2015_04_24_Vorstellung Anerkennung in Deutschland

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2015_04_24_Vorstellung Anerkennung in Deutschland
„Anerkennung in Deutschland“
Informationsangebot | Strukturen | Redaktions- und
Qualitätssicherungsverfahren
1
Stand: 28.04.2015
HERAUSGEBER
Bundesinstitut für Berufsbildung
„Anerkennung in Deutschland“, Informationsportal der Bundesregierung zur
Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
ANSPRECHPARTNER/INNEN:
•
Claudia Moravek: Projektleitung
•
Anna Borowiec: Fachredaktion Anerkennungs-Finder
•
Sepehr Shahin: Anfragenmanagement, Internationale Kampagne
IM AUFTRAG DES
IN KOOPERATION MIT
2
I.
„ANERKENNUNG IN DEUTSCHLAND“: GRUNDLEGENDES
Das offizielle Internetportal der Bundesregierung „Anerkennung in Deutschland“
(www.anerkennung-in-deutschland.de)
Anerkennungsgesetzes
des
Bundes
wurde
mit
am
1.
dem
In-Kraft-Treten
April
2012
des
aktiviert.
Es ist ein achtsprachiges und zentrales Informationsmedium zur Anerkennung
von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Eine der zentralen Dienstleistungen
des Portals ist der sogenannte „Anerkennungs-Finder“, der berufsspezifisch
umfangreiche
Informationen
zu
Anerkennungsregelungen
in
Deutschland,
sowohl in Bundes-, als auch Länderzuständigkeit, bietet (genaue Beschreibung s.
unter II).
Das Portal wird vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) herausgegeben.
Die primäre Zielgruppe des Portals sind anerkennungsinteressierte Privatpersonen.
In zweiter Linie richtet sich das Portal an Experten und Beratungsfachkräfte. Für
Mitarbeiter/innen des Netzwerks „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ hält das
Portal ein (geschlossenes) Forum für die Anerkennungsberatung bereit.
Das Portal führt auch Auslandsaktivitäten durch und versorgt in diesem Rahmen die
Multiplikatoren (potenzielle und tatsächliche ausländische Beratungsszene) und
Anerkennungsinteressierte
im
Ausland
mit
Informationsmaterialien
zu
den
Anerkennungsverfahren in Deutschland.
Das Portal verzeichnet eine sehr starke und kontinuierliche Steigerung der
Besucherzahlen. Während es im Jahr 2012 insgesamt von ca. 257.000 und 2013 von
ca. 560.000 Interessierten besucht wurde, informierten sich im Jahr 2014 rund
1.117.000 Besucherinnen und Besucher im Portal. Diese Entwicklung entspricht in
etwa einer Verdopplung pro Jahr. Auch die Anzahl der getätigten Seitenansichten
weist eine steigende Tendenz auf. Seit April 2012 bis März 2015 haben sich
insgesamt über 2,2 Millionen Besucherinnen und Besucher mit 12,1 Millionen
Seitenansichten im Portal informiert.
3
II.
ANERKENNUNGS-FINDER & PROFI-FILTER
1. ANERKENNUNGS-FINDER
Der „Anerkennungs-Finder“ richtet sich an die Hauptzielgruppe des Portals, d. h.
an Personen, die über kein Vorwissen im Bereich der Anerkennung und des deutschen
Bildungssystems verfügen. Der Anerkennungs-Finder bietet die Möglichkeit:
a)
einen der ausländischen Qualifikation entsprechenden deutschen Referenzberuf
zu ermitteln
b)
durch wenige Klicks zu einer zuständigen Stelle und Informationsseite über
Modalitäten der Anerkennung in dem gewünschten Beruf zu gelangen.
Die dem Finder zugrundeliegende Datenbank (mySQL 5.1) umfasst aktuell rund 1200
Berufe. Davon sind aktuell 700 online mit Berufsprofilen und
Volltextsuche
und
zusätzlicher
reglementierte
Berufe
in
berufsfachlicher
Bundes-
und
Möglichkeit der
Verschlagwortung.
Länderzuständigkeit
beinhaltet
Für
die
Verschlagwortung zusätzlich Berufsbezeichnungen in 23 Sprachen.
Zurzeit sind in der Finder-Datenbank über 1.500 Adressdatensätze hinterlegt, die
auf ihre Aktualität und Korrektheit geprüft und gepflegt werden (s.u.). Da die
Zuständigkeit für Anerkennungsverfahren in Deutschland sehr heterogen organisiert
ist, keiner einheitlichen Systematik folgt und sich z. B. je nach gesetzgeberischer
Zuständigkeit, Beruf, Bundesland, Herkunft des Abschlusses oder Staatsangehörigkeit
unterscheidet, ist die Reduzierung dieser Komplexität auf wenige Klicks im
Anerkennungs-Finder das zentrale Alleinstellungsmerkmal des Angebots.
Die
Informationsseite
über
Anerkennungs-Modalitäten
enthält
neben
der
zuständigen Stelle folgende Informationen:
a)
Relevanz
der
Anerkennung:
Ist
die
Anerkennung
der
ausländischen
Qualifikation zwingend erforderlich für die Aufnahme oder Ausübung der
beruflichen Tätigkeit? Gibt es auch Beschäftigungsmöglichkeiten ohne formale
Anerkennung?
b) Informationen zum Verfahren:
•
Wer
hat
einen
Anspruch
Staatsangehörigkeit,
auf
Herkunft
das
des
Verfahren?
Abschlusses
Ist
oder
der
Anspruch
an
Aufenthaltsstatus
gebunden? Kann der Antrag aus dem Ausland gestellt werden?
•
Wie läuft das Verfahren ab?
•
Welche Ergebnisse sind möglich?
4
•
Gibt
es
neben
Berufszugang
der
bzw.
Anerkennung
weitere
Berufsausübung,
z.
B.
Voraussetzungen
notwendige
für
den
Berufspraxis,
gesundheitliche und persönliche Eignung, Sprachkenntnisse?
c)
•
Welche Unterlagen und in welcher Form sind für die Antragstellung nötig?
•
Wie lange dauert das Verfahren?
•
Was kostet das Verfahren? Ist die Übernahme der Kosten möglich?
Einschlägige
Gesetzgebung
(inkl.
Verlinkung
auf
entsprechende
Rechtsgrundlagen)
2. PROFI-FILTER
Der „Profi-Filter“ richtet sich an Experten und Beratungsfachkräfte. Er stellt
diverse Experten-Suchfunktionen für zuständige Stellen und Berufe zur Verfügung.
Er umfasst z. B. eine Filtermöglichkeit nach Regelung (z. B. Landes- oder
Bundesregelung) und Reglementierung oder nach Berufsgruppen (basierend auf der
einheitlichen nationalen Klassifikation der Berufe 2010 (KLDB 2010) der
Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes). Dieser Filter ist im
Anerkennungsbereich eine einzigartige Hilfestellung, da er eine erste Einschätzung
über mögliche Referenzberufe in einem bestimmten Beschäftigungsfeld erlaubt. Im
Kontext der EU-RL beinhaltet das Tool auch eine Filter-Option „Sektorale Berufe
(automatische Anerkennung)“ (s. Screenshot in der Anlage 1). Im Profi-Filter steht
auch die Finder-Informationsseite als PDF zum Herunterladen zur Verfügung.
III.
STRUKTUREN UND PROZESSE BEI DER ERFASSUNG,
ERSTELLUNG UND QUALITÄTSSICHERUNG VON
INFORMATIONEN ZUR ANERKENNUNG
1. HINTERGRUND
Das Anerkennungsportal verfügt über feste Strukturen und klar definierte Prozesse
zur
Erstellung,
Aktualisierung,
Qualitätssicherung
und
Bereitstellung
der
Informationen zur Anerkennung. Diese wurden zwischen dem Bund und den
Ländern im Rahmen der AG “Koordinierende Ressorts” 1 definiert, abgestimmt und
mit entsprechenden Beschlüssen untermauert.
1
Arbeitsgruppe der für die Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen
koordinierend zuständigen Ressorts der Länder. Sie wurde im Herbst 2011 von der
Kultusministerkonferenz gebildet, um die Anerkennungsgesetzgebung in den Ländern und
deren Umsetzung im Sinne des bereits 2010 von den Regierungschefinnen und Regierungschefs
der Länder formulierten Zieles möglichst einheitlich zu gestalten. Sowohl die ZAB als auch das
BMBF wurden eingeladen, in dieser Arbeitsgruppe mitzuwirken. Der Arbeitsgruppe gehören
Ressorts unterschiedlicher Zuständigkeiten und damit auch Mitwirkende in unterschiedlichen
Fachministerkonferenzen der Länder an.
5
Das gemeinschaftliche Bemühen um Qualitätssicherung und Einheitlichkeit der
Information wurde zudem durch eine enge Abstimmung und Verzahnung des
Anerkennungsportals und der Datenbank der Länder anabin (www.anabin.de) 2
bestärkt, die bis 2012 den Bereich der zuständigen Stellen verwaltete und ebenso
Informationen zu deutschen Referenzberufen und zuständigen Stellen vorhält. In der
anabin-Datenbank
wird
durch
eine
iFrame-Lösung
der
Profi-Filter
des
Anerkennungsportals ausgespielt. Die beiden Portale und das BQ-Portal 3 pflegen
zudem
einen
engen
kontinuierlichen
Austausch
im
Rahmenvon
regelmäßig
stattfindenden Arbeitstreffen.
Die beim Anerkennungsportal aktualisierten und gebündelten Daten bilden darüber
hinaus Grundlage für statistische Erhebnungsprozesse (in Anerkennungsgesetzen
verankerte Statistikpflicht). Sie werden jährlich an das Statistische Bundesamt und die
Statistischen Landesämter zur Nutzung im Rahmen ihrer Erhebungsprozesse
weitergeleitet.
2. PROZESSE
Die Erfassung, Erstellung, Aktualisierung und Qualitätssicherung von Informationen
zur Anerkennung umfasst drei Verfahren, die im Hinblick auf Prozessabläufe und
involvierte
Akteure
voneinander
abzugrenzen
sind:
Aktualisierungsroutine,
Meldeverfahren für Länderberufe und entsprechende zuständige Stellen nach den
neuen Anerkennungsgesetzen der Länder inkl. Statistikrelevanz, Informationsseiten
im Anerkennungs-Finder
A) AKTUALISIERUNGSROUTINE
Die „Aktualisierungsroutine“ ist ein Aktualisierungs- und Qualitätssicherungsverfahren in Bezug auf Kontaktdaten und Berufe-Zuständigkeit aller für
Anerkennung zuständigen Stellen ( = Bundes- und Länderbereich, reglementiert
und nicht reglementiert).
An dem Verfahren sind zuständige Stellen, die Fachressorts der Länder, die
Koordinierenden Ressorts der Länder (nach Bedarf), Berufsverbände und das
2
Portal zur Bewertung ausländischer Bildungsabschlüsse insbes. im Hochschulbereich.
Informationsbereitstellung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) der
Kultusministerkonferenz (KMK)
3
Informationsbereitstellung zu ausländischen Berufsprofilen und Berufsbildungssystemen v.a.
im Handwerksbereich zur Unterstützung der
zuständigen Stellen bei der Durchführung des
Anerkennungsverfahrens; Redaktion und Qualitätssicherung durch das IW Köln im Auftrag des
BMWi.
Zielgruppe:
(Handwerkskammern).
Zuständige
Stellen
für
Anerkennung
v.a.
im
Handwerksbereich
6
Anerkennungsportal als für Prozessumsetzung verantwortliche Stelle beteiligt.
Der Prozess sieht die Prüfung und Aktualisierung der in der Datenbank des
Anerkennungsportals hinterlegten Daten durch die zuständigen Stellen in einem
speziell
für
diesen
Zweck
entwickelten
Online-Aktualisierungstool,
die
anschließende Relevanz-Prüfung der Meldung durch das Anerkennungsportal sowie
Rücksprache mit den Fachressorts/Fachministerien/Koordinierenden Ressorts der
Länder bzw. Berufsverbänden vor, falls die Meldung der zuständigen Stelle als
wesentlich (z.B. Änderung der Zuständigkeit in Art und Umfang, Ablehnung der
Zuständigkeit) einzustufen ist. Erst nach der erfolgten Freigabe werden die
Meldungen in die Datenbank eingearbeitet und online gestellt. Vor dem Start der
Aktualisierungsroutine fand die Erfassung der in den Ländern zuständigen
Fachressorts statt, die ebenso in der Datenbank des Anerkennungsportals hinterlegt
sind.
B)
MELDEVERFAHREN FÜR LÄNDERBERUFE UND ENTSPRECHENDE ZUSTÄNDIGE
STELLEN
Das Meldeverfahren für Länderberufe betrifft die Meldung der reglementierten und
nicht-reglementierten
Länderberufe
und
der
für
entsprechende
Anerkennungsverfahren zuständigen Stellen. Im Rahmen des Verfahrens wurde
auch
die gesetzlich vorgeschriebene Statistikpflicht nach Landesanerkennungs-
gesetzen abgefragt.
Das Verfahren wurde 2013 und 2014 (Sachsen-Anhalt befindet sich gerade
im
Meldeprozess) mit Einsatz eines Online-Meldeformulars umgesetzt, in dem Zugriff
auf den bisherigen Datenbestand und Möglichkeiten praktikabler Berufe-StellenZuordnungen gegeben wurde.
An
diesem
Fachressorts
Erfassungsprozess
waren
die
Koordinierenden
Ressorts
und
der Länder sowie Anerkennungsportal als für Prozessumsetzung
verantwortliche Stelle beteiligt. In einigen Ländern wurden auch punktuell die
zuständigen Stellen involviert.
C) FINDER-INFORMATIONSSEITEN BEI BERUFEN IN BUNDESZUSTÄNDIGKEIT
Die
Finder-Informationsseiten
zu
Anerkennungsmodalitäten
bei
Bundesberufen
werden vom Anerkennungsportal erstellt und vom BMBF freigegeben. Bevor die
Seiten online gehen, findet auch Abstimmung mit den Berufsverbänden (bei nichtreglementierten Bundesberufen) und mit den zuständigen Bundesressorts (bei
reglementierten Bundesberufen) statt.
7
Für
die
Erstellung
der
Informationsseiten
bei
Bundesberufen
werden
auch
Informationen genutzt, die im Rahmen des Projekts Anerkennungs-Monitoring 4
erfasst/recherchiert
und
analysiert
werden
(z.B.
Gebühren
oder
Sprachanforderungen).
Die Informationsseiten zu Berufen in Bundeszuständigkeit werden zurzeit angepasst.
Insbesondere
werden
Sprachanforderungen
künftig
detaillierte
aufgenommen
Informationen
werden.
Es
werden
zu
Gebühren
auch
und
Merkblätter,
Informationsmaterialien und Antragsformulare der zuständigen Stellen verlinkt oder
direkt abrufbar sein.
D) FINDER-INFORMATIONSSEITEN BEI BERUFEN IN LÄNDERZUSTÄNDIGKEIT
Für reglementierte Berufe in Länderzuständigkeit führt das Anerkennungsportal
einen sog. länderspezifischen Ausbau des Anerkennungs-Finders durch. Durch
diese Erweiterung sollen Informationsseiten vorgehalten werden, die detailliert auf die
bundeslandspezifischen
Anerkennungsregelungen
in
den
einzelnen
Berufen
eingehen, da die Informationen bisher nicht bundeslandspezifisch aufgeschlüsselt
und aus diesem Grund sehr allgemein waren.
An dem länderspezifischen Finder-Ausbau sind die Koordinierenden Ressorts,
Fachressorts (und ggf. zuständige Stellen, falls von Fachressorts delegiert) sowie das
Anerkennungsportal beteiligt. Die Länder haben hierfür vom Anerkennungsportal
ein fragengestütztes PDF-Formular (s. Anlage 2) zur Eingabe der Texte erhalten.
Nach der Lieferung des ausgefüllten Formulars findet die inhaltliche und sprachliche
Redaktion der Texte durch das Anerkennungsportal statt. Die überarbeitete Version
wird im Anschluss von den ursprünglichen Verfassern der Texte final freigegen. Es
findet die Eingabe in die Finder-Datenbank statt. Die Datenbank verfügt für die
Informationsseite über feste und flexible Textblocktypen vor.
Der länderspezifische Ausbau des Anerkennungs-Finders befindet sich bis Ende 2015
in der Umsetzungsphase. Die bis Ende 2015 fertiggestellten Seiten werden sowohl
auf Deutsch als auch auf Englisch zur Verfügung gestellt.
E)
NICHT-REGLEMENTIERTE BERUFE IN LÄNDERZUSTÄNDIGKEIT
Nicht-reglementierte Länderberufe und die dafür zuständigen Stellen werden im ProfiFilter veröffentlicht. Dabei werden sowohl länderspezifische Berufsbezeichnungen
berücksichtigt als auch Kompatibilität mit den Berufenet-Berufsbezeichnungen
4
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) führt das BIBB seit Ende
2012 das Projekt Anerkennungsmonitoring durch. Ziel ist es, Transparenz hinsichtlich der
Umsetzung des Anerkennungsgesetzes sowie der begleitenden Prozesse zu gewinnen und zur
Qualitätssicherung beizutragen.
8
gewährleistet, um so die optimalste Hilfestellung für Beratungsfachkräfte und
Anerkennungsstellen bei der Berufe-Identifizierung und Berufe–Charakteristik zu
gewährleisten.
F)
BEGLEITENDE ERFASSUNGS- UND QUALITÄTSSICHERUNGSMAßNAHMEN
Die oben beschriebenen Verfahren werden durch folgende zusätzliche Erfassungsund Qualitätssicherungsmaßnahmen begleitet:
a)
systematische Sichtung der Gesetz- und Verordnungsblätter des Bundes und
der Länder
b)
enge
Kooperation
und
Zusammenarbeit
mit
Landesnetzwerken
und
Fachstellen im Rahmen des IQ-Programms
c)
IV.
Vergabe von Recherche-Aufträgen an externe freie Mitarbeiter/innen
LESSONS
LEARNED:
ERFAHRUNGSWERTE
HERAUSFORDERUNGEN
UND
Nach 3 1/2 Jahren Herausgabe des Online-Portals „Anerkennung in Deutschland“
haben wir bei der
Umsetzung der Redaktionsprozesse zur Erstellung, Aktualisierung
und Qualitätssicherung von webbasierten Inhalten zum Thema Anerkennung von
ausländischen Qualifikationen folgende Erfahrungswerte gesammelt:
a)
Institutionen, die die fachliche Verantwortung über gesetzliche Regelungen
haben, sind in der Regel keine ausgebildeten Online-Redakteure. Wenn
diese
Fachressorts
daher
Informationen
zuliefern,
die
für
eine
mehrsprachige Zielgruppe auf einem Online-Portal veröffentlicht werden
sollen,
dann
sind
diese
Texte
unserer
Erfahrung
nach
stark
überarbeitungsbedürftig. Häufig enthalten die Texte nicht alle für die
Zielgruppe und zu den Anerkennungsverfahren relevanten Informationen,
weshalb oft sogar die Produktion von komplett neuen Texten notwendig ist.
Eine unabdingbare Voraussetzung ist aus diesem Grund eine intensive
fachliche und sprachliche Online-Redaktion.
b)
Fundierte Kenntnisse des deutschen Anerkennungswesens und der
Zielgruppe sowie großes juristisches Verständnis sind integraler und
unverzichtbarer Bestandteil des Kompetenzprofils der Fach- und OnlineRedaktion.
c)
Eine
erfolgreiche
Koordination
der
Erfassungs-
und
Qualitätssicherungsverfahren gelingt nur dann, wenn sie mit hohem
Aufwand und Engagement betrieben wird.
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d)
Vorteilhaft
sind
Möglichkeiten
flexibler
Erfassungswege
und
–
Zeitpunkte. Heterogene und individuelle (bundeslandspezifische) Lösungen
sind aufwendig, bringen aber qualitätiv höhere Ergebnisse.
e)
Gute Vernetzung mit relevanten Akteuren (z.B. IQ, AnerkennungsMonitoring, ZAB, Berufenet, Statistisches Bundesamt und Statistische
Landesämter) sowie bewusste und intensive Nutzung von SynergieEffekten
sind
für
sinnvolle
Aktualisierungs-
und
Qualitätssicherungsprozesse unverzichtbar.
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