10 JAHRE KINDER- UND JUGENDNOTDIENST - AWO

Transcription

10 JAHRE KINDER- UND JUGENDNOTDIENST - AWO
Vereinszeitung
Ausgabe 5/2015
AWO-Soziale Dienste gGmbHWestmecklenburg
Kreisverband Schwerin-Parchim e.V.
10 JAHRE KINDER- UND JUGENDNOTDIENST
Am 9. April feierte der Kinder- und
Jugendnotdienst (KJND) der AWO sein
10-jähriges Bestehen. Zu diesem
Anlass luden Doritha Kemmler, Leiterin der Einrichtung, und ihr Team
langjährige Kooperationspartner wie
Polizei, Jugendamt und andere Träger sowie Kolleginnen und Kollegen
der Arbeiterwohlfahrt herzlich ein.
Pünktlich um 10 Uhr morgens erschienen die ersten Gäste in der Alexandrinenstraße 25, um zu gratulieren. Axel Mielke, Geschäftsführer,
begrüßte eingangs alle Anwesenden
und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Sein besonderer
Dank galt dem Team des Kinder- und
Jugendnotdienstes für 10 Jahre konstant professionelle und engagierte
Arbeit. Doritha Kemmler ergänzte mit einem kleinen Rückblick auf
die Entwicklung der letzten 10 Jahre
und dankte ebenso allen Partnern
für die gute Kooperation. Der Vormittag endete in lockerer Runde bei
Kaffee und kleinen Häppchen sowie
anregenden Gesprächen, die zum
Teil unweigerlich auf die gemeinsame Arbeit hinaus liefen.
Die Räumlichkeiten des Kinder- und
Jugendnotdienst befinden sich im
obersten Stock der Kita „Leuchtturm“ und bieten nur begrenzt Platz
für Anlässe dieser Art. Aus diesem
Grund hatte man sich dafür entschieden, die Kolleginnen und Kollegen der AWO für den Nachmittag
einzuladen. Das hieß für das Team
nach dem ersten doch eher offiziellen Durchgang, fix aufräumen und
ab geht’s in die 2. Runde. Auch die
Kollegen erschienen sehr zahlreich,
um zu gratulieren. Doritha Kemmler
nutzte diese Gelegenheit, um einen
besonderen Dank an ihre 6 „CoMitarbeiter“ (meist Senioren, die
stundenweise Bereitschaftsdienste
übernehmen oder Kinder betreuen,
die vorübergehend in der Einrichtung sind) auszusprechen, ohne deren Hilfe und immerwährende Bereitschaft der Notdienst undenkbar
wäre.
Dieses Jubiläum bot Gelegenheit für
einen entspannten Austausch untereinander. Man kennt sich und hat
durch die thematische Verbindung
unserer Krisendienste und langjährige Zusammenarbeit gemeinsam viel
erlebt. Heike Peters, seit 10 Jahren
Mitarbeiterin des KJND, hatte sich die
Mühe gemacht, Bilder aus 10 Jahren
Notdienst zusammenzustellen und
so dauerte es nicht lange, bis lustige
Anekdoten die Runde machten.
Wir nutzten währenddessen die Gelegenheit für ein Gespräch mit Eckehard Rössner, ebenso seit 10 Jahren
Mitarbeiter des KJND. Er sagte uns:
„Gute Arbeit basiert für mich auf
drei Säulen, ein absolut verlässliches
Team, die passenden Bedingungen/
Räumlichkeiten und eine gute Teamleitung. Das ist bei uns gegeben und
www.awo-soziale-dienste.de
zeigt sich ebenfalls an den geringen
Ausfallzeiten der Kollegen. Ich mache meine Arbeit gern, auch wenn
wir dabei oft Negatives erleben. Wir
sind ein Krisendienst, da liegt es in
der Natur der Sache, dass wir gerufen werden, wenn es Probleme
gibt. Um schwierige Situationen zu
meistern und den nötigen Abstand
zu bewahren, nehmen wir regelmäßig an Supervisionen teil. Besonders
bewegend ist es für mich aber auch
nach 10 Jahren noch, wenn es um
kleine Kinder oder Säuglinge geht.
Ein Erfolgserlebnis unserer Arbeit
ist, wenn wir das Gefühl haben, den
Kindern in ihrer Krise geholfen zu
haben, denn sie verweilen immer
nur kurz in unserer Einrichtung. Die
Entscheidung, wie es weiter geht,
liegt beim Jugendamt.“
Das 11-köpfige Team sorgt an 365
Tagen im Jahr rund um die Uhr mit
ihrem Bereitschaftsdienst dafür, dass
immer jemand am Telefon ist, wenn
Kinder oder Jugendliche in Not sind.
Bei einem abschließenden Gespräch
mit Doritha Kemmler erfuhren wir,
dass man für die Zukunft statistisch
gesehen mit einer Erhöhung der
Fallzahlen rechnen muss.
An dieser Stelle möchten Doritha
Kemmler und das gesamte Team sich
bei allen Gästen für die Aufmerksamkeiten, Überraschungen und die
guten Wünsche bedanken, die diesen Tag bereicherten.
1. FRAUENHAUS IN TANSANIA
In Deutschland fliehen jährlich ca.
40 000 Frauen und Kinder in eines der 360 Frauenhäuser. Wir als
AWO betreiben in Schwerin auch ein
Frauenhaus und setzen uns für die
Rechte von Frauen und Kindern ein.
Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist in vielen anderen Ländern nicht einmal ansatzweise vorhanden. Dabei sind es gerade diese
Länder, in denen den Rechten von
Frauen und Kindern nur wenig Beachtung entgegengebracht wird.
KOCH AG
Hören wir den Begriff „Koch AG“,
verbinden wir ihn meist mit Schulen oder jüngeren Menschen. Im
Seniorenheim Schelfwerder wurden
wir diesbezüglich eines Besseren
belehrt. Marko Bosse, Küchenleiter
in Schelfwerder, lud uns zu seiner
ersten Koch-AG mit den Bewohnern
des Seniorenhauses ein. Schon bei
unserem Eintreffen fanden wir 5 Senioren vor, die fröhlich schwatzend
Teig rührten oder Gemüse putzten.
„Es sind nicht sehr viele Bewohner, die ein solches Angebot noch
annehmen können, aber für diese
wenigen ist es eine tolle Sache. Sie
werden geistig und körperlich gefordert und tun obendrein etwas Nützliches, sie werden gebraucht. Ich bin
gespannt, wie sich dieses Angebot
entwickelt“, so Doreen Rohde, Pflegedienstleiterin.
Marko Bosse gab derweil Tipps und
Anregungen für ein gutes Gelingen.
Natürlich ist er sich bewusst, dass
einige der Senioren allein aufgrund
ihres Alters mehr Kocherfahrungen
haben als er selbst, aber es gibt immer etwas dazu zu lernen. Geduldig
erklärte er beispielsweise die Funktionen und Vorteile des Dampfgarers
und wie er die Spätzle zum Kochen
Petra Auer (Betreungskraft), Irma Moll, Hannelore Ritzmann und Renate Ebert-Gerloff (v.L.)
bringt. Auf unserer Frage, wie er auf
eine Koch AG kam, antwortete er:
„Es gibt einige wenige Häuser, die
so etwas praktizieren. Da möchten
wir natürlich nicht zurück stehen
und testen nun, ob wir diese wirklich schöne Idee in unserem Haus
umsetzen können. In erster Linie
geht es darum, dass die Bewohner
Spaß an der Sache haben. Das heißt
nicht, dass kein Produkt entsteht,
denn was wir kochen, kommt mittags für alle auf den Tisch. Dessen
sind sich die Bewohner sehr wohl
bewusst. Die Spätzle-Pfanne ist für
unsere Koch AG die Premiere und ich
bin mir schon jetzt sicher, dass wir
gemeinsam noch viele Gerichte kochen werden.“
Marko Bosse ist bei den Bewohnern
nicht ausschließlich wegen seiner Kochkünste beliebt. Neben
seinem lustigen als auch einfühlsamen und respektvollen
Umgang mit den Bewohnern
kennt er nicht nur die Namen,
sondern ebenso die Vorlieben
und Abneigungen eines jeden
Einzelnen. Dabei hat er ebenso
den gesundheitliche Aspekt im
Auge. Einige Bewohner leiden
aufgrund von Krankheit oder
Alter an Schluckbeschwerden.
Das bedeutet, dass etwas Natürliches wie Essen zu einem
Balanceakt wird, da sie stets
Gefahr laufen, sich zu verschlucken. Die schlimmsten Folgen
Erich Freede und Marko Bosse haben den Spätzleteig schon fertig
können Erstickungsanfälle oder
Lungenentzündungen sein. Dieses
Thema griff Marko Bosse in seiner
Prüfungsarbeit für seinen Fachwirt
auf, den er kürzlich erfolgreich abschloss. In Zusammenarbeit mit der
Logopädin Daniela Kirschnowski
entwickelte er die richtige Konsistenz und kreierte für die Senioren
mit Schluckbeschwerden ein ganz
besonderes Eis in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen, was
ebenso bei Mangelernährung unterstützend wirkt. Innerhalb der AWO
ist er nun der erste Koch mit einem
Fachwirt für Seniorenverpflegung in
ganz Mecklenburg-Vorpommern.
„Ich bin mit Leib und Seele Koch,
der Großteil meines Lebens dreht
sich um Lebensmittel, Gerichte,
Aromen und Gaumenfreuden. Ich
freue mich, dass auch die Senioren
mit den Schluckbeschwerden wieder
ohne Angst Genuss beim Essen empfinden können“, so Marko Bosse.
Erdbeer-Rosmarin Eis
Unsere Kollegin, Liane Dommer (Leiterin des Frauenhauses), konnte
sich kürzlich selbst ein Bild von den
Lebensumständen in einem dieser
Länder machen. Sie war im März
dieses Jahres zur Eröffnung des 1.
Frauenhauses in Tansania. Wir haben bei Liane Dommer nachgefragt,
wie diese interessante Reise zustande kam und wie sie Land und Leute
dort erlebt hat.
„Der Kontakt entstand durch den
Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und kam rein
zufällig zustande. Zunächst erhielt
ich die Projektbeschreibung für die
Errichtung und das Betreiben eines
Beratungszentrums und Frauenhauses in Same-Tansania mit einer Bitte um inhaltliche Unterstützung. Die
Kirche Mecklenburg ist auch in Afrika präsent und betreut zahlreiche
Hilfsprojekte, teilweise mit Spenden, aber auch durch die Projektberaterin, Sabine Winkler, vor Ort.
Sie kommt selbst aus MecklenburgVorpommern, lebt seit vielen Jahren
in Afrika und bat um Rat für ihr Vorhaben mit dem Frauenhaus. So entstand der Kontakt, und ehe ich mich
versah, hatte ich eine Einladung für
diese Reise. Gemeinsam mit Vertretern der Kirche und Mitgliedern verschiedener Tansania Gruppen (z.B.
Neustrelitz und Güstrow) waren wir
mit 7 Personen unterwegs. Unser
Ziel war die Stadt Same im Nordosten des Landes, ca. 2,5 Stunden vom
berühmten Kilimandscharo entfernt.
Dort wurden wir von Sabine Winkler
herzlich in Empfang genommen.“
Im Zuge dieser Reise hatte Liane
Dommer auch Gelegenheit, weitere Projekte des Kirchenkreises
kennenzulernen und mit Einheimischen in Kontakt – und Erfahrungsaustausch zu treten. So
besuchte die Gruppe unter anderem zwei Secondary Schools in
den Bergen, Kindergärten bei den
Massai und eine Frau, die im Ziegenprojekt tätig ist.
„Gewalt an Frauen ist in Tansania ein sehr vielschichtiges Thema, denn dazu zählt nicht nur die
körperliche Gewalt durch den Ehemann, sondern auch die Beschneidung, die Zwangsverheiratung und
die Vergewaltigungen von Minderjährigen. Im Frauenhaus kommen
für eine gewisse Zeit Frauen unter,
die Schutz, psychosoziale Beratung,
rechtlichen Beistand und Unterstützung in Anspruch nehmen können.
Es ist auch geplant, die Frauen dort
zu schulen, besonders in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und
wie sie mit kleinen Projekten ihren
Lebensunterhalt verdienen. Um bei
der Umsetzung des Projektes Frauenhaus für alle Religionen offen zu
sein, wurde eine unabhängige Stiftung gegründet.“
Der besondere Höhepunkt dieser
Reise war für Liane Dommer die offizielle Eröffnungsveranstaltung des
Frauenhauses, zu der viele Organisationen eingeladen wurden, mit
denen ein Netzwerk gebildet werden soll. Vielleicht entwickelt sich
eine Partnerschaft zwischen den
Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser
in Schwerin und Tansania. In den
Gesprächen z.B. mit
einer Polizistin erfuhr unsere Kollegin,
dass es zwar ein „Ehegesetz“ gäbe,
aber nur in den wenigsten Fällen
auch Strafen verhängt würden.
„Man kann die Lebensumstände in
Tansania nicht mit Deutschland vergleichen. Allein aus diesem Grund
wird sich die Arbeit in dem neuen
Frauenhaus von der unseren deutlich unterscheiden, aber der Grundsatz des Schutzes der Opfer vor jeglicher Gewalt gilt in Afrika genau
wie in Deutschland. Es ist gut und
wichtig, dass die Menschen mit der
Eröffnung dieser Einrichtung nun
eine Anlaufstelle haben, in der sie
vorübergehend Schutz und Beratung
erfahren. Ich habe auf meiner Reise
auch viel Positives erleben dürfen
und einiges über die Mentalität der
Menschen auf dem afrikanischen
Kontinent gelernt, was für meine
zukünftige Arbeit hier in Schwerin
mit den Klientinnen, die einen Migrationshintergrund haben, sehr
hilfreich sein wird“, so Liane Dommer.
Schon wenige Tage nach der Eröffnung des Frauenhauses in Tansania bekam man in Deutschland die
Nachricht, dass dort die erste Frau
Schutz gesucht hat. Nun ist es an
den Mitarbeiterinnen vor Ort, einen
guten Job zu machen und eine Basis
des Vertrauens zu schaffen. Gelingt
es ihnen, zu helfen, werden andere
davon hören und vielleicht auch den
Mut aufbringen, ihr Schicksal selbst
in die Hand zu nehmen.
MALWETTBEWERB
TOMBOLA
Liebe Kinder,
am 11. Juli startet auf der Freilichtbühne in Schwerin das Kultmusical
für Groß und Klein.
„Das Dschungelbuch“
In Zusammenarbeit mit dem Team
der Sport- und Kongresshalle starten
wir einen großen Malwettbewerb.
Wir möchten, dass alle Kinder im
Alter zwischen 3-10 Jahren fleißig
Bilder von Mogli, Balu, Kaa oder den
vielen anderen Dschungelbewohnern malen. Wer es besonders schön
macht, hat die Chance auf einen von
vielen tollenPreisen.
1x Familienkarte (2 Erwachsene
Für die Ermittlung der Gewinner ist
es wichtig, dass alle Einsendungen
(wie bei einem richtigen Künstler)
mit Namen, Alter und gegebenenfalls dem Namen der Kita versehen
sind. Es ist geplant, alle Bilder am
Tag der Aufführung an der Freilichtbühne auszustellen.
Die Zeichnungen können direkt in
eurer Kita abgeben werden oder ihr
sendet sie an die Redaktion (Impressum).
Einsendeschluss ist der 12.
Die Verlosung der Freikarten für
den Mai hat Cathy Giese aus dem
Feriendorf Mueß durchgeführt. Die
Karten für Mario Barth „Männer
sind bekloppt, aber sexy!“ gehen
an Angelika Schermesser und zu der
großen Abschiedstournee der Phudys am 2. Mai darf sich Christiane
Rusnack freuen.
Für den Juni warten zwei Karten für
Dieter Thomas Kuhn & Band in unserer Tombola. Melden Sie sich bitte
bis zum 22. Mai wie gewohnt in der
Redaktion.
Juni
Mit freundlicher Unterstützung von:
& 2 Kinder) für Das Dschungelbuch
1x Kinder-Jahreskarte für den
Schweriner Zoo
5x2 Kinokarten für den Filmpalast Capitol Schwerin
8
1
8 Überraschungswundertüten
2
5
1
4
Liane Dommer
Katrin Blum
Manuela Schwesig
Antje Nowack
Anke Kretzschmar
Marko Bosse
Sabrina Dörfler
Marcus Schwanck
Luisa Walden
Uwe Langholz
Ameli Ciosseck
Wir begrüßen unser neues Mitglied
Simone Scharein
6
8
Wir gratulieren allen Mitgliedern, die im Mai Geburtstag haben.
Elli Laesch
Edith Garberding
Ursula Fester
Nina Wolkow
Reinhard Pohle
Bärbel Eggert
Elke Dannebohm
Angelika Wockenfuß
Petra Behrendt-Piskulski
Frank Piskulski
Agnes Hacker
Heidi Spotke
3
4
9
9
2
5
3
7
1
5
6
3
2
6
9
7
1
Impressum:
Redaktion: Katrin Rubel
AWO Kreisverband Schwerin-Parchim e.V.
Alte Crivitzer Landstraße 6
19063 Schwerin
T (0385) 20 84 62 21
[email protected]
www.awo-schwerin.de
Sprechzeiten: Mo - Fr: 8 - 14 Uhr
Adriana Janke
recht herzlich im AWO Kreisverband Schwerin-Parchim e.V.
4
8
3
2
3
Versand: RPV RegionalPaket
Vertriebsgesellschaft mbH