Grundsätze zur Durchführung des WVR-Projektes

Transcription

Grundsätze zur Durchführung des WVR-Projektes
Das themenorientierte Projekt Wirtschaften, Verwalten, Recht (TOP WVR)
1. Allgemeines
Das TOP WVR findet in der 7. Klasse im Klassenverband statt. Im
Stundenplan ist für das Projekt keine feste Stunde vorgesehen, deshalb
stellen die Klassenlehrer ihre Unterrichtsstunden zur Verfügung. Die
Projekte haben einen fächerübergreifenden Charakter, sodass auch
andere Lehrer die Klassen bei ihrem Vorhaben unterstützen. Die
Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern gehört ebenfalls dazu. Die
Schülerinnen und Schüler führen das Projekt weitgehen selbstständig
durch und müssen sehr viel Verantwortung übernehmen. Ziel dieses
Projektes ist es den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die
Wirtschaft und Arbeitswelt zu ermöglichen, indem sie sich mit wesentlichen
Inhalten und Prozessen dieser Bereiche beschäftigen.
Am Ende des Projektes bekommt jeder Schüler der Klasse 7 ein Testat mit
einer Note und einer Verbalbeurteilung (siehe „Testat“).
Das WVR-Projekt bietet zudem eine tolle Gelegenheit
selbstverdientes Geld zum Schullandheimaufenthalt beizusteuern.
etwas
2. Durchführung
a) Klärung der Begriffe
Die Klassenlehrer führen zunächst die Begriffe „Wirtschaften“, „Verwalten“
und „Recht“ ein:
Wirtschaften
Verwalten
Recht
Planen
Strukturieren
Rechtliche Grundlage
Kalkulieren
Koordinieren
Gesetze beachten
Produzieren
Organisieren/Planen
Regeln festlegen
…
Prozesse überwachen
…
…
b) Einführung in die Projektarbeit (Phasen)
Um projektorientiert arbeiten zu können, müssen die Schülerinnen und
Schüler die Grundsätze einer solchen Arbeit kennenlernen. Die
Klassenlehrer besprechen mit ihren Klassen hierfür die Phasen eines
Projektes:
1 Phase
Initiative ergreifen
2 Phase
Planung
3 Phase
Durchführung
4 Phase
Präsentation
5 Phase
Bewertung
6 Phase
Evaluation
c) Arbeit am projektorientierten Vorhaben
Die Phasen der Projektarbeit werden wie folgt ausgeführt:
Initiative ergreifen
- In dieser Phase der Projektarbeit legen die Schülerinnen und
Schüler eine Projektmappe an (Ordner A4), die sie kontinuierlich
und selbstständig führen. Inhalte dieser Mappe sind unter
anderem die Beschreibung des Projektes, Beschreibung der
Gruppenarbeit im Projekt, Tagesberichte und Protokolle sowie
Bildmaterial. Die Projektmappe wird am Ende des Projektes
bewertet (siehe Bewertungsbogen „Projektmappe“). Diese Note
fließt in das WVR-Testat mit ein.
- Die Themenfindung erfolgt im Klassenverband. Die Schülerinnen
und Schüler entwickeln verschiedene Projektideen. Diese werden
auf Kärtchen notiert und der Klasse zur Abstimmung freigegeben
(Schneeballmethode). Die Mehrheit der Stimmen entscheidet über
das Ergebnis.
- Nachdem das Thema des Projektes steht, wird die
Realisierbarkeit geprüft. Die Schülerinnen und Schüler stellen
genauere Überlegungen zu ihrer Projektidee an (Mind Map) und
berücksichtigen dabei die Bereiche „Wirtschaften“, „Verwalten“
und „Recht“. In diesem Zusammenhang werden auch das
Jugendschutzgesetz und bei Verkäufen von Lebensmitteln die
Vorgaben der Lebensmittelhygiene (Zusammenarbeit mit Herr
Müller vom Veterinärsamt) berücksichtigt.
- Im nächsten Schritt formulieren die Schülerinnen und Schüler die
Ziele, die sie mit ihrem Projekt verfolgen. Die Feinziele variieren
von Projektidee zu Projektidee. Das große Ziel aller Projekte ist
jedoch das Verdienen des eigenen Geldes für das Schullandheim.
- Sobald diese Überlegungen getroffen sind, wird die Schulleitung
informiert. Hierfür gibt es an unserer Schule keine reguläre
Handhabung. Es bietet sich jedoch an die Information durch
Schülerinnen und Schüler weiter zu geben. Die involvierten
Fächer (Mathematik -> Kalkulation, Technik-> Herstellen versch.
Verkaufsgegenstände, MuM-> Nähen, Backen und Kunst ->
Werbeplakate und Verkaufsschilder herstellen …)
und die
jeweiligen Fachlehrer werden durch Schülerinnen und Schüler
oder gegebenenfalls durch den Klassenlehrer angesprochen. Die
Eltern werden an dem ersten Elternabend im Schuljahr über das
Projektvorhaben der Klasse durch den Klassenlehrer informiert.
Planung
- Die Klassenlehrer stellen den Schülerinnen und Schülern
Bewertungskriterien vor, die der Benotung der Projektmappe, der
Gruppenarbeit und der Präsentation dienen. Alle Schülerinnen
und Schüler bekommen diese Kriterien ausgeteilt und heften sie
in
ihrem
Projektordner
ab
(siehe
Bewertungsbogen
„Projektmappe“, „Arbeit in der Gruppe“ und „Präsentation“).
- Bevor die Schülerinnen und Schüler sich in Arbeitsgruppen
einteilen, müssen die Arbeitsschwerpunkte festgelegt werden.
Hierzu wird das große Projektvorhaben in Unterpunkte gegliedert
(Mind Map). Wiederholungen und ähnliche Unterpunkte werden
gegebenenfalls zusammengefasst.
- Die Schülerinnen und Schüler bilden nun Arbeitsgemeinschaften
zu den Arbeitsschwerpunkten. In der Regel entscheiden das
Interesse und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler über
die Gruppenbildung.
- Damit die Schülerinnen und Schüler die Planung in der jeweiligen
Arbeitsgemeinschaft in Angriff nehmen können (siehe
„Gruppenzeitplan“), muss zunächst der gesamte Projektplan
entwickelt werden. Je nach Projektvorhaben ergibt sich das
zeitliche Ende der Projektarbeit aus den vorgegebenen Terminen
(Weihnachtsmarkt in Bad Wurzach). Die Klassenlehrer
unterstützen die Schülerinnen und Schüler dabei und achten
darauf, dass genügend „Meilensteine“ eingeplant werden, um
Zwischenberichte
der
Arbeitsgruppen
zu
präsentieren,
Schwierigkeiten zu reflektieren oder Fortschritte bekannt zu
geben. Auf diese Weise ist immer die ganze Klasse über die
Abläufe in den einzelnen Arbeitsgruppen informiert.
Beispiel eines Zeitplans „Projekt Weihnachtsmarkt“:
- Die Planung der einzelnen Arbeitsschritte wird in der jeweiligen
Gruppe gemacht. Der Gruppenzeitplan, den die Schülerinnen und
Schüler vom Klassenlehrer bekommen, ermöglicht das
selbstständige Arbeiten (siehe „Gruppenzeitplan“).
Durchführung
- In dieser Phase arbeiten die Schülerinnen und Schüler
selbstständig nach ihren Zeitplänen. Sie führen weiterhin ihre
Projektmappe, schreiben Protokolle über die Treffen und
verfassen Tagesberichte.
- Sollte die Möglichkeit bestehen, können die Schülerinnen und
Schüler auch Kontakt zu außerschulischen Partnern aufnehmen,
die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen. Zu den
außerschulischen Partnern gehören meistens ortsansässige
Firmen und Eltern der Schülerinnen und Schüler.
- In Verlauf der Projektarbeit werden die „Meilensteine“ des
Projektplans immer wieder eingehalten. Im Klassenverband
präsentieren die jeweiligen Gruppen mündlich ihre Bilanzen. Die
„Meilensteine“ bieten zudem eine gute Möglichkeit vergangene
Prozesse zu reflektieren. Bei diesen Treffen legen die
Schülerinnen
und
Schüler
dem
Klassenlehrer
ihren
Gruppenzeitplan vor, sodass der Lehrer abgeschlossene
Projektschritte abzeichnen kann.
Präsentation
- Die Phase der Präsentation fällt je nach Projekt unterschiedlich
aus. Teilweise werden Projekte, wie das Verkaufen auf dem
Weihnachtsmarkt, im außerschulischen Rahmen präsentiert,
teilweise im schulischen Rahmen, wie der Pausenverkauf oder die
Bewirtung im Café Real. Hierbei ist der Verkauf die Präsentation,
in der die Schülerinnen und Schüler zeigen können, was sie
gelernt und geschafft haben. Zudem kommt eine Präsentation des
Gelernten und Geleisteten im Klassenverband. Die jeweiligen
Gruppen präsentieren die Inhalte aus ihrer eigenen Arbeit am
Projekt. Die Projektmappe der Schülerinnen und Schüler bildet
hierfür die Grundlage. Die Präsentation wird mit dem
Bewertungsbogen Präsentation benotet. Jeder Schüler bekommt
eine eigene Note, die in das WVR-Testat mit einfließt (siehe
Bewertungsbogen „Präsentation“).
Bewertung
- Da die Schülerinnen und Schüler sehr viel in Gruppen gearbeitet
haben, können sie sich und ihre Gruppenmitglieder teilweise
„ganzheitlicher“ einschätzen als der Lehrer, der womöglich nur
Ausschnitte der Arbeit der Schülerinnen und Schüler beobachten
konnte. Um zu einer fairen Notenfindung zu kommen, benoten die
Schülerinnen und Schüler mithilfe des Bewertungsbogens „Arbeit
in der Gruppe“ zunächst sich selbst und dann auch ihre
Gruppenmitglieder. Die Benotung findet „geheim“ statt, sodass
jeder seine eigene Note vergeben kann, ohne Angst zu haben
(siehe Bewertungsbogen „Arbeit in der Gruppe“). Die
Bewertungsbögen werden vom Klassenlehrer ausgewertet. Da
der Lehrer die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Arbeit in der
Gruppe auch beobachten konnte, gleicht er seine Eindrücke mit
denen der Schülerinnen und Schüler ab und bildet dann daraus
die Note. Diese Note fließt in das WVR-Testat mit ein (siehe
„WVR-Testat“).
- Sobald das Projekt abgeschlossen ist, stellt der Klassenlehrer
jedem Schüler ein WVR-Testat aus. Dieses beinhaltet eine
Projektnote, bestehend aus den 3 Teilnoten (Projektmappe,
Präsentation und Arbeit in der Gruppe) sowie eine verbale
Beurteilung. Das Testat wird dem Zeugnis beigelegt.
Evaluation
- Das Feedback zum Projekt wird im Klassenverband eingeholt. Im
Einzelnen entscheidet jeder Lehrer für sich, wie er das machen
möchte.
- Das Feedback der Eltern (meist außerschulische Partner)
bekommt die Klasse gegebenenfalls beim zweiten Elternabend.
- Das Projekt wird mit dieser Phase beendet.
3. Rolle des Lehrers
Stellt den Schülerinnen und Schülern Zeit und Raum für die Arbeit
am Projekt zur Verfügung (Rahmenbedingungen)
Berät und unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei Unklarheiten
und Schwierigkeiten- vor allem im Bereich „Recht“
Regt wichtige Prozesse an
Überlässt die Verantwortung (soweit es geht) den Schülerinnen und
Schülern
Ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eigene Erfahrungen zu
sammeln
4. Kompetenzerwerb beim WVR-Projekt
Das WVR-Projekt hilft Schülerinnen und Schülern die Abläufe der
arbeitsteiligen Wirtschaft exemplarisch kennen zu lernen und diese
eigenständig zu ergründen.
Die Schülerinnen und Schüler können:
ein Vorhaben selbstständig betreuen und dafür Verantwortung
übernehmen
Durchhaltevermögen und Engagement zeigen
gruppendynamische Prozesse organisieren und steuern
5. Projekte
Pausenverkäufe (Pizza, Chicken-Nuggets, Pommes frites)
Apfelsaftprojekt
Bewirtung im Café Real
Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt in Bad Wurzach