Job mit Aussicht - Hamburg Hauptbahnhof – Ihr

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Job mit Aussicht - Hamburg Hauptbahnhof – Ihr
Job mit Aussicht - Hamburg Hauptbahnhof – Ihr Einkaufsbahnhof - Einkaufsbahnhof.de
15.04.15 22:01
· Job mit Aussicht
Job mit Aussicht
Ohne die Hilfe von Industriekletterern gäbe es im Hauptbahnhof keine Adventsdekoration. Wir sprachen
mit Patrik Mahrwahn über seine Einsätze.
Autor Patrick Kiefer
Fotos Luminar Lichtkonzepte / Iris Friedrich
Den heimischen Weihnachtsbaum festlich zu schmücken ist alle Jahre wieder eine Herausforderung. Bis
die Tanne endlich gerade steht, wird links und rechts herum diskutiert und auch bei dem Versuch den
Stern auf der Spitze zu befestigen, sollen sich schon dramatische Szenen abgespielt haben. Spannend ging
es dieses Jahr auch wieder bei der weihnachtlichen Dekoration des Hamburger Hauptbahnhofs zu. Ab
dem 24. November erstrahlen über den Gleisen wieder fünf riesige Arundos. Die dreistufigen Leuchter
sind 13 Meter hoch und jeder besteht aus 18.500 LED-Lichtpunkten. Ohne den 34-jährigen
Industriekletterer Patrik Mahrwahn und seine Kollegen wäre die Befestigung der Giganten nicht machbar.
Herr Mahrwahn, was genau hatten Sie unterm Dach des Hauptbahnhofs zu erledigen?
Wir sollten da oben fünf Kettenmotoren anbringen. Die Leuchter, die von der Decke hängen werden,
müssen ja irgendwie da hoch kommen. Jedes Arundo wiegt rund 240 Kilo und muss so sicher befestigt
sein, dass es selbst bei einem Erdbeben nicht runter kracht.
Sie mussten an der Fassade bis in den Giebel steigen – das klingt ziemlich anstrengend …
Na klar. Unsere Arbeit ist sehr körperlich. Man braucht Kraft und die richtige Technik. Wenn man nicht
aufpasst, kann man sich auch schnell mal eine Verletzung einfangen. Nicht zu vergessen – wir müssen da
arbeiten, wo normalerweise niemand hinkommt. Nicht selten sind wir an stark verschmutzten Stellen zu
Gange. Wenn man nachher unter der Dusche steht, ist man sehr glücklich.
Wie sind Sie zu Ihrem ungewöhnlichen Job gekommen?
Ich bin gelernter Dachdecker, aber eigentlich hatte ich als Kind schon einen anderen Traum: Ich wollte
Roadie werden. Bei Konzerten die Bühne aufbauen, Scheinwerfer montieren, die Stars in Szene setzen –
das stellte ich mir ziemlich cool vor. Als ich acht war, habe ich mit meinem Vater meine Mutter nach
einem Madonna-Konzert abgeholt. Die Bühne wurde schon abgebaut und dieses Bild setzte sich in
meinem Kopf fest.
Wie lange arbeiten Sie schon als Industriekletterer?
Ich bin seit acht Jahren dabei und letztlich durch einen Freund dazu gekommen. Er suchte noch einen
Helfer für einen Auftritt von Peter Maffay. Über meinem Kopf kletterten wieder ein paar Mann durch die
Gerüste und ich sagte mir "Das kann ich auch".
Wo haben Sie bisher schon gearbeitet?
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Wo haben Sie bisher schon gearbeitet?
Mittlerweile war ich schon auf der ganzen Welt im Einsatz. Mittlerer Osten, USA, Asien – wenn große
Projekte anstehen, werden Leute wie ich gebucht. In Deutschland wären Aufträge an Windkraftanlagen
denkbar, an Kirchtürmen oder auch an Sendemasten. Mein luftigster Arbeitsplatz war bisher am
Fernmeldeturm Berlin-Schäferberg – der ist 212 Meter hoch.
Haben Sie noch ein Highlight?
Mein bisher schönster Job war in Durban/Südafrika. Vor der Fußballweltmeisterschaft 2010 war ich rund
fünf Monate dort, um beim Bau des neuen Stadions zu helfen. Es wurde von Hamburger Architekten
entworfen und ist geprägt von einem 2.700 Tonnen schweren Stahlbogen, der sich in 104 Metern Höhe
über die Arena spannt. Wir mussten da jede Menge Stahlseile rein ziehen und hatten dabei einen
fantastischen Blick auf den Ozean. In der Mittagspause konnte man schnell zum Strand und nach
Feierabend ging ich Kitesurfen. Das war nicht übel.
Das klingt schön, ist aber sicher nicht ungefährlich, oder?
Wir machen keine romantischen Ausflüge, sondern eine knochenharten Job. Es kann immer etwas
passieren, aber ich gehe hochprofessionell mit der Herausforderung um. Ich habe keine Lust, auf der
Arbeit mein Leben aufs Spiel zu setzen.
Im Februar 2014 ging ein Video um die Welt, in dem zwei Russen ungesichert auf den 650 Meter
hohen Shanghai-Tower in China klettern. Wie denken Sie darüber?
Den Film kenne ich natürlich und ich muss sagen, dass ich die Aktion total verantwortungslos finde.
Wenn die beiden da lebend wieder runter kommen, sind sie zwar die Helden, aber wie gesagt – ich würde
mein Leben für so was nicht riskieren. Da Spiele ich lieber mit ein paar Freunden Poker.
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