1.1.1 Scharhacke Scharformen

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1.1.1 Scharhacke Scharformen
Anbau
1.1 Zwischen den Reihen
1.1.1 Scharhacke
Hackmaschine im Einsatz (Foto: Einböck)
Die Scharhacke finden wir von den beschriebenen Formen im Rübenanbau am häufigsten. Sie ist mit
Zusatzausstattung bis Reihenschluss in jedem Entwicklungsstadium einsetzbar.
Zwischen den Reihen arbeiten 2 - 3 voll- oder halbgefederte Zinken, die meist über ein
Parallelogramm am Geräterahmen befestigt sind. Auch teleskopgeführte Varianten sind möglich.
Die Höhenführung der einzelnen Schare übernimmt ein Tastrad, die Arbeitstiefe ist damit sehr
sicher einstellbar. Der Geräterahmen wird häufig durch Laufräder abgestützt. Direktsaat, z. B. in
abgefrorene Senfbestände, oder Felder mit Mulchauflage schließt den Einsatz von Scharhackgeräten
aus. Trockene Witterungsbedingungen bei und nach der Maßnahme ist nötig, damit ausgerissene
Unkräuter sicher absterben.
Je nach Bodentyp und Entwicklungsstand der Kulturpflanze sind verschiedene Werkzeuge
notwendig:
Scharformen
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Unkrautbekämpfung > 1. Aufbau einer Hackmaschine - Technikvergleich > 1.1 Zwischen den Reihen
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Die Schare sind entweder über einen starren Stiel oder federnd am Parallelogramm angebracht.
Federzinken sind etwas teuerer, sorgen aber mit hohem Vibrationseffekt für einen günstigen
Einzugswinkel und gute Lockerung des Bodens.
Im Rübenanbau kommen überwiegend zwei verschiedene Scharformen zum Einsatz:
Gänsefußschare und Winkelmesser.
(Foto: Schmotzer)
Gänsefußschare arbeiten äußerst verstopfungsfrei und besitzen einen guten Selbstreinigungseffekt.
Sie brechen auch verschlämmten Boden stark auf und fördern die lockere Erde etwas nach außen.
Durch dieses leichte Anhäufeln werden teilweise auch Unkräuter in der Reihe verschüttet. Bei sehr
frühem Einsatz des Hackgerätes sind deshalb Schutzelemente (s. u.) erforderlich. Generell kann
gesagt werden, je schwerer der Boden, desto kleiner sollten die Gänsefußschare dimensioniert sein.
(Foto: Schmotzer)
L-förmige Winkelmesser eignen sich vor allem auf leichteren Böden. Bei harter, verschlämmter
Bodenoberfläche kann ein sicheres Eindringen in die gewünschte Arbeitstiefe nicht immer garantiert
werden. Bei lockeren Böden schneiden die Winkelmesser die Unkräuter gut ab und befördern diese
zur Reihenmitte. Winkelmesser mit gekröpftem Scharstiel sind vor allem für die letzte Durchfahrt kurz
vor Reihenschluss besonders geeignet, da sie auch bei größeren Pflanzen ein beschädigungsfreies
Arbeiten garantieren.
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Schutzelemente
Hackschutzrollen (Foto: Schmotzer)
Um im frühen Entwicklungsstadium der Rüben zu verhindern, dass bewegtes Erdmaterial einzelne
Pflanzen verschüttet, werden Schutzelemente neben der Rübenreihe angebracht. Dies können
Hackschutzrollen, Zahnschutzrollen oder Pflanzenschutzbleche sein. Welches der Elemente
zum Einsatz kommt, hängt ab vom Gerätehersteller, der gewünschten Einsatzgenauigkeit und
-geschwindigkeit. Hackschutzrollen ermöglichen ein nahes Heranhacken sowie ein leichtes
Weghäufeln von den Kulturpflanzen bzw. Anhäufeln um die Pflanze. Zahnschutzrollen sind besonders
bei hohen Geschwindigkeiten empfehlenswert. Pflanzenschutzbleche verhindern sicher, dass
Rübenpflänzchen verschüttet werden. Größere Rübenblätter werden nicht abgeschnitten.
Zahnschutzrollen (Foto: Schmotzer)
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Pflanzenschutzbleche (Foto: Einböck)
Nachläufer
Striegel als Nachläufer (Foto: Einböck)
Von einigen Herstellern werden auch Nachläufer angeboten. Unkrautstriegel oder Krümmler sorgen
für ein sicheres Ausreißen der Pflanzen. Sie legen das Beikraut zudem auf der Oberfläche ab,
dadurch wird das sichere Austrocknen gewährleistet. Bei schweren Böden sorgen sie zudem für das
Brechen von Kluten und tragen zur Einebnung des bearbeiteten Streifens bei.
weitere Elemente
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(Foto: Schmotzer)
Hackgeräte sollten beim Einsatz im Heckanbau oder an Hängen zudem Steuerscheiben besitzen.
Führungssechscheiben gewährleisten Selbstführung und Spurtreue beim Heckanbau, hydraulische
Steuerscheiben ermöglichen das Gegensteuern am Hang.
Durch vielfältige Einstellmöglichkeiten und weitere Scharformen lassen sich Hackgeräte in fast allen
Reihenkulturen einsetzen.
Automatische Lenkung
(Foto: Kress)
Elektronik ermöglicht mittlerweile den Einsatz von Lenkhilfen. Optische Verfahren erkennen
dabei die Rübenreihe und übernehmen die Feinsteuerung des Gerätes. Dadurch werden größere
Flächenleistungen möglich.
1.1.2 Rollhacke
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(Foto: BISZ)
Das Arbeitselement der Rollhacke sind zwei hintereinander angeordnete, schräg zur
Bearbeitungsrichtung laufende Hacksterne. Eine Sternenreihe arbeitet die Erde nach links, die
dahinter laufende nach rechts. Durch die wühlende Arbeitsweise werden Unkräuter herausgerissen
und verschüttet. Die rollende Arbeitsweise ermöglicht den Einsatz auch bei hohem Bewuchs oder
auf Mulchsaatflächen. Der Einsatz ist im Front-, Zwischenachs- und Heckanbau möglich. Ein Laufrad
kann die Höhenführung übernehmen. Häufig werden Gänsefußschare als Vorläufer eingesetzt. Je
nach Einstellung der Hacksterne kann ein An- oder Abhäufeln von der Reihe eingestellt werden. Mit
steigender Arbeitsgeschwindigkeit verbessert sich die Arbeitsqualität.
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(Foto: Kress)
1.1.3 Bügelhacke
(Foto: BISZ)
Die Bügelhacke nutzt das Prinzip von Krümelwalzen. Zwischen den Reihen drehen sich zwei
hintereinander angeordnete Drahtbügelkörbe in Fahrtrichtung. Über eine Antriebskette sind diese
so miteinander verbunden, dass sich die hintere Walze schneller dreht als die vordere. Die erste
Werkzeugwelle bricht den Boden und dient als Antrieb. Durch die Zweite werden kleine Unkräuter aus
dem Boden gezogen, die Wurzeln vom Boden getrennt und oben abgelegt. Zudem wird der Boden
gelockert. Eine hohe Fahrgeschwindigkeit ermöglicht eine hohe Flächenleistung.
1.1.4 Reihenfräse
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(Foto: Badalini)
Reihenfräsen bieten die intensivste Arbeitsweise der hier aufgeführten Geräte bei einem ebenfalls
intensiven Kraftaufwand. Dies ermöglicht den Einsatz auch bei starker Verunkrautung und auf Mulchoder Direktsaatflächen. Zapfwellengetriebene Messer zerschneiden dabei Boden und Unkräuter
zwischen den Reihen und hinterlassen eine feinkrümelige Struktur. Arbeitsgeschwindigkeit und
Flächenleistung sind dabei sehr gering. Durch den hohen finanziellen Aufwand sind Reihenfräsen im
Rübenanbau normalerweise nicht anzutreffen.
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