Schulungsunterlage Grundeinweisung Digitalfunk

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Schulungsunterlage Grundeinweisung Digitalfunk
Grundeinweisung Digitalfunk
Grundeinweisung
Digitalfunk
Gerätekunde und
Taktik der Feuerwehren
im Digitalfunk
© Landesfeuerwehr- und
Katastrophenschutzschule Sachsen | Stand 13. Juni 2014
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1
Grundeinweisung Digitalfunk
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2
Ziel
❙
Ziel dieses Unterrichtes soll das Erlernen und Beherrschen der für eine sichere
Bedienung der Funkgeräte im Digitalfunk notwendigen Grundkenntnisse sein.
❙
Außerdem das Verstehen und richtige Anwenden des Grundmodelles
der Funktaktik der Feuerwehren im Digitalfunk.
❙
Ziel ist auch die Durchsetzung einer ebenengerechten Kommunikation, um
damit neben der besseren Strukturierung der Funktaktik an der Einsatzstelle, eine
Entlastung der Leitstellen zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Ziel ……………………………………………………………………………………………………………..2
Einführung Digitalfunk ........................................................................................... 5
1
Vorbemerkungen ............................................................................................... 5
1.1
1.2
1.3
1.4
2
Funktionalitäten ................................................................................................ 8
2.1
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.3
2.3.1
2.3.2
2.3.3
3
Gründe für die Einführung des Digitalfunkes ................................................................. 5
Vorteile des Digitalfunkes .................................................................................................. 6
Umrüstung der Kräfte im Bereich BRK von Analogfunk auf Digitalfunk ................... 7
Ausbildungsbedarfe, -konzept und –stand ...................................................................... 7
Gegenüberstellung Analog- und Digitalfunk .................................................................. 8
Betriebsmodi TMO und DMO ............................................................................................. 8
Betriebsmodus TMO .................................................................................................................................8
Betriebsmodus DMO .............................................................................................................................. 11
Leistungsmerkmale der Betriebsmodi .................................................................................................. 12
Kommunikationsarten im Digitalfunk ............................................................................ 12
Gruppenkommunikation ....................................................................................................................... 13
Einzelkommunikation ............................................................................................................................ 14
Datenkommunikationsdienste .............................................................................................................. 14
Betriebsarten ................................................................................................... 15
3.1
3.2
3.3
3.3.1
3.3.2
Repeaterbetrieb ................................................................................................................. 15
Gatewaybetrieb .................................................................................................................. 16
Durchführung des Sprechfunkverkehres ........................................................................ 17
Rechtliche Grundlagen .......................................................................................................................... 17
Gesprächsaufbau und -abwicklung ...................................................................................................... 17
Grundeinweisung Digitalfunk
4
3
Rufgruppenverteilung ..................................................................................... 18
4.1
4.2
4.3
4.4
5
|
allgemeine Rufgruppenübersicht..................................................................................... 19
Beispiele der Rufgruppenverteilung ................................................................................ 20
Anrufgruppe....................................................................................................................... 21
Erreichbarkeit des Einsatzleiters...................................................................................... 22
Gerätekunde .................................................................................................... 23
5.1
5.2
Gerätetypen........................................................................................................................ 23
Handsprechfunkgerät HRT sepura STP9000 .................................................................. 24
5.2.1
Gerätekunde ........................................................................................................................................... 24
5.2.1.1
5.2.1.2
5.2.1.3
5.2.2
Gerätebedienung.................................................................................................................................... 26
5.2.2.1
5.2.2.2
5.2.2.3
5.2.2.4
5.2.2.5
5.2.2.6
5.2.2.7
5.2.2.8
5.2.2.9
5.2.2.10
5.2.2.11
5.2.2.12
5.2.2.13
5.2.2.14
5.2.2.15
5.3
Ein- und Ausschalten des HRT (Ein- / Aus- und Modus-Taste) .................................................................................26
Weitere Funktionen der Ein- / Aus- und Modus-Taste ..............................................................................................27
Benutzerprofile.............................................................................................................................................................................28
Lautstärkeeinstellung und Navigation im Menü (Funktionen des Navi-Drehknopfes)....................................28
Funktionen der Navigations-Tasten ....................................................................................................................................29
Rückkehr zum Startbildschirm ...............................................................................................................................................29
Einzelrufwunsch und Tastensperre (Sonderbelegung von Tasten) ............................................................................29
Schnellzugriff auf das Menü Betriebsmodus/-art und Einstellungen....................................................................30
Verpasste Ereignisse (SDS und Anrufe) ...............................................................................................................................30
Notruf im TMO / DMO auslösen und beenden ...............................................................................................................32
Symbolerklärung..........................................................................................................................................................................33
Gesprächsgruppe über die Menüstruktur auswählen ...................................................................................................34
Gesprächsgruppe über Ordnerebenen auswählen (5 Schritte) ..................................................................................35
Gesprächsgruppe auswählen (Schnellwahl / Kurzwahl) ..............................................................................................36
Sonderfunktionen .......................................................................................................................................................................37
Handsprechfunkgerät HRT Sepura STP8X ...................................................................... 37
5.3.1
Gerätekunde ........................................................................................................................................... 37
5.3.1.1
5.3.1.2
5.3.1.3
5.3.1.4
5.3.2
5.4
Ansicht Vorderseite ....................................................................................................................................................................38
Ansicht Rückseite........................................................................................................................................................................39
Hör- / Sprech-Garnitur ............................................................................................................................................................40
Ausgewählte technische Daten .............................................................................................................................................40
Gerätebedienung.................................................................................................................................... 40
Fahrzeugfunkgerät MRT/FRT Sepura SRG3900 mit Farbkonsole............................... 41
5.4.1
5.4.2
5.5
Gerätekunde Bedienteil ......................................................................................................................... 41
Gerätebedienung.................................................................................................................................... 41
Bedienhandapparat HBC für MRT/FRT Sepura SRG3900 ............................................. 42
5.5.1
Gerätekunde ........................................................................................................................................... 42
5.5.1.1
5.5.1.2
5.5.2
Ansichten von links, oben und vorn ....................................................................................................................................42
Ansicht Rückseite........................................................................................................................................................................43
Gerätebedienung.................................................................................................................................... 43
5.5.2.1
5.6
Ansicht Vorderseite ....................................................................................................................................................................24
Ansicht Rückseite........................................................................................................................................................................25
Ausgewählte technische Daten .............................................................................................................................................26
Symbolerklärung..........................................................................................................................................................................44
Besprechungseinrichtungen ............................................................................................. 45
Grundeinweisung Digitalfunk
6
4
Fernmeldetaktik der Feuerwehren im Digitalfunk ........................................ 45
6.1
6.2
Fernmeldekonzept ............................................................................................................. 45
Anwendung der Fernmeldetaktik der Feuerwehren ...................................................... 47
6.2.1
6.2.2
6.2.3
Einteilung der Betriebsmodi ................................................................................................................. 47
bisherige Taktik der Feuerwehren im Analogfunk .............................................................................. 48
Funktaktik und Anwendungsbeispiele - Allgemeines......................................................................... 49
6.2.3.1
6.2.3.2
6.2.3.3
6.2.4
Funktaktik - Einsatz einer Gruppe .......................................................................................................................................49
Funktaktik - Einsatz eines Zuges..........................................................................................................................................50
Einsatz eines Verbandes ...........................................................................................................................................................50
Anwendungsbeispiele - Schaltung der Funkgeräte ............................................................................ 51
6.2.4.1
6.2.4.2
6.2.4.3
7
|
Anwendungsbeispiel - Einsatz einer Gruppe ...................................................................................................................51
Anwendungsbeispiel - Einsatz eines Zuges ......................................................................................................................51
Anwendungsbeispiel - Einsatz eines Löschzuges und eines nachrückenden Löschgruppenfahrzeuges......52
Datenkommunikationsdienste ........................................................................ 53
7.1
7.1.1
7.1.2
7.1.3
7.1.4
7.1.5
7.1.6
7.1.7
7.2
7.2.1
7.2.2
FMS (Funkmeldesystem) im Digitalfunk ........................................................................ 53
Versenden der Status und Empfang der Fernaufträge ....................................................................... 54
Status „0“ – priorisierter Sprechwunsch ............................................................................................. 55
Notruf im Digitalfunk ........................................................................................................................... 55
Status „#“ - Einzelrufwunsch............................................................................................................... 57
Status „9“ – Aufnahme des Notarztes................................................................................................. 57
Statusmeldungen – Übersicht .............................................................................................................. 58
Fernaufträge – Übersicht ...................................................................................................................... 59
weitere Datenkommunikationsdienste ........................................................................... 59
SDS ......................................................................................................................................................... 59
GPS ......................................................................................................................................................... 60
8
Quellennachweisung ....................................................................................... 61
9
weiterführende Literatur ................................................................................ 61
Grundeinweisung Digitalfunk
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Einführung Digitalfunk
1 Vorbemerkungen
1.1 Gründe für die Einführung des Digitalfunkes
Der Analogfunk ist seit über 90 Jahren bei den Behörden und Organisationen mit
Sicherheitsaufgaben Deutschland im Einsatz.
Er ist ab ca. 1919/20 zuerst bei der Polizei
zur Anwendung gekommen.
Ab 1924 wurde der Analogfunk bereits bei der
Feuerwehr Magdeburg eingesetzt, weitere
Feuerwehren, wie z. B. Berlin, folgten.
Radio-Apparat bei der
deutschen Schutzpolizei
Quelle: Bundesarchiv | Bild 102-00187
Vermittlung zur Überleitung von Funkgesprächen aus dem
1943 in Hamburg errichteten Polizeifunknetz in das
Fernsprechnetz.
Quelle: Brandschutz | Deutsche Feuerwehr-Zeitung 7/1999
Die Leistungs- und Funktionalitätsgrenzen des bisher in der Verwendung
befindlichen Analogfunkes liegen niedriger als im Bereich Digitalfunk.
Dies bedeutet, dass der Analogfunk den heutigen, gestiegenen Anforderungen
der Anwender nicht mehr vollumfänglich gerecht wird.
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Grundeinweisung Digitalfunk
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1.2 Vorteile des Digitalfunkes
Vorteile des Digitalfunkes gegenüber dem Analogfunk sind unter anderem:
❙
störungsfreie Kommunikation mit allen Teilnehmern im Digitalfunk
❙
höhere Ausfallsicherheit
❙
erhöhte Abhörsicherheit durch Verschlüsselung der Sprachnachrichten
❙
stark verbesserte Sprachqualität
❙
keine Übertragung von Störgeräuschen, wie z. B. Pumpen- und Motorengeräusche
❙
gegenseitige Störung durch das Drücken der Sprechtaste ist nicht mehr möglich
❙
dadurch kann nur einer in der Gesprächsgruppe sprechen
❙
Nutzung einer sehr hohen Anzahl an Rufgruppen
❙
Möglichkeit der behördenübergreifenden Kommunikation
in gemeinsamen Funkgruppen
❙
z. B. zwischen privaten Hilfsorganisationen, THW, Polizei, Feuerwehr, usw.
❙
Direktmodus für vom Netz unabhängige Kommunikation zwischen den Endgeräten
❙
jedes Funkgerät kann im Netzmodus seinen Standort als
GPS-Koordinate in die Leitstelle übertragen
❙
ressourcensparend durch digitale Bündelfunktechnik
❙
Nutzung des Zeitschlitzverfahrens
❙
optimierte Funkversorgung in Flächengebieten
❙
Möglichkeit der Gruppen- und Einzelkommunikation
❙
separate Notruftaste an jedem Funkgerät
6
Grundeinweisung Digitalfunk
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1.3 Umrüstung der Kräfte im Bereich BRK
von Analogfunk auf Digitalfunk
Am Ende des Jahres 2010 erfolgte die Inbetriebnahme des
BOS-Digitalfunkes im Teilnetzabschnitt I – Leipzig.
Im Jahre 2014 soll die Indienstnahme des BOS-Digitalfunkes im
Stadtgebiet der Landeshauptstadt Dresden erfolgen.
Alle integrierten Regionalleitstellen (IRLS) im Freistaat Sachsen
sind ab ihrer Inbetriebnahme mit Digitalfunk ausgerüstet.
Die Umrüstung der Fahrzeuge erfolgt nach folgenden Schemata:
❙
Fahrzeuge der Feuerwehr (außer Führungsfahrzeuge)
1:1 Umrüstung
❙
Führungsfahrzeuge der Feuerwehr
Doppelausrüstung
❙
Fahrzeuge des Rettungsdienstes (je nach Festlegung)
Doppelausrüstung oder
1:1 Umrüstung
❙
Fahrzeuge des Katastrophenschutzes
Doppelausrüstung
Abweichungen sind möglich, können allerdings einen höheren Eigenanteil zu Folge haben.
1.4 Ausbildungsbedarfe, -konzept und –stand
Für die Schulung der Endgeräteanwender in den Gebieten, in welchen bereits Digitalfunk
verfügbar ist oder demnächst zur Anwendung kommen soll, werden Vermittler zur Weitergabe
des technischen Wissens über den Digitalfunk und die Bedienung der Endgeräte eingesetzt.
Die Zahl der Endgeräteanwender im Bereich der Behörden des Brandschutzes, Rettungsdienstes
und Katastrophenschutzes (BRK-Behörden) wird mit einer Höhe von ca. 32 000 angegeben.
Die Ausbildung dieser Vermittler erfolgt zu „Multiplikatoren“ und „Hauptmultiplikatoren“.
❙
Diese Unterweisungen finden am Schulungs- und Referenzzentrum des
Polizeiverwaltungsamtes der Polizei Sachsen in Dommitzsch statt.
❙
Die für eine zeitnahe Ausbildung der Endgeräteanwender benötigte Anzahl an
Multiplikatoren wie auch Hauptmultiplikatoren ist noch nicht erreicht.
Es wird empfohlen, auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte die Lehrgänge der
Endgeräteanwender durch die untere BRK-Behörde durchführen und dokumentieren zu lassen.
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8
2 Funktionalitäten
2.1 Gegenüberstellung Analog- und Digitalfunk
Analogfunk
Digitalfunk
Funkkanäle
Rufgruppen/Gesprächsgruppen
Einsatzstellenfunk (2 m)
DMO (direct mode)
Leitstellenfunk (4 m)
TMO (trunked mode)
erhöhte Störanfälligkeit
sicherere Kommunikation
Reichweite Handsprechfunkgerät (2 m)
ca. 1 - 5 km
Reichweite HRT (DMO) bis ca. 3 km
❙
stark umgebungsabhängig
❙
mit Zunahme der Entfernung,
Verschlechterung der Empfangsund Sprachqualität
in Gebäuden ggf. Relais nötig
❙
Verfügbarkeit eines Relais nicht
immer gewährleistet
❙
stark umgebungsabhängig
❙
gesicherte Kommunikation bis zum
Schluss, dann Abriss der Verbindung
zur Reichweitenerweiterung kann mit
besonders gekennzeichneten Endgeräten der
Repeaterbetrieb (Relais) genutzt werden
2.2 Betriebsmodi TMO und DMO
2.2.1 Betriebsmodus TMO
Bedeutung: TMO - Netzmodus (trunked mode operation)
Das TETRA-Digitalfunknetz arbeitet mit einem Zeitschlitzverfahren.
❙
Dadurch können auf einer Trägerfrequenz vier Gesprächskanäle (Zeitschlitze)
untergebracht werden.
❙
Der erste Zeitschlitz der ersten Trägerfrequenz einer Basisstation
wird als Organisationskanal verwendet.
❙
Über ihn werden die gesamten Datenkommunikationsdienste abgewickelt.
Im TMO teilen sich mehrere Funkteilnehmer und auch Organisationseinheiten
die auf den Frequenzen verfügbaren Zeitschlitze.
Grundeinweisung Digitalfunk
❙
Die Zeitschlitze werden den einzelnen BOS nach Bedarf
automatisch zugeteilt und somit effektiv ausgenützt.
Das BOS-Digitalfunknetz setzt sich aus einzelnen Funkzellen zusammen.
❙
Eine Funkzelle ist der Versorgungsbereich einer einzelnen Basisstation.
Dieser hat in der Regel einen Durchmesser von mehreren Kilometern.
❙
Für eine gute Funkabdeckung sind allein im Freistaat Sachsen
über 250 dieser Basisstationen errichtet worden.
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Grundeinweisung Digitalfunk
Durch das Drücken der Sprechtaste (PTT-Taste (push–to-talk)) wird dem sendenden
Endgerät ein exklusiver Kommunikationsbereich zugewiesen.
❙
Das heißt es stellt eine Verbindung zu einer geeigneten Basisstation her.
❙
Für das Funkgespräch und auch die Übermittlung von Daten werden die jeweiligen
Informationen durch Funkwellen vom Digitalfunkgerät zu der Basisstation und
danach über eine Richtfunk- oder Kabelstrecke zu einer Vermittlungsstelle geleitet.
❙
Über die Vermittlungsstelle gelangt die weitergeleitete Nachricht wiederum
über eine Basisstation zum Endgerät des gewünschten Empfängers.
Es kann immer nur ein Teilnehmer in einer Rufgruppe sprechen.
Die Kommunikation im TMO findet innerhalb von Rufgruppen im Netz statt.
Der Betriebsmodus TMO kann mit jedem Endgerät geschaltet werden.
Die zu besprechende Gruppe muss von Hand eingestellt werden.
Es gibt keine automatische Gruppenzuweisung durch die IRLS!
In der Regel sind die Rufgruppen voreingestellt und werden nur
aufgrund besonderer taktischer Gegebenheiten verändert.
❙
Achtung!
Bei dem Rufgruppenwechsel herrscht ein hohes Fehlerpotential vor!
Es muss sichergestellt werden, dass dieser Befehl auch jede
Einsatzkraft erreicht und von ihr umgesetzt wird.
Jedes Gerät hat eine eigene Kennung und ist damit im Netz registriert.
❙
Hierdurch wird im TMO sowohl die Ortung der Geräte, als auch die
Deaktivierung verloren gegangener oder gestohlener Geräte möglich.
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2.2.2 Betriebsmodus DMO
Bedeutung: DMO - Direktmodus (direct mode operation)
Die Kommunikation im DMO findet vom Netz unabhängig und innerhalb von Gruppen statt.
❙
Die Information wird direkt von einem Endgerät zu einem anderen Endgerät gesendet.
❙
Dabei wird nicht auf das Netz zugegriffen.
Dadurch besteht eine deutlich begrenzte Reichweite der Informationsübertragung.
Der Betriebsmodus DMO kann mit jedem Endgerät geschaltet werden.
Die zu besprechende Gruppe muss von Hand eingestellt werden.
❙
In der Regel sind die Gruppen voreingestellt und werden nur aufgrund
besonderer taktischer Erfordernisse und auf Befehl verändert.
Es gibt keine automatische Gruppenzuweisung durch die IRLS!
Die DMO-Rufgruppen sind fest mit einer Funkfrequenz verknüpft.
❙
Diese stehen nach ihrer Auswahl für die Kommunikation zur Verfügung.
Im DMO können in den sogenannten Zusammenarbeitsgruppen mehrere
Organisationseinheiten aktiv miteinander arbeiten.
z. B. Polizei, Feuerwehr, THW, Leistungserbringer im Rettungsdienst, …
Bundesweit stehen dieselben 50 Rufgruppen zur Verfügung.
❙
Ihre parallele Nutzbarkeit wird durch die beschränkte Reichweite möglich.
Gruppen mit „ * “ sind bundesweit ohne Einschränkungen nutzbar.
Gruppen ohne „ * “ sind in Grenznähe zu unseren Nachbarstaaten nur eingeschränkt nutzbar.
❙
Außerdem in der Nähe des Radioteleskopes in Effelsberg. Dort erfolgt die Nutzung der
sogenannten „Effelsberg-Frequenzen“.
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Grundeinweisung Digitalfunk
2.2.3 Leistungsmerkmale der Betriebsmodi
Das Funkgerät erhält nur dann Verbindung zum Netz, wenn der Betriebsmodus
„TMO“ eingestellt oder ein Gateway (siehe Punkt 4.2) geschaltet worden ist.
Hierdurch stehen die Leistungsmerkmale des Netzmodus, in der Regel,
allen im Netz eingebuchten Teilnehmern zur Verfügung.
Netzmodus (TMO)
❙
Direktmodus (DMO, ohne Gateway)
Bundesweite Erreichbarkeit
❙
Gruppenkommunikation
(bei Verfügbarkeit der Rufgruppe)
❙
Notruf in die Gruppe
❙
Gruppenkommunikation
❙
SDS
❙
Notruf in die Gruppe
❙
SDS
❙
Status und Fernaufträge
❙
Einzelkommunikation
❙
Telefonie
2.3 Kommunikationsarten im Digitalfunk
Alle Teilnehmer einer Gesprächsgruppe, sowohl im TMO als auch im DMO,
arbeiten mit derselben Priorität.
❙
Eine Ausnahme bildet hierbei der Notruf.
Dieser hat die höchste Priorität!
Er unterbricht auch ein gerade in der Gruppe
stattfindendes Gespräch.
Eine Gesprächsstörung durch Überlagerung von Geräten mit
höherer Sendeleistung ist im Digitalfunk nicht mehr möglich.
Ein Ruf wird, wenn dies so programmiert ist, nach z. B. 60 s
automatisch beendet.
Ein neuer Rufaufbau ist hierbei allerdings jederzeit möglich.
Grundeinweisung Digitalfunk
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2.3.1 Gruppenkommunikation
Gemeinhin auch als Gruppenruf bekannt.
Die Gruppenkommunikation ist, sowohl im TMO als auch im DMO,
die Standartkommunikation im Digitalfunk.
Für die Nutzung müssen die folgenden Voraussetzungen gegeben sein.
❙
Das Funkgerät muss berechtigt sein die Rufgruppe zu nutzen. (TMO/DMO)
❙
Die Rufgruppe muss im aktuellen Aufenthaltsgebiet des Funkgerätes und
im Netz verfügbar sein. (TMO)
Die einzelnen Funkteilnehmer werden in Rufgruppen zusammengefasst,
wobei sie grundsätzlich in diesen Gruppen verbleiben.
❙
Innerhalb einer solchen Rufgruppe kann jeder Funkteilnehmer
jeden anderen hören und mit ihm sprechen.
❙
In den Endgeräten ist eine Vielzahl von Rufgruppen vorprogrammiert.
❙
Das Wechseln von einer Gruppe in eine andere Gruppe wird von dem Funkteilnehmer
durch Einstellungen am Funkgerät, selbst durchgeführt.
Es ist möglich, dass Rufgruppen durch die Leitstelle miteinander verbunden werden.
❙
Dies kann aus taktischen Gründen heraus geschehen und in der Regel nur dann,
wenn sie einen gemeinsamen Einsatzauftrag wahrnehmen.
❙
Dabei können die Einsatzkräfte in ihrer Gruppe verbleiben.
Die Gruppenkommunikation kann bei Erfüllung der vorgenannten Bedingungen im
gesamten Gebiet, von berechtigten Teilnehmern mitgehört und ggf. besprochen werden.
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2.3.2 Einzelkommunikation
Gemeinhin auch als Einzelruf bekannt.
Die Einzelkommunikation soll für Führungskräfte ab inklusive Führer eines
selbstständigen Trupps aufwärts, mit dem für den Fahrzeugführer zusätzlich
zur Verfügung stehenden HRT möglich sein (siehe Punkt 3.2.2.15).
Bei der Nutzung der Einzelkommunikation ist
kein Mithören Dritter möglich.
Obacht ist bei der Annahme des Rufes geboten:
❙
Möglichkeit der Nutzung
❙
eines Sprachkanales -> Wechselsprechen (Annahme mittels der PTT-Taste) oder
❙
zweier Sprachkanäle -> Gegensprechen (Annahme mit der grünen Telefon-Taste)
-> Hierbei besteht der Nachteil hoher Ressourcenbindung
durch Vollduplex (Telefonie).
Der Einzelruf zur Leitstelle ist im TMO nur auf Anforderung
des Funkteilnehmers durch die Leitstelle initiierbar.
Er ist, so die Berechtigungen vorhanden sind, ebenfalls
zwischen zwei Endgeräteanwendern möglich.
Der Einzelruf ist nicht mit allen Endgeräten nutzbar.
Festlegungen hierzu erfolgen in Abstimmung mit dem jeweiligen Landkreis.
2.3.3 Datenkommunikationsdienste
Die Übertragung der Datenkommunikationsdienste erfolgt im Organisationskanal.
❙
Dies dient der Abtrennung der Daten vom Sprachkanal und somit dessen Entlastung.
Übertragen werden automatisierte Standardabläufe.
So zum Beispiel die folgenden Daten:
❙
FMS - Funkmeldesystem (Status 0-9, Fernaufträge)
❙
SDS - Kurzmitteilungen
❙
GPS-Koordinaten
Grundeinweisung Digitalfunk
3 Betriebsarten
3.1 Repeaterbetrieb
Die Reichweite des DMO ist begrenzt und hängt von den verschiedensten Faktoren ab:
❙
Sendeleistung des Gerätes
❙
topographische Gegebenheiten
❙
Bebauung
❙
Bewuchs
❙
Abdämpfung durch Wände
❙ …
Zur Erhöhung der Reichweite kann im DMO eine Relaisstelle verwendet werden.
Der Fachbegriff hierfür lautet: Repeater
Der Repeater sendet die von ihm empfangenen Signale unverzüglich wieder aus.
Funktion: Ein als Repeater hierfür vorgesehenes Funkgerät überbrückt
die Lücke zwischen den sich nicht erreichenden Funkgeräten.
❙
Diese Funktionalität besitzen alle Fahrzeugfunkgeräte, sowie
besonders gekennzeichnete Handsprechfunkgeräte (HRT).
❙
Der Repeaterbetrieb wird, bei taktischer Notwendigkeit und nur auf Befehl des
Einsatzleiters, in einem Endgerät der entsprechenden Rufgruppe geschaltet.
❙
Erkennt ein DMO-Repeater, einen bereits aktiven Repeater so wird
er nicht aktiv geschaltet und es ertönt ein Präsenzsignal.
❙
Das Funkgerät ist für den Zeitraum der Repeaterschaltung im normalen
Sprechfunkverkehr einsetzbar! (Außer bei noch nicht erfolgtem Software-Update!)
❙
Hierbei ist es egal ob der Repeaterbetrieb mit
einem HRT oder MRT geschaltet wird!
Der Repeater wird wie folgt eingeschaltet:
❙
Drücken der linken Kontext-Taste.
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Grundeinweisung Digitalfunk
❙
Hiernach „Auswahl“ und anschließend
Bestätigung des Repeater.
❙
Kontrolle und ggf. Auswahl der richtigen DMO-Rufgruppe.
❙
Die Repeaterschaltung wird
im Bildschirm angezeigt.
3.2 Gatewaybetrieb
Sowohl die Beschaffung als auch die Verteilung der Lizenzen zur Freischaltung
des Gatewaybetriebes bei einzelnen Endgeräten obliegt der
beschaffenden kreisfreien Stadt / Landkreis (in Abstimmung mit seinen Kommunen).
Die Schaltung eines Gateways wird, bei taktischer Notwendigkeit und
nur auf Befehl des Einsatzleiters,
zur Einbindung und Übermittlung des DMO in den TMO genutzt.
❙
Sie ermöglicht eine Kommunikation aus dem DMO heraus in den TMO.
❙
Geräte, mit deren Hilfe diese Funktion geschaltet werden kann,
sollen die MRT auf den Fahrzeugen sein.
❙
Achtung! Das Funkgerät ist für den Zeitraum
der Schaltung als Gateway nicht
im normalen Sprechfunkverkehr
einsetzbar!
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Grundeinweisung Digitalfunk
3.3 Durchführung des Sprechfunkverkehres
3.3.1 Rechtliche Grundlagen
Die bisherige Funkrufnamen-Richtlinie des SMI vom 02. September 1998 ist mit ihren
Ergänzungen vom 14. Juni 2012 bis zum Erlass einer neuen Richtlinie sinngemäß anzuwenden.
Die Richtlinie zur Definition der OPTA (operativ-taktische Adresse) ist seit 21.03.2012 in Kraft.
❙
Zu beachten ist deren Änderung vom 27.03.2013.
❙
Die OPTA dient der eindeutigen Identifikation des sendenden Funkteilnehmers.
Die PDV/DV 810.3 - Sprechfunkdienst behält ihre volle Gültigkeit!
Die Einhaltung der Sprechfunkdisziplin ist weiterhin sehr wichtig!
❙
Trotz fest zugeordneter digitaler Rufgruppen können, ähnlich dem Analogfunk, auch
andere BOS-Kräfte diese Rufgruppe einstellen und besprechen.
3.3.2 Gesprächsaufbau und -abwicklung
Achtung! Eine große Umstellung in der Gerätebedienung ist
die Verzögerung bei dem Gesprächsaufbau.
Durch Betätigung der PTT-Taste werden Daten mit den
anderen Funkgeräten ausgetauscht.
Dadurch kann mit der Abgabe des Funkspruches erst
nach einer kurzen Verzögerung von in der Regel < 1 sec.
nach dem Betätigen der PTT-Taste begonnen werden.
❙
Diese Verzögerung ist im DMO
etwas geringer als im TMO.
Aus diesem Grunde ist es wichtig, nach Betätigung
der Sprechtaste einen Augenblick zu warten, bevor
mit dem Funkspruch begonnen wird.
Bei entsprechend eingestelltem Profil signalisiert ein kurzer, in
seiner Tonhöhe ansteigender Ton, die Möglichkeit, den Funkspruch zu beginnen.
❙
Dieser Umstand bedarf
besonderer Gewöhnung,
welche nur durch eine ausreichende
Anzahl Übungen zu erreichen ist.
❙
Sonst kann dieses geschehen:
Quelle: SRZ Dommitzsch | Fachgebiet Kommunikationstechnik
Grundeinweisung Digitalfunk
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4 Rufgruppenverteilung
Im Freistaat Sachsen stehen die folgenden digitalen Rufgruppen zur Verfügung:
❙
circa 1 800 TMO - Rufgruppen (je nach verfügbarem Landeskontingent)
❙
die bundeseinheitlich nutzbaren 50 DMO - Rufgruppen, davon
20 Rufgruppen zur Nutzung durch die Feuerwehr
4 Rufgruppenpaare zur Nutzung im Objektfunk
12 Rufgruppen zur Nutzung im Rettungsdienst
10 Rufgruppen zur Nutzung im Katastrophenschutz
zuzüglich1 Marsch-Rufgruppe
Weitere Rufgruppen im TMO sowie DMO deren Nutzung
durch die Kräfte des BRK-Bereiches möglich ist, sind:
❙
Zusammenarbeitsgruppen
❙
Rufgruppen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und zur Nutzung in Grenznähe
❙
Reserve-Rufgruppen - z. b. V. - Rufgruppen auf Bundes- und Landesebene
Weiterhin erhält jeder Landkreis resp. jede kreisfreie Stadt zum Erreichen der Leitstelle:
❙
3 Leitstellengruppen, jeweils eine für die Bereiche Feuerwehr,
Rettungsdienst und Krankentransport
Jeder Landkreis resp. jede kreisfreie Stadt erhält zusätzlich folgende Hintergrundgruppen:
Achtung! Diese in Richtung Leitstelle sendenden Datengruppen sind Hintergrundgruppen
und durch den Endgeräteanwender nicht einstell- oder abänderbar.
❙
1 FMS-Gruppe - zum Versenden von Status und zum Empfangen von Fernaufträgen
❙
1 SDS-Gruppe - zum Versenden und Empfangen von SDS
❙
1 GPS-Gruppe - zum Versenden der GPS-Koordinaten des sendenden Funkgerätes
❙
Jeder Landkreis / kreisfreie Stadt erhält zusätzlich circa 100 Einsatzgruppen im TMO.
Diese werden den Gemeinden fest zugeordnet zur Verfügung stellt.
❙
Die Leitstelle verwaltet circa 100 Leitstellengruppen. Diese können im gesamten
Leitstellenbereich bei Notwendigkeit auf Anforderung zur Verfügung gestellt werden.
❙
die benannten 50 DMO – Rufgruppen
Grundeinweisung Digitalfunk
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4.1 allgemeine Rufgruppenübersicht
Die folgende Übersicht zeigt die im Freistaat Sachsen den
BRK-Behörden zur Verfügung stehenden Rufgruppen.
Unter den dargestellten Ordner finden sich die dazugehörigen einzelnen Rufgruppen.
Diese Ordner finden sich so in der Ordnerstruktur der Endgeräte wieder.
Die genaue Aufteilung der Rufgruppen in TMO und DMO ist der jeweils gültigen Fassung der
„Funktaktik der BRK im Freistaat Sachsen“ der AG Digitalfunk BRK zu entnehmen.
Grundeinweisung Digitalfunk
4.2 Beispiele der Rufgruppenverteilung
Beispiel der Einteilung der verfügbaren TMO-Rufgruppen im Bereich der IRLS Dresden.
Beispiel der Einteilung der verfügbaren DMO-Rufgruppen im Bereich der IRLS Dresden.
| 20
Grundeinweisung Digitalfunk
4.3 Anrufgruppe
Die Anrufgruppe ist gleich der Leitstellengruppe!
❙
Diese Gruppe bleibt im MRT grundsätzlich eingestellt.
Das bedeutet: Das Fahrzeugfunkgerät des Führungsfahrzeuges
muss auch weiterhin besetzt bleiben!
Beispiel - Rufgruppenverteilung Anrufgruppe
Beispiel der verfügbaren Anrufgruppen im Bereich der IRLS Dresden.
| 21
| 22
Grundeinweisung Digitalfunk
4.4 Erreichbarkeit des Einsatzleiters
Die Einsatzleiter (im Bereich Rettungsdienst EAL / OrgL) schalten in der Regel
❙
das MRT in die Leitstellengruppe
❙
im Bereich der Feuerwehr jeweils die Einsatzgruppe
Bsp. EG_XYZ_01
❙
(z. B. EG_TDO_01)
Ab dem 2. eingesetzten Zug kann der EL in die Einsatzgruppe 03 schalten.
Bsp. EG_XYZ_03
❙
01.
(z. B. EG_TDO_03)
im Bereich des Rettungsdienstes jeweils in die Einsatzgruppe
Bsp. EG_RD_XYZ_05
05.
(z. B. EG_RD_TDO_05)
XYZ = Kurzbezeichnung der ortsfesten Landfunkstelle oder der kreisfreien Stadt
❙
z. B.
FG
= Mittelsachsen
DD
= Dresden
TDO
= Nordsachsen
| 23
Grundeinweisung Digitalfunk
5 Gerätekunde
5.1 Gerätetypen
Im Freistaat Sachsen kommen die folgenden Gerätetypen zum Einsatz:
❙
Handsprechfunkgerät
HRT (handheld radio terminal)
❙
Fahrzeugfunkgerät
MRT (mobile radio terminal)
❙
Bedienhandapparat
HBC (handset based console)
❙
ortsfeste Funkstelle
FRT (fixed radio terminal)
In Sachsen werden grundsätzlich nur die genannten Gerätetypen nebst ihrer Anbauteile gefördert.
❙
Nähere Angaben finden sich in den entsprechenden Richtlinien Feuerwehrförderung
(RLFw) und Katastrophenschutz Zuwendungen (KatSZuwendungen).
❙
Die BOS können zusätzlich auch andere Geräte beschaffen.
Dies jedoch unter Umständen ohne Förderung. Auch können die Funkgeräte ggf.
nicht durch die zuständige Stelle im Freistaat Sachsen programmiert werden.
Primär werden Geräte des Herstellers sepura beschafft.
Der für den Freistaat Sachsen zuständige Rahmenvertragspartner ist die Firma selectric.
❙
Werkfeuerwehren und freie Träger, welche keine Förderung erhalten,
können auch Geräte anderer Hersteller beschaffen.
| 24
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2 Handsprechfunkgerät HRT sepura STP9000
5.2.1 Gerätekunde
5.2.1.1
Ansicht Vorderseite
Notruf-Taste
Navi - Drehknopf
Antenne
3-farbige LED
Duplex-Lautsprecher /
Halbduplex Mikrophon
Ein/Aus/Modus-Taste
Side key-Taste „Display zoom“
Blaue LED für verpasste SDS
und/oder Anrufe
Soft key-Taste zum Aufrufen
der SDS und/oder Anrufe
PTT-Taste
Anschluss für Hör/Sprechzubehör
Farbdisplay
Kontext-Taste links
grüne Telefon-Taste
alphanumerische Tastatur,
dahinter Halbduplex Lautsprecher
Tastatursperre
Kontext-Taste rechts
rote Telefon-Taste
Navigationstasten
Einzelrufwunsch
| 25
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.1.2
Ansicht Rückseite
Beschriftungsfeld für Geräte-ID
Anschluss für Aktivhalterung mit externer Antenne,
oder für Freisprecheinrichtung
Befestigung für Tragehilfen (z. B. für Gürtelclip)
Akkumulator
Entriegelungstaste für den Akkumulator
Finger weg!
Speicherkartenslot
Der Akkumulator wird nur zum
Wechseln herausgenommen!
Ansonsten ist das Innenleben
des Gerätes tabu!
BSI-Sicherheitskarte
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Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.1.3
Ausgewählte technische Daten
Schutzart
IP 67 Vollständiger Berührungsschutz (der inneren
Bauteile), Schutz gegen Eindringen von Staub
(staubdicht); Geschützt vor eindringendem
Wasser bei kurzzeitigem Eintauchen
Sendeleistung
1 Watt (BOS Beschränkung)
Betriebszeit Akkumulator
Standard-Akku
> 12 Std. bei (10/25/65%) Senden/Empfang/Bereitschaft
Hochleistungs-Akku
> 22 Std. bei (10/25/65%) Senden/Empfang/Bereitschaft
Bei Dauerbetrieb verringert sich die Betriebszeit um
jeweils bis ca. 3 Stunden!
Temperaturbereich Betrieb
- 30 ºC bis + 70 ºC
hochauflösendes Farbdisplay
Audioleistung
> 1 Watt
5.2.2 Gerätebedienung
5.2.2.1
Ein- und Ausschalten des HRT (Ein- / Aus- und Modus-Taste)
Funkgerät Einschalten
❙
Ein- / Aus- und Modus-Taste kurz drücken
Gerät startet
Startbildschirm
| 27
Grundeinweisung Digitalfunk
Funkgerät Ausschalten
❙
Ein- / Aus- und Modus-Taste lang gedrückt halten
im Display erscheinen nacheinander
❙
„Halten um auszuschalten“
❙
„Ausschalten“
und
hiernach Taste loslassen
5.2.2.2
Weitere Funktionen der Ein- / Aus- und Modus-Taste
1-mal drücken
Gesprächsgruppenauswahl
anzeigen
2-mal drücken
verfügbare Statusmeldungen
anzeigen
3-mal drücken
Benutzerprofile anzeigen
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.3
Benutzerprofile
Es gibt verschiedene Benutzerprofile, z. B. laut, leise, stumm u. a.
Der Standard ist das Benutzerprofil „Normal“!
Dieses wird mit folgendem Symbol auf der Benutzeroberfläche dargestellt.
Sind keine Signalisierungstöne, z. B. Bestätigungstöne o. ä., zu hören,
so ist das Benutzerprofil verstellt worden.
In solch einem Falle ist das Benutzerprofil „Normal“ einzustellen!
Dies geschieht wie folgt:
1. langes Drücken der „roten Telefon Taste“ -> Rückkehr zum Startbildschirm
2. 3 maliges kurzes Drücken der „Ein/Aus/Modus-Taste“ -> Auswahl Benutzerprofile
3. Drehen des „Navi - Drehknopfes“ -> Auswahl des Benutzerprofiles 1 „Normal“
4. kurzes Betätigen der „PTT - Taste“ -> Bestätigung der getroffenen Auswahl
Zur Vergrößerung der Schrift auf dem Bildschirm, kann mittels der Side key-Taste „Display
zoom“ die Bildschirmlupe ein- und auch wieder ausgeschaltet werden.
5.2.2.4
Lautstärkeeinstellung und Navigation im Menü
(Funktionen des Navi-Drehknopfes)
Der Navi-Drehknopf dient bei Bedienung im
Startbildschirm der Regulierung der „Lautstärke“.
Weiterhin findet er Verwendung als Navigationshilfe
zum Navigieren in den Auswahlmenüs.
❙
Hinweis:
Er ist in beide Richtungen endlos drehbar.
Es erfolgt keine Sperrung durch die Funktion „ * “ (Tastensperre)!
| 28
| 29
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.5
Funktionen der Navigations-Tasten
Zugang zum „Menü“
❙
untere „Navigations-Taste“ 1 mal drücken
❙
Mit Hilfe der „Navigations-Tasten“ können die
Funktionen des Funkgerätes im Menü ausgewählt werden.
❙
Die linke und die rechte „Navigations-Taste“
dienen der Auswahl der Reiter im Menü.
5.2.2.6
Rückkehr zum Startbildschirm
Die schnellste Möglichkeit um zum Startbildschirm zurückzukehren,
besteht darin, bei eingeschaltetem Funkgerät,
die rote „Telefon-Taste“ lange zu drücken.
Wenn man sich in der Menüstruktur befindet,
kann man anstatt dessen auch zurücknavigieren.
Hierzu ist die obere „Navigations-Taste“ kurz zu nützen.
❙
1-mal kurz drücken – um jeweils eine Ebene zurück zu gelangen
❙
mehrmals kurz drücken - bis zum Erreichen des Startbildschirmes
5.2.2.7
Einzelrufwunsch und Tastensperre (Sonderbelegung von Tasten)
Einige Tasten des Funkgerätes haben eine besondere Funktion erhalten.
Einzelrufwunsch
❙
Raute-Taste
lange drücken
#
Absenden des Einzelrufwunsches in die Heimatleitstelle
Tastensperre
Stern-Taste
lange drücken
❙
Aktivierung oder Deaktivierung
❙
Die Tastatur wird gesperrt, der Navi-Drehknopf nicht!
*
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.8
| 30
Schnellzugriff auf das Menü Betriebsmodus/-art und Einstellungen
Mittels der Kontext-Tasten, welche sich links und rechts unterhalb des Bildschirmes befinden,
gelangt man an vordefinierte Positionen innerhalb der Menüstruktur. Die auszuwählende
Funktion ist direkt über der Taste beschrieben.
linke Kontext-Taste „Modus“ - 1 mal drücken
❙
Man gelangt in den Menüpunkt: „Einstellungen – Reiter 5“
Hier sind auswählbar:
Die Betriebsmodi TMO / DMO und
ggf. die Betriebsarten Repeater und Gateway.
rechte Kontext-Taste „Hilfe“ - 1 mal drücken
❙
Man gelangt in den Menüpunkt: „Einstellungen – Reiter 8“
Hier lassen sich anzeigen:
Die Geräte-CI, hier z. B. EH50092.
Die Übersicht der Statusmeldungen.
5.2.2.9
Verpasste Ereignisse (SDS und Anrufe)
Die blau blinkende LED signalisiert „Verpasste Ereignisse“.
Dies können neben eingegangenen und ungelesenen
SDS (Kurznachrichten, siehe Punkt 7.2.1) auch verpasste Anrufe sein.
Im Bildschirm wird das entsprechende
Symbol angezeigt.
Grundeinweisung Digitalfunk
Um die Ereignisse aufzurufen, gehe man wie folgt vor:
Rechte „Soft key-Taste“ über dem Display drücken.
Es erscheint die Übersicht der verpassten „Nachrichten / Anrufe“.
Die entsprechenden Anrufe / Nachrichten mit „Navi-Tasten“ aufrufen.
Die Auswahl erfolgt mittels der „Kontext-Taste Auswahl“.
Nun bestehen die folgenden Möglichkeiten:
❙
Bei verpassten Anrufen ist ein Rückruf möglich.
❙
Eingegangene Kurznachrichten lassen sich
weiterleiten oder beantworten.
| 31
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.10
| 32
Notruf im TMO / DMO auslösen und beenden
„Notruf“ auslösen
Betätigung der roten Notruf-Taste für mindestens 2 Sekunden.
Visuelle Anzeige und akustische Signalisierung der Notrufanmeldung!
Der Notruf wird in die eingestellte Gruppe gesendet!
Das Gerät sendet 20 Sekunden lang.
❙
Das Mikrofon wird für diese Zeit in das Freisprechen versetzt!
❙
Ein evtl. stattfindendes Gespräch in der aktiven
Rufgruppe wird unterbrochen!
Nach dieser Zeit schaltet das Gerät 20 Sekunden auf Empfang!
❙
Zum Senden muss dann die Sprechtaste gedrückt werden!
❙
Laufende Gespräche anderer Teilnehmer werden so
unterdrückt resp. abgebrochen, da der Vorrang erhalten bleibt.
In beiden Betriebsmodi gleiches Verhalten!
Dieses Intervall wiederholt sich so lange, bis der Notruf beendet wird!
„Notruf“ beenden
Betätigung der roten Notruf-Taste
für mindestens 2 Sekunden.
❙
Im TMO kann der Notruf durch den Notrufenden
oder die IRLS beendet werden.
❙
Im DMO kann der Notruf nur von
dem Notrufenden beendet werden!
Die Anwendung des nach FwDV 7 abzusetzenden „Mayday Rufes“ in Notsituationen bleibt hiervon unberührt!
| 33
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.11
Beschreibung
Symbolerklärung
Symbol
Beschreibung
Gruppenruf
Ruf unverschlüsselt
Durchsage
DMO-Repeater
Telefon-Wählmodus
Funkmodus (TETRA)
Übertragung gesperrt
DMO Gateway
Notruf
Signalstärke
Neue Nachricht
Akku komplett
geladen
Verpasster Anruf
Akku entladen
Scanning
Tastatur gesperrt
Verdeckt
Lautstärke
Eingehender Ruf
Navi-Drehknopf
gegen den
Uhrzeigersinn drehen
Ausgehender Ruf
Gruppen-Ebenen
Navi-Drehknopf im
Uhrzeigersinn drehen
Funktion aktiv
Stromversorgung
über Ladegerät
Funktion inaktiv
DMO Repeater
gefunden
Mitteilungsspeicher
Einstellungen
Anruf Liste
Verschlüsselung
Telefonbuch
Telefonanruf
Mitteilungen
Statusnachricht
Symbol
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.12
Gesprächsgruppe über die Menüstruktur auswählen
„Navigations-Taste“ unten 1 mal drücken
Auswahl Reiter „Gruppen-Ebenen“
„Navigations-Taste“ unten 1 mal drücken
Ordner auswählen und jeweils mit „Kontext-Taste Optionen“ Öffnen
Gesprächsgruppe mit „Kontext-Taste Optionen“ auswählen
mit „Kontext-Taste Auswahl“ auswählen
| 34
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.13
Gesprächsgruppe über Ordnerebenen auswählen (5 Schritte)
1.
Zum Anzeigen der Ordnerebene 2 die
Ein-/Aus-/Modus-Taste 1 mal drücken.
Danach entsprechenden Ordner auswählen.
2.
Bei Bedarf für den Wechsel in die Ordnerebene 1 die
„Navigations-Taste“ oben 1-mal drücken.
3.
Ansonsten mittels der
„Navigations-Taste“ links/rechts
den Unterordner auswählen.
4.
Um die Gesprächsgruppe auszuwählen jetzt einfach
an dem Navi-Drehknopf drehen, bis die
benötigte Rufgruppe erscheint.
5.
Das Speichern der ausgewählten Gesprächsgruppe
erfolgt entweder durch
❙
kurze Betätigung der Sprechtaste (<1 Sek !)
oder
❙
man wartet auf die automatische
Speicherung nach der Einstellung.
| 35
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.14
| 36
Gesprächsgruppe auswählen (Schnellwahl / Kurzwahl)
Ist nur möglich, wenn die Kurzwahl-Nummer der zu wählenden Rufgruppe
bekannt ist und das Funkgerät über ein vollwertiges Tastaturfeld verfügt.
1.
„Ein-/Aus-/Modus-Taste“ 1-mal drücken
2.
Kurzwahl-Nummer (z. B. 1907) über das Tastaturfeld eingeben.
3.
Das Speichern der ausgewählten Gesprächsgruppe
erfolgt entweder durch
❙
kurze Betätigung der Sprechtaste (<1 Sek !)
oder
❙
man wartet auf die automatische
Speicherung nach der Einstellung.
Beispiele für Kurzwahl-Nummern der Rufgruppen
Die Kurzwahl-Nummer wird in dem gestrichelten Rechteck angezeigt.
Es muss der jeweilige Modus (TMO oder DMO) eingestellt sein um diese Nummern zu nutzen.
Grundeinweisung Digitalfunk
5.2.2.15
Sonderfunktionen
Geräte für Einheitsführer
Die Handsprechfunkgeräte (HRT), welche nach der Empfehlung der
AG Digitalfunk BRK zur Verwendung durch die Einheitsführer ab
einschließlich dem Führer eines selbstständigen Trupps vorgesehen
sind, werden mit einer gelb hinterlegten Tastatur versehen.
Diese Handsprechfunkgeräte (HRT) haben eine vom
Standard abweichende Funktionalität:
❙
Grundsätzlich ist dieses Endgerät in die Leitstellengruppe geschaltet.
❙
❙
❙
Ist der Nutzer jedoch nicht Einsatzleiter, so wird in
die EG_XYZ_01 geschaltet. (siehe Punkt 5.4)
Gerät ist als zum Fahrzeug gehörig im Einsatzleitsystem der IRLS hinterlegt.
❙
Von diesem Gerät können Statusmeldungen in die IRLS gesendet werden.
❙
Diese werden als zu dem Fahrzeug gehörig hinterlegt.
Dieses Gerät kann neben dem MRT einen Einzelrufwunsch an die IRLS senden!
Geräte mit Repeater- und/oder Gatewaybetrieb
Einige, gesondert zu kennzeichnende, Geräte erhalten die Lizenzen
für Repeater- und/oder Gateway Betrieb (nur MRT/FRT).
Die Entscheidungen, wie viele Lizenzen beschafft und auf welchen Geräten die Funktionen
freigegeben werden, erfolgen auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte.
5.3 Handsprechfunkgerät HRT Sepura STP8X
5.3.1 Gerätekunde
Das HRT Sepura STP8X ist ein explosionsgeschütztes Handsprechfunkgerät.
Eine Unterscheidung zum HRT STP9000 ist z. B. der größere
„Notruf“-Knopf in der Farbe Orange.
Auch diese Endgeräte gibt es mit vereinfachter Tastatur.
| 37
| 38
Grundeinweisung Digitalfunk
5.3.1.1
Ansicht Vorderseite
Notruf-Taste
Antenne
Blaue LED für verpasste
SDS und/oder Anrufe
Navi - Drehknopf
3-farbige LED
Soft key-Taste zum Aufrufen der
SDS und/oder Anrufe
Ein/Aus/Modus-Taste
Farbdisplay
Side key-Taste „Display zoom“
Duplex-Lautsprecher/
Halbduplex Mikrophon
Anschluss für Hör-/Sprechzubehör
PTT-Taste
Kontext-Taste links
Kontext-Taste rechts
grüne Telefon-Taste
Navigationstasten
Halbduplex Lautsprecher
Kurzwahltasten, Funktion
je nach Sonderbelegung
z. B. Tastatursperre
rote Telefon-Taste
| 39
Grundeinweisung Digitalfunk
5.3.1.2
Ansicht Rückseite
Beschriftungsfeld für
Geräte-ID
Befestigung für Tragehilfen
(Holster, Gürtelclip, usw.)
Finger weg!
Speicherkartenslot
Akkumulator
Kontakte für die Ladestation
BSI-Sicherheitskarte
Geräteunterseite:
Entriegelungstaste für
den Akkumulator
Der Akkumulator wird nur zum Wechseln herausgenommen!
Ansonsten ist das Innenleben des Gerätes tabu!
| 40
Grundeinweisung Digitalfunk
5.3.1.3
Hör- / Sprech-Garnitur
(Beispiel)
5.3.1.4
Ausgewählte technische Daten
Schutzart
IP 67 Vollständiger Berührungsschutz (der inneren
Bauteile), Schutz gegen Eindringen von Staub
(staubdicht); Geschützt vor eindringendem
Wasser bei kurzzeitigem Eintauchen
Sendeleistung
max. 1,8 Watt / 1 Watt (BOS Beschränkung)
Betriebszeit Akkumulator
Standard-Akku
> 12 Std. bei (10/25/65%) Senden/Empfang/Bereitschaft
Hochleistungs-Akku
> 22 Std. bei (10/25/65%) Senden/Empfang/Bereitschaft
Bei Dauerbetrieb verringert sich die Betriebszeit um
jeweils bis ca. 3 Stunden!
Temperaturbereich Betrieb
- 20 ºC bis + 55 ºC
hochauflösendes Farbdisplay
Audioleistung
unter 1 Watt
ATEX Direktive 94/9/EC Gerätegruppe II
Geräte zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen (außer in Bergbau/ Übertage- / Untertagebetrieben)
Ausrüstungskategorie 2
Zone 1 und 2
Gasgruppe IIC
z. B. Wasserstoff, Äthylen, Propan
Temperatur T4
135 °C
5.3.2 Gerätebedienung
Die Gerätebedienung ist sinngemäß gleich der des HRT STP9000.
Zu beachten sind die Sonderbelegungen der Kurzwahltasten I, II und III.
| 41
Grundeinweisung Digitalfunk
5.4 Fahrzeugfunkgerät MRT/FRT Sepura SRG3900
mit Farbkonsole
5.4.1 Gerätekunde Bedienteil
Blaue LED für verpasste
SDS und/oder Anrufe
Navi - Drehknopf sowie
Ein- / Aus- / Modus-Taste
Soft key-Taste für verpasste
SDS und/oder Anrufe
Notruf-Taste
grüne Telefon-Taste
SDS und/oder Anrufe
alphanumerische Tastatur
Farb-Display
rote Telefon-Taste
Kontext-Taste links
Navigationstasten
Anschluss für Hör-/Sprechzubehör
Kontext-Taste rechts
3-farbige LED
5.4.2 Gerätebedienung
Die Gerätebedienung ist sinngemäß gleich der des HRT STP9000.
Bedienung und Menüführung und Unterscheidungen zum HRT
Achtung! Der Navi - Drehknopf sowie die Ein/Aus/Modus-Taste sind kombiniert
als ein Dreh-Knopf an der Vorderseite des Bedienteiles angebracht.
Mit dem MRT ist, bei vorhandener Lizenz, die Schaltung eines Gateway möglich (siehe Punkt 4.2).
Drücken von Navi - Drehknopf u. Ein- / Aus- und Modus-Taste
Ein- bzw. Ausschalten des Funkgerätes
Kurzes Drücken nach dem Einschalten des Gerätes.
❙
1-mal
schnelle Rufgruppenauswahl
❙
2-mal
Statusauswahl
❙
3-mal
Auswahl der Benutzerprofile
| 42
Grundeinweisung Digitalfunk
Drehen von Navi - Drehknopf u. Ein- / Aus- und Modus-Taste
Einstellen der Lautstärkeausgabe über den Lautsprecher
Navigation in Texten oder im Auswahlmenü
5.5 Bedienhandapparat HBC für MRT/FRT Sepura SRG3900
Der Sepura HBC ist ein Bedienhandhapparat für das MRT/FRT SRG3900.
Wird er genutzt, so gibt es an dem entsprechenden
MRT/FRT keine Farbkonsole.
5.5.1 Gerätekunde
5.5.1.1
Ansichten von links, oben und vorn
Notruf-Taste
„ + “ und „ – “ Tasten
(Funktion wie Navi - Drehknopf)
PTT-Taste
Ein/Aus/
Modus-Taste
Schwarz/Weiß
Display
grüne Telefon-Taste
ohne Funktion
alphanumerische Tastatur
rote Telefon-Taste
ohne Funktion
Geräteunterseite:
Anschlusskabel
zum MRT/FRT
SRG3900
Grundeinweisung Digitalfunk
5.5.1.2
Ansicht Rückseite
Lautsprecher
Vertiefung für Montagehalterung
Beschriftungsfeld für Geräte-ID
Mikrofon
5.5.2 Gerätebedienung
Drücken der „ + “ und „ – “ Tasten
Bei eingeschaltetem Gerät kann hierüber die Lautstärkeausgabe
über den Lautsprecher reguliert werden.
Navigieren in Texten oder im Auswahlmenü.
Drücken der Ein/Aus/Modus-Taste
Ein- bzw. Ausschalten des Funkgerätes
kurzes Drücken nach dem Einschalten des Gerätes.
❙
1-mal
schnelle Rufgruppenauswahl
❙
2-mal
Statusauswahl
❙
3-mal
Auswahl der Benutzerprofile
| 43
| 44
Grundeinweisung Digitalfunk
5.5.2.1
Symbolerklärung
Beschreibung
Symbol
Beschreibung
Navigationsrichtung hoch
Eingehender Anruf
Navigationsrichtung runter
Abgehender Anruf
Navigationsrichtung rechts
Navigationsrichtung links
Drücken der „ - “ - Taste
Eingehende Durchsage
Stärke des Funksignales
Tastatursperre aktiv
Drücken der „ + “ - Taste
Covert-Modus aktiv
Telefonanruf
Lone-Worker-Modus aktiv
Halbduplexanruf (PTTAnruf)
GPS-Funktion deaktiviert
Notruf
DMO-Gateway erkannt
Identität des Angerufenen
bei Drücken der PTT-Taste
DMO-Repeater erkannt
Ungelesene Mitteilung
Keine Verschlüsselung
Übertragungssperre
aktiviert
Verschlüsselung aktiv
Symbol
Grundeinweisung Digitalfunk
| 45
5.6 Besprechungseinrichtungen
Es gibt unterschiedliche Arten und Ausführungen von Besprechungseinrichtungen.
Bei der Beschaffung sollte auf dessen Gebrauchsfähigkeit und ggf. die Förderung geachtet werden.
Arten (Beispiele)
❙
Faustmikrophone
❙
Körperschallmikrophone
❙
verschiedene Typen Hör- Sprechgarnituren
6 Fernmeldetaktik der Feuerwehren im Digitalfunk
6.1 Fernmeldekonzept
Die Kommunikationsmittel (früher: Fernmeldemittel) sind und
bleiben die wichtigsten Führungsmittel!
❙
Zur Sicherstellung hoher Betriebssicherheit ist daher einheitliches Handeln erforderlich.
Ziel ist eine gute Bedienbarkeit der Funkgeräte und damit eine
Minimierung der den Funk betreffenden Schaltvorgänge.
❙
Dies dient der bestmöglichen Integration des Führungsmittels Funk in den Einsatzablauf.
Die Rufgruppenstruktur ist, um einfacheres Einprägen zu erleichtern, logisch aufgebaut.
❙
Des Weiteren ermöglicht die Schnellwahlfunktion ein leichtes Einstellen der Rufgruppen.
Grundeinweisung Digitalfunk
| 46
Gesammelte Erfahrungen im Bereich des Digitalfunkes sollen eingebunden und zur Optimierung
der fernmeldetaktischen Arbeit der Behörden im BRK-Bereich genützt werden.
Mittels einer durchdachten Fernmeldetaktik soll die Bedienung der
Funkgeräte für die Einsatzkräfte vereinfacht und dadurch eine effektivere und
sicherere Nutzung der verfügbaren Ressourcen erreicht werden.
Es werden vergleichbare Abläufe und Strukturen in den Bereichen
der jeweiligen integrierten Regionalleitstellen angestrebt.
Ferner soll die weitestgehende Übernahme der bisherigen Fernmeldetaktik
im Analogfunk, gleichzeitig jedoch eine Anpassung an die
erweiterten Möglichkeiten des Digitalfunkes erreicht werden.
Die Endgeräte verbleiben mit ihrer Grundeinstellung auf den Einsatzfahrzeugen.
❙
Es gibt keine automatisierte Zuweisung von Rufgruppen durch die Leitstelle!
Das Funkkonzept folgt immer dem Führungskonzept und nie umgekehrt.
Grundsätzlich gilt: „Funk folgt Führung!“
Dies bedeutet, dass der Untergebene immer die Rufgruppe
des ihm übergeordneten Einheitsführers einstellt.
Die Einheitsführer ab inkl. Gruppenführer resp. Führer eines selbstständigen Trupps aufwärts,
sollten nach der Empfehlung der AG Digitalfunk BRK, zur Sicherstellung einer
ebenengerechten Funkkommunikation, je zwei HRT erhalten.
❙
Ab dieser Ebene aufwärts sollen in der Regel nur TMO-Rufgruppen ihre Verwendung finden.
❙
Das bedeutet, dass der Einsatzstellenfunk, bis Gruppenführer/Führer eines
selbstständigen Trupps, grundsätzlich im DMO erfolgen soll.
❙
Dadurch wird eine bessere Strukturierung der Einsatzstelle erreicht.
Grundeinweisung Digitalfunk
❙
Da in der Regel nur noch die Einsatzleiter mit der Leitstelle kommunizieren,
wird das Funkaufkommen in Richtung Leitstelle deutlich reduziert.
❙
Dies bewirkt eine Entlastung der IRLS in ihrer Funktion als rückwärtige
Führungseinrichtung zur Unterstützung des Einsatzleiters vor Ort.
Grundsätzlich kann der Einsatzleiter die Nutzung eines anderen Betriebsmodi
und/oder einer anderen digitalen Rufgruppe befehlen.
❙
Achtung!
Hier herrscht ein hohes Fehlerpotential!
Es muss sichergestellt werden, dass dieser Befehl auch jede
Einsatzkraft erreicht und von ihr umgesetzt wird.
❙
Einsatzstellenfunk findet grundsätzlich im DMO Betrieb statt.
6.2 Anwendung der Fernmeldetaktik der Feuerwehren
6.2.1 Einteilung der Betriebsmodi
anhand der Führungsstufen nach der FwDV 100.
| 47
Grundeinweisung Digitalfunk
6.2.2 bisherige Taktik der Feuerwehren im Analogfunk
Beispiel anhand des bisherigen analogen Funkes der Feuerwehr der Stadt Dresden.
Einsatz einer Löschgruppe
❙
4 m - Fahrzeugfunk, Verbindung zur Leitstelle
❙
2 m - Arbeiten in der Gruppe in einem Kanal
Einsatz eines Löschzuges
❙
4 m - Fahrzeugfunk, Verbindung zur Leitstelle
❙
2 m - Arbeiten im Zug in einem Kanal
| 48
| 49
Grundeinweisung Digitalfunk
6.2.3 Funktaktik und Anwendungsbeispiele - Allgemeines
Diese Anwendungsbeispiele sind als solche zu verstehen und kein Dogma.
Jeder Landkreis / kreisfreie Stadt und auch jeder Leitstellenbereich kann im berechtigten
Einzelfalle andere Regelungen über seine anzuwendende Funktaktik erlassen.
Die Einsatzsituation kann eine Änderung, kann ein Abweichen
von der eigentlichen Funktaktik erfordern.
❙
Diese Entscheidung trifft einzig der Einsatzleiter!
❙
Grundsätzlich gilt: Schaltvorgänge sind zu minimieren!
Die Beispiele spiegeln jeweils eine Einsatzsituation wider und
zeigen eine Möglichkeit der funktaktischen Umsetzung auf.
Die Standards sind nach Möglichkeit umzusetzen.
Zeichen für DMO und TMO:
Einsatzführung/Leitstellenfunk i. d. R.
Einsatzstellenfunk, i. d. R.
Nach der Empfehlung der AG Digitalfunk BRK, wird von einem für den
Fahrzeugführer zur Verfügung stehenden 2. HRT ausgegangen!
6.2.3.1
Funktaktik - Einsatz einer Gruppe
Der Gruppenführer ist zugleich Einsatzleiter.
Das MRT befindet in der Leitstellengruppe C_FW.
Das HRT (gelb), befindet sich auf der Anfahrt in Einsatzgruppe EG_LS_C_001.
Nach dem Absitzen kann, so der Gruppenführer Einsatzleiter ist,
dass gelbe HRT in die Leitstellengruppe C_FW umgeschaltet werden.
Die Kommunikation innerhalb der Löschgruppe erfolgt in der DMO-Rufgruppe 302F.
Grundeinweisung Digitalfunk
6.2.3.2
| 50
Funktaktik - Einsatz eines Zuges
Der Zugführer ist zugleich Einsatzleiter.
Das MRT befindet in der Leitstellengruppe C_FW.
Das HRT (gelb), befindet sich auf der Anfahrt in Einsatzgruppe EG_LS_C_001.
Nach dem Absitzen kann, so der Zugführer Einsatzleiter ist,
dass gelbe HRT in die Leitstellengruppe umgeschaltet werden.
Die Kommunikation innerhalb des Zuges erfolgt:
❙
Einsatzleiter (Zugführer) zu den GF / FüGeh. in der TMO-Rufgruppe EG_LS_C_001.
❙
Die Gruppenführer untereinander ebenfalls in der EG_LS_C_001.
❙
Die Gruppenführer zu ihren Löschgruppen in jeweils einer
anderen DMO - Rufgruppe (hier 301F, 302F, 303F).
6.2.3.3
Der Verbandsführer ist
zugleich Einsatzleiter.
Einsatz eines Verbandes
| 51
Grundeinweisung Digitalfunk
6.2.4 Anwendungsbeispiele - Schaltung der Funkgeräte
6.2.4.1
Anwendungsbeispiel - Einsatz einer Gruppe
Schaltung der Funkgeräte
MRT:
Leitstellengruppe (C_FW)
gelbes HRT GF: vor dem
Absitzen (EG_LS_C_001),
nach dem Absitzen kann, wenn
EL, Leitstellengruppegeschaltet
werden
2. HRT GF und HRT der
Truppführer (schwarz):
DMO Rufgruppe, z. B. 302F
6.2.4.2
Anwendungsbeispiel - Einsatz eines Zuges
Schaltung der Funkgeräte
MRT: Leitstellengruppe (C_FW)
HRT EL, FüAss. und nachgeordnete
Einheitsführer: (EG_LS_C_001)
gelbes HRT ZF: vor dem Absitzen
(EG_LS_C_001), nach dem Absitzen,
wenn EL, Leitstellengruppe
(C_FW)
2. HRT GF und Geräte der
Truppführer:
DMO-Rufgruppen
(301F, 302F, 303F)
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6.2.4.3
Anwendungsbeispiel - Einsatz eines Löschzuges und
eines nachrückenden Löschgruppenfahrzeuges
Schaltung der Funkgeräte
Der Zug hat die Schaltung wie im vorherigen Beispiel.
Schaltung des nachrückenden Fahrzeuges
MRT: verbleibt in der Leitstellengruppe (ERZ_FW)
gelbes HRT GF:
auf der Anfahrt (EG_AUE_1), dann, spätestens nach Ankunft
an der Einsatzstelle Rufgruppe des
übergeordneten Einheitsführers (EG_LS_C_001)
2. HRT GF und Geräte der Truppführer:
DMO-Rufgruppe (304F)
Grundeinweisung Digitalfunk
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7 Datenkommunikationsdienste
Im Bereich des Digitalfunkes finden die folgenden
Datenkommunikationsdienste Verwendung.
❙
FMS im Digitalfunk
❙
Statusmeldungen
❙
Fernaufträge (Anweisungen)
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SDS
❙
GPS
Die Übertragung erfolgt im Hintergrund, in für den Landkreis/die kreisfreie
Stadt festgelegten, unabänderlichen Rufgruppen in die Heimatleitstelle.
❙
Diese Hintergrundgruppen sind fest eingestellt und
durch den Endgeräteanwender nicht abänderbar!
7.1 FMS (Funkmeldesystem) im Digitalfunk
Statusmeldungen ergehen immer von einem Endgerät zur Leitstelle und spiegeln
den aktuellen Zustand (Status), z. B. des übermittelnden Fahrzeuges, wider.
❙
Die versendeten Status werden nach erfolgreicher,
automatischer Quittierung im Funkgerät angezeigt.
Fernaufträge ergehen immer von der Leitstelle zu einem oder mehreren Endgeräten.
❙
Sie sind Anweisungen der Leitstelle an z. B. ein Fahrzeug.
❙
Die Übermittlung kann auch an eine komplette Rufgruppe erfolgen, z. B. Fernauftrag „A“.
Bei der Nutzung von Status und Fernaufträgen zur Kommunikation zwischen Einsatzfahrzeugen
und Leitstelle ist die Schaltung der Endgeräte in den TMO notwendig.
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7.1.1 Versenden der Status und Empfang der Fernaufträge
Ein Status wird bei entsperrtem Tastenfeld durch längeres
(< 2 sec.) Drücken der entsprechenden Taste versendet.
Statusmeldungen werden nur von den MRT` der Fahrzeuge
und dem mit gelber Tastaturhinterlegung versehenen
1. HRT des Fahrzeugführers vom Einsatzleitsystem
akzeptiert und berücksichtigt.
Die Bedeutung des zuletzt versendeten Status oder des
zuletzt empfangenen Fernauftrages wird am oberen
Displayrand des Endgerätes angezeigt.
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Diese Eintragungen können teilweise durch andere Display-Einträge überschrieben werden.
❙
Auch wird bei einigen Status/Fernaufträgen eine verkürzte Variante angezeigt.
Z. B. anstatt:
„J Sprechaufforderung“
-> „J Sprechen!“
„3 Einsatzauftrag übernommen“ -> „3 Übernahme E“
Bei erfolgreicher Übermittlung des Status, erfolgt als Quittierung ein Bestätigungston
(nicht bei Stummschaltung) und die Anzeige der verkürzten Eintragung im Display.
Status werden immer, auch bei Einsätzen außerhalb des originären Leitstellenbereiches
des Sendenden, in die Heimatleitstelle übermittelt.
Die Nutzung des FMS erfolgt beinahe wie im Analogfunk.
Veränderungen betreffen lediglich die Statusfestlegungen für
die Status „0“, „Notruf“, den neuen Status „#“ und den Status „9“.
Diese für den Bereich der BRK Behörden neuen, zusätzlichen Status und Fernaufträge,
werden von der AG Digitalfunk BRK zur Nutzung empfohlen.
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7.1.2 Status „0“ – priorisierter Sprechwunsch
Die bisherige, für den Analogfunk gültige Statusfestlegung lautet: „Notruf“.
Der Notruf wird im Digitalfunk über die Notruftaste ausgelöst und
kann mittels dieser auch wieder beendet werden.
Die neue Statusfestlegung für den Status „0“ im Digitalfunk ist:
priorisierter Sprechwunsch
Dieser soll bei zeitkritischen Sprechwünschen, z. B. der
Nachforderung eines Notarztes durch einen RTW, Verwendung finden.
Die Leitstelle bestätigt den Status „0“ mit dem Versenden des Fernauftrages „J“.
Daraufhin kann, wie bei einem einfachen Sprechwunsch, ohne Nennung des
eigenen Funkrufnamens, direkt mit der Leitstelle gesprochen werden.
Mit Sendung des Status „0“ in die Leitstelle, erfolgt automatisch die Übermittlung der
GPS - Position des sendenden Endgerätes. Dies geschieht auch bei der Feuerwehr.
7.1.3 Notruf im Digitalfunk
„Notruf“ auslösen
Betätigung der roten Notruf-Taste für mindestens 2 Sekunden.
Visuelle Anzeige und akustische Signalisierung der Notrufanmeldung!
Der Notruf wird in die eingestellte Gruppe gesendet!
Das Gerät sendet 20 Sekunden lang.
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Das Mikrofon wird für diese Zeit in das Freisprechen versetzt!
❙
Ein evtl. stattfindendes Gespräch in der aktiven
Rufgruppe wird unterbrochen!
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Grundeinweisung Digitalfunk
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Nach dieser Zeit schaltet das Gerät 20 Sekunden auf Empfang!
❙
Zum Senden muss dann die Sprechtaste gedrückt werden!
❙
Laufende Gespräche anderer Teilnehmer werden so
unterdrückt resp. abgebrochen, da der Vorrang erhalten bleibt.
Dieses Intervall wiederholt sich so lange, bis der Notruf beendet wird!
In beiden Betriebsmodi gleiches Verhalten!
„Notruf“ beenden
Betätigung der roten Notruf-Taste
für mindestens 2 Sekunden.
❙
Im TMO kann der Notruf durch den Notrufenden
oder die IRLS beendet werden.
❙
Im DMO kann der Notruf nur von
dem Notrufenden beendet werden!
Die Anwendung des nach FwDV 7 abzusetzenden „Mayday Rufes“ in Notsituationen bleibt hiervon unberührt!
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7.1.4 Status „#“ - Einzelrufwunsch
Die Statusfestlegung für den neuen Status „#“ lautet:
Einzelrufwunsch
Mittels des Status „#“ wird gegenüber der Heimatleitstelle der Wunsch zum Aufbau eines
Einzelrufes zwischen der Leitstelle und dem den Status „#“ sendenden Endgerät geäußert.
Diese Möglichkeit besteht nur bei den MRT und den gelben HRT.
Die Leitstelle ruft hiernach via Einzelruf das entsprechende Endgerät an.
Es ist Dritten nicht möglich, diese Verbindung zu verfolgen oder mitzuhören.
❙
Der Einzelruf kann z. B. zu der Weitergabe von Patientendaten
an die Leitstelle genützt werden.
Achtung bei der Annahme des durch die Leitstelle initiierten Einzelrufes!
❙
Annahme mittels der PTT-Taste: Wechselsprechen
oder
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Annahme mittels der grünen Telefon-Taste: Gegensprechen
Die Leitstelle sendet grundsätzlich im Gegensprechen.
Der Rufende kann direkt und ohne Nennung seines Funkrufnamens sprechen.
Die Funktion steht auch außerhalb des eigenen Leitstellenbereiches zur
Verfügung, z. B. bei überörtlicher Hilfeleistung oder im Bereich des Rettungsdienstes.
7.1.5 Status „9“ – Aufnahme des Notarztes
Die bisherige, weiterhin gültige Statusfestlegung lautet:
„Anmeldung im fremden Funkverkehrskreis“.
Die für den RD abweichende Statusfestlegung für den Status „9“ im Digitalfunk ist, dass mittels
der Status 9 die Aufnahme des Notarztes durch das NEF angezeigt wird.
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7.1.6 Statusmeldungen – Übersicht
Die Status sind im Wesentlichen beibehalten worden.
Änderungen sind durch die Kennzeichnung „! NEU !“ verdeutlicht.
Meldetaste
Notruftaste
Bedeutung
Notruf
! NEU !
0
priorisierter Sprechwunsch
! NEU !
1
einsatzbereit über Funk
2
einsatzbereit auf Wache
3
Einsatzauftrag übernommen/auf dem Weg zum Einsatzort
4
am Einsatzort eingetroffen
5
einsatzbezogener Sprechwunsch
6
nicht einsatzbereit
7
auf dem Weg ins Krankenhaus (mit Patient)
8
im Krankenhaus eingetroffen
9
#
Anmeldung im fremden Funkverkehrskreis / Handquittung
Im Bereich RD: Bei Aufnahme des Notarztes
! NEU !
Einzelrufwunsch
! NEU !
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7.1.7 Fernaufträge – Übersicht
Die bekannten Fernaufträge, im Digitalfunk auch Anweisungen genannt,
verbleiben unverändert in Gebrauch.
Neue Fernaufträge sind durch die Kennzeichnung „! NEU !“ markiert.
Anzeige im
Fahrzeug / am HRT
Bedeutung
A
betrieblicher Sammelruf (Alle)
E
Einrücken (Einsatzauftrag aufgehoben)
C
Melden Sie sich für Einsatzübernahme
F
Kommen Sie über Draht
H
Fahren Sie Wache an
J
Sprechaufforderung
L
Geben Sie Lagemeldung
P
Nutzung der Sonder- und Wegerechte genehmigt
! NEU !
U
Status korrigieren
! NEU !
c
Transportziel an die Leitstelle übermitteln
! NEU !
d
Zielklinik verständigt / Aufnahme positiv
! NEU !
h
Melden Sie Ihren aktuellen Standort
! NEU !
7.2 weitere Datenkommunikationsdienste
7.2.1 SDS
Bedeutung: SDS (short data service) – Kurzmitteilungen im Digitalfunk
Eine SDS ist eine im Digitalfunk versendbare Kurznachricht mit begrenztem Zeichenumfang.
Sehr lange SDS werden gegebenenfalls automatisch in mehrere
kürzere SDS aufgeteilt und dann versendet.
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Es gibt zwei verschiedene Arten SDS´.
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Normale SDS
sind erst lesbar, wenn durch den Endgerätenutzer das
entsprechende Nachrichtenfenster geöffnet worden ist.
Sie sind durch jeden Endgeräteanwender verfass- und empfangbar.
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Sofort-SDS (auch Flash-SDS)
können nur durch die Leitstelle versendet und durch die Endgeräte MRT
und gelbes HRT empfangen und ausgewertet werden.
Hierbei werden die SDS bei eingeschaltetem FuG nach ihrem Empfang
ohne weiteres Zutun des Endgerätenutzers direkt im Display angezeigt.
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Dies ist z. B. bei Alarmierungen nutzbar.
Der Einsatzbefehl ergeht über die üblichen Alarmierungswege an die
Einsatzkräfte und zusätzlich via Sofort-SDS an das Fahrzeugfunkgerät.
Achtung!
Die Sofort-SDS stellt keinen Ersatz für die digitale Alarmierung im
2 m - Band und für das Alarmierungsfax dar!
SDS ist kein zugesicherter und damit verlässlicher Dienst im Digitalfunk!
7.2.2 GPS
Bedeutung: GPS (global positioning system) – Übermittlung von Positionsdaten (Koordinaten)
Ein im Gerät eingebauter GPS-Empfänger ermöglicht die Ermittlung der eigenen Position.
Im TMO können diese Positionsdaten an die Leitstelle übertragen werden.
Die Positionsabfrage (Ortung) erfolgt einzig durch das ELS der Leitstelle, entweder
in definierbaren Intervallen (z. B. nach 20 Sekunden und/oder nach 50 m Bewegung) oder auf
Anforderung durch den Disponenten.
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Eine automatische Übertragung erfolgt nur bei den Status „0“ und „Notruf“.
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Die GPS-Positionsdaten verbleiben in der Leitstelle!
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Die GPS-Position kann zur Erstellung des Einsatzmittelvorschlages genützt werden.
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Z. B. kann nach dem nächstgelegen Einsatzmittel oder nach dem Einsatzmittel,
welches wahrscheinlich am schnellsten vor Ort sein wird, gesucht werden.
GPS ist kein zugesicherter und damit verlässlicher Dienst im Digitalfunk!
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8 Quellennachweisung
Schulungsunterlagen
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des Schulungs- und Referenzzentrums des Polizeiverwaltungsamtes
der Polizei Sachsen in Dommitzsch
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der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen
Gesetzestexte und Richtlinien des Freistaates Sachsen
Produktinformationen des Geräteherstellers
Informationen der
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Projektgruppe Digitalfunk Sachsen
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AG Digitalfunk BRK Sachsen
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Rufgruppenübersichten der AG Digitalfunk BRK
Beispiele des Fernmeldetaktischen Konzeptes der Feuerwehr der Stadt Dresden
Die Bilder stammen, soweit nicht anders verzeichnet, aus
Herstellerunterlagen, ansonsten nach Angabe.
9 weiterführende Literatur
Rufgruppenübersichten der AG Digitalfunk BRK
Funkrufnamenrichtlinie und deren Ergänzung
OPTA - Richtlinie
Landesrettungsdienstplanverordnung
PDV 810.3
Richtlinie Feuerwehrförderung (RLFw)
Katastrophenschutz Zuwendungen (KatSZuwendungen)
(Kurz-) Bedienungsanleitungen der Hersteller
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