, Klassenlehrperson,
ev. Fachlehrperson, ev. Eltern.
Auswirkungen aufzeigen
Ich zeige Auswirkungen und Risiken des Schülerverhaltens in Bezug auf die schulischen und sozialen
Anforderungen auf. Wenn es notwendig ist, gebe ich
Informationen zur gesetzlichen Situation.
Gesprächseinstieg
Ich informiere über den Grund des Gesprächs und
erkläre worum es geht.
Ich formuliere positive Aspekte: Mir gefällt an dir ... /
Ich kenne dich als ... / Es fällt positiv auf, dass ...
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
2
Wie Feedback geben
Ich lege das Vorgehen fest, wie das Verhalten verändert
werden kann.
verstärkend: Ich betone in meinem Feedback
beobachtete Stärken, so kann auch Kritik besser
angenommen werden
Wir machen einen Zeitplan ab, welche Ziele bis wann
erreicht werden sollen.
genau: Ich beschreibe möglichst genau, was ich
(und ev. andere Lehrpersonen) in welchen Situationen
beobachtet haben.
Ich lege einen Termin für das zweite Gespräch fest und
kündige an, falls die Eltern informiert werden.
ehrlich: Alles was ich sage, ist wahr aber ich sage
nicht alles, was wahr ist.
Zielvereinbarung – SMART
Damit SuS positive Erfahrungen machen können, muss
bei der Zielvereinbarung folgendes beachtet werden.
aufbauend: Ich mache Verbesserungsvorschläge.
persönlich: Ich mache deutlich, dass es sich um
meine persönliche Meinung handelt
S
Lösungswege entwickeln
M Messbar
Ziele müssen messbar sein
(Messbarkeitskriterien).
Ich unterstütze Veränderungsmöglichkeiten:
Du kannst das verändern ...
A
Akzeptiert
Ich spreche Eigenverantwortung an: Hast du einen
Vorschlag, was du tun könntest? Was müsste passieren,
vorhanden sein, damit sich die Situation verbessert ?
Ziele müssen von SuS akzeptiert
werden (auch: angemessen,
attraktiv, ausführbar)
R
Realistisch
Ziele müssen möglich sein.
T
Terminierbar
zu jedem Ziel gehört eine klare
Terminvorgabe, bis wann das
Ziel erreicht sein muss.
Ich biete Kooperation an: Wie kann ich dich
unterstützen ?
Spezifisch
Ziele müssen eindeutig definiert
sein (nicht vage, sondern so präzise
wie möglich).
Ich teile eigene Grenzen mit: Dafür bin ich nicht
ausgebildet aber ...
Konsequenzen
Ich zeige Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten auf:
Schulsozialarbeit, schulpsychologischer Dienst,
Nachhilfe, Beratung, Berufsberater, Hausärztin ...
Bei der Festlegung von Konsequenzen achte ich
darauf, dass
→ diese eingehalten und überprüft werden können
(eigene Ressourcen).
→ die eigenen Kompetenzen nicht überstiegen
werden; im Zweifelsfall mit dem Schuldirektor
absprechen.
→ die Verhältnismässigkeit gewahrt bleibt.
Konstruktiver Druck
Erfahrungen belegen, dass sich mit gut gemeinten
Ratschlägen oder Appellen an die Vernunft in der
Regel wenig ausrichten lässt. Ein über längere Zeit
konsequent aufrechterhaltener, konstruktiver Druck
ist in den meisten Fällen unabdingbar. Dies sollte
jedoch nie in Form einer Drohung geschehen.
Nachbereitung
×
Druck kann nur dann konstruktiv sein, wenn er mass voll und mit einem grundsätzlichen Wohlwollen ausgeübt wird. Dabei soll immer eine adäquate Hilfestellung
und nicht die Strafe das Ziel sein.
×
Negative Konsequenzen sollen sich für die Schülerin,
den Schüler dann ergeben, wenn sie oder er innerhalb der vereinbarten Fristen die Vorgaben und Abmachungen nicht eingehalten hat.
×
×
Abmachungen, Vereinbarungen entwickeln
und festlegen
Ich formuliere Verhaltensweisen, welche erwünscht,
respektive erwartet werden.
Abmachungen, Vereinbarungen, Auflagen, Konsequenzen, welche am Runden Tisch besprochen wurden,
teile ich mit und halte sie eventuell schriftlich fest:
→ Ich erwarte, dass du ... → Ich werde dein Verhalten
in nächster Zeit besonders beobachten ...
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
2
Ich protokolliere in groben Zügen das Gespräch
(siehe Gesprächsprotokoll).
Ich informiere die beteiligten Lehrpersonen, ev. die
beigezogenen Fachpersonen und den Schuldirektor
über das Gespräch, resp. die Vereinbarungen.
Ich beobachte das Verhalten der Schülerin in der
kommenden Zeit und hole, wenn nötig, mit Hilfe
eines Formulars Rückmeldungen der Fachlehrpersonen ein.
Ich setze einen Termin für ein zweites Gespräch
fest. Je nach Situation beziehe ich Eltern, Schuldirek tion, Schulsozialarbeit, Schulpsychologischer
Dienst, Mobile Einheit mit ein.
Handeln
Schülerinnen- und Schülergespräche
Gesprächsprotokoll
Phase 3a
Datum:
Anwesend
Schüler/-in
Schuldirektion
Eltern
Schulsozialarbeit/Schulpsychologie
Lehrpersonen
1 Problembeschreibung Beobachtungen, Tatsachen, Ereignisse und Gefühle
Entgegnungen, Bemerkungen, Antworten, Fragen ...
2 Gewünschter Zustand erwünschtes und erwartetes Verhalten der Schüler/-in
Entgegnungen, Bemerkungen, Antworten, Fragen ...
3 Teilziele und Fristen (SMART) Möglichkeiten überlegen: Falls Situation so, dann ...
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
3
4 Abmachungen, Vereinbarungen, Konsequenzen Möglichkeiten überlegen bei positivem/negativem Verlauf
5 Bemerkungen
6 nächster Termin
Auswertung, Gedanken zum Gespräch
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
3
Handeln
Elterngespräche
Phase 3b
Einleitende Bemerkungen
Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit zwischen
Schule und Elternhaus sind gute Elterngespräche.
Die gegenseitigen Erwartungen sind gross und bedürfen einer beidseitig kompetenten und lösungsorientierten Gesprächsführung.
Manchmal kann es hilfreich sein, dass sich die Schülerin bereits vor dem Gespräch Gedanken zu bestimm ten Themen macht. Z.B. aktueller Notenstand in den
Fächern, das eigene Sozial- und Arbeitsverhalten,
das eigene Wohlbefinden.
Bei uns findet im ersten Semester in der Regel ein
Elterngespräch zwischen den Lehrpersonen, den
Eltern und dem Schüler statt. Dieses Gespräch wird
von der Klassenlehrperson protokolliert, welche
gleichzeitig auch die Moderation übernimmt.
Leben Eltern getrennt ist es wichtig, dass sich die Lehrperson im Vorfeld über die Verhältnisse soweit informiert, dass der Informationsfluss und eine gute Kommunikation gewährleistet ist.
Folgende Dokumente können zur Vorbereitung von
Elterngesprächen von Nutzen sein
– Ordentliches Elterngespräch – eine Anleitung für Lehrpersonen
– Ausserordentliches Elterngespräch – eine Anleitung für Lehrpersonen
– Gesprächsprotokoll
– 10 Tipps, mit denen Sie schwierige Elterngespräche erfolgreich führen
– Vorlagen zur Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler als
Gesprächsvorbereitung (siehe Anhang)
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Handeln
Elterngespräche
Phase 3b
Ordentliches Elterngespräch
Eine Anleitung für Lehrpersonen
Vorbemerkung
Möglicher Verlauf
↓ Einstieg
Beim ordentlichen Elterngespräch ist es von Vorteil,
wenn die Jugendlichen ebenfalls anwesend sind
und ins Gespräch einbezogen werden.
– Begrüssung, Ablauf klären
↓ Standortbestimmung
– Sicht der Eltern (Wohlbefinden der Schülerin,
Vorbereitung
×
×
×
×
Motivation, Arbeitsverhalten, Leistungen…)
– Sicht des Schülers
– Sicht und Rückmeldungen der Lehrpesonen
evt. Vorbereitung/ Vorbesprechung mit SuS
Ziel des Gesprächs klären
persönliche Notizen sichten aus Rundem Tisch,
Rückmeldungen von Fachlehrpersonen
Räumlichkeiten vorbereiten
↓ Schwerpunkt ausloten und diskutieren
(Bsp.: Berufswahl, Lehrstellensuche, Leistungen,
individuelle Problemfelder, besondere Stärken)
↓ Ziele formulieren, Abmachungen festhalten
↓ Sonstige Fragen und Rückmeldungen der
Eltern klären
Hilfreiche Hinweise für die Gesprächsführung
Anerkennung geben
– «Mir gefällt an Ihrem Kind ...»
– «Ich kenne es als ...» «Es fällt mir positiv auf, dass ...»
Beobachtungen / Veränderungen beschreiben
– Konkrete Beobachtungen als Ich-Botschaften
–
–
–
formulieren («In letzter Zeit stelle ich fest, ...»)
Keine Diagnosen stellen oder Vorwürfe machen
Echte Gefühle ausdrücken
(«Es freut mich, ...» «Es beschäftigt mich, ...»)
Nachfragen und zuhören
(«Was geht in Ihnen vor, wenn ... ?»)
Ansprüche / Wünsche
– Aufzeigen von Auswirkungen und Risiken in
Bezug auf schulische Anforderungen
– Informationen zur Hausordnung oder zur gesetzlichen
Situation
– «Ich erwarte, dass er/sie ...» «Ich wünschte mir,
dass Sie ...»
Lösungswege entwickeln
– Veränderungsmotivation unterstützen («Ihr Kind
ist in der Lage, ...»)
– Kooperation anbieten («Wir von der Schule
aus können ... anbieten»)
– Eigene Grenzen mitteilen («Ich bin dafür nicht
ausgebildet aber ...»)
– Hilfsmöglichkeiten aufzeigen. Z.B. Schulsozialarbeit
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
1
Handeln
Elterngespräche
Phase 3b
Ausserordentliches Elterngespräch
Eine Anleitung für Lehrpersonen
Vorbemerkung
Möglicher Verlauf
↓ Einstieg
Sollten im Verlauf des Schuljahres grössere Probleme
entstehen, so kann teilweise nicht bis zum nächs ten ordentlichen Elterngespräch gewartet werden.
Es braucht sofort ein Gespräch. Mögliche Gründe
können sein:
Moderierende Person erklärt die Rollen und den
geplanten Gesprächsverlauf.
↓ Klärung des Anliegens
Diejenige Person, welche das Gespräch gewünscht
hat, erklärt ihr Anliegen. Wichtig ist, dass dies
möglichst lösungsorientiert erfolgt.
– Wiederholte disziplinarische Probleme
– Seit längerer Zeit schlechte Arbeitshaltung und/
–
–
↓ Übereinstimmung der Ziele
oder deutlicher Leistungsabfall
Konflikte, Mobbing, u.a.m.
Andere Verhalten oder Beobachtungen, die zur
Sorge Anlass geben
Klären, ob alle mit den genannten Zielsetzungen
einverstanden sind. Das Ziel muss von den betroffenen Personen selber erreichbar, möglichst motivierend, positiv formuliert und überprüfbar sein.
→ Kooperation herstellen.
Denkbar ist auch ein von den Eltern erwünschtes
ausserordentliches Gespräch.
↓ Ressourcensuche
Solche Elterngespräche müssen sehr gut vorbereitet
werden. Je früher und je besser reagiert wird, desto
grösser ist die Chance für gute Lösungen.
Gemeinsame Suche nach Lösungen. Die teilnehmenden Personen von der Schule haben in der Regel
schon Lösungsvorschläge vorbereitet. Sie sollten
diese zu Beginn noch zurückhalten.
Vorbereitung
×
×
×
×
×
↓ Massnahmen festlegen
Ziel des Gesprächs genau klären. Man sollte sich
weniger auf das Problem, sondern vielmehr darauf
konzentrieren, was man erreichen will.
Klären, wer die Moderation übernehmen soll:
ev. Schulleitung, Schulsozialarbeiterin oder eine
andere Lehrperson.
Bei schwierigen Elterngesprächen ist es sinnvoll,
dass eine zweite Person der Schule beim Gespräch
anwesend ist.
Schulinterne Vorbereitung: Die teilnehmenden
Personen von der Schule führen ein Vorbereitungsgespräch durch. Dabei werden die Rollen
im Gespräch und dessen Ablauf bestimmt.
Räumlichkeiten vorbereiten.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Nach der Ideenphase werden die möglichen Massnahmen konkretisiert und möglichst präzise formuliert. Für die Schülerinnen und Schüler sollten
möglichst machbare Schritte definiert werden.
↓ Festlegung eines Kontrolltermins
↓ Abschluss des Gesprächs
Zum Abschluss des Gesprächs noch einmal die
Abmachungen (aus dem Protokoll) wiederholen und
die persönliche Zuversicht kundtun.
2
Stolpersteine
Vorwürfe an Lehrpersonen
Am einfachsten ist, wenn man diese zur Kenntnis nimmt
aber keine Antwort darauf gibt. Man sollte die Eltern
ausreden lassen aber danach den Fokus sofort wieder
auf das Ziel lenken.
Nicht verhandelbare Punkte
Regeln der Schule oder rechtliche Vorgaben des
Kantons sind nicht verhandelbar. Dies muss mit aller
Klarheit gesagt werden. Das Gleiche gilt für die
Entscheide von übergeordneten Stellen. Um den Fokus
wieder auf die Lösungen zu lenken: «Wir können
gemeinsam darüber nachdenken, wie Ihr Kind damit
besser zurechtkommen kann»
Ziele werden zu hoch gesteckt
Vor allem bei Disziplinarproblemen werden die Ziele
gerne zu hoch gesteckt. Besser ist, Etappenziele
festzulegen.
Keine überzeugenden Massnahmen
Wenn keine realistischen Lösungen gefunden werden,
kann vorgeschlagen werden, dass eine weitere schulinterne oder -externe Fachperson eingeschaltet wird.
Eskalation
Wenn die Situation eskalieren sollte, gibt es zwei
Möglichkeiten: Kurze Pause zur Beruhigung und
ev. für ein kurzes Gespräch mit einer Einzelpartie oder
Abbruch des Gesprächs mit Ansetzung eines neuen
Gesprächstermins mit Beizug der Schulleitung.
Quelle: Als Grundlage für diesen Text wurde
die Masterthese von Bruno Glettig ‹Grün statt
rot›, geschrieben an der Fachhochschule
Nordwestschweiz verwendet.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
2
Handeln
Schulinterne Dienste
Phase 3c
Einleitende Bemerkungen
Die schulinternen Dienste sind wesentliche Angebote
im Zusammenhang mit der Früherkennung und Frühintervention. Sie sind nicht direkt am Unterrichtsgeschehen beteiligt und haben eine wichtige Stellung innerhalb eines Angebots, welches den Lehrpersonen, Schüler und Schülerinnen sowie Eltern zur Verfügung steht.
Ihre Distanz kann ein bedeutender Türöffner für diverse
Hilfs- und Stützangebote sein. Ein frühzeitiges Miteinbe ziehen dieser kompetenten Stellen kann uns Lehrpersonen sehr entlasten.
Dieses Kapitel soll die Tätigkeitsfelder und Zuständigkeiten dieser schulinternen Dienste klären.
Folgende Dokumente sind hier zu finden
– eine Übersicht über die verschiednen schulinternen Dienste
und ihre Tätigkeiten
– Informationen mit Koordinaten und Öffnungszeiten der
Schulsozialarbeit und des Schulpsychologischen Dienstes.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Handeln
Schulexterne Dienste
Phase 3d
Einleitende Bemerkungen
In der Lehrerbibliothek der OS-Tafers sind im
Fachstellenordner die wichtigsten kantonalen und
schweizerischen Fachstellen zu schulischen,
sozialen, übermittelnden, rechtsberatenden und
gesetzlichen Bereichen zusammengestellt.
Auch auf der Webseite der OS Tafers finden sich eine
Auswahl der wichtigsten Links von Fachstellen.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Je nach Fachstelle wird niederschwellig, akut intervenierend, rechtlich, kostengebührlich und/oder
unentgeltlich Hilfe angeboten.
Die F+F Ansprechperson hat den Überblick über die
schulinternen, -externen Dienste und Fachstellen.
Handeln
Falldokumentation
Phase 3e
Einleitende Bemerkungen
Kommt es in einer Klasse zu einem Vorfall im Rahmen
von F+F, an welchem mehrere Akteure beteiligt sind, ist
es wichtig, einen Überblick zu behalten. Wenn interne
Schuldienste, externe Fachstellen oder Behörden mit
einbezogen werden, vereinfacht es die Arbeit, wenn
die chronologische Abfolge protokolliert wurde.
Das bedeutet nicht, dass für jeden Fall von F+F ein
ausführliches Dossier geführt werden muss. Zu Beginn
reichen die Protokolle im Rahmen vom Runden Tisch
und der Schüler- und Elterngespräche. Erst wenn ein
Fall grössere Kreise zieht, ist es nützlich, eine separate Falldokumentation (siehe Vorlage) zu eröffnen.
In diesem Kapitel werden folgende Dokumente
zur Verfügung gestellt
– ein Fallbeispiel: Wie könnte eine Falldokumentation aussehen ?
– eine leere Kopiervorlage für eine Falldokumentation
– Liste von Lehrpersonen und schulinternen Diensten, welche bereits
Erfahrungen mit komplexeren Frühinterventionen gemacht haben
(auf dem Sekretariat)
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
Handeln
Falldokumentation
Phase 3e
Zum Beispiel Caroline
Name der Schülerin / des Schülers: Caroline
Datum
Signale / Beobachtungen / Vorgehen
Beteiligte
Aug. 11
Vorgeschichte
Verschiedenen FLP & mir fallen auf, dass C. über die Sommerferien dünner
geworden ist. Ich spreche sie darauf an, ohne ihr unterstellen zu wollen, sie
sei magersüchtig. Sie sagt, dass sie genug esse, sie mache halt viel Sport.
KLP, FLP
Turnlehrpersonen
Ich beobachte, wie sie vor dem Krafttraining isst (Früchte, Salat); spreche sie
auf Sport und Ernährung an. Auch Anna spricht mit ihr im Turnen. Sie wiegelt
immer ab.
Zwei S sprechen C auf ihr Aussehen an.
Schule, Hausaufgaben, Prüfungen stressen sie ungemein. Wir versuchen
sie positiv zu stützen, ihr zu versichern, dass sie eine sehr gute Schülerin ist.
Information und Besprechung mit SSA (Sophia)
19.10.11
SSA
1. Runder Tisch
Caroline hat weiter abgenommen / fehlendes Selbstvertrauen /
1. Gespräch hat stattgefunden / weiter beobachten
Anna redet im Turnen auch mit ihr.
Regelungen in der Klasse
Strichliste mit vereinbarten Regeln: Hausaufgaben, Pünktlichkeit, massive
Störungen, laute Kommentare, freche Äusserungen
C. beklagt sich über Thomas – er plage sie. 2 x Gespräch mit Thomas:
Er nervt sich, weil Caroline immer sehr schroff reagiert.
Wirkt bedrückter, ist oftmals negativ eingestellt was die Schule betrifft, hat
das Gefühl sie sei schlecht, genüge nicht, Prüfungen seien ungenügend.
Gespräch mit ihr; rate ihr Termin mit SSA wegen Stress, Thomas etc.
Sie geht nicht zu SSA
Nov. 11
2. Runder Tisch
C. macht uns ernsthaft Sorgen / Gespräch mit SSA zwingend /
Gespräch mit Eltern
Thomas nimmt wieder Ritalin / es geht besser, wenn auch nicht optimal
Wir machen uns ernsthafte Sorgen, sprechen sie wiederholt an –
sie wiegelt ab, sie esse
Ich mache einen Termin bei SSA, sie geht 2 x hin. Thema ist der Stress, Selbstvertrauen, Thomas und ihr Essverhalten.
C. bleibt immer länger im Schulzimmer, geht nicht mit den andern in die Pause.
Ihr ist immer kalt, sie sieht zunehmend schlechter aus.
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
1
KLP / Klasse
Handeln
Falldokumentation
Phase 3e
Liste von Lehrpersonen oder schulinternen Diensten, welche bereits
Erfahrungen mit komplexeren Frühinterventionen gemacht haben
Hierbei handelt es sich um eine Liste, welche fortlaufend durch die F+F Ansprechperson aktualisiert und
ergänzt wird und auf dem Sekretariat eingesehen
werden kann.
vergleichbare Situationen erlebt hat und kann somit von
den bereits gemachten Erfahrungen profitieren.
In der Liste werden lediglich die Namen der Lehrpersonen oder des internen Schuldienstes sowie eine kurze
Beschreibung des Falls genannt.
Die Liste liefert den Lehrpersonen mögliche Ansprechpersonen bei vergleichbaren Situationen. Wer beispielsweise bei einer Schülerin einen Verdacht auf
Essstörungen hat, kann sich informieren, wer schon
Beispiel
Situation
Lehrperson
Verdacht auf Essstörung
Der Fachlehrpersonen und der Klassenlehrperson fallen unabhängig
voneinander auf, dass eine Schülerin deutlich dünner geworden ist.
Petra Muster
Häusliche Gewalt
Die Klassenlehrperson wird nach verschiedenen Beobachtungen
den Verdacht nicht los, dass häusliche Gewalt eine Ursache für das
‹Unglücklich-Sein› eines Schülers ist.
Peter Beispiel
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
3
Akute Krisensituation bei Schülerinnen
und Schülern
Krise
Was ist mit einer akuten Krisensituation gemeint ?
Das auffällige Verhalten ...
– tritt plötzlich und unerwartet auf.
– wirkt für die Betroffenen (SuS oder Lehrpersonen)
bedrohlich
– hat eine akute Vergrösserung der Unsicherheit
zur Folge
– erhöht den Handlungsdruck massiv
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014
– kann nicht im Rahmen eines sofortigen Schüler–
–
innen- und Schülergesprächs lösungsorientiert
thematisiert werden
kann nicht unmittelbar zusammen mit den
Erziehungsberechtigten thematisiert werden
haben nichts mit Früherkennung zu tun, sondern
erfordern sofortiges Handeln
Rechtliche Grundlagen
Folgende Zusammenstellung mit den für Schulen und
Lehrpersonen wichtigen gesetzlichen Grundlagen
haben wir dem Thuner Handlungsleitfaden und der
Broschüre «Krisensituationen – ein Leitfaden für
Schulen» der EDK entnommen.
Anhang 1
Trotzdem fügen wir diesen Anhang dem Kapitel
«Rechtliche Grundlagen» bei, um interessierten Lehrpersonen einen Einblick zu ermöglichen, welche
rechtlichen Fragen im schulischen Alltag relevant
sein könnten.
Sie basiert nicht auf aktuellen Gesetzgebungen des
Kantons Freiburg und kann deshalb nicht als Argumentarium verwendet werden.
Wichtige Grundlagen
1.1 Grundsätze zum richtigen Umgang mit Daten
Rechtsgrundlagen ZGB, StGB
1.2 Gesetzliche Grundlagen zur Erziehungsverantwortung
Rechtsgrundlage ZGB
1.3 Massnahmensystem des zivilrechtlichen
Kindesschutzes
Rechtsgrundlage ZGB
1.4 Anzeigepflicht der Lehrperson bei Gefährdung
des Kindeswohls
fehlt, da Kantonales Schulgesetz noch in der
Vernehmlassung
1.5 Anhang 1: Schweizerisches Zivilgesetzbuch,
ausgewählte Artikel
Zivilgesetzbuch ZGB/Familienrecht
1.6 Anhang 2 (Volksschulgesetz VSG, Kt. Bern)
ausgewählte Artikel zu Freiheits- und Elternrechten, Fürsorgemassnahmen, vorzeitiger Schulabbruch,
zusätzliches Schuljahr, Disziplin und Massnahmen,
Mängel in der Erziehung und Pflege, Zusammenarbeit
und Elternmitsprache, Schulbesuch, Schulversäumnis, Lehrauftrag
fehlt, da Kantonales Schulgesetz noch in der
Vernehmlassung
Früherkennung + Frühintervention, OS Tafers 2014