RMG_Sonderbeilage Familienfreundliche Unternehmen
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RMG_Sonderbeilage Familienfreundliche Unternehmen
18 . AU G U S T 2 013 W E LT A M S O N N TAG NR. 33 FAMILIENFREUNDLICHE UNTERNEHMEN 33 Eine ganz besondere Zielgruppe Ist der Service gut, freut sich der Kunde. Das schafft eine positive Stimmung Familien haben als Kunden vielfältige Ansprüche. Für Unternehmen ist das eine Herausforderung – und eine Chance VON MICHAEL VOLBER Leben ist für viele Senioren in Deutschland noch mächtig viel Luft nach oben. Auf den firmeninternen Agenden fast jedes Arbeitsgebers findet sich inzwischen zwar die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, doch bis die Standards zum Beispiel der skandinavischen Nachbarn auch in Deutschland zum Alltag gehören, ist der Weg noch weit. Anders stellt sich das Thema Familienfreundlichkeit allerdings dar, wenn man die Relationen zwischen Familien und Unternehmen als geschäftliche Beziehungen betrachtet. Handel und Dienstleistungsgewerbe haben die Familie inzwischen als Kunden entdeckt. In jedem fünften deutschen Haushalt, also in rund acht Millionen, lebt eine Familie mit Kindern. Als Konsumentengemeinschaft kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu. Zum einen, weil sie über relativ hohe Kaufkraft verfügt, zum anderen, weil die „Mitarbeiter sollten sich mit den Wünschen der Kunden identifizieren können.“ Claus Dethloff, Geschäftsführer ServiceValue GmbH DIE BRANCHENSIEGER Anbieter Legoland Zoo Hannover myToys Toscana Restaurants (porta Möbel) 1-2-Fly FUN Clubs 1-2-FLY IKEA AIDA Cruises Best Western Ernsting’s Family Techniker Krankenkasse Borussia Mönchengladbach Axxe Janny’s Eis Cineplex Hugendubel Paunsdorf Center Leipzig Schuhhaus Klauser dm-drogerie markt BLOCK HOUSE McDonald’s TUIfly Kölle Zoo McCafé HUK-Coburg Decathlon Injoy Glocken Bäckerei Sparkasse Flughafen Köln/Bonn ALEX Gaststätten kaufpark Globus Baumärkte Galeria Kaufhof Mömax FES Branche 82,3 Freizeitparks 82,0 Zoos 79,6 Spielwaren / Babybedarf 78,8 Handelsgastronomie 78,5 Cluburlaub 77,1 Reiseveranstalter 77,0 Möbelhäuser 76,7 Kreuzfahrten 73,5 Hotels 73,5 Modeläden 73,0 Krankenkasse 72,9 Fußballvereine 72,9 Verkehrsgastronomie 72,8 Eisdielen 72,7 Kinoketten 72,5 Buchhändler 72,1 Einkaufscenter 71,8 Schuhhändler 71,2 Drogerien 70,7 Full-Service-Gastronomie 70,6 Fast-Food 69,7 Fluggesellschaften 69,1 Heimtierbedarf 68,5 Coffee-Shops 68,2 Versicherer 67,9 Sport- und Freizeitgeschäfte 67,7 Fitness-Studios 67,2 Bäckereiketten 66,5 Filialbanken 65,7 Flughäfen 65,4 Freizeitgastronomie 62,1 Lebensmittel-Einzelhändler 61,4 Baumärkte 61,4 Kaufhäuser 58,6 Discount-Möbelhäuser Zur Ermittlung der Familienfreundlichkeit von Unternehmen werden einer repräsentativen Gruppe von Kunden, die in Haushalten mit einem oder mehreren Kindern leben, acht Aussagen vorgelegt. Ihre Bewertung erfolgt mittels einer fünfstufigen Antwortskala von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft nicht zu“. Der FES berechnet sich als ungewichteter Mittelwert aller Aussagen und wird in Indexpunkten mit jeweils einer Dezimalstelle auf einer Skala von 0 (keine Zustimmung) bis 100 (volle Zustimmung) dargestellt. 1. Das Produkt- und Dienstleistungsangebot ist auf Familien und Kinder ausgerichtet. 2. Die Mitarbeiter sind familien- und kinderfreundlich. 3. Ich fühle mich mit meinem Kind dort gut aufgehoben. 4. Zusatzleistungen für Familien und Kinder (z.B. Spielangebote, Aufenthaltsmöglichkeiten) werden angeboten. 5. Die Umfeldgestaltung (z.B. Filiale, Shop) ist familien- und kindgerecht. 6. Getroffene Aussagen und Versprechen gegenüber Familien und Kindern werden eingehalten. 7. Bedürfnisse von Familien und Kindern werden erfüllt. 8. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für Familien und Kinder ist angemessen. GETTY IMAGES D Erfüllung der heterogenen Bedürfnisse und Erwartungen mehrerer Familienmitglieder für Handel und Dienstleistung keine leichte Aufgabe darstellt. Der Frage, wie gut Unternehmen auf die Kundengruppe „Familie mit Kind“ eingestellt sind, ist die renommierte Analysegesellschaft ServiceValue in einer deutschlandweiten Kundenbefragung erstmals auf den Grund gegangen. Die Ergebnisse ihrer von der GoetheUniversität Frankfurt wissenschaftlich begleiteten Erhebung zeigt der Family Experience Score (FES) auf. Um ihn zu ermitteln, werden Unternehmen von Familien bewertet. Dabei verzichten die Forscher bewusst darauf, von Unternehmen Kundendaten für die Befragung einzuholen oder zu nutzen. Die Befragung erfolgt vielmehr unabhängig und ohne Einflussnahme der untersuchten Firmen. Familienorientierung muss die Bedürfnisse und Erwartungen einzelner und mehrerer Familienmitglieder, Kinder, Eltern und auch Großeltern, wirksam berücksichtigen und erfüllen. Die in der Untersuchung ermittelte Familienfreundlichkeit erstreckt sich also von der familiären Siegel „FamilienLebensphase mit freundliches Kleinkindern bis Unternehmen aus zum familiären geKundensicht“ nerationenübergreifenden Alltag. Der FES erlaubt es, Rankings zum Gesamtmarkt und zu einzelnen Branchen zu erstellen. „Zielsetzung bei der Entwicklung des FES war es, ein verständliches und effizientes Instrument zur Messung der erlebten Familienfreundlichkeit von Unternehmen zu schaffen“, erklärt Claus Dethloff, Geschäftsführer der ServiceValue GmbH, und ergänzt, „darüber hinaus sollte das Instrument branchen- und geschäftsmodellübergreifend einsetzbar sein“. Aktuell wurde die Familienfreundlichkeit von über 300 Unternehmen aus 35 Branchen auf den Prüfstand gestellt. Grundlage sind knapp 35.000 Kundenurteile, die sich aus verschiedenen familienbezogenen Bewertungskriterien zusammensetzen. Familien mit Kindern haben umfangreiche Wünsche an einen Dienstleistungskatalog oder ein Warensortiment. Sie wissen ein vielseitiges, heterogenes Produktangebot ebenso zu schätzen wie die Möglichkeit, dieses Angebot multipel und flexibel nachfragen zu können. Das bedeutet umgekehrt, dass ein Unternehmen um so familienfreundlicher sein kann, je besser sich seine Mitarbeiter mit den Wünschen und Erwartungen seiner Kunden identifizieren können. Wer es schafft, dass sich Familien in ihrer Gesamtheit als Kunden gut aufgehoben fühlen, schafft positive Bindungen und Vertrauen. Dazu gehören nicht zuletzt umweltpsychologische Determinanten, z. B. Gerüche, Geräusche oder Farben von Geschäftsräumen oder für Spielplätze und -räume verwendete Materia- lien. Gelingt es dem Unternehmen darüber hinaus, neue Kundenbedürfnisse zu wecken und erfolgreich zu befriedigen, erlangt es einen entscheidenden Vorteil am Markt. Weil viele Familien mit Kindern es gewohnt sind, effizient und wirtschaftlich zu haushalten, ist ein solides PreisLeistungs-Verhältnis für Handel und Dienstleister ein unverzichtbares Leistungsmerkmal. Wer es sogar schafft, kostengünstige oder gar kostenfreie Zusatzleistungen anzubieten, ist auf dem Weg, seine Kunden nicht nur zufrieden zu stellen, sondern dauerhaft begeistern zu können. Auf den nächsten beiden Seiten finden Sie die Ranglisten mit den für ihre Familienfreundlichkeit ausgezeichneten Unternehmen und Beispiele aus der Praxis. „Alle haben etwas davon“ ANZEIGE Der Sozialpsychologe Prof. Rolf van Dick über die Messbarkeit von Familienfreundlichkeit und ökonomischen Vorteilen für Unternehmen WELT AM SONNTAG: Kann man Familienfreundlichkeit messen? ROLF VAN DICK: Ja, unsere Analysen zeigen eine sehr hohe Datenqualität. Auch wenn in unterschiedlichen Branchen und einzelnen Unternehmen einige Dinge vielleicht wichtiger sind als andere – manchmal ist es eher ein niedriger Preis, ein andermal eher eine gute Beratung – haben Familien offenbar ein ganz gutes Gefühl dafür, ob sie dem Unternehmen als Kunden wichtig sind oder nicht. Also lohnt es für Unternehmen, in Familienfreundlichkeit zu investieren? Ja. Kunden, die das Unternehmen als familienfreundlich wahrnehmen, empfehlen es weiter und beabsichtigen deutlich häufiger, dort weiterhin einzukaufen – Familienfreundlichkeit wirkt sich also auch ökonomisch aus. Hängen Familienfreundlichkeit und Mitarbeiterzufriedenheit zusammen? Ein wichtiger Treiber für die Familienfreundlichkeit ist beim Kunden die Wahrnehmung des Mitarbeiters. Wenn der Mitarbeiter freundlich und kompetent ist und gut auf die Bedürfnisse meiner Familie eingeht, fühle ich mich ‚auf- MORITZ SIROWATKA PHOTOGRAPHY eutschland gilt nicht unbedingt als das familienfreundlichste Land. Die Geburtenrate der europäischen Wirtschaftslokomotive Nr. 1 dümpelt im EU-Vergleich an der Grenze zum unteren Drittel. Die deutsche Familienpolitik stottert zwischen umstrittenem Betreuungsgeld für Eltern, die keinen Kitaplatz in Anspruch nehmen und der gesetzlichen Garantie eines solchen. Und beim altersgerechten Wohnen und DER FAMILY EXPERIENCE SCORE (FES) Sozialpsychologe Rolf van Dick gehoben‘. Die Mitarbeiter tun dies aber vor allem, wenn sie selbst zufrieden sind und sich mit den Zielen des Unternehmens identifizieren. Dies hat auch etwas mit Führung zu tun: Gehen die Führungskräfte mit gutem Beispiel voran und zeigen, dass ihnen nicht nur der momentane Kunde und der kurzfristige Umsatz wichtig sind, sondern langfristige Beziehungen und Orientierung an Werten, dann sind auch die Mitarbeiter leistungsfähiger und kundenorientierter. Aber muss sich das Unternehmen nicht entscheiden, wo es investiert und die Bedürfnisse von Kunden und Mitarbeitern abwägen? UNSER FRÜHSTÜCKSBUFFET MONTAG BIS SAMSTAG Das ist ein Irrglaube. Der Vorteil für die eine Seite ist nicht automatisch ein Nachteil für die andere. Es gibt zum Beispiel Unternehmen, die Kinderbetreuung für Mitarbeiter organisieren, um so Fachkräfte zu gewinnen und zu halten, und die diese Betreuung auch ihren Kunden anbieten. So haben alle etwas davon. Hat Deutschland Nachholbedarf in der Balance zwischen Arbeit und Familie? Ja und nein. Auf der einen Seite arbeiten die Deutschen im OECD-Durchschnitt weniger und sie haben dadurch mehr Zeit für die Freizeit. Auf der anderen Seite haben laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der OECD von 37 Ländern nur drei Länder eine schlechtere Geburtenrate als Deutschland. Hier müssen Unternehmen etwas tun – und sie sind aufgrund des bereits spürbaren Mangels an Fachkräften in einigen Branchen längst dabei. Rolf van Dick ist Direktor des Center for Leadership and Behavior in Organizations an der Goethe Universität Frankfurt a. Main. Er begleitet die Studien der ServiceValue GmbH. Das Gespräch führte Michael Volber. AACHEN, BERLIN, BIELEFELD, BOCHUM, BRAUNSCHWEIG, BREMEN, CHEMNITZ, DORTMUND, FRANKFURT, FÜRTH, GÜTERSLOH, HAMBURG, HEILBRONN, KARLSRUHE, KASSEL, KÖLN, LEIPZIG, LUDWIGSHAFEN, MAGDEBURG, MAINZ, MÜNCHEN, MÜNSTER, NÜRNBERG, OBERHAUSEN, OSNABRÜCK, PADERBORN, POTSDAM, REGENSBURG, ROSTOCK, SAARBRÜCKEN, SOLINGEN, WIESBADEN, ZWICKAU Familien-FRÜHSTÜCK Bis zum 15. September frühstücken Kinder unter 12 Jahren bei ALEX gratis *. Genießen Sie unser großes Frühstücks-Buffet von Montag bis Samstag mit frischen Brötchen, Croissants und Brot, Käse- und Frischkäseauswahl, Hausmacher Wurst, Rührei, frischen Salaten, Bratkartoffeln, Konfitüren, Desserts und vielem mehr ... Wir freuen uns auf Sie! * Gilt nur in Verbindung mit der Frühstücksbestellung eines begleitenden Elternteils und ausschließlich für eigene Kinder. ALEX – über 40 x in Deutschland Alle Infos und Adressen unter: www.dein-alex.de 34 FAMILIENFREUNDLICHE UNTERNEHMEN W E LT A M S O N N TAG N R . 3 3 18 . AU G U S T 2 013 Gütesiegel für deutsche Unternehmen Rund 35.000 Kunden haben 300 Unternehmen aus 35 Branchen beurteilt und entschieden: Diese Unternehmen aus Handel und Dienstleistung tragen ein Gütesiegel in Gold, Silber oder Bronze, weil sie im Jahr 2013 die familienfreundlichsten Deutschlands sind er von ServiceValue entwickelte „Family Experience Score“ (FES) bildet die Grundlage des Rankings „Familienfreundliche Unternehmen 2013“. In der deutschlandweiten Kundenbefragung wurde die Familienfreundlichkeit von über 300 Unternehmen aus 35 Branchen auf den Prüfstand gestellt. Die familienfreundlichsten Unternehmen sind in drei Medaillen-Ränge unterteilt. Auf einem Gold-Rang (Tabelle l.) befinden sich alle Unternehmen mit einem Family Experience Score (FES) von 73 oder höher. Auf einem Silber-Rang (Tabelle r.) werden Unternehmen mit einem FES von mindestens 69,5 geführt und auf einem Bronze-Rang (Tabelle rechts außen) rangieren jene mit einem FES von mindestens 66. Zu jedem Unternehmen sind der individuelle FES sowie die Branchenzugehörigkeit ausgewiesen. Die jeweils Besten aus den untersuchten 35 Branchen sind auf der vorherigen Seite gesondert aufgeführt. MEDAILLEN-RANG GOLD D Branche Freizeitparks Freizeitparks Zoos Freizeitparks Freizeitparks Freizeitparks Spielwaren / Babybedarf Zoos Freizeitparks Zoos Zoos Handelsgastronomie Spielwaren / Babybedarf Zoos Cluburlaub Zoos Freizeitparks Zoos Freizeitparks Freizeitparks Zoos Zoos Spielwaren / Babybedarf Reiseveranstalter Möbelhäuser Kreuzfahrten Zoos Cluburlaub Spielwaren / Babybedarf Zoos Zoos Zoos Cluburlaub Spielwaren / Babybedarf Cluburlaub Cluburlaub Cluburlaub Spielwaren / Babybedarf Zoos Freizeitparks Zoos Reiseveranstalter Spielwaren / Babybedarf Zoos Reiseveranstalter Reiseveranstalter Cluburlaub Spielwaren / Babybedarf Spielwaren / Babybedarf Freizeitparks Handelsgastronomie Spielwaren / Babybedarf Hotels Modeläden Reiseveranstalter Hotels Reiseveranstalter Krankenkassen Anbieter Holiday Inn Borussia Mönchengladbach Axxe AOK PLUS Zoo Frankfurt Hapag-Lloyd Janny’s Eis Sea Life MSC Kreuzfahrten Cineplex Viking Flusskreuzfahrten Hugendubel Rupprecht Thalia Paunsdorf Center Leipzig Mayersche Tui Cruises Schuhhaus Klauser Hannover 96 l’tur tourismus Club Magic-Life Scoop Shops (Ben & Jerry’s) Ecco Osiander dm-drogerie markt BKK vor Ort IKK classic Neckermann Reisen AOK NordWest Borussia Dortmund SALAMANDER Deichmann BLOCK HOUSE Dorint McDonald’s Nova Eventis Rhein-Ruhr Zentrum Barmer GEK FC Bayern München Budnikowsky Reals Grillpfanne Park Inn Ruhr-Park Bochum TUIfly Schuhhaus Dielmann Condor Kinopolis JAHN Reisen EINLADUNG ZUM ARBEITGEBER-CHECK Angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung wird eine Personalpolitik, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert, immer wichtiger. Familienfreundlichkeit ist insbesondere für Arbeitgeber in Dienstleistung und Handel zu einem etablierten Marketing- und Managementinstrument geworden. Andere Branchen ziehen nach. Der Analyse- und Beratungsspezialist ServiceValue* bietet in Kooperation mit der Goethe-Universität Frankfurt und „Welt am Sonntag“ interessierten Unternehmen an, ihr Familienbewusstsein gegenüber Mitarbeitern nachzuweisen und sich als „Familienfreundlicher Arbeitgeber“ zertifizieren und auszeichnen zu lassen. Diese freiwillige, gebührenpflichtige Qualitätsbewertung beinhaltet eine Auditierung mit einer schriftlichen und persönlichen Befragung des Managements sowie einer Analyse themenbezogener Materialien und Dokumente, verbunden mit einer Arbeitsplatzbegehung. Die Zertifizierung erfolgt in sechs Kategorien: Unternehmenskultur, Führungsverständnis, Personalförderung und -entwicklung, Arbeitsorganisation, Zusatzleistungen für Familien, Kinder- und Angehörigenbetreuung. Dabei wird jeder Teilnehmer vor dem Hintergrund seiner Betriebsgröße und seiner Möglichkeiten bewertet. Jedes teilnehmende Unternehmen erhält einen individuellen Leistungsnachweis sowie – ist die Analyse im Ergebnis erfolgreich – Zertifikat und Gütesiegel. Erfolgreich zertifizierte Unternehmen, die zudem aus Kundensicht einen FES von mindestens 66,0 nachweisen können, gelten als Best-Practice-Beispiele und werden mit einem Platin-Siegel ausgezeichnet. Interessierte Unternehmen aller Branchen können sich direkt an die ServiceValue GmbH wenden. * Die ServiceValue GmbH ist eine unabhängige Dienstleistungsgesellschaft, die sich auf das Beziehungsmanagement zwischen Unternehmen und ihren Kunden, Mitarbeitern und Partnern fokussiert hat. Das Leistungsspektrum reicht von der Serviceforschung bis zur betriebswirtschaftlichen Darstellung von Serviceeffekten und Strategieberatung. www.servicevalue.de FES 72,9 72,9 72,9 72,9 72,8 72,8 72,8 72,8 72,7 72,7 72,6 72,5 72,3 72,3 72,1 72,0 72,0 71,8 71,7 71,7 71,4 71,4 71,3 71,3 71,2 71,1 71,0 70,9 70,9 70,9 70,8 70,7 70,7 70,7 70,6 70,5 70,4 70,3 70,3 70,1 70,0 69,9 69,8 69,7 69,7 69,5 69,5 69,5 Branche Hotels Fußballvereine Verkehrsgastronomie Krankenkassen Zoos Reiseveranstalter Eisdielen Freizeitparks Kreuzfahrten Kinoketten Kreuzfahrten Buchhändler Buchhändler Buchhändler Einkaufscenter Buchhändler Kreuzfahrten Schuhhändler Fußballvereine Reiseveranstalter Cluburlaub Eisdielen Schuhhändler Buchhändler Drogerien Krankenkassen Krankenkassen Reiseveranstalter Krankenkassen Fußballvereine Schuhhändler Schuhhändler Full-Service-Gastronomie Hotels Fast-Food Einkaufscenter Einkaufscenter Krankenkassen Fußballvereine Drogerien Handelsgastronomie Hotels Einkaufscenter Fluggesellschaften Schuhhändler Fluggesellschaften Kinoketten Reiseveranstalter DPA/ROLAND WEIHRAUCH FES 82,3 82,3 82,0 80,9 80,6 80,5 79,6 79,4 79,0 79,0 78,9 78,8 78,8 78,7 78,5 78,0 78,0 77,7 77,7 77,7 77,5 77,2 77,1 77,1 77,0 76,7 76,5 76,5 76,5 76,4 76,4 76,4 76,2 76,1 76,1 75,8 75,7 75,6 75,4 75,3 75,2 75,1 75,1 75,0 74,9 74,9 74,4 74,4 74,3 74,1 73,8 73,6 73,5 73,5 73,3 73,3 73,2 73,0 ERLEBNIS-ZOO HANNOVER Anbieter Legoland Playmobil FunPark Zoo Hannover Erlebnispark Tripsdrill Europa-Park Hansa-Park myToys Zoo Leipzig Heide Park Resort Hagenbecks Tierpark (Hamburg) Zoo Duisburg Toscana Restaurants (porta Möbel) Toys”R”Us Tiergarten Nürnberg 1-2-Fly FUN Clubs Allwetterzoo Münster Movie Park Germany Thüringer Zoopark (Erfurt) Phantasialand Serengeti-Park Kronberg Opel-Zoo Dortmund Zoologischer Garten JAKO-O 1-2-FLY IKEA AIDA Cruises Zoo Osnabrück Club Calimera Idee+Spiel Stuttgart Wilhelma Tierpark Hellabrunn (München) Tierpark Berlin TUI best Family Club Spiele Max Riu Clubhotels Robinson Club ALDIANA Club Vedes/Spielzeug-Ring Zoologischer Garten Berlin Belantis Vergnügungspark Zoologischer Garten Dresden ADAC Reisen RoFu Kinderland Kölner Zoo TUI Thomas Cook Club Med babywalz KIDOH Holiday Park Hassloch Ikea Gastronomie Baby1One Best Western Ernsting’s Family Alltours NH Hoteles ITS Reisen Techniker Krankenkasse MEDAILLEN-RANG BRONZE MEDAILLEN-RANG SILBER Anbieter FC Schalke 04 Cinemaxx DERTOUR C&A bonprix Kölle Zoo Lufthansa Burger King Centro Oberhausen Chemnitz Center ÖGER TOURS Costa Kreuzfahrten Möbel Kraft AOK Baden-Württemberg FTI McCafé Nordwest-Zentrum Frankfurt Geox HUK-Coburg SV SparkassenVersicherung AOK Hessen Alstertal Einkaufszentrum Hamburg Decathlon Olympia Einkaufszentrum München Injoy Limbecker Platz Essen Main-Taunus-Zentrum Marc O’Polo A10-Center 1. FC Köln CineStar R+V Benetton Finke Mövenpick Glocken Bäckerei Novotel UCI Kinowelt Marché Weltbild Fitness First Germany Air Berlin Der Club - Bertelsmann Mayer’s Markenschuhe Drogerie Müller RENO Sparkasse InterCity Hotels Gropius Passagen Segmüller Bäckerei Oebel Sparda-Bank Gothaer shoe4you Globus Gastronomie Einkaufs-Center Neuperlach Jokers Rossmann Eurowings FES Branche 69,4 Fußballvereine 69,4 Kinoketten 69,3 Reiseveranstalter 69,3 Modeläden 69,2 Modeläden 69,1 Heimtierbedarf 69,1 Fluggesellschaften 69,0 Fast-Food 69,0 Einkaufscenter 69,0 Einkaufscenter 68,8 Reiseveranstalter 68,7 Kreuzfahrten 68,6 Möbelhäuser 68,6 Krankenkassen 68,5 Reiseveranstalter 68,5 Coffee-Shops 68,4 Einkaufscenter 68,3 Schuhhändler 68,2 Versicherer 68,2 Versicherer 68,1 Krankenkassen 68,0 Einkaufscenter 67,9 Sport- und Freizeitgeschäfte 67,7 Einkaufscenter 67,7 Fitness 67,7 Einkaufscenter 67,6 Einkaufscenter 67,6 Modeläden 67,6 Einkaufscenter 67,5 Fußballvereine 67,5 Kinoketten 67,4 Versicherer 67,3 Modeläden 67,3 Möbelhäuser 67,2 Full-Service-Gastronomie 67,2 Bäckereiketten 67,1 Hotels 67,1 Kinoketten 67,0 Full-Service-Gastronomie 67,0 Buchhändler 66,9 Fitness-Studios 66,9 Fluggesellschaften 66,8 Buchhändler 66,7 Schuhhändler 66,6 Drogerien 66,5 Schuhhändler 66,5 Filialbanken 66,5 Hotels 66,4 Einkaufscenter 66,4 Möbelhäuser 66,4 Bäckereiketten 66,3 Filialbanken 66,3 Versicherer 66,2 Schuhhändler 66,2 Handelsgastronomie 66,2 Einkaufscenter 66,1 Buchhändler 66,1 Drogerien 66,0 Fluggesellschaften Das ist Spitze: 16 Zoos (hier der bestplatzierte Hannover Zoo, ganz links) firmieren im Ranking auf einem Gold-Rang. Borussia Mönchengladbach, Deutschlands familienfreundlichster Bundesligaverein 2013, rangiert im Silber-Bereich für die Nr.1 „Familienfreundliches Unternehmen“ aus Kundensicht R EI E K C EN BÄ ie n K C O GL r. 1 der Bäckere N i g: in m Rank en 08|2013 Im t t e ereik 11 Bäck www.glocken-baeckerei.de ANZEIGE FAMILIENFREUNDLICHE UNTERNEHMEN 35 Neue Einsichten FAMILIEN IM FOKUS Bislang konzentrierte sich der Handel vor allem auf die Bedürfnisse einzelner Zielgruppen. Die von ganzen Familien entdeckt er erst jetzt igentlich hat der stationäre Handel einen guten Riecher. Um im Wettbewerb mit den allzeit geöffneten InternetShops bestehen zu können, setzen viele Unternehmen und Ladenbesitzer auf Service. Von freundlicher Bedienung bis zur umfassenden Beratung, das Aus- oder Anprobieren der Ware ist natürlich inbegriffen. Um erfolgreich zu bleiben, wurden auch fortlaufend Konzepte für neue Zielgruppen entwickelt. E VON MICHAEL POSCH Für Senioren beispielsweise, die ihre Einkäufe eher in Ruhe erledigen wollen. Barrierefreiheit der Geschäfte nebst entsprechendem Sortiment sind für diese Klientel ebenso wichtig wie Sitzecken, in denen man sich ausruhen oder bei einer Tasse Kaffee den geplanten Kauf nochmals durch den Kopf gehen lassen kann. Auch Kinder, deren Taschengeld sich nach Schätzungen jährlich auf fast drei Milliarden Euro summiert, stehen neben Frauen als Konsumenten im Fokus. Was allerdings verwundert: Familien und deren spezielle Einkaufsbedürfnisse entdeckt der Handel erst seit kurzem. Denn in einer Studie zum Alltag und dem Selbstverständnis moderner Familien ermittelte die Strategieagentur für Marketing „Diffferent“, dass gerade Familien das Einkaufen als Stress empfinden. Was sich auch auf die Umsätze der Händler auswirkt. Um diese psychische Belastung so gering wie möglich zu halten, wird schnell und gezielt nur das Nötige gekauft. Allerdings sind es gerade Familien, die laut der Untersuchung das meiste Geld ausgeben. Durschnittlich investieren sie monatlich fast 2600 Euro in den privaten Konsum, während Sin- gles gerade mal auf etwa 1350 Euro kommen. Die Studie rät denn auch, Eltern nicht nur als Vater und Mutter zu betrachten, sondern ihnen gezielt Refugien anzubieten, in denen sie für sich und ihre Bedürfnisse Zeit haben. Um beispielsweise in Ruhe ihre Einkäufe erledigen zu können, während die Kinder von Fachpersonal in den Läden betreut werden. In Karlsruhe ist das bereits Alltag. Die City Initiative Karlsruhe (CIK) entwickelte mit Interessensvertretungen, darunter dem Kinderschutzbund nebst Elternvertretungen und der Industrie- und Handelskammer, ein „Kinder- und Familienfreundliches Zertifikat“ und zeichnet als erste deutsche Großstadt Geschäfte und Dienstleister damit aus. Dafür müssen die Firmen laut CIK garantieren, dass „Familien beim Einkaufen, Essen oder Freizeitspaß auf eine kindgerechte Umgebung antreffen“. Auch Braunschweig hat mittlerweile eine Innenstadtinitiative, die für Spielkisten und Spielecken in den Geschäften sorgt und eine Betreuung des Nachwuchses anbietet. Anfallende Gebühren „Was vielerorts noch fehlt ist der innovative Ansatz, den Kunden wie einen Freund zu behandeln“ Stephan Jung, German Council of Shopping Centers können sich die Eltern bei einem Kauf in den teilnehmenden Geschäften rückerstatten lassen. In der Marktkauf-Filiale in Burg nahe Magdeburg hat man dagegen den Umbau des Warenhauses vor etwa drei Jahren genutzt und separate Spielbereiche geschaffen. Die Shoppingcenter sind in punkto Familienfreundlichkeit meist schon weiter als Einkaufsmärkte und Kaufhäuser. „Mit einem FES von 68 liegen Einkaufscenter im Branchenranking deutlich vor einzelnen Handelsbranchen“, sagt Claus Dethloff, Geschäftsführer ServiceValue GmbH. Kinderbetreuung beispielsweise gehört nach Angaben von Stephan Jung, Vorstandsvorsitzender des German Council of Shopping Centers, bei vielen zum Standard. Neben Betreuung setzen Shoppingcenter auch auf Erlebnisveranstaltungen für Familien. So bieten sie beispielsweise Konzerte, Ausstellungen sowie Sport- und Theaterveranstaltungen, die Eltern und Kinder ansprechen. Laut Jung „fühlt sich heute kaum ein Kunde zu jung oder zu alt für ein Produkt“. Für den Handel werde es zunehmend schwerer, einen Zielkunden genau zu klassifizieren. Daher seien generationenfreundliche Läden und Shops, in denen der Aufenthalt Spaß macht, die richtige Antwort. Denn barrierefreie Zugänge und breite Gänge beim Einkaufen wünschen sich alle Generationen. Erfreulicherweise hat laut Jung hier die Shoppingcenter-Branche seit Jahren ihr Angebot immer erweitert. „Schließfächer, saubere Toiletten und Kinderwagen gehören zur Basisausstattung“, so Jung. Was vielerorts aber noch fehle, sei der innovative Ansatz, den Kunden wie einen Freund zu behandeln, ihm echten Mehrwert zu bieten und die Serviceangebote sympathisch zu erweitern. Erlebniswald Freizeitpark, für Kinder im der Bildung Möbelhaus vermittelt Kinder können sich im Spielbereich „Smaland“ von Ikea austoben Mit „Småland“, betreuten Spielbereichen in Eingangsnähe, und Spielecken in fast jeder Abteilung wendet sich Ikea an Familien auf Möbel-Shoppingtour. Die Familienparkplätze sind besonders breit, es gibt Wickeltische, Mikrowellen und Einkaufskinderwagen. Spezielle Bereiche für Kinder hat Ikea bereits in den 80er-Jahren eingeführt. „Das Konzept ‚Småland‘ wurde vor zehn Jahren zusammen mit unabhängigen Instituten entwickelt, um die nötigen Qualitäts- und Sicherheitsstandards zu gewährleisten“, sagt IkeaSprechein Sabine Nold. „Die Idee hinter dem ‚Småland‘ ist, dass Kinder sich aktiv beschäftigen können, spielen, sich bewegen, mit anderen in Interaktion treten. Viele Elemente sind der Natur entlehnt: ‚Småland‘ ist ein Erlebniswald, in dem Kinder viel entdecken können. Und natürlich kommen auch typisch schwedische Elemente vor.“ Was die Möbel selbst betrifft, schickt Ikea seine Designer und Einkäufer regelmäßig in Kinderschulungsprogramme über kindgerechte Produkte und Sicherheitsmaßstäbe. KuscheltierBordkarte und Maskottchen Der 1977 gegründete Hansa-Park in Sierksdorf bei Neustadt an der Ostsee hat sich in den vergangenen Jahren von einer Freizeiteinrichtung vorwiegend für Kinder zu einem Freizeit- und Themenpark für alle Altersgruppen, vor allem aber für die Familien entwickelt. „Unsere zentrale Aufgabe sehen wir darin“, so Sprecherin Ingrid Heik, „unseren Gästen Freude zu bereiten und sie ohne erhobenen Zeigefinger zu unterhalten. Durch Wagnisse, Nervenkitzel und nicht alltägliche Attraktionen ebenso wie durch Entspannen, spielerisches Erfahren, neue sinnliche Eindrücke und Bildung.“ Exemplarisch dafür steht „Hanse in Europa“, die jüngste der elf Themenwelten, die Besuchern Geschichte und Kultur der Hanse näherbringt. Familien können sich im Hansa-Park von Vielfalt und Service überzeugen lassen: vom Kinderbuggy-Verleih und komfortablen Zugang zu Fahrattraktionen für Eltern mit Kleinkind, über Wickelräume, Wäsche- und Haartrockner bis zu Picknick- und Grillplätzen. Sicherheit und Qualität des gesamten Parks werden jährlich vom TÜV geprüft. LUFTHANSA AG NR. 33 Neu: Der Family-Check-in bei Lufthansa in Frankfurt und München HANSA-PARK W E LT A M S O N N TAG IKEA 18 . AU G U S T 2 013 Das nachgebaute Holstentor ist Symbol der Themenwelt „Hanse“ im Hansa-Park Seit den Sommerferien 2013 gibt es an Lufthansa-Terminals der Airports München und Frankfurt das „Family-checkin“. Der Weg zu den neuen Sonderschaltern führt entlang von Monitoren, auf denen die Maskottchen „Lu“ und „Cosmo“ die kleinen Passagiere begrüßen. Von kleinen Treppen aus können die Kinder das Einchecken beobachten, Bordkarten gibt es auch für Kuscheltiere, besondere Sitzplatz- oder Betreuungswünsche der Eltern finden ein offenes Ohr. „Aus Kundenbefragungen wissen wir“, erläutert Lufthansa-Sprecher Klaus Gorny, „dass der Check-in für Familien der anspruchsvollste Teil der Flugreise ist. Mit der Schaffung von ‚Family-Areas‘ möchten wir für eine entspannte Atmosphäre sorgen.“ Besonders die schnellere Abfertigung kommt bei Familien gut an. Die erste Resonanz nach einigen Wochen ist so positiv, dass die Einführung der Sonderschalter an weiteren Airports erwogen werde. Ein Renner schon heute ist jedenfalls die Kuscheltier-Bordkarte, die, so Gorny, „weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt“ hat. ANZEIGE Familie nfre Untern undliches ehmen aus Kun densic ht Nr. 1 de r Ein nkaufsc Im m Rankinn enter g: 15 Eink aufsscente r 08|2013 www.Ser viceValu l e.d e/Familie