qualitätsmanagement mit sap® erp
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qualitätsmanagement mit sap® erp
Funktionen im Detail SAP ERP Ein umfassender Ansatz zum Qualitätsmanagement, der Informationen und Prozesse abteilungs- und unternehmensübergreifend zusammenfasst, ermöglicht Ihren Mitarbeitern und Partnern der Logistikkette, Qualitätslagen beizubehalten und zu verbessern. Die Anwendung SAP® ERP bietet eine leistungsfähige Lösung aus einer Hand, mit der Sie einen umfassenden und breit angelegten Ansatz für ein „Total Quality Management“ realisieren können. Sie beinhaltet ein breites Spektrum an integ rierten Qualitätsmanage ment-Funktionen und unterstützt unternehmens übergreifende Geschäftspro zesse zur kostengünstigen Qualitätssicherung Ihrer Produkte und Prozesse und zur Schaffung von Wett bewerbsvorteilen durch das Qualitätsmanagement. QUALITÄTSMANAGEMENT MIT SAP® ERP Inhalt 4 Vorwort 5 Modernes Qualitätsmanagement 5 Die Komplettlösung für das Qualitätsmanagement 6 Interne und externe Integration 8 Qualitätsmanagement mit SAP ERP 8 Ein lückenloser Ansatz zum Qualitätsmanagement 9 Die Planungsphase 11 Die Implementierungsphase 16 Die Nutzungsphase 18 Prüfplanung 18 Durchgängige Prüfplanung: Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse und Produktionslenkungsplan 20 Integrierte Prüfplanung 21 Grunddaten zur Prüfplanung 23 Planungswerkzeuge 25 25 27 32 Qualitätsprüfungen Prüflosabwicklung Prüfergebnisse Probenverwaltung 34 Qualitätszeugnisse 34 Zeugnisabwicklung im Vertrieb 35 Zeugniserstellung – je nach Wunsch 36 Zeugnisabwicklung im Wareneingang 37 Collaborative Business: Zeugnisdaten für das gesamte Unternehmen 38 Effizientes Problemmanagement 38 Bessere Qualität durch gezielte Problembeseitigung 38 Qualitätsmeldungen im Einsatz 39 Meldungsabwicklung 39 Qualitätsmeldungen 40 Elemente der Qualitätsmeldung 40 Optimierte Benutzerführung 41 Analyse der Positionen und Fehler 42 Unterstützende Funktionen 43 Nachhaltige Planung der Quali tätslenkung, Auswertungen und Direkte Eingriffsmöglichkeiten 43 Dynamisierung des Prüfumfangs 44 Mit der statistischen Prozess lenkung auf der richtigen Spur 47 Lieferantenbeurteilung: permanente und objektive Leistungsüberwachung 47 Auswertungen: immer auf dem neuesten Stand 50 Qualitätskosten bestens im Griff 51 Prüfmittelverwaltung 51 Kalibrierprüfungen und SAP ERP 51 Stammdaten in der Kalibrierprüfung 53 Kalibrierprüfung 54 Auswertungen zum Prüfmittel 55 Unternehmensweites Laborinformations- und Managementsystem mit SAP ERP 55 Der Enterprise-LIMS-Ansatz 56 Stabilitätsstudie – Unterstützung der Produktentwicklung und -optimierung 57 Konformität und Qualitätslenkung 59 Auditmanagement 59 Beurteilungen: Methoden für Auditkriterien 59 Auditabwicklung: Risiken auswerten und Informationen rückmelden 61 SAP-Lösungen für Ihre Six-Sigma-Initiativen 63 Service-Oriented Architecture (SOA) für servicebasierte Unternehmenslösungen 64 Anhang 64 Weitere Informationen 64 Schlüsselbegriffe 68 Auf einen Blick Vorwort Investitionen in Unternehmenssoftware sind in der heutigen Wirtschaft unerlässlich für die Zukunft Ihres Unternehmens. Schaffen Sie daher eine verlässliche Basis für Spitzenleistung und Innovation und stellen Sie Ihrem Unternehmen Enterprise-Resource-PlanningFunktionen (ERP) zur Verfügung. Diese bieten Ihnen strategische Informationen, Wettbewerbsvorteile, gesteigerte Produktivität und Unternehmens flexibilität. Mit der SAP®-ERP-Anwendung hat SAP die Vision der Effizienzsteigerung in die Tat umgesetzt: Die Software für Enterprise Resource Planning (ERP) ermöglicht Unternehmen, durchgängige Geschäftsprozesse zu automatisieren und diese auf das gesamte Geschäftsfeld samt Kunden, Partner und Lieferanten auszuweiten. Dank SAP ERP sind Sie in der Lage, die Produktivität Ihrer Mitarbeiter zu steigern und ihnen die Informationen zu liefern, die sie als Grundlage für wichtige Entscheidungen benötigen – Entscheidungen, die einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil für Ihr Unternehmen bedeuten. Qualität ist eine maßgebliche Kernkompetenz für Hersteller in unterschiedlichen Industrien. Bei den heutigen komplexen und oftmals globalen Produktionszyklen sollte dieses Thema daher bereits im Vorfeld bedacht werden. Qualität muss in das Produkt- und Prozessdesign eingeplant, während der Beschaffung, Produktion und Lieferung verfolgt und fortwährend verbessert werden, um 4 den ständig wachsenden Kundener wartungen und dem steigenden Wettbewerbsdruck gerecht zu werden. Kurzum: Sie benötigen einen umfassen den Ansatz zum Qualitätsmanagement, der Informationen und Prozesse abteilungs- und unternehmensübergreifend zusammenfasst und Ihren Mitarbeitern und Partnern der Logistikkette ermöglicht, Qualitätslagen beizubehalten und zu verbessern. Mit SAP ERP verfügen Sie über den umfassenden und effizienten Ansatz, den Sie für die Umsetzung des Qualitätsmanagements in einen Wettbewerbs vorteil benötigen. SAP ERP beinhaltet ein breites Spektrum an integrierten Qualitätsmanagement-Funktionen und unterstützt unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse zur kostengünstigen Qualitätssicherung Ihrer Produkte und Prozesse. Ihre Mitarbeiter arbeiten über den gesamten Produktlebens zyklus hinweg entlang der Logistikkette, daher stellt SAP ERP sicher, dass Qualität effizient in Ihre Prozesse, Systeme und Produkte integriert wird – vom Fertigungsbereich bis in die obersten Managementebene. Diese Broschüre ist für all diejenigen gedacht, die eine Implementierung des Qualitätsmanagements (QM) mit SAP ERP für ihr Unternehmen in Betracht ziehen oder die Implementierung bereits vollzogen haben und über aktuelle Funktionen und neue Entwicklungen informiert werden möchten. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Sie wendet sich an Projektplaner, Entscheidungsträger und alle, die sich für die Implementierung von QM mit SAP ERP interessieren und erklärt, wie das QM mit SAP ERP in die Produktfamilie der SAP Business Suite für Geschäftsanwendungen und in die über SAP NetWeaver zur Verfügung gestellte Enterprise Service-Oriented Architecture (Enterprise SOA) integriert wird.. Die Broschüre bietet zudem einen Einblick in den aktuellen Funktionsumfang von QM mit SAP ERP. Außerdem erfahren Sie, wie Qualitätsmanagement-Funktionen in SAP ERP integriert sind und wie sie die Geschäftsprozesse der Logistikkette unterstützen. Ausführliche Informationen zu SAP ERP finden Sie im Internet unter www.sap. com/erp oder auf dem SAP Service Marketplace unter www.service.sap. com/erp (Anmeldung erforderlich). Modernes Qualitätsmanagement EIN INTEGRIERTER MANAGEMENTANSATZ Die Komplettlösung für das Qualitätsmanagement Die Anwendung SAP® ERP bietet eine leistungsfähige Lösung aus einer Hand, mit der Sie einen umfassenden und breit angelegten Ansatz für ein „Total Quality Management“ realisieren können. SAP ERP ist weit mehr als ein herkömmliches, isoliertes und computergestütztes Qualitätssicherungssystem oder Laborinformations- und Managementsystem: Es unterstützt die Qualitätssicherungsprozesse in allen Branchen. Für kontinuierliche Verbesserung sorgen Sie können Probleme schnell erkennen und analysieren und deren Grundursachen umgehend beseitigen. Mit den Qualitätsmeldungsfunktionen beispielsweise können Sie sicherstellen, dass alle Probleme und unerwarteten Ereignisse direkt beim Auftreten erfasst, korrekt zugeordnet und gelöst und alle Maßnahmen mit größtmöglicher Effek tivität überwacht werden. Ein service orientierter Ansatz für Geschäftsanwen dungen ermöglicht Mitarbeitern sowie Geschäftspartnern, Anfragen oder Meldungen anzulegen und gemeinsam online zusammenzuarbeiten, um Informationen zu erfassen und aufzubereiten und den Bearbeitungsstatus zu verfolgen. Dafür stehen ihnen die gesamten Funktionen zur Ausführung von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen zur Verfügung. Zusätzlich lassen sich dank der Auswertefunktionen von SAP ERP und der SAP NetWeaver®Business-Intelligence-Komponente (SAP NetWeaver BI) die Qualitätser füllung überwachen sowie Qualitäts- strategien mit Blick auf die Problem beseitigung anpassen. Anhand des in SAP ERP enthaltenen flexiblen QMCockpits für Auswertungen können Sie beispielsweise sowohl Online- als auch Archiv-Qualitätsmanagementdaten analysieren und damit die Six-SigmaProjekte Ihres Unternehmens unterstützen. Auditprozesse verwalten Dank der Auditmanagement-Funktionen in SAP ERP sind Sie in der Lage, Audits unternehmensweit zu planen, durch zuführen und auszuwerten. Interne oder externe Audits von Systemen, Pro zessen, Produkten und Umweltbedingungen sind damit leicht durchzuführen, ebenso wie eine Reihe von Beurteilungen und Reviews sowie die Überwachung der Wirkung und Nachhaltigkeit aller mit Qualitätsmeldungen verbundenen Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen. Damit verfügen Sie über einen sicheren Stand bei der Einhaltung recht licher Anforderungen, bei BenchmarkingBemühungen sowie bei der Entdeckung von Optimierungsmöglichkeiten. Auditmanagement-Funktionen unterstützen ein breites Spektrum an Industriestandards, wie ISO 9000:2000, QS 9000, Good Manufacturing Practice (GMP), ISO 14011 und ISO 19011. Qualitätsbezogene Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstellen Die internetgestützte Unternehmens portal-Technologie und vordefinierte SAP-Inhalte bieten Ihren Mitarbeiten und Partnern einen Zugang zu allen Informationen, Anwendungen, Werk- zeugen und Services, die sie für die Zusammenarbeit bei Qualitätsinitiativen benötigen. Das anwenderfreundliche, kontextgesteuerte Portal steigert die Reichweite Ihrer Qualitätsmanagementbemühungen, so dass sowohl tägliche als auch gelegentliche Benutzer in den Qualitätssicherungsprozess einbezogen werden. So können zum Beispiel Qualitätsprüfer eine effizientere Arbeits leistung erzielen, wenn sie das Portal als Zugang zu Ihrem spezifischen Arbeitsvorrat nutzen, den sie für den Abschluss eines jeden Prüfloses benötigen. Hervorragende Qualitätssicherung Die Qualitätsprüfungsfunktionen von SAP ERP unterstützen Sie bei der strategischen Planung, kontinuierlichen Überwachung und raschen Problemlösung. Anhand der Anwendung können Sie Qualitätsinformationen gemeinsam nutzen und Qualitätssicherungsprozesse über die gesamte Logistikkette hinweg steuern. Sie haben die Möglichkeit, Qualitätsprüfungen zu planen, durchzuführen, zu verwalten und sie während des gesamten Produktlebenszyklus in Prozesse einzubinden. Des Weiteren können Sie Ergebnisse und Fehlerdaten sorgfältig verfolgen, Prüfkosten erfassen und in Rechnung stellen, Labordaten bezüglich Stichproben, Tests und Stabilitätsstudien verwalten und pflegen, Qualitätszeugnisse für Kunden automatisch erstellen und diese Informationen mit Geschäftspartnern austauschen, sowie Prüfmittel anschließen, überwachen und verwalten und so eine höhere Datengenauigkeit erreichen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 5 Sammeln und analysieren Sie außerdem alle erforderlichen qualitätsbezogenen Daten für die Ausführung von Six-SigmaProjekten. Durch die in die Anwendung integrierten Workflow-Funktionen kann eine Vielzahl Ihrer Geschäftsprozesse automatisiert und beschleunigt werden. Inzwischen können Sie mit der Anwendung SAP Manufacturing Integration and Intelligence (SAP MII) SAP ERP auf einfache Weise mit anderen Produkten verbinden. Die Mitarbeiter der Fertigungslinie sind damit in der Lage, Prüfergebnisse direkt in der Fertigung zu erfassen. Durch den wirksamen Einsatz einer Enterprise Service-Oriented Architecture (Enterprise SOA) bietet Ihnen SAP ERP eine Reihe von Enterprise Services für das Qualitätsmanagement. In einer vernetzten Welt wird die Möglichkeit zum anwendungsübergreifenden Datenaustausch, auch mit mehreren Partnern, zusehends genauso wichtig wie die statistische Prozesslenkung und Schnittstellen zu Prüfmitteln. SAP ERP ermöglicht in den Bereichen Supply Chain Management, Customer Relationship Management, Supplier Relationship Management und Enterprise Resource Planning eine einfache Integration mit anderen SAP- und Fremdanbieteranwendungen. Dies gewährleistet einen nahtlosen Austausch von Informationen sowie durchgängige Geschäftsprozesse. 6 Interne und externe Integration Die offene SAP-NetWeaver-Technologie plattform und die nahtlose Integration von QM in eine komplette Unternehmenslösung mit SAP ERP unterstützen das gesamte Qualitätsmanagement und erfüllen die für ISO 9000 bzw. GMP geltenden Kriterien. •SAP ArchiveLink®-Software zur Ablage von Dokumenten SAP Archive Link hinterlegt Unterlagen, die mit Anwendungsfunktionen in einem optischen Archiv verknüpft sind, darunter Qualitätsaufzeichnungen, Zeugnisse, Kundenreklamationen und weitere interne oder externe Original dokumente. In SAP Business Suite, der integrierten Komplettlösung aus Geschäftsanwendungen, sind SAP-ERP-Funktionen in andere Anwendungen, wie beispielsweise SAP Supply Chain Management (SCM) oder SAP Customer Relationship Management (SAP CRM), integriert. Für alle wichtigen Prozesse steht Ihnen Software-Unterstützung zur Verfügung. Sie können zusätzlich zu SAP ERP auch andere SAP-Lösungen wie SAP NetWeaver BI in die SAP-NetWeaverPortal-Komponente integrieren. Selbst die Integration von Fremdanbieter-Produkten ist möglich. Einer Anpassung und Erweiterung Ihres Arbeitsumfelds entsprechend Ihren Anforderungen steht daher nichts im Wege. Zur effizienten Verwaltung Ihrer Geschäftsprozesse ist das Qualitätsmanagement in SAP ERP direkt mit verschiedenen Funktionen verbunden. Beispiele für diese Funktionen sind: •SAP-Business-Workflow-Tool für gezielte Prozesslenkung Mit SAP Business Workflow können Sie ein genau definiertes Informationsund Bearbeitungsnetz für die rasche und effiziente Abwicklung von Prüf losen und Qualitätsmeldungen aufbauen. Anhand eindeutig definierter Rollen haben Mitarbeiter im SAP NetWeaver Portal außerdem Zugriff auf ihre eigenen Arbeitsbereiche. Eine Rolle beschreibt ein bestimmtes Aktivitätsprofil und gruppiert die entsprechenden Funktionen des Profils. Mitarbeiter können hiermit ihre Beteiligung an Geschäftsprozessen planen. Das flexible SAP NetWeaver Portal gestattet Ihnen eine bedarfsorientierte Anpassung der Rollen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Service Oriented Architecture (SOA) Knowledge Management SAP® SCM Vertrieb SAP NetWeaver® BI Kundenservice Produktionsplanung Produktionsplanung/ Prozessindustrie Instandhaltung Qualitätsmanagement (SAP ERP) Controlling Qualitätsmanager Qualitätsplaner Materialwirtschaft Qualitätsplanung Qualitätsprüfung Qualitätskontrolle Qualitätszeugnisse Qualitätsverbesserung Prüfmittelverwaltung Audit Management Klassifizierung Externe URL Business Workflow Prüfmittel verwalter Dokumenten verwaltungssystem Office Änderungsdienst Prüfplaner Archive Link Meldungs bearbeiter Qualitätsprüfer Abb. 1: Interne und externe Qualitätsmanagement-Integration mit SAP® ERP SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 7 Qualitätsmanagement mit SAP ERP Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP verstärkt die Kontrolle und reduziert Kosten. Unter den aktuellen Marktbe dingungen verfolgen viele Unternehmen eine Doppelstrategie: Streben nach kontinuierlichem Wachstum und Innovation durch Abgrenzung von Mitbewerbern und Effizienzsteigerung, um dem enormen Druck zur Kostenreduzierung Stand zu halten. Letztlich müssen sie aber sowohl die Erwartungen verschiedenster Interessengruppen erfüllen als auch finanziell erfolgreich sein. Sie stehen vor der Aufgabe, wo immer mög lich Kosten einzusparen und zugleich Risiken zu vermeiden, die zu unerwarteten und nicht einkalkulierten Ausgaben führen könnten. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP liefert Unternehmen eine hocheffiziente Art der Qualitätssicherung sowie eine Möglichkeit zur Abgrenzung gegenüber der Konkurrenz und zur Schaffung eines hervorragenden Ansehens. Umgekehrt schadet eine schlechte Handhabung und Nichtbeachtung von Qualitätsfragen dem Ansehen der Marke und der Produkte und beeinträchtigt die Kostenkontrolle. Dem können Sie mit einem umfassenden Ansatz zum gesamten Qualitätsmanagement entlang der Logistikkette entgegenwirken. Dazu gehören unternehmensweites Auditmanagement, Qualitätsplanung, Qualitätssicherung und –lenkung sowie kontinuierliche Qualitätsverbesserung. Der Einsatz von QM mit SAP ERP erleichtert die Erfüllung von Industriestandards und gesetzlichen Anforderungen und führt zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit und Konkurrenzfähigkeit. 8 Ein lückenloser Ansatz zum Qualitätsmanagement Qualitätsmanagement beinhaltet weit mehr als die gelegentliche Ausführung von Qualitätsprüfungen. Unternehmen richten ihren Blick auch auf die Vermeidung von Mängeln, die stetige Prozessoptimierung durch Zusammenarbeit und die nachhaltige Qualitätslenkung. Ungeplante qualitätsbezogene Ereignisse erfordern eine umgehende Reaktion, alle betroffenen Parteien müssen darin einbezogen und Folgeaktionen zur Problemlösung oder -steuerung sollten eingeleitet werden. Mit SAP ERP erzielen und sichern Sie eine durchgehend hohe Qualität entlang der gesamten Logistikkette. Auch die kontinuierliche Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen und Industriestandards stellt keine Schwierigkeit mehr dar. Dadurch steigt nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die gesamte Produktqualität und der Kundenservice. Die SAP-ERP-Lösung enthält sowohl Projektmanagement- als auch Qualitäts management-Funktionen. Sie können daher mit Six-Sigma-Projekten weiter die Qualität erhöhen, Prozesse optimieren und Kosten innerhalb Ihres Unternehmens senken. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP fördert zentrale Geschäftsvorgänge mit Blick auf die Vermeidung von Fehlern, die stetige Prozessoptimierung durch Zusammenarbeit sowie die nachhaltige Qualitätslenkung. Die umfassenden Qualitätsmanagement-Funktionen SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP unterstützen die folgenden Bereiche: •Qualitätsplanung (Quality Engineering) •Qualitätssicherung und -lenkung •Qualitätsverbesserung •Auditmanagement Durch den Einsatz von QM mit SAP ERP erfahren Sie sowohl interne als auch externe Unterstützung. Von der Produkt- und Prozessplanung in Forschung und Entwicklung (Planungsphase), über Beschaffung, Produktion und Vertrieb (Implementierungsphase) bis hin zu Service und Anwendung (Nutzungsphase) steht Ihnen eine Reihe von Hilfsmitteln zur Verfügung, wie in Abbildung 2 illustriert. Vorteile: •Höhere Kundenzufriedenheit durch bessere Produktqualität und Erweiterung des Reklamationsmanage ments und der Rückverfolgung (Korrekturund Vorbeugungs maßnahmen) •Umsatzsteigerung durch Kundenbindung und Steigerung der Kundentreue •Höhere Effizienz durch verbesserte Anlagennutzung Entsorgung Marktforschung Instandhaltung Design Test Nutzung Planung Versand Produktions planung Realisierung Lagerung Beschaffung Endprüfung Produktion Abb. 2: Qualitätskreis gemäß ISO 9004 Die Planungsphase Qualitätsmanagement mit SAP ERP unter stützt den Qualitätsmanagementprozess bereits in der Planungsphase. Die folgen den Funktionen sind darin enthalten: Lückenlose Prüfplanung Eine lückenlose Prüfplanung sieht eine integrierte Prüfplanung für Wareneingangsprüfungen und fertigungsbegleitende Prüfungen vor. Sobald ein neues Produkt entwickelt wird, setzt die Prüfplanung ein. Der internationale Standard ISO/TS 16949 setzt einen Prozess im Rahmen der Advanced Product Quality Planning (APQP – Produktqualitätsvorausplanung) voraus – ein Muss für jeden Automobilzulieferer und andere Fertigungsbranchen. SAP ERP bietet Ihnen zwei Werkzeuge für die Unterstützung dieses Prozesses: die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) und den Produktions lenkungsplan. Anhand der FMEA können Sie eine Risikoanalyse für ein bestimmtes Objekt (Produkt oder Prozess) durchführen, um mögliche Fehler eines Prozesses oder eines Produkts zu ermitteln. Sie ermöglicht Ihnen zudem die Erkennung möglicher Risiken, die Sie mithilfe der frühzeitigen Festlegung von Vorbeugungsmaßnahmen beseitigen können. Nutzen Sie den Produktionslenkungsplan zur Planung und Visualisierung aller relevanten Prüfungen eines Endprodukts und seiner Komponenten. Der Produktionslenkungsplan verknüpft alle Informationen der entsprechenden Objekte und dient als Basis für die ausführliche Prüfplanung jedes einzelnen Schrittes (fertigungsbegleitende Prüfungen, Wareneingangsprüfungen usw.). Dokumentenverwaltung Die Dokumentenverwaltung zählt zu den wichtigsten Werkzeugen von SAP ERP. Damit können Sie Verbindungen herstellen zwischen Prüfvorschriften, Konstruktionszeichnungen, technischen Lieferbedingungen, Spezifikationen, Produktspezifikationen, Prüfmethoden und anderen qualitätsrelevanten Dokumentationen und den entsprechenden Stammdaten. Die Datenverwaltung kann gemäß Gültigkeit, Version und Status vorgenommen werden. Stammdatenverwaltung Während der Implementierungsphase Ihres Projekts können Sie materialbezogene Einstellungen, die für die Lenkung qualitätsbezogener Prozesse erforderlich sind, in der QM-Sicht des Materialstammsatzes vornehmen. Zur Verwaltung von Qualitätsinformationen zu Materialien, Lieferanten und Kunden, sowie zur Steuerung lieferanten- und kundenbezogener Abläufe dienen entsprechende Qualitätsinfosätze (z.B. Zuordnung von Qualitätsvereinbarungen und Erstmusterabwicklung). In materialbezogenen Prüfplänen werden wahlweise kunden- oder lieferanten spezifische Prüfvorgaben und mehrere multiple Spezifikationen hinterlegt. Bei einer fertigungsbegleitenden Prüfung werden diese Elemente direkt in Arbeits pläne bzw. Rezepturen integriert. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 9 Die Stammdaten können zentral geändert und von einem Quellsystem an ein oder mehrere Zielsysteme übertragen werden. Zudem gibt es Werkzeuge zur Recherche und Analyse hierarchisch verknüpfter Stammdaten, wie beispielsweise Verwendungsnachweise und der Produktstruktur-Browser. Änderungsdienst Der zentrale Änderungsdienst koordiniert die an den Stammdaten vorgenom menen Änderungen. Entsprechende Änderungen können ein Genehmigungs verfahren (z.B. gemäß GMP-Anforderungen) durchlaufen. Damit können Sie verschiedene Versionen erstellen und diese per Workflow verteilen. Zudem ist bei einer Änderung die Vergabe eines Revisionsstands mit Bezug zu einem bestimmten Gültig-ab-Datum möglich. Klassifizierung Mithilfe der integrierten Klassifizierungs funktion können Sie die in SAP ERP verfügbaren Daten (z.B. Materialien, Dokumente und Prüfpläne) spezifizieren und anordnen, um diese später anhand bestimmter Suchkriterien (z.B. Chargenmerkmale) wiederzufinden. Stabilitätsstudie Stabilitätsstudien bzw. Haltbarkeitsstudien werden durchgeführt, um zu verfolgen und zu untersuchen, wie sich unterschiedliche Umwelteinflüsse, beispielsweise Temperatur, Licht und Feuchtigkeit, im Laufe eines bestimmten Zeitraums auf ein Präparat, ein Material oder eine Charge auswirken. Anhand von Funktionen in SAP ERP können physische Proben des Materials oder der Charge angelegt und unter kontrollierten Bedingungen über die gesamte Studiendauer hinweg aufbewahrt 10 werden. Während der Studie werden diese physischen Proben oder Teile davon nach bestimmten, festgelegten Intervallen aus den unterschiedlichen Lagerbedingungen entnommen und ent sprechend der vorgegebenen Prüfpläne getestet. Die sich über die Studiendauer angesammelten Ergebnisse dieser Tests können nun für die Prüfung und Bestätigung der Lebensdauer des Produkts herangezogen werden. Die Lebensdauer muss dazu den vorgegebenen Empfehlungen zur Aufbewahrung entsprechen. Die Stabilitätsstudie ist als Geschäftsprozess vollständig in SAP ERP integriert und verwendet dafür Funktionen aus den folgenden Bereichen: •Qualitätsmanagement: Qualitäts meldungen, Qualitätsplanung und Prüflosabwicklung •Technisches Anlagenmanagement: Wartungsplanung und -terminierung •Materialwirtschaft: Materialstamm, Chargenverwaltung und Stücklisten Berechtigungsverwaltung Eine zentrale Verwaltungsfunktion sorgt für Datensicherheit und Datenschutz. Für die Bearbeitung von Stamm- und Bewegungsdaten können Sie individuelle Berechtigungen vergeben, so dass beispielsweise Mitarbeiter bei der Ausführung bestimmter Vorgänge eine digitale Signatur leisten müssen. Business Workflow Mithilfe des Business Workflow können Sie bestimmte komplexe Prozesse und die damit verbundenen Nachrichten steuern. So können zum Beispiel Korrekturmaßnahmen einer Problemmeldung automatisch an die zuständige Organisationseinheit übermittelt werden. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Qualitätskosten Fehlervermeidungs-, Prüf- und Fehlerkosten können im Controlling über Aufträge erfasst, gesammelt und auf unterschiedliche Kontierungsobjekte abgerechnet werden. Kennzahlanalyse SAP NetWeaver BI bietet mit ihren Qualitätskennzahlen eine große Palette von Möglichkeiten, um Ihre Qualitätsprozesse zu überwachen und zu steuern. Auditmanagement Mit integrierten AuditmanagementWerkzeugen verfügen Sie über die nötigen Mittel, um Audits zu planen und abzuwickeln, Auditgegenstände einzustufen, ergebnisbasierte Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen zu überwachen und Auditdaten zu dokumentieren und zu analysieren. Als Teil von SAP NetWeaver und damit auch als Teil von SAP ERP unterstützt das Auditmanagement alle Bewertungen auf Basis vorge gebener Kriterien (Audits, Kontrollen, Prüfungen, Reviews und Untersuchungen) und kann anschließend für die Gegenstandsbewertung eingesetzt werden. Die Funktionen des Auditmanagements sind sehr vielseitig und daher für unterschiedliche Anwendungsgebiete geeignet. Beispiele für Auditeinsätze: •Qualitätsmanagement (Systemaudit, Verfahrensaudit oder Produktaudit) und GMP •Umwelt- und Hygienemanagement •Sicherheitsmanagement (Werksschutz, Brandschutz oder Datenschutz) Six Sigma Mit der Verfügbarkeit von SAP ERP als Teil der SAP Business Suite in Ihrem Unternehmen sind die Grundlagen für die Umsetzung Ihrer Six-Sigma-Initiative gegeben. SAP ERP unterstützt einen Großteil der für Six Sigma maßgeblichen Elemente. Darunter fallen unter anderem die Definition einer strukturierten Roadmap zur Problemlösung wie DMAIC (definieren, messen, analysieren, verbessern und steuern; engl. define, measure, analyse, improve and control), die klare Anordnung von Aufgaben und Verantwortlichen mittels der cProjects-Anwendung, die Risiko- und Kostenberechnung, die Verknüpfung aller entsprechenden Dokumente, Meldungen, Prüfungen und Audits, die Festlegung von Leistungskennzahlen (z. B. aus der statistischen Prozess lenkung von Qualitätsregelkarten und des Cpk-Index) sowie eine Analyse der Fehlerart und -folgen. Kundenreklamationen, die auch über das Internet erfasst werden können, als Hilfsmittel zur Ermittlung der Produkt qualität. Lieferanten können indes einen Antrag auf Abweicherlaubnis stellen, wenn sie die Kundenspezifikationen nicht voll und ganz einhalten können. Prozessdaten können aus der Quelle entnommen und zu allgemeinen Analyse zwecken an SAP NetWeaver BI oder ein anderes führendes Informations system übermittelt werden. Sowohl SAP NetWeaver BI als auch das Informationssystem beinhalten alle Funktionen, die für die Berechnung der Key Performance Indicator (KPIs), die Eingabe der Balanced Scorecards oder andere Beurteilungsverfahren nötig sind. Collaborative Scenario: Ergebniserfassung Prüfergebnisse können im Internet oder auch im Intranet erfasst werden. Sowohl externe Dienstleister (z. B. Auftragsanalytiker) als auch interne Prüfer (z. B. bei einer Abnahmeprüfung) können an ihren Arbeitsplätzen entsprechende Ergebnisse erfassen. Collaborative Scenario: Qualitätsmeldungen Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Kunden oder Partnern bei der Produktentwicklung bietet das QM mit SAP ERP die Möglichkeit, über Qualitätsmeldungen Produktideen oder -änderungen zu initiieren. So dienen Für dieses Szenario stehen zudem Enterprise Services zur Erstellung und Pflege von Qualitätsmeldungen in SAP ERP zur Verfügung. Collaborative Scenario: Qualitätszeugnisse In Zeugnisvorlagen planen Sie in Zusammenarbeit mit Ihren Kunden oder Lieferanten, welche Merkmale in das Zeugnis aufgenommen werden. Diese Zeugnisdaten können auf elektronischem Weg mittels Qualitätsdatenaustausch (QDI) oder im Internet, z. B. als PDF-Dokument, zum Abruf bereitgestellt werden. Für dieses Szenario stehen zudem Enterprise Services zum Anlegen von Prüflosen und Erfassung von Prüfergebnissen in SAP ERP zur Verfügung. Die Implementierungsphase Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP sichert die Qualität in der gesamten Logistikkette und über Unternehmens- grenzen hinweg und unterstützt Ihre Qualitätsmanagementabteilung bei folgenden Aktivitäten: •Beschaffung. Verwaltet lieferanten bezogene Stammdaten, steuert den Beschaffungsprozess nach bestimmten qualitätsrelevanten Kriterien und wickelt Prüfzeugnisse und Wareneingangsprüfungen ab. •Produktion. Integriert Prüfvorgaben in Arbeitspläne und Rezepturen, ermöglicht fertigungsbegleitende Prüfungen und Wareneingangsprüfungen zum Produktionsauftrag, überwacht den Produktionsprozess mit Qualitätsregelkarten und meldet Qualität, Menge und Kosten zurück. •Vertrieb. Verwaltet kundenbezogene Stammdaten, steuert den Vertriebsprozess nach bestimmten qualitäts relevanten Kriterien und wickelt Prüfzeugnisse und Warenausgangs prüfungen ab. Beschaffung Lieferantenbeurteilung Die Materialwirtschaft stellt dem Einkäufer Informationen über Liefertreue, Preisverhalten und Service der Lieferanten zur Verfügung. Vom Qualitätsmanagement mit SAP ERP erhält der Einkäufer zusätzlich Auskünfte über das Qualitätsmanagement des Lieferanten und die Qualität der gelieferten Waren. Das System fasst hierfür Qualitätskennzahlen aus Lieferantenaudits, Wareneingangsprüfungen und Mängelrügen zusammen. Lieferantenfreigabe In einigen Branchen müssen Lieferanten ein Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise gemäß des Standards ISO 9000, nachweisen. Diese Systeme müssen darüber hinaus durch eine SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 11 akkreditierte Stelle zertifiziert werden. Ihre SAP-ERP-Anwendung prüft, ob das QM-System des Lieferanten den Anforderungen für bestimmte Materialien ent spricht und gibt daraufhin entsprechend die Lieferbeziehung frei oder sperrt sie. Diese Freigabe kann sich auf eine festgelegte Laufzeit und eine maximale Liefermenge beschränken. Treten beim Lieferanten schwerwiegende Qualitätsprobleme auf, können Sie Anfragen, Bestellungen oder Wareneingänge für bestimmte Materialien des Lieferanten sperren. Die Anwendung überwacht außerdem die schrittweise erfolgende Freigabe eines Materials. Lieferungen müssen anhand zugeordneter Prüfpläne nach einander eine Reihe von Status durchlaufen, die vom Kunden festgelegt werden, darunter Erstmuster, Vorserie und Produktionsserie. In vielen Branchen handelt es sich bei Lieferanten um Zwischenhändler (Distributoren), so dass die Qualität der hergestellten Waren vorrangig vom Hersteller und weniger vom Lieferanten abhängt. Die folgenden Funktionen gelten folglich auch für Hersteller: Lieferantenfreigabe, Prüfplanung, Dynamisierung des Prüfumfangs und Mängelrügen. Qualitätssicherungsvereinbarung, technische Lieferbedingungen und Zeugnispflicht Sobald der Einkäufer eine Angebotsan frage und eine Bestellung tätigt, erhalten freigegebene Lieferanten automatisch Informationen über die technischen Lieferbedingungen und die aktuell gültige 12 Qualitätssicherungsvereinbarung. Gegebenenfalls werden Lieferanten auch aufgefordert, ihrer Lieferung ein Qualitätszeugnis beizufügen. Abnahmeprüfung Gelegentlich ersetzen Abnahmeprüfungen beim Lieferanten eine Wareneingangsprüfung. In solchen Fällen erzeugt das System unter Berücksichtigung des geplanten Liefertermins und rechtzeitig zur Abnahmeprüfung ein Prüflos. Da der Zugang zu SAP ERP auch über das SAP NetWeaver Portal möglich ist, können Sie nun eine Abnahmeprüfung vor Ort beim Lieferanten durchführen, ohne dass dort SAP ERP vorhanden sein muss. Wareneingangszeugnis Wenn ein Material als zeugnispflichtig gekennzeichnet ist, muss der Empfang des Zeugnisses bestätigt werden. Bei fehlendem Zeugnis führt SAP ERP die Wareneingang erforderlichen Maßnahmen durch (z. B. die Buchung der Waren in den gesperrten Bestand). Des Weiteren unterstützt die Anwendung die Verwaltung des Zeugniseingangs und versendet falls nötig Mahnungen (siehe Abbildung 3). Das Zeugnis kann manuell erstellt und im optischen Archiv (SAP ArchiveLink) abgelegt oder in elektronischer Form ver sandt werden. Über den elektronischen Qualitätsdatenaustausch (QDI) können Zeugnisdaten direkt an das Wareneingangsprüflos übermittelt werden. Dynamisierung Bietet eine Lieferbeziehung eine durchweg hohe Qualität, können Sie den Verzicht auf Wareneingangprüfungen in Betracht ziehen, insbesondere wenn der Lieferant über ein zertifiziertes QMSystem verfügt. Bei Teillosen führt das System auf Wunsch nur eine einzige Wareneingangsprüfung je Bestellung, Wareneingang oder Charge durch. Mahnung Zeugnispflicht Nein Mit Prüflos: Bestätigung bei oder nach Verwendungsentscheid Ohne Prüflos: Ware in gesperrten Bestand Zeugnis vorhanden? Ja Abb. 3: Zeugnisabwicklung im Wareneingang SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Aktualisierung Zeugnissatz Wenn Sie jedoch nicht vollständig auf Wareneingangsprüfungen verzichten möchten, können Sie auch lediglich den Prüfumfang soweit reduzieren, wie es die Qualitätslage zulässt. Die Verringerung des Prüfumfangs führt unter Umständen zum Prüfverzicht (Skip Lot). Sind für ein Material ein Prüfverzicht und ein automatischer Verwendungs bescheid zulässig, wickelt die Software geskippte Lose eigenständig ab. Sie bucht dann die Prüflosmenge sofort in den frei verwendbaren Bestand (Ship to Stock). Wareneingangsprüfung Wenn die Voraussetzungen zum Ship to Stock nicht gegeben sind, löst SAP ERP beim Wareneingang automatisch die Prüflosabwicklung aus. Die Anwendung erzeugt zusätzlich zum Wareneingangsbeleg einen Prüflossatz, wählt einen geeigneten Prüfplan aus und ermittelt anhand der Qualitätslage den Stich probenumfang. Probenahme Werden Waren in Behältern geliefert, können Sie gemäß eines Probenahmeverfahrens Proben entnehmen. Die benötigten Unterlagen (z. B. Anweisungen zur Probenahme, Probenetiketten und Prüfanweisungen) stehen sofort zum Druck bereit, damit Sie umgehend mit der Prüfung beginnen können. Prüfergebnis- und Fehlererfassung Sie haben die Möglichkeit, Ergebnisse der Wareneingangsprüfung als Prüfmerkmalswerte und Fehlerdatensätze oder Texte zu erfassen. Treten bei einer Wareneingangsprüfung schwerwiegende Probleme auf, kann automatisch eine Qualitätsmeldung erzeugt werden. Die Prüfergebniserfassung kann auch automatisch mit elektronischen Messgeräten erfolgen. Prüfkosten Jede Prüfung und jeder Fehler verursachen Kosten. Prüfkosten werden u.a. anhand von Leistungen ermittelt, die die Beteiligten einer Prüfung rückmelden. Die aus den Rückmeldungen zu einem oder mehreren Prüflosen ermittelten Kosten werden in QM-Aufträgen gesam melt und anschließend an die Kostenträ ger weitergegeben. Fehlerkosten werden über Qualitätsmeldungen abgerechnet. Prüfabschluss Die Prüflosabwicklung im Qualitäts management mit SAP ERP endet nach Abschluss der Prüfung und dem Verwendungsentscheid (siehe Abbildung 4). Die angenommene Prüflosmenge wird entweder manuell oder automatisch in den frei verwendbaren Bestand gebucht. Für rückgewiesene Mengen gibt es besondere Bestandsbuchungen, wie die Buchung in den gesperrten Bestand, die Umbuchung an ein anderes Material, die Rücklieferung an den Lieferanten oder die Ausschussbuchung. Wird das Material in Chargen geführt, schlägt Ihnen die Software einen Chargen zustand vor, der zum Verwendungs entscheid passt. Sobald der Verwendungsentscheid fest steht, aktualisiert SAP ERP die Qualitätslage sowie das QM-Informationssystem und stellt die Qualitätskennzahl des Prüfloses für die Lieferantenbeurteilung bereit. Das System aktualisiert auch die Material- und Lieferanteninformationen im Qualitätsinfosatz. So kann beispielsweise nach der Prüflosabwicklung der Status der Lieferbeziehung von Musterlieferung auf Serienlieferung geändert werden. Bestellung Nein Wareneingang Qualitätsmeldung Prüfung Ja Bestand in Qualitätsprüfung Freie Verwendung: Bestand Abb. 4: Prüflosabwicklung im Wareneingang SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 13 In Abhängigkeit vom Verwendungs entscheid kann SAP ERP eine Kette von benutzerdefinierten Folgeaktionen anstoßen, zum Beispiel das Drucken bestimmter Prüfberichte. Rechnungsprüfung Geht eine Rechnung zur Warenlieferung ein, bevor der Verwendungsentscheid über das Wareneingangsprüflos getroffen wurde, können Sie bei der Rechnungsprüfung eine automatische Zahlung verhindern. Mängelrügen Fehler, die der Lieferant oder Hersteller verschuldet hat, können in einer Qualitätsmeldung dokumentiert und über SAP Business Workflow an den zuständigen Bearbeiter weitergeleitet werden. Dieser kann dann verschiedene Maßnahmen einleiten (z. B. die Buchung zum gesperrten Bestand oder den Versand einer Mängelrüge). Reklamationen können auch auf der Website des Lieferanten erfasst werden. Produktion Disposition Bei der Prüfung von Rohstoffen oder Halbfabrikaten wird die geplante Dauer der Eingangsprüfung in der Disposition berücksichtigt. Fertigungsbegleitende Prüfung Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP integriert Qualitätsprüfungen in den Fertigungsprozess (siehe Abbildung 5). Die Anwendung unterstützt verschiedene Produktionsarten – von der auftrags- und losbezogenen Produktion und der Montageabwicklung im Maschinenbau über die Serienfertigung in der Automobilbranche bis hin zur chargenbasierten Prozessfertigung in der Chemie-, Pharma-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Prüfungen können durch unterschied liche Warenbewegungen initiiert werden. Es ist daher möglich, Prüflose automatisch bei der Entnahme einer Materialkomponente oder beim Waren- Automatische Fehlererfassung Prüflos 4711 Qualitätsmeldung Prüfpunkt 1 Merkmal Sollwert Messwert Länge 50,0 mm 49,8 mm Breite 30,0 mm 31,2 mm Abb. 5: Fertigungsbegleitende Prüfung 14 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Maßnahmen eingang eines Produktes für die Pro duktion oder einen Prozessauftrag zu erzeugen. Zur Erzeugung von Prüflosen für fertigungsbegleitende Prüfungen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: •als fertigungsbegleitendes Prüflos bei der Freigabe eines Produktionsauftrags. Hierbei besteht keine Bestandsrelevanz. •als vorgezogenes Prüflos beim Waren eingang. Hierbei besteht jedoch eine Bestandsrelevanz, d. h. der Qualitätsprüfbestand wird über den Verwendungsentscheid des Prüfloses verwaltet. •beim Eingang von Lohnbearbeiter waren aus Fremdbearbeitungsvorgängen. Je nach Softwareeinstellungen besteht hierbei eine Bestandsrelevanz. Probenahme Nach Auswahl eines gültigen Arbeitsplans bzw. Planungsrezepts wird der Stichprobenumfang berechnet und die Arbeitspapiere (z. B. Stichprobenzeichnung, Prüfanweisung und Probeetiketten) werden an zuvor festgelegten Arbeitsplätzen gedruckt. Digitale Signatur Um sicherzustellen, dass ein Mitarbeiter, der Probenahmen freigibt, Ergebnisse erfasst und Verwendungsentscheide trifft, die entsprechende Berechtigung dazu hat, können Sie anhand bestimmter Softwareeinstellungen jeweils eine digitale Signatur (elektronische Unterschrift) des Mitarbeiters verlangen. Prüfergebnis- und Fehlererfassung Prüfergebnisse können für folgende Objekte erfasst werden: •Prüfmerkmale Die Ergebnisse können summarisch, klassifiziert oder als Einzelwerte erfasst werden. •Prüfpunkte Für jedes Prüfmerkmal werden mehrere Prüfungen durchgeführt. Prüfpunkte können benutzerdefiniert sein und falls nötig bereits im Voraus geplant werden. Auch ein Bezug zu Produktionsmengen oder Produktions zeiten ist möglich (z. B. Prüfung an einer Gitterbox/einem Silo, einmal pro Schicht/alle zwei Stunden). •Physische Proben Diese werden entweder im Voraus mithilfe eines Probenahmeverfahrens geplant oder bei Bedarf entnommen. •Teillose Produktionsmengen gleicher Qualität können zusammengefasst werden. •Chargen Prüfergebnisse dienen auch zur späteren Chargenfindung, beispielsweise bei der Auswahl von Produkten bei der Lieferung oder von Teilkomponenten für die Produktion. •Serialnummern Dieses Objekt wird gewählt, wenn die Prüfergebnisse einem Einzelstück zugeordnet werden sollen. Die Serialnummern können dafür aus dem Produktionsauftrag übernommen werden. Fehler können zum Prüfmerkmal, Prüfvorgang oder Prüflos erfasst werden. Statistische Prozesslenkung Die Prüfergebnisse stellen die Grundlage für die statistische Prozesslenkung mittels Qualitätsregelkarten dar. Die Gültigkeit einer Qualitätsregelkarte kann sich über mehrere Prüflose und Produktionsaufträge erstrecken; ihre Warn- und Eingriffsgrenzen werden aus den aktuellen Prüfergebnissen oder aus den Ergebnissen eines Vorlaufs berechnet. Wird eine Eingriffsgrenze überschritten, können Nachrichten und Qualitätsmeldungen erstellt werden. Prüfkosten und Rückmeldungen von Produktionsmengen Beim Erfassen von Prüfergebnissen können Sie auch Produktionsmengen und -kosten an den Produktionsauftrag rückmelden (siehe Abbildung 6). Solche Rückmeldungen steuern den weiteren Produktionsprozess (z. B. die Freigabe von Prüfvorgängen oder anschließende, bislang unerledigte Arbeit). Prüfabschluss Mit dem Verwendungsentscheid wird die Prüfung abgeschlossen. Mitarbeiter mit entsprechenden Berechtigungen können nun Bestandsmengen buchen, Chargen nach ihrer Qualität klassifizieren und Folgeaktionen ausführen. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP stellt für den Verwendungsentscheid eine digitale Signatur zur Verfügung. Abb. 6: Mengenrückmeldung und Prüfpunktbewertung SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 15 Vertrieb Qualitätssicherungsvereinbarung und technische Lieferbedingungen Sie können kundenbezogene Qualitätsunterlagen im Qualitätsinfosatz des Vertriebs hinterlegen. Zusätzlich können Sie darin den Zeitpunkt und die Art der Qualitätsprüfung steuern. Variantenkonfiguration im Kundenauftrag Schon bei der Kundenauftragserstellung können Kunden Qualitätsmerkmale für die gewünschte Variante angeben. Diese Information fließt dann als Prüfvorgabe in alle fertigungsbegleitenden Prüfungen ein. Chargenfindung Wird der Bestand eines Materials in Chargen verwaltet, dann haben Sie über das Qualitätsmanagement mit SAP ERP die Möglichkeit, bei der Lieferung anhand von Chargenmerkmalen die geeigneten Chargen auszuwählen. Die Chargenmerkmale können mit Prüfergebnissen bewertet werden, auch basie rend auf multiplen Spezifikationen. Prüfung zur Lieferung oder zum Warenausgang Prüflose können zum Zeitpunkt der Kommissionierung oder beim Warenausgang erzeugt werden. Nach Auswahl eines geeigneten Prüfplans werden der Stichprobenumfang berechnet und die Arbeitspapiere (Probenahmeanweis ungen, Prüfanweisungen und Proben 16 etiketten) gedruckt. Nach Erfassung der Prüfergebnisse wird die Prüfung durch den Verwendungsentscheid abgeschlossen. Warenausgangszeugnis Beim Warenausgang kann die Übereinstimmung der Prüfergebnisse mit den Kundenvorgaben in einem Qualitäts zeugnis dokumentiert werden. Im Zeugnis können Sie dazu als Prüfvorgaben Prüfmerkmale erfassen, die aus dem Prüfplan stammen oder in der Chargenfindung festgelegt wurden. Form, Inhalt und Versandmedium sind kundenspezifisch und werden aus den Vorgaben des Zeugnisempfängers bei der Kommis sionierung bzw. beim Warenausgan g abgeleitet. Qualitätsdatenaustausch Auf Wunsch werden formatierte Daten eines Qualitätszeugnisses elektronisch versandt und automatisch in ein Prüflos beim Kunden übernommen oder im Internet zum Abruf bereitgestellt. Reklamations- und Retourenabwicklung Kundenreklamationen können im Internet als Qualitätsmeldung erfasst werden. Neben der Dokumentation der Fehler und Maßnahmen können Sie über die Aktivitätenleiste eine Reihe von Folgeaktivitäten durchführen, z. B. Retourenoder Reparaturaufträge abwickeln, Kosten erfassen, Bestandsbuchungen ausführen oder Prüfungen auslösen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Die Nutzungsphase Im Verlauf eines Produktlebenszyklus können Dienstleister das QM mit SAP ERP für die Abwicklung von Prüfungen (Outsourcing) nutzen. Mittels SAP ERP sind Dienstleister in der Lage, Positionen zu identifizieren, Serviceleistungen zu planen und zu bestätigen und Rech nungen für erbrachte Leistungen zu erstellen. Service Variantenkonfiguration im Kundenauftrag Prüflabore, die Prüfungen als Dienstleistung anbieten (Auftragsanalytik), können schon bei der Erstellung eines Kundenauftrags die vom Kunden gewünschten Prüfungen aus Prüfplänen auswählen und in einen Serviceauftrag übernehmen. Prüfung zum Serviceauftrag Eine Auswahl der Prüfungen ist sowohl über die Variantenkonfiguration im Kundenauftrag als auch über die Wahl von Prüfvorgängen im Serviceauftrag möglich. Im Anschluss an diese Auswahl können mit Freigabe des Serviceauftrags Prüflose erzeugt werden. Darauf folgt die Prüfung, für die nun auch Prüfanweisungen und Probeanweisungen gedruckt werden können. Aufwandsbezogene Faktura Nach Rückmeldung der Prüfergebnisse kann der Aufwand für die Prüfungen an den Kunden fakturiert werden. Bestandsführung Bestandskategorien Die Materialwirtschaft teilt Bestände in die folgenden Bestandsarten ein: frei verwendbar, gesperrt und in Qualitätsprüfung. Üblicherweise wird die fest gelegte Menge eines eingegangenen Materials für die Dauer der Wareneingangsprüfung in den Prüfbestand gebucht. Dieser Bestand kann nur im Rahmen der Prüflosabwicklung umgebucht werden, nach dem Verwendungs entscheid beispielsweise in den frei ver wendbaren Bestand. Im Prüflos sind alle Buchungsbelege sichtbar, die mit dem Losbestand in Zusammenhang stehen. Lagerverwaltung Wenn Sie die Warehouse-ManagementAnwendung einsetzen, verwaltet SAP ERP auch die Stichproben des Prüfloses und die Einheiten, die aufgrund des Verwendungsentscheids oder bei der Lagerplatzfindung entstanden sind. Das Prüflos identifiziert jede Einheit und jeden Transportbedarf. Anhand der Einlagerungsstrategie löst die Software den Transport von Stichproben und Teilmengen aus und bucht die Bestände. Handling Unit Management Handling Units können auch als Transporteinheiten verwendet werden. Eine Handling Unit ist eine physische Einheit aus Packmitteln und den darin oder darauf gelagerten Waren. Mit der Software können nicht nur die Materialien, sondern auch die kompletten Handling Units bewegt werden. Qualitätsprüfungen sind daher auch für Handling Units möglich. Chargenverwaltung Die Materialwirtschaft kann Bestände für Chargen führen und frei verwendbare Chargen von Chargen mit gesperrtem Bestand unterscheiden. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP bietet zudem die Überwachung von Chargenhaltbarkeiten und der Termine für wiederkehrende Prüfungen, zusätzlich können Sie den Chargenzustand ändern und Bestandsbuchungen automatisch durchführen lassen (z. B. Buchung in den gesperrten Bestand, wenn die Haltbarkeit überschritten ist). Chargenverfolgung Zweck des Chargenverwendungsnachweises ist es zu ermitteln, aus welchen Rohstoffchargen oder Halbfabrikaten sich die Charge eines Enderzeugnisses zusammensetzt (Top-Down-Analyse) bzw. welche Chargen aus Halbfabrikaten oder Enderzeugnissen aus einer bestimmten Rohstoffcharge bestehen (Bottom-Up-Analyse). Zudem dient der Verwendungsnachweis auch als Grundlage für die Angabe von Prüfergebnissen aus vorgelagerten Produktions stufen (z. B. Halbfabrikate) auf dem Qualitätszeugnis des Endprodukts. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 17 Prüfplanung QUALITÄTSSTRATEGIEN UMSETZEN Als Prüfplaner oder Qualitätsplaner setzen Sie vorgegebene Planungsstrategien in Ihrem Unternehmen um. Dies beinhaltet: •eine lückenlose Prüfplanung mittels FMEA und Produktionslenkungsplan •die Definition des Anlasses, der Art und des Umfangs von Qualitäts prüfungen •die Erstellung und Verwaltung von Plänen als Grundlage für Qualitäts prüfungen •die Verwaltung und Verarbeitung der in den Plänen verwendeten Grunddaten •die Bestimmung des Verfahrens zur statistischen Prozesslenkung Für diese Aufgaben stehen Ihnen die wiederverwendbaren Grunddaten als Bausteine sowie ein vielseitiges Planungswerkzeug zur Verfügung. Durchgängige Prüfplanung: Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse und Produktionslenkungsplan Eine durchgängige Prüfplanung sieht eine integrierte Prüfplanung für die Wareneingangsprüfung und für die fertigungsbegleitende Prüfung vor. Sobald ein neues Produkt entwickelt wird, setzt die Prüfplanung ein. male mit einem hohen Sicherheitsrisiko hervorgehoben. Im zweiten Schritt erfolgt die Übernahme dieser Merkmale in einen Produktionslenkungsplan. Dieser dient der Übersicht über die Prüfungen eines Endprodukts einschließ lich aller Bestandteile sowie als Grundlage für den dritten Schritt, das Führen der operativen Prüf- und Arbeitspläne. Sobald ein Produkt fertiggestellt ist, muss der Lieferant einen lückenlosen Prozess einschliesslich eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses umsetzen. Jede interne oder externe Reklamation muss mit den Vorbeugungs maßnahmen verglichen werden, die während Schritt 1 der lückenlosen Prüfplanung in der FMEA festgelegt wurden. Ein mögliches Ergebnis der Reklamation könnte die Änderung der FMEA und des Produktionslenkungsplans sowie der operativen Pläne sein. Das FMEA-Cockpit bietet die Möglichkeit, durch eine hierarchische Anzeige des Objekts, der Produkte oder Prozesse, auf mögliche Fehler zu prüfen FMEA (Produkt/Prozess)* Verfügbar mit Fehler SAP ERP 6.0 EhP3* Merkmal Beschwerde (8D-Methode) Qualitätsmeldung Fehler Merkmal Control Plan Verfügbar mit SAP ERP 6.0 EhP3* Fehler Merkmal Der Prozess zur durchgängigen Prüfplanung setzt sich aus den folgenden Schritten zusammen: Im ersten Schritt wird in Zusammenarbeit mit Experten aus unterschiedlichen Abteilungen eine FMEA erstellt. Dabei werden die Produkt- und Prozessmerk- Die FMEA ist eine analytische Methode zur frühzeitigen Erkennung und Beseiti gung von möglichen Fehlern und Risiken bei Produkten oder in Prozessen. Im Rahmen des Qualitätsmanagements wird diese Methode für eine vorbeugende Fehlervermeidung angewandt. SAP ERP bietet die nötigen Werkzeuge für die Überwachung sowie ein Cockpit für den Aufbau einer Produkt- oder Prozess-Struktur für die FMEA. Zu den Einsatzgebieten der FMEA zählen die Ursachenanalyse in Six-Sigma-Projekten, die entwicklungsbegleitende Risikobewertung und die betriebliche Qualitätslenkung und -planung. Die FMEA unterstützt zudem die Einhaltung der Norm ISO/TS 16949 (Automobilindustrie). SPC Null-Fehler-Produktion Prüf-/Arbeitsplan Fehler Merkmal * Erfordert die Installation des Adobe Document Servers (ADS) Abb. 7: Durchgängige Prüfplanung gemäß ISO/TS 16949 18 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Fehler Merkmal (siehe Abbildung 8). Mithilfe einer hierarchischen oder verknüpften Struktur kann die gesamte Kette an Fehlerarten, -ursachen und -folgen angezeigt und untersucht werden. Anhand der Risikoprioritätszahl kann die Ursache eines Fehlers bewertet und eingeschätzt werden. Die notwendigen Maßnahmen zur Minderung oder Vermeidung eines Fehlers können ebenfalls mit dem FMEA-Werkzeug verwaltet werden. Außerdem besteht eine Verbindung zwischen der FMEA eines Elements und der unter- und übergeordneten Elemente. Diese Listen beinhalten nicht nur die adressierten Elemente, sondern auch die adressierten Funktionen und Fehler. Dadurch wird sichergestellt, dass das Objekt aus folgenden Gründen hinsichtlich möglicher Risiken untersucht wird: •Eine Funktion kann von der Funktion eines untergeordneten Elements abhängen. •Der Ausfall einer Funktion kann zum Ausfall einer Funktion eines untergeordneten Elements führen. internationaler Standard geforderte lückenlose Prüfplanung gemäß ISO/TS 16949 sichergestellt werden kann. Ein Produktionslenkungsplan beschreibt das gesamte technische und funktionale System, das im Hinblick auf mögliche Risiken und Fehler überwacht oder über prüft wird. Im Wesentlichen beschreibt er dabei die für jede Phase des Projekts durchzuführenden Maßnahmen, darunter auch die Prüfung des Wareneingangs, der Warenbewegungen und der geplanten Prüfungen sowie Qualitätslenkungsvorgänge, die für die Prüfung und Dokumentation aller Prozessergebnisse sorgen (siehe Abbildung 9). Innerhalb der durchgängigen Prüfplanung wird eine FMEA üblicherweise für die Bewertung produkt- und prozess- bezogener Merkmale mit hohem Fehler risiko initiiert. Diese Merkmale werden dann in den Produktionslenkungsplan übernommen, der eine Übersicht über die für bestimmte Produkte und all ihre Bestandteile relevanten Prüfungen enthält. Dies bildet die Grundlage für die Entwicklung von Prüfplänen und Prüfvorgängen im nachfolgenden Produktionsprozess. Auch wenn ein Produkt bereits in einer Serien- oder Massenproduktion verwendet wird, so müssen die zuvor definierten Risiken und der Produktionslenkungsplan überprüft werden. Im Laufe des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses kann eine Anpassung der FMEA oder des Produktionslenkungsplans erforderlich sein. Die Integration des FMEA-Werkzeugs in SAP ERP ermöglicht die Verbindung der FMEA mit zugehörigen Funktionen und Objekten (z. B. mit Katalogen der Fehler- oder Prüfmerkmale) sowie direkt mit einem Produktionslenkungsplan. FMEAs, die nicht mehr in Gebrauch sind, können archiviert werden. Neben der FMEA gibt es auch Funk tionen zur Verwaltung eines Produk tionslenkungsplans, durch die eine als Abb. 8: Beispiel einer FMEA mit Struktur SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 19 Integrierte Prüfplanung Um Qualitätsprüfungen gezielt auf die jeweiligen betriebswirtschaftlichen Abläufe auszurichten, bietet Ihnen die integrierte Prüfplanung die Möglichkeit, unterschiedliche Plantypen zu erstellen und zu bearbeiten: •Prüfplan für Prüfungen bei Warenbewegungen •Arbeitsplan für fertigungsbegleitende Prüfungen in der diskreten Fertigung •Linienplan für fertigungsbegleitende Prüfungen (Serienfertigung) •Planungsrezept für Prüfungen in der Prozessindustrie •Materialspezifikation für die vereinfachte Prüfplanung Pläne, die sich inhaltlich nur leicht unterscheiden, können zu Plangruppen zusammengefasst werden. Unterscheidungsmerkmale innerhalb einer Plangruppe sind beispielsweise die Planverwendung, die Lieferantenzuordnung oder die Gültigkeit bestimmter Los größenintervalle. Abb. 9: Beispiel eines Produktionslenkungsplans Plangruppe Prüfplan 1 Prüfplan 2 Prüfplan 3 Prüfplan 4 Prüfplan 1 Material 1 Material 2 Plankopf Lieferant 1 Lieferant 2 Vorgang 1 Kunde 1 Kunde 2 Vorgang 2 Vorgang 3 Prüfplan 5 Prüfplan 6 Prüfplan 7 Merkmal 1 Merkmal 2 Methode 1 Vorgang 4 Abb. 10: Planstruktur 20 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Planstruktur Ein Plan gliedert sich in die Elemente Plankopf, Vorgang, Merkmal und Prüfmittel, wie in Abbildung 10 illustriert. Plankopf Im Plankopf definieren Sie folgende Informationen: •Material-Planzuordnungen Zuordnung eines Plans zu Materialien, z. B. Zuordnung mehrerer Materialien zu einem Plan, oder mehrerer Pläne zu einem Material. Sie können Prüfpläne zusätzlich zum Material auch einem Lieferanten oder Kunden zuordnen. •Verwaltungsdaten Dazu gehören unter anderem Gültigkeitsdatum, Änderungsstand, verantwortliche Planergruppe, Planverwendung und Bearbeitungsstatus. •Steuerungsdaten Diese beinhalten beispielsweise die Dynamisierungsregel für die Anpassung des Prüfumfangs. •je nach Merkmalstyp qualitative oder quantitative Vorgaben für die Prüfung und Ergebniserfassung festlegen •für jede Planzuordnung zu einem Material, Lieferanten oder Kunden gesonderte Vorgaben festlegen. Sie müssen daher keine redundanten Prüfpläne erstellen, um kunden- oder materialabhängige Sollwerte und Toleranzen zu ändern. •mehrere Vorgaben für zusätzliche Objekte (z. B. Land) definieren, wenn Sie die Eignung eines Produkts oder einer Charge festlegen möchten (z. B. für bestimmte Länder geeignet oder ungeeignet) •die Prüfmittel zur Messung der Merkmalswerte festlegen Vorgang Zu jedem Prüfvorgang können Sie folgende Informationen ablegen: •Vorgangsbeschreibung und Steuerungsparameter für den Vorgang •Verweis auf einen Arbeitsplatz •Vorgaben zur Terminierung und Kalkulation der Prüfkosten •Liste der wichtigen Prüfmittel, Unterlagen und Fertigungshilfsmittel Grunddaten sind wiederverwendbare Bausteine für die Prüfplanung (siehe Abbildung 11). Als Prüfplaner können Sie sich die Arbeit erleichtern, indem Sie diese Daten planen und in Ihre Pläne übernehmen. Merkmal Im Prüfmerkmal können Sie folgende Aktivitäten vornehmen: •eine Merkmalsbeschreibung und die Steuerungsparameter für die Ergebniserfassung angeben •auf eine Prüfmethode, ein Stichproben verfahren oder eine Dynamisierungsregel verweisen Grunddaten zur Prüfplanung Plankopf Material Prüfvorgang Prüfmittel Prüfmerkmal Prüfmerkmal Ein Prüfmerkmal beschreibt, was geprüft werden soll. Sie können ein Prüfmerkmal direkt in einem Plan anlegen oder es als Prüfmerkmalsstammsatz (Stammprüfmerkmal) vordefinieren. Stammprüf merkmale können •in mehreren Plänen oder Material spezifikationen referenziert werden •mit Klassenmerkmalen verknüpft werden, um beispielsweise die Prüfergebnisse einer Charge an die Chargenklassifizierung zu übergeben Prüfmethode Eine Prüfmethode beschreibt, wie ein Merkmal geprüft werden soll. Dokumente, die in einem Dokumentenverwaltungssystem abgelegt sind (z. B. Zeichnungen und Beschreibungen), können zu einer Prüfmethode zugeordnet werden. Prüfmethoden werden wiederum zu Stammprüfmerkmalen oder Prüfmerkmalen in Plänen zugeordnet. Einem Stammprüfmerkmal können Sie mehrere Prüfmethoden zuordnen. •Dynamisierungsregel •Probenahmeverfahren •Standardplan •Arbeitsplatz •Material •Equipment •Andere Hilfs- und Produktionsmittel •Dokument •Stammprüfmerkmal •Prüfmethode •Stichprobenverfahren •Dynamisierungsregel •Katalog Abb. 11: Prüfplanstruktur und die Verwendung von Stammdaten in Prüfplänen SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 21 Katalog Ein Katalog ist eine Zusammenfassung von Codes für inhaltlich zusammengehörige Begriffe. Kataloge erleichtern die einheitliche Beschreibung qualitativer Daten (z. B. Ausprägungen qualitativer Merkmale, Fehlerarten oder Verwendungsentscheide). Zu jedem Katalog können Sie folgende Aktivitäten vornehmen: •Codegruppen mit Codes definieren und mehrsprachige Beschreibungen eingeben •Codes aus einer oder mehrerer Codegruppen auswählen und diese zu einer Auswahlmenge zusammenfassen, um so eine Werteliste für eine bestimmte Situation anzulegen Stichprobenverfahren und Stichprobenplan Das Stichprobenverfahren legt fest, wie der Stichprobenumfang berechnet und das Prüfmerkmal bewertet wird (attribu tiv, variabel oder manuell). Stichprobenverfahren ordnen Sie im Materialstamm oder im Plan auf Merkmalsebene zu. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP unterstützt die gebräuchlichen Stichprobenarten, wie beispielsweise 100%-Prüfung, prozentuale Stichprobe, feste Stichprobe und Stichprobe nach einem Stichprobenplan. Falls die in der Standardsoftware enthaltenen Stichpro benarten und Bewertungsregeln nicht ausreichen, können Sie diese durch eigene selbstdefinierte Funktions bausteine ergänzen. Sie können unabhängige und abhängige Mehrfachstichproben planen und die Prüfergebnisse aus mehreren Stichpro- 22 ben zu einem Prüfmerkmal erfassen. Jede dieser Stichproben kann mehrere Werte enthalten und wird einzeln bewer tet. SAP ERP ermittelt auf Grundlage der einzelnen Stichprobenergebnisse automatisch das Merkmalsergebnis (z. B. nach der Worst-Case-Regel). Einsatzfertige Stichprobenpläne nach ISO 2859-1 für zählende Prüfungen und ISO 3951 für messende Prüfungen sind im Lieferumfang von SAP ERP und allen Upgrades enthalten. Sie können auch eigene Stichprobenpläne gemäß dem Prinzip der annehmbaren Qualitäts grenzlage (AQL – Acceptable Quality Level) erstellen und Regeln für auto matische Stufenwechsel bis hin zum Prüfverzicht definieren. Auch branchenbezogene Verfahren sind umsetzbar. Dynamisierungsregel In Dynamisierungsregeln definieren Sie nach den entsprechenden Standards wie ISO 2859-3 oder nach eigenem Ermessen die Anzahl der Prüfungen und Prüfverzicht-Stufen sowie die Regeln zur Steuerung dieser Stufenwechsel. Der Stichprobenumfang kann dabei zwischen einer 100%-Prüfung und einem Prüfverzicht variieren. Bei Verwendung eines Stichprobenplans wechselt die Software je nach Qualitätslage zwischen normaler, reduzierter und verschärfter Prüfung. Die Prüfstufe wird dann in Abhängigkeit der Prüfergebnisse für Prüflose oder -merkmale gewechselt. Sie können die Dynamisierung der Prüfstufen wahlweise durch Annahme oder Rückweisung des Prüfloses oder der Prüfmerkmale steuern. Zudem haben Sie die SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Möglichkeit, eine Dynamisierungsregel der Prüfart im Materialstamm (Prüfart ebene) oder auf Kopf- oder Merkmalsebene im Plan zuzuordnen. Prüfmittel Prüfmittel sind Einrichtungen, Gegenstände, Unterlagen oder Stoffe, die bei einer Qualitätsprüfung benötigt werden. Sie können entweder feste Bestandteile eines Arbeitsplatzes sein oder aus beweglichen Geräten bestehen. Im Prüfplan können Sie Prüfmittel durch unterschiedliche Stammsätze darstellen, wie Fertigungshilfsmittel (FHM), Material, Equipment oder Dokumente. Der FHM-Stammsatz enthält Verwaltungsdaten und Informationen zu Status, Standort und einer möglichen FHM-Gruppenzuordnung. Bei Verwendung der Klassifizierungsfunktion können Sie zusätzliche Eigenschaften definieren. Sie können vom FHM-Stammsatz auf Dokumentenstammsätze verweisen oder diese als Prüfmittel in den Plänen verwenden. Über die Schnittstellen der Dokumentenverwaltung zu CADSystemen oder zum SAP Archive Link können Sie auf Zeichnungen und sonstige Dokumente zugreifen. Arbeitsplatz Der Arbeitsplatz gibt vor, wo und von wem ein Vorgang ausgeführt werden soll. Auch die verfügbare Kapazität an Personal und Maschinen wird vom Arbeitsplatz aus verwaltet. Indem Sie in Plänen die Arbeitsplätze festlegen, an welchen die Vorgänge ausgeführt werden sollen, schaffen Sie die Voraus setzungen für die Kapazitätsplanung und die Terminierung der Vorgänge. Jeder Arbeitsplatz ist einer Kostenstelle zugeordnet. Die Leistungen an einem Arbeitsplatz werden mit Tarifen bewer tet, die durch die Kostenstellen und Leistungsarten (z. B. Arbeitszeit oder -menge) bestimmt werden. In einem einzigen Schritt können Sie sowohl Prüf ergebnisse als auch erbrachte Leistungen erfassen. Für die Ergebniserfassung oder das Treffen des Verwendungsent scheids können Sie zudem auch arbeits platzbezogene Arbeitsvorräte generieren. Standardplan In einem Standardplan definieren Sie oft benötigte Prüfvorgänge und zugehörige Prüfmerkmale. Ein Standardplan wird auch als Bestandteil von Prüfoder Arbeitsplänen oder als Vorlage verwendet. Planungswerkzeuge •Arbeitsvorräte für die Bearbeitung von Daten innerhalb von Plänen erzeugen (z. B. durch die Auswahl von Plänen, in denen eine bestimmte Dynamisierungsregel oder ein bestimmtes Stichprobenverfahren angewandt wird) •in einem Arbeitsschritt einzelne Vorgänge aus verschiedenen Plänen bearbeiten •komplexe Pläne durch selektives Sperren von Objekten (auf Plankopfoder Vorgangsebene) gleichzeitig bearbeiten •Verwendungsnachweise erstellen (z. B. für FHM, Dynamisierungsregeln, Stichprobenverfahren, Probenahmeverfahren und Auswahlmengen) Vorgangs übersicht •im Dokumentenverwaltungssystem definierte Dokumente in Ihrem eigenen Arbeitsbereich anzeigen (z. B. technische Zeichnungen) Produktstruktur-Browser Mit dem Produktstruktur-Browser können Sie zusammenhängende Objekte in einer Produktstruktur hierarchisch anzei gen. So stellen Sie beispielsweise im Rahmen der Prüfplanung einfach fest, ob zu einem bestimmten Material Pläne oder Materialspezifikationen existieren. Wenn Sie die Produktstruktur weiter öffnen, werden zusätzliche Detailinformationen angezeigt (z. B. Prüfmerkmale und Dokumente). Arbeitsbereich •Änderungsnummer • Stichtag Gültigkeitsbereich •Stichtag • Zeitraum Kontext Block In den folgenden Abschnitten werden die verschiedenen Planungswerkzeuge des Qualitätsmanagements mit SAP ERP erörtert. Dazu gehören die Engineering Workbench, der Produktstruktur-Browser und die Verwendungsnachweise. Engineering Workbench Die Engineering Workbench, wie in Abbildung 12 dargestellt, ist ein leistungs fähiges Werkzeug zur gleichzeitigen Bearbeitung mehrerer Pläne (Arbeitspläne, Standardpläne und Prüfpläne). Die gewünschten Daten werden aus unterschiedlichen Plänen ausgelesen und neu zusammengestellt. Mit der Engineering Workbench können Sie unter anderem: Struktur darstellung Detailsichten Integration mit Dokumentenverwaltung Abb. 12: Prüfplanung mit der Engineering Workbench SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 23 Verwendungsnachweise Ein Verwendungsnachweis zeigt Ihnen die Pläne an, in denen Stammprüfmerkmale, Prüfmethoden und Stichprobenverfahren eingesetzt werden. Massendatenänderungen Mithilfe der Funktion für Massendaten änderungen ist es möglich, Objekte des Verwendungsnachweises (Stammprüfmerkmale, Prüfmethoden oder Stichprobenverfahren) an neue Gegebenheiten anzupassen. Ebenso können Sie mit dieser Funktion im Materialstamm Prüfeinstellungen anlegen und ändern. Änderungsdienst Das QM mit SAP ERP führt für jedes Strukturelement eines Plans eigene Änderungsstände. Bei Änderung mit Änderungsnummer können Sie ermitteln, was zu einem bestimmten Stichtag im Plan enthalten war und zu welchem Stichtag eine Änderung in Kraft tritt. Systemübergreifende Übertragung von Stammdaten Die proprietäre SAP-Technologie für ein Application Link Enabling ermöglicht es Ihnen, bestimmte Grunddaten (z. B. Prüf einstellungen, Prüfmethoden, Prüfmerkmale und Katalog- oder Codegruppen) von einem Quellsystem an ein oder meh rere Zielsysteme zu übertragen. Dadurch können Grunddaten, die bereits in einem Werk verwendet werden, schnell und einfach an ein anderes Werk übertragen werden. 24 Stabilitätsstudien SAP ERP bietet ein umfassendes Planungswerkzeug für Stabilitätsstudien und Haltbarkeitstests. Die spezielle Qualitätsmeldungsart „Stabilitätsstudie“ ist das zentrale Business-Objekt, das in der Anwendung eine Stabilitätsstudie bildet. Die folgenden Objekte, die im Laufe einer Studie angelegt wurden, werden der Qualitätsmeldung zugeordnet: •Eingangsmuster •Stabilitätsstückliste •Verschiedene Belege •Prüflose für Eingangstests •Physische Proben (Stabilitätsprobe für Lagerbedingungen) •Terminplan für Lagerbedingungen mit entsprechenden Prüfplänen •Prüflose für Stabilitätsprüfungen Sie können auch andere Objekte, die in SAP-Anwendungen als BusinessObjekte definiert sind, zur Stabilitätsstudie zuordnen. Mit der BelegflussFunktion für Qualitätsmeldungen lassen sich alle einer Studie zugeordneten Objekte und deren Beziehungen zueinander graphisch darstellen. Im Rahmen einer Studie können Sie verschiedene Arbeitsschritte anstoßen, die im Laufe einer Stabilitätsstudie ausgeführt werden müssen, darunter: •Eingangsmuster anlegen und rückmelden •die Stabilitätsstückliste zuordnen und bearbeiten •Lagerbedingungen festlegen •Terminpläne erstellen und verwalten •Eingangsprüfung starten SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP In einer Stabilitätsstudie ist die Ausführung von Arbeitsschritten mit den Folgeaktivitäten in der Aktivitätenleiste der Qualitätsmeldung möglich. Einzelne Folgeaktivitäten sind einfach zu erweitern und zu ändern – ohne jegliche Softwareänderungen. Derzeit sind für die Arbeitsschritte in einer Stabilitätsstudie ungefähr 20 Folgeaktivitäten verfügbar. Vorteile: •Integrierte Prüfplanung •Weniger Arbeitslast als Folge der modularen, wiederverwendbaren Grunddaten •Leistungsfähige Verwaltung von Prüfdaten mittels Massen bearbeitungswerkzeugen •Parallele Planbearbeitung anhand der Engineering Workbench •Zeit- und Kostenersparnis mit systemübergreifender Übertragung von Daten anhand von Application Link Enabling Qualitätsprüfungen VERLÄSSLICHE ERGEBNISSE ERZIELEN In der Rolle des Qualitätsprüfers ist es Ihre Aufgabe nachzuweisen, ob ein Material vorgegebenen Qualitätsanforderungen entspricht. Mit dem QM mit SAP ERP können Sie diesen Nachweis liefern. Prüfungen können zu fertigungs begleitenden Prüfpunkten, physischen Proben in der Prozessindustrie oder auch automatisch für Warenbewegungen ausgelöst werden. In der Anwendung geplante Prüfungen dienen auch zur Qualitätsdokumentation mittels quantitativer und qualitativer Prüfergebnisse. Zusätzlich können Sie auch einen Datensatz für ungeplante Ereignisse in Form von Fehlerdaten oder Qualitätsmeldungen anlegen. Für alle Aufgaben rund um die Qualitätsprüfung stellen Ihnen SAP ERP und SAP NetWeaver die für die Rolle des Qualitätsprüfers erforderlichen Werkzeuge zur Verfügung, samt benutzerdefinierten Einstellungsmöglichkeiten: •Das SAP NetWeaver Portal ist ein rollenbasiertes Portal mit Arbeitsplätzen, die perfekt auf die Bedürfnisse des Qualitätsprüfers zugeschnitten sind. Dazu zählen die Ergebnis- und Fehlererfassung, Meldungserstellung und -bearbeitung, Rückmeldungen für Produktionsaufträge und Erstellung von Qualitätsberichten. •Die QM-Funktionen in SAP ERP bieten Ihnen zum einen Unterstützung für die Schritte, die für die Erfassung und Dokumentation qualitätsbezogener Daten erforderlich sind, und zum ande ren Werkzeuge für die integrierte Datenbearbeitung und -auswertung. •Im Rahmen der unternehmensübergreifenden Geschäftsabwicklung können Ihre internen und externen Geschäftspartner Prüfergebnisse im Intranet oder Internet erfassen. Prüflosabwicklung Qualitätsprüfungen stützen sich auf die Vorgaben der Qualitätsplanung und liefern wichtige Daten für die Qualitätslenkung (siehe Abbildung 13). Das zentrale Element der Qualitätsprüfung im QM mit SAP ERP ist das Prüflos. Es beinhaltet alle mit der Qualitätsprüfung zusammenhängenden Informationen, wie Prüfvorgaben, Prüfergebnisse und Verwendungsentscheide. Es gibt unterschiedliche Varianten der Prüflosabwicklung. Diese werden im QM mit SAP ERP als Prüfarten definiert (z. B. Wareneingangsprüfung oder fertigungsbegleitende Prüfung). Diese Varianten beinhalten: •die Prüfung mit oder ohne Plan oder mit Materialspezifikation •die Erfassung von Prüfmerkmalsergebnissen und Fehlerdaten •die manuelle oder automatische Vorgabenzuordnung, Stichprobenermittlung und Verwendungsentscheide •die Steuerung von Qualitätsprüfbestandsbuchungen Anlegen Prüflos Zuordnung der Prüfvorgaben Prüfloserzeugung Probenberechnung Ausdruck von Arbeitspapieren Rückmeldung Prüfabschluss Prüfung Erfassung von Fehlerdaten Erfassung von Merkmalsergebnissen Ausführung von Folgeaktionen Aktualisierung QM-Informationssystem Prüfabschluss Aktualisierung Qualitätslage Ermittlung der Qualitätskennzahl Treffen des Verwendungsentscheids Abb. 13: Stufen der Prüflosabwicklung SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 25 Prüflos erzeugung Ermittlung der Prüfvorgaben Proben berechnung Druck der Arbeitspapiere Abb. 14: Prüfloseröffnung Prüfloseröffnung Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP erzeugt Prüflose in der Regel automatisch (siehe Abbildung 14), Sie können dies aber auch manuell vornehmen. Prüflose werden beispielsweise bei folgenden Anlässen eröffnet: •Warenbewegungen (z. B. Wareneingang, Warenausgang, Umlagerung und Rücklieferung vom Kunden) •Terminüberwachung von Chargen (wiederkehrende Prüfung) •Freigabe von Produktions-, Prozess-, Instandhaltungs- und Serviceaufträgen, Fertigungsversionen •Lieferungserstellung im Versand Bei der Prüfung nach Plan wählt SAP ERP die entsprechenden Prüfvorgaben aus (z. B. Prüfplan oder Materialspezifi kation). Hat ein Kunde individuelle Anfor derungen an ein Produkt, so können diese aus der Variantenkonfiguration oder der Chargenfindung in die Prüfung übernommen werden. Die Prüfvorgaben sind die Grundlage für den Druck der Arbeitspapiere und die Erfassung der Prüfergebnisse. Beispiele für Arbeitspapiere und deren Inhalt: •Probeziehanweisungen enthalten die Informationen, die für die Probenahme und für die Verteilung der Proben auf Arbeitsplätze oder Labore erforderlich sind. 26 •Probenetiketten werden für die Beschriftung von physischen Proben verwendet. •Prüfanweisungen beinhalten Informationen über Prüfmittel und Prüfmerkmale für jeden Prüfvorgang und legen die Prüfmethoden, -vorgaben und den Stichprobenumfang für jedes Prüfmerkmal fest. Qualitätsprüfer können zu den Prüfanweisungen Prüfergebnisse erfassen. Prüfung Im Rahmen einer Prüfung können Sie folgende Aktivitäten vornehmen: •Prüfergebnisse zu Merkmalen erfassen, bewerten und abschließen •Fehlerdaten und Qualitätsmeldungen erfassen •Leistungen rückmelden Wenn Sie elektronische Prüfmittel an SAP ERP anbinden, können die Prüfergebnisse direkt übernommen werden. Prüfergebnisse können auch zu Serialnummern und Chargen erfasst werden, zudem haben Sie die Möglichkeit, die in SAP ERP erfassten Prüfergebnisse an die Chargenklassifizierung zu übermitteln. Flexible Spezifikationen Mit flexiblen Spezifikationen lassen sich Spezifikationsdaten bei der Eröffnung eines Prüfloses oder während der Ergebniserfassung beeinflussen. Durch flexible Prüfvorgaben können Sie die SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP relevanten Prüfmerkmale aus einer Liste möglicher Prüfungen auswählen und die vorliegenden Vorgaben nach Bedarf anpassen. In der SAP-ERPAnwendung ist dieser Prozess als Standardeinstellung für Prüflose mit Bezug zu Stabilitätsstudien festgelegt. Jedoch ist er durchaus auch für andere Szenarios denkbar, in denen Prüfungen nicht vollständig im Voraus geplant werden können, beispielsweise bei: •Prüfungen im Rahmen von Dienstleistungen •Prüfungen von Reklamationen •Prüfungen für Stabilitätsstudien Ein Prüfplan oder Arbeitsplan mit Prüfmerkmalen ist dabei in allen Fällen die Grundlage für einen Maximalprüfplan; die passenden Merkmale werden dann während der flexiblen Spezifikation ausgewählt. Die Aktivierung für weitere Prozesse – zusätzlich zur Stabilitätsstudie – erfolgt durch die Implementierung entsprechen der Business Add-ins oder Kunden erweiterungen. Prüflosabschluss Nach Abschluss der Ergebniserfassung oder Abbruch der Prüfung treffen Sie den Verwendungsentscheid für das Prüflos (siehe Abbildung 15). Wenn keine Prüfmerkmale rückgewiesen und keine Fehler erfasst wurden, ist auch ein automatischer Verwendungsent- Treffen des Verwendungs entscheids Ermittlung der Qualitäts kennzahlen Aktualisierung Qualitätslage Folgeaktionen Abb. 15: Prüflosabschluss scheid möglich. Ist ein Material als dokumentationspflichtig gekennzeichnet, muss der Verwendungsentscheid kommentiert werden, falls die Prüfung abgebrochen wurde oder der Verwendungsentscheid von der Bewertung der Prüfergebnisse abweicht. Bestandsbuchung Bei Materialien, die über ein Prüflos in den Qualitätsprüfbestand gebucht wurden, ist eine Buchung aus diesem Bestand nur über den Verwendungsentscheid möglich (z. B. Buchung in den frei verwendbaren Bestand oder Rücklieferung an Lieferanten). Qualitätskennzahl Wenn der Verwendungsentscheid getroffen wurde, ermittelt SAP ERP anhand eines in den Prüfeinstellungen des Materialstammsatzes vorgegebenen Verfahrens die Qualitätskennzahl für das Prüflos und aktualisiert die Lieferantenbeurteilung. Qualitätslage Die Qualitätslage wird fortgeschrieben und je nach Lage werden auch die Prüfstufen für die nächste Prüfung festgelegt. Folgeaktionen Der Verwendungsentscheid kann eine Kette von automatischen Folgeaktionen auslösen, wie das Versenden einer Meldung an den Einkauf bei Rückwei- sung des Prüfloses. Außerdem erfolgt im QM-Informationssystem die Aktualisierung der statistischen Daten zum Prüflos. SAP ERP protokolliert alle Benutzeraktionen mit Name, Datum und Uhrzeit und macht dadurch alle Handlungen eindeutig nachvollziehbar. Zudem können Sie bei chargengeführten Materialien ein elektronisches Chargenprotokoll erstellen. Berechtigung für den Verwendungsentscheid Der Verwendungsentscheid hat weit reichende Folgen. Durch materialspe zifische Berechtigungen und digitale Signaturen können Sie sicherstellen, dass nur berechtigte Benutzer Ver wendungsentscheide treffen. Quality Inspection Engine Anhand der Quality Inspection Engine haben Sie die Möglichkeit, Qualitätsprüfungen in verschiedene SAPAnwendungen der SAP Business Suite sowie in Anwendungen von Fremd anbietern zu integrieren. Die Quality Inspection Engine ergänzt die umfassende Qualitätsmanagement-Software von SAP ERP und ist für den Einsatz in einer heterogenen Systemlandschaft gedacht. Sie ist serviceorientiert und unterstützt dadurch neue Prozesse, wie die Durchführung von Prüfungen bei Einsatz einer dezentralen Lagerverwaltung mit SAP SCM. Die Quality Inspection Engine wird in der Regel für die Ausführung von Prüfungen durch QM-fremde Anwendungen eingesetzt. So sind beispielsweise in der Anwendung SAP Extended Warehouse Management Qualitätsprüfungen mittels der Funktionen der Quality Inspection Engine möglich. Prüfdaten können dann an eine Anwendung weitergeleitet werden, die erweiterte Funktionen für Qualitätsprüfungen bein haltet, wie zum Beispiel SAP ERP, eine SAP-fremde QM-Anwendung oder ein auf einem internen oder auch externen System betriebenes Laborinformations- und Managementsystem. Prüfergebnisse Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP kennt zwei Formen von Prüfergebnissen (siehe Abbildung 16): •Ergebnisse der geplanten Prüfung von Prüfmerkmalen (Merkmalsprüfergebnisse) •bei der Prüfung festgestellte Fehler (Fehlerdaten) In der Regel werden Merkmalsprüfergebnisse für jeden Vorgang erfasst. Dazu müssen Prüfvorgaben dem Prüflos zugeordnet und die Stichproben berechnung abgeschlossen sein. Zu einem Prüflos mit Plan können Sie sowohl Merkmalsprüfergebnisse als auch Fehlerdaten erfassen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 27 Bei einer Rückweisung von Merkmalen ist eine automatische Erstellung von Fehlerdatensätzen möglich. Zusätzlich können in einer Prüfung ohne Prüfvorgaben ebenfalls Fehler erfasst werden. Merkmalsergebnisse Die Erfassung und Bewertung von Merkmalsergebnissen richtet sich nach den Prüfvorgaben. Merkmalstypen Sie können Prüfergebnisse zu folgenden Merkmalstypen erfassen: •qualitative Merkmale Nicht-numerische Merkmalswerte oder aus diesen Werten abgeleitete Variablen •quantitative Merkmale Messwerte oder aus diesen Werten abgeleitete Variablen Erfassungsformen Je nach Detailwunsch gibt es zu einem Merkmal folgende Erfassungsformen: •summarische Werte – zum Beispiel der Mittelwert und die Standardabweichung mehrerer Messwerte oder eines einzelnen Messwerts •klassierte Werte – Anzahl der Ergebnisse innerhalb von Werteklassen •Einzelwerte – zum Beispiel mehrere Messwerte (zusätzlich zu den Einzelwerten können Sie auch die Serialnummern der zu prüfenden Positionen vermerken). Zusatzfunktionen Im Rahmen der Ergebniserfassung können Sie außerdem: •ungeplante Merkmale definieren •bedingte Merkmale bearbeiten. Hierbei handelt es sich um geplante Merkmale, die nur dann geprüft wer- Erfassung von Prüfergebnissen ungeplant geplant Fehlerdaten Merkmalsergebnisse Defect Data •Defect Type •Defect Location •Cause Aktivierung einer Qualitätsmeldung Qualitatives Merkmal Qualitätskontrolle Abb. 16: Formen von Prüfergebnissen 28 Quantitatives Merkmal SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP den müssen, wenn ein zugehöriges Leitmerkmal entweder angenommen oder rückgewiesen wurde. •Prüfergebnisse zu Merkmalen erfassen, die sich im Prüfverzicht befinden •Ergebnisse anhand von Formelmerkmalen berechnen. Bei Formelmerkmalen werden die Ergebnisse mittels der Ergebnisse anderer Merkmale berechnet. Stichproben Wenn das Stichprobenverfahren unabhängige Mehrfachstichproben vorsieht, können Sie zu jedem Prüfmerkmal Ergebnisse zu mehreren Stichproben erfassen. Die Anzahl der Stichproben kann dabei die im Stichprobenverfahren angegebene Anzahl überschreiten. Bei einer Attributprüfung können Sie auch abhängige Doppel- und Mehrfachstichproben planen. Liegt das Ergebnis der aktuellen Stichprobe zwischen der Annahme- und Rückweisezahl, wird der Stichprobenumfang entsprechend dem Stichprobenplan erhöht. Nachdem Sie die Ergebnisse zu dieser neuen Stichprobe erfasst haben, wird diese anhand der aktualisierten Bewertungsparameter erneut bewertet. Bewertung Sie können Merkmalsprüfergebnisse verschiedener Prüfvorgänge rückmelden. Während der Ergebniserfassung durchläuft ein Prüfmerkmal eine Reihe von Statusänderungen. Die Funktion zur Berechtigungsverwaltung steuert die Berechtigung hinsichtlich Ergebniserfassung, -bewertung und -abschluss. Um speziellen Sicherheitsanforderungen nachzukommen (z. B. GMP – Good Manufacturing Practices), kann eine digitale Signatur erforderlich sein. Zur Annahme oder Rückweisung eines oder mehrerer Prüfergebnisse stehen folgende Bewertungsmodi zur Verfügung: •manuelle Bewertung •Attributprüfung basierend auf der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder der Fehleranzahl •Entscheid anhand der Ausprägungscodes qualitativer Merkmale •Entscheid anhand des Toleranzbereichs qualitativer Merkmale •Variablenprüfung mit einseitig oder beidseitig begrenztem Toleranzbereich •Bewertung basierend auf den Eingriffsgrenzen einer Qualitätsregelkarte Merkmale mit unabhängigen Mehrfachstichproben werden auf Stichprobenebene bewertet, zum Beispiel nach den Prinzipien Worst Case, Last Case oder Best Case. Prüfpunkte können ebenfalls bewertet werden. Prüfpunkte Mithilfe von Prüfpunkten ist es möglich, ein Merkmal mehrfach zu prüfen. In SAP ERP können Sie mehrere Prüfpunkte festlegen, beispielsweise: •zeitabhängig (z. B. eine Prüfung jede Stunde) •mengenbezogen (z. B. eine Prüfung nach 100 produzierten Einheiten) •frei definiert (z. B. eine Prüfung pro Schicht) Verteilungsfunktionen Im Anschluss an die Ergebniserfassung ermittelt die Software zu allen Prüfmerkmalen den Anteil fehlerhafter Einheiten und schätzt anhand dieser Informationen den Anteil fehlerhafter Einheiten im Prüflos. Die gebräuchlichsten mathematischen Verteilungsmethoden (Normal-, Binominal- und PoissonVerteilung) werden dazu bereitgestellt. Statistik Innerhalb der Ergebniserfassung sind folgende grafische Darstellungen integriert: •Ein Histogramm stellt die Häufigkeitsverteilung der Stichprobenergebnisse als Balkendiagramm dar. In dieser Grafik können Sie typische und extreme Werte einer Stichprobe erkennen, ebenso wie die Lage, Streubreite und Form der Verteilung. •Der Run-Chart zeigt den Verlauf der Messwerte eines Merkmals innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens in einem Liniendiagramm. Sie können darin die Streuung sowie systematische Lageveränderungen erkennen und Trends aufzeigen. •Die Qualitätsregelkarte zeigt den zeitlichen Verlauf von Merkmalswerten im Produktionsprozess zusammen mit Warn- und Eingriffsgrenzen. Prozessoptimierte Ergebniserfassung Arbeitsvorräte Personalisierte Arbeitsvorräte unterstützen die flexible Selektion von Prüflosen. Beispiele für entsprechende Arbeitsvorräte: •Ergebniserfassung zu Proben während Laborprüfungen •Ergebniserfassung zu Equipments oder technischen Plätzen während Kalibrierprüfungen Tabellarische Ergebniserfassung Prüfergebnisse können wie folgt in tabellarischer Form erfasst werden: •Merkmalsbearbeitung zu mehreren Prüflosen Sie erfassen Ergebnisse zu Prüfmerk malen, die in mehreren Prüflosen enthalten sind. In der Erfassungstabelle werden die im Arbeitsvorrat ausgewählten Prüflose in Spalten, die Merkmale in Zeilen angezeigt. •Bearbeitung mehrerer Prüfpunkte eines Vorgangs Sie erfassen Ergebnisse für mehrere Prüfpunkte eines Vorgangs. In der Erfassungstabelle werden die Prüfmerkmale in Spalten, die zugehörigen Prüfpunkte in Zeilen angezeigt. •Bearbeitung von Stammprüfmerk malen zu allen Prüflosen Sie erfassen die Ergebnisse eines bestimmten Stammprüfmerkmals zu allen Prüflosen. In der Erfassungstabelle werden die Prüflose für das gewählte Stammprüfmerkmal in Zeilen angezeigt. Ergebniskopie Die Funktion „Prüfergebnisse kopieren“ zeichnet sich durch folgende Punkte aus: •Sie übernimmt Prüfergebnisse aus einem Quellprüflos in ein Zielprüflos. •Sie ist äußerst flexibel und kann bedarfsgerecht angepasst werden. •Sie unterstützt verschiedene Geschäftsprozesse. •Sie wird den Anforderungen mehrerer Branchen gerecht. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 29 Diese Funktion dient zur Übernahme von Ergebnissen aus Vorgängerversionen entlang der Produktionskette (ElternKind-Beziehungen) und zur Ausführung jeglicher Art von wiederkehrenden Prüfungen, darunter: •regelmäßige Chargen-Nachtests Nicht alle Merkmale müssen erneut geprüft werden, jedoch sollten alle Werte der Anfangsprüfung in jedem Prüflos ersichtlich sein. •Kalibrierprüfungen Während der Prüfung von Equipments oder technischen Plätzen sollten einige Werte des .vorherigen Prüfloses als neuer Ausgangspunkt herangezogen werden •Stabilitätsstudien Einige Ergebnisse der Anfangsuntersuchung sollten bei der Durchführung planmäßiger Prüfungen immer verfügbar sein. •fertigungsbegleitende Prüfungen Ergebnisse früherer Prüfpunkte sollten ausgewählt und in den nächsten Prüfpunkt übernommen werden. Die Funktion zur Übernahme von Prüfergebnissen bietet Ihnen bei der Umsetzung des Prüfprozesses wie folgt Unterstützung: •spart Zeit bei der Prüfabwicklung •ist für ein breites Spektrum an Prozessen anwendbar •erhöht die Transparenz und Genauigkeit der Prüfdaten •verhindert manuelle Fehler durch automatische Datenübernahme •stellt die Rückverfolgung über nommener Daten sicher (Anwendungsprotokoll) 30 Eingabeverarbeitung Während der Ergebniserfassung kann mittels eines Business Add-ins eine Funktion zur Umrechnung von Werte eingaben anhand eines vorgegebenen Verfahrens aktiviert werden. Der Eingabewert kann unter anderem wie folgt bearbeitet werden: •Ausgabe eines durch Formelum rechnung aus der Originaleingabe berechneten Werts •Ausgabe wie Eingabe •Ausgabe des signifikant gerundeten Werts statt Originaleingabe •Ausgabe der Nachweis- und Bestimmungsgrenze statt Originaleingabe Der ursprünglich eingegebene Wert (inklusive der eingegebenen Dezimalstellen) wird zusätzlich gespeichert (Originalwert). Vorgangsabschluss Sie können die Vorgänge in einem Prüflos individuell oder gemäß den Anforderungen abschließen. Dadurch wird der exakte Prüfablauf zu einem Prüflos dokumentiert. Nach der Aktualisierung eines Vorgangs können Folgeaktionen in Abhängigkeit Ihrer Anwendungseinstellungen automatisch ausgelöst werden. Sie können diese Funktion im Customizing aktivieren. Vier-Augen-Prinzip Das Vier-Augen-Prinzip beruht auf dem Konzept, dass die Bearbeitung der Prüflose von mehr als einer Person vorgenommen werden soll bzw. muss. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP So ist beispielsweise ein Mitarbeiter für die Eingabe der Ergebnisse zu den Merkmalen verantwortlich, während ein weiterer Mitarbeiter diese Merkmale validiert und abschließt. Die Ergebnisse müssen daher von mindestens zwei Personen geprüft werden. Das VierAugen-Prinzip kann das Fehler- oder Missbrauchsrisiko mindern und unterstützt Sie bei der Einhaltung von Vorschriften. Die Aktivierung dieser Funktion erfolgt über die Implementierung eines zugehörigen Business Add-ins, welches die folgenden Funktionen bereitstellt: •Eingabe und Analyse von Prüfmerkmalsergebnissen durch zwei verschiedene Benutzer •Möglichkeit zum zwangsweisen Abschluss eines Merkmals SAP bietet eine Beispielimplementierung dieser Funktion, so dass Sie sie wie im Lieferumfang enthalten umgehend verwenden können. Wahlweise können Sie sie auch wunschgemäß anpassen. Internetgestützte Qualitätsprüfung Das Internet bietet Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Ergebniserfassung, so zum Beispiel für Abnahmeprüfungen. Sie ermöglichen Ihrem Lieferanten den Zugriff auf eine bestimmte Internetbzw. Intranetseite, die spezielle Berechtigungen erfordert. Der Lieferant erfasst die Prüfergebnisse direkt im Internet und sichert die Eingaben. Ihre SAPERP-Anwendung kann diese QM-Daten somit weiter verarbeiten. Des Weiteren stellt SAP ein rollenbasier tes Portal mit Arbeitsplätzen zur Verfügung, die speziell auf die Bedürfnisse des Qualitätsprüfers zugeschnitten sind (siehe Abbildung 17). Es unterstützt die wichtigsten Aufgaben eines Qualitäts prüfers: •Ergebniserfassung •Fehlererfassung •Meldungserfassung und -abwicklung •Rückmeldung von Fertigungs aufträgen mit Fehlererfassung •Qualitätsberichte Personalisierte Arbeitsvorräte dienen als Auslöser für den effizienten Abschluss von Aufgaben. Die Rolle sieht einen schnellen Zugang zu allen relevanten Qualitätsdaten sowie eine vereinfachte Benutzungsoberfläche vor. Zudem ermöglicht sie unmittelbar nach Fest- stellung von Problemen oder Ausnahmen das Auslösen von Benachrichtigungen. Darüber hinaus unterstützt die Rolle den Qualitätsprüfer bei der Überwachung und Messung der wichtigsten Qualitätskennzahlen unter Zuhilfenahme grafischer Werkzeuge. Anbindung von Messgeräten oder externen Systemen Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP hält Schnittstellen bereit, durch die externe Systeme innerhalb der Qualitätsprüfung angebunden werden können. Tastaturschnittstelle Tastaturschnittstellen konvertieren die Messwerte in Tastatureingaben. Prüfmittel wie elektronische Messschieber, Barcode-Lesegeräte oder Laborwaagen können Sie über eine Tastaturweiche anschließen. Auf dem Markt sind verschiedene Schnittstellenboxen verfügbar, die sich in Anzahl und Art der anschließbaren Prüfmittel unterscheiden. PC-Schnittstelle Über die Dateiübertragung können Sie Prüfergebnisse von einem Messgerät in die entsprechenden Ergebnisfelder in SAP ERP übertragen. Treiberprogramme ermöglichen Ihnen das Auslösen der Ergebnisübernahme sowohl durch externe Systeme als auch aus der Ergebniserfassungsfunktion in SAP ERP. SAP stellt Beispiele für die Treiberprogramme zur Verfügung. Inspection Data Interface Die Schnittstelle QM Inspection Data Interface (QM-IDI) gewährleistet den Datenaustausch mit externen Qualitätssytemen wie beispielsweise computergestützten Qualitätssicherungssystemen (CAQ – Computer-aided Quality Assurance) und Laborinformations- und Managementsystemen (LIMS). Sie wird für die Prüfabwicklung in externen Systemen verwendet. Bei der Prüfplanung entscheiden Sie, in welchem System ein Prüfvorgang abge wickelt werden soll. Die Prüfvorgaben werden während der Prüfloserzeugung in SAP ERP an das externe System übertragen. Nach der Ergebniserfassung im externen System werden die Prüfergebnisse oder Verwendungsentscheide in SAP ERP rückgemeldet. Eine Zertifizierung des externen Systems für die Schnittstelle schützt Ihre IT-Investitionen. Abb. 17: Beispiel des Portal-gestützten Arbeitsplatzes für Qualitätsprüfer SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 31 Statistical Data Interface Die Schnittstelle QM Statistical Data Interface (QM-STI) verbindet die QMFunktionen aus SAP ERP mit externen Auswertungssystemen. Dadurch können Sie Auswertungen vornehmen, die nicht von den Statistikfunktionen in SAP ERP für die Ergebniserfassung unterstützt werden (Qualitätsregelkarten, Histogramme und Prozessfähigkeits indizes). Anhand eines von SAP definier ten Formats können erfasste Prüfer gebnisse aus der QM-Funktion in SAP ERP an das externe Auswertungssystem übertragen werden. Fehlerdaten werden mit Bezug zu einem Prüflos, Prüfvorgang oder Prüfmerkmal erfasst. Dafür sind keine Prüfvorgaben nötig. Liegt ein Prüfplan vor, können die Fehlerdatensätze einem im Plan enthaltenen Prüfmerkmal zugeordnet werden. Das QM mit SAP ERP schlägt dann eine auf das Material, den Arbeitsplatz oder den Benutzer zugeschnittene Fehlererfassung vor. QM-STI ermöglicht sowohl die manuelle statistische Analyse von Prüfergebnissen aus SAP ERP als auch die Festlegung eines automatischen Starts für vordefinierte statistische Analysen. Ein Fehlerdatensatz kann in eine Qualitätsmeldung umgewandelt werden. Somit steht Ihnen das komplette Funktionsspektrum des Meldungswesens zur Verfügung (z. B. die Anbindung an den Workflow). SAP Manufacturing Integration and Intelligence (SAP MII) Die Anwendung SAP Manufacturing Integration and Intelligence integriert Fertigungssysteme mit SAP ERP. Sie können damit direkt mit Web-basierter Benutzeroberfläche auf QM-Daten in SAP ERP zugreifen. Weitere Details dazu finden Sie im Abschnitt „SAP Manufacturing Integration and Intelligence für Qualitätsanalysen”. Fehlerdaten Die Fehlererfassung liefert Informationen zur Qualitätslenkung und Prozessoptimierung. Sie ermöglicht ParetoAnalysen der Fehlerarten und -ursachen gemäß deren Gewichtung oder Häufigkeit und liefert Erfahrungswerte für Risikokennzeichen in der FMEA. 32 Qualitative Fehlerdaten können Sie mithilfe katalogisierter Terminologie (z. B. Fehlerart, Fehlerort oder Fehlerursache) und zusätzlichem Text beschreiben. Probenverwaltung Um Proben verwalten zu können, muss im Qualitätsmanagement mit SAP ERP die Funktion Probenverwaltung aktiv sein. Hierfür wird für jede physische Probe ein Probendatensatz angelegt. Dieser enthält folgende Informationen zur Probe: •Probennummer •Probenart, z. B. Probe aus dem Wareneingang, der Produktion oder zu einer Kundenreklamation •Probentyp, z. B. Entnahmeprobe, Mischprobe oder Rückstellprobe •Informationen zur Probenahme mit Daten zur Probenherkunft, z. B. Material, Charge, Materialbeleg und Auftrag SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP •Detailangaben zur physischen Probe, z. B. Prüflos oder Aufbewahrung •Bearbeitungsstatus der physischen Probe Wenn der Prüfplaner ein Probenahmeverfahren festlegt und es dem Prüfplan, Arbeitsplan oder Planungsrezept zuordnet, werden zum Prüflos automatisch Probendatensätze angelegt. Im Probenahmeverfahren definieren Sie folgende Informationen: •Art und Anzahl der Proben – Entnahmeproben (einstufige Probenahme) – Entnahme- und Mischproben (zweistufige Probenahme) – Rückstellproben (zur Aufbewahrung für spätere Prüfungen) •ob die Anwendung physische Proben auf Grundlage der Losgebindeeinheit und Losmenge berechnen soll •ob die Probenahme gesondert zu quittieren ist Bearbeitung physischer Proben Abbildung 18 stellt die Planungs- und Bearbeitungsarten für physische Proben dar. Probeziehanweisung Für eine geplante Probenahme kann man bei der Prüfloseröffnung eine Probeziehanweisung drucken. Die Anweisung enthält Informationen des Prüfplans und des Probenahmeverfahrens hinsichtlich der Entnahme, Bearbeitung und Verteilung von Proben an Arbeitsplätzen oder in Laboren. Probenahme Legt die Anwendung Probendatensätze zum Prüflos an, so ordnet sie eine eindeutige Probenahmenummer zu. Anhand dieser Nummer können Sie feststellen, welche physischen Proben aus dem Prüflos entnommen und wie viele Mischund Rückstellproben gebildet wurden. Sie können die Probenahme mit folgenden Funktionen bearbeiten: •Quittierung der Probenahme und Freigabe der Proben Sie können bestimmen, ob eine Probenahme quittiert werden muss. Mit einer Quittierung werden alle zu dieser Probenahme gehörenden Proben freigegeben. Dafür ist unter Umständen eine digitale Signatur erforderlich, die gewährleistet, dass nur entsprechend berechtigte Personen eine Probenahme quittieren können. •Etikettendruck Sie können den Etikettendruck für physische Proben auslösen, ein Barcodedruck der Etiketten ist dabei möglich. Prüfung von Proben Die physischen Proben erscheinen automatisch im Arbeitsvorrat für die Ergebniserfassung. Sofern es deren Status erlaubt, können Sie die Proben umgehend bearbeiten. Bewertung Nachdem alle Prüfvorgänge durchgeführt und alle Prüfergebnisse erfasst wurden, müssen die physischen Proben je nach Vorgang (Annahme oder Rückweisung) bewertet werden. Sind alle physischen Proben des Prüfloses bewertet, treffen Sie den Verwendungs entscheid für das Prüflos. Ungeplante Proben Mit dem Qualitätsmanagement in SAP ERP können auch ungeplante Proben verwaltet werden. Dazu können Sie folgende Aufgaben ausführen: •die physischen Proben manuell ohne Bezug zu einer existierenden Probenahme oder einem Prüflos erzeugen Anlage Geplante physische Proben Ungeplante physische Proben Manuelle Prüflose •Automatische ANlge von physischen Proben bei Loserzeugung •Manuelle Anlage von physischen Proben •Manuelle Probenahme mit Bezug zu einem bestehenden Prüflos Vorteile: •Integration in die Prozesse des Produkt lebenszyklus und der Logistikkette •Echtzeitdaten, die für Mitarbeiter nachvollziehbar sind und rechtlichen Anforderungen entsprechen •eine existierende Probenahme durch die Erzeugung zusätzlicher physischer Proben erweitern •manuell eine neue Probenahme anlegen, mit Bezug zu einem existierenden Prüflos, Produktionsauftrag, Prozessauftrag oder zu einer Fertigungsversion Um Prüfergebnisse für ungeplante physischen Proben erfassen zu können, müssen Sie manuell Prüflose anlegen. Mit dieser Funktion können Sie folgende Aufgaben ausführen: •die Stabilität von Rückstellproben untersuchen •Proben von Mitbewerbern prüfen •Proben aus einer Kundenreklamation prüfen •Manuelle Anlage von Prüflosen zu bestehenden physischen Proben Abb. 18: Planungs- und Bearbeitungsarten für physische Proben SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 33 Qualitätszeugnisse VERLÄSSLICHKEIT SCHWARZ AUF WEISS – AUF PAPIER ODER DIREKT IM INTERNET Zeugnisabwicklung im Vertrieb Ihr Unternehmen stellt hochwertige Produkte her. Als Qualitätsmanager liegt es an Ihnen, Ihren Kunden die Qualität Ihrer Waren zu bescheinigen. Das Qualitätszeugnis erfüllt dabei all Ihre Anforderungen – ob Analysezerti fikate in der Chemie- oder Pharma industrie, Konformitätszertifikate, Prüfzeugnisse, Werksprüfzeugnisse oder Prüfzeugnisse für Materialprüflabore in der Stahlindustrie. Zusätzlich zur herkömmlichen Ausgabe form für Zeugnisse (Drucker oder Fax) können Sie Ihren Kunden Zeugnisse im Internet zugänglich machen oder Ihnen die Zeugnisdaten zur Weiterbearbeitung elektronisch übertragen. Flexible Zeugnisplanung In der Zeugnisplanung legen Sie das Layout und den Inhalt eines Zeugnisses fest. Das Formular bestimmt dabei das Layout des Dokuments, d. h. Aussehen und Logo. Den Inhalt können Sie in der Zeugnisvorlage definieren. Durch das Produkt: Charge: Ch: Ch: RAW01 R1-1 R10 R11 Produkt: SEMI01 Charge: S1-1 Produkt: Charge: Ch: Ch: RAW02 R2-2 R10 R11 Produkt: SEMI02 Charge: R2-1 Ch: S20 flexible Zusammenspiel von Zeugnisvorlage und Formular gelingt es Ihnen bereits mit wenigen Formularen, den vielfachen Anforderungen gerecht zu werden. In der Zeugnisvorlage legen Sie für jedes Merkmal die Datenherkunft fest. Sie können im Zeugnis zu jedem Merkmal Texte (z. B. Prüfmethoden) und Werte (Vorgabewerte und Prüfergebnisse) hinzufügen. SAP ERP wählt die Daten aus Prüflosen, Chargenspezifikationen oder Merkmalsstammsätzen aus. Merkmalstexte können auch direkt aus der Zeugnis vorlage entnommen werden. Für die Datenaufbereitung werden nur Prüflose berücksichtigt, die bestimmte, in der Zeugnisvorlage festgelegte Selektionskriterien erfüllen. Dies ermöglicht die Auswahl von Prüflosen, die beispielsweise eine vordefinierte Qualitätskennzahl erreicht haben. Liegen zu einem Merkmal aufgrund eines Prüfverzichts keine Prüfergeb- nisse vor, sucht SAP ERP mittels vorgegebener Strategien nach anderen Datenquellen. Sie können die in SAP ERP enthaltenen Datenbeschaffungsfunktionen und Ersatzstrategien durch die Programmierung von Funktionsbausteinen erweitern. Anhand des Formularstammsatzes können Sie Zeugnisse firmenspezifisch und dem Verwendungszweck entsprechend gestalten. Vereinfacht wird dieser Prozess durch Beispiele, die von SAP ERP auf Basis von SAPscriptFormularen und Adobe-Formularen (PDF-basiertes Druckformular) bereitgestellt werden. Neben dem Druck von Merkmalen, die direkt mit dem Produkt verknüpft sind, für das das Zeugnis ausgestellt werden soll, können Sie auch definieren, welche Merkmalsdaten (aus Rohstoffen und Halbfabrikaten im Endprodukt) auf dem Zeugnis erscheinen sollen (siehe Abbildung 19). Produkt: RAW03 Charge: R3-1 Ch: R30 Produkt: Charge: Ch: Ch: SEMI3-1 S3-1 S31 S32 Produkt: Charge: Ch: Ch: SEMI04 S4-1 S41 S42 Produkt: Charge: Ch: Ch: Produkt: R10 Charge: S20 Ch: S41 Ch: F10 Abb. 19: Beispiel eines Qualitätszeugnisses für ein Endprodukt mit Merkmalswerten aus verwendeten Rohstoffen und Halbfabrikaten 34 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP FIN01 F1-1 F10 R11 Hierbei können Sie sich auf Prüfungen oder Chargenklassifizierungen beziehen. SAP ERP wählt für die Datenaufbereitung Chargen aus, die über Produk tionsaufträge, Prozessaufträge oder Produktversionen miteinander verbunden sind. Die Merkmalswerte für die Materialien der Produktionskette können auch aus anderen Werken stammen. Abgesehen von den in der Zeugnisvorlage definierten Merkmalsdaten kann das Zeugnis auch alle anderen Informationen beinhalten, die zum Zeitpunkt der Zeugniserstellung verfügbar sind. Hierzu gehören beispielsweise Daten aus dem Kundenauftrag. Zeugniserstellung – je nach Wunsch Beim Versand werden Zeugnisse gemeinsam mit Lieferscheinen automatisch zu den einzelnen Lieferpositionen ausgestellt. Diese Zeugnisse werden dann den Warenlieferungen beigelegt. Sofern die erforderlichen Daten verfügbar sind, können Sie während der Versandabwicklung jederzeit Zeugnisse erstellen, beispielsweise beim Abschluss der Kommissionierung oder beim Waren ausgang. Wenn Sie Ihren Kunden Zeugnisse bereits vor der Warenlieferung zukommen lassen möchten, so können Sie sie über das Internet zum Abruf bereitstellen oder elektronisch versenden. Mithilfe der flexiblen Konditionstechnik findet SAP ERP die richtigen Zeugnisvorlagen, Empfänger und Versandbedingungen. Das System sucht unter anderem anhand des Auftraggebers, des Warenempfängers, der Lieferart oder Versandstelle nach der Adresse des Zeugnisempfängers und entscheidet dann, ob das Zeugnis in gedruckter Form, als Fax oder elektronisch zugestellt werden soll. Daraufhin sucht es eine passende Vorlage zu Warengruppe, Material, Kunde oder zu einer Kombination daraus. Alle hierfür benötigten Informationen sind in den Daten zur Lieferung enthalten. Abschließend ermittelt SAP ERP die laut Zeugnisvorlage benötigten Zeugnisinhalte, wie zum Beispiel Merkmalswerte in kommissionierten Chargen. Die Informationen werden gemäß des festgelegten Formulars angeordnet, das daraus entstandene Zeugnis wird dann an das Ausgabemedium und falls erforderlich an ein optisches Archiv übermittelt. Sie können Zeugnisse zu Lieferungen, Prüflosen oder Chargen auch manuell abrufen und dabei deren Ausgabe steuern. Die Druckvorschau ermöglicht die Überprüfung des Zeugnisinhalts vor der endgültigen Ausstellung. Zusätzlich wird der Bearbeitungsstatus einer Lieferposition regelmäßig gepflegt, so dass Sie jederzeit erkennen, ob ein Zeugnis ordnungsgemäß erstellt wurde. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 35 Vorteile: •Einfache Erstellung von Zeugnissen •Automatische Warnung, wenn im Wareneingang ein Zeugnis fehlt •Weniger Fehler durch den elektronischen Datentransfer im Wareneingang •Zeit- und Kostener sparnis durch indivi duell angepasste und vollautomatische Zeugniserstellung für Lieferungen •Systemunabhängiger Zugriff auf Zeugnisse über Inter- oder Intranet •Mehrere Ausgabeformate: XML, PDF, Fax oder Druck •Elektronischer Transfer von Qualitätsdaten an Ihre Geschäftspartner 36 Abb. 20: Qualitätszeugnis Zeugnisabwicklung im Wareneingang In Ihrer Funktion als Qualitätsmanager sind Sie im Beschaffungsprozess für die Überwachung der Zeugniseingänge zuständig. Wenn Sie ein Material als zeugnispflichtig gekennzeichnet haben, müssen Sie bestätigen, dass ein Qualitätszeugnis für Bestellungen oder Wareneingänge eingegangen ist. Generell erfolgt dies beim Wareneingang, Sie können jedoch mit der Eingangsbestätigung für ein Zeugnis warten, SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP bis der Verwendungsentscheid für ein Wareneingangsprüflos getroffen wurde. Fehlt das Zeugnis, kann SAP ERP den Bestand in den gesperrten Bestand buchen. SAP ArchiveLink dient zur Aufbewahrung eingegangener Zeugnisse. Außerdem besteht die Möglichkeit, Erinnerungen bezüglich fehlender Zeugnisse zu versenden und die Erinnerungsstatus zu überwachen. Die Bearbeitung der Zeugniseingänge kann überdies auch vor dem eigentlichen Wareneingang erfolgen, vor allem wenn Zeugnisse auf elektronischem Wege versandt werden. Bei Eingang eines elektronischen Zeugnisses mit Bezug zu einer Lieferung können Sie für die weitere Abwicklung einfach die Qualitätsdaten aus dem Zeugnis übernehmen. Collaborative Business: Zeugnisdaten für das gesamte Unternehmen Über das Internet können Sie Ihren Mitarbeitern und Geschäftspartnern Zeugnisse zur Verfügung stellen. Zusätzlich können Sie Zeugnisse wie beispielsweise in Abbildung 20 über den elektronischen Datenaustausch (EDI – Electronic Data Interchange) versenden. Zeugnisabruf im Internet Als Lieferant können Sie Ihren Kunden über das Internet den Zugriff auf SAP ERP und dadurch den Zeugnisabruf zu ihren Wareneinkäufen gestatten. Je nach Bedarf können Kunden Zeugnisse abrufen, die entweder zum Abrufszeitpunkt aktuell erstellt werden oder Lieferant SAP® ERP Zeugnis erstellung Kunde IDOC* Bezugsdaten IDOC Bezugsdaten bereits zur Lieferposition erstellt und über SAP ArchiveLink abgelegt wurden. Qualitätsdatenaustausch Wenn Sie möchten, dass ein Empfänger die in einem Zeugnis enthaltenen Qualitätsdaten weiter nutzen kann, senden Sie das Zeugnis in elektronischer Form (über EDI) an das Zielsystem. Wenn sich das Qualitätszeugnis auf eine Lieferung an einen Kunden bezieht, können die auf dem Zeugnis abgedruckten Prüfergebnisse in ein Wareneingangsprüflos (siehe Abb. 21) oder manuell in ein beliebiges anderes Prüflos übernommen werden, zum Beispiel in ein Abnahmeprüflos. Zeugnisdaten können mit Blick auf die weitere Abwicklung auch ohne Verknüpfung mit einer bestimmten Lieferung an ein Empfängersystem übertragen werden. In diesen Fällen beziehen sich die Zeugnisdaten auf das Prüflos oder die Charge. Selbst Geschäftspartner, die keine SAP-Software verwenden, können die von Ihnen übertragenen Daten empfangen. Bezugsdaten EDI** Qualitätsdaten Zeugnis (PDF) XML Anderes Qualitätsdaten Zeugnissatz Zeugnis (PDF) Zeugnis (PDF) Optisches Archiv Abb. 21: Qualitätsdatenaustausch SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 37 Effizientes Problemmanagement Bessere Qualität durch gezielte Problembeseitigung Die Optimierung von Geschäftsprozessen in Ihrem Unternehmen setzt eine schnelle und effiziente Reaktion auf Anfragen und Probleme voraus. Als Meldungsbearbeiter koordinieren Sie die Abwicklung eingehender Anfragen oder Problemmeldungen und schlagen geeignete Maßnahmen vor. Damit stellen Sie sicher, dass alle Probleme richtig zugeordnet und gelöst werden. Sie sind an der Analyse, Ursachenermittlung und Problembehebung beteiligt und zugleich verantwortlich für die Über prüfung der eingeleiteten Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit. Meldungen in der SAP-Umgebung Das integrierte Meldungswesen unterstützt Sie bei der Erfassung und Abwick lung unterschiedlicher Sachverhalte und Probleme. Ein besonderer Vorzug des Qualitätsmanagements mit SAP ERP besteht darin, dass Sie mit der Qualitätsmeldung Qualitätsprobleme erfassen, Fehler und Ursachen dokumentieren und Korrekturmaßnahmen zur Qualitätsverbesserung einleiten können. Neben der Qualitätsmeldung stehen Ihnen folgende Meldungen zur Verfügung: •allgemeine Meldung für generelle Anfragen oder Sachverhalte (ohne Geschäftszuordnung) •Instandhaltungsmeldung zur Erfassung und Abwicklung von Störmeldungen zu technischen Objekten •Servicemeldung zur Abwicklung von Serviceaufgaben •Feedbackmeldung für Anfragen oder Probleme hinsichtlich SAP ERP •Claim zur Dokumentation der Abweichungen von einem Projektplan (z. B. Termin- oder Kostenabweichung) Qualitätsmeldungen im Einsatz Meldungen sind ein leistungsfähiges Werkzeug zur Abwicklung von Aus nahmesituationen. Anhand von Qualitätsmeldungen können Sie wie in Abbildung 22 veranschaulicht sowohl einfache Probleme als auch Probleme bezüglich komplexer Prozesse der logistischen Lieferkette (z. B. Reklamationsabwicklung zu Lieferungen oder Retourenabwicklung) bearbeiten. Meldungsarten Die in Qualitätsmeldungen festgehaltenen Sachverhalte beziehen sich in der Regel auf Ausnahmesituationen in alltäglichen Geschäftsprozessen. Wenn Sie eine Meldung erstellen, definieren Sie über die Meldungsart den Sach verhalt nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die Meldungsart bestimmt den weiteren Ablauf. Meldungsbearbeitung Ereignis Internet/ Intranet Fehler/ Zuordnung Workflow Analyse Lösungs datenbank Abb. 22: Meldungswesen zur kontinuierlichen Prozessverbesserung 38 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Maßnahmen/ Aktivitäten Kostenerfassung Lösung Auswertungen Aktivitätenleiste Status verwaltung Kunden Unternehmen Kunden reklamation Mängelrüge an einen Lieferanten Lieferanten Interne Probleme Abb. 23: Qualitätsmeldungsarten SAP ERP beinhaltet die folgenden Qualitätsmeldungsarten (siehe Abbildung 23): •Kundenreklamation •Mängelrüge an Lieferant •interne Problemmeldung Mit einer allgemeinen Meldung erfasst man Anfragen oder Probleme, die betriebswirtschaftlich zunächst nicht genau zugeordnet werden können. Als zuständiger Meldungsbearbeiter ordnen Sie einer allgemeinen Meldung je nach Sachverhalt nachträglich eine geeignete Meldungsart zu. Die weitere Abwicklung hängt von der Meldungsart ab. Qualitätsmeldungen können manuell oder automatisch erfasst werden: •Bei der manuellen Erfassung legen Sie eine Meldung über das Internet, Intranet oder direkt in SAP ERP an. •Bei der Fehlererfassung im Rahmen einer Prüfabwicklung kann eine Qualitätsmeldung automatisch erzeugt werden. Meldungsabwicklung Wenn Sie allgemeine Meldungen manuell erfassen oder bearbeiten, stehen Ihnen dafür eine einfache und eine Als zuständiger Meldungsbearbeiter werden Sie über Arbeitsvorräte oder Workflow über die Meldungen informiert. Sie können dann Maßnahmen einleiten und Kosten erfassen. Als weiterer Schritt kann eine Fehleranalyse der einzelnen Probleme durchgeführt werden. Sie legen die erforderlichen Korrekturmaßnahmen fest und weisen diese den entsprechenden Mitarbeitern zu. erweiterte Bearbeitungssicht zur Auswahl. Die einfache Sicht ist in erster Linie für Mitarbeiter gedacht, die nicht den vollen Funktionsumfang des Meldungswesens benötigen. Sie ist insbesondere für die schnelle Problemerfassung geeignet. Die erweiterte Sicht hält dagegen alle Meldungsfunktionen bereit und ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Zuständigkeit des Mitarbeiters über die Meldungserstellung hinausgeht. Der Abschluss der Problemmeldung erfolgt, sobald alle Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen und die damit verbundenen Kosten berechnet sind. Die ausgeführten Schritte spiegeln den Status der einzelnen Maßnahmen und der gesamten Qualitätsmeldung wider. Die wesentlichen Bearbeitungsschritte einer Meldung können Sie auch dem Action-Log entnehmen. Wenn Sie für die Meldungserstellung zuständig sind, beginnen Sie zunächst mit der Beschreibung des Sachverhalts in Textform. Nennen Sie daraufhin wenn möglich ein Bezugsobjekt (z. B. Kundenauftrag oder Lieferung) und teilen Sie dem Problem eine entsprechende Priorität zu. Das QM mit SAP ERP übernimmt die verknüpften Informationen in die Meldung. Sie können die Struktur und Information einer Qualitätsmeldung an Ihre Anforderungen anpassen. Zusätzlich zu den von SAP bereitgestellten Meldungsarten können Sie eigene Meldungs arten defi nieren. Zu jeder Meldungsart können Sie folgende Konfigurationen vornehmen: •eine einfache oder erweiterte Bearbeitungssicht wählen •Bildschirmbereiche und deren Inhalte festlegen •Meldungsdaten durch Registerkarten strukturieren •eigene Funktionen in einer Aktivitäten leiste ergänzen •Arbeitspapiere für den Druck konfigurieren •die digitale Signatur für bestimmte Geschäftsvorgänge auf Kopf- oder Aufgabenebene aktivieren Fällt die Erfassung der Meldung in Ihren Aufgabenbereich, so erkennen Sie umgehend, ob beispielsweise bereits Meldungen zum gleichen Material oder Kunden vorliegen. Sie können umgehend zu einer dieser Meldungen wechseln und Informationen darüber abrufen, wie das Problem gelöst wurde. Qualitätsmeldungen SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 39 Elemente der Qualitätsmeldung Quality Notification Abbildung 24 veranschaulicht das Datenlayout einer Qualitätsmeldung. Meldungskopf Der Kopfdatensatz enthält eine Beschreibung des Sachverhalts und ordnet je nach Meldungsart betroffene Objekte zu (z. B. Bestellung, Material, Lieferant und Prüflos oder Kundenauftrag, Material und Kunde). Im Meldungs kopf werden auch Priorität und Bearbei tungsstatus dokumentiert. Andere mit der Meldung verknüpfte Objekte, wie beispielsweise Dokumente oder QMAufträge zur Kostenerfassung, sind ebenfalls im Meldungskopf abrufbar. Partner Die an der Meldungserstellung oder -abwicklung beteiligten Partner (z. B. Lieferanten oder Kunden) sind in der Meldung aufgelistet. Auch die im eigenen Unternehmen involvierten Abteilungen und Personen können als Partner eingebunden werden. Meldungsposition Einzelne aufgetretene Probleme oder Fehler werden als Meldungspositionen dokumentiert. Sie beinhalten Informa tionen bezüglich der Fehleranalyse, wie beispielsweise Fehlerart und Fehlerort. Einer Meldungsposition können mehrere Ursachen zugeordnet werden. Zur Beschreibung von Fehlerart, -ort und -ursache können Sie auf benutzerdefinierte Kataloge zurückgreifen. Maßnahmen und Aktionen Die Maßnahmen und Aktionen zur Fehlerkorrektur sind der Meldungsposition untergeordnet. Sie können dem Mel- 40 Partner Defect Item Activities Activities Tasks Causes Tasks Abb. 24: Struktur einer Qualitätsmeldung dungskopf zugeordnet werden, so dass bereits vor der Analyse mit der Problembehebung begonnen werden kann. Optimierte Benutzerführung SAP ERP verfügt über mehrere nützliche Funktionen, die den Einsatz von Qualitätsmeldungen optimieren. Einige Werkzeuge rationalisieren zudem auch die Meldungsabwicklung. Aktivitätenleiste Mithilfe der Aktivitätenleiste können Sie den Funktionsumfang der Meldung individuell und flexibel erweitern, die Bedienung vereinfachen und die Problemabwicklung prozessbezogen steuern. Die Aktivitätenleiste umfasst die für die Meldungsabwicklung typischen Maßnahmen und Aktionen, welche als Aktivitäten bezeichnet und einfach per Mausklick ausgeführt werden. Folgende Aktivitäten stehen zur Verfügung: •Reklamationsschreiben oder 8D-Reports bei Mängelrügen an Lieferanten erstellen •Abweicherlaubnis hinsichtlich der Spezifikationen beantragen •neue Qualitätsmeldung aus einer bestehenden Meldung erstellen SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP •Bescheide als E-Mail, Fax oder Druckansicht versenden (z. B. Eingangsbestätigung, Zwischenbescheid oder Endbescheid) •Lösungsdatenbank aufrufen •Telefonanrufe zur Meldung dokumentieren Die Bearbeitungsstatus von Aktionen und Folgeaktionen sind farblich gekennzeichnet, um den Folgeprozess zu vereinfachen. Sie erkennen dadurch auf einen Blick, welche Aktivitäten bereits durchgeführt wurden und welche noch ausstehen. Lösungsdatenbank Reklamationen müssen schnell und effizient bearbeitet werden. Die integrierte Lösungsdatenbank ermöglicht eine rasche Lösungssuche bei der Abwicklung von Meldungen. Sie rufen dafür über die Aktivitätenleiste die Lösungsdatenbank auf und initiieren anhand der eingegebenen Problembeschreibung eine Freitextsuche in der Datenbank. So stellen Sie schnell fest, ob in der Vergangenheit bereits ähnliche Probleme aufgetreten sind und welche Maßnahmen zur Lösung eingeleitet wurden. Flexible Arbeitsvorräte Für die Bearbeitung von Qualitätsmeldungen, Fehlerpositionen, Maßnahmen und Aktionen stehen Ihnen Arbeits vorräte zur Verfügung. Speziell bei Meldungen oder Maßnahmen können Sie folgende Objekte auswählen und bearbeiten: •Objekte, die von Ihnen angelegt wurden •Objekte, die von Ihnen zuletzt bearbeitet wurden •Objekte, für deren Bearbeitung Sie zuständig sind oder die in Ihren Verantwortungsbereich fallen •Objekte, für deren Bearbeitung Sie im Rahmen einer bestimmten Partnerrolle zuständig sind Workflow Über SAP Business Workflow werden alle an der Meldungsabwicklung Beteiligten über ihre Aufgaben informiert. Workitems werden abhängig vom Status der Meldungen oder Maßnahmen in den Eingang des Business Workplace der dafür zuständigen Personen gestellt. Die notwendigen Bearbeitungsfunktionen können direkt aus einem Workitem aufgerufen werden. Wenn der zuständige Bearbeiter die Aufgabe nicht termingerecht erledigen kann, leitet der Workflow den Vorgang an eine Abteilung oder an Mitarbeiter weiter, die für dringende, noch ausstehende Maßnahmen zuständig sind. Dies wird auch als Eskalation bezeichnet. Reaktionsschema Mit einem Reaktionsschema legen Sie je nach Priorität der Meldung eine Folge von Standardmaßnahmen fest, die dann auf Wunsch in der Meldung vorgeschlagen werden und innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums erledigt werden müssen. Belegfluss Sie können alle mit der Meldung verknüpften Belege als Liste oder Grafik anzeigen. Digitale Signatur Indem Sie die digitale Signatur für Meldungen aktivieren, können Sie während der Bearbeitung einer Meldung für bestimmte Prozess-Schritte eine digitale Signatur anfordern, beispielsweise für eine Statusvergabe wie „freigegeben“. Die Aktivierung kann für jeden Geschäftsvorgang oder jede Meldungs art auf Kopf- oder Aufgabenebene vorgenommen werden. Die Anwendung von Signaturstrategien ist ebenfalls möglich. Analyse der Positionen und Fehler Qualitätsmeldungen sind für die Analyse von Fehlern ausgelegt. Jedem gemeldeten Fehler entspricht eine Meldungsposition (Fehlerdatensatz). In diesem Datensatz können Sie Fehlerart und Fehlerort beschreiben und Probleme mit firmeneigenen Codes dokumentieren. Diese Codes lassen sich später auswerten. Pro Meldungsposition stehen zusätzliche Eingabefelder zur Verfügung, unter anderem für fehlerhafte Mengen und für eine quantitative Fehlerbewertung. Die Klassifizierungsfunktion dient zur Klassifizierung von Fehlern, Definition zusätzlicher Fehlermerkmale, Spezifizierung von Wertebereichen für diese Merkmale und Erfassung von Merkmalswerten. Darüber hinaus können Sie die Fehleranalyse durch die Dokumentation der Fehlerursachen und die Definition von Korrekturmaßnahmen erweitern. Maßnahmen Eine Maßnahme ist ein Bearbeitungsschritt, der im Rahmen der Meldungsabwicklung durchgeführt wird. Über eine eigens festgelegte Statusabfolge können Sie den Bearbeitungsstatus der Maßnahme verfolgen. Zu jeder Maßnahme können Sie die Erledigungsfrist und die zuständige Person bestimmen. SAP ERP verwaltet den Status jeder Maßnahme und erlaubt den Abschluss einer Qualitätsmeldung erst, wenn alle Maßnahmen erledigt wurden. Bei der Struktur der Qualitätsmeldung wird zwischen Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen unterschieden. Sofortmaßnahme Ziel einer Sofortmaßnahme ist es, auf das Problem, das die Qualitätsmeldung ausgelöst hat, unverzüglich zu reagieren und weiteren Schaden zu vermeiden. Derartige Maßnahmen sind dem Qualitätsmeldungskopf zugeordnet und können ohne Angabe eines Fehlers oder einer Fehlerursache umgesetzt werden. Beispiele für Sofortmaßnahmen sind: • Sperrung des Lagerbestands • Auslösung einer zusätzlichen Prüfung • Versand eines Bestätigungs schreibens Korrekturmaßnahme Ziel einer Korrekturmaßnahme ist es, sowohl den Fehler als auch dessen Ursache zu beseitigen und ein erneutes Auftreten zu verhindern. Korrekturmaßnahmen werden einer einzigen Mel dungsposition (Fehler) zugeordnet. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 41 Beispiele für Korrekturmaßnahmen sind: •Änderung einer Arbeitsanweisung •Durchführung von Schulungen •Änderung eines Arbeitsplans Folgeaktionen Sie können Maßnahmen mit automatischen Folgeaktionen verknüpfen. So lösen Sie beispielsweise Prüfungen aus, sperren Lieferbeziehungen oder legen Bestellungen für Rücklieferungen an. Aktionen Um die Ausführung einer Aktion zu dokumentieren, können Sie entsprechende Aktionen festlegen. Unterstützende Funktionen Zur Unterstützung der Qualitätsmel dungen sind zusätzliche Funktionen verfügbar. Sie können Geschäftspartnern im Internet eine Meldungserfassung anbieten. Mit SAP ArchiveLink ist außerdem die Ablage von Qualitätsmeldungen möglich. Kommunikation Meldungen im Internet und Intranet Durch die Internetanbindung der Qualitätsmeldungen verringern Sie die für die Erfassung einer Reklamation benötigten Mittel und den Zeitaufwand und verbessern dadurch die Meldungsabwicklung. Ein Kunde meldet das auf getretene Problem über das Internet. Daraufhin startet das QM mit SAP ERP mithilfe des Workflows die internen Vor gänge. Der Kunde kann dann jederzeit den Bearbeitungsstatus der Meldung im Internet abfragen. 42 Die Internet-Serviceanfrage ist hinsichtlich Meldungen für allgemeine Anfragen oder für Probleme im Arbeitsumfeld eines Mitarbeiters das Medium zur schnellen Lösungsfindung und zur Durchführung der folgenden Aktionen: •Erfassung unterschiedlicher Sachverhalte •Lösungssuche anhand der integrierten Lösungsdatenbank •Auslösung mehrerer interner Servicevorgänge •Weiterleitung der Meldung an die für die Bearbeitung zuständige Person mittels SAP Business Workflow Fax- und E-Mail-Versand Bei der Bearbeitung einer Meldung können Sie Informationen per Fax oder E-Mail an interne oder externe Adressen versenden. Ablage und Dokumentation Arbeitspapiere Obwohl SAP ERP die papierlose Abwicklung von Qualitätsmeldungen unterstützt, ist es manchmal äußerst nützlich, Arbeitspapiere zu drucken und die Informationen als Fax weiterzugeben oder in einer Akte abzulegen. Das QM mit SAP ERP stellt die folgenden Arbeitspapiere bereit: •Meldungsüberblick •Meldungspositionen •Reklamationsbericht •Eingangsbestätigung •Zwischenbescheid •Abschlussbericht •8D-Report SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Falls erforderlich können Sie auch eigene Arbeitspapiere anlegen und diese mithilfe der SAPscript-Textverarbeitung oder Adobe PDF gestalten. Die Beispiele in SAP ERP können dabei als Vorlage für eigene Entwürfe herange zogen werden. Zuordnung von Dokumenten Die Dokumentenverwaltung ermöglicht die Zuordnung von Dokumenten, wie beispielsweise CAD-Zeichnungen oder Word- und HTML-Dokumenten, zu einer Meldung. Diese Dokumente stehen Ihnen dann während der Meldungsabwicklung zur Verfügung. Ablage mit SAP ArchiveLink Der in der Qualitätsmeldung zugängliche SAP ArchiveLink dient zur Archivierung und Verwaltung gedruckter oder elektronisch übertragener Dokumente. Ausgehende Dokumente, die entweder gedruckt oder per Fax übertragen wurden, werden in einem optischen Archiv abgelegt. Eingehende Dokumente können mit SAP ArchiveLink erfasst und einer neuen oder bestehenden Qualitätsmeldung zugeordnet werden. Soll die Bearbeitung möglichst unverzüglich beginnen, kann bereits bei der Erfassung eines eingehenden Dokuments ein Workflow ausgelöst werden, der die Maßnahmen mithilfe des Business Workplace an den Partner weiterleitet, der für die Bearbeitung von Workitems zuständig ist. Nachhaltige Planung der Qualitätslenkung, Auswertungen und Direkte Eingriffsmöglichkeiten Qualitätslenkung bedeutet strategische Planung, kontinuierliche Überwachung und schneller Eingriff bei Ausnahme situationen. Dazu bietet Ihnen SAP eine breite Palette an Instrumenten. •In der Rolle des Qualitätsmanagers im SAP NetWeaver Portal sind Sie mit den Grundlagen zur Erfüllung Ihre Qualitätslenkungsaufgaben ausgestattet – von der strategischen Planung bis hin zur Überwachung und Auswertung von Prüfungen und Qualitätsmeldungen. •Mit iViews (Portlets) haben Sie die wichtigsten Kennzahlen und Auswertungen im QM mit SAP ERP immer vor Augen. So können Sie Ihre Qualitätsstrategie fortwährend auswerten und sie im Problemfall rasch ändern. •Ein in SAP NetWeaver BI enthaltenes und einfach zu bedienendes Data Warehouse erstellt aus Einzelinforma tionen genau die verlässlichen Unternehmenskennzahlen, die Sie benötigen. •Über das QM-Cockpit für Auswertungen werden Ihnen flexible Hilfs mittel zur Verfügung gestellt, um alle Arten von QM-Daten zu analysieren. Um das Qualitätsziel zu erreichen, ermittelt SAP ERP nach jedem Verwendungsentscheid die Prüfstufen für das nächste Prüflos anhand der im Plan vorgegebenen Dynamisierungsregel und schreibt diese Stufen anschließend in einen Datensatz zur Qualitätslage. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP berücksichtigt die Qualitätslage bei der Ermittlung des Prüfumfangs und bei der Festlegung der Prüfvorgaben in der Prüfanweisung. In der Qualitätslage werden Prüflose nach bestimmten Kriterien zusammengefasst. Bei Prüflosen in der Produktion erfolgt dies beispielsweise nach Material, Werk und Plan, während bei Prüflosen in Wareneingangsprüfungen die Kriterien Material, Lieferant, Hersteller, Werk und Plan ausschlaggebend sind. Bewegungsdaten Sinn der Dynamisierung ist es, bei einer Folge von Prüflosen den Prüfumfang (basierend auf Prüfmerkmal und Stichprobenumfang) so zu steuern, dass ein vorgegebenes Qualitätsziel erreicht wird. Allgemeine technische Regeln, wie beispielsweise die Stichprobensysteme nach ISO 2859-1 und ISO 3951, folgen ebenfalls diesem Prinzip. Das QM mit SAP ERP verfügt über einen vollstän digen Satz von Stichprobentabellen zu diesen Normen. Prüflosebene Qualitätslage Markmalsebene Prüfloserzeugung Planauswahl Prüfumfang Dynamisierung des Prüfumfangs Abbildung 25 zeigt das Zusammenspiel von Stammdaten und Bewegungsdaten bei der Dynamisierung des Prüfumfangs. Dieses Zusammenspiel zeichnet sich durch folgende Haupteigenschaften aus: •Dynamisierungsregeln gelten entweder einheitlich für alle Prüfmerkmale eines Plans, individuell für bestimmte Prüfmerkmale oder allgemein für die Prüfart, die für das Material aktiv ist. •Die Verschärfung oder Reduzierung des Prüfumfangs auf Basis der Ergeb nisse einer vorangegangenen Prüfung wird entweder durch die Bewertung des Prüfloses (Dynamisierung durch Los) oder durch die Bewertungen der einzelnen Prüfmerkmale (Dynamisierung durch Merkmal) gesteuert. Stichprobenermittlung Prüfanweisung Qualitätsprüfung Merkmalsergebnisse Verwebdungsentscheid Prüflosbearbeitung Stammdaten Prüfplan •Kopf •Merkmale Stichprobenverfahren •Stichprobenplan AQL Zuordnung Dynamisierungsregel •Stufenwechsel Stichprobenplan Stichprobenpläne auf Basis der Losgröße Prüfstufen Abb. 25: Dynamisierung des Prüfumfangs SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 43 Wenn mehrere Lose desselben Materials gleichzeitig zur Prüfung anstehen, kann die Software die Dynamisierung des Prüfumfangs an zwei Stellen vornehmen: •Der Prüfumfang wird unter Voraussetzung, dass alle offenen Merkmale angenommen werden, bereits im Voraus angepasst. Wird ein Los aufgrund eines Prüfergebnisses unerwartet rückgewiesen, wird der Prüfumfang nach dem Verwendungsentscheid erneut fortgeschrieben. •Der Prüfumfang wird nach dem Verwendungsentscheid zum aktuellen Prüflos angepasst. Mit der statistischen Prozess lenkung auf der richtigen Spur Die statistische Prozesslenkung dient der Überwachung, Regelung und Verbesserung von Qualitätsprozessen. Qualitätsregelkarte Das wichtigste Werkzeug zur statistischen Prozesslenkung ist die Qualitätsregelkarte, ein grafisches Hilfsmittel zur Dokumentation, Analyse und Lenkung von Prozessen (siehe Abbildung 26), das sowohl in der fertigungsbegleitenden Prüfung als auch im Beschaffungs- und Versandprozess eingesetzt werden kann. •Mittelwert ohne Berücksichtigung der Toleranz (Shewhart-Karte) •Standardabweichung (Shewhart-Karte) •Spannweite (Shewhart-Karte) •gleitender Mittelwert •exponentiell gewichteter gleitender Mittelwert •individuelle gleitende Spannweite für Stichprobenumfang n=1 •Karten für qualitative Merkmale (np-, p-, u- und c-Karte) Bei quantitativen Merkmalen wird eine Normalverteilung, bei qualitativen Merkmalen eine Poisson-Verteilung angewandt. Der Mittelwert und die Standardabweichung eines Merkmals lassen sich auf einer Qualitätsregelkarte mit zwei Spuren darstellen. Zusätzlich zur Regelgröße enthält jede Spur auch Regelgrenzen, bei deren Überschreitung Sie in den Prozess ein- greifen können. Für einige Kartenarten können Sie Warngrenzen oder eine Mittellinie festlegen. Die Grenzen werden mit statistischen Methoden aus den laufenden Prozessdaten oder aus den Ergebnissen eines Vorlaufs bestimmt. Sie können diese jedoch auch auf Basis vorhandener Daten manuell eingeben und verschiedene Algorithmen für die Berechnung einsetzen. Annahmekarten orientieren sich an der vorgegebenen Toleranz und bestimmen den Ausschussanteil des Prozesses. Die Grenzen dieser Karten können ausgedehnt werden, wenn die Prozessabweichung langfristig verringert wird. Bei den Shewhart-Karten werden die Grenzen aufgrund der langfristigen Verringerung der Prozessabweichung enger. Diese Karten berücksichtigen nur interne Prozessparameter und keine externen Sie wählen eine oder mehrere Regelgrößen für das betreffende Merkmal, ermitteln regelmäßig ihre Werte durch Stichprobenentnahmen während des Prozesses und erfassen diese in zeitlicher Reihenfolge in der Karte. Arten von Qualitätsregelkarten Das QM mit SAP ERP bietet folgende Arten von Qualitätsregelkarten: •Mittelwert mit Berücksichtigung der Toleranz (Annahmekarte) Abb. 26: Darstellung einer xQuer-s-Qualitätsregelkarte 44 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Toleranzvorgaben. In einem ständig wiederkehrenden statistischen Test wird geprüft, ob der gesteuerte ProzessStatus unverändert geblieben ist. Als Prüfplaner legen Sie fest, ob zu einem Prüfmerkmal eine Qualitätsregelkarte geführt wird. Die Karten dürfen sich über mehrere Prüflose oder Produktionsaufträge erstrecken. SAP ERP legt die Qualitätsregelkarte bei der Vorbereitung der Qualitätsprüfung an und schreibt sie bei der Ergebniserfassung fort. Als Qualitätsprüfer können Sie sich die Karten während der Ergebniserfassung anzeigen lassen und sie bei entsprechender Berechtigung zur Berechnung von Eingriffs- und Warngrenzen heranziehen. Bei Bedarf können Sie die Algorithmen ändern. vorrat für Qualitätsregelkarten können Sie die Stabilität von Prozessen gemäß folgender Kriterien überprüfen: •1 Punkt außerhalb der Regelgrenzen •2 oder 3 aufeinanderfolgende Punkte außerhalb der Regelgrenzen •4 oder 5 aufeinanderfolgende Punkte außerhalb 1/3 der Regelgrenzen •8 aufeinanderfolgende Punkte oberoder unterhalb der Mittellinie (Run) •15 aufeinanderfolgende Punkte innerhalb 1/3 der Regelgrenzen •6 aufeinanderfolgende Punkte in aufoder absteigender Folge (Trend) Auf dem Selektionsbild der entsprechen den Arbeitsvorrat-Transaktion können Sie folgende Entscheidungen treffen: •Sie möchten direkt eine Prüfung gemäß der Western Electric Rules ausführen. In diesem Fall werden alle Qualitätsregelkarten, die mit den Selektionskriterien übereinstimmen, überprüft. •Sie möchten eine Liste der Qualitätsregelkarten anzeigen, aus der Sie einzelne Qualitätsregelkarten für eine Überprüfung auswählen. Verletzungen der Western Electric Rules werden mit Angabe der Kartennummer, Spur und Stichprobennummer in einer Liste angezeigt. Von hier aus können Sie in die Prüfergebnisse wechseln, um die Details der einzelnen Prüfungen und die Qualitätsregelkarte anzeigen zu lassen. In der Mittelwertkarte werden die Prozessfähigkeitsindizes Cp und Cpk auf Wunsch in einem zweiten Fenster dargestellt (siehe Abbildung 27). Eine Bewertung der Prüfergebnisse ist anhand der Qualitätsregelkarte ebenfalls möglich. Die im QM mit SAP ERP enthaltene Bewertungsregel weist eine Stichprobe bei der Überschreitung jeglicher Grenzen umgehend zurück. Dabei benachrichtigt der Workflow automatisch die entsprechende Abteilung (sofern die Fehlerklasse im Fehlercode des Planmerkmals richtig gesetzt wurde). Anhand eines Arbeitsvorrats erhalten Sie eine Übersicht der Qualitätsregelkarten, die in Ihre Zuständigkeit fallen. Western Electric Rules Neben der Überschreitung von Regelgrenzen weisen Qualitätsregelkarten darauf hin, dass ein Prozess eventuell aufgrund ungewöhnlicher Muster (z. B. Runs oder Trends) außer Kontrolle geraten ist. Die Kriterien zum Aufspüren solcher Muster werden als Western Electric Rules bezeichnet. Im Arbeits- Abb. 27: Prozessfähigkeitsindex cpk SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 45 Mit einer Histogrammauswertung können Sie die Häufigkeitsverteilung von Messwerten als Balkendiagramm anzeigen lassen. Sie erkennen dadurch typische und extreme Werte einer Stich probe und können Lage, Streuung und Verteilungsform beurteilen. Sie können das Histogramm ausblenden und falls erforderlich durch eine Normalverteilung ersetzen. Das Histogramm enthält folgende Daten: •alle gültigen Ergebnisse der Stichprobe •obere und untere Grenzwerte •Sollwert •Verteilungsfunktion und statistische Werte Liegen die Prüfergebnisse bereits in klassierter Form vor, übernimmt SAP ERP diese Klassen zur Anzeige des Histogramms. Andernfalls teilt es die bestehenden Werte in geeignete Klassen ein. Mit der Zoomfunktion können Sie die Anzahl der Klassen erhöhen oder verringern. SAP Manufacturing Integration and Intelligence für Qualitätsanalysen Mit SAP Manufacturing Integration and Intelligence steht Ihnen eine Anwendung zur Integration von Systemen, Datenbanken oder anderen externen Anwendungen (insbesondere im Fertigungsbereich) und zur Durchführung umfassender Analysen von Qualitätsdaten zur Verfügung. Vorlagen („templates“) in der Anwendung SAP MII liefern inhaltliche Beispiele, wie mittels transaktionaler SAP-MII-Techniken die Geschäftsprozesse in SAP ERP mit Prozessen in der Fertigung integriert 46 Beschaffung Gewichtung der Hauptkriterien Teilkriterium Gewichtung Preis 30% A1 A2 A3 Preisebene Preisverhalten Andere % % % Qualität 40% A1 A2 A3 A4 Wareneingangsprüfung Mängelrüge Audit Andere % % % % Liefertreue 20% A1 A2 A3 A4 Termintreue Mengentreue Einheitliche Lieferpapiere Andere % % % % Service 10% A1 A2 Technologie Andere % % A Automatische Ermittlung Lieferanten bewertung Abb. 28: Lieferantenbeurteilung in SAP® ERP werden können. Es gibt eine Beispielanwendung für eine leicht zu bedienende, webbasierte Ergebniserfassung auf der Basis von SAP MII. Mitarbeiter des Fertigungsbereichs könnten sie für die In-Prozess-Kontrolle verwenden. SAP MII ermöglicht zudem die standard mäßige operative Einbindung in Echtzeit zwischen dem Fertigungsbereich und Unternehmensanwendungen (SAP ERP) wie folgt: •universale Anbindung an Daten, Funktionen und Prozesse der vorhandenen Fertigungssysteme durch die Geschäftslogik zur Erstellung von automatisierten Ereignissen, Key Performance Indicator (KPIs) und Alerts SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP •Workflow für die Synchronisierung der Geschäftsprozesse auf Produktions- und Unternehmensebene •Manufacturing Intelligence mit einer zeitnahen Analyse-Engine, die eine einheitliche Visualisierung von Ereignissen, Alerts, KPIs sowie die Entscheidungsunterstützung für Produktionsmitarbeiter sammelt und zur Verfügung stellt. Darüber hinaus bietet SAP MII einen Connector Framework zur Einrichtung und Entwicklung einer Anbindung an verschiedene Produktions- und Prüfgeräte. SAP baut derzeit ein Partnernetz rund um SAP MII auf. Weitere Informationen zu SAP MII finden Sie im Internet unter www.sap.com/solutions/xapps /xmii. Qualitätskennzahlen Qualitätskennzahlen für Prüflose sind ein bewährtes Hilfsmittel für die Qualitätslenkung. Das QM mit SAP ERP stellt Ihnen mehrere Verfahren zur Ermittlung der Qualitätskennzahl bereit und verwendet dazu Informationen aus folgenden Quellen: •Verwendungsentscheid •Anteil fehlerhafter Einheiten im Los •Anteil fehlerhafter Einheiten für Merkmale – maximaler Fehleranteil – gewichteter durchschnittlicher Fehleranteil •Qualitätskennzahl der Merkmalsfehlerklassen – minimale (schlechteste) Qualitätskennzahl – gewichtete durchschnittliche Qualitätskennzahl Lieferantenbeurteilung: permanente und objektive Leistungsüberwachung Im Rahmen der Materialbeschaffung ist die Lieferantenbeurteilung das ideale Werkzeug zur Auswahl geeigneter Lieferanten. Diese Funktion liefert Ihnen im Einkauf eine summarische Kennzahl, die für einen Lieferanten auf Grundlage von Haupt- und Teilkriterien berechnet wurde (siehe Abbildung 28). Die Teilkriterien für das Hauptkriterium Qualität stammen aus folgenden Quellen: •Wareneingangsprüfung: Durchschnitt der Qualitätskennzahlen aller Wareneingangslose des Lieferanten während eines vorgegebenen Zeitraums •Reklamationen: Anzahl der eingegangenen Reklamationen beispielsweise im Verhältnis zu Gesamtabsatz oder Gesamtumsatz •QM-Audit: entweder die durchschnittliche Qualitätskennzahl aller durch geführter Audits während eines vorgegebenen Zeitraums oder die Qualitätskennzahl des jüngsten Audits Sie legen die Kriterien und deren relative Gewichtung unternehmens spezifisch fest. Auswertungen: immer auf dem neuesten Stand Folgende Auswertungstools sind Teil des Qualitätsmanagements mit SAP ERP: •Ergebnishistorie von Mittel- und Einzelwerten mit integrierter Trendanalyse •QM-Cockpit für Auswertungen mit SAP ERP für online bereitgestellte und archivierte QM-Daten •SAP NetWeaver BI mit integriertem Business Content •QM-Informationssystem •SAP MII für integrierte Qualitätsanaly sen auf Grundlage unterschiedlicher Systeme •Berichtslisten, die mit der Programmiersprache ABAP™ programmiert werden – vordefinierte SAP-Reports – logische Datenbanken als Basis für kundenspezifische Berichte Diese Tools ergänzen sich gegenseitig. Berichtslisten werten vorzugsweise operative Daten aus, während SAP NetWeaver BI und das QM-Informations system hingegen verdichtete Daten analysieren, die über lange Zeiträume aufbewahrt werden können. Ergebnishistorie Innerhalb der Ergebniserfassung und nach dem Verwendungsentscheid können Sie mithilfe der Ergebnishistorie die zu einem Merkmal erfassten Einzelwerte analysieren. Den Zeitraum für die Analyse legen Sie dabei fest. Sie können die Daten in Listenform aufbereiten und den zeitlichen Verlauf der Werte in einem Run-Chart grafisch darstellen. Mit einer Trendanalyse können Sie außerdem den prognostizierten Verlauf der Werte abbilden. Ein Datenexport, zum Beispiel nach Microsoft Excel, bringt zusätzliche Optionen zur Daten bearbeitung. QM-Cockpit für Auswertungen Mit dem QM-Cockpit für Auswertungen haben Sie die Möglichkeit, qualitätsbezogene Daten auf der Grundlage von Prüflosen, Fehlern und Qualitätsmeldungen zu analysieren (siehe Abbildung 29). Chargenverwendungsnachweise legen qualitätsbezogene Daten von Komponenten oder Vorprodukten vor. Während der Analyse dienen Tabellen oder informative Grafiken zur Visualisierung der Ergebnisse. Diese Grafiken können bedarfsgerecht angepasst werden. Um Vergleiche zu vereinfachen ist es möglich, mehrere Grafiken gleich zeitig darzustellen, beispielsweise mit Bezug zu einem Prüflos. Sie können Kennzahlen, die Sie gemäß Ihren Anforderungen festlegen können, berechnen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 47 Mit QM-STI können Sie Daten für zusätz liche statistische Auswertungen exportieren, deren Ergebnisse dann direkt im QM-Cockpit für Auswertungen integriert veranschaulicht werden können. Je nach Auswahl des Objekttyps, wie z. B. Prüflos, Meldung oder Komponente, werden unterschiedliche Selektionen und Gruppierungslayouts angeboten. Anhand des Gruppierungslayouts können Sie mühelos entscheiden, welche Information für Sie von Bedeutung sind und welche Verdichtungsebene erforderlich ist. Sie können sowohl aktuelle als auch archivierte Daten auswerten und die Prüfergebnisse mehrerer Merkmale vergleichen. Zum Anlegen unterschiedlicher Arten von Qualitätsregelkarten im Cockpit ist keinerlei Vorbereitung in den entsprechenden Prüfmerkmalen nötig. Fehler können gemeinsam mit Prüflosen oder als Meldungen analysiert werden. Für die Visualisierung von Fehlerhäufigkeiten ist eine neue Grafikart verfügbar, ebenso wie zusätzliche Kennzahlen für Fehlerrisiken. Die Analyse von Meldungen und Fehlerursachen kann gemeinsam erfolgen. Hinsichtlich der Komponenten können Prüflose, Meldungen oder Fehler des Produktionszyklus analysiert und veranschaulicht werden. QualitätsmanagementInformationssystem Prüfergebnisse und Qualitätsmeldungen werden auf Zeit-, Werks- oder Arbeitsplatzebene verdichtet und im QMInformationssystem fortgeschrieben. Sie können dabei entscheiden, nach welchen Kriterien die Fortschreibung erfolgen soll – zu Material, Material und Lieferant oder zu Material und Kunde. 48 Abb. 29: Auswertung von Komponenten mit dem QM-Cockpit Da das QM-Informationssystem Teil des Logistikinformationssystems ist, können Sie Auswertungen mit Informationen aus anderen Logistikbereichen, wie Produktion oder Einkauf, kombinieren. Die Ausgabedaten werden in Listenform oder als Grafik dargestellt und können als E-Mail-Anhang versandt werden. Weitere Funktionen des Systems sind die Prozesskostenrechnung und Port folioanalysen. Mit den Standard-QueryTools können Sie Ihre Auswertungen und Reports frei definieren. Standardanalysen Das QM-Informationssystem enthält eine Reihe von Standardauswertungen zu Ihren Materialien, Lieferanten und Kunden, darunter auch Kennzahlen wie Prozessfähigkeitsindizes, Fehlerhäufigkeiten oder Prüfverzichtquoten. Sowohl die Darstellung als auch der Inhalt des QM-Informationssystems können wunschgemäß angepasst werden. Flexible Analysen Auf Basis von Standardinformationsstrukturen oder eigens festgelegten Strukturen ist es möglich, eigene Reports zu gestalten. Anhand von Formeln können Sie zudem Ihre Kennzahlen mit SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Unternehmenskennzahlen verknüpfen. Mit den flexiblen Analysen erstellen Sie auch ohne Programmierkenntnisse schnell und einfach Ihre Reports. Frühwarnsystem Das Frühwarnsystem hilft Ihnen bei der frühzeitigen Erkennung von Problemen, indem es Sie bei Auftreten einer Ausnahmesituation rechtzeitig warnt. Die Ausnahmesituationen sind frei definierbar. Sobald eine Ausnahmesituation auf tritt, werden Sie umgehend per E-Mail oder Workflow darüber informiert – beispielsweise wenn die Qualitätskennzahl eines Lieferanten unter 90 Punkte fällt. Exception-Analysen definieren Sie entweder mit Standardinformationsstruk turen oder mit eigens definierten Strukturen. Sie können sich auch mathemati scher Algorithmen bedienen oder die Software zur Erkennung von Schwellen werten oder Trends einstellen. Berichtslisten mit ABAP Query Mithilfe des ABAP-Query-Tools oder vor definierter logischer Datenbanken können Sie per Mausklick Auswertungen erstellen, die nicht als Standard verfügbar sind. Die Anbindung an Druck- und Präsentationsfunktionen erfolgt automatisch. SAP NetWeaver Business Intelligence SAP NetWeaver BI bietet ein Data Warehouse, das sich nahtlos in die ITLandschaft von SAP ERP und anderen Softwareanwendungen einfügt. Für Ihre Rolle des Qualitätsmanagers oder Qualitätsplaners enthält sie vorkonfigurierten Business Content, darunter Datenextraktion, Metadaten, Informa tionsmodelle und fertige Vorlagen für Tabellen und Grafiken in Microsoft Excel oder HTML. tätsprozesses wider. Zu jeder Meldung erhält SAP NetWeaver BI eine Auswahl an Attributen und Kennzahlen. Damit erhalten Sie zusammengefasste oder detaillierte Informationen bezüglich des Meldungsprozesses. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Bezugsobjekten wie Kunde, Lieferant, Material oder Baugruppe. Auf organisatorischer Seite liegt der Schwerpunkt auf den Einkaufsund Vertriebssparten, Materialgruppen oder dem Herkunftsland des Kunden. Prüfergebnisse Die Vorgaben und Ergebnisse Ihrer Qualitätsprüfungen sind bis auf die Stichprobenebene eines einzelnen Merkmals auswertbar. Das Spektrum der Kennzahlen reicht von der Anzahl der geprüften oder rückgewiesenen Stichproben bis hin zu Kennzeichen zur Prozessfähigkeit, wie Cp und Cpk. Sie können Qualität anhand von Kriterien wie Material, Lieferant oder Arbeitsplatz interaktiv analysieren. Innerhalb der Kennzahlen stehen Ihnen die Anzahl der Meldungen, die kumulierte oder durchschnittliche Bearbeitungszeit, fehlerhafte und rückgelieferte Mengen, sowie der Anteil termingerecht erledigter Meldungen zur Verfügung. Darüber hinaus können Sie sich über neue, ausstehende und erfolgreich abge schlossene Maßnahmen informieren. Prüflose Prüflose können nach dem Verwendungsentscheid an SAP NetWeaver BI übermittelt werden. Ihnen stehen Informationen – ob als Grafik oder Tabelle – hinsichtlich der Häufigkeit einzelner Verwendungsentscheide, der Anzahl geprüfter und geskippter Lose, der tatsächlich geprüften Menge, des Anteils fehlerhafter Einheiten oder der Qualitäts kennzahl zur Verfügung. Unter anderem ist es möglich, Informationen zu verdichten und diese nach Lieferant oder Einkaufsorganisation zu sortieren. Qualitätsmeldungen Qualitätsmeldungen spiegeln nicht geplante Ereignisse während des Quali- Fehler, Fehlerorte, Ursachen, Aktionen und Maßnahmen Fehler werden im QM mit SAP ERP im Prüflos oder als Meldungsposition dokumentiert. SAP NetWeaver BI zeigt Ihnen, welche Fehlerarten wo und weshalb aufgetreten sind. Aktionen und Maß nahmen zur Meldung werden ebenfalls extrahiert. In Form von Navigationsattri buten stehen Ihnen dieselben Bezugsobjekte wie in den Qualitätsmeldungen zur Verfügung. Außerdem haben Sie Zugriff auf alle Kodierungen. So können Sie beispielsweise ermitteln, welche Fehler regelmäßig an bestimmten Orten auftreten. Viele der vom Qualitätsmanager genutzten Kennzahlen basieren auf Infor mationen sowohl aus internen Systemen mit Software von Fremdanbietern als auch aus externen Systemen. Beispiele dafür sind die Lieferantenbeurtei lung im Einkauf, Rückliefermengen in der Bestandsführung, Ausschuss- und Nacharbeitsmengen in der Produktion oder Rücksendungen im Vertrieb. Diese Informationen sind im Business Content integriert und können mit Kennzahlen aus SAP ERP verknüpft werden. So erhalten Sie ein umfassendes Bild der Qualität in Ihrem Unternehmen. QM-STI für externe Auswertungen QM-STI ist eine offene Schnittstelle zur Auswertung von Prüfergebnissen in externen Systemen. Sie konfigurieren diese Schnittstelle im Customizing und rufen die externe Anwendung einfach per Drucktaste in einer der folgenden QM-Funktionen mit SAP ERP auf: •Ergebniserfassung •Verwendungsentscheid •Qualitätsregelkarte •Ergebnishistorie Suche nach Qualitätsdaten Die Anwendung SAP NetWeaver Enterprise Search stellt SAP-Anwendungen zahlreiche Services für die Suche, die Klassifizierung und das Text-Mining in umfangreichen Dokumentensammlungen (unstrukturierte Daten) sowie für die Suche innerhalb von Business-Objekten und für deren Verdichtung (strukturierte Daten) zur Verfügung. Im QM mit SAP ERP ist die Suchfunktion für qualitätsbezogene Daten verfügbar, wie beispielsweise: •Stammprüfmerkmal •Prüfmethode •Lieferanteninfosatz •Qualitätsmeldung SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 49 Die Suche ist während der Dateneingabe innerhalb von Änderungs- und Anzeigetransaktionen für ein bestimmtes Objekt möglich – sowohl als einfache als auch als erweiterte Suche. Mithilfe der Fuzzy-Suche kann die Suche trotz ungenauer Eingaben oder Tippfehlern erfolgreich sein. Je nachdem, wie die Suchkriterien im Customizing eingestellt sind, können Sie nach bestimmten Meldungsarten suchen, zum Beispiel nur nach Qualitätsmeldungen. Qualitätskosten bestens im Griff Das Controlling in SAP ERP plant, sammelt und wertet alle dem Unternehmen entstandenen Kosten aus. Dazu zählen auch qualitätsbezogene Kosten. Im QM mit SAP ERP erfassen Sie Prüfkosten aus Qualitätsprüfungen oder Fehlerkosten aus Qualitätsmeldungen. Qualitätskosten aus anderen Anwendungen (z. B. Personalwirtschaft) können in die Kostenberechnung einfließen. Zur Verwaltung von Qualitätskosten verwendet die Controlling-Komponente QM-Aufträge. In SAP ERP sind die folgenden Arten von QM-Aufträgen vorgesehen: •Prüfkostenauftrag – für Einzelabrechnungen – für Sammelabrechnungen •Fehlerkostenauftrag Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, eigene Auftragsarten zu definieren. Bei der Erstellung eines Prüfloses oder einer Qualitätsmeldung können Sie 50 einen entsprechenden QM-Auftrag anlegen oder zuordnen. Prüfkosten Prüfkostenaufträge werden im Materialstamm hinterlegt und durch SAP ERP den einzelnen Prüflosen als Kostensammler zugewiesen. Ist jedoch für eine Prüfung eine bestimmte Abrechnung erforderlich, so gilt diese vorrangig. Das ist beispielsweise der Fall, wenn das Los zu einem Produktionsauftrag gehört oder wenn es aus dem Wareneingang zu einer Bestellung stammt, die auf eine Kostenstelle kontiert ist. SAP ERP ermittelt Prüfkosten anhand von Leistungen, die Sie als Prüfer zum Beispiel auf Basis der geleisteten Stunden rückmelden. Das Rechnungswesen legt die Leistungsarten, wie Rüst- und Prüfzeit, sowie die gültigen Tarife für die Kostenstelle, die die Leistung erbracht hat, fest. Die zu Prüflosen erbrachten Leistungen werden bei der Ergebniserfassung oder beim Verwendungsentscheid aufgezeichnet. Die Rückmeldungen von Leistungen zu fertigungsbegleitenden Prüfungen erfolgen gemeinsam mit den Rückmeldungen zu Produktionsaufträgen. Sonstige Prüf kosten wie Materialverbrauch werden zu dem Auftrag abgerechnet, zu dem Sie die Prüfleistung rückmelden. Fehlerkosten Um zu einer Qualitätsmeldung Fehlerkosten abzurechnen, legen Sie bei der Meldungsbearbeitung einen QM-Auftrag an. Ordnen Sie den Auftrag dem Meldungskopf zu und verwenden Sie ihn als SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Vorteile: •Reduzierung der Prüfkosten durch Dynamisierung •Kontinuierliche Prozessüberwachung durch Qualitätsregel karten •Unmittelbarer Zugriff auf wichtige Unternehmenskennzahlen und Auswertungen Kostensammler zum Beispiel für Kosten zur Gewährleistung, Verschrottung oder Abrechnung erbrachter Leistungen. Auch Nacharbeitsaufträge können auf diesen Kostensammler kontiert werden. Dadurch lassen sich die Kosten für eine Qualitätsmeldung an die entsprechende Person oder Abteilung weiterbelasten und analysieren. Prüfmittelverwaltung Als Prüfmittelverwalter sind Sie für die Verwaltung, Überwachung, Kalibrierung und Instandhaltung der Prüfmittel zustän dig. Zur Prüfmittelverwaltung gehören folgende Aufgaben: •Planung und Durchführung von Kalibrierprüfungen •Freigabe oder Sperrung von Prüfmitteln •Dokumentation der Eichhistorie •Erstellung von Trendanalysen •Ermittlung von Kalibrierkosten •Rückverfolgung von Prüfmitteln anhand von Einsatzlisten Kalibrierprüfungen und SAP ERP Wie in Abbildung 30 ersichtlich vereint die Prüfmittelverwaltung in SAP ERP wichtige Planungs- und Bearbeitungsfunktionen aus dem Qualitätsmanagement mit SAP ERP, die Sie für die Stammdatenverwaltung und für die Planung und Durchführung von Kalibrierprüfungen benötigen. Freigabe von Prüfmitteln Sie können anhand der Prüfergebnisse entscheiden, ob ein Prüfmittel für die weitere Verwendung freigegeben wird. Die Ergebnishistorie ermöglicht Ihnen den Nachweis der Stabilität jedes Prüfmittels und der Genauigkeit der damit durchgeführten Prüfungen. erfassung in der Instandhaltung verwen den (z. B. zur Überwachung technischer Anlagen, für die kritische Werte regelmäßig erfasst werden müssen). Folglich können Prüfergebnisse sowohl zu technischen Plätzen als auch zu Prüfmitteln erfasst werden. Rückverfolgung von Prüfmitteln Mit SAP ERP verfügen Sie über Funk tionen zur Rückverfolgung von Prüfmitteln. Wenn Sie bei einer Kalibrierprüfung feststellen, dass ein Prüfmittel nicht mehr einsatzfähig ist, können Sie in der Prüfmittelhistorie rückverfolgen, welche Prüflose und -merkmale mit diesem Prüfmittel geprüft wurden. Daraufhin können Sie die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Überwachung technischer Anlagen Zusätzlich zu Kalibrierprüfungen können Sie Prüflose zu Instandhaltungsaufträgen auch für eine erweiterte Messwert Prüfentscheid Verwendungs liste Auftrags verwaltung Stammdaten in der Kalibrierprüfung Im Rahmen der Kalibrierprüfung kommen mehrere Stammdatensätze zum Einsatz: Equipmentstammdaten, Wartungsplan und Instandhaltungsarbeitsplan. Equipment Prüfmitteldaten werden in SAP ERP in Equipmentstammsätzen hinterlegt. Dieser Stammsatz enthält alle Daten zum Prüfmittel (z. B. Anschaffungswert und -datum, Hersteller, Arbeitsplatz, Kostenstelle und Standort). Ergebnishistorie Stammdaten Arbeitsvorräte Kalibrierplanung Kalibrier aufträge Kalibrierprüfung Trendanalysis Verbindung Prüfmerkmal/ Messpunkt Meldungen Kalibrier intervalle Abb. 30: Funktionen zur Prüfmittelverwaltung SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 51 Um Prüfmittel zu ordnen und leichter auffindbar zu machen, können Sie: •ähnliche Prüfmittel in Gruppen zusammenfassen •Prüfmittel anhand ihrer technischen Eigenschaften über die Klassifizierungsfunktion einordnen •Prüfmittel einem Bautyp (Material) zuordnen Wartungsplan Der Wartungsplan ist das zentrale Planungsobjekt, in dem Sie die Liste des zu prüfenden Equipments, den Instandhaltungsarbeitsplan und den Kalibrierzyklus zuteilen. Er regelt somit Art und Häufigkeit der periodisch wiederkehrenden Tätigkeiten. Im Wartungsplan können Sie zudem zeit- und leistungsabhängige Intervalle für die Durchführung dieser Tätigkeiten angeben. Bei Fälligkeit von Wartungsterminen legt SAP ERP automatisch Instandhaltungsaufträge an. Instandhaltungsarbeitsplan Im Arbeitsplan werden die wiederkehrenden Arbeitsabläufe in standardisierter Form geplant. Um eine Kalibrierprüfung durchzuführen, binden Sie Prüfmerkmale in den Arbeitsplan ein. Im Gegenzug können Sie einen Instandhaltungsarbeitsplan in einen Wartungsplan einbinden. Der Arbeitsplan regelt die Tätigkeiten, die zu den einzelnen Wartungsterminen durchgeführt werden müssen. Planung der Kalibrierprüfung Durch die automatische oder manuelle Terminierung eines Wartungsplans werden regelmäßig auszuführende Kalib- 52 Wartungsplan Wartungsstrategie Zyklus Messmittel (Equipmentstammsatz) Wartungsposition Wartungsauftrag Instandhaltungsarbeitsplan Prüfmerkmale Abb. 31: Objekte der Kalibrierprüfung rierprüfungen ausgelöst. Bei der Terminierung eines Wartungsplans legt SAP ERP einen Instandhaltungsauftrag an und bei dessen Freigabe ein Prüflos. Das Prüflos enthält alle für die Kalibrierprüfung erforderlichen Daten, wie beispielsweise eine Liste des zu prüfenden Equipments und die Prüfvorgaben (siehe Abbildung 31). Zur Planung einer Kalibrierprüfung gehören folgende Schritte: •Stammdaten anlegen Dafür benötigen Sie Stammdaten wie Equipmentstammsätze, Wartungsplan, Stammprüfmerkmale und Instandhaltungsarbeitsplan. Im Instandhaltungsarbeitsplan legen Sie die Vorgänge und die damit verknüpften Merkmale fest. •Prüfvorgaben definieren Die quantitativen und qualitativen Prüfmerkmale enthalten die Prüfvorgaben (z. B. Sollwerte, Toleranzen und Codes für attributive Bewertungen) und legen die Art der Ergebniserfassung fest. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP •Prüfintervalle festlegen Die Festlegung von Prüfintervallen erfolgt über eine zentrale Wartungsstrategie, die für mehrere Wartungspläne gelten kann. Mit Wartungsstrategien können Sie beispielsweise innerhalb eines Instandhaltungsarbeitsplans für jeden Vorgang unterschiedliche Intervalle festlegen. Sie haben außerdem die Möglichkeit, auf Wartungsplanebene einen Wartungszyklus (Einzelzyklusplan) zu definieren, der für alle Vorgänge des Arbeitsplans gültig ist. Prüfintervalle können entweder zeitoder leistungsabhängig sein. Ein zeitabhängiges Prüfintervall könnte beispielsweise aus einer jährlichen Kalibrierung an einem Stichtag bestehen, während ein leistungsabhängiges Prüfintervall eine Kalibrierung nach 1.000 Einsätzen eines Equipments beinhalten kann. Zeit- und leistungsabhängige Kalibrierungen können in einem Mehrfachzählerplan kombiniert werden (z. B. Prüfung nach 6 Monaten, jedoch spätestens nach 1.000 Einsätzen des Equipments). Kalibrierprüfung Eine Kalibrierprüfung umfasst die folgenden Schritte: •Terminierung des Wartungsplans, Anlegen des Instandhaltungsauf trags und Erzeugung des Prüfloses Der Wartungsplan wird in der Regel automatisch durch ein regelmäßig ausgeführtes Programm terminiert. Dabei erzeugt SAP ERP Abrufe und wandelt diese bei Fälligkeit in Aufträge um. Anhand einer Einstellung können Sie festlegen, dass Aufträge direkt freigegeben und dadurch Prüflose erzeugt werden. •Prüfung und Kalibrierung der Prüfmittel Sie können einen Arbeitsvorrat der anstehenden Kalibrierprüfungen für einen bestimmten Zeitraum nach verschiedenen Kriterien erstellen (z.B. alle in der Folgewoche zu kalibrierenden Prüfmittel, oder nach Kostenstelle oder Arbeitsplatz sortierte Prüfmittel). Mit dieser Information können Sie die Prüfmittel für Prüfungen identifizieren und bereitstellen. Bei der Freigabe eines Instandhaltungsauftrags erzeugt SAP ERP automatisch ein Prüflos. Alle freigegebenen Aufträge und alle zu bearbeitenden Prüflose erscheinen im Arbeitsvorrat für die Ergebniserfassung und können in beliebiger Reihenfolge abgearbeitet werden. Falls ein Prüfmittel während des Einsatzes unerwartet ausfällt, können Sie eine Instandhaltungsmeldung (Störmeldung) erfassen und aus dieser Meldung einen Instandhaltungsauftrag manuell erzeugen, um eine Kalibrierprüfung zu terminieren. Verwendungsentscheid Prüflos Messmittel Nr. 12345 Aktualisierung des Messmittelstatus Anpassung des Prüfintervalls Aktualisierung der Messbelege Freigabe oder Sperre des Geräts Reduziere/Erhöhe Prüfintervall Dokumentation der Messergebnisse Abb. 32: Folgeaktionen beim Verwendungsentscheid •Erfassung der Ergebnisse Die Ergebniserfassung findet im Arbeitsvorrat für das Equipment statt. Dafür stehen Ihnen die Merkmalstypen und Erfassungsfunktionen des Qualitätsmanagements mit SAP ERP zur Verfügung. Während der Kalibrierprüfung können Sie Rückmeldungen zum Instandhaltungs auftrag vornehmen, z. B. um Kosten für erbrachte Leistungen oder für Kalibrierprüfungen benötigte Materialien zu erfassen. Darüber hinaus stehen weitere Auftragsabwicklungsfunktionen zur Verfügung, darunter die Kapazitätsplanung oder die Fremdvergabe. Wenn Merkmale rückgewiesen werden, können Sie Instandhaltungsmeldungen erzeugen, Korrekturmaßnahmen einleiten und deren Erfolg dokumentieren. Nachdem Sie je Vorgang und Equipment alle Ergebnisse erfasst haben, treffen Sie den Prüfentscheid für das Prüfmittel (Annahme oder Rückweisung). Wenn alle Prüfmittel eines Prüfloses bewertet wurden, treffen Sie den Verwendungsentscheid für das Prüflos. Im Rahmen des Verwendungsentscheids kann SAP ERP folgende Folgeaktionen ausführen (siehe Abbildung 32): •Equipmentstatus aktualisieren SAP ERP verwaltet im Equipmentstammsatz für jedes Prüfmittel einen Status, der angibt, ob ein Prüfmittel für den Einsatz freigegeben oder gesperrt ist. Anhand des Prüfentscheids schlägt SAP ERP den zukünftigen Status vor, der dann im Equipmentstammsatz aktualisiert werden kann. Ist ein Prüfmittel gesperrt, werden Sie bei der Freigabe des nächsten Auftrags davon in Kenntnis gesetzt. •Prüfintervall ändern Wenn eine Prüfung ergibt, dass ein Prüfmittel zwar noch einsatzfähig ist, jedoch noch vor dem nächsten Prüftermin eine Wartung fällig ist, können Sie beim Treffen des Prüf entscheids den Streckungsfaktor ändern. Dadurch wird das nächste Prüfintervall verkürzt. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 53 •Messbelege anlegen Wenn Sie für Ihre Prüfmittel Messpunkte definiert haben, kann SAP ERP automatisch Messbelege zu jedem Messpunkt anlegen. Nach Ausführung dieser Folgeaktion werden die Ergebnisse der Kalibrierprüfung automatisch in neue Messbelege eingetragen. Diese Belege können Sie über die Equipmenthistorie aufrufen. •Instandhaltungsauftrag abschließen Anhand von Softwareeinstellungen können Sie festlegen, dass der Kalibrierauftrag nach Abschluss der Kalibierprüfung automatisch abgeschlossen wird. Auswertungen zum Prüfmittel Zusätzlich zu den beschriebenen Folgeaktionen können Sie auch eigene Folgeaktionen definieren, so zum Beispiel das Drucken selbstklebender Prüfetiketten mit Angabe des nächsten Termins zur Kalibrierprüfung. Einsatzlisten Über die Einsatzliste eines Prüfmittels können sie die Kostenstelle des Prüfmittels, dessen aktuellen oder vorigen Standort oder den Arbeitsplatz, an dem es verwendet wurde, ermitteln. Ergebnishistorie Die Ergebnishistorie zeigt die Ergebnisse bisheriger Prüfungen zu bestimmten Merkmalen eines Prüfmittels an. Trendanalyse mittels Run-Chart Wenn Sie in der Ergebnishistorie Prüfergebnisse eines Prüfmerkmals als Run-Chart über die Zeitachse dar stellen, kann SAP ERP eine Tendenz (Regressionsgerade) des Werteverlaufs einzeichnen. Somit erhalten Sie einen Hinweis, wann die Toleranzgrenze überschritten wird. Prüfmittelhistorie Anhand der Prüfmittelhistorie können Sie feststellen, welche Prüflose und -merkmale mit einem bestimmten Prüfmittel geprüft wurden. Dies ist unter anderem dann wichtig, wenn Sie beispielsweise während einer Kalibrierprüfung erkennen, dass ein Prüfmittel nicht mehr eingesetzt werden darf (Prüfmittelrückverfolgung). 54 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Vorteile: •Garantierte Qualität und Zuverlässigkeit Ihrer Prüfmittel •Sicherer Produktionsprozess dank frühzeitiger Prognose möglicher Schwachstellen bei technischen Anlagen •Rückverfolgbarkeit Ihrer Prüfmittel Unternehmensweites Laborinformations- und Managementsystem mit SAP ERP Der Enterprise-LIMS-Ansatz Im Laufe der Jahre wurden Laborinformationsmanagementsysteme (LIMS), die ursprünglich eigenentwickelte interne Systeme zur Datenverwaltung in Laboren waren, zu proprietären kommerziellen Produkten weiterentwickelt. Der neueste Trend in diesem Bereich sind auf Standards basierende Systeme. Dementsprechend betrachten Unternehmen ein LIMS heute als unternehmensweites System („Enterprise LIMS“), das nicht nur alle Laborfunk tionen unterstützt sondern übergreifend in die Abläufe des gesamten Unternehmens eingebunden ist. Die SAP-ERP-Anwendung unterstützt alle wesentlichen Funktionen eines LIMS. Beispiele dafür sind in Abbildung 33 aufgelistet. Die Herausforderungen, denen sich Labore im Rahmen des Qualitätsmanage ments stellen, betreffen die Durchlaufzeit der Laboruntersuchungen, den Zugriff auf Ergebnisdaten, die Genauigkeit der Analysen, die Ressourcen auslastung, den Datenaustausch, die Aufzeichnung sowie die Produktivität. Mit einer vollen Bandbreite an Qualitäts managementfunktionen stellt sich SAP ERP diesen Herausforderungen in gewerblichen und industriellen Laboren. Mit SAP ERP verfügen Unternehmen zusätzlich über ein integriertes Labor informationsmanagementsystem, das Teil einer größeren, umfassenderen Lösung für das Qualitätsmanagement ist. So können die Implementierung und Integration vereinfacht und Abläufe zur Qualitätssicherung gestrafft werden. SAP ERP ist mehr als nur ein Laborinfor mationsmanagementsystem. Im Gegen satz zu einem traditionellen LIMS ermöglicht es die nahtlose Integration in die Logistikkette und andere wichtige • Analysezertifikate • Änderungsdienst (Protokoll) • Änderungsverwaltung (Protokoll) • Arbeitsvorräte und Workflow • Auditmanagement • Auftragsverwaltung • Strichkodierung Barcoding und Etikettierung • Berechnungen und Formeln • Bestandskontrolle • Chargenverwaltung (Chargenrückverfolgung und elektronisches Chargenprotokoll) • Datenbeschaffung und –archivierung • Digitale Signaturen • Dokumentenverwaltung • WebEnterprise -Services • Ergebniserfassung und -übernahme • Fehlerberichte und -bearbeitung • Flexible Prüfungen • Informationssystem und Berichtswesen • Prozessbegleitende In-Prozess-Kontrolle / Analytik • Instrumentenkalibrierung • Laborstatistik • Lieferantenbeurteilung • Meldungsabwicklung Unternehmensbereiche. SAP ERP bietet ein in das Gesamtunternehmen eingebettetes Laborinformationsmanagement system mit folgenden Vorteilen: •Stellt eine Standardgrundlage für die Integration von Qualitätsmanagement prozessen im gesamten Unternehmen zur Verfügung •Ermöglicht den unternehmensweiten Zugriff auf Qualitätsdaten •Verbessert die Kommunikation zwischen Gruppen, die für die Qualitätssicherung zuständig sind, sowie anderen Abteilungen • Multiple Spezifikationen • Nachträgliche Post-Prozess-Kontrolle • Probenverwaltung (ungeplante und geplante Proben) • Problemlösung und Ereignisbehandlung • Prüfmittelschnittstellen • Prüfplanpflege • Prüfungen von Retouren • Prüfverzicht-Funktionen • Qualitätsdatenaustausch • Qualitätsplanung • Qualitätssicherung • Rechnungsstellung und Fakturierung von Analysen • Reklamations- und Problemmanagement sowie Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahme • Rückverfolgung der Qualitätskosten • Schnittstellen (Prüfdaten und statistische Daten) • Spezifikationsverwaltung • Stabilitäts-/Haltbarkeitsstudien • Stammdatenpflege • Statistische Prozesslenkung • Statistische Qualitätslenkung • Wareneingangsprüfungen • Wiederkehrende Prüfungen Abb. 33: Übersicht der LIMS-Funktionen mit SAP® ERP SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 55 Dieser integrierte Ansatz hat zur Folge, dass Qualitätsmanagementfunktionen einfach in Geschäftsprozesse eingebunden werden können, wie beispielsweise Beschaffung, Fertigung oder Controlling. Dadurch werden Daten redundanzen beseitigt und die Datentransparenz im gesamten Unternehmen erhöht. Aus der technischen Perspektive bedeutet Integration eine geringere Anzahl an Systemen und Schnittstellen, die gepflegt werden müssen. Da SAP ERP sehr einfach als LIMS eingesetzt werden kann, können Unternehmen durch die Nutzung des Systems Kosten sparen und gleichzeitig die Gewinne und die Kundenzufriedenheit steigern. •zur Überwachung und Untersuchung der Auswirkungen von Lagerbedingungen (z. B. Temperatur, Licht und Feuchtigkeit) auf eine Substanz während eines bestimmten Zeitraums •zum Nachweis der Wirksamkeit oder Haltbarkeit eines Produkts unter kontrollierten Umweltbedingungen Stabilitätsstudie – Unterstützung der Produktentwicklung und -optimierung Der Einsatz des Qualitätsmanagements mit SAP ERP als LIMS setzt die Verfüg barkeit der Stabilitätsstudienfunktionen voraus. Die auch als Haltbarkeitsstudien bekannten Stabilitätsstudien werden für selbstproduzierte oder fremdbeschaffte Waren ausgeführt, insbesondere in der Chemie-, Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Anhand der Studien werden Verfallsdaten während der Entwicklung neuer Produkte im Bereich Forschung und Entwicklung ermittelt. Zudem sind sie für Produktzulassungen zwingend erforderlich. Darüber hinaus sind Stabilitätsstudien ein wichtiges Hilfsmittel für die konti nuierliche Produkt- und Prozessverbesserung. Stabilitätsstudien werden in der Regel aus folgenden Gründen durchgeführt: 56 Abb. 34: Beispiel einer Stabilitätsstudie SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Um eine Stabilitätsstudie durchzuführen, müssen Sie zunächst physische Proben aus dem Material oder der Charge entnehmen und diese unter bestimmten Lagerbedingungen aufbewahren. Daraufhin nehmen Sie die Proben nach bestimmten Intervallen aus dem Lager und prüfen diese gemäß dem vorgegebenen Terminplan. Damit Unternehmen die Vorgaben unter schiedlicher internationaler gesetzlicher Anforderungen und Verordnungen wie Good Manufacturing Practice (GMP) erfüllen, unterstützt SAP ERP Stabilitäts studien als Teil des Qualitätsmanage ments (siehe Abbildung 34). Das QM mit SAP ERP fördert zudem Forschungsund Entwicklungsprozesse und ist bereits seit dem Release der SAP R/3®-Enterprise-Software (mittlerweile Bestandteil der SAP-ERP-Anwendung) auf dem Markt. Die Funktionen zur Stabilitätsstudie mit SAP ERP sind außerdem mit der Anwendung SAP Recipe Management verknüpft, die einen bedeutenden Grundstein des gesamten Produktentwicklungs- und -einführungsprozesses darstellt. Konformität und Qualitätslenkung Das Akronym GxP steht für Good Clinical/Laboratory/Manufacturing Practice (GCP, GLP und GMP) und bezieht sich auf detaillierte Anforderungen an regulierte Industriezweige in den USA, wie zum Beispiel die Pharma-, die Lebensmittel- und die Getränkeindustrie. So schreibt die US-Gesundheitsbehörde, die Food and Drug Administration (FDA), den Unternehmen der Pharmaindustrie vor, bei der Einführung von Produkten auf dem US-Markt eine detaillierte, vollständige und nachvollzieh bare Beschreibung ihrer Herstellungsprozesse vorzulegen. Dazu gehören auch alle Vorgänge bezüglich der Produktqualität während der Herstellung und des Vertriebs eines bestimmten Medikaments. Die Anforderungen an ein Computersystem im Hinblick auf elektronische Daten werden im U.S. Code of Federal Regulations (CFR), Volume 21, Part 11, beschrieben. Die Einhaltung der Vorschriften im Rahmen von GxP spielt insbesondere in analytischen Laboren eine entscheidende Rolle bei der Datenerfassung und -validierung. Die Genauigkeit und Transparenz von Daten sowie einheitliche Änderungsbelege (wer hat was, wann wo und warum ausgeführt) sind für die Einhaltung der Vorschriften von größter Bedeutung. Das Qualitätsmanagement mit SAP ERP unterstützt diese GxP-Anforderungen und bietet vollständige Protokollfunktionen und digitale Signaturen für die Ergebniserfassung, die Freigabe einer Probe oder eines Produkts sowie für die Meldungsabwicklung. Diese Funktionen unterstützen auch das Änderungsmanagement, elektronische Chargenprotokolle und eine integrierte Dokumentenverwaltung zur Speicherung aller wichtigen Dokumente, wie beispielsweise der Beschreibung von Standardverfahren. Ein zusätzlicher Vorteil besteht im optimierten Datenfluss als Folge der Abschaffung von Systemschnittstellen. Die Verwendung von SAP ERP als integriertes Laborinformationsmanagementsystem für ein Unternehmen kann zu mehr Datengenauigkeit und konsistenz führen, wodurch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften verbessert und vereinfacht wird. Vorteile: •Geringerer Aufwand für die Systemadministra tion, weniger Bedarf an Schulungen und Upgrades, da eine Viel zahl fragmentierter Sys teme überflüssig wird •Bessere Prozesse durch Standardisierung, gesteigerte Effizienz und einfache Zusammenarbeit •Erhöhte Produktqualität, weniger Fehler, Nacharbeit und Abfall •Verbesserte Datengenauigkeit und -sicherheit, wodurch die Kosten für die Einhaltung gesetz licher Bestimmungen reduziert werden •Verbesserte Datenqualität und -verfügbarkeit, da die Daten einheitlich und transparent verwal tet werden und im gesamten Unternehmen zur Verfügung stehen SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 57 Weitere allgemeine Informationen zur Konformität von SAP ERP mit den GxP-Anforderungen finden Sie im SAP White Paper Einhaltung der FDA-Verordnung in der Life-Sciences-Industrie. Digitale Signatur Die digitale Signatur hat für die Verarbeitung digitaler Daten dieselbe Funktion wie die handschriftliche Unterschrift für gedruckte Dokumente. Sie stellt innerhalb eines Berechtigungsverfahrens sicher, dass es sich bei der Person, die ein digitales Dokument unterschreibt, wirklich um die entsprechende Person handelt. Die folgenden Funktionen der digitalen Signatur für Prüflose und physische Proben wurden im Zuge des neuesten Releases erweitert: •Verwendung der Signaturstrategie •mehrstufige Signaturen •detaillierte Dokumentation •Möglichkeit zum Druck der Signaturinformationen Innerhalb des erweiterten Customizing können Sie Signaturstrategien definieren. Für einen mehrstufigen Prozess bedeutet dies, dass mehrere Personen die Ergebnisse in einer vorgegebenen Reihenfolge abzeichnen müssen. Für die Umsetzung dieses Szenarios können Prüflose bearbeitet werden, für die bereits Signaturen erstellt wurden. Falls 58 Ergebnisse von mehreren Personen geprüft und abgezeichnet werden müssen, wird der Status des Prüfmerkmals vorerst nicht auf „abgeschlossen“ gesetzt. Diese Statusänderung erfolgt stattdessen erst nach Abschluss des gesamten Signaturprozesses für das Merkmal. Eine detailliertere Dokumentation erhalten Sie, wenn Sie die mit der Signatur verknüpften Daten sichern oder drucken. Der Status eines Signaturprozesses wird im Arbeitsvorrat für die Ergebniserfassung durch Symbole angezeigt und kann vom Benutzer angefordert werden. SAP ERP bietet eine neue Funktion zum Einsatz einer digitalen Signatur bei der Bearbeitung von Meldungen, wie Qualitäts- und Instandhaltungsmeldungen. Hierbei können Sie eine digitale Signatur für einzelne Prozess-Schritte einfügen. Im Customizing der Meldungen können Sie die Meldungsart, die Ebene (Kopf oder Maßnahme) und den betriebswirtschaftlichen Vorgang festlegen, für die digitale Signaturen erforderlich sind. In diesem Zusammenhang können Sie auch wahlweise Signaturstrategien einsetzen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Auditmanagement FLEXIBLES WERKZEUG ZUR PLANUNG, DURCHFÜHRUNG & AUSWERTUNG VON AUDITS Beurteilungen: Methoden für Auditkriterien Unter Audit versteht man eine syste matische Untersuchung zur Ermittlung des Grads der Übereinstimmung eines Gegenstands mit zuvor festgelegten Kriterien. Audits werden im Allgemeinen anhand von Fragenlisten vorgenommen, welche die Kriterien darstellen. Das Auditmanagement besteht aus der Planung und Abwicklung von Audits, der Einstufung der Auditgegenstände, der Überwachung von ergebnisabhängigen Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen sowie der Dokumentation und Analyse von Auditdaten. Zudem unterstützt es alle Beurteilungen, die auf vordefinierten Kriterien (Audits, Kontrollen, Prüfungen, Reviews und Untersuchungen) basieren, und kann anschließend zur Bewertung des Gegenstands herangezogen werden. Die Funktionen des Auditmanagements sind sehr vielseitig und daher für unterschiedliche Anwendungsgebiete geeignet. Beispiele für Auditeinsätze: •Qualitätsmanagement (Systemaudit, Verfahrensaudit oder Produktaudit) •Umweltmanagement und Hygienemanagement •Schutz- und Sicherheitsmanagement (Werksschutz, Brandschutz und Datenschutz) Die für eine breite Palette an verschiedenen Auditeinsätzen geeigneten Funktionen erfüllen die Anforderungen von Unternehmen zur Zusammenführung unterschiedlicher Managementsysteme, wie beispielsweise für die Bereiche Qualitätssicherung, Umwelt und Arbeits schutz, in einer integrierten Management anwendung. Kombinierte Audits erzielen beträchtliche Kosteneinsparungen. Auditgegenstände können durch Feldgruppen definiert werden. So ist es beispielsweise möglich, Audits mit Bezug zu Organisationen, Unternehmens bereichen, Produkten und Lieferanten auszuführen. Wird ein Auditgegenstand über Objekte aus anderen Anwendungen zum Beispiel durch die Kombination Lieferant und Material beschrieben, so sind die Informationen zu diesen Datenelementen abrufbar – ein klarer Vorteil der Integration. Mitarbeiter können je nach Anforderung Fragenlisten in hierarchischen Baumstrukturen ausgeben. Die Eigenschaften der Auditkomponenten (Auditplan, Fragenliste, Audit und Maßnahme) sowie die Abläufe zur Bewertung der Kriterien und der Einstufung der Auditgegenstände können individuell eingestellt werden. Dies veranschaulicht die Anpassungsfähigkeit der Auditmanagement-Funktionen. Auditabwicklung: Risiken auswerten und Informationen rückmelden Um die folgende Prozessbeschreibung so einfach wie möglich zu halten, basiert das Beispiel auf einem Systemaudit, das gemäß ISO 9000 ausgeführt wurde. Bei allgemeinerer Betrachtung zeigt Ihnen dass folgende Beispiel jedoch auch, wie eine Reihe anderer Audits, Revisionen oder Prüfungen mit dem Auditmanagement durchgeführt werden können. Die Prozessphasen beruhen auf dem ISO-Standard 19011. Das Auditmanagement unterstützt alle Auditing-Phasen – von der Planung eines umfassenden Auditprogramms und der einzelnen Audits über die Definition der Auditkriterien oder Fragenlisten bis hin zum tatsächlichen Auditprozess und der Bewertung des Auditgegen stands im Prüfbericht. Die Festlegung und Überwachung von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen wird durch das Auditmanagement ebenfalls vereinfacht, ebenso wie die Auswertung aller Auditdaten, für die die Anwendung effektive Hilfsmittel bereitstellt. Ein typischer Prozess besteht aus folgenden Phasen und Aufgaben: •Planung der Auditkriterien Planung allgemeiner Fragenlisten (allgemeine Kriterien) in Abhängigkeit maßgeblicher Standards, Verordnungen oder Richtlinien des Anwendungs bereichs •Planung des Auditprogramms Definition eines Schemas, zum Beispiel in Form eines jährlichen Zeitplans unter Berücksichtigung des Umfangs, des Gegenstands und des Termins für die Audits •Vorbereitung der einzelnen Audits Festlegung der einzelnen Auditfragen listen und der Personen, die am Audit beteiligt sind, Verteilung von Rollen, und Vorbereitung der erforderlichen Dokumente SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 59 •Auditabwicklung Auditfreigabe, Einladung der Teilnehmer, Bereitstellung der Unterlagen, Untersuchung des Auditgegenstands im Hinblick auf die Kriterien (Fragestellung und Betrachtung) und Erfassung der Befunde (Stellungnahmen und Dokumente) •Beurteilung Bewertung der Kriterien (Fragenlisten einträge), Bewertung und Einstufung des Auditgegenstands sowie Erstellung eines Prüfberichts (Entwurf und Abschlussbericht mit Signatur) •Folgeaktionen Festlegen eines Folgeaudits; Fest legen von Korrektur-, Vorbeugungsund Verbesserungsmaßnahmen sowie der verantwortlichen Personen; Überwachung der nachfolgenden Schritte und Wirksamkeitsnachweis aller Maßnahmen •Analyse und Auswertung Übersicht über das gesamte Auditprogramm oder über bestimmte Auditgruppen, über die Auditfragen und -ergebnisse, über die Befunde und Maßnahmen sowie über das Feedback der Auditergebnisse zur Auditplanung Zusammenfassung: Das Auditmanagement ist ein anwenderfreundliches und leistungsfähiges Tool zur Verwaltung Ihrer Auditprozesse. Ganz gleich in welcher Branche Sie tätig sind, das Tool unterstützt Sie während des gesamten Auditprozesses – von der Planungsphase über die Auditausführung und -bewertung bis hin zur Auswertungsphase. Es ist zudem äußerst flexibel und verfügt über offene Schnittstellen, wie zum Beispiel dem in Abbildung 35 Abb. 35: Audit-Cockpit 60 SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP dargestellten Cockpit. Unter Berücksichtigung der maßgeblichen Standards ermöglicht es darüber hinaus interne und externe Audits von Systemen, Prozessen oder Produkten. Auf Grundlage von Checklisten können Sie jegliche Art von Reviews oder Umfragen durchführen. Mit dem Auditmanagement in SAP ERP erfüllen Sie gesetzliche Anforderungen und verfügen über unterschiedliche Szenarien für ein Benchmarking. SAP-Lösungen für Ihre Six-Sigma-Initiativen Der Six-Sigma-Ansatz zur Qualitäts verbesserung konzentriert sich auf die Reduzierung von Prozessvarianzen und die Beseitigung von Fehlern, was zu einer verbesserten Qualität, geringeren Kosten und zu einer höheren Kundenzufriedenheit führt. Von allen ERP- und dedizierten QMSoftwarelösungen ist die SAP Business Suite die beste Wahl für die Implementierung von Six-Sigma-Methoden. Insbesondere unterstützt SAP ERP einen Großteil der für Six Sigma maßgeblichen Elemente. Eine strukturierte DMAIC-Roadmap zur Problemlösung in fünf Phasen – definieren, messen, analysieren, verbessern und steuern – gilt allgemein als Kern eines jeden Six-Sigma-Projekts. Diese und ähnliche Abläufe werden in SAP ERP anhand der cProjects-Anwendung verwaltet, die alle für ein Six-SigmaProjekt erforderlichen Funktionen liefert. Mit cProjects legen Sie die fünf DMAIC-Phasen Ihres Six-Sigma-Projekts und die zugehörigen Aufgaben für jede dieser Phasen fest (siehe Abbildung 36). Sie definieren die Kriterien und Checklisten, die zur Abnahme der einzelnen Phasen wichtig sind. Sie planen die Ressourcen (Mitarbeiter, Black Belt usw.), die für die Ausführung der Aufgaben nötig sind. Zur Terminierung und Darstellung der Beziehungen zwischen den Projektaufgaben und zur Ermittlung kritischer Wege stehen Ihnen grafische Hilfsmittel zur Verfügung. Zusätzliche SAP-ERP-Funktionen, die mit cProjects verknüpft sind, eignen sich ebenfalls für kollaborative SixSigma-Projekte, beispielsweise die Berechnung der Projektkosten und der direkte Verweis auf zugehörige Dokumente, Meldungen, Prüfungen und Audits. Auf diese Weise erhalten Sie Zugriff auf unterschiedliche Qualifikations- und Leistungskennzeichen, unter anderem aus der statistischen Prozesslenkung (Qualitätsregelkarten, Cpk, usw.) und der FMEA. Prozessdaten können aus der Quelle entnommen und zu allgemeinen Analysezwecken an SAP NetWeaver BI und ein anderes führendes Informationssystem übermittelt werden. Sowohl SAP NetWeaver BI als auch das Informationssystem beinhalten alle Funktionen, die für die Berechnung der KPIs, die Eingabe der Balanced Scorecards oder andere Beurteilungsverfahren nötig sind. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 61 Management (Sponsor / Champion) Projektleiter (Black Belt, MBB) Measure Umfangreiche Werkzeuge zur Probenermittlung und Prüfung kritischer Markmale Analyze Improve Ausgefeilte Analyse zurKontrolle von Kennzahlen und Überwachung kontinuierlicher Verbesserung Abb. 36: Beispielprozess nach Six Sigma 62 Projektmitarbeiter (Prüfer, Analyst) Verwaltung von Six-Sigma-Projekten mit integrierten und strukturierten Werkzeugen zur Erreichung heraus ragender Verbesserung Define Control Statistiker (Green Belt) SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Service-Oriented Architecture (SOA) für servicebasierte Unternehmenslösungen Das Enterprise-Service-Bundle „Integra tion von Qualitätsmanagementsystemen“ (IQM) stellt Enterprise Services für den Austausch von Prüflosdaten, Prüfergebnissen und Qualitätsmeldungs daten zwischen SAP ERP 6.0 und exter nen Qualitätsmanagementsystemen zur Verfügung. Im Vergleich zur bestehenden QMIDI-Schnittstelle bietet das EnterpriseService-Bundle „Integration von Qualitätsmanagementsystemen“ folgende zusätzliche Vorteile: •neue Technologie auf XML-Basis (Web-Services) •höhere Flexibilität (Nutzung passender Services) •erweiterte Funktionalität (z. B. Qualitätsmeldungen und ungeplante Prüfpunkte) Das IQM-Enterprise-Service-Bundle hilft Ihnen, die Prüfplanungs- und Prüferfassungsebene bis in die Instrumentenebene miteinander zu verbinden. Damit können außerdem Daten zwischen LIMS und computergestützten Qualitätssicherungssystemen (CAQ) sowie SAP ERP direkt ausgetauscht werden – deutlich flexibler als mit den bestehenden Schnittstellen. Anhand von IQM ist zudem auch die Integration von LIMS und CAQSystemen über Composite Applications möglich, während die Integration in SAP ERP hingegen über die im Bundle enthaltenen Enterprise Services erfolgt. SAP MII kann mithilfe der Services ohne Anbindung an ein externes QMSystem Qualitätsdaten erfassen und darstellen. Dieses Bundle stellt allerdings weder eine dedizierte Benutzungsoberfläche bereit noch setzt es eine solche voraus. Es ermöglicht stattdessen die Integration weiterer Anwendungen, die eine Frontend-Funktionalität bieten. Mit SAP MII oder der Web-Dynpro-Entwick lungsumgebung, dem Werkzeug SAP NetWeaver Visual Composer oder der Adobe-Technologie kann eine dedizierte Benutzeroberfläche basierend auf den bereitgestellten Services erstellt werden. SAP wird zukünftig zusätzliche Enterprise Services für den Bereich Prüf planung anbieten. Weitere Informationen zu den Enterprise Services finden Sie in der WikiDokumentation unter http://wiki.sdn. sap.com/wiki/x/kww und in den Informationen zu Enterprise Services auf der Enterprise-Services-WorkplaceWebsite unter www.sdn.sap.com/irj /sdn/esworkplace. Zielgruppen dieser Enterprise Services sind Qualitätsprüfer, Bedienungspersonal und Labortechniker, die Qualitätsanalysen durchführen und Prüfdaten manuell erfassen oder diese aus elek tronischen Testgeräten übermitteln. Ebenfalls interessant sind diese Services für Fertigungssteuerer oder Qualitätsmanager, die diese Daten für weitere Analysen benötigen. Das Paket setzt den Einsatz des Qualitätsmanagements in SAP ERP voraus. Die Services stellen Funktionen der QM-Business-Objekte, wie Prüflos, physische Probe und Qualitätsmeldung, bereit. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 63 Anhang Weitere Informationen Für weitere Informationen stehen Ihnen folgende Quellen zur Verfügung: •Allgemeine Informationen zur SAP®ERP-Anwendung finden Sie im SAP-Service-Marketplace-Extranet unter www.service.sap.com/erp (Anmeldung erforderlich). •Allgemeine Informationen zu den Qualitätsmanagement-Funktionen mit SAP ERP und zu Qualitätsmanagement als unternehmensweites Laborinformations- und Management system finden Sie im Internet unter www.service.sap.com/qm (Anmeldung erforderlich). •Die Online-Dokumentation (SAP-Bibliothek) für SAP-Anwendungen finden Sie im SAP Help Portal unter http://help.sap.com. Im folgenden Link finden Sie ein Beispiel für eine Online-Dokumentation zum Qualitätsmanagement: http://help. sap.com/saphelp_erp2005vp/helpdata/en/a0/df293581dc1f79e10000009b38f889/content. htm. •Informationen zu Electronic Records (SAP-Audit-Trail-Funktionen, Table Logging und Änderungsbelege) finden Sie in der Online-Dokumentation (SAP-Bibliothek) unter http://help. sap.com/saphelp_erp2005vp/helpdata/en/7c/fb0f3a57b38c0fe10000000a11402f/frameset.htm. 64 •Weitere Informationen zu den Enterprise Services finden Sie in der Wiki-Dokumentation unter http://wiki.sdn.sap.com/wiki/x/kww und auf der Enterprise-ServicesWorkplace-Website unter www.sdn.sap.com/irj/sdn/ esworkplace. •Wenn Sie einen Besuch oder einen Anruf bei einem Unternehmen wünschen, das SAP ERP einsetzt, wenden Sie sich an Ihren SAP-Vertriebs beauftragten. Schlüsselbegriffe CAPA Die Korrektur- und Vorbeugungsmaß nahme (CAPA – Corrective and Pre ventive Action) dient dem ComplianceManagement in Form von systematischer Abwicklung von Qualitätsmängeln, -fehlern und -ausfällen. Ziel der Maß nahme ist die Dokumentation des gesamten Prozesses von der Problemlösung bis zur Bereitstellung geeigneter Korrekturmaßnahmen sowie die Förderung von Vorbeugungsmaßnahmen, um ein erneutes Auftreten eines Problems zu verhindern. CAQ Die computergestützte Qualitätssicherung (CAQ – Computer-aided Quality Assurance) wird von Computern und computergesteuerten Maschinen verwendet, um die Qualität von Produkten zu definieren und prüfen. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP Unternehmensübergreifende Geschäftsabwicklung Bei der unternehmensübergreifenden Geschäftsabwicklung tauschen Unternehmen regelmäßig Daten und Informationen über das Internet aus. Service-Oriented Architecture (SOA) Die SOA ist eine Softwarearchitektur, die anhand von Richtlinien, Praktiken und Rahmenbedingungen Anwendungsfunktionen als Services zur Verfügung stellt. Diese Services werden mit der für Servicekunden maßgeblichen Detailgenauigkeit veröffentlicht. LIMS Ein Laborinformations- und Management system (LIMS) ist eine Computersoftware, die in Laboren zur Verwaltung von Proben, Instrumenten, Messdaten, Standards und anderen Laboraufgaben wie Rechnungsstellung, Auswertung und Workflow-Automatisierung eingesetzt wird. SAP® Business Suite Die SAP Business Suite ist ein Komplettpaket bestehend aus flexiblen Geschäftsanwendungen mit branchentypischem Funktionsumfang. Die Software dient der vollständigen Anwendungsintegration, der Skalierbarkeit und der problemlosen Zusammenarbeit über das Internet. Die Anwendungen der SAP Business Suite erleichtern die Abwicklung kritischer Geschäftsprozesse und bilden ein eng integriertes Komplettpaket aus Geschäftsanwendungen, das nicht nur in allen Unterneh mensbereichen, sondern auch in der externen Wertschöpfungskette einen Mehrwert schafft. Die Anwendungen der SAP Business Suite basieren auf der SAP NetWeaver®-Technologieplattform, einer Integrations- und Anwendungsplattform, die die Entwicklung dieser Anwendungen hin zu einer service basierten Architektur unterstützt. SAP NetWeaver Portal Die Komponente SAP NetWeaver Portal vereint alle Anwendungen, Informationen und Services eines Unternehmens in einer Plattform und setzt sich aus Portal, Content Management und Business Intelligence zusammen. SAP ERP Die Anwendung SAP ERP stellt eine integrierte Unternehmenssoftware dar, die die Funktionen und Methoden zur effektiven Planung und Verwaltung eines Unternehmens beinhaltet. Die Qualitätsmanagement-Funktionen sind darin nahtlos integriert. SAP NetWeaver SAP NetWeaver ist eine webbasierte Technologieplattform, die als Grundlage für die Enterprise SOA dient und die eine geschäfts- und technologieübergreifende Integration und Koordi nation von Personen, Informationen und Geschäftsprozessen ermöglicht. Durch den Einsatz offener Standards ist SAP NetWeaver in der Lage, Informationen und Anwendungen aus nahezu allen Quellen oder Technologien zu integrieren. SAP Funktionen im Detail – Qualitätsmanagement mit SAP ERP 65 Auf einen Blick SAP Deutschland AG & Co. KG Hasso-Plattner-Ring 7 69190 Walldorf T08 00 / 5 34 34 24* F08 00 / 5 34 34 20* [email protected] www.sap.de * gebührenfrei in Deutschland Zusammenfassung Die Anwendung SAP® ERP bietet eine zentrale, leistungsfähige Lösung, die Ihnen einen umfassenden und breit angelegten Ansatz für ein „Total Quality Management“ bietet. Sie beinhaltet ein breites Spektrum an integrierten Qualitätsmanagement-Funktionen und unterstützt unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse zur kostengünstigen Qualitäts sicherung Ihrer Produkte und Prozesse und zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen über das Qualitätsmanagement. Herausforderungen •Einblick in komplexe und globale Produktionszyklen erhalten •Den Faktor Qualität bereits in die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsprozesse einbeziehen •Qualität von der Beschaffung über die Produktion bis hin zur Lieferung verfolgen •Den Kundenerwartungen und dem Wettbewerbsdruck gerecht werden Unterstützte Geschäftsprozesse und Softwarefunktionen •Prüfplanung – Strategien mithilfe von integrierten Daten und Planungswerkzeugen umsetzen •Qualitätsprüfungen – Verlässliche Ergebnisse erreichen, dokumentieren und gleichzeitig Prüfaktivitäten automatisieren sowie effizienter gestalten •Problemmanagement – Qualität mit gezielten Qualitätsmeldungen und Folgeaktionen verbessern •Prüfmittelverwaltung – Die Kalibrierung von kritischen Prüfmitteln automatisieren und laufende Auswertungen führen •Auditmanagement – Prozesse, Produkte und Systeme regelmäßig überprüfen und Korrekturmaßnahmen einleiten Vorteile für das Unternehmen •Erhöhte Kundenzufriedenheit und -bindung – Erreichen Sie eine bessere Produktqualität und ein optimiertes Reklamationsmanagement sowie eine verbesserte Rückverfolgung (Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen) •Gesteigerte Mitarbeiterleistung – Erhöhen Sie die Effizienz mit automatisierten Aufgaben, wel-che die Mitarbeiter durch die wichtigsten Schritte führen •Größere Transparenz – Treffen Sie Qualitätsentscheidungen auf der Grundlage zuverlässiger, integrierter, rückverfolgbarer und präziser Daten •Erweiterte Zusammenarbeit – Beziehen Sie Mitarbeiter und Geschäftspartner in den gesamten Produktlebenszyklus und die Logistikkette ein Weitere Informationen Ausführliche Informationen zu SAP ERP erhalten Sie im Internet unter www.sap.com/erp oder von Ihrem SAP-Ansprechpartner. 50 095 829 (09/06) © 2009 SAP AG. Alle Rechte vorbehalten. SAP, R/3, SAP NetWeaver, Duet, PartnerEdge, ByDesign, SAP Business ByDesign, und weitere im Text erwähnte SAP-Produkte und -Dienstleistungen sowie die entsprechenden Logos sind Marken oder eingetragene Marken der SAP AG in Deutschland und anderen Ländern. Business Objects und das Business-Objects-Logo, BusinessObjects, Crystal Reports, Crystal Decisions, Web Intelligence, Xcelsius und andere im Text erwähnte Business-Objects-Produkte und -Dienst leistungen sowie die entsprechenden Logos sind Marken oder eingetragene Marken der Business Objects S. A. in den USA und anderen Ländern. Business Objects ist ein Unternehmen der SAP. Alle anderen Namen von Produkten und Dienstleistungen sind Marken der jeweiligen Firmen. Die Angaben im Text sind unverbindlich und dienen lediglich zu Informationszwecken. Produkte können länder spezifische Unterschiede aufweisen. In dieser Publikation enthaltene Informationen können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die vorliegenden Angaben werden von SAP AG und ihren Konzernunternehmen („SAP-Konzern“) bereitgestellt und dienen ausschließlich Informationszwecken. Der SAP-Konzern übernimmt keinerlei Haftung oder Garantie für Fehler oder Unvollständigkeiten in dieser Publikation. Der SAP-Konzern steht lediglich für Produkte und Dienstleistungen nach der Maßgabe ein, die in der Vereinbarung über die jeweiligen Produkte und Dienstleistungen ausdrücklich geregelt ist. Aus den in dieser Publikation enthaltenen Informationen ergibt sich keine weiterführende Haftung.