Lithografien und Bronzen von Jörg Immendorff
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Lithografien und Bronzen von Jörg Immendorff
Sonntag,1. Dezeurber1996 WEUI am SONMAG- Nr.4E - Seite141 Vier Galerien,die als Geheimtipsgehandeltwerden,präsentierenungewöhxlicheAusstellungen Lithografienund Bronzenvon JörgImmendorff Von STEFANSCHWIDDER Hamburg In einigen bisher eher weniger bekannten Galerien der Hanse' stadt, die ofi noch als ,,Geheimtips" Eehandelt werden, beginnen ik Däzember ffi ehr er e un{e w öhniß entati oneh. liche kKrtnst-Pl' Die Galerie Hohmann (Poolstra' ße 8) zeict vom 6. Dezemberbis zum 22.'Februar Grafiken und Bronzen des Düsseldorfer KunstorofessorsIörs Immendorff, der zu Malern der Ge äen anerkänn-testen senwart zählt. Er studierte in den 60er lahren Bühnenbild an der staatlichen KunstakademieDüssel' dorf, bevor er in die Klassevon Jo sephBeuvsaufgenommenwurde. tsee fbrtigte er die Kosnime und das Bühnenbild ar der an, die am Straußoper.Elektra" Bremer Stadttheatef aufgeführt wurde. Nachdem er mehrere Jahre lang an internaKunsttionalen ge akademien lehrt hat, kehrt er seinen nun z! Wurzeln zurück: 1994 erarbeiteteer im Rahmen lder Salzburger Festspiele die Kosttime und das Bühnenbild zu Igor Stmwinslgs erst 1953 voliendeter Oper "The Rake's Pre "gress-. Im lelzten Jahr begann Immendorff, die Thematik in einer eindrucksvollen "LithosrafieSuite' umZusetzen. Elf im Lithografien Format 100 x 140 Zentimeter zeigen verschiedene Sze nen aus der Oper, die auf einer Ge schichte von WiIliam Hogarth aus dem Jahre 1733 basiert. Sie erzählen das Leben von Tom Rakewell,der in einer faustischen Konstellation materielle Verftihrung und wahre Liebe erlebt. Immendorff hat Parallelen zu seinem eigenen Le ben gefunden und diese in die Geinte schi.chte griert. So erkennt man selnen Len- rer JosephBeuys, Künstlerkollegenund ihn selbst in den Rollen der Beteiligten.Der Lithosrafiezyklus wurde von Handlauf einer Mailänder Drukkerpressegedruckt. Die Ausstellung zeigi daneben auch Fotos der SalzburserBühnenbilder. In die eriichische Antike f,ihrt rTGALERIEN die Präsentationdes,,Galerievereins Hamburg eV.' und der .Pri' vatakademie fi.ir fieie und ange wandte Kunst",die seit mehreren Jahren die Idee r,'erfolgen,tiber Maierei fiemde Kulturen und de ren Geschichtebesserverstehen zu können. Die Hamburger Künst' ler fuhren aus diesem Grund im letzten Herbst zu den wichtigsten Zenten der griechischen Antike wie Delphi, Athen und OlYmPia. Dort malten sie vor Ort - die Er' sebnisse sind vom 6. Dezember 6is zum 9. Februar im ,,Kunstzen' trum l€onardo" im RöPerhof 2) zu sehen. {Ag3thelasch-Weg ZieI der Gruppe war es, nicht die llir den Päuschaltourismus gängigen Motive des heutigen Öriec[enlands abzubilden, sondern die abendländische Kulturgeschichtezu entdeckenund bildnerischumzusetzen. Nach ihrer Rückkehr in die Hansestadt schufen die Maler auch eigenelnterpretalionendes antiken- Griechenlands. Neben den direkt vor Ort gemalten BiL dern sind auch diese Werke auf der Aussteilungzu sehen.Siewird zusätzlich duräh Repliken aus der Klassik des Hellenismus einge rahmt. Diese Exponate stammen aus der Antikensämmlung Schloß Wilhelmshöhe der Staatlichen MuseenKasselund dem Archäolo gischen Institut Hamburg und iind auch käuflich zu erwerben. Unter dem Titel -Material-Lichtbilder" zeist der Hamburger Künstler Ch-ristian BIau in WolF gang Sabrowskis ,,GalArie" im Wintergarten der DG Hyp (Ceruu' denstraße3) vom 1. bis 4. Dezember seine Bilder und Skulpturen aus Asche.Sand und Blei. Die mehr als 50 Werke bilden einen Zyklus, den der Künstler 1992 beFann. Er ftist den Materialarbeitä durch äie Einbezie huns von Fotosrafie und Compu-Diterve"rfremdunf eine weitere mension hinzu. Den "Urelementen" der Natur soll auf dieseWeise eine technische Ebene entgegensesetztwerden. Ziel von Christian ähu ist es. in einer Zeit der Technikgläubigkeit ein PlädoYer flir aas-Originale und UrsPrüngliche zu halten. Auch die SteinskulPturen des MeYer Hamburgers Heinrich drücken das Elementareaus. "Spatium erosum' heißt seineAusstel' lung in der Galerie EPPendorfer wet 235, auf der vom 5. Dezember bis zum 4. Januar21 seiner30 bis 80 Zentimäter großen SkulP turen zu sehensind. Die Oberflächen der aus Basaltlava, Marmor und Sandsteinherqestellten Werke erwecken den Eindruck. als hätten Wind- oder Wassergewalten sie abgetragen. "Die Arbeitenzeigendie beschleuniste Erosion unserer Zeit", so der 33Jährise Künstler. "Die natürli chä Venaritterung des Steins verleiht den Relikten gleichzeitig eine faszinierendeZeitlosigkeit.' Jörg lmmendortf Lithogrolievon Beuys-Schüler ------J I