Grid Expo - Swissgrid
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ZUKUNFTSPLATTFORM FÜR NETZINNOVATION GEGEN DEN STROM Liebe Leserinnen und Leser, «IT’S ABOUT U NDERSTANDING! UNDERS TANDING TH E WORL D!» PETER HIGGS nach über 50 Jahren kollektiver Anstrengung von den unterschiedlichsten Akteuren konnten am 4. Juli 2012 die Physiker der ATLAS und CMS Forschungsgruppen gemeinsam im weltberühmten Teilchenbeschleuniger in dem CERN im Schweizerischen Meyrin (Kanton Genf) das Higgs Boson nachweisen. Auf unserem Titel sehen Sie eine vereinfachte Visualisierung der Wechselwirkungen im HiggsFeld. Transzendent – transformierend – faszinierend inspirierend? Natürlich sind die E r k l ä r u n g s m o d e l le um das Higgs Boson mächtig umstritten und jede Metapher springt zu kurz und immer daneben. Doch stellen Sie sich eine wunderschöne Schneelandschaft vor. Der Skifahrer gleitet dahin, die Frau mit Schneeschuhen kommt gut voran, der Wanderer kämpft um jeden Schritt. Je mehr Masse sie haben, desto stärker werden sie vom Schnee beeinflusst. Die Schneelandschaft ist das Higgsfeld, die Flocken sind die Higgs Bosonen. Die Menschen sind verschiedene andere Partikel wie z. B. Protonen, Neutronen, die das Higgsfeld durchqueren. Das Higgs Boson verleiht anderen Raumpartikeln neues Gewicht. Es schafft Neues im Raum durch die Beeinflussung des Bestehenden. Durch die schlichte eigene Präsenz ändert sich der Kurs der Dinge. Interdependenz in Aktion. Die Zukunftsplattform GRID EXPO ist wie ein CERN der Netzwelt. Die Exponate wirken wie Higgs Bosonen im unendlichen Raum der Ideen und Innovationen. Die Themen bekommen ein anderes Gewicht, die Wahrnehmung eine andere Farbe und die Meinung eine neue Sicht. Mehr Perspektiven, mehr Möglichkeiten. Interaktion bildet Meinung. GRID EXPO schafft Neues durch Veränderung des Bestehenden. Masten werden zu Designobjekten und Bürger zu Gestaltern unseres Stromnetzes. Komplexe Netzplanung wird begreifbar. Ähnlich wie die Physiker weiterhin über die besten wissenschaftlichen Theorien diskutieren, können wir im gemeinsamen Prozess die besten Ansätze für die Netzmodernisierung finden. Werden Sie Teil des Raums, lassen Sie sich verändern, bilden Sie sich eine (neue) Meinung, gestalten Sie unsere Zukunft, besuchen Sie die GRID EXPO! Wir freuen uns auf die gemeinsame Beschleunigung Lena, Marta & Guido GRID EXPO 2015 – 3 GEGEN DEN STROM «Strategisches Netz 2025» ND LA CH TS U DE Schaltanlage Leitungen PIERRE-ALAIN GRAF CEO SWISSGRID ST. GALLEN onen, fordert wohlüberlegte Entscheidungen und schafft Raum für Neugierde und Erfindergeist. Gefragt sind mutige Innovationen auf allen Ebenen – von der Technik bis zu den Kooperationsmodellen mit unseren vielen nationalen und europäischen Partnern. ZÜRICH J2 FRANCE 5 ÖSTERREICH J3 J4 6 J1 BERN 9 2 3 Zukunft gemeinsam gestalten 4 Wachstum ist Wandel Wir erleben derzeit einen spannenden Umbruch, der an sämtlichen Grundfesten des Stromsystems rüttelt. Der jahrzehntelang gefestigte Mix von Erzeugungstechnologien wird vielseitiger, dezentraler und vernetzter. Strommärkte werden flexibler und wachsen grenzenlos zusammen. Und auch in unserer Branche leitete die Digitalisierung einen tiefgreifenden Wandel ein – mit all den interessanten Fragen von Demand Side Management bis Datenschutz. Bei allen Herausforderungen ist diese Dynamik ein fundamentaler Grund für Begeisterung: Sie bricht mit Konventi- 1 FRANCE FRANCE 8 7 GENÈVE ITALIA ITALIA Strom zu bewegen ist ein faszinierender Auftrag. Denn im Unterschied zu den Elektronen haben wir die Wahl: Während Strom immer dem Weg des geringsten Widerstands folgt, haben wir uns entschieden, den Weg in die Energiezukunft auch mal gegen den Strom zu denken. Fortschritt heisst für Swissgrid, dass wir die Herausforderungen der Gegenwart und die Überraschungen der Zukunft nicht als Widerstände sehen, sondern als Chance zur Entwicklung begreifen. Erfolgreiche Innovation dieser Grössenordnung kann nicht im stillen Kämmerlein gedeihen. Der offene Austausch mit allen Beteiligten ist unersetzbar, um vermeintliche Auswege von echten Lösungen zu unterscheiden. Aus der Einzelperspektive sind die vielfältigen Herausforderungen und Chancen einer stärker vernetzten Welt nicht zu erkennen und zu verstehen. Ganz konkret erfordert die Modernisierung des Schweizer Stromnetzes für das 21. Jahrhundert eine deutlich intensivere Zusammenarbeit zwischen Swissgrid und den Betreibern der angeschlossenen Netze. Die Digitalisierung des Energiesystems und die Verbindung von Kommunikations- und Stromnetzen werden enorme Innovationspotenziale schaffen – mit Auswirkungen auf alle etablierten Prozesse vom Netzbetrieb bis zum Stromhandel. Die Schnittstellen zu angrenzenden Sektoren werden eine viel grössere Bedeutung erhalten. Wenn in absehbarer Zukunft überschüssiger Solar- und Windstrom in Wärme gespeichert und mithilfe von Elektroautos in Mobilität umgewandelt wird, ist eine nahtlose Zusammenarbeit über Systemgrenzen hinweg eine der ITALIA Berücksichtigte Ausbauvorhaben «Strategisches Netz 2025» Rechtlich verpflichtende Projekte 1 Chamoson – Chippis 4 Chippis – Lavorgo 7 Magadino J1 Mathod – Mühleberg 2 Chippis – Bickigen 5 Beznau – Mettlen 8 Génissiat – Foretaille J2 Froloo – Flumenthal 3 Pradella – La Punt 6 Bassecourt – Mühleberg 9 Mettlen – Ulrichen J3 Obfelden – Samstagern faszinierendsten Perspektiven zukünftiger Arbeit. Weiter denken, ganzheitlich planen Swissgrid hat sich der systemischen Gesamtsicht verpflichtet. Netzfragen werden integral und unter Berücksichtigung der Interessen von Bevölkerung, Wirtschaft und Natur betrachtet. Weiter zu denken heisst, über die Landesgrenzen hinaus zu blicken. So lernen wir kontinuierlich von unseren europäischen Nachbarn und machen die wertvollen Erfahrungen der Schweiz für Europa nutzbar. Swissgrid beteiligt sich mit grossem Engagement in internationalen Gremien wie der Renewables Grid Initiative und im Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). J4 Balzers Swissgrid hat die internationale Zukunftsplattform GRID EXPO in die Schweiz eingeladen, um wichtige Innovationsthemen mit der interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. Für das Jahr 2015 steht das Thema «Innovatives Mastdesign» im Vordergrund. Die vielfältigen Beiträge können zu einem offenen und kontroversen Dialog über die zahlreichen Perspektiven der Energiewende jenseits der ausgetretenen Pfade inspirieren. Neue Impulse bekommen so die Gelegenheit, sich in die Gesamtsicht einzubringen – auch gegen den Strom der etablierten Meinungen. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer gemeinsamen Stromzukunft und freuen uns sehr auf den direkten Austausch mit Ihnen. Lassen Sie uns bitte wissen, was Sie denken. Offen und ehrlich! INFO @SWISSGRID.CH WWW.SWISSGRID.CH 4 – GRID EXPO 2015 GRID EXPO 2015 – 5 BRÜSSEL PARIS OSLO BRÜSSEL ROM BRÜSSEL LAUFENBURG SANDY LONDON ARNHEIM BONN BRÜSSEL BAYREUTH/ARNHEIM OSLO BERLIN UTRECHT BAYREUTH PARIS LAUFENBURG BERLIN UTRECHT ROM ROM BRÜSSEL BONN LONDON/SANDY 6 – GRID EXPO 2015 GRID EXPO 2015 – 7 »WIR MÜSSEN UM BESSERE LÖSUNGEN RINGEN« DR. JÖRG SPICKER LEITER MARKET OPERATIONS SWISSGRID ANTONELLA BATTAGLINI EXECUTIVE DIRECTOR RENEWABLES GRID INITIATIVE mit ihren Nachbarn aus. In dieser integrierenden Rolle können wir Innovationsthemen wie beispielsweise flexibles Marktdesign, Digitalisierung der Energiebranche inklusive Cyber Security und neue Geschäftsmodelle vorausdenken, ausprobieren und so nützliche Impulse für Europa geben. Schritt weiter. Dann ist eine kritische Auseinandersetzung dringend gefordert. RGI fördert daher den intensiven und teilweise sehr kontrovers geführten Dialog um Innovationen und Best Practices. Im respektvollen Ringen um bessere Lösungen sehen wir eine Chance zum Fortschritt. Das Thema «innovatives Mastdesign» löst nicht überall Begeisterung aus. Beunruhigt Sie diese Skepsis? Wie wollen Sie Innovationen in der Schweiz und in Europa voranbringen? Wo Innovationen als Bedrohung verstanden werden, müssen wir noch mehr Vertrauen schaffen und transparenter kommunizieren. Es ist auch ehrlich, zwischen wirklichen Innovationen und Scheinlösungen zu unterscheiden. Wenn ein innovatives Mastdesign tatsächlich hilft, bessere und sichere Netze schneller zu bauen, wird – fast – niemand etwas dagegen haben. ANTONELLA BATTAGLINI: Welches Ziel verfolgt die Renewables Grid Initiative? ANTONELLA BATTAGLINI: Europäische Übertragungsnetzbetreiber und Umweltschutzverbände engagieren sich in der Renewables Grid Initiative mit dem gemeinsamen Ziel, eine reibungslose Integration von erneuerbaren Energien in das europäische Stromnetz zu schaffen. Wir glauben, dass wir einen derart fundamentalen Transformationsprozess wie die Energiewende nur meistern, wenn alle Seiten eng zusammenarbeiten. Was ist der Antrieb für Swissgrid, sich in der RGI zu engagieren? Ich schätze die Zusammenarbeit im Rahmen der RGI persönlich aus mehreren Gründen. Bei RGI wirken einige der progressivsten Akteure der Transformation des europäischen Stromsektors. Sie haben erkannt, dass die erneuerbaren Energien ein unverzichtbarer Bestandteil des zukünftigen Stromsystems sein werden. Swissgrid und die Schweiz profitieren enorm davon, dass wir uns regelmässig auf Augenhöhe mit anderen Pionieren der Energiewende austauschen können. Zudem ist die Zu- DR. JÖRG SPICKER: 8 – GRID EXPO 2015 sammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und anderen Anspruchsgruppen eine horizonterweiternde Erfahrung, die im beruflichen Alltag immer nützlicher wird. Was versprechen Sie sich von dieser Zusammenarbeit? RGI möchte einen produktiven Dialog fördern und ein respektvolles Ringen um bessere Lösungen ermöglichen. Denn breiter gestützte Entscheidungen haben gesellschaftlich mehr Gewicht und begünstigen eine konsequente Umsetzung. Daher will RGI die Pioniere der Energiewende dabei unterstützen, den oft unerforschten Pfad in die Energiezukunft gemeinsam zu erschliessen. ANTONELLA BATTAGLINI: Was würden Sie denn als Scheinlösungen betrachten? ANTONELLA BATTAGLINI: Sehen Sie, sobald Design lediglich als Marketing-Gag missbraucht wird, technische und finanzielle Fakten verdreht und Konsultationsprozesse durch nicht ernst gemeinte Scheinangebote endlos verkompliziert werden, kommen wir selbstverständlich keinen Wir verstehen die Kraft der Kooperation. Diesen Weg wollen wir energisch weiter gehen – in der Schweiz, in der RGI, mit unseren europäischen Nachbarn. Wir haben die Zukunftsplattform GRID EXPO in die Schweiz eingeladen, um aus den spannenden Diskussionen über bessere Lösungen unsere eigenen Lehren zu ziehen und konkrete Massnahmen zu entwickeln. Im Rahmen von RGI und ENTSO-E teilen wir unsere Erfahrungen mit unseren europäischen Nachbarn, um die Europäische Energy Union konstruktiv weiterzuentwickeln. Wir alle haben das Ziel vor Augen: ein umweltfreundliches, effizientes und sicheres europäisches Energiesystem. Gemeinsam werden wir mehr erreichen und – da bin ich überzeugt – häufig sogar das scheinbar Unmögliche möglich machen. DR. JÖRG SPICKER: Welche Rolle kann Swissgrid überhaupt in Europa spielen? DR. JÖRG SPICKER: Bildlich berühmt geworden als der «Stern zu Laufenburg» nimmt die Schweiz buchstäblich eine zentrale Rolle in Europa ein. Als Drehscheibe und wichtiges Bindeglied insbesondere für die Nord-Süd-Achse denkt die Schweiz immer europäisch und tauscht sich rege GRID EXPO 2015 – 9 M ÜSS E N S TR O M M A S T EN AU SS E H EN W IE VO R 7 0 JA H R E N ? GRID EXPO präsentiert innovative Designs von Strommasten und liefert mit Designern, Architekten, Philosophen und Medienexperten neue ästhetische Impulse für eine gesamtgesellschaftliche EnergiewendeDebatte. WWW.GRID-EXPO.EU 10 – GRID EXPO 2015 GRID EXPO 2015 – 11 WETTBEWERB SCHAFFT DESIGNINNOVATIONEN Bereits 1966 beschäftigte sich der renommierte New Yorker Industriedesigner Henry Dreyfuss im Auftrag vom Edison Electric Institute mit der Gestaltung von Strommasten. Dreyfuss war kein Stylist oder Ästhet, sondern näherte sich seinen Gestaltungsaufgaben wissenschaftlich und funktional. Auch wenn seine innovativen Entwürfe nicht umgesetzt wurden, dienten sie vielen anderen Designern als Inspiration. Mit einer alternden Netzinfrastruktur stieg der Bedarf für die Modernisierung und Mastdesignwettbewerbe wurden um die Jahrtausendwende wieder aktuell. Besonders in den designaffinen Ländern dieser Designs sind auf der vorherigen Doppelseite zu sehen. Zeitgemässe Masten Nach mehrfachen, öffentlichen Konsultationsprozessen entschloss sich 2011 der englische Stromnetzbetreiber National Grid, ein neues Design zu entwickeln. Diese Konsultationsprozesse wurden nicht nur aus ästhetischen Gründen initiiert, sondern auch als Reaktion auf vermehrte öffentliche Opposition. Gemeinsam mit dem Royal Institute of British Architects (RIBA) und dem Department of Energy & Climate Change (DECC) « W HE N T R A N SMISSION TOWE RS ARE GIVEN TH E S A M E P UR IT Y OF E X PR E SSION GIVEN GREAT BR I D G E S , T HE Y , TOO, MAY B E ACCL AIM ED AS A T W E N T IE T H CE N T UR Y ART FORM .» HENRY DREYFUSS, JANUAR 1968 Skandinaviens sollten neue Ansätze entwickelt werden. Im Jahr 2002 starteten Finnland und Dänemark (Eltra) die ersten europäischen Designwettbewerbe. Schon bald folgte eine Vielzahl umfangreicher Strommastdesignwettbewerben mit bis zu 100 Einreichungen. Stromnetzbetreiber aus Schweden (Svenska Kraftnät), Italien (Terna), Island (Landsnet) und Norwegen (Statnett) identifizierten alle einen Bedarf für neues Strommastdesign – sei es für eine bestimmte Landschaftsstruktur oder als neues, alternatives Design zu dem traditionellen Gittermast. Einige wurde der Wettbewerb «Pylon Design Competition» ausgeschrieben. Internationale Designer und Architekten haben mit rund 250 Entwürfen auf die Ausschreibung reagiert. Der besondere Reiz dieses Wettbewerbs: National Grid gab die Zusage, dass das prämierte Design tatsächlich umgesetzt werden wird. Ein innovatives Design für England Prämiert wurde schlussendlich das T-Pylon Design des dänischen Architekten und Ingenieurbüros Bystrup. Hauptgrund: Neben der ästhetisch gelungenen und zu der englischen Landschaft affinen Form, überzeugte vor allem der hohe technische Innovationsgrad des dänischen Designs. Die wahrscheinlich grösste Innovation des T-Pylon gegenüber dem traditionellen Gittermast ist die Verbindung aller Stromleitungen an einem einzigen Knotenpunkt anstatt einer Befestigung auf drei verschiedenen Ebenen. Die Last pro Seite wird von einem Verbundisolator getragen, der in der Mitte einer diamantenförmigen Befestigungsstruktur positioniert ist. Diese Lösung macht den T-Pylon nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern im Vergleich zum traditionellen Gittermast auch um mehr als 30% kleiner. Dank unterschiedlicher Gestaltungsmöglichkeiten der Oberflächen kann für jede Landschaftsstruktur eine passende und optisch ansprechende Lösung gefunden werden. Ein weiteres Novum: die deutlich verkürzte Bauphase dank der einmastigen Struktur mit nur 10 Bauteilen, nebst entsprechenden Schrauben. Das Fundament kann in nur einem halben Tag gelegt werden, anstelle von 28 Tagen die für den Gittermast notwendig sind. Dadurch können Kosten beim Bau der Masten reduziert werden. Die Gesamtkosten des T-Pylon sind im Vergleich zum konventionellen Gittermast wirtschaftlich wettbewerbsfähig. National Grid und Bystrup haben gemeinsam mehrfach Tests mit dem T-Pylon durchgeführt und bauen aktuell an einer ersten Teststrecke, die noch 2015 elektrifiziert werden soll. National Grid hat somit für die zukünftigen Ausbauprojekte eine realistische Alternative zu dem traditionellen Gittermast gefunden, die dem Designgedanken des heutige Jahrhunderts entspricht und die Innovationskraft kommuniziert. WEITERE INFORMATIONEN ZU DEM T-PYLON: WWW.POWERPYLONS.COM/T-PYLON PYLON DESIGN COMPETITION: WWW.RIBAPYLONDESIGN.COM 12 – GRID EXPO 2015 GRID EXPO 2015 – 13 T-Pylon Bystrup Architecture, Design & Engineering, Dänemark Spezifikationen Grösse: 35 m Material: Feuerverzinkter Stahl, lackiert Bau: Einmastige Struktur und weniger als 10 Bauteile, kurze Bauphase, geringere Belastung der Umwelt während der Bauphase Sicherheit: Dieselben Sicherheitsstandards wie beim traditionellen 13-Mast Leitungen je Mast: 2x 400 kV 14 – GRID EXPO 2015 Equilibre Hugh Dutton Associés, Frankreich Spezifikationen Grösse: 69 m Material: Stahl Bau: Einmastige Struktur, geringere Beschädigung der Umwelt während der Bauphase und geringere Visibilität im Landschaftsbild Sicherheit: Zugmedium für Leiter Leitungen je Mast: 2x 400 kV Projekt Avelin-Gavrelle Zeitraum: 2011-2018 Länge: 30 km GRID EXPO 2015 – 15 STROMNETZE GEMEINSAM GESTALTEN Der französische Netzbetreiber RTE geht neue Wege in der Gestaltung des Stromnetzes. Anwohner und Stakeholder wurden aufgerufen, sich direkt bei der Auswahl eines neuen Designkonzepts für den Netzabschnitt in ihrer Region zu beteiligen. Für den Neubau des 30 km langen Netzabschnitts in der nordöstlichen Region Nord-Pas-de-Calais hat der französische Stromnetzberetreiber Réseau de Transport d‘Électricité (RTE) einen völlig neuen Entwicklungsprozess gewählt. Um proaktiv auf vermehrte Opposition der Bürger im Rahmen von Bewilligungsverfahren zu reagieren, entschied sich RTE, die 1,7 Millionen Anwohner des zu erneuernden Stromnetzabschnitts direkt in die Auswahlprozesse einzubeziehen und ein Strommastdesign explizit für die Gegebenheiten der Region entwickeln zu lassen. Mit dieser bisher einzig- artigen Initiative wurden die Anwohner der Region von Anfang an in die Stromnetzplanung einbezogen. Technische Umsetzbarkeit gewährleisten RTE hat dazu einen Designwettbewerb ausgeschrieben, der mit 80 Einreichungen von Designern und Architekten erwidert wurde. Aus diesen Entwürfen wurden durch die technischen Experten des RTE in drei Schritten und mehrfachen Rücksprachen mit den Designern drei technisch umsetzbare Vorschläge ausgewählt. Diese wurden den Anwohnern der nördlichsten Region Frankreichs zur Diskussion und Abstimmung vorgestellt. Öffentliche Konsultation & Partizipation Im Rahmen mehrerer Dialogforen wurden fünf Arbeitsgruppen ins Leben gerufen. Diese beschäftigten sich mit folgenden Themen: «Energie und Wirtschaft», «Gesundheit», «Umwelt», «Landwirtschaft» und «Landschaft». Jedes der drei Strommastdesigns wurde von den Designern und Architekten persönlich allen fünf Arbeitsgruppen vorgestellt. So konnten erste Fragen direkt adressiert werden. Innerhalb der Arbeitsgruppen wurden anschliessend die lokalen Sorgen und Besonderheiten der Region themenspezifisch erörtert. Diskutiert wurden die Folgen des Netzausbaus für Mensch und Umwelt, die wirtschaftlichen Chancen und die sozialen Risiken. Diese regionsspezifischen Kriterien waren schlussendlich die Entscheidungskriterien im letzten Auswahlprozess, an dem die Vertreter der Interessensgruppen teilnahmen. Ein Design für Nord-Pas-de-Calais Ausgewählt wurde der Entwurf «Équilibre» des international renommierten Architekten Hugh Dutton. Équilibre bedeutet Balance und Gleichgewicht. Die gelungene landschaftliche Integration des Designs, die verbesserte technische Um- setzung aufgrund geringerer Aufbau- und Wartungskosten und die ästhetische Gestaltung des Entwurfs eroberte die Gunst der Bevölkerung und erzielte die meisten Punkte in der Abstimmung. Für den Fall des Rück- und Umbaus sind die Stahlanteile dieser Konstruktion einfach wiederverwertbar. Die innovativen, flexiblen Isolatoren erlauben es, dass das Stromnetz sich nicht mehr sprunghaft eckig den Weg durch die idyllische Landschaft bahnen muss. Nicht nur das Design der tatsächlichen Strommasten, sondern die Stromleitung als Ganzes passt sich somit harmonisch und weniger invasiv in die hügeligen Landschaft der nordfranzösischen Region Nord-Pas-de-Calais an. Der Stromnetzabschnitt mit den gemeinsam ausgewählten Équilibre-Masten soll bis 2018 fertig gestellt werden. Das Projekt Avelin-Gavrelle zeigt eindrucksvoll, dass Netzausbau keinesfalls eine Folge abstrakter Prozesse ist. Es sind Menschen und ihre Erwartungen, Erfahrungen und Ideen, die den Prozess gestalten und die Geschichte der Stromnetzentwicklung prägen. WEITERE INFORMATIONEN: WWW.RTE-LIGNE-AVELINGAVRELLE.COM 16 – GRID EXPO 2015 GRID EXPO 2015 – 17 SWISSGRID BRINGT DIE GRID EXPO IN DIE SCHWEIZ PARTNER Wir danken unseren Partnern für ihre grosszügige Unterstützung HDA HUGH DUTTON ASSOCIÉS Auf Einladung der Schweizer Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid tourt die internationale Zukunftsplattform GRID EXPO im Jahr 2015 durch die Schweiz. Nach vorausgegangenen Ausstellungen in Berlin und in Hannover startete die Swiss Tour am 09. Februar 2015 in Lausanne anlässlich der Eröffnung des neuen Swissgrid Standorts in Prilly. Die Ausstellung in Lausanne wurde von Energieministerin Doris Leuthard und Swissgrids CEO Pierre-Alain Graf eröffnet und von den geladenen Gästen mit grossem Interesse angenommen. 09.02.2015 30.04.2015 12.05.2015 21.05.2015 01. - 05.06.2015 09.06.2015 16. – 19.06.2015 Bilder, Modelle und interaktive Module machen komplexe Themen, wie zum Beispiel Stromnetzplanung und Strommastdesign, greifbar und erlebbar. Die Zukunftsplattform GRID EXPO lädt sowohl das Fachpublikum als auch die interessierte Öffentlichkeit dazu ein, das eigene Wissen über Stromnetze zu erweitern und sich eine persönliche Meinung zu unserem zukünftigem Energiesystem zu bilden. Die Swiss Tour der Zukunftsplattform GRID EXPO in Kooperation mit Swissgrid im ersten Halbjahr 2015: ERÖFFNUNG DES NEUEN SWISSGRID STANDORTS Prilly JAHRESMEDIENKONFERENZ Park Hyatt, Zürich NETZFORUM Verkehrshaus, Luzern LE RÉSEAU ÉLECTRIQUE DE DEMAIN EPFL, Ecublens GRID EXPO AUSSTELLUNG, BEKB, Bern PARLAMENTARIERANLASS Lorenzini, Bern «DAS STROMNETZ DER ZUKUNFT» ETH, Zürich 18 – GRID EXPO 2015 Bourbaki Bourbaki IMPRINT Bourbaki UG (haftungsbeschränkt), Haydnstrasse 1, 12203 Berlin • Kontakt: Lena Buck, [email protected] COPYRIGHTS S.5,14,18 Swissgrid S.10 & 11, oben links nach unten rechts Mirror Wall, Bystrup Architecture, Design & Engineering, Dänemark • Helix, ANBArch, Schweden • Flower Tower, Gustafson Porter, Grossbritannien • Stealth Pylon, Bystrup Architecture, Design & Engineering, Dänemark • Germogli, Hugh Dutton Associés, Frankreich • Arphenotype, Dietmar Köring/ .Horizon, Deutschland • Twist, Andersen & Sigurdsson Architects, Dänemark • Superstring, Yong-Ho Shin/ Shindesignworks, Südkorea S.13 T-Pylon, Bystrup Architecture, Design & Engineering, Dänemark S.16 & 17 Équilibre, Hugh Dutton Associés, Frankreich S.20 RenewablesGrid-Initiative Bourbaki GRID EXPO 2015 – 19 5TH EUROPEAN GRID CONFERENCE Leadership in the energy transition Save the date 19 November 2015, Brussels Register at gridconference.eu Honouring outstanding ideas in grid development 2ND GOOD PRACTICE OF THE YEAR AWARD