Antonín Dvořák - Oratorienchor St. Gallen

Transcription

Antonín Dvořák - Oratorienchor St. Gallen
ORATORIENCHOR
ST.GALLEN
158. Palmsonntagskonzert
St.Laurenzenkirche St.Gallen
Antonín Dvořák
Stabat
Mater
samstag | 28.03.2015 | 19.30 uhr
sonntag | 29.03.2015 | 17.30 uhr
Antonín Dvořák Stabat Mater
SOPRAN Christina
Daletska │ ALT Margarete Joswig
TENOR Carsten Süss │ BASS Rudolf Rosen
Oratorienchor St. Gallen │ Sinfonieorchester St. Gallen
LEITUNG Uwe Münch
Dvořáks Stabat Mater ist wohl sein bekanntestes Werk. Anders als die Messe D-Dur, das Requiem und das Te Deum war das Stabat Mater kein Auftragswerk, sondern ein Werk, das der Prager Komponist ganz aus eigenem Antrieb
und wohl auch aus Gründen seiner persönlichen Lebensumstände komponierte.
So fällt der Zeitpunkt der ersten Skizzen in die Monate nach dem Tod seiner
Tochter Josefa, die zwei Tage nach ihrer Geburt im August 1875 starb. Die
Fertigstellung des Werks 1877 geschieht unmittelbar nach dem Tod zweier weiterer Kinder. Bei Gott und im musikalischen Schaffen suchte der tiefgläubige
Katholik Antonín Dvořák unmittelbar Trost und Kraft für die Bewältigung dieser tragischen Ereignisse. In seinem Werk beschreibt der Komponist einen Weg
des Glaubens, der auch im tiefsten Leid nicht die Hoffnung verliert, dass dieses
Leid heilbringend ist.
«... damit ich mit dir trauern kann»
Am letzten Palmsonntag gedachte der Oratorienchor mit seinem Konzert
«Memento» der Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Todes des jüdischtschechischen Komponisten Hans Krása in Auschwitz. Am 8. Mai 2015, dem
70. Jahrestag des Kriegsendes, wird der Chor dasselbe Konzert im tschechischen
Terezín, dem früheren Theresienstadt, «Vorzeigeghetto» und Ort unaussprechlichen Leids, nochmals aufführen.
Dazwischen nun, am Palmsonntag 2015, erklingt Dvořáks Stabat Mater, und
wieder möchten wir gedenken, erinnern, wach halten … Der Anblick ihres
Sohnes Jesus am Kreuz, dem schmerz- und qualvollsten Tode ausgeliefert, durchfährt Marias Herz wie ein Dolchstoss (Cuius animam … pertransivit gladius). Der
Unschuldige, der Gute, erleidet Strafen bis zum Tode (nati poenas incliti). – Ja,
dieser Schmerz der Mutter ist nur zu gut nachzuvollziehen.
Der Beter des Stabat Mater, der auf Marias Seelenschmerz blickt, bittet Maria,
ihren Schmerz mit ihm zu teilen. Er will mitleiden. Er hält es nicht aus, ausserhalb
dieses Schmerzes zu stehen; er will ihn sich zu eigen machen, wie Jesus sich unsere
Schuld zu eigen gemacht hat … um der Liebe Jesu willen.
Die innige, tief empfundene Stabat Mater-Vertonung Dvořáks möge Sie,
liebe Konzertbesucher, an diesem Palmsonntag anrühren. Dvořáks Musik will
unser Auge und Herz öffnen für das Leiden in dieser Welt, für das Leiden jedes
einzelnen Menschen, der Opfer wird von Gewalt und Verbrechen, der trauert
um einen geliebten Menschen, der Leid erfährt auf welche Weise auch immer.
Viel zu viel Leid bleibt ungeteilt …
Einführung
Eine Stunde vor Konzertbeginn spricht Hans Schmidt, Theologe, Germanist und Therapeut, zum Werk. Seit jeher fasziniert von Sprache und Musik, wie
sie sich gerade in der geistlichen Musik «zur grossen Meditation der menschlichen Seele begegnen», versucht er eine Annäherung an Dvořáks Stabat Mater.
Samstag, 28. März 2015, 18.30 Uhr
Sonntag, 29. März 2015, 16.30 Uhr
Schutzengelkapelle, Klosterhof 2, freier Eintritt
Konzertkarten
Vorverkauf ab 7. März
Platzgenaue Reservierung unter www.oratorienchorsg.ch
Telefonisch unter 071 855 09 43 abends
St.Gallen-Bodensee Tourismus 071 227 37 37
Abendkasse zwei Stunden vor Konzertbeginn
Wir danken folgenden Institutionen, Firmen und Personen für ihre
Unterstützung:
Arnold Billwiller Stiftung
Gemeinde Speicher
Genossenschaft Migros Ostschweiz, Stiftung Kulturprozent
Kanton Appenzell Ausserrhoden, Kulturförderung
Kanton St. Gallen, Kulturförderung
Fredy & Regula Lienhard Stiftung
Metrohm Stiftung
Ortsbürgergemeinde St. Gallen
Stadt St. Gallen, Fachstelle Kultur
Steinegg Stiftung, Herisau
Hans und Wilma Stutz Stiftung
Dr. Fred Styger Stiftung
Tagblatt St. Gallen
UBS AG, St. Gallen
Victor Erzeugnisse AG Amriswil
sowie allen weiteren Gönnerinnen und Gönnern und Inserenten.