Programm_Sommerfest2..

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Programm_Sommerfest2..
Theater TANZ Kunst Musik Theorie
Phoebe Washburn, Ragnar Kjartansson, Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, Mariano Pensotti, Cuqui Jerez,
Needcompany & Burgtheater, Gartendeck, Silke Helfrich, Hervé Le Crosnier, Elmar Altvater, Vandana Shiva,
Fishbanks, Max Clement Movement, Berlin, Anna Mendelssohn, Boris Charmatz / Musée de la danse, Forced
Entertainment, geheimagentur, Akram Khan Company, Cibelle, Anna Calvi, The Streets, Orchesterkaraoke,
Samy Deluxe & Tsunami Band, Junip, Axel Krygier, Phantom /Ghost, Mary Ocher, Tetine & Pollyester,
Burnt Friedman & Jaki Liebezeit, Hans Unstern, Les Trucs, DM Bob, Me Succeeds, El Baile
K AMPNAGEL.De
I N T ER N
A T IO N A
SOMMERLES
fHamestival
burg 2
011
11.–28. AUGUST
Elbphilharmonie
Elbphilharmo
nie
Konzerte
Im Reich
der Sinne
Neue Musik ungewohnt hören
Into the Dark
Ein Konzert in völliger Dunkelheit
Solistenensemble Kaleidoskop
Inszenierung: Sabrina Hölzer
Musik von Feldman, Sciarrino, Kurtág u.a.
Sa, 17.12. – Di, 20.12.2011 / je 20 Uhr
Liquid Room
Ein Konzert, vier Bühnen, ein Publikum
in Bewegung
Ictus Ensemble
Musik von Oehring, Lachenmann,
Schwitters u.a.
Mi, 28.03.2012 / 20 Uhr
Symposion
Ein Gelage mit edlen Speisen, ausgewählten
Weinen und reger Konversation
Klangforum Wien
Dirigent: Emilio Pomárico
Musik von Mahler, Furrer, Boulez, Feldman,
Neuwirth, Cage, Xenakis u.a.
Sa, 19.05.2012 / 17 Uhr
Mit dem Kombi-Ticket 20% sparen
Elbphilharmonie auf Kampnagel
Tickets 040 357 666 66
www.elbphilharmonie.de
In Zusammenarbeit
mit Kampnagel
Herzlich Willkommen
zum Internationalen Sommerfestival Hamburg 2011
Wir freuen uns, Sie wieder zu drei Wochen internationaler Kunst und Theorie einladen zu können.
Choreografen, Theatermacher, Wissenschaftler, Bildende Künstler und Musiker zwischen Buenos Aires
und Reykjavik, zwischen New York und Madrid kommen mit ihrem Blick auf unsere Realität nach
Hamburg – dieses Jahr erstmals auch nach St. Pauli und in den Stadtpark.
WACHSTUM
Es kam wie es kommen musste: Leider konnten auch wir uns
der Wachstumslogik nicht länger verschließen und müssen
gestehen: Dieses Sommerfestival wird das größte und schönste,
das es je gab. Diesen Sommer sehen Sie größere Stücke, hören Sie
mehr Konzerte, machen Sie erstaunlichere Entdeckungen, kurz:
erleben Sie mehr großartige Kunst als je zuvor. Wachstum in der
Kunst ist ein schwieriges Kriterium, aber zumindest ist unser
Wachstum in einer Hinsicht auch qualitativ: Es ist uns gelungen,
mit vielen uns wichtigen Künstlern neue Projekte für Hamburg
zu entwickeln und gemeinsam zu produzieren.
ERÖFFNUNG
Zur Eröffnung verneigen wir uns vor der ChoreografenLegende Pina Bausch und zeigen mit KONTAKTHOF. MIT
TEENAGERN AB 14 eines ihrer letzten Tanztheater-Vermächtnisse. Mit dem Argentinier Mariano Pensotti präsentieren wir
einen der profiliertesten Regisseure Lateinamerikas erstmals in
Hamburg. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit der Theaterentdeckung Spaniens: Cuqui Jerez probt in der Stadt und
zeigt die Uraufführung ihrer neuesten Arbeit THE NOWNESS
MYSTERY zum Festival-Auftakt.
PRODUKTIONEN MIT BEKANNTEN
Das Burgtheater hat zusammen mit der in Hamburg bestens
bekannten und von uns sehr geschätzten Needcompany aus
Belgien einen Abend über DIE KUNST DER UNTERHALTUNG
produziert und Forced Entertainment aus Sheffield zeigen
TOMORROW’S PARTIES direkt nach der Weltpremiere als
deutsche Erstaufführung in Hamburg. Und endlich können
wir Ihnen den französischen Ausnahme-Choreografen Boris
Charmatz vorstellen. ENFANT lautet der Titel des Tanzabends,
mit dem er im Juli das Festival von Avignon im Papstpalast
eröffnet, das zweifellos zu den großen Ereignissen des Jahres in
der internationalen Kunstwelt zählt.
GEMEINGÜTER
Seit wir 2008 begonnen haben, das Festival auch als eine politische Plattform zu begreifen, hat sich die Welt rapide verändert.
Mit dem Ende des Glaubens an die (Finanz-)Märkte und
an die Beherrschbarkeit der Atomkraft sind den westlichen
Gesellschaften mehrere vermeintliche Sicherheiten abhanden
gekommen. Sowohl von Finanzmarktstabilität als auch von einer
Energieversorgung ohne unkalkulierbare Risiken profitieren alle
und ein rationaler statt egoistischer Umgang mit Gütern erhöht
den globalen Wohlstand. Dennoch gelingt es der internationalen
Gemeinschaft bisher nicht, für die Nutzung von Gemeingütern
sinnvolle und wirksame Strategien zu finden. Endlich wurde das
als ein Schlüsselthema für die Zukunft erkannt und die amerikanische Ökonomin Elinor Ostrom wurde kürzlich mit dem
Nobelpreis für ihre Forschung zum Umgang mit Gemeingütern
ausgezeichnet.
GUT FÜR ALLE – VON PIRATEN, SCHEICHS & GÄRTNERN
Wir haben viele Gäste eingeladen nachzudenken, wie wir sinnvoll mit den Dingen umgehen können, die uns allen gehören und
von denen wir alle abhängen. Eine Ressource wie Wasser gehört
genauso dazu wie sozialer Frieden. Die geheimagentur erzählt
in ihrem Piratenabend PARLEZ die Geschichte der Fischer von
Somalia, deren Staat nicht in der Lage war, ihnen „sauberes Meer
mit Fischen“ als Lebensgrundlage zu erhalten. Der Künstler und
Theoretiker Armin Chodzinski hat mit Musikern und Programmierern eine Gemeingüter-Revue entwickelt und die Gruppe
Berlin hat ein wunderbares Projekt über unsere Hoffnungen
gemacht, dass Geld aus dem Nahen Osten unser Gemeinwesen
vielleicht retten kann, wenn wir selbst dazu kaum mehr in der
Lage sind. Bereits Wochen vor dem Festival können Sie erleben,
wie der Umgang mit Gemeingütern ganz praktisch hier und
heute aussehen kann: im urbanen Garten auf St. Pauli.
MUSIK
Auch das Konzertprogramm ist erheblich gewachsen. Besonders
freuen wir uns darüber, dass dazu einige der ganz besonderen
Musikereignisse des Sommers gehören. Der Ausnahmemusiker
Mike Skinner alias The Streets spielt auf Kampnagel eines
seiner letzten Konzerte ever, Samy Deluxe & Tsunami Band stellen
exklusiv ihr neues Album vor, die Entdeckung des Jahres, Anna
Calvi, versüßt uns das Eröffnungswochenende und am letzten
Abend treten Dirk von Lowtzow und Thies Mynther als Phantom/
Ghost an nur einem Flügel auf.
VIELEN DANK
Erfreulicherweise erübrigt es sich in einem Jahr, in dem Größen
wie Pina Bausch, die Needcompany mit dem Burgtheater, Boris
Charmatz und Akram Khan gastieren, darauf hinzuweisen, dass
Hamburg und das Internationale Sommerfestival zu Fixpunkten
im Kalender internationaler Künstler geworden sind. Allerdings
ist das gewachsene Programm nur durch die Unterstützung und
das Vertrauen vieler Partner möglich. Die ZEIT-Stiftung Ebelin
und Gerd Bucerius unterstützt das Festival dieses Jahr wieder
finanziell. Darüber hinaus haben wir die indische Wissenschaftlerin Vandana Shiva gemeinsam mit der Bucerius Summer School
on Global Governance eingeladen. Mit der Siemens Stiftung
haben wir die Kooperations-Reihe SCHAUPLÄTZE entwickelt,
in der wir die Arbeit von Boris Charmatz koproduzieren und im
nächsten Jahr Projekte aus Lateinamerika planen. Die Bundesregierung fördert das Festival dieses Jahr erstmals direkt als
eines der Projekte mit nationaler Strahlkraft.
Wir freuen uns auf viele gemeinsame Abende mit Ihnen
im Garten und am Wasser!
Matthias von Hartz
Künstlerischer Leiter
NEW YORK
REYKJAVIK
PHOEBE WASHBURN
RAGNAR KJARTANSSON
Eine in sich geschlossene Fabrik, die am
laufenden Band Rasenstücke produziert,
welche wiederum als Dachbelag dienen
und somit zum Kreislauf zurückgeführt
werden, konstruierte Phoebe Washburn
als Auftragswerk für das Deutsche Guggenheim. Die Installation verdeutlicht
den Kreislauf von Regeneration und
Degeneration auf anschauliche Weise. Die
verwendeten Rohstoffe und Materialien
kommen vorwiegend von Streifzügen, bei
denen sie Abfälle aus Konsum und Industrie sammelt und zweckentfremdet. Dieses
künstlerische Recyceln von Sekundärstoffen ist politisches Statement, aber auch
ein Kommentar auf unsere Konsumgewohnheiten. REGULATED FOOL’S MILK
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MEADOW wirkt auf den ersten Blick wie
ein fragiles Objekt, erinnert an eine systematische Anhäufung von Sperrholzplatten. Doch bei einem Besuch im Inneren
erschließt sich das Gesamtkonzept und
überzeugt durch die Gegenüberstellung
von mechanischer Apparatur und organischem Wachstum.
In ihren Arbeiten greift die 1973 geborene
US-Amerikanerin Themen wie Globalisierung und Ökologie auf, dennoch lassen
sich ihre Kunstwerke nicht nur dem
künstlerischen Aktivismus zuordnen,
sondern verweisen stilistisch auf die Arte
Povera. 2002 begann ihr Aufstieg in einer
New Yorker Galerie, seither ist sie mit
ihren Installationen erfolgreich in Europa
und den USA präsent.
„Dieses Konzept, dass Kunst nur gemacht
wird, nachdem man einen Schritt ins
Atelier gemacht hat, das komplett von der
realen Welt abgetrennt ist, fühlt sich sehr
künstlich an für mich.” [Phoebe Washburn]
A factory shut off from the outside world
in which sections of turf are manufactured
on an assembly line, used as roof tiling
and thus reintegrated into the production
cycle – a work conceived by Phoebe
Washburn for Deutsche Guggenheim. The
installation vividly illustrates the cycle of
regeneration and degeneration.
[Installation] Phoebe Washburn – REGULATED FOOL’S MILK
MEADOW ist eine Auftragsarbeit für das Deutsche Guggenheim:
14.07.2007 – 07.10.2007. [Foto] Mathias Schormann (c) Phoebe Washburn, Deutsche Guggenheim
Mit Unterstützung von:
[ F O T O ] ( V I D E O S T I L L ) C O U R T E SY O F T H E A R T I S T
Installation
an allen Vorstellungstagen /ab 19:00
Festivalzentrum, Eintritt frei
The End
[ F O T O ] David H eald
Regulated Fool’s Milk Meadow
VIDEOInstallation
an allen Vorstellungstagen /ab 19:00
Festivalzentrum, Eintritt frei
Eine einsame Winterlandschaft in den
kanadischen Wäldern. Schnee, Berge,
Himmel, Weite. Doch dann rückt eine zweiköpfige Band ins Bild, die mit Klavier,
Gitarren, Schlagzeug und Verstärker ausgestattet, ein schwermütig-melodiöses
Lied ins scheinbar endlose Niemandsland
singt. Die Kamera nähert sich der rauen
Wildnis aus verschiedenen Perspektiven
raubenden Bildern
und fängt in atembe­
das landschaftliche Tableau Vivant ein.
THE END ist, projiziert auf fünf Leinwänden, eine Art Zeitvernichtungs-Maschine,
bei der die Zeit zwar nicht still steht, aber
– für 30 Minuten – auch nicht aus der
Wiederholung heraus kommt. Die Installation ist ein gleichermaßen schöner wie
ironischer Kommentar, der das vielseitige
Spektrum von Ragnar Kjartansson präzise
einfängt. Sich selbst charakterisiert er
als hoffnungslosen Romantiker, der sein
Tun ganz der existentiellen Handlungsperformance unterordnet und in seinen
Werken Momente der Ergriffenheit und
der reinen Expression bis zur Erschöpfung
aushält. Immer wieder operiert er mit den
Themen Dauer und Durchhalten, die
sich auch bei THE END durch die Kälte
und das an physische Grenzen Gehen in
den Vordergrund drängen. Als jüngster
Repräsentant, der jemals sein Land auf
der Biennale vertreten hat, gestaltete der
1976 in Island geborene Kjartansson den
Pavillion in Venedig 2009.
rellen Versatzstücken und entwerfen
betörende und zugleich beklemmende
Blicke auf Geschichte und Gegenwart.“
[Frankfurter Kunstverein]
„Seine Werke changieren zwischen regionalen Volkserzählungen und popkultu-
[Installation] Ragnar Kjartansson- THE END, 2009,
Thyssen-Bornemisza Art Contemporary
An isolated winter landscape deep in
the Canadian forest. A two-person band
shows up with instruments and performs a
melancholy, melodic song with all of their
hearts. The camera focuses on the raw
wilderness from different perspectives,
capturing the picturesque tableaux vivant
in breath-taking images. Projected on five
screens, THE END is a kind of time-shredding machine, a cinematic commentary
that precisely summarises the versatile
artistic spectrum of Kjartansson’s work.
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WUPPERTAL
TANZTHEATER WUPPERTAL
[ F O T O ] Z errin Aydin - H erwegh
Kontakthof. Mit Teenagern ab 14.
Ein Stück von Pina Bausch
PINA BAUSCH
TANZ
Do-11.08., Fr-12.08., Sa-13.08. /20:00
k6, 2 Stunden 50 Minuten
50 – 12 € (30 – 15 € erm.)
KONTAKTHOF ist ein Ort, an dem man
sich trifft, um Kontakt zu suchen. Sich
zeigen, sich verwehren. Mit Ängsten. Mit
Sehnsüchten. Enttäuschungen. Verzweiflung. Erste Erfahrungen. Erste Versuche.
(Pina Bausch)
26 Jugendliche treten an den Bühnenrand, posieren wie vor dem Spiegel,
zupfen schüchtern an ihren Kleidern,
streichen sich selbstbewusst durchs Haar,
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bohren die Zehenspitzen verlegen in den
Boden. Und dann ziehen sie, eskortiert
von bekannten Liedern und Schnulzen, in
eine Schlacht, deren Schauplatz ein leerer
Ballsaal mit der miefigen Ausstrahlung
der 50er Jahre und deren Ziel die Eroberung des anderen Geschlechts ist.
2008 – dreißig Jahre nach seiner Entstehung – hat Pina Bausch eines ihrer
Schlüsselwerke mit nicht professionell
ausgebildeten Teenagern neu einstudiert, bei dem die Darsteller ihre eigenen
Erfahrungen einbringen. Geschichten
von Anbahnung und Zurückweisung, von
Zärtlichkeit und Perfidie, von Triumphen
und Niederlagen, von Freude und Trauer
wechseln einander ab und machen so den
KONTAKTHOF zu einem Ort der tiefen
emotionalen Begegnungen, der durch das
ungekünstelte Spiel und den zauberhaften
Charme des Ensembles begeistert.
Ausgehend von Wuppertal emanzipierte
und revolutionierte die Ausnahme-Choreografin Pina Bausch die Bühnenkunst,
indem sie sich früh von dem Bild des
virtuosen Tänzers verabschiedete und eine
offene Arbeitsform entwickelte, bei der
sie verschiedene Sparten fusionierte und
divergierende kulturelle Einflüsse aufnahm. Das Ergebnis sind unvergessliche
Theaterabende – wie etwa NELKEN,
CAFÉ MÜLLER oder KONTAKTHOF –
in denen sie eine gleichermaßen poetische
wie kraftvolle Bild- und Bewegungssprache vereint.
„Es ist ein Welttheater, das nicht belehrt
oder besser weiß, sondern das Erfahrungen herstellt: beglückende oder traurige,
sanfte oder konfrontierende, aber immer
auch komische und skurrile“. [Norbert
Servos]
In 2008, 30 years after it was originally
performed, Pina Bausch revisited KONTAKTHOF, one of her most important
works, producing it together with 26 non
professional teenagers. The performers
were to incorporate their own experiences
into the piece – stories of initiation and
rejection, of tenderness and treachery,
of triumph and defeat, of joy and grief,
making KONTAKTHOF a profoundly
emotional experience. Audiences are
thrilled with the genuine playfulness
and magical charm of the ensemble. The
extraordinary choreographer has created
unforgettable theatre events in which she
brings together a language of images and
motion that is as poetic as it is powerful.
[Inszenierung und Choreografie] Pina Bausch [Bühne und Kostüme]
Rolf Borzik [Mitarbeit] Rolf Borzik, Marion Cito, Hans Pop
[Probenleitung] Bénédicte Billiet, Josephine Ann Endicott [Musik]
Juan Llossas, Jean Sibelius u.a. [Aufführungsrechte] L’Arche Editeur
Paris, Uraufführung 1978, Version mit Teenagern 2008 [Mit] Bastian
Bastian, Isabelle Beckers, Laurin Bräutigam, Philipp Danisch, Anna
Lena Dresia, Maria Färber, Margarita Fast, Lukas Hablitzel, Lisa
Hymmen, Jennifer Körn, Lydia Kumi, Axel Kurszewski, Kevin Lörke,
Kim Lörken, Faton Mistele, Sophia Otto, Jennifer Pahlke, Jaqueline
Palilla, Ben Pfennig, Hendrik Pfennig, Dawid Podkidacz, Nelly Politt,
Melissa Raucamp, Hedie Rzgar, Alexandros Sarakassidis, Frederike
Schmidt, Patrick Toporzysek, Lukas Vaupel, Elsa Weiland, Florian
Wisnewski
Mit besonderer Unterstützung von:
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BUENOS AIRES
MADRID
MARIANO PENSOTTI
CUQUI JEREZ
El pasado es
un animal grotesco
THEATER
Do-11.08. /20:00
Fr-12.08., Sa-13.08. /21:00
k2, 120 min, 22 – 12 € (10 € erm.)
in spanischer Sprache mit dt. Übertiteln
Zehn Jahre begleitet Autor und Regisseur
Mariano Pensotti Mario, Laura, Pablo und
Vicky durch turbulente Tage und banale
Situationen im Buenos Aires des beginnenden 21. Jahrhunderts. Eine Drehbühne,
die fast ohne Unterbrechung rotiert, dient
als multifunktionaler Schauplatz für die
in rasantem Tempo und mit viel Witz vorgetragenen Erzählungen. Dabei entsteht
ein Lebens-Kaleidoskop der bürgerlichen
Mittzwanziger, das sich durch private
Erlebnisse, politische Realitäten, gefühlvolle Momente und rätselhafte Ereignisse mäandert und das in kurzweiligen
Geschichten pointierte Einblicke in den
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[ F O T O ] C u q ui J erez
[ F O T O ] M at í as S end ó n
The Nowness Mystery
THEATER uraufführung & KOPRODUKTION
– teilweise autobiografischen – Alltag
seiner Protagonisten gibt. In bester südamerikanischer Erzähltradition verwebt
DIE VERGANGENHEIT IST EIN GROTESKES TIER Anekdoten der Darsteller
nicht nur zu einem gesellschaftspolitischen
Porträt Argentiniens, sondern zu einem
Stück globaler Zeitgeschichte. Ein Abend
als theatrales Roadmovie, bei dem Realität und Fiktion eng beieinander liegen.
Der 1973 geborene Mariano Pensotti
studierte Film und visuelle Künste bevor
er zur Bühne wechselte. Seine Stücke
bewegen sich immer an den Grenzen von
Realität und Fiktion, Kino und Theater.
In den letzten Jahren gastierte er bei den
renommiertesten Festivals u.a. den Wiener
Festwochen oder dem Kunstenfestivaldesarts in Brüssel.
„Argentine theatre is the strangest theatre
I know.“ [Rafael Spregelburd]
Fr-12.08., Sa-13.08., So-14.08. /21:00
k1, 80 min, 20 – 12 € (10 € erm.)
For 10 years Mariano Pensotti has been
following his protagonists through the
turbulent days and banal circumstances
of Buenos Aires in the early 21st century.
A stage that almost never stops turning
serves as the multi-functional backdrop
of the stories told at lightning speed and
with a good dose of humour. A theatrical
road movie in which reality and fiction go
hand in hand.
Dr. Emmett Brown: Calm down, Marty,
I didn't disintegrate anything. The molecular structure of both Einstein and the
car are completely intact.
Marty McFly: Then where the hell are they?
Dr. Emmett Brown: The appropriate question is: “When” the hell are they?
(Back to the future, 1985)
[Text und Regie] Mariano Pensotti [Mit] Pilar Gamboa, Javier Lorenzo,
Juan Minujin, Julieta Vallina [Bühnenbild und Kostüme] Mariana
Tirantte [Lichtdesign] Matías Sendón [Musik] Diego Vainer [Regieassistenz] Leandro Orellano // EL PASADO ES UN ANIMAL GROTESCO
ist eine Produktion von Grupo Marea in Koproduktion mit Kunstenfestivaldesarts, Complejo Teatral de Buenos Aires, Festival Theaterformen,
Norwich & Norfolk Festival, Festival de Otõno de Madrid.
Mit besonderer Unterstützung von:
Cuqui Jerez’ Faszination gilt den Momenten der Entscheidung, diesen schwer kommunizierbaren Augenblicken, in denen
wir einen Entschluss fassen oder umwerfen
und somit wesentliche Veränderungen
herbeiführen. Und was auf den ersten
Blick nach philosophischen Fragen auf
der Bühne klingt, ist in Wirklichkeit
wahnsinnig lustig. „Selten im Theater so
gelacht“ könnte man vermutlich über ihre
Produktionen genauso sagen wie: „Die
Rehabilitierung des Slapstick durch die
Konzeptkunst“. Und selbst wer glaubt,
er habe sich ausreichend mit dem Spiel
von Realität und Fiktion beschäftigt, wird
von Jerez mit immer neuen Irritationen
beglückt. Cuqui Jerez zählt zu einer Generation von Konzeptkünstlern, die seit
Mitte der 90er Jahre maßgebliche Impulse
für das zeitgenössische Theater gesetzt
haben. Ihr subtil-komisches Erfolgsstück
THE REAL FICTION begeisterte beim
Sommerfestival 2008. Damals galt sie
noch als Geheimtipp, mittlerweile tourt
sie erfolgreich in ganz Europa und präsentiert die Uraufführung ihrer neuesten
Arbeit in Hamburg.
„So hinreißend komisch und intelligent
wird die Frage nach Theater und Wirklichkeit selten durchgespielt.“ [Abendzeitung]
Jerez has a keen fascination for the crucial
moment – those difficult to describe
seconds when we make a decision or
change our mind. What might sound like a
posing of philosophical questions on stage
is just an enormous game, toying with
reality and fiction, hitting the nail on the
head with disturbing scenes and images.
[Konzept] Cuqui Jerez [In Kollaboration mit] Maria Jerez, Amalia
Fernández und Gilles Gentner // THE NOWNESS MYSTERY ist eine
Produktion von Cuqui Jerez in Koproduktion mit Internationales
Sommerfestival Hamburg, Theaterfestival SPIELART München,
Theaterhaus Gessnerallee Zürich and Le Manège de Reims.
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BRÜSSEL / wien
JAN LAUWERS &
NEEDCOMPANY/
BURGTHEATER
[ F O T O ] A nna S töcher B urgtheater
Die Kunst der Unterhaltung
Needcompany spielt
den Tod von Michael König
Theater DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Mi-17.08., Do-18.08., Sa-20.08. /21:00
k6, 100 min, 32 – 12 € (12 – 8 € erm.)
in deutscher und englischer Sprache
Vermutlich beherrscht die Kunst der
Unterhaltung im internationalen Theater
kaum jemand so virtuos wie die belgische
Needcompany. Die Darsteller sind gleichzeitig Tänzer, Schauspieler, Sänger,
Musiker und niemand verwebt die
Bühnenkünste so spielerisch leicht zu intelligenter Unterhaltung wie Jan Lauwers.
Somit hat der Stücktitel etwas mehrdeutiges, denn er bezieht sich vordergründig
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nicht auf die Arbeit der Gruppe, sondern
ist der Name einer Reality-TV-Show,
in der ein Sternekoch das letzte Essen
für einen Suizidkandidaten zubereitet.
Dieses makabre Dinner findet – wie könnte
es anders sein – live auf der (Fernseh)Bühne statt. Inszeniert, gespielt und
getanzt wird der Tod des Schauspielers
Michael König. Selbstverständlich erzählt
der Mime des legendären Burgtheaters
Anekdoten aus seinem Bühnenleben, denn
er spielt ja einen großen Schauspieler auf
seinem großen Weg in den Selbstmord.
Spätestens hier ist klar, dass es nicht
wirklich um Medienkritik geht, sondern
um einen Schauspieler, der seine Fähigkeit verloren hat, seine Profession auszuüben, also um die Essenz von Theater:
um die Unmöglichkeit zu spielen und um
unsere Unfähigkeit, mit dem Tod umzugehen, sei es im Fernsehen, auf der Bühne
oder im Leben.
Nach den umjubelten Aufführungen von
THE LOBSTER SHOP und THE DEER
HOUSE bei den letzten Sommerfestivals,
ist dieser Abend nicht nur ein Wiedersehen mit den Stars der Needcompany
wie Viviane De Muynck und Grace Ellen
Barkey. In dieser Zusammenarbeit mit
dem Burgtheater kommt es auch zu einer
denkwürdigen Begegnung zweier unterschiedlicher Theatertraditionen.
Probably no one has mastered the art of
entertainment as virtuosically as Needcompany. The performers are dancers,
actors, singers, musicians all at the same
time and no one can transform the stage
arts into intelligent entertainment like Jan
Lauwers. The name of this piece is multilayered, as it doesn’t refer to the work
of the group but is instead the name of a
reality television show in which a star chef
prepares the last meal for a suicide candidate. The morbid last dinner takes place live
on television. The work is about an actor
who delivers a tirade on the loss of his
ability to practice his profession: acting.
[Text, Regie und Bühne] Jan Lauwers [Mit] Michael König, Grace
Ellen Barkey, Viviane De Muynck, Misha Downey, Julien Faure,Yumiko
Funaya, Benoît Gob, Sylvie Rohrer, Eléonore Valère [Musik] Giovanni
Battista Pergolesi, Jan Lauwers, Maarten Seghers [Kostüme]
Lot Lemm [Licht] Ken Hioco, Jan Lauwers [Produktionsleitung]
Luc Galle [Dramaturgie] Elke Janssens [Assistent Dramaturgie]
Jonas Rutgeerts // DIE KUNST DER UNTERHALTUNG ist eine
Produktion des Burgtheater Wien in Koproduktion mit der
Needcompany. Mit Unterstützung der flämischen Behörden.
Mit besonderer Unterstützung von:
„Jan Lauwers und sein Ensemble
recyceln lustvoll den verschrotteten
Hausrat überlebter Theatertraditionen“. [taz]
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HAMBURG
[ F O T O ] M arco C lausen / P rinzessinnengarten berlin
GARTENDECK
URBANER GARTEN
11. – 28.08. täglich /12:00 – 21:00
Juli – Oktober regelmäßig geöffnet
St. Pauli, Große Freiheit 62 – 68
urbanes Gärtnern für Einsteiger
samstags /15:00 – 18:00
aktuelle Informationen und
Veranstaltungen: www.gartendeck.de
Ein Garten für Hamburg. Gemüse auf St.
Pauli. Thymian und Kohlrabi zwischen
Großer Freiheit und Talstraße, Begegnungen zwischen Tomatenstauden und
Asiasalat. Das GARTENDECK ist ein
temporärer, urbaner Garten im Herzen
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der Stadt. In mobilen Beeten bauen HamburgerInnen Gemüse und Kräuter an.
Sie legen den Grundstein für einen Garten, der allen offen steht und in dem alle
Interessierten die Möglichkeit haben, lokal
Lebensmittel zu produzieren und an neuen
Formen urbaner Gemeinschaft teilzuhaben. Zusammen wird gesät, gepflanzt,
gejätet, gegossen, geerntet und erprobt,
wie man brach liegende Flächen in
produktives Grün verwandelt. Orte, die
ohne kommerzielle Absichten öffentlich
genutzt werden können, gibt es immer
weniger. Das „Recht auf Stadt“ muss
von den BewohnerInnen immer öfter erst
(zurück-) erkämpft werden – gegen die
Interessen privater Besitzer, Betreiber
oder Investoren. Das GARTENDECK soll
ein Ort jenseits kommerzieller Interessen
sein: Seine Produkte gehören allen, die
es nutzen, die für sich und für die Nachbarschaft gärtnern. Der urbane Garten ist
ein gelebtes Modell dafür, wie kollektive
Nutzung von Eigentum neue soziale
Strukturen etabliert und zu mehr Lebensqualität führt.
Träger des GARTENDECK sind alle, die
dort gärtnern. Das GARTENDECK wurde
initiiert vom Internationalen Sommerfestival Hamburg und Nomadisch Grün.
Nomadisch Grün hat in Kreuzberg eine
große Brachfläche in eine ökologische und
soziale urbane Landwirtschaft verwandelt.
Nachbarn und Interessierte arbeiten, lernen und entspannen gemeinsam.
A garden for Hamburg. Vegetables in St.
Pauli. Thyme and kohlrabi between Große
Freiheit and Talstrasse, get-togethers with
tomato plants and Asian lettuce. A tem-
porary urban garden in the heart of
the city, completely open to new ideas,
where anyone who wants can produce
local foods and take part in new forms of
urban community. You too can come and
sow seeds, plant, weed, water, harvest
and experiment with ways of turning free
spaces into productive green areas.
GRÜNSTANDSMELDER
Das Gartendeck ist nicht der erste urbane Garten in Hamburg, es werden immer
mehr. Die Initiative Grünanteil macht
das mit dem GRÜNSTANDSMELDER
sichtbar. Flächen, die sich zum Beackern
eignen, werden auf einer virtuellen
Karte eingezeichnet und so zugänglich.
Ideen werden öffentlich diskutiert, Nutzung wird gemeinsam organisiert. Die
Entwicklungsprozesse bleiben nachvollziehbar und eine Kontaktaufnahme wird
erleichtert. Sie sind herzlich eingeladen,
Teil dieser Struktur zu werden. Beobachten Sie Ihre Straße, den Arbeitsweg, Ihre
Nachbarschaft. Entdecken Sie mögliche
Freiräume und teilen Sie diese auf www.
gruenanteil.wordpress.com mit.
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Es ist uns ja nicht zu peinlich, schon seit
Jahren zu sagen: „So geht es nicht weiter.“
Üblicherweise antwortet dann jemand:
„Richtig, aber ihr kennt ja auch keine
Lösung.“ „Stimmt irgendwie“, erwiderten
wir bisher. Nun können wir sagen: „Doch,
doch: Teilen heißt das Ding der Zukunft“.
„Na ja“, sagen Sie „klingt vernünftig,
aber eher nach Brot für die Welt als nach
Zukunft, also neu jedenfalls nicht.“ So
kann man sich täuschen, denn wir meinen
etwas anderes. Wir meinen etwas, das die
wenigsten beim Namen kennen: Gemeingüter, also die Dinge, die wir eigentlich
nicht mehr teilen müssen, weil sie uns
allen gehören.
GUT FÜR ALLE
Sauberes Wasser und Luft, aber auch
soziale Sicherheit, Saatgut, das überlieferte Wissen um Pflanzen, stabile Fischbestände, Kulturtechniken oder Finanzmarktstabilität sind Gemeingüter. Leider
macht der universell um sich greifende
Trend zur Ökonomisierung aller Lebensbereiche auch vor der Privatisierung von
Gemeingütern nicht mehr halt. Etwas das
allen gehört, wie ehemals die Dorfweide,
erscheint immer schwieriger vorstellbar
und der Politik gelingt es zunehmend
weniger, diese Güter und unseren Umgang
damit zu schützen. Seit Jahren wird Wasser
privatisiert, Pflanzen werden patentiert,
der Zugang zu Informationen reglementiert. Auch das Scheitern globaler Bemühungen um mehr Klimaschutz oder
stabilere Finanzmärkte lässt sich mit der
Schwierigkeit erklären, in einer komplexen
internationalen Landschaft etwas zu
schützen, dessen Nutzen für die Gesamtheit signifikant größer wäre, wenn nicht
einzelne Nationen oder Unternehmen versuchen würden, allein davon zu profitieren.
Gleichzeitig zeichnet sich in lokalen Initiativen, aber auch im Internet ab, welches
unglaubliche Potential kollektives Arbeiten und kollektiver Besitz bergen. Das Betriebssystem Linux und die Online-Enzyklopädie Wikipedia sind nur die bekanntesten Erfolgsgeschichten der digitalen Welt.
In einer Gesellschaft, in der die Strukturierung von Information ähnlich wichtig wird
wie die Verteilung von (Mangel-)Ware,
bieten diese Modelle reale gesellschaftliche
Alternativen. Wissenschaftler rund um den
Globus haben dies als Schlüsselthema für
die Zukunft erkannt, die amerikanische
Ökonomin Elinor Ostrom hat kürzlich den
Nobelpreis für ihre Forschung zum Umgang mit Gemeingütern bekommen.
Wir haben Künstler und Experten zu
unterschiedlichen Aspekten des Themas
eingeladen. Und damit es für Sie nicht bei
Kunst und Theorie bleibt, gibt es diesmal
etwas zu tun. In dem kollektiv bewirtschafteten Garten auf St. Pauli können Sie mit
Phantasie und etwas körperlichem Einsatz
eine Gesellschaft der Zukunft schaffen.
Clean water and air, social security, seeds,
the traditional knowledge of plants, stable
fish stocks, cultural systems and the
stability of financial markets are all the
common property of humankind. Sadly the
trend towards commercialisation is taking
over all facets of life, including such common
resources. Something that belongs to
everyone is becoming increasingly difficult
to imagine and international politics are
becoming increasingly powerless when it
comes to the protection and handling of
such property. Water is being privatized,
plant species are being patented and access
to information is being regulated – and this
has been going on for years. The failure of
international efforts to halt climate change
or stabilise financial markets can also be
explained by the difficulty of protecting
something that would have greater benefit
for the collective global population if
individual countries or companies were
not seeking to profit from it.
At the same time the internet is living proof
of the incredible potential of collective
work and collective property. The Linux
operating system and Wikipedia are only
two of the most well known success stories
of the digital world. In a society in which
the structure of information is attaining the
importance of the distribution of (scarce)
commodities, these models offer real
societal alternatives. Scientists all over
the world have recognised the significance
of this issue for the future, and the economist Elinor Ostrom was recently awarded
the Nobel Prize for her research on collective goods. We have invited artists and
experts working on different aspects of
this issue.
Theorie
[ F O T O S ] N icolas Taffin
SHARE & WIN
KUNST UND THEORIE ZU GEMEINGÜTERN
SILKE HELFRICH &
HERVÉ LE CROSNIER
Was mehr wird, wenn wir teilen
Mi-17.08. /19:00, Eintritt frei
in deutscher und englischer Sprache
Silke Helfrich war lange für die HeinrichBöll-Stiftung in Lateinamerika tätig und
hat mehrere Bücher über Gemeingüter
veröffentlicht, unter anderem „Wem gehört
die Welt?“. Im April diesen Jahres hat sie
Texte der Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom herausgegeben: „Was mehr wird, wenn
wir teilen“.
Hervé Le Crosnier, Wissenschaftler und
Verleger, zählt zu den europäischen Experten auf dem Gebiet der Commons. In
seinen Forschungen und Publikationen
beschäftigt er sich sowohl mit der historischen Dimension als auch mit dem gegenwärtigen globalen Umgang mit Gemeingütern. Gemeinsam werden die beiden in
das Feld der Commons-Theorie einführen
und praktische Beispiele gemeinsamen
zukünftigen Besitzens, Handelns und Lebens beschreiben.
Kunst
ELMAR ALTVATER
„Gutes Leben“ jenseits des Privateigentums
Sa-20.08. /19:00, Eintritt frei
Elmar Altvater forscht und publiziert seit
Jahrzehnten über die widersprüchlichen
Beziehungen von Ökonomie, Ökologie
und Politik. Er versucht, eine Idee unserer
Gesellschaft jenseits des neoliberalen
Credos von Deregulierung und Privatisierung zu entwickeln. Er war Mitglied der
Enquete Kommission des Bundestages
zur „Globalisierung der Weltwirtschaft“
und arbeitet heute im Beirat von Attac.
Er ist Mitherausgeber einiger Zeitschriften
und Jahrbücher. Lange vor der jüngsten
Finanzkrise erklärte er „Das Ende des
Kapitalismus wie wir ihn kennen“. Der
intelligente Umgang mit Ressourcen und
anderen Gemeingütern ist für einen Ausweg
aus der Krise von zentraler Bedeutung.
Am Beispiel überholter „Rettungsstrategien“ für Griechenland einerseits und
innovativer Ideen zur Gestaltung eines
„guten Lebens“ in den Verfassungen
Boliviens und Ecuadors andererseits lassen
sich Pfade in eine ökologisch und ökonomisch ausgeglichene Zukunft skizzieren.
Das GARTENDECK (S.12) auf St. Pauli lädt Sie ab Juni zum
Arbeiten und Leben im gemeinsam bewirtschafteten Gemüsegarten ein. Die riesige Installation REGULATED FOOL‘S MILK
MEADOW (S.4) der New Yorkerin Phoebe Washburn produziert
maschinell etwas, was normalerweise ganz entspannt Regen und
Sonne von alleine schaffen: Rasen. Der Bildende Künstler Armin
Chodzinski lädt zusammen mit Hamburger Musikern und Internet-Arbeitern zu RESSOURCE BABY! (S.16). Anna Mendelssohn
aus Wien zeigt sich über die Unfähigkeit internationaler Politik
unsere Lebensgrundlagen zu sichern so deprimiert, dass in
VANDANA SHIVA
Wem gehört die Welt?
Di-23.08. /18:00, Eintritt frei
in englischer Sprache
Die indische Wissenschaftlerin, Aktivistin
und Trägerin des Alternativen Nobelpreises kämpft auf vielen Ebenen seit Jahren
dafür, dass auch in Zukunft allen gehört,
was allen gehört. Die Themen ihrer zahlreichen Bücher reichen von der Privatisierung der Natur über Ernährungspolitik
und dem „Kampf um das blaue Gold“ bis
zu soziologischen Modellen einer anderen
Gesellschaft (Die Erddemokratie – Alternativen zur neoliberalen Globalisierung).
Mit ihrem Engagement ist sie in den letzten
Jahren nicht nur zu einer der wichtigsten
Protagonistinnen der globalisierungskritischen Bewegung geworden. Sie ist auch
Gründungsmitglied des World Future
Councils und wurde mit der Veröffentlichung ihres Notizbuches „Die Kontrolle
von Konzernen über das Leben“ auch als
eine von hundert „Denkerinnen der Gegenwart“ zur nächsten documenta ausgewählt.
Vandana Shiva ist Gast der Bucerius Summer School on Global Governance und des Internationalen Sommerfestival Hamubrg in Kooperation
mit dem World Future Council.
CRY ME A RIVER (S.18) so manche Träne fließt. In TAGFISH
(S.17) versammelt die Gruppe Berlin Menschen virtuell um einen
Tisch, die hoffen, in einer deutschen Großstadt ein „öffentliches Großprojekt“ mit Geld aus dem Nahen Osten zu realisieren.
Vergeblich. Die geheimagentur versucht in PARLEZ (S.25) mit
echten Kindern und echten Piraten herauszufinden, wie wenig
Piraterie heute mit unserem Bild von Piraten und wie viel mit
dem mangelnden Schutz von Gemeingütern zu tun hat.
14
[ F O T O ] L uisa T odisco
[ F O T O ] K ai N ielsen
FISHBANKS
Fr-19.08., Sa-20.08. /17:00, 5 €, ca. 3 Stunden
begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich
Fischen kann doch nicht so schwierig sein, denkt man. Und dass wir nicht alle Gewässer leer
fischen können, wenn es auch für zukünftige Generationen noch Fische geben soll, erscheint
einleuchtend. In einem anschaulichen Simulationsspiel können Sie selbst erfahren, welche
Herausforderung es für eine größere Gruppe darstellt, sich „vernünftig“ zu verhalten. Die Teilnehmer betreiben Fischflotten, legen Fangquoten fest, reagieren auf Überfischung, erfinden
Sanktionen. Kurz, Sie machen all das, womit wir heute versuchen, unser Zusammenleben
auf einem begrenzten Planeten zu organisieren, sei es beim Fischen oder wobei auch immer.
Mittlerweile wird die Fishbanks-Simulation längst nicht nur in der Politik, sondern auch immer
häufiger im Management eingesetzt. Das Team von Stratum-Consult wird an zwei Tagen ein
Fishbanks-Spiel für eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern anbieten.
15
HAMBURG
ANTWERPEN
MAX CLEMENT MOVEMENT
BERLIN
Tagfish
THEATER
VAUDEVILLE URAUFFÜHRUNG & KOPRODUKTION
Mi-17.08. /21:00, Do-18.08. /20:00
Fr-19.08. /21:00
p1, 75 min, 12 € (8 € erm.)
Erleben Sie Gemeingüter, die Grundlage
unseres Lebens und Wirtschaftens, hautnah. Kommen Sie mit uns auf eine Entdeckungstour durch Machtverhältnisse und
Freiräume, durch Gemeinschaften und
Vereinzelungen. An diesem Abend erwarten Sie Regen und Wellness-Oasen, EweBeat und Moonwalk, Open-Everything
und Closed-Source. Und viele weitere
Ressourcen zwischen Grenzenlosigkeit
und Einschränkung. Es gibt viel zu entdecken: von der Verfügungsgewalt über
Ressourcen, von der Umzäunung des Landes, vom Eigentums-, See-, Patent- und
Urheberrecht, vom Mondvertrag und von
der Reise des Ich zum Kollektiv, zur Ge-
16
meinschaft, zum Staat und wieder zurück.
Freuen Sie sich hier über den berechtigten
Schutz der Güter und dort über die gerechte Umverteilung. Das Max Clement
Movement zeigt, was mehr wird, wenn wir
es teilen: Eine Band im Dienste zuckender
Körper, ein Programmierer und ein Designer, die groß wurden, als das Web groß
wurde, eine Händlerin übersprudelnder
Energien, eine disziplinierte Procrastinatorin und ein zwanghafter GartenzaunRomantiker bieten mit Performance, Tanz,
Musik und virtuellem Wahnsinn einen
uneingeschränkten Einblick in die Welt
der Gemeingüter.
„Nutzen, Brauchen und Handeln – darüber sollte mal jemand etwas machen!“
[Max Clement]
[ F O T O ] B erlin
[ F O T O ] F rank E gel
Ressource Baby!
– Eine Revue über
Nutzen, Brauchen
und Handeln.
Experience our common property, the
foundation of our life and economy, up close
and personal. Come along on a discovery
tour, a journey through power structures
and free spaces, through communities
and isolation. Rain and wellness oases
await you, ewe beat and moonwalk,
closed source and more resources in
the terrain between total openness and
off-limits. This evening offers you performances, dance, music and virtual madness,
accompanied by the emcee and waiting staff,
illuminated by a majestic firework display.
[Von und mit] Bandmaster Fresh (Matthias Friedel, Nis Kötting, Jan
Rimkeit), Michael Schieben, Milan Matull, Karen Köhler, Claudia
Plöchinger und Armin Chodzinski [Inhaltlich und formal eskortiert] Frank Egel, Stephanie Töwe, Jochen Bader und vielen anderen
RESSOURCE BABY! – Eine Revue über Nutzen, Brauchen und
Handeln ist eine Produktion von Max Clement Movement und des
Internationalen Sommerfestivals Hamburg. Mit Unterstützung von:
Do-18.08. /21:30, Fr-19.08. /19:30 und 21:30
Sa-20.08. /21:30
k2, 70 min, 22 – 12 € (10 € erm.)
in engl. und dt. Sprache mit Übertiteln
Wir befinden uns im Ruhrgebiet an einem
riesigen Konferenztisch an dem sieben
Männer Platz nehmen. Debattiert wird
der vage Plan eines Scheichs, der beabsichtigt, auf dem Areal des Weltkulturerbes der Zeche Zollverein ein Luxushotel
zu errichten. Das Künstler-Kollektiv
Berlin versammelt die Verantwortlichen,
darunter einen Architekten, einen Journalisten und einen Unesco-Beamten, um
dieses Vorhaben in seinen Konsequenzen
zu diskutieren. Fragen nach öffentlichem
Eigentum und ausländischen Investoren,
kollektiven Werten und persönlichen Interessen kommen auf den Tisch und treten
mit fortlaufender Dauer des Gesprächs
zugunsten des individuellen Profits in den
Hintergrund. TAGFISH begeistert als
virtueller Roundtable, bei dem die Akteure, die sich nie getroffen haben, auf
Leinwände projiziert zu Wort kommen.
In ihrer raffinierten filmischen Montage
erzählen Berlin von einer Welt im Wandel
und entblößen die grotesken Fantasien
der Teilnehmer. Bart Baele und Yves
Degryse gründeten 2003 das Label Berlin.
Mit ihren Projekten verweigern sie sich
jeder Genre-Typisierung. Ihre Stadtporträts entstehen durch intensive Recherchen,
Interviews und filmisches Material, das
sie dann als Video-Theater inszenieren.
„TAGFISH führt mit Witz und Esprit in
die Untiefen des Banalen“. [Süddeutsche
Zeitung]
We have come to the Ruhr region and see
a conference table at which seven men
are seated. The vague plan conceived by
a sheikh to build a luxury hotel on the
grounds of the Zeche Zollverein is being
debated. In the course of the discussion
questions regarding the nature of public
ownership, foreign investment, collective
values and personal interests are put on
the table. As a virtual round table discussion TAGFISH tells of a world in transformation.
[Konzept] Berlin (Bart Baele, Yves Degryse)[Mit] Hans-Jürgen Best,
Christoph Finger, Rolf Heyer, Wolfgang Kintscher, Kaspar Kraemer,
Thomas Rempen, The Consolidation Choir, Kostas Mitsalis [Research] Berlin [Produktionsleitung] Natalie Schrauwen [Fotografie]
Bart Baele [Interviews] Yves Degryse [Editing] Bart Baele, Geert De
Vleesschauwer [Soundtrack und Mix] Peter Van Laerhoven [Soundaufnahmen] Tom De With, Maarten Moesen, Dimitry De Cock, Bas de
Caluwé [Bühne] Linde Raedschelders // TAGFISH ist eine Produktion
von Berlin in Koproduktion mit Theater der Welt Mülheim, STUK
Leuven, Festival Temps d’Images 2010 / La Ferme du Buisson (Scène
Nationale de Marne-la-Vallée), Wiener Festwochen. Mit Unterstützung der Flämischen Regierung. Berlin ist Artist-in-Residence im
Kunstencentrum STUK, Leuven.
17
WIEN
ANNA MENDELSSOHN
Spielzeiteröffnung
ab 23.09.2011
Cry me a River
u.a. mit Xavier Le Roy, Eszter Salamon, Dolce und Afghaner
Philippe Quesne / Vivarium Studio, NDR Sinfonieorchester
Gob Squad
BEFORE YOUR VERY EYES
10. bis 12. November
Alain Platel
GARDENIA
16. bis 19. November
Christoph Marthaler
±0
Ein subpolares Basislager
[ F O T O ] T im T om
Dezember
THEATER DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG
Do-18.08., Fr-19.08. /21:00
k1, 50 min, 10 € (6 € erm.)
in englischer Sprache
Die globalen Zusammenhänge der Finanzkrise, hungernde Inuit, ausbrechende
Vulkane, Schadstoffemissionen. In ihrem
Solo bringt Anna Mendelssohn vieles zur
Sprache, was im weitesten Sinne mit dem
Thema Klimawandel zu tun hat. Dabei
bedient sie sich aus der Fülle an Stimmen,
Meinungen, Diskussionen und Rhetoriken
von politischen Großereignissen, um dann
aus diesen Zitaten einen assoziativ konstruierten, polyphonen Monolog zu bauen.
Hin und wieder hält sie inne, dann kommt
Persönliches zur Sprache: Fragen zum
woher und wohin, nach Einsamkeit und
Vertrautheit, nach der eigenen Mutter und
und dem Wunsch nach Kindern.
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„At some point I began to cry. And that
went on for many months” sagt die
Protagonistin an einer Stelle und beginnt
tatsächlich zu weinen. CRY ME A RIVER
ist ein berührender Abend von hohem emotionalen Gehalt, der als Sprachereignis
funktioniert, das sich auf dem dünnen Eis
zwischen inneren und äußeren Klimakatastrophen, zwischen dem Persönlichen und
dem Politischen bewegt und durch seine
bestechende Interpretation begeistert.
Bereits mit ihrem ersten Stück CRY ME A
RIVER hat die junge Österreicherin, die
ihre Schauspielausbildung in Großbritannien absolvierte, auf sich aufmerksam
gemacht. Das neue Projekt von Anna
Mendelssohn kam bei den diesjährigen
Wiener Festwochen zur Premiere.
„Ein so rasant wie virtuos vorgetragener
Monolog, der sein Publikum mitreißt“.
[Der Standard]
In her solo performance Anna Mendelssohn makes use of the plethora of voices,
opinions, discussions and forms of rhetoric
to be heard at major political events and
from these references pieces together an
associative, polyphonic monologue. The
result is an emotionally charged performance that functions as a speech event,
skating on the thin ice between inner and
outer climate catastrophes and between
the personal and political. Audiences are
mesmerized by her moving interpretation.
[Konzept und Performance] Anna Mendelssohn [Regie] Yosi Wanunu
[Musik] Jorge Sánchez-Chiong [Lichtdesign] Jan Maertens // CRY ME
A RIVER ist in Kooperation mit dem Tanzquartier Wien entstanden.
Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Mit Unterstützung von
PACT Zollverein Essen und Dank an Toxic Dreams.
Mit Unterstützung
von:
ÜBERJAZZ-FESTIVAL
u.a. mit Pat Metheny, McCoy Tyner Trio feat. Chris Potter &
Jose James, Bugge Wesseltoft & Henrik Schwarz DUO, Radio Citizen
28. bis 30. November
Nordwind Festival
mit Kristian Smeds (Finnland), Vegard Vinge / Ida Müller
(Norwegen), Charlotte Engelkes (Schweden),
Erna Omarsdottir (Island) u.v.m.
6. bis 11. Dezember
L
E
G
A
N
P
AM
KKAMPNAGEL.DE
RENNES
BORIS CHARMATZ / MUSÉE DE LA DANSE
[ F O T O ] B oris B russey
enfant
TANZ DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG & KOPRODUKTION
Di-23.08., Mi-24.08. /20:00
k6, 75 min, 32 – 12 € (12 – 8 € erm.)
Faszinierend, berührend, verstörend,
virtuos: Zehn Kinder im Alter von sechs
bis zwölf Jahren und neun Tänzer aus
sechs Nationen bevölkern die Bühne und
thematisieren in ENFANT das Verhältnis
zwischen Kindern und Erwachsenen.
Dafür wählt Boris Charmatz, einer der
innovativsten und produktivsten Choreografen der Gegenwart, einen radikalen
Ansatz: er verbindet sein Interesse an
gesellschaftlichen Vorgängen mit seiner
20
Faszination für Maschinen und kreiert
einen diffusen Ort der Reibung zwischen
den menschlichen und maschinellen Körpern, zwischen der kindlich-naiven Freude
und dem berechnend-manipulativen Verhalten der Erwachsenen. Charmatz inszeniert skulpturale Szenen, kleine menschliche Inseln und mobile Versammlungen
von großer visueller Aussagekraft, bei
denen sich die ursprünglichen Verhältnisse zwischen Alt und Jung, Profis und
Amateuren, Maschine und Mensch umkehren. Dennoch versteht sich ENFANT
nicht nur als choreografisches Ereignis,
sondern als politisches Statement, das sich
explizit auf die Arbeit des NGO-Netzwerkes Education Sans Frontières bezieht.
„We dance on stage, but we do not forget
the reality upon which the stage is built“
kommentiert der 38jährige Franzose.
Charmatz’ Biografie liest sich als einzige
Erfolgsgeschichte: Nach der Ausbildung
an der Ballettschule der Pariser Oper sorgte er bereits mit seinem ersten Stück –
er war damals 19 Jahre alt – international
für Furore. Seither treibt er den Tanz unablässig vorwärts und leitet seit 2009 das
Musée de la danse in Rennes. Er hat den
Ruf des Unangepassten und Analytikers,
besticht als Formalist und Konzeptualist,
begeistert durch physisch extremen Tanz
und monströse Bilder. ENFANT eröffnet
das diesjährige Festival in Avignon, bei
dem Charmatz zum artiste associé ernannt wurde.
„Charmatz zählt mit seinen angriffslustigen Arbeiten zu den Sternen am französischen Tanztheater-Firmament.“
[Der Standard]
Fascinating, touching, disturbing, virtuosic.
Ten children and nine dancers people the
stage, exploring the relationship between
children and adults. To do so Charmatz,
one of the most innovative and productive
contemporary choreographers, has chosen
a radical approach – he has combined his
interest in societal processes and machines
to create a field of tension between human
and mechanical bodies, between childlike, naive joy and the calculating, manipulative behaviours of adults. ENFANT
has been conceived not just as a choreographically event but as a political statement.
[Choreografie] Boris Charmatz [Interpretation] Eleanor Bauer, Nuno
Bizarro, Matthieu Burner, Olga Dukhovnaya, Julien Gallée-Ferré,
Lénio Kaklea, Maud Le Pladec, Thierry Micouin, Mani A. Mungai
[mit] Kindern aus Rennes [Licht] Yves Godin [Sound] Olivier Renouf
[Assistent] Julien Jeanne [Kostüme] Laure Fonvieille [Dudelsack]
Erwan Keravec [Stimmarbeit] Dalila Khatir [Maschinen] Artefact,
Frédéric Vannieuwenhuyse [Technische Leitung] Alexandre Diaz
[Soundtechnik] // ENFANT ist eine Produktion von Musée de la danse
/ CCNRB – Centre chorégraphique national de Rennes et de Bretagne
– ist unterstützt vom Französischen Ministerium für Kultur
und Kommunikation (Direction Régionale des Affaires Culturelles/
Bretagne), la Ville de Rennes, le Conseil régional de Bretagne et le
Conseil général d’Ille-et-Vilaine. Das Institut français unterstützt
regelmäßig die internationalen Gastspiele des Musée de la danse.
ENFANT ist eine Koproduktion mit Festival d’Avignon, Théâtre de la
Ville Paris, Festival d’Automne Paris, Internationales Sommerfestival
Hamburg und Siemens Stiftung im Rahmen des Projektes SCHAUPLÄTZE, Théâtre National de Bretagne Rennes, La Bâtie Festival
de Genève, Kunstenfestivaldesarts Brüssel. Mit Unterstützung von
Rennes Métropole.
Das Projekt ist der erste Teil der Reihe SCHAUPLÄTZE, einer Kooperation der Siemens Stiftung mit dem Internationalen Sommerfestival
Hamburg.
21
Do
Fr
Sa
So
Mo
Di
Mi
11.08. 12.08. 13.08. 14.08. 15.08. 16.08. 17.08.
Do
Fr
18.08. 19.08.
Sa
So
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
20.08. 21.08. 22.08. 23.08. 24.08. 25.08. 26.08. 27.08.
So
28.08.
THE ATER
THE ATER
20:00
Mariano Pensotti (S.08)
Cuqui Jerez (S.09)
21:00
21:00
21:00
21:00
Mariano Pensotti (S.08)
21:00
Cuqui Jerez (S.09)
21:00
Needcompany & Burgtheater (S.10)
21:00
Berlin (S.17)
21:30
19:30 + 21:30
Anna Mendelssohn (S.18)
21:00
21:00
21:00
Needcompany & Burgtheater (S.10)
21:30
Berlin (S.17)
Anna Mendelssohn (S.18)
21:00
Forced Entertainment (S.24)
21:00
21:00
Forced Entertainment (S.24)
TANZ
TANZ
Tanztheater Wuppertal P. Bausch (S.06)
20:00
20:00
20:00
Tanztheater Wuppertal P. Bausch (S.06)
20:00
B. Charmatz / Musée de la danse (S.20)
20:00
B. Charmatz / Musée de la danse (S.20)
20:00
Akram Khan Company (S.26)
20:00
Akram Khan Company (S.26)
SCHWERPUNK T GEMEINGÜTER
SCHWERPUNK T GEMEINGÜTER
Performances & Events
Performances & Events
ab 12:00
Gartendeck (St. Pauli) (S.12)
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
Max Clement Movement (S.16)
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
21:00
20:00
21:00
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
ab 12:00
20:00
17:00
ab 12:00
ab 12:00
Gartendeck (St. Pauli) (S.12)
Max Clement Movement (S.16)
geheimagentur (S.25)
Fishbanks (S.15)
ab 12:00
20:00
20:00
geheimagentur (S.25)
17:00
Fishbanks (S.15)
Vorträge & Gespräche (S.15)
Vorträge & Gespräche (S.15)
19:00
Silke Helfrich & Hervé Le Crosnier
Silke Helfrich & Hervé Le Crosnier
19:00
Elmar Altvater
Elmar Altvater
18:00
Vandana Shiva
Vandana Shiva
MUSIK
MUSIK
22:00
Cibelle (S.28)
Cibelle (S.28)
22:00
Mary Ocher (S.34)
Mary Ocher (S.34)
22:00
Axel Krygier (S.34)
Axel Krygier (S.34)
20:00
Anna Calvi & xrfarflight (S.29)
Anna Calvi & xrfarflight (S.29)
21:00
Samy Deluxe & Tsunami Band (S.32)
Samy Deluxe & Tsunami Band (S.32)
22:00
Hans Unstern (S.34)
Hans Unstern (S.34)
Orchesterkaraoke (Stadtpark) (S.31)
20:00
The Streets (S.30)
21:00
Orchesterkaraoke (Stadtpark) (S.31)
The Streets (S.30)
22:00
Tetine & Pollyester (S.35)
Tetine & Pollyester (S.35)
20:00
Junip (S.32)
Junip (S.32)
22:00
B. Friedman & J. Liebezeit (S.35)
B. Friedman & J. Liebezeit (S.35)
Phantom/Ghost (S.33)
21:00
Phantom/Ghost (S.33)
DM Bob (S.35)
23:00
DM Bob (S.35)
23:00
El Baile Party (S.35)
TANZEN (S.37)
19:30 – 22:30 19:30 – 22:30
Tango
19:30 – 22:30
19:30 – 22:30
Tango
Salsa
Salsa
El Baile Party (S.35)
TANZEN (S.37)
19:30 – 22:30 19:30 – 22:30
Tango
Salsa
INSTALL ATION
INSTALL ATION
Phoebe Washburn (S.04)
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
Phoebe Washburn (S.04)
Ragnar Kjartansson (S.05)
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
ab 19:00
Ragnar Kjartansson (S.05)
Ticke ts 040-2 70 949 49
[email protected]
www.kampnagel.de
Tickets 040-2 70 949 49
[email protected]
www.kampnagel.de
Tickets 040-2 70 949 49
[email protected]
www.kampnagel.de
Tickets 040-2 70 949 49
[email protected]
SHEFFIELD
HAMBURG
FORCED ENTERTAINMENT
GEHEIMAGENTUR /
FUNDUS THEATER
Tomorrow’s Parties
THEATER DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG & KOPRODUKTION
Mi-24.08., Do-25.08., Fr-26.08. /21:00
k2, 80 min, 22 – 12 € (10 € erm.)
in englischer Sprache
Um das Kommende und die daran geknüpften Hoffnungen, Ängste, Klischees
und Fantasien ranken sich die Erzählungen der Performer. In virtuoser StoryTelling-Manier berichtet das Ensemble
von realistischen Szenarien und fiktiven
Möglichkeiten was die Zukunft betrifft.
TOMORROW’S PARTIES entführt als
intimes Spiel, bei dem geheime Träume
und utopische Wünsche preisgegeben
werden, in den Kosmos der AvantgardeGruppe: doppelbödig, komisch, subtil,
manchmal absichtlich banal, hin und wieder trashig. Aber niemals glatt oder nur
klamaukig. Immer wieder gelingt es ihnen,
mit einfachsten Mitteln und simplen
24
Anordnungen großes, lebendiges Theater
zu inszenieren, bei dem die Zonen von
Kunst und Leben fließend sind. In ihrer
neuesten Produktion lädt die Gruppe zu
einer Reise aus kollektiven Ängsten, individuellen Träumen, utopischen Wünschen
und geheimen Sehnsüchten ein. Forced
Entertainment gelten als die Veteranen
der Life-Art-Bewegung, als Pioniere des
postdramatischen Theaters und als „Meister der produktiven Enttäuschung“. Seit
25 Jahren entwickeln sie in kollektiven
Arbeitsprozessen abendfüllende Shows,
kleinformatige Projekte und PerformanceMarathons, mit denen sie weltweit eingeladen sind.
„Der Zauber ihrer Arbeiten entsteht nicht
aus der Perfektion, er entsteht aus einer
flirrenden Mischung extremer Künst-
[ F O T O ] G eheimagentur
[ F O T O ] F orced E ntertainment
PARLEZ! Echte Piraten.
Recherchen in der Höhle
des Zackenbarsches
THEATER URAUFFÜHRUNG & KOPRODUKTION
lichkeit und extremer Authentizität, also
aus der Improvisation – und sei sie auch
perfekt inszeniert.“ [Spiegel online]
Mi-24.08., Do-25.08., Fr-26.08. /20:00
k1, 90 min, 12 € (8 € erm.)
in dt., engl. und somalischer Sprache
Forced Entertainment’s latest performance
explores ideas and clichés of hope.
Tomorrow’s Parties draws on ideas
of utopian and dystopian projections, the
optimistic stories we tell ourselves and on
the pleasures of invention. This is Forced
Entertainment in intimate and comical
mode – a playful, poignant and at times
delirious look forwards to future both
possible and impossible.
Sklaverei, Kreuzzüge, Piraterie – als wir
noch Kinder waren, schien all das für
immer vergangen. Obwohl: Piraten? Bei
Kindergeburtstagen, Fußballspielen und
in Hollywood-Filmen feiern wir ihr Andenken. Doch in Wirklichkeit sind wir
selbst auf die Seite der Marine geraten:
„Papa geht Piraten jagen“, titelt die Mopo
und in Hamburg findet der erste Piratenprozess seit über 400 Jahren statt. Wie
ist das möglich und was für Piraten sind
das eigentlich? Das FUNDUS THEATER
hat 300 Kinder gebeten, den Piraten
von Puntland Fragen zu stellen, und die
geheimagentur hat sich auf den Weg in die
Höhle des Zackenbarsches gemacht, um
[Idee und Konzept] Forced Entertainment [Mit] Robin Arthur, Terry
O’Connor [Regie] Tim Etchells [Design] Richard Lowdon [Produktion] Ray Rennie, Francis Stevenson // TOMORROW’S PARTIES ist
eine Produktion von Belluard Bollwerk International mit der Unterstützung vom Kanton Fribourg in Koproduktion mit Internationales
Sommerfestival Hamburg, BIT Teatergarasjen Bergen, Kaaitheater
Brüssel, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, Theaterhaus Gessnerallee Zürich und Sheffield City Council. Mit Unterstützung der Stanley Thomas Johnson Foundation. Forced Entertainment wird vom Arts
Council England unterstützt.
die Fragen zu überbringen. Beim Sommerfestival stiftet sie somalische Piraten,
Hamburger Kinder und das Publikum
zum PARLEZ an. PARLEZ – mit diesem
Codewort haben Piraten ihr Recht geltend
gemacht, vor dem Piraten-Rat gehört zu
werden. Auf der einen Seite stehen wir, die
Möchtegern-Seeräuber mit den schwarzen
Fahnen und den Augenklappen, und auf
der anderen Seite die tatsächlichen Piraten. Was passiert, wenn Spektakel und
Realität der Piraterie aufeinander treffen?
Was geschieht an den Grenzen des Rechtsraums, dort wo Gemeingut und Recht
zerstört sind und neu erfunden werden
müssten?
geheimagentur ist ein freies Label, das
Situationen und Einrichtungen, die wie
Fiktionen erscheinen und dann doch die
Realitätsprüfung bestehen, produziert.
„Unsere Arbeiten wollen eine andere
Realität erzeugen, anstatt in kritischer
Absicht bloß die alte Weltordnung zu
bestätigen.“ [geheimagentur]
At the summer festival Somalian pirates,
children and the audience are invited to
attend PARLEZ. Under this code word
pirates have asserted their rights and been
granted an audience with the council.
This will sure be a strange hearing – us
wannabe sea bandits on the one side, and
the real pirates on the other. What will
happen when the spectacle and the reality
of piracy are thrown together?
[Konzept und Realisierung] geheimagentur [Mit] Mustafa Omar, Agane
Muhamad Farah, Kindern aus Hamburger Schulen und Ex-Piraten aus
Little Mogadischu / Kenia [Recherche] Moira Lenz, Hagar Groeteke
// PARLEZ ist eine Produktion von geheimagentur, Fundus Theater Hamburg und des Internationalen Sommerfestivals Hamburg in
Koproduktion mit den Wiener Festwochen.
Mit Unterstützung
von:
25
LONDON
AKRAM KHAN
COMPANY
[ F O T O ] R ichard H aughton
Vertical Road
TANZ
Sa-27.08., So-28.08. /20:00
k6, 75 min, 36 – 12 € (12 – 8 € erm.)
Universelle Mythen von Engeln, die
in den verschiedenen Religionen und
Mythologien vorkommen, ihre Rolle als
Vermittler zwischen Himmel und Erde,
aber auch Erzählungen von Menschen,
die den Weg zu Gott suchen, bilden die
Inspirationsquelle für das neue Stück von
Akram Khan. VERTICAL ROAD stellt
universelle Fragen nach irdischem
Menschsein und göttlichem Handeln, nach
weltlichem Leben und spirituellen Kräften.
26
Die choreografische Antwort stellt eine
faszinierende Verschmelzung aus indischem Kathak, zeitgenössischem Bewegungsvokabular, visuellem Schauspiel
und kraftvoller Musik dar. Die tänzerische
Reise des achtköpfigen Ensembles – aus
Asien, dem Mittleren Osten und Europa
– bringt immer neue Variationen von Soli,
Duetten und großen Gruppenszenen,
die zwischen physischen Sequenzen und
atmosphärischen Bildern oszillieren.
Dabei treibt es die Protagonisten, angetrieben von der pulsierenden Komposition
des britisch-indischen Musikers und DJs
Nitin Sawhney, immer höher hinauf,
immer weiter öffnen sich ihre Körper,
immer wilder wird ihr Tanz, bis sie am
Ende mit ihren Augen ganz oben, am
Himmel ankommen.
aus klassischen indischen und zeitgenössischen westlichen Tanztechniken ein und
bewegen sich stets an der Schnittstelle
gegensätzlicher Kulturen und unterschiedlicher kreativer Disziplinen.
Der internationale Durchbruch gelang
Akram Khan, der 1974 als Sohn bengalischer Eltern in London geboren wurde,
mit ZERO DEGREES, für das er gemeinsam mit Sidi Larbi Cherkaoui auf der
Bühne stand und dem Solo IN-I für die
Schauspielerin Juliette Binoche. Seine
Stücke gehen eine einzigartige Synthese
VERTICAL ROAD poses universal
questions about human life on earth and
divine action, about worldly lives and
spiritual powers. The choreographic piece
by Akram Khan is a fascinating fusion of
Indian Kathak, a contemporary vocabulary
of motion, visual acting and powerful
music. The eight-person ensemble’s cho-
reographic journey features ever new
variations of solos, duets and larger group
scenes that alternate between physical
sequences and atmospheric images. Khan‘s
fascinating pieces always move along the
interface between competing cultures and
different creative disciplines.
[Künstlerische Leitung und Choreografie] Akram Khan [Musik] Nitin
Sawhney [Lichtdesign] Jesper Kongshaug [Kostüme] Kimie Nakano
[Produzent] Farooq Chaudhry [Technische Leitung] Fabiana Piccioli
[Mit] Eulalia Ayguade Farro, Konstandina Efthymiadou, Salah El
Brogy, Ahmed Khemis, Yen-Ching Lin, Andrej Petrovic, Elias Lazaridis, Sung Hoon Kim [Dramaturgie] Ruth Little [Bühne] Akram Khan,
Kimie Nakano, Jesper Kongshaug [Research] Jess Gormley [Trainingsleitung] Andrej Petrovic [Technische Koordination] Richard Fagan
[Technik] Peter Swikker, Lucy Record [Tour Manager] Arthur Laurent
// VERTICAL ROAD ist eine Koproduktion von ADACH (Abu Dhabi
Authority for Culture and Heritage), Curve Theatre Leicester, Sadler’s
Wells London, Théâtre de la Ville Paris, National Arts Centre Ottawa,
Mercat de les Flors Barcelona. VERTICAL ROAD entstand während
Residenzen bei Curve, Leicester und DanceEast, Ipswich.
Mit Unterstützung vom Arts Council England.
„Vertical Road’s physical power is irrestible.“
[The Sunday Times]
Mit besonderer Unterstützung von:
27
SÃO PAULO / LONDON
LONDON
CIBELLE
ANNA CALVI
KONZERT
Do-11.08. /22:00
kmh, VVK 12 €, AK 14 €
Science-Fiction und elektronische Musik,
Tropicalismo und Psychedelik: Verbindungen, die in der brasilianischen Popmusik
eine großartige Tradition haben. Cibelle
(sprich „Sie-bell-ie“) ist gekommen, um
der brasilianischen Retro-Avantgarde eine
neue Krone aufzusetzen. Vergesst die öde
Bossa-Lounge-Elektro-Samba-Stangenware! Hier ist „Sonja Khallecallon“ –
Protagonistin des Konzeptalbums „Las
Vênus Resort Palace“, mit dem sie uns in
eine tropische Post-Doomsday-Galaxie
verschleppt: Seit ihrem Debütalbum 2003
agiert Cibelle zwischen allen Stühlen: Zu
campy und Trash-verliebt, um ein brasilianisches Bossa-Sternchen abzugeben,
zu karnevalesk und tropisch, um in der
28
[FOTO]
[ F O T O ] S hrine L ores
E mma N athan
Support: xrfarflight
KONZERT
kühlen europäischen Elektronikszene zu
reüssieren. Also macht die 1978 als Cibelle
Cavalli Bastos in São Paulo geborene
Sängerin, die seit der Jahrtausendwende
in London lebt, ihr eigenes Ding. „Immer
wenn ich erwähne, dass ich Brasilianerin
bin, sagen die Leute: ‚Woooh, das ist
exotisch!’ „Als wenn ich eine Amazone
wäre, die sich im Leopardendress von
Baum zu Baum schwingt“, sagt sie.
„Irgendwann habe ich entschieden: Ich
werde mein Exotisch-Sein annehmen und
auf eine andere Ebene bringen – indem
ich alles hineinpacke, was als hässlich,
cheesy und vulgär gilt. Ich hab nämlich
die Schnauze voll von allem Coolen. Cool
ist kalt. Und ich mag’s heiß.“
„In der Bar des „Las Vênus Resort Palace“
-Hotels singt Cibelle sich im wahrsten
Sinne des Wortes um ihr Leben, wenn
nicht sogar um ihre Karriere. Nur, dass
das Ergebnis von der ersten bis zur letzten
Minute überzeugt.“ [Süddeutsche Zeitung]
Science fiction and electronic music,
tropicalismo and psychedelic, these are
associations that have a long, impressive
history in Brazilian pop music. Cibelle has
come to place a new crown on the Brazilian
retro-avant garde scene, dodging as she
does between categorizations. Too campy
and trashy to be the next Brazilian bossa
nova star, too carnevalesque and tropical
to shine in the cool European electronic
scene.
So-14.08. /20:00
k2, VVK 20 €, AK 22 €
Dieses Persönchen, dieser Blick, diese
Gitarre, diese Stimme, diese finsteren,
traumschönen, neurotischen Songs: Da
waren alle ganz aus dem Häuschen, als
die 28jährige Anna Calvi zur Jahreswende
dem musikalischen Winter entstieg: eine
bleiche Eisfee, die den Beelzebub im Leib
zu haben scheint. So was hatte man seit
P. J. Harvey nicht gesehen, geschweige
denn gehört! Kein Wunder, dass Harveys
Hausproduzent Robert Ellis sich sofort
mit ihr ins Studio einschloss, um ihren
fragilen, zeitlosen Balladen das passende
Soundgewand zu schmieden. „Verwirrend
romantisch“ nannte Der Spiegel das Debut
von Anna Calvi: Natürlich war ihre Clubtour im Frühjahr binnen Stunden ausver-
kauft. Die wenigen Glücklichen, die eine
Karte ergattern konnten, sahen eine zarte,
schöne Frau, fast schüchtern, die Gitarre
spielte wie eine Göttin und mit ihren
Songs in Abgründe blicken ließ. Wir sind
glücklich, das erste große Anna CalviKonzert präsentieren zu können. Und um
dem Abend noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen, haben wir das Hamburger Duo
xrfarflight dazu bewegt eine Kostprobe
ihres warmen, energetischen PsychedelicPop zu geben. Mit singendem Schlagzeuger! Ein Fest!
„Ihre Lieder sind wie Widerhaken an
einer Angel, die sich im Innern ihrer
Zuhörer festsetzen. Sie sucht dort etwas,
in den Köpfen und Herzen ihres Publikums, sie sucht das Begehren, die Sehnsucht, die Liebe und findet doch nur ihre
eigene Angst. Es ist grandioser Neurosenpop, der dabei entsteht.“ [Der Spiegel]
That delicate figure, that gaze, that
guitar, that voice and those dark, dreamlike, beautifully neurotic songs – everyone
went all aflutter when late last year Anna
Calvi bursted in on the winter. Something
like this hadn‘t been seen since P.J. Harvey,
let alone heard! No wonder that Harvey’s
producer, Robert Ellis, locked himself into
the studio with her to forge the musical
backdrop for her timeless ballads. “Her
songs are like the barbed hook on a fishing
pole, catching hold inside listeners,
searching for something there, in the heads
and hearts of her audience – for desire,
for longing and for love, yet only finding
her own fear. What results is a wonderful
neurosensory pop,” writes Der Spiegel.
29
BIRMINGHAM
HAMBURG
THE STREETS
ORCHESTERKARAOKE
KONZERT
Fr-19.08. /21:00
k6, VVK 25 €, AK 28 €
Es gibt sie wirklich, die epochalen Figuren in der Popmusik. Mike Skinner ist so
eine. Als der damals 22jährige 2002 sein
Debütalbum veröffentlichte, stand die
Musikpresse Kopf: Genialisch runtergestrippte Dub- und UK-Garage-Riddims,
nachlässig editierte Samples, unglaublich
catchy in die Songs reingeworfen, dazu
nöliger Sprechgesang von jemand, der
aussah, wie der durchschnittliche postpubertäre Pub-Besucher. Aber was für eine
Welle! Unter dem Motto “Sex, Drugs & on
the Dole” („Sex, Drogen und arbeitslos“)
berichtete Skinner unnachahmlich aus
der Lebenswelt eines britischen VorstadtLads. So was hatte man noch nicht gehört.
Wie er seine Stories über HipHop-, Dub-
30
[FOTO]
David B ergé
[ F O T O ] Warner M U S I C G R O U P
Junge Symphoniker Hamburg /
Matthias von Hartz / Jan Dvorak
INTERAKTIVES KONZERT
und Twostep-Riddims legte war neu, einzigartig und extrem englisch – vielleicht
grob vergleichbar mit dem, was Anne
Clark Anfang der Achtziger mit SynthiePop gemacht hatte. Doch The Streets
blieben kein One-Hit-Wonder. Album für
Album hat Skinner seine BricolageTechnik aus Beats, Samples und luzider
Slam-Poetry zu großartigem Songwriting
perfektioniert. So muss Soul Music des 21.
Jahrhunderts klingen! Und das soll jetzt
alles vorbei sein? Tatsächlich. Lakonisch
hat Skinner seine musikalische Karriere
angefangen – und ebenso beendet er sie:
Er hätte gerade mehr Lust, einen Film
zu drehen. Dass The Streets ihren letzten
Hamburg-Auftritt haben werden, macht
uns stolz. Und wir setzen darauf, dass
Mike Skinner doch irgendwann als Musiker den Faden wieder aufnimmt.
„Ich bin nicht wirklich ein Rapper und
ich bin auch nie so richtig mit der Szene
klargekommen. Ich liebe Rap, aber ich bin
wohl mehr ein Lyriker.“ [Mike Skinner]
They really do exist, individuals who have
single-handedly changed the face of pop
music. Mike Skinner is one of them. In
2002 he turned the music press on their
heads with his debut album. Brilliantly stripped down dub and UK garage
rhythms, carelessly edited, incredibly
catchy samples mixed into songs, and a
plaintive voice that half-speaks and halfsings.
Präsentiert von:
Fr-19.08. /20:00, 15 €
Freilichtbühne im Stadtpark
Saarlandstrasse/ Ecke Jahnring
Das Symphonische gehört allen! Recht
auf Orchester! Diese Veranstaltung ist
nichts weniger als große Erholung von all
den leeren Versprechungen des CastingZeitalters. Hier geht es nicht darum, dass
Du es bringst. Sondern darum, dass Du es
singst. Es geht um große Gefühle und große
Lieder. Einmal zwischen Streichern, Pauken und Blechbläsern stehen und singen,
singen, singen!Vom Charthit bis zum Evergreen, von Michael Jackson bis Coldplay:
Auch Dein Herzenssong ist dabei, auch
Du bist ein Superstar. Das Konzept ist
einfach und überzeugend: Das Orchester
hat den Klangkörper, Du hast die Stimme,
unser freundlicher Karaoke-Inspizient
projiziert den Text auf eine Leinwand
und unser Conferencier behält den Überblick. Und wenn zwei Dutzend Freiwillige
in die Rollen von Diana Ross und Tina
Turner, Lionel Ritchie, Bruce Springsteen
oder Michael Jackson schlüpfen, um mit
voller Inbrunst den Charity-Klassiker “We are the World” zu performen – dann
hat dieses Festival einen seiner Höhepunkte gefunden. In diesem Jahr muss
auch niemand draußen bleiben und sich
ärgern, keine Karte bekommen zu haben.
Denn der Sommerfestival-Klassiker zieht
um auf Hamburgs schönste Freilichtbühne: Das grün umflorte Open-Air-Rund im
Stadtpark wird in diesem Jahr der
Austragungsort. Orchesterkaraoke unter
Sternen – erhabener geht’s nicht.
„Selten war der Befund, der Saal koche,
so angebracht. Und selten verließ man ein
Theater so uneingeschränkt gut gelaunt.“
[Spiegel Online]
This event is nothing less than an attempt
to reclaim all the empty promises of the
age of the casting show. It’s not about
what you bring – it’s about what you sing!
It’s about heavy emotions and great
songs. Stand up amidst the strings, kettle
drums and brass instruments and sing
your heart out! The idea is simple and
convincing: the orchestra has the instruments, you’ve got the voice.
[Konzept] Matthias von Hartz [Dirigent] Jan Dvorak [Orchester] Junge
Symphoniker Hamburg [Arrangements] Lukas Lanzendörfer, Royal
Philharmonic Orchestra, Roman Vinuesa [Orchestermanagement] Jan
Wulf
In Kooperation mit Karsten Jahnke.
31
HAMBURG / BERLIN
KONZERT
SAMY DELUXE
& TSUNAMI BAND
Mo-15.08. /21:00
k6, VVK 22 €, AK 25 €
Hallo Fans, bitte mal überlesen! Wir erklären jetzt den Feuilletonlesern und
Theaterbesuchern kurz, worum es hier
geht. Also, liebes Publikum: Samy Deluxe
ist der Grund, warum Eure Kids seit gut
zehn Jahren in dieser Geheimsprache
reden, die Ihr nicht versteht. Warum sie
lieber deluxe-mäßig flowen und stylen
wollen, anstatt ihre Hausarbeiten zu
machen. Will heißen: Ohne Samy würden
sich die Leute in Hamburg-City immer
noch mit „Moin, moin“ begrüßen, anstatt
„Was geht, Digger?“ zu fragen. Die HipHop-Anfänge mit Eimsbush Entertainment, zur Jahrtausendwende das erste
Dynamite Deluxe-Album, drei Alben
in den Top-Ten, Veröffentlichungen mit
Afrob und den Brothers Keepers: Samy
Deluxe ist ein Titan des deutschsprachigen Rap. Er hat wohl mehr für den Ruf
der alten Hansestadt getan als drei übereinander gestapelte Elbphilharmonien je
erreichen könnten. Und er hat eine gute
Nachricht für Euch: „Ich hab’n riesiges
Ego / Ich hab ne Frise wie Jesus / Ich
32
[ F O T O ] J on B ergmann
KONZERT
fühl mich frisch wie’n Newcomer / Als
wäre dies hier mein Demo“, rappt er auf
seinem gerade fertig gestellten Album
„Schwarzweiß“. Will heißen: Der Mann
platzt vor Energie.
From his hip-hop beginnings with Eimsbush Entertainment, to the first Dynamite
Deluxe album at the turn of the century,
to three records in the top ten, to releases with Afrob and the Brothers Keepers
– Samy Deluxe is a monster of German
rap. He’s done more for the reputation
of old Hamburg than all of the stacks of
Elbphilharmonie recordings could ever
hope to. And he’s got good news: “I’ve got
a massive ego / And a face like Jesus / I’m
as fresh as a newcomer / This could be
my demo,” he raps in German on his just
released album “Schwarzweiß”. The man
is bursting with energy.
[ F O T O ] J utta P ohlmann
GÖTEBORG
[ F O T O ] F rank D ursthoff
HAMBURG
JUNIP
So-21.08. /20:00
k2, VVK 20 €, AK 22 €
Junip sind die ultimative Soft-Melody-Band der Postrock-Ära. Sie leben
– natürlich – in erster Linie von José
González, 1978 als Sohn argentinischer Einwanderer in Göteborg geboren und seit Mitte der Neunziger eine
internationale Lichtgestalt im weiten
Feld zwischen Singer/Songwriterund Soul-Music. Mit dem Schlagzeuger Elias Araya hatte er einst bei
einer Hardcore-Band gespielt. Als
González, Araya und der Keyboarder Thomas Winterkorn Mitte der
Neunziger zum ersten Mal zusammenkamen, „standen in Schweden
alle auf Americana und Country mit
Westerngitarren“, erinnert sich González. „Wir hatten Nylonsaiten auf
den Gitarren und einen Moog.“ Es ist
nicht nur menschlich sympathisch,
sondern auch künstlerisch verdienstvoll, dass sich González auf dem
Gipfel seines Ruhmes seiner alten
Buddys erinnerte. Denn mit Junip ist
um González’ einzigartige Stimme ein
so einfaches wie traumschönes Bandkonzept entstanden. Wer Junip hat,
KONZERT
der braucht keine Supergroup mehr.
Der kann die alten Emerson, Lake &
Palmer- und Supertramp-Platten auf
den Dachboden stellen, kann sich das
neue U2-Album sparen – und auch
der Tod von Gerry Rafferty lässt sich
mit dieser Band besser verkraften.
Da klebt kein vertrockneter Woodstock-Schlamm an den Sohlen, kein
Indie-Muff trübt hier die Sicht – bei
Junip ist alles klar, schön und tief.
Junip are the soft-melody band of the
post-rock era par excellence. They
thrive first and foremost on the genius
of José González, who since the mid
90s has been an international guiding light in the broad field between
singer-songwriting and soul music.
Around González’s unique voice a
simple and yet strikingly beautiful
band concept has grown up. Once you
have Junip you won’t need another
super band. You can drop your old
Emerson, Lake & Palmer and Supertramp albums in the attic and there’s
no need to buy U2’s new releases. No
more Woodstock-sludge on the soles
of your shoes, no Indie mush to blur
the view – with Junip everything is
clear, beautiful and profound.
PHANTOM/
GHOST
Sa-27.08. /21:00
k2, VVK 14 €, AK 16 €
Ein Flügel, ein Mikrofon, zwei Faune im
Schummerlicht, keine Angst vor der ausladenden Geste: Was Tocotronic-Sänger
Dirk von Lowtzow und der allgegenwärtige Thies Mynther (Goldene Zitronen,
Stella, Superpunk u.v.m.) mit Phantom/
Ghost geschaffen haben, ist nicht nur
berückend schöne Musik. Sondern auch
eine Art Gegenmodell zum Indie-Spießertum mit seinen durchformatierten
Rock’n’ Roll-Gesten und zementierten
Geschlechterrollen. Bei Phantom/Ghost
heißt es: Kunstlied statt Song, Dandyismus statt Abgehen. Gegründet aus der
Idee, gemeinsam John Cale-Stücke zu
interpretieren, ist Phantom/Ghost längst
zu einem Lieblingsprojekt der beiden
Musiker avanciert. Von Dario Argento
zu Thomas de Quincey, von „Buffy, The
Vampire Slayer“ über Nico zu Brion
Gysin, die Incredible String Band, NeoRomantik und Neo-Hippietum – was
gibt’s da nicht alles an Bezügen zu ent-
decken! „Goth ohne das Zillo-Magazin“
hat von Lowtzow es einmal genannt.
Aber „Das muss gleichzeitig auch so
Hape-Kerkeling-mäßig sein. Der Mann
mit dem Hurz am Klavier.“ Was natürlich
ein wenig kokett ist. Denn wie gesagt:
Phantom/Ghost machen berückend schöne Musik.
A piano, a microphone, two fauns under the dim lights, not afraid to make
the dramatic gesture. – What the lead
singer of Tocotronic, Dirk von Lowtzow,
and Thies Mynther have put together
with their band Phantom/Ghost is not
only enchantingly beautiful music, but
also a kind of counter model to the standard Indie repertoire with its contrived
rock’n’roll commonplaces and fixed
gender roles. Emphasis is placed on artistic music over catchy songs, on dandyism
over spinelessness.
33
[ F O T O ] P edro F erraro
CluB
TETINE & POLLYESTER SÃO PAULO / MÜNCHEN
Fr-12.08. /22:00, Eintritt frei Was kommt denn da um die Ecke? Ein ganz alter Bekannter: Der
Protestsong. Und wie er kommt! Vorgetragen von der israelisch-russischen Wahlberlinerin,
die blauen Lippenstift, eine tellergroße Hornbrille mit einer beeindruckenden Stimme und
ebensolchen Songwriter-Skills kombiniert. Mary Ocher ist 1986 als Mariya Ocheretianskaya
in Moskau geboren, in Tel Aviv aufgewachsen und statt den Militärdienst zu absolvieren nach
Berlin gezogen. Dort bespielt sie die Straßen und Underground-Bühnen. Eine stolze Außenseiterin, die mit „Streets of Hard Labour“ den vielleicht ersten wirklichen Prekaritäts-Hit
der Popgeschichte schrieb. Sie findet wichtig zu erwähnen, dass sie zu viel David Bowie hört.
Wir finden wichtig, dass das nicht ihr letztes Konzert in Hamburg ist. // What’s coming around
the bend? A good old friend: the protest song. And it sounds better than ever! Especially when
it’s being sung by Mary Ocher, the Israeli-Russian performer who’s made herself at home in
Berlin. With her blue lipstick and enormous horn-rimmed glasses, Ocher likes to pretend she’s
a little crazy, but she has an impressive voice to go along with her extraordinary song writing.
BURNT FRIEDMAN & JAKI LIEBEZEIT KÖLN / BERLIN
[ F O T O ] V ictoria H uf
[ F O T O ] christina sunbeam
MARY OCHER BERLIN / MOSKAU / TEL AVIV
[ F O T O ] J em F iner
[ F O T O ] David S windells
[ F O T O ] S imon B auer
34
Sa-27.08. /23:00, Eintritt frei Falls Sie einmal etwas über Country Music, Soul, Swamp Rock
oder Zydeco erfahren wollen: Verwickeln Sie diesen freundlichen Mann in ein Gespräch. Er
kennt alle Geschichten, er hat all die wichtigen Songs auf 7“-Singles – und vor allem: Er kann
sie spielen. Und wie! Anfang der Neunziger tauschte DM Bob alias Deutschmark Bob alias
Robert Tooke seine Heimat in Louisiana mit dem zugigen Pflaster St. Paulis. Malte Ölbilder von
Stieren und Soul-Größen, schrieb Songs über Traktoren und Alligatorfrauen und baute den
Keller des „Art Store“ zum Country-Punk-Universum um. Er hat uns gezeigt, wie Garage-Rock
klingen muss: Fiebrig, schrottig im Sound, aber mit Swing und Flow und Humor. Um es kurz zu
machen: Bob ist eine Schau. Heute Abend, so munkelt man, wird er den unglaublichen Jakobus
Siebels an seiner Seite haben, um zum Festivalabschluss das Foyer zu rocken. // In the early
1990s DM Bob left Louisiana to set up house in the draughty streets of St. Pauli. He showed us
how real garage rock should sound: feverish, dirty, with swing, flow and humour.
TACA TACA TÁ präsentiert EL BAILE LONDON / HAMBURG
HANS UNSTERN BERLIN
Do-18.08. /22:00, VVK 12 €, AK 14 € Es gibt ihn auch in Germany, den luziden Bartträger mit
der elektrischen Gitarre in der Hand und einem schratigen lyrischen Ich in der Brust, das
die ganze Welt neu erschaffen kann. Hans Unstern heißt er und kommt aus Berlin. In seiner
Musik prallen Harfenklänge und Krautrockgitarren, Marimbaphon und dissonante Feedbacks aufeinander. Und diese Stimme! Über eine zappelige Jazz-Indie-Landschaft deklamiert
sich dieser Unstern in höchste Höhen: „Ein Ellenbogen wäscht den anderen!“ Fast meint man,
den jungen Rudi Dutschke zu hören. Floh de Cologne meets Kolossale Jugend? Hirn frisst
Liedermacher? Heißt der wirklich so? Unstern, Hans? „Das Kratzen im Hals des Pop“ schrieb
Die Zeit in einer hymnischen Besprechung seines Debütalbums „Kratz dich raus“. // Here in
Germany you can find him too – the clear-thinking bearded man with electric guitar in hand
and a demonically lyrical ego, ready to reinvent the world all over again. Hans Unstern is his
name and he comes from Berlin. In his music harp melodies, Krautrock guitar riffs, marimbaphone and dissonant feedback clash with one another. And then that voice! Fr-26. 08. /22:00, VVK 14 €, AK 16 € Ja, genau, der Liebezeit. Jaki mit Vornamen, einst Schlagzeuger bei Can, Deutschlands mit Abstand wichtigster Band der späten Sechziger und frühen
Siebziger Jahre. Ein Erbe, dass er schon seit jeher locker abzuschütteln weiß. Zum Beispiel, wenn
er sich mit Burnt Friedman einlässt, der wie kein zweiter die Grenzen zwischen Elektronik,
Dub und Jazz durchlässig macht. „Secret Rhythms“ heißt die Idee, der Burnt Friedman und
Jaki Liebezeit bereits vier hypnotische Alben gewidmet haben. Aus Liebezeits zyklischem,
federnden Drumstil und Friedmans sequentiell gespielten Gitarren und Analogsynthesizern
entstehen „geheime Rhythmen“: Komplexe rhythmische Texturen, aus denen die beiden mitreißende Instrumentals komponieren. // From Liebezeit’s cyclical, elastic drum style and
Friedman’s sequential guitars and analogue synthesizers emerge “secret rhythms” – complex,
rhythmic textures, over which the two compose powerful instrumentals.
DM BOB HAMBURG / LOUISIANA
AXEL KRYGIER BUENOS AIRES
Sa-13.08. /22:00, VVK 12 €, AK 14 € Wer bei Buenos Aires bloß an Tango denkt, der hat was
verpasst. Digitale Cumbia, andiner Experimental-Pop, elektroakustischer Freak-Folk: In
kaum einer Metropole ist in Sachen neuer, aufregender Musik derzeit so viel los wie in Buenos
Aires. Und niemand destilliert den Geist der „Argy Revolution“ so kongenial wie Axel Krygier.
Seit seinem Debüt 1999 verwirrt und unterhält der schnauzbärtige Tastengott mit funkenprühendem Pop-Dandyismus, der ein wenig klingt, als seien Ween an den Rio de la Plata gezogen
– und ist doch tief verwurzelt in der Tradition der lateinamerikanischen Singer/Songwriter
vom Schlage Mercedes Sosa und Gilberto Gil. Musik, die „niemals langweilig wird, voll
gestopft mit Ideen und cleveren Späßen“, wie Detlef Diederichsen in der taz schreibt. // Anyone who still associates Buenos Aires with tango alone has sure been missing something. Digital
Cumbia, Andean experimental pop, electro-acoustic freak folk – in hardly any other world
metropolis is so much exciting music to be found. And no one boils down the spirit of the
“Argy Revolution” as brilliantly as the god of the keys Axel Krygier.
Sa-20.08. /22:00, VVK 12 €, AK 14 € Was für ein luxuriöser Abend: Zwei elektronische Popsensationen und mehrere Klimazonen in einem Aufwasch! Bruno Verger und Eliete Mejorado
gründeten das Projekt Tetine (Foto) Mitte der Neunziger in São Paulo, vor ein paar Jahren zog es
sie nach London und endlich nahm auch der Rest der Welt Notiz von dem, was sie „Tropical Punk“
nennen. Kraftwerkige Synthie-Sounds, Baile Funk, der sehnsüchtige Gesang von Verger: Nie
war Elektronik so schwül. Wer könnte dazu besser passen als Polina Lapkovskaja? In München
geht ohne Polly im „Nachtleben nichts mehr“, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt. Sie spielt
in mehreren Bands, singt, organisiert Parties, macht Theatermusik und stampft Kunstaktionen
aus dem Boden. Und hat mit dem Schlagzeuger Yossarian das Duo Pollyester gegründet. Giorgio
Moroder, Gary Numan, Donna Summer – in allerbester Munich-Disco-Tradition finden sich
hier treibende Kuhglocken, krautige Sequenzer und flatschige Bassdrums zu tollen Elektropop-Perlen, zusammengehalten von Pollys unnachahmlicher Stimme. // What a glamorous
night, including two electronic pop sensations and several climatic zones! The Brazilian duo
Tetine play a music they call “tropical punk”. On top of that the Munich-based Polina Lapkovskaja will be giving it her all, performing driving cow bells, herbaceous sequencers and
loose bass drums together with fantastic electro pop pearls.
Sa-27.08. /23:00, 6 € Live: AJ Holmes & The Hackney Empire (Electric Hilife / London)
DJ’s: Tio Changó und Don Chicharron (Chusma Records, Berlin), Tropeninstitut (ByteFM,
Hamburg). Die große Festival-Abschluss-Sause – dieses Mal ausgerichtet von Taca Taca Tá. Bei
den „El Baile“-Parties des Hamburger Latin-Kollektiv bleibt kein Bein auf dem Boden. Und
heute Nacht schon gar nicht – denn aus London kommen der unvergleichliche AJ Holmes und
seine sechsköpfige Band The Hackney Empire (Foto). Was Holmes bis dato mit seiner perlenden
Gitarre und ein paar Drumloops alleine machte, hat jetzt ein pralles Backing bekommen:
euphorisierendes Hilife und Hipster-Soukous. Aus Berlin kommen Tio Changó und Don
Chicharron, Masterminds von Chusma Records und prächtige Einheizer in Sachen digitale
Cumbia und elektronischer Barrio- und Favela-Beats. // At the El Baile parties of the Hamburgbased Latin collective no legs can resist the temptation to move. Certainly not this night, as
the incomparable AJ Holmes and his six-man band The Hackney Empire will be arriving from
London to perform. Tio Changó and Don Chicharron from Berlin will also be on hand – the
masterminds behind Chusma Records and marvellous innovators of digital cumbia and electronic
barrio and favela beats.
35
FEstivalzentrum
[ F O T O ] DAV I D B E R G É
TANZEN DRAUSSEN
Kein Festival ohne Fest. Wir lieben gute Kunst und vor allem unsere Künstler. Wir wissen aber auch, dass ein Festival mehr braucht,
als ein gutes Programm. Das Gelände unter der geschichtsträchtigen Kranbahn von Kampnagel fungiert seit einigen Jahren als
Festivalzentrum und als solches ist es ein zentraler Akteur des Sommerfestivals. Die Bühnenbildnerin Martina Stoian gestaltet dieses
Areal jedes Jahr mit Referenzen an den jeweiligen Schwerpunkt, damit Sie auch außerhalb der Theaterhallen etwas zu sehen haben.
Am Osterbekkanal erwartet Sie jeden Tag ab 18 Uhr der Biergarten mit gastronomischem Angebot, das unserem ökologischen Engagement entsprechend, weitgehend aus regionaler und biologischer Erzeugung kommt. In unserem kleinen Birkenwäldchen können
Sie freitags und samstags tanzen und an einigen Abenden gibt es Live-Konzerte. Das Late-Night-Programm in einem umgebauten
Bauwagen zwischen Wald, Kanal und Fabrik lädt Sie an vielen Tagen nach den Vorstellungen ein, Kampnagel erst wieder zu verlassen,
wenn die erste U-Bahn fährt.
There can be no festival without a fest. We love good art and above all our artists, but we also know that a festival needs more than a
good schedule of events. The grounds under the wonderful old crane track have served for years as the festival centre and are a main
feature of the summer celebration. Every year the scene designer Martina Stoian creates a new concept for the outdoor area with
references to the current theme. The schedule of events that includes everything from lectures to presentations to installations and
concerts there is almost always more on offer than one person can enjoy on a single summer evening.
HIN UND WEG
BUS-SHUTTLES: GANZ EINFACH ZU KAMPNAGEL
Während des Festivals ist Kampnagel noch einfacher zu erreichen
als sonst: Der Bus-Shuttle verkehrt jeweils freitags und samstags
aus Altona/Ottensen und der Schanze/St. Pauli direkt zu Kampnagel und zurück.
Hinfahrt: 19:00 ab Bahnhof Altona
(Haltestelle bei Einfahrt zu Busbahnhof u. Taxistand)
19:15 ab Bahnhof Sternschanze
(gegenüber S-Bahn Ausgang Schanzenstraße)
19:20 ab Bushaltestelle Hallerstraße
Rückfahrt: 00:00 ab Kampnagel
(Haltestelle Jarrestrasse in Richtung Mundsburg)
CAR SHARING
Direkt im Festivalzentrum oder unter www.liftshare.com
36
BIKE RENTAL
Umweltfreundlich und sportlich mit dem Fahrrad von und zu
Kampnagel. Stadtrad Hamburg Station auf dem Kampnagel
Gelände, www.stadtradhamburg.de oder 040 822 188 100
ANFAHRT
• Ab den Bahnhöfen U-Mundsburg, U-Saarlandstraße und U/S Barmbek mit den Bussen 172 /173 direkt zu Kampnagel.
• Alternativ 10 Min. zu Fuß von der U3-Borgweg oder vom Bus
6/25 vom Mühlenkamp (Haltestelle Gertigstraße)
PARKEN IN DER TIEFGARAGE
Barmbeker Straße/Jarrestraße. Wenn Sie Ihren Parkausweis an
der Kasse oder Garderobe entwerten lassen, zahlen Sie einen
Pauschalpreis von 4 € (sonst 1,50 € / h)
MILONGA MIT TANGOMATRIX
Fr-12.08., Fr-19.08., Fr-26.08. /19:30 – 22:30
Einführungskurs von 19:30 – 20:30, Eintritt frei
Hören, tanzen, sich wegtragen lassen: Auch in diesem Jahr wird
der frühe Freitagabend dem Tango gehören. Gemeinsam mit
Dutzenden von Tango-Paaren über die Open-Air-Tanzfläche
schweben, umgeben von Bäumen, sanft beschallt von BandoneonKlängen und Elektro-Tango-Beats. Die Musik, die Emotionen,
die zarten Moves. Elegante ochos, cruzadas und giros, getanzt
zur klassischen Milongas und Tangos. Anfänger und Könner
– alle sind eingeladen mitzutanzen, zu sehen und gesehen zu
werden, zu spüren und gespürt zu werden. // Listen, dance, let
yourself get carried away. Friday will belong to the art of the
tango. Sweep arm in arm over the outdoor dance floor amidst
the trees, softly serenaded by bandoneon melodies and electro tango beats. The music, the emotions, the graceful moves.
Elegant ochos, cruzadas and giros performed in classical milongas
and tangos.
Mambo & Cumbia mit Basso Profundo,
DIEGO DE CUBA UND LIRA MOSQUERA
Sa-13.08., Sa-20.08., Sa-27.08. /19:30 – 22:30
Salsa-Kurs von 19:30 – 20:30, Eintritt frei
Mambo und Son von kubanischen Straßenbands der Fünfziger,
funky Sound der nuyorkinischen Conjuntos der Sechziger und
Siebziger, der schwüle Cumbia-Swing von der kolumbianischen
Karibikküste, die eleganten und ausladenen Afro-Rumbas
von der afrikanischen Westküste: Basso Profundo und sein
Compañero Diego de Cuba haben das alles in ihren Plattenkisten.
Jeden Samstag auf der Tanzplattform im Sommerwäldchen. In
diesem Jahr wieder dabei: Unsere charismatische Tanzlehrerin
Lira Mosquera, die auch den Hüftsteifen unter Euch die ersten
Schritte stilvoll beizubringen weiß. // Mambo and Son from
Cuban street bands of the 1950s, the funky sounds of nuyorquino
conjuntos from the 1960s and 70s, the sultry cumbia swing of the
Colombian Caribbean coast, elegant and stirring rumbas from
West Africa – Basso Profundo and his compañero Diego de Cuba
have got all that and more in their secret stash of records.
LES TRUCS FRANKFURT
Do-18.08. /20:00, Eintritt frei
Zwei voll verkabelte Maniacs mit Mikrofon-Helmen, die um
einen Tisch voller Elektronik und Tasteninstrumente herumtanzen wie Rumpelstilzchen um das Feuer. Virtuose Harmoniegesänge, akrobatische Keyboard-Kaskaden und viel Knarzen
und Scheppern aus den Rhythmusmaschinen: Das Frankfurter
Artpunk-Duo Les Trucs ist eine Art musikalischer Kugelblitz:
irrwitzig schnell, energetisch, lustig – und wenn Du es zu begreifen
beginnst, ist der Spaß schon wieder vorbei. // Two totally whacked
out maniacs with helmet microphones dancing around a table
full of electronic devices and keyboard instruments like Rumpel-stiltskin around the fire. Virtuosic vocal harmonies, acrobatic
keyboard cascades and a lot of creaking and clattering from the
drum machines – Les Trucs are like a ball of musical lightning.
Maddeningly fast, energetic, hilarious.
ME SUCCEEDS HAMBURG
Do-25.08. /20:00, Eintritt frei
Das Trio um Sängerin und Gitarristin Mohna hat sich in
München gegründet und in Hamburg ein kleines Universum
um sich herum gebaut – mit einem Kassettenlabel, einem
Clubabend und diversen Seiten- und Soloprojekten. Me Succeeds
schreiben Hits aus der Nische und für die Nische – und manchmal
holen sie auch echte Charterfolge in ihr Nischenuniversum.
Dann hauchen sie „Pump Up the Jam!“ zu sanften Schrammelgitarren und lassen eine 8-Bit-Rhythmusmaschine laufen.
Der fehlende Link zwischen Shoegazer-Pop und Dancefloor –
und das ganz unangestrengt und en passant. // Me Succeeds
writes hits by the niche and for the niche, every once in a while
drawing chart smashes into their niche universe. They whisper
sweet words to soft schrammel guitars and a wonderfully understated 8-bit drum machine.
[ F O T O ] les trucs
[ F O T O ] DAV I D B E R G É
MUSIK DRAUSSEN
SOUNDINSTALLATION
Musik vom Fragment bis zur Vollendung lassen der Komponist und Sounddesigner Jan Faszbender und die Bühnenbildnerin
Martina Stoian in der interaktiven Installation KLANGTHING entstehen. Nehmen Sie Platz und entscheiden Sie selber, was Sie
hören wollen. Jeder Stein ist ein Teil der Musik, die eigens für dieses Festival komponiert wurde. Doch erst das Zusammenspiel aller
Steine vollendet die Musik. Alleine können Sie nur Fragmente hören, gemeinsam beginnt das Spiel.
„Wenn der Klang der Steine ertönt, geht im Ohr ein Licht an.“ [Chinesisches Sprichwort]
37
IMAGINE 2020
Die Herausforderungen, die ein nachhaltiges Leben an den Umbau unserer Gesellschaft stellt, gehören seit mehreren Jahren
auch zu den Themen, welche die Künstler
des Internationalen Sommerfestivals
beschäftigen. Bereits seit 2006 produzieren
Kampnagel und das Festival künstlerische
Projekte zu Nachhaltigkeit und Klimawandel. Letztes Jahr gelang es uns, dieses
Interesse in einen größeren, internationalen Kontext zu stellen. Zusammen mit
mehreren europäischen Kulturinstitutionen initiierten wir ein Netzwerk für
Kunst und Klimawandel. Zehn europäische Festivals, Kulturzentren und Theater
zwischen Lissabon und Riga, London
und Zagreb arbeiten nun in Imagine2020
zusammen, tauschen regelmäßig ihre
Erfahrungen, Produktionen und Künstler
aus. Entsprechend der Unterschiedlichkeit
der Partnerinstitutionen reichen die Projekte von großen Theaterinszenierungen
über diskursiv-künstlerische Themenwo-
chenenden zu Sommerakademien bis hin
zu partizipativen Projekten im öffentlichen Raum. Neben der künstlerischen
Produktion bemühen sich die teilnehmenden Organisationen ihre Gebäude
und Arbeitsprozesse ökologischer und
nachhaltiger zu gestalten. Kollegen aus
den Partnerinstitutionen besuchen auch
diesen Sommer Hamburg, um das Programm zu verfolgen und Kampnagel als
ökologischen Kunstort kennen zu lernen.
Gleichzeitig finden in den anderen europäischen Partnerstädten zahlreiche Projekte
statt, die im Rahmen von Imagine2020
entstanden sind.
TWO DEGREES LONDON
TRANSFORMA LAB
LISSABON & PORTO &
TORRES VEDRAS
Marktstraße 25 | 20357 Hamburg | [040] 410 84 03
Mo bis Fr 11.00 – 19.00 Uhr | Sa 11.00 – 17.00 Uhr
www.garment- online.de
ARTSADMIN, London, Großbritannien, www.artsadmin.co.uk
BUNKER PRODUCTIONS, Ljubljana, Slowenien, www.bunker.si
DOMAINE D’O, Montpellier, Frankreich, www.domaine-do-34.eu
DOMINO, Zagreb, Kroatien, www.queerzagreb.org
KAAITHEATER, Brüssel, Belgien, www.kaaitheater.be
KAMPNAGEL, Hamburg, Deutschland, www.kampnagel.de
LE QUAI, Angers, Frankreich, www.lequai-angers.eu
LIFT, London, Großbritannien, www.liftfestival.com
NEW THEATRE INSTITUT OF LATVIA, Riga, Litauen, www.theatre.lv
ROTTERDAMSE SCHOUWBURG, Rotterdam, Niederlande,
www.rotterdamseschouwburg.nl
TRANSFORMA, Torres Vedras, Portugal, www.transforma-ac.com
www.imagine2020.eu
12.06. – 18.06.
Two Degrees 2011 reflects world events
since the first festival in 2009: failed
climate treaty negotiations, financial
disasters and government cuts. Protest
and activism have hit the headlines. Away
from the mainstream media eye there
is a growth of alternative and inspiring
solutions to our impending climate crisis.
Sitting between art and activism, performance and protest, this year’s festival is
a chance to be part of artist led actions.
www.artsadmin.co.uk
38
16.07. – 17.08.
The aim of this project is to re-think the
city by recreating memories and meanings
while simultaneously recovering the singular character of the places involved in
it. We are also committed in stimulating
the development of artistic work that
carries out practices and forms of relation
with the urban landscape and with the
social tissue. www.transforma.org.pt
Fotografie: Kerstin Jacobsen | Design: Bettina Schröder
[ F O T O ] DAV I D B E R G É
The challenge of restructuring our society
for a sustainable way of life is among
the issues that artists of the international summer festival are exploring. Since
2006 Kampnagel and the festival have
been facilitating artistic projects focused
on sustainability and climate change.
truly dedicated to style since 1997
Together with various European cultural
institutions we have created a network
for art and climate change. Ten European
festivals, cultural centres and theatres are
now working together on Imagine2020,
with a lively exchange of experiences,
productions and artists. In addition to artistic productions, the organizations are
attempting to make their buildings and
work processes more ecological and sustainable. In other European partner cities
numerous projects are being carried out
that were initiated in the framework of
Imagine2020.
SUMMER ACADEMY
MONTPELLIER
24.08. – 27.08.
The partner institution Domaine d’O hosts
the first summer academy in the frame of
Imagine2020. Scientists, economists, philosophers, policy makers and NGO representatives will meet with interested artists
across all disciplines to engage in a dialogue on global change. The Lab #1 will
focus on forests and their importance for
the worldwide ecological balance.
www.domaine-do-34.eu
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ULI:
T: 040 - 270 949 49
Telefonisch: Mo – Sa /13 – 19:00
Tageskasse: Mo – Sa /13 – 19:00, So geschlossen
(Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor der ersten Vorstellung)
[email protected]
Online-Buchung: www.kampnagel.de
An der Kampnagel-Kasse erhalten Sie alle Karten ohne VorverkaufsGebühr. Karten für das Internationale Sommerfestival Hamburg
können Sie auch an allen bekannten Vorverkaufsstellen kaufen.
Mit einer gültigen Eintrittskarte für eine Aufführung haben Sie am
selben Abend freien Eintritt zu den Konzerten im Club, sofern es die
Platzkapazität erlaubt.
FESTIVAL-KARTE (50% SPAREN!)
Mit der Festival-Karte erhalten Sie für alle Festivalveranstaltungen
jeweils eine Karte zum halben Preis. Die Karte kostet 25 € und gilt auch
für Konzerte. // Die K-Karte gilt selbstverständlich auch während des
Internationalen Sommerfestivals Hamburg.
6ER-KARTE
Mehr Kampnagel für weniger Geld: Mit der 6er Karte gibt es jede
sechste Kampnagel-Eintrittskarte zum Nulltarif (Sonderveranstaltungen ausgenommen).
Kampnagel Email Newsletter
Abonnieren Sie den Kampnagel Email Newsletter unter
www.kampnagel.de.
MEDIENPARTNER:
FÖ R D E R E R :
Team Internationales
sommerfestival hamburg
Künstlerische Leitung: Matthias von Hartz
Künstlerische Mitarbeit: Angela Glechner
Technische Leitung: Marek Lamprecht
Produktionsleitung: Anne Leinberger
Musikprogramm: Katharina Köhler, Thorsten Seif, Christoph Twickel
Gestaltung Außengelände: Martina Stoian
Öffentlichkeitsarbeit/Vertrieb: Mareike Holfeld, Sebastiano Mazzola,
Sina Schröppel, Johannes Hahn, Luisa Moura Wiese, Judith Sander,
Anja Rastetter, Edna Lüttmann, Anika Vaeth
Produktionsassistenz: Kyra Lanman
Produktion Konzerte: Angela Tautrims
Künstlerbetreuung: Janne Callsen, Mirjana Mitrovic
Technische Assistenz: Markus Schwarzer
Ton: Karl-Heinz Schöppner, Pete Savill
Bühne: Holger Duwe, Uwe Sinkemat, Carsten Wiese, Verena Sponagel
Licht: Aga Ahmed, HW Ahrens, Henning Eggers
Lichtgestaltung Außengelände: Carsten Sander
Video: Mathias Hollaender
Intendantin Kampnagel: Amelie Deuflhard
Kaufmännischer Direktor Kampnagel: Jörn Sturm
IMPRESSUM
Herausgeber: Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH,
Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
T: 040 - 270 949 0, Mail: [email protected]
Intendantin: Amelie Deuflhard (V.i.S.d.P.)
Kaufmännischer Direktor Kampnagel: Jörn Sturm
Redaktion: Matthias von Hartz, Angela Glechner, Christoph Twickel,
Mareike Holfeld
Konzept, Bildidee Cover: anschlaege.de, Berlin, www.anschlaege.de
Design: QUEENS DESIGN, Hamburg, www.queens-design.de
Anzeigen, Druck: Cult Promotion
Musikprogramm:
NDR SINFONIEORCHESTER
AUF K AMPNAGEL
SAISON 11/12
DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED
K ampnagel
KARTENINFOS
25./26.11.2011
Silhouettenfilm von Lotte Reiniger mit der Originalmusik
für großes Orchester von Wolfgang Zeller
Stefan Geiger Dirigent
SIMON WILLS : THE STOLEN SMELLS
OPER AUF K AMPNAGEL
04./05.02.2012
Thomas Hengelbrock Dirigent
Dominique Mentha Regie
GERSHWIN MEETS R AVEL
EIN AMERIK ANER IN PARIS
09./10.03.2012
John Axelrodt Dirigent
Jean-Yves Thibaudet Klavier
Partner und sponsoren:
Abonnement und Einzelkarten im
NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstraße 7, Hamburg, Tel. 0180 - 1 78 79 80**,
Fax 0180 - 1 78 79 81**, E-Mail [email protected], www.ndrticketshop.de
*zuzüglich 10% Vorverkaufsgebühr; **bundesweit zum Ortstarif, maximal 42 Cent pro Minute aus dem Mobilfunknetz
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DAS ORCHESTER DER ELBPHILHARMONIE