Mehr Benutzer mit hoher Grafikleistung versorgen

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Mehr Benutzer mit hoher Grafikleistung versorgen
3/14
April/Mai
27. Jahrgang
www.autocad-magazin.de
ISSN-0934-1749
14,80 Euro
sFr 29,60
& Inventor
K o n s t r u k t i o n | M e c h a n i k | A n l a g e n b a u | A r c h i te k t u r | B a u | G I S | I n f r a s t r u k t u r
S o f t wa re | H a rd wa re | D i e nstl e i stun g | Werks toffe | Komp on en ten
Eine Publikation der
WIN-Verlag GmbH & Co. KG
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NVIDIA GRID: Grafikprozessor-basierte Virtualisierung
Mehr Benutzer mit hoher
Grafikleistung versorgen
TOOL-CD:
mit Top-Tools,
LISP- und .NETProgrammen
sowie Demoversionen für
AutoCAD und
Inventor
PRAXIS
MECHANIK
BAUWESEN

A nlagenplanung mit der Autodesk
Factory Design Suite Seite 14

S chneller Anschluss von Sensoren
und Aktoren mit Remote-I/O Seite 28

euer Wiener Hauptbahnhof: BIM
N
in der Dachkonstruktion Seite 40

T ipps & Tricks: Visualisierung mit
Showcase 2014 Seite 60

R ipploh: einheitliche Plattform
beim Schaltanlagenbau Seite 72

3 D-Laserscanning: Datenerfassung
beim Bauen im Bestand Seite 44
Brillant aus
jeder Perspektive.
Innovative HP Designjet ePrinter. Bahnbrechende Neuerungen wie zum Beispiel
ein integriertes Ausgabe-Stapelfach zur flachen und sortierten Ausgabe der
Ausdrucke, unerreichte Druckqualität und -geschwindigkeit sowie Funktionen
zum Öffnen und Drucken von Dateien von nahezu überall. Die HP Designjet T920
und T1500 ePrinter eröffnen Ihnen eine leistungsfähige neue Welt im Bereich des
Großformatdrucks und ergeben ein rundum stimmiges Bild.
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und hp.com/de/go/designjetT1500
© 2013 Hewlett-Packard Development Company, L.P.
Editorial
Liebe Leser,
Ende Februar ließ Autodesk die Katze aus dem Sack
und präsentierte seine Zahlen für das am 31. Januar
zu Ende gegangene Fiskaljahr 2014. Der Gesamtumsatz lag bei rund 2,273 Milliarden US-Dollar und
damit rund 1,67 Prozent unter dem Umsatz des
Vorjahres. Zwar ist dies bei weitem kein so dramatischer Einbruch wie im Fiskaljahr 2010,
in dem Autodesk beim Umsatz fast 26 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Aber nach
drei Jahren mit Umsatzzuwächsen gab es in den letzten 12 Monaten wieder einmal einen
“Genau was ich
wissen wollte.”
Rückgang. Woran lag das? Im Wesentlichen am Lizenzgeschäft. Hier hat man nämlich
mit rund 1,255 Milliarden US-Dollar rund 109 Millionen US-Dollar weniger eingenommen
als im Vorjahr. Der Umsatz mit Wartungsverträgen hingegen ist im abgelaufenen
Geschäftsjahr um rund 71 Millionen US-Dollar gestiegen und lag damit bei bereits 1,019
Milliarden US-Dollar. Und hier erwartet Autodesk auch in den nächsten Jahren spürbare
Umsatzsteigerungen. Dies machte man bereits Mitte Oktober vergangenen Jahres auf
der Investorenkonferenz in San Francisco klar. Denn Andrew Anagnost, Senior Vice
President, Industry Strategy & Marketing bei Autodesk, erläuterte damals die künftige
Lizenzstrategie des Unternehmens. Und die sieht unter anderem vor, dass es ab dem­
1. Februar 2015 nicht mehr möglich sein wird, für Stand-alone-Lizenzen (Lizenzen ohne
Wartungsvertrag) Upgrades zu kaufen. Wer also bis dahin kein Subscription-Kunde wird,
muss ab diesem Zeitpunkt dann mit seiner installierten Version weiterarbeiten. Autodesk
spekuliert hier sicherlich, dass viele dieser Kunden einen Wartungsvertrag abschließen.
Das Potenzial ist jedenfalls vorhanden, denn im kommerziellen Umfeld soll es noch rund
2,8 Millionen Autodesk-Lizenzen ohne Wartungsvertrag geben. Ebenfalls noch keine
Subscription-Kunden sind die mehr als 14 Millionen Cloud-User und die vielen AutodeskAnwender an den Schulen und Universitäten. Dieses Feld will nun Autodesk in den
kommenden Jahren bestellen. Um jährlich 12 Prozent sollen die Einnahmen aus Subscription-Modellen in den Finanzjahren 2014 bis 2018 steigen. Für die Anwender sollen
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so niedrigere Einstiegsinvestitionen und maßgeschneiderte Anwendungen mit transparenten Kosten auf der Habenseite stehen.
Zudem will Autodesk die Kunden mehr und mehr von Einzel-Lizenzen hin zu seinen
Suites drängen. Hier erwartet das Unternehmen höhere Gewinne pro Anwender als mit
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Ihr ganz persönliches
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Einzelplatz-Lizenzen. Zudem sind Suite-Anwender offensichtlich in höherem Maß bereit,
Wartungsverträge abzuschließen.
Aber geht diese Rechnung auch auf? Ich bin jedenfalls darauf gespannt!
Sie dürfen mir gerne mitteilen, was Sie davon halten. Schreiben Sie mir einfach eine
E-Mail.
21. - 23. Mai 2014
Rainer Trummer, Chefredakteur
vorsprung wissen online
[email protected]
www.cadmesse.de
INHALT
Ausgabe 3/2014
Bild: Tarakos
Bild: ÖBB/Stadt Wien
32
40
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG: Ein Fabrik- oder Hallenlayout als Zeichnung reicht als
Planungsgrundlage für die immer komplexer werdenden Herstellungs-, Montage- und
Logistikprozesse in der Industrie nicht mehr aus. Expertensysteme zur 3D-Fabrikplanung bleiben Vollzeit-Anwendern vorbehalten, die den ganzen Tag mit Fabrikplanung
beschäftigt sind. Die Lücke dazwischen kann eine benutzerfreundliche Visualisierungsund Simulationslösung ausfüllen.
SZENE
6
News & Neue Produkte
Neues aus der Branche
8
Vom Entwurf in die Realität
Carl White, Autodesk, sagt, was Autodesk mit Delcam plant
10 Die Fabrik der nächsten Schritte
Vorschau auf die Hannover Messe mit der Digital Factory
MECHANIK
24 Eine vertrauensbasierte Führung
Diethei Messsysteme setzt auf NSK-Schienenführungen
26 Achsen mit dem Smartphone steuern
Smart Devices im Produktionsumfeld
28 Schmaler planen und einfacher installieren
Remote I/O-System
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
30 Bollwerk gegen Störpartikel
Technische Sauberkeit bei Montageprozessen
32 Einfach von 2D zu 3D
3D-Software für die Fabrikplanung
34Mahlzeit
Personenstromsimulation für Betriebsrestaurant
36 Warme Füße
3D-Erfassung mit Voxelgrafik
4
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
ARCHITEKTUR & BAUWESEN: Wien bekommt einen neuen Hauptbahnhof –
nach seiner Fertigstellung wird das offene, moderne Gebäude als zentraler transeuropäischer Verkehrsknotenpunkt täglich von etwa 145.000 Reisenden und 1.000
Zügen frequentiert werden. Der Bahnhof entsteht auf dem Gelände des ehemaligen
Südbahnhofs und ist Teil eines Großprojekts, bei dem die gesamte Umgebung neu
gestaltet wird. Auf dem Gelände ehemaliger Gleisanlagen entstehen zwei neue
Stadtteile auf etwa 59 Hektar Fläche, inklusive Einkaufszentrum, Wohngebäuden
und Park.
ARCHITEKTUR
38 Nicht ganz elitär
Statement: Huw Roberts, Bentley Systems,
über CAD-Software für kleine Unternehmen
40 Ein Bahnhof für Wien
Wie BIM in der Dachkonstruktion zum Tragen kommt
42 Neubau für Kometenjäger
Planung eines Forschungsgebäudes für das
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung
HARDWARE: 3D-SCANNER
44 Scannen statt messen
Datenerfassung im Bestand
SOFTWARE
46 Hinter dem Ladentisch
Software P’X5 Store Solution
48 Die entscheidenden 20 Prozent
Projektmanagement-Software richtig einführen
51 Die Deadline steht immer
Kosten- und Termintreue auch in Großprojekten
52Schlüsselfiguren
Projektraum für Architekten
54 Erfolgreiche Seilschaft
Torben Semmler, Architekturbüro Göllner, im Gespräch
56 Der Druck wächst
Jan Larsson, Siemens PLM Software, über Trends im Industriedesign
INHALT
TITELBILD
Inventor
PRAXIS
14 Ingenieurdienstleister sind flexible Allrounder
Autodesk Factory Design Suite in der Praxis
Die NVIDIA GRID Technologien nutzen
die besten Grafikprozessoren der Welt für
Grafikprozessor-beschleunigte Anwendungen und Desktops für alle Anwender über
das Netz. NVIDIA GRID -Grafikprozessoren
gewährleisten für Unternehmen und Service-Provider ein optimales Anwendererlebnis mit hervorragender Grafik. Sie basieren
auf der Kepler-Grafikprozessor-Architektur
der neuen Generation und liefern schnelle,
zuverlässige und energieeffiziente Leistung. Die herausragenden Visualisierungsfähigkeiten dieser Architektur ermöglichen mehreren Anwendern den
simultanen Zugriff auf gemeinsam genutzte Grafikprozessoren mit extrem
schnellem Streaming auf den Bildschirm – als säße man direkt im Rechenzentrum. Die NVIDIA GRID-Software ist eine Sammlung von Bibliotheken
für Grafikprozessor-basierte Virtualisierung, Remoting und Sitzungsverwaltung, mit der mehrere Benutzer über gemeinsam genutzte Grafikprozessoren auf grafikintensive Anwendungen zugreifen können.
16 Tipps und Tricks: Die AutoCAD-Expertenrunde
20 Synchrone Blöcke
ALLBLOCKUPDATE.LSP
20 Immer auf Sicht
ACM-SELECTBYVIEWSTATE.DLL
21 Bessere Kreise
ACM-KREIS.LSP
21 Ein Kreuz mit den Sprossen
KSP_MUL_DK_DL.LSP
22Scheibchenweise
SCHEIBENSCHNEIDER.LSP
22 Bögen an Polylinien
POLY_RAD.LSP
PNY Technologies Quadro GmbH
Schumannstraße 18a
52146 Würselen
Telefon: 0 24 05 - 4 08 48-0
E-Mail: [email protected]
23 Hyperlinks managen
HYPERS.LSP
23 Ändern und Einfügen
TEXTMEM.LSP
INVENTOR MAGAZIN
SERVICE
Bild: Serva transport systems GmbH
76Einkaufsführer
80Applikationsverzeichnis
82Schulungsanbieter
58
RUBRIKEN
58 Märkte und Produkte
Neues rund um Inventor
3Editorial
60 So klappt es mit der Echtzeitvisualisierung
Autodesk Showcase 2014: Tipps und Tricks
83Impressum
63 Rohrleitungsplanung in heterogenen Umgebungen
Verteiltes Engineering mit XML-3D-Konzept
64 Wir parken für Sie
Autodesk Factory Design Suite
66 Intelligenz in Verwandlung
CADWorx P & ID Professional in der Praxis
68 Keine Zeit zum Suchen
Integrierte Anlagenplanung zum besseren
Datenmanagement
69 Exakt geplant und ausgeführt
Anlagenbau bei H.I.T. Haus- und Industrietechnik
19 Tool-CD mit LISP-Programmen und Demoversionen
83Vorschau
Redaktionell erwähnte Firmen in dieser Ausgabe:
Altair S. 59, Architekturbüro Göllner S. 54-55, Asta Development S. 51, Autodesk S. 8, 11, 14;
Awaro S. 52, BarTelDrees CAD Competence Center S. 11, Bentley Systems S. 38, B&L CAD Systemhaus S. 11, Bosch Rexroth S. 26, Camtex S. 59, Carpus + Partner S. 42, CASO S. 64, CFturbo
S. 58, ChassisSim Technologies S. 59, Cinteg AG S. 11, Collinor S. 48, Concept Laser S. 74, Contelos GmbH, Mensch und Maschine Systemhaus GmbH S. 11, Coscom S. 59, Deprag Schulz
S. 30, Deutsche Messe AG S. 10, Diethei S. 24-25, Dr. Tretter S. 24, Empa S. 59, ETH Zürich S. 59,
Faro S. 44, Granta Design S. 59, Intergraph S. 66, Ipo.plan S. 36, ISD Group S. 58, IT and Factory S. 68, laserscanning-architecture S. 45, Linear S. 60-71, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung S. 42-43, MF Software Sales + Service Group S. 11, Missler S. 58, MTU Aero
Engines S. 59, Nvidia S. 12-13, NSK S. 24, Perspectix S. 46, PNY S. 12-13, ÖBB S. 40, Rittal
S. 72, RS Components S. 58, Serva S. 64-65, Siemens PLM S. 56, Simplan S. 34, S.K.M. S. 63,
Spring Technologies S. 58, Tarakos S. 32, Trimble S. 40, Untermstrich S. 54, Weidmüller S. 28
72 Mehr Tempo, reduzierte Kosten
Ripploh setzt beim Schaltanlagenbau auf Eplan und Rittal
74 Für die Fertigung der Zukunft
Laserschmelzen: Dr. Florian Bechmann, Concept Laser,
im Gespräch
Für Abonnenten: AUTOCAD-Magazin-Tool-CD mit LISP-Programmen
und Top-Tools für AutoCAD und Inventor sowie einigen Demo-Versionen
verschiedener Applikations­hersteller.
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
5
SZENE
Neue Produkte & News
Neue Produkte & News
Neue Software
für Bauzeitenplanung
 Die Lösung pro-Plan6 bietet viele neue
Funktionen und mehr Komfort für den Planer. Um dem Ziel des „idealen Bauablaufs“
möglichst nahe zu kommen, ist es eine
unumstößliche Tatsache, dass bei dem Bau
eines Gebäudes ein gut durchdachter Bauzeitenplan große Hilfe leistet.
digt pro-Plan. Es wurde ganz speziell für
die einfache und praxistaugliche Bauzeitenplanung entwickelt und bietet dem
Planer und Bauleiter genau das, was er
auch wirklich braucht.
Er erhält den direkten Zugriff zu seinen
vorhandenen AVA-Adressen, zu MS-Outlook, zu Lotus Notes und anderen Branchenlösungen. Er nutzt
somit den perfekten Workflow,
um geänderte Pläne den beteiligten Personen schnell und einfach zukommen zu lassen. Integrierte Kalender aller Bundesländer zeigen ihm die Feiertage
und Ferien an. Auch eine bauspezifische Rechtschreibhilfe ist
integriert. Die Planung erfolgt
stets in Echtzeit und bietet verDer Bauzeitenplan muss schnell und einfach erstellt, gepflegt und vor allem perfekt gedruckt werden können. Das erledigt pro-Plan.
knüpfbare Unterbrechungen,
sowie eine Fünf-, Sechs- oder
Für das Erstellen von Bauzeitplänen gibt es
Sieben-Tage-Woche pro Vorgang.
viele Möglichkeiten. Von der TabellenkalDas ganze Praxiswissen stammt von den
kulation bis zum CAD wird leider alles vermittlerweile mehr als 6.000 Anwendern,
wendet, was auch nur ansatzweise geeigdie über viele Jahre hinweg das aktuelle
net erscheint. Diese zweckentfremdeten
pro-Plan6 mit ihren Wünschen und Ideen
Programme behindern den Planer aber viel
geprägt haben.
mehr, als dass sie ihm nützen.
Optionale Module erweitern pro-Plan um
Der Bauzeitenplan muss schnell und eineine Finanzierungsplanung (Mittelabfluss),
fach erstellt, gepflegt und vor allem perfekt
um eine Budget- und Kostenkontrolle oder
gedruckt werden können. Genau das erleauch um eine integrierte SiGe-Planung.
Bauwesen: Büromanagement
im Griff
 Mit wiko GO bietet die Freiburger Softwarefirma wiko Bausoftware GmbH ein
neues modular aufgebautes Büro- und
Controlling-Tool auf Basis eines Mietmodells an. Vorteile versprechen die Vorkonfiguration, der hierdurch vereinfachte Einstieg sowie das kostengünstige Mietmodell. Später benötigte Module können
einfach bei Bedarf per Lizenzschlüssel
freigeschaltet und hinzugefügt werden.
6
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Das Angebot besteht aus den folgenden
Modulen:
■ Zeit- & Leistungserfassung,
■ Leistungsstände,
■ HOAI,
■ Dokumentenverwaltung,
■ Personalplanung,
■ Nachtragsmanagement,
■ Projekte und dem
■ Modul Auftrag/Faktura.
„Building Future
Award“ für Professorin
Helga Kromp-Kolb
■ Am 30. März wurde Professorin
Helga Kromp-Kolb im Rahmen der
Eröffnungsfeier der Light + Building
in Frankfurt am Main der Building
Future Award verliehen. Die Verdienste der österreichischen Wissenschaftlerin liegen in der Umweltmeteorologie, insbesondere in den
Bereichen Schadstoffausbreitung in
der Atmosphäre und Klimawandel.
Ihre zahllosen wissenschaftlichen
Publikationen in den vergangenen
Jahrzehnten umfassen Studien zur
Ausbreitung radioaktiver Substanzen
von Tschernobyl und zu hypothetischen Unfällen in Kernkraftwerken
ebenso wie methodische und praktische Arbeiten zu globalen und vor
allem regionalen Klimaszenarien.
Dabei weißt Kromp-Kolb auf die
Am 30. März wurde Professorin Helga KrompKolb im Rahmen der Eröffnungsfeier der Light +
Building in Frankfurt am Main der Building Future
Award verliehen.
Bedeutung der Technik im Zusammenhang mit dem Klimaschutz hin:
„Energieeffizienzsteigerungen sind
ein ganz wesentlicher Schritt beim
Klimaschutz und die Effizienz ist sehr
stark davon abhängig, dass man mit
der Energie vernünftig umgeht. Die
Technik kann dabei helfen, dies sinnvoll zu steuern.“
CAD, AVA, Bauzeitenplanung
und Bautagebuch
 COSOBA, ein Technologieführer im
deutschsprachigen AVA-Softwaremarkt,
hat sich bereits seit drei Jahrzehnten bei
der Entwicklung durchgängiger Kostenkontrollmethoden erfolgreich etabliert.
Auch bei der Umsetzung der BuildingInformation-Management-Methode (BIM)
leistet das Unternehmen bereits seit den
90er Jahren Pionierarbeit und gehört
heute zu den wenigen Anbietern einer
durchgängigen und praxiserprobten
Software, die CAD und AVA mit Bauzeitenplanung und Bautagebuch aus einer
Hand verbindet.
Seit vielen Jahren nutzt COSOBA für
Ein- und Ausgaben standardisierte Produkte wie beispielsweise Microsoft Word
und Excel oder greift auf etablierte
Datenformate zurück. Bei bauspezifischen Softwarefunktionen setzt man –
wenn möglich – auf die hauseigene Produktentwicklung. „Unser Anspruch ist es,
möglichst viele Bausoftwarekomponen-
ten im eigenen Hause zu entwickeln, nur
so ist gewährleistet, dass der Anwender
von einer durchgängigen bauplanungsgerechten Benutzerführung ohne Schulungsaufwand partizipiert. Das Verknüpfen von Fremdprodukten verschiedener
Anbieter, wie es bei einigen AVA-Anbietern Gang und Gebe ist, gilt es, wenn
möglich, zu vermeiden“, erklärt Andreas
Malek, geschäftsführender Gesellschafter
des Unternehmens. Die Gründe, die
dagegen sprechen, liegen auf der Hand;
zum einen ist beim Versionsupdate einer
Komponente häufig keine Kompatibilität
im Gesamtsystem gewährleistet, zum
anderen leidet die Softwareergonomie
durch unterschiedliche und oft widersprüchliche Benutzerführung. Ganz
besonders deutlich wird dies bei Anbietern, die Komponenten aus Windows XP,
Windows 7 und Windows 8 „zusammenmischen“, hier ist eine klare Nutzerführung nicht mehr möglich.
Rapid.Tech
14. – 15. Mai 2014
Anwendertagung: „Neue Technologien“
Fachforen: Luft- und Raumfahrt,
Medizintechnik, CAD/CAM & Rapid
Prototyping in der Zahntechnik
Konstrukteurstag
Rapid.Tech
Fachmesse und Anwendertagung
für Rapid-Technologie
www.rapidtech.de
Titelmotiv: Segment einer Mehrkammerdüse,
FKT Formenbau und Kunststofftechnik GmbH,
Foto: Barbara Neumann
Kostengünstige mobile
Einstiegs-Workstation
 Mit der neuen mobilen Precision
M2800 setzt Dell einen neuen Preispunkt
bei Einstiegs-Workstations. Designer,
Künstler, Ingenieure oder Studenten profitieren damit von der Leistungsfähigkeit
und Zuverlässigkeit einer professionellen
und gleichzeitig erschwinglichen Workstation.
Die kostengünstige mobile
Dell-Workstation Precision M2800 soll
durch gute Leistung überzeugen und
schließt die Leistungslücke zwischen
Business-Laptops und den aktuell verfügbaren mobilen Workstations. Die 15-ZollWorkstation verbindet Mobilität mit Leistungsfähigkeit und enthält dazu IntelCore-i5- und-i7-Prozessoren der vierten
Generation und eine AMD-FireProW4170M-Grafikkarte mit 2 GByte GDDR5Speicher. Bis zu 16 GByte RAM und 1
TByte Festplattenspeicher für grafik- und
rechenintensive Applikationen ermöglichen auch unterwegs ein reibungsloses
FabCon 3.D
15. – 17. Mai 2014
Do. 15. Mai | Industrial Day
Die 15-Zoll-Workstation verbindet Mobilität mit Leistungsfähigkeit und enthält dazu Intel-Core-i5- und -i7Prozessoren der vierten Generation und eine AMD-FirePro-W4170M-Grafikkarte.
Arbeiten. Die Precision M2800 bietet mit
einem 15,6 (39,6 cm)-Zoll-UltraSharpDisplay in Full-HD-Auflösung (1.920 x
1.080 Pixel) eine ansprechende Bildqualität sowie Multi-Monitor-Unterstützung
und Dockingstation-Kompatibilität, die
einen einfachen Wechsel vom mobilen
Arbeiten in eine Büroumgebung erleichtern.
Fr. 16. Mai | Prosumer Day
Sa. 17. Mai | Family and Maker Day
FabCon 3.D
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Objektgestaltung: Frederik Brückner
und Alexander Snejkovski (FH Aachen),
Foto: Barbara Neumann
SZENE
Carl White, Autodesk, im Gespräch
Vom Entwurf in die Realität
Vor kurzem hat Autodesk die Übernahme des CAM-Anbieters Delcam abgeschlossen.
Passiert nun im CAM-Markt dasselbe wie im Markt für Visualisierungs- oder Berechnungs­
lösungen, nämlich dass kleine Anbieter verschwinden? Das kann Carl White, Autodesk,
Senior Director, Manufacturing, natürlich nicht beantworten. Hier spricht er vielmehr
über die CAM-Strategie von Autodesk und die Hintergründe der Übernahme.
A
utodesk hat die Übernahme von
Delcam, einem Anbieter von CAMSoftware, abgeschlossen. Der Softwareanbieter hat seine Absicht, Delcam
zu übernehmen, bereits am 7. November des vergangenen Jahres angekündigt und damit zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit seinen begehrlichen
Blick auf einen CAM-Anbieter gerichtet.
Delcam wird als hundertprozentige,
unabhängig betriebene Tochtergesell-
gungsindustrie beibehalten, gestärkt
durch die Zugehörigkeit zu einer größeren Organisation.
Delcams Kunden würden auch nach
einer Übernahme weiterhin von den
geschulten und erfahrenen Mitarbeitern
sowie dem globalen Netzwerk von Niederlassungen, Joint Ventures und Vertriebspartnern betreut werden, für die
Delcam bekannt ist. Der Status des
Unternehmens in der CAM-Industrie
Carl White, Senior Director, Manufacturing bei
Autodesk:
„Es sind keine nennenswerten
Änderungen im Geschäftsbetrieb
von Delcam geplant. So kann
sich das Unternehmen ohne
geschäftliche Unterbrechungen
weiterhin darauf konzentrieren,
branchenführende Software zu
entwickeln.“
schaft von Autodesk weiterarbeiten.
Delcam mit Hauptsitz im britischen Birmingham hat weltweit mehr als 30 Niederlassungen und beschäftigt über 700
Mitarbeiter. Die Software für Konstruktion, Fertigung und Qualitätssicherung
steht für automatisierte CAD/CAMLösungen für unterschiedlichste Branchen wie zum Beispiel der Werkzeugund Formenbau, die Automobilindustrie
oder die Luft- und Raumfahrt.
Delcam soll weiterhin den Fokus auf
Wachstum des Marktanteils in der Ferti-
8
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
wurde zuletzt erneut in der aktuellsten
NC-Software-Marktanalyse des führenden amerikanischen Analysten CIMdata
bestätigt.
Delcam ist seit 13 Jahren in Folge der
weltweit führende Spezialist für CAMSoftware und Dienstleistungen. Darüber
hinaus bestätigt der CIMdata-Bericht,
dass der CAM-Spezialist mit mehr als
200 Softwareentwicklern weiterhin das
größte Entwicklerteam in der CAMIndustrie unterhält. Sowohl Delcam als
auch Autodesk investieren rund ein Vier-
tel ihres Umsatzes in die Produktentwicklung.
Wir haben mit Carl White, Senior
Director, Manufacturing, Autodesk, über
die CAM-Strategie von Autodesk gesprochen. Dabei blieben jedoch leider auch
einige Fragen unbeantwortet, zum Beispiel die nach der Eingliederung des
Produktportfolios in die bestehenden
Autodesk-Lösungen, der Cloud-Strategie für die Neuzugänge, nach der Unterstützung für andere CAM-Partner oder
nach der Bedeutung der boomenden
additiven Fertigungsverfahren für Autodesk. Wir bleiben hier am Ball und werden in den nächsten Ausgaben auf diese Themen zurückkommen.
AUTOCAD Magazin: Autodesk hat vor
kurzem den CAM-Spezialisten HSMWorks übernommen, nun folgt Delcam, einer weiterer, aber wesentlich
größerer Anbieter für dieses Marktsegment. Was sind die Hintergründe?
Carl White: Für den Ausbau des
Geschäfts von Autodesk über die Wurzeln der Konstruktion hinaus in Richtung
Herstellung und Produktion ist die Übernahme von HSMWorks und Delcam ein
bedeutender Meilenstein. Die Erweiterung des Portfolios von Autodesk durch
Delcam ist ein wichtiger Schritt für Autodesk, um eine End-to-End-Lösung für
Digital Protoyping anzubieten und den
Produktions-Lebenszyklus zu verbessern.
AUTOCAD Magazin: Was bedeutet die
Übernahme für die Beschäftigten bei
Delcam?
Carl White: Autodesk ist sich Delcams
starker Marke und seiner großen Expertise im Bereich CAM bewusst und hat
SZENE
das Unternehmen daher als unabhängig
agierende, 100-prozentige Tochtergesellschaft etabliert. Es sind keine nennenswerten Änderungen im Geschäftsbetrieb von Delcam geplant. So kann
sich das Unternehmen ohne geschäftliche Unterbrechungen weiterhin darauf
konzentrieren, branchenführende Software zu entwickeln. Im Zuge der Übernahme planen Autodesk und Delcam
keine größeren personellen Änderungen.
AUTOCAD Magazin: Wodurch zeichnen sich die Lösungen, die Delcam
entwickelt, ihrer Meinung nach
besonders aus?
Carl White: Delcam wurde in den letzten 13 Jahren von CIMdata als weltweit
führender, auf CAM spezialisierter
Anbieter von Software und Dienstleistungen gerankt und ist das umsatzstärkste Unternehmen mit Schwerpunkt
auf CAM, das gleichzeitig die höchsten
Kundenerträge vorweisen kann. Das
Unternehmen hat mehr als 30 Nieder-
lassungen weltweit, beschäftigt etwas
über 700 Mitarbeiter und machte im
Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von
47,1 Millionen Britischen Pfund. Das
Portfolio von Delcam an Software für
Konstruktion, Fertigung und Inspektion
bietet vollständige und automatisierte
CAD/CAM-Lösungen für zahlreiche Branchen – von der Luft- und Raumfahrt bis
hin zu Spielzeug und Sportgeräten.
Delcam ist am bekanntesten für sein
CAM-System PowerMILL, das weithin als
führende Programmiersoftware für
Hochgeschwindigkeits- und Fünf-AchsBearbeitung gesehen wird. Das Unternehmen entwickelt ebenso FeatureCAM
für featurebasierte Programmierung,
PartMaker für die Programmierung von
Dreh-Fräs-Equipment, StangenladerMaschinen und Swiss-Type-Drehmaschinen sowie ArtCAM für künstlerische Herstellungsvorgänge wie Gravieren oder
Holzbearbeitung. Zudem entwickelt
Delcam spezialisierte Konstruktions- und
Produktionssoftware für die Fußbekleidungs-, Dental- und Medizinproduktbranche.
AUTOCAD Magazin: In welcher Form
werden die Anwender in Design und
Konstruktion von der Integration der
Delcam-Lösungen in das AutodeskPortfolio profitieren?
Carl White: Seit mehr als 30 Jahren entwickelt und stellt Autodesk Werkzeuge
zur Verfügung, die unseren Kunden bei
der Konstruktion helfen. Der Höhepunkt
eines jeden Konstruktionsprozesses ist
die Herstellung beziehungsweise die
Produktionsphase. So werden aus Bauplänen Gebäude, es werden Filme produziert oder Produkte hergestellt. Rechnergestützte Fertigung – oder englisch
Computer Aided Manufacturing (CAM)
– ist zentral, wenn Produktentwürfe von
der digitalen Welt in die physische Welt
übertragen werden.
AUTOCAD Magazin: Herr White, vielen
Dank für das Gespräch. 
Das Interview führte Andreas Müller
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SZENE
Hannover Messe 2014
Fabrik der nächsten Schritte
D
ie Cloud, die Vernetzung der Prozesse,
Industrie 4.0, das waren die Themen
der Hannover Messe in den vergangenen
Jahren. Und das sollen sie auch in diesem
Jahr wieder sein. Weiter so wie bisher also?
Wenn die Geheimdienstaktivitäten eines
offen gelegt haben, so ist es der erbärmliche Zustand der europäischen IT-Branche
und die Konzeptlosigkeit der deutschen
Politik, die in der Bettelei um ein No-SpyAbkommen ihren beschämenden Höhepunkt, so ist zu befürchten, vielleicht noch
gar nicht einmal erreicht hat. Das macht
den Versuch, mit Industrie 4.0 die traditionellen Industriebranchen mit Hilfe der IT in
Bild: Deutsche Messe AG
In Hannover werden die
Bäume blühen, wird der
Frühling schon viel weiter
sein als noch im vorigen
Jahr, soviel kann man jetzt
schon sagen. Gilt das auch
für Themen wie die Vernetzung der Prozesse oder Industrie 4.0, die zum wiederholten Male auf der
Hannover Messe ihren Auftritt haben? Wir werden sehen, ob die Blütezeit von
Industrie 4.0 erst noch
bevorsteht.
die Zukunft zu führen und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, zu einem
riskanten Unterfangen, weil er eben einbeinig daherkommt. Die Hannover Messe wird
zeigen, wie er doch gelingen kann.
Partnerland Niederlande
„Das laufende Jahr wird von einem Automatisierungsschub in der industriellen Produktion und der bevorstehenden Transformation
der weltweiten Energiesysteme geprägt“, sagt
Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstandes
der Deutschen Messe AG.„Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Produkte
immer effizienter zu produzieren, um
zukunftsfähig zu bleiben. Dazu investieren sie
in die neueste Automatisierungstechnik.
Gleichzeitig muss eine wettbewerbsfähige
Energieversorgung gesichert werden. Die
Antworten auf diese Herausforderungen zeigen die führenden Anbieter von Automatisierungstechnik und Energietechnologien auf
der Hannover Messe 2014.“
Mit den Schwerpunkten Industrieautomation & IT, Energie- & Umwelttechnik, Indus­
trielle Zulieferung sowie Forschung und Entwicklung, dem Leitthema „Integrated Industry – NEXT STEPS“ und dem Partnerland
Holland ist die wichtige Industriemesse eine
Plattform für internationale Entscheidungsträger aus dem produzierenden Gewerbe
und der Energiewirtschaft. Köckler:„Wer sein
Unternehmen wettbewerbsfähig für die
Zukunft aufstellen will, kommt an der Hannover Messe nicht vorbei. Der Weg zur Fabrik
der Zukunft führt über Hannover.“
„Der starke Anmeldestand unterstreicht
die führende Position der Hannover Messe.
Aus heutiger Sicht werden wir das hervorragende Ergebnis der vergleichbaren Veranstaltung in Jahr 2012 übertreffen“, hofft
Köckler. Damals kamen 4.872 Aussteller aus
69 Ländern nach Hannover.
Technology Cinema 3D
Die aktuelle Version der Autodesk Factory Design Suite, mit der digitale Fabrikmodelle erstellt werden können, wird
am Stand des Softwareherstellers gezeigt. Bild: Autodesk
10
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Auch in diesem Jahr werden 3D-Visualisierung und Simulation im Rahmen der Leit-
SZENE
messe Digital Factory besonders gewürdigt. Bereits seit 2009 ist das Technology
Cinema 3D – die Sonderschau rund um
3D-Visualisierung, Virtual Reality und Prozessintegration – fester Bestandteil in der
Digital Factory. Auf 400 Quadratmetern
stehen im Technology Cinema 3D Aussteller wie beispielsweise Carl Zeiss und ESI
Software für das diesjährige Motto, „SIMPLIFY 3D“. Mit dem Motto wird dem Vorurteil
einer zu komplexen Handhabung von 3-D
begegnet. Ziel ist es, einen kompletten Entwicklungsprozess darzustellen, der mit
Hilfe von 3-D-Technologien besser und
schneller läuft. In Zusammenarbeit mit dem
VDC Fellbach wird das Technology Cinema
3D in diesem Jahr um Expert Talks, vorterminierte Interviewrunden und live
gestreamte Podiumsdiskussionen ergänzt.
Autodesk auf der Digital Factory
Auf der Hannover Messe können sich die
Besucher auch wieder über die Softwarelösungen von Autodesk für den Anlagen- und
Maschinenbau informieren. Passend zum
Leitthema der Messe „Integrated Industry
– NEXT STEPS“ sind die Schwerpunkte am
Stand C18 in Halle 7 Digital Prototyping und
Cloud. „Die diesjährige HMI widmet sich
ganz der Frage, wie sich die Industrie 4.0
weiterentwickelt. Wir bei Autodesk befassen
uns ganz konkret damit, wie Dinge in
Zukunft entstehen werden und wie wir die
Konstrukteure, Designer und die fertigende
Industrie bei ihrer Arbeit unterstützen können“, sagt Chris Douglass, Director Manufacturing Territory Sales EMEA bei Autodesk.
Autodesk präsentiert seine Cloud-basierten
Anwendungen für Konstrukteure, Architekten und Ingenieure ebenso wie die bestehenden Desktop-Angebote, die sich zu
einem umfassenden, zukunftsorientierten
Lösungsangebot ergänzen.
Das neue Autodesk 360, das derzeit als TechPreview verfügbar ist, vereint Cloud-Services
wie Mockup360 und Configurator360 zu
einer Lösung, bei der das Projekt und nahtlose Workflows im Vordergrund stehen. Alle
Projektbeteiligten können zentral auf Informationen und Dateien zugreifen und so besser zusammenarbeiten. Zusätzlich werden
die neuen CAM-Lösungen gezeigt, die seit
letztem Jahr zum Portfolio des Softwareherstellers zählen und den Schritt von der Konstruktion zur Fertigung vereinfachen.
Product Design Suite
VRED-Produktreihe lassen sich hochrealistische Echtzeit-Visualisierungen erstellen,
die beispielsweise in der Automobilindustrie für Produktpräsentationen, Entwurfsprüfungen und virtuelle Prototypen eingesetzt werden.
„Unternehmen müssen ihre Produkte
schnell zur Marktreife bringen sowie effizient und flexibel produzieren. Entscheidend
ist, mit welchen Mitteln das geschehen kann
und wie gut sich dieser Transformationsprozess vollziehen lässt“, sagt Chris Douglass.
„Eine wesentliche Entwicklung ist hier die
Cloud, durch die unsere bewährten Desktopangebote je nach den konkreten Anforderungen und individuellen Situationen
erweitert werden können. Unser CloudPortfolio erlaubt beispielsweise die standortübergreifende und zeitlich unabhängige
Zusammenarbeit. Gemeinsam mit der
beinahe unbegrenzt verfügbaren Rechenkapazität sind schon heute große Schritte
in die Zukunft der Konstruktion möglich.“
Folgende Partner werden zusammen mit
Autodesk in Halle 7 am Stand C18 vertreten
sein: B&L CAD Systemhaus, BarTelDrees CAD
Competence Center, Contelos GmbH,
Mensch und Maschine Systemhaus GmbH,
MF Software Sales + Service Group sowie
die Cinteg AG. (anm) 
Ein Kernprodukt für Digital Prototyping ist die
Autodesk Product Design Suite, die am Stand
zu sehen ist. Diese vereint die wichtigsten
Autodesk-Lösungen für alle Phasen der Produktentwicklung: von der Konzepterstellung
über die Konstruktion bis hin zur gemeinsamen Datennutzung und der Ausarbeitung
von Alternativen. Eine dieser Lösungen ist
Autodesk Inventor. Die 3D-CAD-Software bietet Werkzeuge für die mechanische 3D-Konstruktion, Dokumentation und Produktsimulation und hilft bei der Konstruktion sowie
Validierung von Produkten noch vor der Fertigung. Die aktuelle Version der Autodesk
Factory Design Suite, mit der digitale Fabrikmodelle erstellt werden können, wird ebenfalls am Stand des Softwareherstellers
gezeigt..
u info: Hannover Messe
Weitere Schwerpunkte von Autodesk
sind die Themen Simulation und Visualisieu W
ann: 07. bis 11. April
rung. Mit Autodesk Simulation Moldflow
o: Hannover Messe
u W
ist beispielsweise eine detaillierte Berechu Ö ffnungszeiten: täglich geöffnet von 9 Uhr
nung von Spritzgussvorgängen möglich,
bis 18 Uhr
wodurch Fertigungsfehler vermieden und
P reise: Tageskarte 35 Euro (Tageskasse),
u
die kostenintensive Erstellung von Proto28 Euro (Vorverkauf); Dauerkarte 76 Euro
typen reduziert werden können. Simulati(Tageskasse), 64 Euro (Vorverkauf)
on CFD bietet Werkzeuge für schnelle,
u I nfo: www.hannovermesse.de
exakte und flexible Strömungsanalysen
und thermische Simulationen.Veranstaltungskalender
Mit der
SZENE
Veranstaltungskalender
Firma
PLZ
Adresse
N+P Informationssysteme GmbH
Meerane | Dresden | Nürnberg
01139
08393
90763
An der Hohen Straße 1
08393 Meerane
Tel.: +49 3764 4000-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.nupis.de
Schwerpunkt
Termine
N+P-Webcasts | Unsere nächsten Themen:
> „Revitness“ – Raffinessen für die Planung mit Autodesk®
Revit® MEP
> Arbeiten mit Autodesk® Vault – Einfacher. Transparenter.
Übersichtlicher.
Hannover Messe 2014 | N+P-Themen u.a.:
> Automatisierungslösungen für Vertrieb/Konstruktion/Fertigung
> Integrationsmöglichkeiten von PLM-Lösungen
> Die virtuelle Fabrik als Element der Unternehmensplanung
und -steuerung
11.04.2014, 10:00 – 11:00 Uhr
16.04.2014, 10:00 – 11:00 Uhr
7. – 11.04.2014, Hannover
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Anmeldung unter
www.nupis.de
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
11
HARDWARE
3D-Grafik-Trends: Stefan Hummel, PNY, und Lutz Eigenfeld, NVIDIA, im Gespräch
Der weltweite Arbeitsplatz
Mit NVIDIA Grid können Unternehmen mehr Benutzer
mit hoher Grafikleistung versorgen. Ist die Technik aber
schon so leistungsfähig, dass
sie sich auch für CAD-Anwendungen lohnt? Wir sprachen
darüber mit Stefan Hummel,
Marketing Manager bei der
PNY Technologies QUADRO
GmbH, und Lutz Eigenfeld,
Professional Solutions Sales
Manager Central Europe bei
NVIDIA.
AUTOCAD Magazin: Der PC- und DesktopWorkstation-Markt ist seit einiger Zeit rückläufig. Stattdessen boomen mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Wie macht
sich diese Entwicklung für PNY und Nvidia
bemerkbar?
Stefan Hummel: Der PC- und Desktop-Markt
ist gerade im Einstiegsbereich tatsächlich sehr
unter Druck geraten. Im High-End- und Workstation-Segment ist davon allerdings nur
wenig zu sehen. Mobile Endgeräte ergänzen
hier durchaus den Arbeitsprozess, ersetzen
aber keine vollwertigen CAD-Workstations.
Lutz Eigenfeld, Professional Solutions Sales Manager Central Europe
bei NVIDIA:
„Die Grafikkarten der
bisher verwendeten
Workstation setzen den
Maßstab für die in Frage kommenden
Grid-K1- oder -K2-Karten, was die zur Verfügung stehende Grafikleistung betrifft.
So entspricht eine Grid K1 der Leistung
von 4 x Quadro K600 und die Grid K2
entspricht 2 x Quadro K5000.“
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AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Aktuell wächst der Markt sogar noch, da die
Anforderungen moderner CAD-Applikationen an die Rechner-Hardware immer größer
werden.
onen optimiert und zertifiziert. Neben einer
erweiterten Garantie wird aber auch die
eigentliche Hardware für den professionellen
Einsatz um zusätzliche Funktionen ergänzt.
AUTOCAD Magazin: Welche Trends sehen
Sie im Bereich der professionellen Grafiklösungen?
AUTOCAD Magazin: Welche Möglichkeiten
hat der Anwender, die Leistungsfähigkeit der
verschiedenen Grafikkarten zu vergleichen?
Lutz Eigenfeld: Im High-End-Visualisierungsbereich sehen wir den Trend zu 4K-Auflösungen, das heißt 3.840 x 2.160 Bildpunkte. Das
bedeutet, dass die Grafikkarten die gegenüber der Full-HD-Auflösung vierfache Pixelmenge zu berechnen haben. Die Kunden
benötigen also entsprechend leistungsfähige
Karten wie die Quadro K6000. Aber auch auf
dem normalen CAD-Arbeitsplatz werden
immer mehr Visualisierungen für Vertrieb
und Marketing erstellt, die entsprechende
Grafikkarten-Performance beanspruchen.
Stefan Hummel: Die Leistungsfähigkeit der
Grafikkarte ist von vielen Faktoren abhängig,
etwa von der weiteren Ausstattung des Rechners, den eingesetzten Programmen oder
auch der Größe und Art der Baugruppen. Der
beste Weg ist hier tatsächlich, mit den eigenen Konfigurationen und Baugruppen zu
testen. Dies ist allerdings auch nicht immer
ganz einfach, da auch nicht alle CAD-Programme eine integrierte Benchmark-Funktion oder zumindest die Möglichkeit haben,
die Bildwiederholrate anzuzeigen.
Eine einfacherer Weg sind die sogenannten SPECapc Benchmarks. Diese basieren auf
realen Programmen und stehen unter spec.
org kostenlos zur Verfügung
AUTOCAD Magazin: Was zeichnet eine professionelle Grafikkarte für Konstrukteure,
Architekten und Designer aus?
Stefan Hummel: Professionelle Anwender
wollen und müssen natürlich auch mit ihrer
Arbeit Geld verdienen. Dafür benötigen sie
Arbeitsmittel, auf die sie sich zu 100 Prozent
verlassen können. Die Grafikkarten der NVIDIA-Quadro-Baureihe werden aus diesem
Grund für hunderte verschiedene Applikati-
AUTOCAD Magazin: Eine noch recht junge
Technologie ist NVIDIA Grid. Was verbirgt
sich dahinter?
Lutz Eigenfeld: Die NVIDIA-Grid-Technologie
für die virtualisierte 3D-Umgebung beschleunigt virtualisierte Desktops und Anwendun-
Anzeige
gen. Der Anwender bekommt ein Grafikgefühl, als würde er vor einer Grafikworkstation
sitzen. Es gibt die Grid-K1- und -K2-Karten, die
sich in der Anzahl der GPUs und ihrer Leistungsfähigkeit unterscheiden.
AUTOCAD Magazin: Was sind die Hauptzielgruppen für NVIDIA Grid?
Lutz Eigenfeld: In erster Linie sind das natürlich all diejenigen, die bisher im VDI-Umfeld
[VDI: Virtual Desktop Infrastructure, d. Red.] auf
Grafikleistung verzichten mussten. Das können Großunternehmen sein, die zum Beispiel
nur Viewing-Funktionen und OpenGL-Viewer
von CAD-Daten nutzen wollen. Oder aber die
Marketing-Abteilung möchte die Bildbearbeitung auch über VDI nutzen. Aber auch bisherige CAD-Arbeitsplätze lassen sich jetzt in eine
virtuelle 3D-Umgebung einbinden. Gründe
dafür können Sicherheitsbedenken wie externe CAD-Arbeitsplätze oder leichtere Administration der CAD-Workstation-Plätze sein.
AUTOCAD Magazin: Inwieweit kann der
CAD-Anwender bei einer Grid-Lösung im
Vergleich zu einer lokalen Workstation
profitieren?
Stefan Hummel: Der CAD-Anwender hat vor
allem erst einmal keine Nachteile. Bei entsprechender Bandbreite steht die Performance
einer virtualisierten Workstation einem realen
Rechner in nichts nach. Auch konstruktionsspezifische Geräte wie 3D-Mäuse oder Zeichentabletts lassen sich so weiter nutzen.
Vorteile ergeben sich immer dann, wenn ich
mobil und flexibel sein muss. Mein vollwertiger Arbeitsplatz steht mir, im Grunde genommen, so weltweit zur Verfügung.
AUTOCAD Magazin: Wie wirkt sich der Einsatz von Nvidia Grid auf die Kosten für Administration und Hardware aus?
Stefan Hummel: Hier kommt es tatsächlich
sehr stark auf die Nutzungsszenarien an. Die
eigentliche Hardware auf der Serverseite ist oft
sogar erst mal teurer als der Einsatz dedizierter
Workstations. Ich kann hier aber auch schon
einsparen, da ich mit virtualisierten Lösungen
deutlich flexibler auf aktuelle Anforderungen
der Anwender reagieren kann und nicht für
jeden eine komplette Workstation vorhalten
muss. Die Einrichtung solcher Lösungen ist
zwar am Anfang etwas aufwändiger, im
Anschluss dafür die Administration umso einfacher. Hunderte oder tausende Anwender
lassen sich so auf einfachste Weise betreuen.
AUTOCAD Magazin: Welche Hardwarevoraussetzungen müssen auf der Client-Seite
erfüllt werden?
Stefan Hummel: Es reicht ein Client-Device
aus, das mit dem jeweiligen Receiver von zum
Beispiel Citrix oder VMware kompatibel ist.
Man kann auch einen vorhandenen Laptop
oder einfachen Desktop-PC weiter nutzen.
Natürlich wird man eine CAD-Konstruktion
nicht auf einem Smartphone oder 7-ZollTablet machen, aber Viewing- und RedliningArbeiten sind damit sehr wohl möglich.
AUTOCAD Magazin: Kann der Anwender alle
seine Software-Lösungen über die virtualisierte Umgebung nutzen oder gibt es Einschränkungen?
Lutz Eigenfeld: Es gibt keine Einschränkungen, soweit die VDI-Anbieter wie Citrix,
HARDWARE
Stefan Hummel, Marketing
Manager bei der PNY Technologies
QUADRO GmbH:
„Die Einrichtung der
Grid-Lösungen ist zwar
am Anfang etwas aufwändiger, im Anschluss
dafür die Administration
umso einfacher. Hunderte oder tausende Anwender lassen sich so auf einfachste Weise betreuen.“
­ Mware oder der CAD-Anbieter die Freigabe
V
erteilt hat.
AUTOCAD Magazin: Welche Lösungen aus
dem Engineering-Umfeld, etwa von Autodesk, sind bisher für Nvidia Grid zertifiziert?
Lutz Eigenfeld: AutoCAD und der Inventor
von Autodesk sind bereits für die Grid K1 und
K2 zertifiziert, aber auch CAD-Software wie
PTC Creo oder Siemens NX und TeamCenter
Vis. Der Zertifizierungsprozess ist sehr dynamisch, und es kommen laufend weitere
Anwendungen hinzu.
AUTOCAD Magazin: Welche Vorgehensweise würden Sie Unternehmen empfehlen, die
ihre lokalen Workstations durch eine GridLösung ersetzen oder ergänzen wollen?
Lutz Eigenfeld: Es sollte erst einmal geklärt
werden, welche VDI-Lösung man favorisiert,
zum Beispiel mit Citrix oder VMware. Die Grafikkarten der bisher verwendeten Workstation setzen den Maßstab für die in Frage
kommenden Grid-K1- oder -K2-Karten, was
die zur Verfügung stehende Grafikleistung
betrifft. So entspricht eine Grid K1 der Leistung von 4 x Quadro K600 und die Grid K2
entspricht 2 x Quadro K5000. Man sollte
immer erst einen POC, Proof of Concept, mit
der geplanten Hardware-Infrastruktur aufsetzen. Die Grid-Karten sind nur in zertifizierter Serverhardware erhältlich. Sie werden von
allen relevanten Herstellern über die bekannten Vertriebswege angeboten. Unter anderem bietet PNY dafür auch zertifizierte Server-Barebones für bis zu acht GPUs an.
AUTOCAD Magazin: Herr Hummel, Herr
Eigenfeld, vielen Dank für das Gespräch. 
Eine GPU kann bis zu acht
Anwender bedienen.
Das Interview führten Rainer Trummer und
Andreas Müller. 3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
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PRAXIS
Autodesk Factory Design Suite in der Praxis
Ingenieurdienstleister
sind flexible Allrounder
Die Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH bleibt bei der Angebotserstellung und
Anlagenplanung dank der Factory Design Suite flexibel und effizient. Lösungen von Autodesk
kommen bei Hörmann Rawema bereits seit 1999 zum Einsatz, angefangen mit der 2D-Kons­
truktionssoftware AutoCAD. Mittlerweile sind 15 Arbeitsplätze mit der Autodesk Factory Design
Suite ausgestattet. Von Christian Fehringer
B
eratung, Engineering, Projektmanagement – das sind die Aufgabenbereiche
der Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH mit Sitz in Chemnitz, die auf
eine 50-jährige Unternehmensgeschichte
zurückblickt. Das 25 Mitarbeiter zählende
Unternehmen ist Teil der Hörmann-Gruppe,
einem Verbund mittelständischer Unternehmen mit insgesamt etwa 4.000 Mitarbeitern.
Das Leistungsspektrum erstreckt sich heute
von Standortanalysen und Vertragsmanagement über die Fabrik-, Layout- und Technologieplanung bis hin zu Lieferanten- und
Qualitätsmanagement, Montage und Inbetriebnahme. Aus der Zeit vor der deutschen
Wiedervereinigung stammt ein enger Kontakt zu den GUS-Staaten. Noch heute profitiert das Unternehmen vom guten Ruf, den
es sich in dieser Region gemacht hat. So
werden noch immer viele Projekte in Russland realisiert, auch wenn die Chemnitzer
mittlerweile weltweit tätig sind.
Auf Kundenbedürfnisse eingehen
Die Kunden von Hörmann Rawema kommen aus den verschiedensten Branchen,
etwa dem Fahrzeugbau. Zudem finden sich
Kunden aus dem Maschinen- und Landmaschinenbau, der Ur- und Umformtechnik,
der Logistikbranche, der Energie- und
Visualisierung einer Gießerei in St. Petersburg mit Autodesk 3ds Max.
14
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Für einen Automobilzulieferer übernahm die Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH die Planung einer
kompletten Produktionslinie für Lkw- und Pkw-Kühler.
Umwelttechnik sowie aus der Luft- und
Raumfahrt. „Jeder Kunde ist anders, jeder
hat seine eigenen Vorstellungen und
Bedürfnisse, auf die wir eingehen“, erklärt
Dr. Uwe Günther, Projektleiter bei der Hörmann Rawema Engineering & Consulting
GmbH. „Und jedes Projekt ist einzigartig,
sodass wir trotz unserer Erfahrungen immer
wieder vor neuen Herausforderungen stehen.“ Die Ingenieure bei Hörmann Rawema
gehen bereits in der Angebotsphase auf die
Anforderungen der Kunden ein und liefern
schnell erste Konzepte und Planungen.
Nicht nur deshalb setzt der Ingenieurdienstleister auf die Autodesk Factory Design Suite. Das Softwarepaket kombiniert anlagenspezifische Konstruktions-, Visualisierungsund Analysewerkzeuge mit Arbeitsabläufen
in der Cloud, um die Effizienz, Genauigkeit
und Kommunikation zu verbessern. Damit
lassen sich digitale Fabrikmodelle erstellen,
die die Grundlage für die Entwicklung und
Abstimmung effizienter Werksanlagen bilden. Lösungen von Autodesk kommen bei
Hörmann Rawema bereits seit 1999 zum
Einsatz, angefangen mit der 2D-Konstruktionssoftware AutoCAD. Mittlerweile sind 15
Arbeitsplätze mit der Autodesk Factory
Design Suite ausgestattet. Gründe, warum
man sich damals für Autodesk entschied,
sind für Uwe Günther nicht zuletzt die weite Verbreitung und das gute Preis-Leistungsverhältnis der Softwarelösungen: „In
der Fabrik- und Layoutplanung sind die
Lösungen von Autodesk erfahrungsgemäß
die gängigsten und preislich attraktivsten
Produkte. Zudem nutzen auch viele unserer
Partner im Konstruktionsbereich Autodesk
Inventor. Dadurch haben wir eine gute
Schnittstelle zwischen den einzelnen Systemen, sodass wir Daten gut importieren und
exportieren können.“
PRAXIS
Visualisierung einer Gießerei in St. Petersburg mit Autodesk 3ds Max.
Erhöhte Planungssicherheit
Die Ingenieure bei Hörmann Rawema profitieren unter anderem von einer Bibliothek
mit parametrisierbaren Komponenten, mit
denen sie schnell erste Konzepte erstellen
können. „Gerade in der Angebotsphase reichen vereinfachte Modelle aus, hier brauchen wir noch keine detailliert konstruierten
Anlagenkomponenten“, erzählt Uwe Günther. In der Komponentenbibliothek haben
die Konstrukteure entsprechende Elemente
gleich parat, sodass sie diese nicht extra
modellieren müssen.„So erhalten wir schnell
Layouts, mit denen wir unseren Kunden
beweisen, dass wir die Problemstellung verstanden und einen Lösungsvorschlag
haben, den wir ihnen anschaulich präsentieren können“, erklärt der Projektleiter. „Das
macht die Angebotserstellung um vieles
einfacher und effektiver.“ Wird die Planung
konkreter, lassen sich die in den Angebotskonzepten verwendeten Komponenten
durch die Parametrik genauer anpassen und
weiter individualisieren. Mit Autodesk 3ds
Max, einem 3D-Computergrafik- und Ani-
mationsprogramm, generieren die Chemnitzer hochwertige Präsentationen, Visualisierungen oder Videos für ihre Kunden.
Die Layoutplanung erfolgt bei HörmannRawema meist noch in 2D, dreidimensionale Layouts werden für den Ingenieurdienstleister jedoch immer wichtiger, wie Uwe
Günther verdeutlicht: „Bei der Arbeit in 3D
erkennen wir Problemstellen und Leerräume deutlich besser – und zwar bereits während der Planungsphase und nicht erst bei
der tatsächlichen Montage.“ Denn auch
Elemente, die sich in die Höhe erstrecken,
werden dabei berücksichtigt. Das können
beispielsweise Fördersysteme sein, die über
mehrere Ebenen gehen, aber auch Deckenträger, Absaugungen oder Versorgungsleitungen in der Fabrikhalle selbst.
Herausforderungen meistern
Vor allem bei großen und komplexen Projekten kommen die Stärken der Autodesk Factory Design Suite zum Tragen. So konnte Hörmann Rawema beispielsweise zusammen mit
dem Schwesterunternehmen, der AIC Ingeni-
Central Interface zum Handling von Lkw-/Pkw-Kühlern (Konstruktion mit Autodesk Inventor, Rendering mit Autodesk 3ds Max).
eurgesellschaft für Bauplanung Chemnitz
GmbH, den Neubau einer Aluminium-Recyclinganalage für einen großen Hersteller von
Aluminium-Wälzprodukten übernehmen.
Während AIC für die komplette Planung des
Gebäudes und des Außenbereichs zuständig
war, erfolgte bei Hörmann Rawema in enger
Zusammenarbeit mit dem Kunden die
gesamte Planung der Konstruktionsanlagen.
Bei diesem Projekt waren viele Wiederholungsschleifen notwendig. In mehreren Änderungsläufen wurde das Konzept immer weiter
verfeinert. Dadurch ergaben sich entsprechend oft Anpassungen im Fabriklayout,
sodass immer wieder geprüft werden musste,
ob durch die Änderungen Kollisionen oder
andere Probleme entstanden.„Das ist eine der
größten Herausforderungen, die wir bei all
unseren Projekten zu bewältigen haben.
Denn ändert sich ein Detail, beispielsweise
die verwendete Technologie, bestimmte Ausrüstungsteile oder die geplanten Stückzahlen,
Der Umbau einer Montagelinie für Porsche-Kühler erfolgte bei
der Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH
mit Hilfe der Autodesk Product Design Suite (Konstruktion
mit Inventor, Rendering mit Autodesk 3ds Max).
die eine Anlage herstellen soll, müssen wir die
Änderung nicht nur an der jeweiligen Stelle
einarbeiten, sondern auch kontrollieren, wo
sich diese noch auswirkt. Und je weiter wir in
der Planung fortgeschritten sind, umso länger
ist dieser‚Rattenschwanz‘, den eine gemachte
Modifikation nach sich zieht.“ Die Factory
Design Suite erleichtert dieses Änderungsmanagement. So werden Anpassungen, die im
3D-Layout gemacht werden, automatisch
auch in der 2D-Ansicht geändert. Zudem lässt
sich durch die Kollisionsprüfung das Risiko
von Planungsfehlern, die durch eine vorgenommene Änderung entstehen können,
verringern. „Durch die Autodesk-Werkzeuge
können wir die Planungssicherheit und -qualität in all unseren Projekten deutlich erhöhen
und den Kunden unsere Ergebnisse transparent darstellen“, fasst der Projektleiter zusammen. (anm) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
15
PRAXIS
Die AutoCAD-Expertenrunde
Tipps & Tricks
Alle Tipps sollen zum selbstverständlichen Umgang mit AutoCAD und seinen vertikalen
Lösungen animieren, ihn vor allem erleichtern. Aus den vielen Leseranfragen haben wir die
zur Veröffentlichung ausgewählt, die allen Anwendern auch einen praktischen Nutzen
­versprechen. Die Fragen beantwortet unser Experte Wilfried Nelkel.
1
Neuerungen
in AutoCAD
Frage: Ich arbeite seit vielen Jahren mit
AutoCAD, zuletzt mit Version 2008. Nun
haben wir ganz neu AutoCAD 2014 im Büro.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, was es
denn so an Neuigkeiten gibt. Leider zahlt
mir mein Arbeitgeber keine Update-Schulung. Können Sie mir einige Dinge nennen,
die sich lohnen und meine Arbeit beschleunigen?
Antwort: Ich kann versuchen, Sie auf
einige Dinge aufmerksam zu machen. Die
Funktionen haben sich zum Beispiel in einigen Befehlen dahingehend verändert, dass
neue Optionen eingebaut wurden. Anbei
einige Beispiele:
VERSETZEN:
Nach der Eingabe eines Abstands und Wahl
des zu versetzenden Objekts haben Sie die
Möglichkeit, die Option „Mehrfach“ zu wählen. So entfällt das ewige „Hin und Her“
beim Versetzen-Befehl. Sie müssen nur
noch in eine Richtung zeigen und können
das zuletzt versetzte Objekt so lange erneut
versetzen, bis Sie den Befehl abbrechen.
ABRUNDEN und FASEN:
Hier wurde ebenfalls die Option „Mehrere“ eingefügt. Nach der Eingabe eines
Radius erscheint unter anderem die Option „Mehrere“, mit der Sie, ohne den
Befehl wiederholen zu müssen, mehrfach
Objekte mit dem eingestellten Radius
oder dem Fasenabstand bearbeiten können. Zudem haben Sie die Möglichkeit,
den definierten Radius/Fasenabstand
temporär mit 0 zu überschreiben, wenn
Sie das zweite Objekt mit der gedrückten
Umschalttaste (Großschreibtaste) anwählen. AutoCAD 2014 zeigt obendrein eine
Vorschau des künftigen Ergebnisses für
ABRUNDEN an.
16
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Eine weitere Option im
Abrunden-Befehl ist die
Option „Polylinie“. Hier
können Sie mit einem
Klick alle Ecken einer
Polylinie in einem
Schritt abrunden. Eine
sehr hilfreiche Option
bei umfangreichen
Polylinien mit mehreren Segmenten.
Der Befehl REIHE:
Der Reihe-Befehl wurde ebenfalls überarbeitet und bietet jetzt
neue Objekttypen als
Ergebnis der Operation. Diese neuen Objekte „Anordnung (Rechteckig)“, „Anordnung
(Polar)“ und „Pfadanordnung (Pfad)“ sind
assoziativ. Das bedeutet, dass sie die Anordnungen entweder über Griffe oder über
eine kontextsensitive Ribbonleiste entsprechend nachbearbeiten können. Gerade bei
der Pfadanordnung ist diese Funktion sehr
hilfreich, wenn Sie den Pfad im Nachhinein
verändern.
Layerliste:
Wenn Sie nun die Layerliste in der RibbonLeiste öffnen, haben Sie hier zum einen
eine sehr umfangreiche Liste (mehr Zeilen
als in den früheren Versionen). Außerdem
können Sie nun zusätzlich direkt auf eine
Layerfarbe klicken, um diese zu verändern.
Ausgewähltes hinzufügen:
Diese Funktion finden Sie nur nach Anwahl
eines beliebigen Objekts im Kontextmenü,
egal welche aktuellen Objekteigenschaften
momentan eingestellt sind. Das gewählte
Bild 1
Objekt (zum Beispiel Kreis) wird analysiert
und dessen Eigenschaften wie „Layer, Farbe,
Linientyp usw. werden eingestellt sowie der
Befehl (Kreis-Befehl) gestartet. Nachdem Sie
dann das Objekt gezeichnet haben, werden
die zuvor aktiven Einstellungen wieder hergestellt.
Diese Funktion mag simpel sein. In
umfangreichen Plänen (vor allem auch in
Fremdplänen) ist sie aber eine tolle Sache
und erleichtert das Einhalten von definierten Zeichenstandards. (Bild 1)
Ansichtsfenster im Layout:
Wenn Sie in AutoCAD 2014 ein Layout
erstellen und eine Ansicht gedreht auf das
Layout bringen möchten, brauchen Sie
nicht mehr den komplexen Befehl
„MV­SETUP“ beherrschen. Sie drehen einfach über den Drehen-Befehl das Ansichtsfenster. Hierzu können Sie die Option
PRAXIS
„Bezug“ verwenden, um einen nicht
bekannten Winkel im Layout einzustellen.
Parametrik:
In AutoCAD 2014 lassen sich parametrische
Funktionen in die Zeichnung einfügen, die
sogar Formeln enthalten kann. So kann man
zum Beispiel festlegen, dass die eine Linie
immer doppelt so lang ist wie die andere.
Diese Neuerungen sind so umfangreich,
dass Sie den hier verfügbaren Rahmen
sprengen würden. Weitere Informationen
kann man der Online-Hilfe von AutoCAD
2014 entnehmen.
Abhängigkeiten:
Ebenfalls ähnlich wie bei der Parametrik
gibt es nun Abhängigkeiten. So lässt sich
etwa festlegen, dass ein Punkt einer Linie
immer zu einem anderen Punkt zusammenläuft. Man verändert ein Objekt und
andere hierzu abhängigen Objekte verändern sich ebenfalls. Es gibt die geometrischen Abhängigkeiten „Parallel“, „Lotgerecht“, „Zusammenfallend“, „Tangential“
usw. Diese Funktionen finden sich in der
Registerkarte „Parametrisch“ in der Ribbon-Leiste.
Ich möchte diese Liste nicht noch weiter
ausführen. Sie werden bei näherer „Untersuchung“ Ihres neuen AutoCAD 2014 viele
weitere tolle Funktionen finden. Nutzen Sie
hierzu auch die neue Online-Hilfe, auf die Sie
vom Begrüßungsbildschirm aus zugreifen
können. Hier finden Sie Themen zum Selbststudium, die wirklich gut gelungen sind.
2
Blöcke lassen sich nicht mit
Ursprung zerlegen
Frage: Wir planen Büromöbel in 3D und
haben das Problem, dass sich einige Blockdefinitionen nicht mit URSPRUNG zerlegen
lassen. Wir erhalten die Meldung „1 wurde
nicht einheitlich und positiv skaliert“.
Manchmal meldet AutoCAD auch „Dieser
Block kann nicht aufgelöst werden.“ Woran
liegt das?
Antwort: AutoCAD bietet Ihnen
bekanntlich ja die Möglichkeit, einzelne
Bild 3
Zeichnungsobjekte zu so genannten Blockdefinitionen zu verbinden. Dies ist eigentlich eine Grundfunktion im CAD. In AutoCAD sagt man zu diesen Objekten „Blockdefinition“ oder „Blöcke“. Oftmals definiert
man einen Block in den Abmessungen 1 x
1 x 1. Solche Blöcke eignen sich hervorragend als Illustration für Schrankwände in
unterschiedlichen Größen. Durch die
unterschiedliche Skalierung der einzelnen
Achsen kann man somit beliebige Abmessungen mit ein und demselben Block darstellen. (Bild 2)
Da der Ursprungsblock eine Kantenlänge von 1 x 1 ZE besitzt, kann man über die
Veränderung dieser Werte jegliche
Schrankgröße illustriert darstellen. In dem
linken Fall soll der Block eine Tiefe von 60
Zentimetern besitzen. Bereits beim Erstellen eines Blocks muss man darauf achten,
dass man die Option „Einheitlich skalieren“ deaktiviert, da ansonsten nur der
„Faktor X“ verwendbar ist. Y- und Z-Wert
richten sich dann immer nach dem X-Faktor. Bereits bestehende Blöcke, die sich
nur einheitlich skalieren lassen, lassen sich
nachträglich problemlos über den Block­
editor bearbeiten. Block anklicken, rechte
Maustaste ➞ „ Blockeditor“.
In der Eigenschaftenpalette findet man
dann im Blockeditor im unteren Bereich die
Gruppe „Block“. Hier kann man den Wert
von „Einheitlich skalieren“ auf „Nein“ verändern. Anschließend das Speichern nicht
vergessen.
Bild 2
Wenn Sie nun einen Block auflösen möchten und AutoCAD Ihnen die Meldung in der
Befehlszeile vorgibt: „1 wurde nicht einheitlich und positiv skaliert“, liegt es vermutlich
daran, dass die Systemvariable „EXPLMODE“
den Wert 0 (NULL) besitzt. Verändern Sie
diesen Wert auf 1 (EINS). Geben Sie einfach
in der Befehlszeile EXPLMODE ein, Enter
drücken und dann 1, Enter. Nun können Sie
auch ungleichmäßig skalierte Blockreferenzen auflösen.
Achtung: Durch Ursprung wird nicht die
Blockdefinition an sich aufgelöst, sondern
nur die jeweilig eingefügten Referenzen,
was bedeutet, dass diese dann in ihre Einzelteile zerlegt werden. Die ursprüngliche
Blockdefinition steht nach wie vor über den
Befehl EINFÜGEN zur Verfügung.
Wieso lässt sich aber manchmal ein Block
trotzdem nicht auflösen? Wenn Sie die Meldung „Dieser Block kann nicht aufgelöst werden“ erhalten, ist in dem Block mit Sicherheit
ein 3D-Element enthalten. Leider geht das
Auflösen ungleichmäßig skalierter Blockdefinitionen auch in der aktuellen AutoCAD/
AutoCAD-Architecture-Version 2014 nicht,
sobald sich in dem ungleichmäßig skalierten
Block ein 3D-Element (Volumenkörper,
3D-Fläche usw.) befindet. (Bild 3)
3
Abstand mehrerer Punkte
messen
Frage: Gibt es eine Möglichkeit, den
Abstand mehrerer aufeinander folgender
Punkte zu messen? Wir arbeiten zwar viel mit
Polylinien, haben jedoch oft das Problem,
auch Linien, die aneinanderhängen, messen
zu müssen. Haben Sie hier einen Rat für uns?
Antwort: Das Messen von Abständen ist
eine Funktion, die man immer wieder
beim Konstruieren benötigt. Bei einer
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
17
PRAXIS
Die AutoCAD-Expertenrunde
Polylinie lässt sich der Abstand
Bild 5
ja wunderbar über die Eigenschaftenpalette ablesen, da
eine Polylinie ein zusammenhängendes Objekt ist (bestehend aus Linien und Bögen).
Markieren Sie einfach die Polylinie und lesen Sie die Länge in
der Eigenschaftenpalette ab.
Zusätzlich kann der Umfang
oberhalb der Länge in der Zeile
„Fläche“ abgelesen werden.
Bei einzelnen Linien ist dies
schon schwieriger. Eine neue
Option hilft Ihnen jedoch dabei,
auch hier einzelne Objekte, die
hintereinander angeordnet sind,
zu messen und gleichzeitig aufzuaddieren. Hierbei ist es unerheblich, ob es Liniensegmente
oder Bögen sind. Bei Linien ist der Befehl
absolut unproblematisch. Wichtig ist zu wissen, dass nach dem Start des Abstandsbefehls (entweder ABSTAND oder BEMGEOM)
die Option zum Messen mehrerer Punkte
nach der Wahl des ersten Punkts möglich
ist.
Sobald Sie die Option „Mehrere Punkte“
gestartet haben, erscheint bei beiden
Befehlen die Optionsauswahl: „Kreisbogen,
Schließen, Länge, Zurück, Gesamt“. Das
bedeutet, solange Sie einzelne Liniensegmente hintereinander messen, müssen Sie
nur die einzelnen Scheitelpunkte „anklicken“.
Bild 4
Sollte das nächste Segment ein Kreisbogen sein, so ist der Aufwand zum Messen
schon etwas größer. Das Problem ist die
Richtung des Bogens beim Zeichnen. Da
sich diese nicht im Voraus bestimmten
lässt, behelfe ich mir beim Messen der
Bogenlänge mit der Option „ZW für Zweiter Punkt“ und wähle einen beliebigen
Punkt auf dem Bogensegment mit der
Objektfangoption „Nächster“ (StrG + rechte Maustaste). So ist die Richtung eindeutig bestimmt und ich kann den Endpunkt
des Bogens anklicken. Ist als nächstes
Segment ein Liniensegment im Konturverlauf, schalte ich über die Option „LI für
LInie“ einfach wieder auf Linie um.
Befehlsablauf beim Messen mehrerer Punkte mit einem im Konturverlauf enthaltenen
Bogen: Option „M“ für Mehrere. Option „K“
für Kreisbogen angewählt. Nun wird der
Endpunkt des Bogens gefordert. Sie sehen,
dass der Radius der Messkontur zu steil ist.
Also wähle ich die Opiton „ZW“ für Zweiter
Punkt an.
Den zweiten Punkt kann man nun entweder mittels Polarfang oder mit der temporären Objektfangmethode „Nächster“,
StrG-Taste mit rechter Maustaste, aktivieren
und dann einen beliebigen Punkt auf dem
Bogensegment wählen. Zum Schluss
bekommt man die Gesamtlänge der Segmente angezeigt. (Bild 4)
4
Sprechblasenbenachrichtigung
ist weg
Frage: Ich habe versehentlich eine Sprechblasenbenachrichtigung im AutoCAD
Architecture 2014 ausgeblendet, indem ich
auf „Nicht mehr anzeigen“ geklickt habe. Wie
kann ich diese Benachrichtigung künftig wieder einblenden?
Antwort: Sie können die Sprechblasenbenachrichtigung in AutoCAD Architecture 2014 wieder einblenden, wenn Sie
die Optionen starten (rechte Maustaste in
der Befehlszeile ➞ Optionen). Dort wechseln Sie auf die Registerkarte „System“ und
finden dort oben rechts „Einstellungen für
ausgeblendete Meldungen“. Im folgenden
Dialog können Sie dann einzelne Meldungen wieder aktivieren. (Bild 5) (ra) 
18
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
LISP-Programme und Demoversionen
TOOL-CD
LISP- UND .NET-PROGRAMME FÜR AUTOCAD
Auf der aktuellen AUTOCAD & Inventor-Magazin-Tool-CD 3/2014 befinden sich sechs leistungsfähige LISP- und zwei .NET-Programme ­
für unterschiedliche Branchen und Einsatzgebiete. Die genaue Beschreibung der einzelnen Tools finden Sie auf der CD im Verzeichnis
„\ACM-TOOLS\­BESCHREIBUNGSTEXTE\“ oder im Heft auf den Seiten 20 bis 23.
DEMOVERSIONEN 3/2014
Auf der AUTOCAD & Inventor-Magazin-Tool-CD 3/2014 gibt es wieder zahlreiche Demoversionen kommerzieller Software­
programme. Sie finden die Dateien auf der CD im Ordner „\DEMOPROGRAMME“ in einem jeweiligen Unterordner.
Abonnenten
finden hier ihre
Tool-CD
 3D-PDF-PLUG-INS FÜR AUTODESK-PRODUKTE
CAD meets PDF
Jetzt kann man Kunden, Lieferanten, Planungspartnern oder anderen an der Konstruktion Beteiligten kurzerhand Einblicke in die Autodesk
Design- und Konstruktionsdaten geben: 3D-PDF-Daten erstellen und „lesen“
■ mit einem 3D-PDF-Plug-In für Autodesk lassen sich ganz einfach interaktive 3D-Dokumente erstellen, weitergeben oder archivieren, ohne dabei
Konstruktionsdaten herausgeben zu müssen.
■ alles, was der Empfänger braucht, um dann das 3D-PDF betrachten zu können, ist der aktuelle, kostenlose Adobe Reader, der zusätzlich noch das Messen,
Schneiden, Kommentieren und vieles mehr von und an Inhalten der PDF-Datei ermöglicht.
Adobe Reader ist auf 98 Prozent der Desktop-Computer weltweit als Standard installiert. Dabei sichert der ISO-Standard für PDF von Adobe die Integrität und Langlebigkeit von über einer Milliarde PDF-Dateien, die es bereits heute gibt. Ausstattungs- und Funktionsbeispiele:
■ unterstützte Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch
■ Komprimieren von 3D-Daten mit bis zu 150 Prozent
■ Exportieren von 3D-Informationen wie Farben, Texturen oder BIM-Daten.
■ Verwenden von frei wählbaren Vorlagen.
■ Mit dem integrierten Template-Designer lassen sich Ansichten wunschgemäß erstellen.
■ Integrieren von Multimedia-Daten wie zum Beispiel Audiodateien.
■ Kombinieren von mehreren PDFs, Hyperlinks, 2D- und 3D-Informationen in nur einem PDF.
■ vollautomatisches Generieren von HTML-Daten, zum Beispiel für die Webseite.
■ Schutz des PDF mit Passwort, weiterführende Sicherheitsmöglichkeiten bietet Adobe Acrobat XI Pro.
Kompatibilität mit Autodesk-Produkten: Die 3D-PDF-Plug-Ins (Release 2.0, 32 Bit oder 64 Bit) sind jeweils kompatibel mit den 2013er oder
2014er Releases von AutoCAD, Revit, Navisworks, 3ds Max, Maya und Inventor.
Systemvoraussetzungen: Je nach Plug-In AutoCAD, Autodesk Revit, Autodesk
Anbieter: Mensch und Maschine Software SE
Weitere Informationen: www.mum.de
Programm-Installation: 3D PDF-Plug-In für AutoCAD 32 Bit: Doppelklick auf die Datei „autocad_pdf_exporter_32.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\AutoCAD_32bit; 3D PDFPlug-In für AutoCAD 64 Bit: Doppelklick auf die Datei „autocad_pdf_exporter_64.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\AutoCAD_64bit; 3D PDF-Plug-In für Autodesk Inventor 32 Bit:
Doppelklick auf die Datei „inventor_pdf_exporter_32.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\Inventor_32bit; 3D PDF-Plug-In für Autodesk Inventor 64 Bit: Doppelklick auf die Datei
­„inventor_pdf_exporter_64.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\Inventor_64bit; 3D PDF-Plug-In für Autodesk Revit 32 Bit: Doppelklick auf die Datei „revit_pdf_exporter_32.exe“ im
Ordner \DEMOVERSIONEN\Revit_32bit; 3D PDF-Plug-In für Autodesk Revit 64 Bit: Doppelklick auf die Datei „revit_pdf_exporter_64.exe“ im Ordner \DEMOVERSIONEN\Revit_64bit
 MEANS V10
FEM-System
MEANS (Mechanical Analysis System) ist seit über 25 Jahren im Praxiseinsatz. Die neue Version MEANS V10 ist CAD-neutral, das heißt, für die Software spielt das CAD-System keine Rolle –
es benötigt nur die DXF-, STL- oder STEP-Dateien, an deren Formate sich alle CAD-Hersteller halten müssen. Zu den Leistungsmerkmalen gehören:
■ Tetraeder-Tragwerke (vollautomatisch über STL oder STEP)
■ Balken-, Scheiben-, Platten- und Schalen-Tragwerke (über DXF)
■ Berechnen von großen Modellen mit bis zu 500.000 Elementen mit kurzen Rechenzeiten
■ Berechnen von 3D-Modellen als auch 2D-Modellen
■ gutes Preis-/Leistungsverhältnis, da modular aufgebaut
■ höhere Versionen können gegen Differenzpreis upgedatet werden
■ DirectX9-Benutzeroberfläche für hohe Grafikansprüche
■ Durchführung von FEM-Dienstleistungen und FEM-Berechnungen
Die Anwendungen umfassen Statik, Beulen, Dynamik, Temperatur, Formoptimierung,
Kontaktbedingungen, nichtlineare Materialmodelle.
Anbieter: Ingenieurbüro HTA-Software
Weitere Informationen: www.femcad.de
Programm-Installation: Doppelklick auf die Datei„meansdemo.exe“ im Ordner \Demoversionen\ MEANS
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
19
PRAXIS
ALLBLOCKUPDATE.LSP und ACM-SELECTBYVIEWSTATE.DLL
Synchrone Blocks
E
s gibt wohl kaum eine AutoCAD-Zeichnung ohne Blöcke. Diese „Block-Container“ eignen sich hervorragend, um Zeichnungsobjekte mit einer grafischen Darstellung wie Linien, Kreise oder Texte
zusammenzufassen und damit die Zeichnung zu strukturieren. Sichtbar in der Zeichnung sind dann die mit dem Befehl „EINFÜGE/_insert“ erstellten so genannten Blockreferenzen, die die im Block-Container
enthaltenen Objekte entsprechend von Skalierung und Einfügewinkel visualisieren.
Für die in vielen Zeichnungen immer
wiederkehrenden Darstellungen wie zum
Beispiel Informationsstempel, Zeichnungsrahmen, Möbelblöcke, Elektrosymbole usw.
bietet sich darüber hinaus eine „Blockbibliothek“ an. Wenn sich allerdings Änderungen an den „Ursprungsblöcken“ ergeben,
werden diese ja nur in der einen Datei –
gewöhnlich die Bibliotheks-DWG, die alle
„Standardblöcke“ enthält, wirksam. Die Frage ist nun, wie aktualisiere ich meine Aus-
führungszeichnungen, beziehungsweise
wie halte ich meine Zeichnungen immer
aktuell? Eine Möglichkeit ist der Einsatz von
XRefs, eine andere zeigt das hier vorgestellte Tool ALLBLOCKUPDATE.LSP.
Den Kern bildet dabei die Funktion
DT:BLOCK-IMPORT, die aus einer vorgegebenen Zeichnung einen anzugebenden
Block in die aktuelle Zeichnung importiert.
Der Blockname kann vorgegeben werden,
ebenso, ob ein bereits existierender Block
neu definiert werden soll. Genutzt wird dies
von der Funktion ALLBLOCKUPDATE. Diese
verlangt als Parameter nur den Namen der
Bibliotheks-DWG mit den Ursprungsblöcken. Sie gleicht dann alle in der aktuellen
Zeichnung vorhandenen Blöcke mit denen
der Bibliotheks-DWG ab. Der Funktionsaufruf ist besonders für die Integration in die
ACADDOC.LSP interessant.
Für die bewusste, durch den Anwender
aufgerufene Blocksynchronisation gibt es
natürlich auch noch eine Befehlsvariante,
die ebenfalls mit ALLBLOCKUPDATE gestartet wird.
Da das Tool ohne Extra-Dialog auskommt, ist ein Laden der LISP-Datei per
Drag & Drop aus dem Windowsexplorer in
die aktuelle Zeichnung die einfachste Variante. Natürlich funktioniert auch der übliche Weg über „_appload“. Dem geübten
Anwender sollte ein Einbinden der bereit
gestellten Befehle in seine CUI keine Probleme bereiten.
(Thomas Krüger/ra)
uinfo
u P rogramm: ALLBLOCKUPDATE.LSP
u F unktion: Blockdefinitionen
synchronisieren
u A utor: Thomas Krüger
u L auffähig ab: AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug: nur auf Tool-CD 3/2014
Immer auf Sicht
D
ie Einführung der dynamischen Blöcke
ist für die Anwender sicher eine feine
Sache, zumindest auf den ersten Blick. Nicht
nur, dass das Anlegen eines solchen Blocks
nicht ganz so einfach ist, auch ist die Implementierung an manchen wünschenswerten
Stellen seitens Autodesk nicht erfolgt. So
bietet sich hier mit dem Tool ACM-SELECTBYVIEWSTATE.DLL die Chance, dieses Manko
(zumindest an einer Stelle) auszugleichen.
Besonders die Möglichkeit, einen dynamischen Block mit Sichtbarkeiten zu erzeugen, wird von den Anwendern rege genutzt.
In der Schnellauswahl fehlt jedoch die Möglichkeit, die Blockreferenzen nach dem
eingestellten Sichtbarkeitsstatus zu wählen.
Das ist nun mit dem Programm möglich,
jedoch nicht direkt in der Schnellauswahl.
Dafür ist extra ein Befehl nötig, eine dynamische Blockreferenz zu wählen, die mit
einem Sichtbarkeitsparameter definiert
sein muss. Das Programm ermittelt dann
die verschiedenen Varianten des Sichtbarkeitsstatus und zeigt diese in der Befehlszeile als Teil einer Optionsabfrage an. Der
Benutzer kann nun entscheiden, welcher
20
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Status für die Objektwahl relevant sein soll.
Das Programm markiert die Blockreferenzen, bei denen der gewählte Sichtbarkeitsstatus eingestellt ist.
Das Programm ist sicher auch für die an
der .NET-Programmierung interessierten
Leser von Bedeutung, da im Quellcode sehr
gut zu erkennen ist, wie aus einer Liste verschiedener Wörter eine Keywort-Liste abgeleitet wird. Denn damit sich ein Programm
nahtlos in die AutoCAD-Umgebung integriert, sollten auch die gewohnten Bedienungshilfen zur Verfügung stehen. In der
Befehlszeile kann man die Befehlsoptionen
mit einem Kürzel ansteuern, indem man die
im Optionswort groß geschriebenen Buchstaben angibt. Da nun aber die ausgelesenen Sichtbarkeitsstatus nicht bekannt sind,
in der Befehlszeile aber als Option angegeben werden sollten, wird im Programm der
großzuschreibende Buchstabe automatisch
ermittelt, so dass jeder wählbare Sichtbarkeitsstatus mit einem Kürzel angewählt
werden kann.
Zu beachten ist, dass die lokalen Sicherheitseinstellungen das Laden von .NET-
Programmbibliotheken aus dem Netzwerk
verhindern (können). Daher sollte man die
Programmdateien vor der Verwendung auf
die lokale Festplatte kopieren.
Die Einbindung der AutoCAD-.NET-Bibliotheken erfolgt versionsbezogen. Das
vorliegende Programm ist für AutoCAD
2011 bis 2015 erstellt, lässt sich aber auch
auf den Vertikalprodukten von Autodesk,
etwa AutoCAD Architecture, nutzen. Falls
man den ACM-Tool-Commander nicht verwenden möchte, ist das Programm einmalig mit NETLOAD zu laden. Es registriert sich
dann selbst und steht fortan zur Verfügung.
(Holger Brischke/ra) 
uinfo
u P rogramm: ACM-SELECTBYVIEWSTATE.DLL
u F unktion: Objektwahl nach Sichtbarkeitsstatus
u A utor: Holger Brischke
u L auffähig ab: AutoCAD 2011 bis 2015
u B ezug: nur auf Tool-CD 3/2014
ACM-KREIS.LSP und TEXTMEM.LSP
PRAXIS
Bessere Kreise
N
eben Linie und Bogen ist sicherlich der
Kreis das am meisten verwendete
Zeichnungselement. Fünf Optionen bietet
AutoCAD zur Erstellung eines Kreises: „2P“
(2-Punkte-Kreis), „3P“ (3-Punkte-Kreis), „TTR“
(Tangente-Tangente-Radius) sowie die
Bestimmung über das Zentrum und den
Radius oder Durchmesser.
Neben diesen Varianten lässt sich ein
Kreis aber auch noch anhand seines
Umfangs und seiner Fläche definieren. Soll
nun ein Kreis mit einem genau vorgegebenen Umfang oder einer exakten Fläche
gezeichnet werden, bleibt nur noch der
Griff zu Formelsammlung und Taschenrechner. So lässt sich der Radius errechnen, mit
dessen Hilfe dann der Rundling mit dem
AutoCAD-Befehl KREIS gezeichnet werden
kann.
Einfache Bedienung
Für alle, die es gerne etwas schneller und
einfacher haben, gibt es das LISP-Tool
­ CM-KREIS.LSP. Wird der Befehl zum ersten
A
Mal in einer Zeichnungssitzung aufgerufen,
fordert das Tool zur Eingabe des Kreisumfangs auf. Hierfür besteht die Möglichkeit,
den Wert durch zwei Punkte am Bildschirm
zu zeigen oder über die Tastatur einzutippen. Die Option „Quellobjekt“ erlaubt darüber hinaus die Abnahme des Umfangs
durch Anklicken eines Zeichnungsobjekts
mit Längendefinition. Als Vorgabe wird
immer der zuletzt verwendete Wert angeboten, der mit der EINGABETASTE übernommen werden kann. Mit der Option
„Fläche“ – zu aktivieren durch die Eingabe
von „F“ oder über das Kontextmenü –
besteht jederzeit die Gelegenheit, in den
Fläche-Modus zu wechseln. In diesem
Modus kann der Wert über die Tastatur oder
wiederum durch Anklicken eines Quellobjekts eingegeben werden. Für die Kreisfläche besteht zusätzlich noch die Möglichkeit, den Wert über die Option „Rechteck“
festzulegen. Dafür fordert das Tool zur
Angabe der beiden Seitenlängen eines imaginären Rechtecks auf, dessen Fläche dann
berechnet und für das Zeichnen des Kreises
verwendet wird. Wurde der Umfang oder
die Fläche bestimmt, muss nur noch das
Zentrum des Kreises gezeigt werden und
schon hat man den benötigten Kreis.
(Gerhard Rampf/ra)
uinfo
u P rogramm:
ACM-KREIS.LSP
u F unktion:
Kreis erstellen anhand von Umfang oder Fläche
u A utor:
Gerhard Rampf
u L auffähig ab:
AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug:
nur auf Tool-CD 3/2014
Ändern oder einfügen
B
ei Beschriftungsarbeiten, zum Beispiel
Leitungsplänen, ist es oftmals schwierig,
Textinhalte fehlerfrei zu schreiben. Um
Tippfehler zu vermeiden, kann man sich
behelfen, indem man einen fehlerfreien
Text kopiert und diesen dann auf die neue
Position ausrichtet. Die Eigenschaften des
Textes wie Textstil, Layer usw. kann man
dann über Eigenschaften übertragen und
anpassen. Schwierig ist dabei aber die korrekte Ausrichtung auf einen Linienzug.
Mit dem Programm TEXTMEM.LSP kann
man gut Texte einfügen, entweder über die
Angabe des Einfügepunkts oder aber über
Anpicken eines Linienelements (Polylinie,
Linie, Bogen). Der Text wird im letzten Fall
entsprechend dem Linienelement ausgerichtet. Und der Textwert wird aus einer
Liste bezogen, dem „Textspeicher“. Vorteil:
Tippfehler lassen sich vermeiden. Eigenschaften und Textwerte werden im Programm unterschieden, so kann man zum
Beispiel Eigenschaften von Texten übertragen, aber auch nur die Textwerte.
Das Programm bietet verschiedene Möglichkeiten:
1. E rstellen von Textwertlisten, die man in
separaten LISP-Dateien speichern kann,
so dass für verschiedene Themen die
jeweils zuständige Textwertliste zu
laden ist. Durch die Verwendung der
Textwertliste werden die Werte in Kopie
auf die neu zu erstellenden oder auf
vorhandene Texte übertragen, so dass
Tippfehler entfallen, immer vorausgesetzt, dass auch in der Textwertliste
keine Fehler enthalten sind. Bei bereits
vorhandenen, mit Texten beschrifteten
Zeichnungen lassen sich die verwendeten Textwerte in die Textwertliste
übernehmen.
2. E infügen von Texten: Es werden neue
Texte in der Zeichnung erstellt, und die
im Dialogfenster eingestellten Eigenschaften sowie der selektierte Textwert
werden verwendet. Beim Einfügen von
Texten auf einen Linienzug lassen sich
die Texte entsprechend der Steigung an
der Pickposition ausrichten, so, dass die
Texte, bezogen auf das WKS/BKS, immer
auf die Füße fallen. In einem Optionenfenster kann man dann auf einfache Art
und Weise bestimmen, ob die Texte
oberhalb oder unterhalb der Pickposition stehen sollen. Falls erforderlich, lässt
sich der Text auch komplett um 180 Grad
drehen.
3. E igenschaften und Textwerte lassen sich
aus vorhandenen Texten der aktuellen
Zeichnung übernehmen, somit für neu
zu erstellende Texte verwenden oder auf
bereits vorhandene Texte übertragen.
(Jörn Bosse/ra)
uinfo
u P rogramm:
TEXTMEM.LSP
u F unktion:
Text mit Textwerten ändern oder einfügen
u A utor:
Jörn Bosse
u L auffähig ab:
AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug:
nur auf Tool-CD 3/2014
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
21
PRAXIS
SCHEIBENSCHNEIDER.LSP und KSP_MUL_DK_DL.LSP
Scheibchenweise
I
n der Entwicklung neuer Fertigungsmethoden werden 3D-Drucker immer populärer. Dabei geht das Anwendungsspektrum
durch alle Branchen. Von der Mechanik über
die Medizin bis hin zur Architektur werden
die Einsatzgebiete immer vielfältiger. Um
sich bereits in AutoCAD einen Eindruck über
den Schichtenaufbau zu machen, kann das
Programm SCHEIBENSCHNEIDER.LSP zum
Einsatz kommen.
Da die Richtung des Schnitts parallel zur
aktuellen Ebene erfolgt, sollte als vorbereitender Arbeitsschritt das Koordinatensystem entsprechend eingestellt werden. Drehen Sie daher das Koordinatensystem so,
dass die positive Z-Achse in die Richtung
weist, in die die einzelnen Schnitte erfolgen
sollen. Die Position des Ursprunges ist dabei
nicht entscheidend, nur die Ausrichtung des
BKS spielt eine Rolle. Sollen die Scheiben
übereinander liegen, können Sie also Weltkoordinaten verwenden. Möchten Sie die
Scheiben nebeneinander haben (so als würden Sie einen Laib Brot aufschneiden), müs-
sen Sie das BKS 90 Grad um die X- oder
Y-Achse drehen. Jetzt können Sie die Routine SCHEIBENSCHNEIDER.LSP laden und
aufrufen.
Ermittlung der Volumengröße
Nach dem Start des Befehls SCHEIBENSCHNEIDER wählen Sie zunächst den Volumenkörper, der aufgeteilt werden soll. Das
Programm überprüft, ob es sich bei der
Auswahl um ein „3D-SOLID“ handelt. Ist dies
der Fall, wird aufgrund des Begrenzungsrahmens die Größe des Volumens ermittelt.
Gleichzeitig wird der Ursprung des Koordinatensystems an den Rand des Körpers
verschoben. Nun können Sie die Dicke der
Scheiben eingeben. Dazu gibt es zwei
Methoden. Entweder Sie geben an, in wie
viele Scheiben das Objekt zerlegt werden
soll, oder Sie bestimmen die Dicke einer
einzelnen Scheibe. Im Anschluss haben Sie
die Möglichkeit, einen Vektor einzugeben,
um den die einzelnen Teile verschoben werden sollen. Wenn Sie keine Verschiebung
möchten, bestätigen Sie einfach die Vorgabe „0,0,0“. Ansonsten geben Sie die Werte
für die Achsenrichtungen ein.
Das war‘s schon, den Rest erledigt das
Programm. Zunächst wird eine Scheibe
abgeschnitten, dann erfolgt eine eventuelle Verschiebung des Restkörpers und der
nächste Schnitt wird durchgeführt. Dieser
Rhythmus wird so lange fortgesetzt, bis der
gesamte Körper aufgeteilt wurde.
(Wolfgang Raeder/ra) 
uinfo
u P rogramm:
SCHEIBENSCHNEIDER.LSP
u F unktion:
Volumenkörper in beliebig viele Elemente
zerteilen – parallel zur aktuellen Ebene
u A utor: Wolfgang Raeder
u L auffähig ab: AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug: nur auf Tool-CD 3/2014
Kreuzsprossen-Drehkippflügel
B
ei der Routine KSP_MUL_DK_DL.LSP
aus der Reihe von Programmen zum
Erstellen von Kreuzsprossenfenstern mit
Unterlichtern geht es um die Darstellung
eines Fensters mit Drehflügel, DIN-links,
nach innen zu öffnen. Das Unterlicht lässt
sich je nach Bedarf als festes oder gekipptes Unterlicht ausführen.
Im Fensterbau sollten bereits in der
Angebotsphase alle Fensterelemente eindeutig beschrieben und dargestellt sein.
Durch zeichnerische Aufbereitung lassen
sich ohne großen Aufwand Fehler und
Missverständnisse gleich von Beginn an
vermeiden.
Genau hier hat das vorgestellte Tool
auch seinen Ansatzpunkt, wenn man in
Anlehnung an die DIN 68121 „Holzprofile
für Fenster und Fenstertüren“ zeichnen
möchte. Die Darstellung erfolgt im Maßstab 1:1 mit den zugehörigen Rahmenstärken, Falz- und Glasmaßen. Falls erforderlich, lassen sich die Symboldarstellungen in der Nachbearbeitung noch
editieren und bemaßen. Über die „Zwi-
22
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
schenablage“ kann man anschließend die
Symboldarstellungen in Angebote unter
Word und Excel einbinden.
Das Programm wird wie gewohnt über
APPLOAD geladen. Alle zugehörigen Programmdateien müssen sich im aktuellen
Verzeichnis oder in einem gesondert
gesetzten Zugriffspfad befinden. Über
den Befehlsaufruf „KSP_MUL_DK_DL“ öffnet sich eine Dialogbox, in die man die
dazugehörigen Variablen setzen kann:
■ R
ABR
■
■
■
■
 Rahmenaußenmaß (Breite)
R
AH  Rahmenaußenmaß (Höhe)
R
AFLH  Flügelhöhe des Drehflügels
U
nterlicht feststehend oder als Kippflügel
F enster auf Konstruktionsdetail
gezoomt
Durch Aktivieren des „Zoomknopfs“ in der
Dialogbox steht die Fensterkonstruktion
zur weiteren Bearbeitung „detailgetreu“ zur
Verfügung. Das LISP-Programm führt alle
erforderlichen Berechnungen aus. Aufbauend auf Fensterbreite, Fenster- und Flügelhöhe werden alle zugehörigen Konstruktionsdetails erstellt. Mehr ist nicht erforderlich, da eine eigenständige Layerstruktur
erstellt wird, bei der die einzelnen Objekte
auf vorgegebene Layer gelegt werden.
(Dieter Ribbrock/ra) 
Nachdem in der Dialogbox alle erforderlichen Parameter festgelegt sind, muss
man die Eingaben mit OK und den Einfügepunkt P1 durch Picken oder Koordinateneingabe bestätigen.
uinfo
u P rogramm: KSP_MUL_DK_DL.LSP
u F unktion:
Kreuzsprossenfenster mit Drehkippflügel und
Unterlicht, DIN-links, nach innen zu öffnen
u A utor: Dieter Ribbrock
u L auffähig ab:
AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug: nur auf Tool-CD 3/2014
HYPERS.LSP und POLY_RAD.LSP
PRAXIS
Hyperlinks managen
I
n vielen Projekten, bei denen verschiedene Beteiligte zusammenarbeiten, werden Textdokumente, Bilder oder Produktwebseiten zum besseren Verständnis
durch Hyperlinks an entsprechende Geometrien angebunden. Je nach der im
Betriebssystem zugeordneten Applikation
kann man diesen Link durch Anklicken bei
gedrückter STRG-Taste direkt aus der
Zeichnung öffnen.
Überprüfung der Verknüpfungen
Werden Zeichnungen jedoch ausgetauscht und es fehlen die darin verknüpften Dateien, oder bei den Zielorten stimmen die Verknüpfungsadressen nicht
mehr überein, sind diese Links erst mal
mühsam zu bearbeiten. Dazu sind die
Geometrien zu finden, die überhaupt mit
einem Hyperlink verbunden sind.
Anschließend müssen diese Verknüpfungen geprüft werden, ob man durch sie
noch Zugriff auf die Dateien hat, und
muss sie gegebenenfalls durch neue,
funktionierende Linkadressen ersetzen.
Für all‘ diese Aufgaben ist das Programm
HYPERS.LSP gedacht.
Mit dem Tool lassen sich an ausgewählten Geometrien angehängte Hyperlinks
löschen (Option „l“), selektieren (Option
„s“), ersetzen (Option „e“) oder als Liste
(Option „a“) in einer Datei auflisten.
Zusammenfassung der Hyperlinks
Bei der Selektion werden alle Hyperlinks,
die Objekte besitzen, als Auswahlsatz
zusammengefasst, der beim nachfolgenden AutoCAD-Befehl mit der Auswahloption „vorher“ genutzt werden kann. Bei
der Auflistungsoption wird die Hyperlink­
information in eine Datei mit dem Zeichnungsnamen abgelegt, ergänzt um die
Nachsilbe „_hyp.txt“ im aktuellen Zeichnungsordner. In dieser werden, durch
Semikolon voneinander getrennt, der
Status des Hyperlinks sowie zweimal die
Hyperlinkadresse aufgelistet. Als Statusangabe werden für Dateiverweise je nach
der Existenz der Datei „ok“ oder „no“ und
für Webseiten „web“ angezeigt. Möchte
man bestimmte Hyperlinkadressen ersetzen, kann man nach einer Auflistung in
der dabei erstellten Datei die zweite
Adresse durch eine neue Adresse ersetzen. Diese in der Datei getroffene AltNeu-Adressenzuordnung wird dann beim
Ersetzen vom LISP-Programm als Regel
für das automatische Ersetzen genutzt.
(Silke Molch/ra) 
uinfo
u P rogramm:
HYPERS.LSP
u F unktion:
Hyperlinks managen
u A utorin:
Silke Molch
u L auffähig ab:
AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug:
nur auf Tool-CD 3/2014
Bögen an Polylinien
Z
u Messungen gibt es oft Daten, die
als polygonaler Linienzug (meistens
als Polylinie) vorliegen. In Fahrbahnachsen sind diese Polygone jedoch nur Einzelpunkte, die auf Kurven liegen und
daher keinen eckigen Verlauf haben (sollten). Rein optisch ist es kein Problem, eine
„schöne Kurve“ darzustellen: Befehl PEDIT
anwenden, Kurvenanpassung wählen –
fertig. Aber was liegt wirklich hinter dieser Punktreihe? Wo beginnt ein „erkennbarer Radius“, welche Krümmungen sind
halbwegs gleichmäßig und welche
nicht?
Ein kleiner Schritt zur Analyse des Problems ist das Programm POLY_RAD.LSP,
das Polylinien Schritt für Schritt durchgeht und in jeweils drei hintereinander
liegenden Stützpunkten (Vertices) einen
Bogen einfügt. Zusätzlich werden jeweils
Linien vom Start- und Endpunkt zum
Bogenzentrum gezeichnet; der gefundene Radius wird als größenangepasster
Text vom Bogenmittelpunkt Richtung
Bogenzentrum eingetragen und in der
Befehlszeile angezeigt. Zur farblichen
Unterscheidung werden die zusammengehörenden Elemente eines Bogens
(Bogen, Text, Linien) auf einer Farbe
gezeichnet und die nächste Elementgruppe auf der nächsten Farbnummer
erstellt.
Veränderbare Einstellungen
Da bei einer längeren Polylinie ein entsprechendes Durcheinander an Elementen entsteht, wird zusätzlich noch eine
Layergruppierung nach Radiengrößen
verwendet: Die Einstellungen – änderbar
mit dem Befehl „(poly_rad_set)“ (mit
Klammern!) – fragen zuerst nach dem
Wert, ab dem ein Bogen ignoriert werden
soll, weil er schon als annähernde Gerade
betrachtet werden kann (etwa 1.000).
Dann wird noch der untere Wert der „großen Gruppe“ (etwa 500) und der „mittleren Gruppe“ (etwa 250) abgefragt. Damit
werden die gefundenen Bögen in drei
Layergruppen aufgeteilt (etwa
­„ Radien_500-1.000“, „Radien_250-500“
und „Radien_0-250“; Radien > 1.000 werden ignoriert).
Mit diesen Werten hat man dann eine
Ausgangsbasis, um eventuell Nachtrassierungen und andere Berechnungen
durchzuführen.
(Peter Glasl/ra)
uinfo
u P rogramm:
POLY_RAD.LSP
u F unktion:
Bögen an Polylinien einfügen
u A utor:
Peter Glasl
u L auffähig ab:
AutoCAD 2005 bis 2014
u B ezug:
nur auf Tool-CD 3/2014
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
23
MECHANIK
Diethei Messsysteme setzt auf NSK-Schienenführungen
Vertrauensbasierte Führung
Zulieferer müssen Maschinenelemente nicht nur in hoher
Qualität, zuverlässig und schnell liefern können. Immer
wichtiger ist auch eine gute Beratung, damit Sonder­
maschinenbauer auf jeden Auftrag anwenderspezifisch
reagieren können. Diethei Messsysteme arbeitet eng
mit Dr. Tretter zusammen. Von Dr. Rainer Widmann
U
m Mehrachs-Bohrautomaten individuell auf die Anforderungen des Anwenders abzustimmen, setzt der Sondermaschinenbauer Diethei Messsysteme GmbH
auf ein innovatives Baukastensystem. Dr.
Tretter liefert dafür nicht nur die passenden
NSK-Schienenführungen. Der Zulieferer ist
gleichzeitig auch Konstruktionspartner.
„Unsere Maschinen können Sie nicht von
der Stange kaufen.“ Peter Diethei,
Geschäftsführer der Diethei Messsysteme,
steht in der Werkhalle neben einem DreiAchs-Bohrautomaten, der für ein Fensterbau-Unternehmen nach dessen individuellen Vorgaben montiert wird. „Mit dieser
Anlage wird der Anwender Rohre und
Flachstähle aus Aluminium und Stahl mit
Längen bis zu sieben Metern bearbeiten
können“, erklärt er. Das Besondere an dieser
Anlage: „Der Bohrkopf ist fest installiert, es
erfolgt nur die Hubbewegung.“ Zugeführt
und positioniert werden die Rohre und
Flachstähle NC-gesteuert über ein angebautes Pushersystem. Nach jedem Bohrvorgang führt der Bohrkopf automatisch die
Bewegung für die nächste Bohrung aus.
Minimale Taktzeiten sind gewährleistet.
Die Diethei Messsysteme GmbH & Co. KG
hat ihren Sitz in Bopfingen im Ostalbkreis,
Bild 1: Der Fünf-Achs-Bohrautomat: Über das Pushersystem wird das Material der Maschine zugeführt. Der Bohrkopf
führt nur die Hubbewegung aus.
24
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
im äußersten Osten Baden-Württembergs.
Hier entwickelt und montiert das 15 Mann
starke Unternehmen Sonderlösungen für
deutsche und internationale Kunden, vorwiegend aus der Holz-, Aluminium- und
Stahlindustrie, und nimmt diese in Betrieb.
Zu den Produkten gehören motorische
Längenmessanschläge, Rollenbahnen, NCPositioniersysteme und eben auch die
Mehrachs-Bohrautomaten. Die größte
Anlage, die das Unternehmen im Programm hat, ist ein Fünf-Achs-Bohrautomat
mit Servomotorpositionierung und vier
Bohrachsen. „Diese Anlage ist für das Bohren von Rund- und Rechteckrohren, Winkelprofilen, Flach- und Vollmaterialien ausgelegt“, erklärt Peter Diethei. Die vier
Bohreinheiten verfahren zeitgleich CNCgesteuert nach jedem Bohrvorgang quer
in die nächste Bohrposition. Das angebaute Vorschubsystem fährt das Material ebenfalls gesteuert auf die nächste Position.
Individuell nach dem Baukastensystem
„Um unsere Lösungen zu einem guten
Preis-Leistungsverhältnis anbieten zu können und damit vor allem wettbewerbsfähig
zu sein, stellen wir sie nach den individuellen Wünschen der Anwender aus einem
umfangreichen Baukastensystem zusammen“, erklärt Diethei. Weil das Unternehmen alle Fertigungsteile zukauft, sind die
Anforderungen an die Zulieferer für den
Maschinenbauer besonders hoch. Wichtig
sind nicht nur Zuverlässigkeit und Termintreue, sondern vor allem Vertrauen. Denn
nur damit ist eine gute Zusammenarbeit
gewährleistet. „Unsere Maschinen sollen
nicht nur ihre Aufgabe erfüllen, sie sollen
dem Anwender erhebliche Steigerungen
an Effizienz, Präzision und Produktivität
ermöglichen und das zu einem guten Preis“,
erläutert der Geschäftsführer. Dafür müssen
die Zulieferer schon in der Konstruktionsphase als Partner mit im Boot sitzen. Seit
mehr als 15 Jahren setzt Diethei Messsysteme deshalb auf die intensive Zusammenarbeit mit der Dr. Erich Tretter GmbH aus
dem Baden-Württembergischen Rechberghausen. „Wenn wir eine Maschine oder
Anlage nach individuellen Vorgaben konstruieren, unterstützen uns die Spezialisten
von Dr. Tretter bei der Wahl der geeigneten
Führungssysteme“, sagt Diethei.
NSK-Schienenführungen als
wirtschaftliche Lösung
Um Bauteile präzise bearbeiten zu können,
ist der Fünf-Achs-Bohrautomat mit einem
schweren Maschinenständer aus verschweißten Stahlplatten ausgeführt. Er
bildet die Grundlage für die hohe Bohrleistung bei einer äußerst genauen Positionierung. Für die genauen Verfahrwege und
den guten Lauf, beispielsweise für die Hubbewegung des Bohrkopfs, setzt Diethei auf
die NSK-Schienenführungen der LH- und
SH-Serie von Dr. Tretter. „Diese sind in vielen
verschiedenen Ausführungen erhältlich, so
dass wir nahezu alle Linearbewegungen
der Anlage damit umsetzen können“,
erklärt Diethei. Zum Einsatz kommen sie
beispielsweise für das Pusher-System oder
im Bohrkopf für die präzise Hubbewegung.
Für eine genaue Arbeitsweise sind die
Schienenführungen vorgespannt. Die LHSerie wurde speziell für den Einsatz im
Handling sowie im Vorrichtungsbau konzi-
Bild 2: Der Drei-Achs-Bohrautomat wird montiert. Mit
dieser Anlage wird der Anwender Rohre und Flachstähle
aus Aluminium und Stahl mit Längen bis zu sieben Metern
bearbeiten können.
Alle Bilder: Dr. Erich Tretter GmbH + Co.
Bild 3: Die CAD-Ansicht.
piert. Sie ist leichtgängig und besitzt eine
hohe Tragfähigkeit. Die Führungsschienen
sind in den Laufbahnen oberflächengehärtet, die Wagen komplett einsatzgehärtet.
Um auch den Einsatz auf nicht ganz ebenen
Flächen zu ermöglichen, wurde für den
Aufbau des Kugelsystems die X-Anordnung
gewählt. Dies gestattet eine gewisse Verkippung des Führungswagens gegenüber
der Schiene. Dabei treten keine allzu hohen
inneren Kräfte auf. Die SH-Serie ist mit Distanzstücken aus Kunststoff ausgestattet,
die sich zwischen den Kugeln befinden.
Gegenseitige Kollisionen und Reibung werden damit aufgehoben. Das verringert
Schwingungen und senkt den Geräuschpegel. Ein gleichmäßiges Laufverhalten ist
somit gewährleistet. In den Anlagen sind
die Führungen in unterschiedlichen
Baugrößen eingesetzt. Die Kugelführungswagen liefert Dr. Tretter serienmäßig erstbefettet. Um einen wartungsfreien Betrieb
zu ermöglichen, sind die Wagen mit der
bewährten K1-Schmiereinheit ausgestattet.
Dieser selbstschmierende Kunststoffabstreifer wurde speziell für NSK-Schienenführungen entwickelt. Das synthetische
Grundmaterial enthält in seinen Poren
Schmiermittel, das bei Bewegung des Führungswagens kontinuierlich abgegeben
wird und so eine Langzeitschmierung
ermöglicht. „Der Anwender spart mit dieser
Lösung erhebliche Kosten ein, beispielsweise für die Wartung“, sagt Diethei. Dr. Tretter
liefert die Schienenführungen mit Längen
bis zu mehreren Metern. „Wir bekommen
die Komponenten einbaufertig, wir müssen
sie nur noch in der Länge anpassen“, freut
sich Diethei. Der Sondermaschinenbauer
verbaut Schienenführungen in der Normalklasse für übliche Handling- und Positionieraufgaben. Mit diesen Linearführungen
hat Diethei wirtschaftliche Maschinenelemente im Einsatz, die die Anforderungen
Bild 4: Für die Verfahrwege setzt Diethei auf die NSKSchienenführungen von Dr. Tretter.
der Anwender erfüllen und zudem sehr
stabil sind.
Vertrauen in die gelieferte Qualität
„Sicher könnten wir unsere Bauteile auch
von Zulieferern aus Ländern wie China
beziehen“, sagt Geschäftsführer Diethei.
„Diese wären vielleicht sogar noch preiswerter.“ Doch eines würde fehlen, und das
sei Vertrauen. Um hochwertige Maschinen
zu liefern, müssen alle Komponenten exakt
abgestimmt sein. „Was ist, wenn die Qualität nicht stimmt? Und wen spreche ich
an, wenn das gelieferte Produkt nicht meinen Anforderungen entspricht? Außerdem
kann ich kein Chinesisch“, sagt er mit
einem Augenzwinkern. Der Anwender
würde in der Anschaffung die preiswerteren oder besser billigeren Bauelemente
nicht spüren. Aber im laufenden Betrieb.
Ein weiterer wichtiger Punkt für ihn ist die
räumliche Nähe. Die Techniker von Dr.
TRETTER seien schließlich wesentlich
schneller bei ihm vor Ort als Mitarbeiter
eines asiatischen Unternehmens, schmunzelt Diethei. Wichtig sei es zudem, immer
einen Ansprechpartner zu haben, sollte
schnell Hilfe notwendig sein. (anm) 
u info: Techniktipp
Die NSK-Linearführungen sind mit leichter, mittlerer, höherer und hoher Vorspannung lieferbar. Die
Vorspannung bewirkt nicht nur eine Spielfreiheit der
Führungswagen, sie schafft auch eine höhere Steifigkeit. Die Vorspannung müsste aus diesem Grund
eigentlich so hoch wie möglich gewählt werden. Jedoch kann sich eine zu hohe Vorspannung nachteilig
auf die Lebensdauer und auf die Verschiebekraft der
unbelasteten Wagen auswirken. Deshalb sollte der
Konstrukteur bei der Wahl der Vorspannung immer
eine Abwägung treffen. Bei Linearführungen, bei
denen Schienen und Wagen austauschbar sind, sind
nur leichte und höhere Vorspannungen lieferbar.
28. Control
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MECHANIK
Smart Devices im Produktionsumfeld
Mit Smartphones steuern
So stark die Verbreitung von Smartphones,
Tablet-PCs und entsprechenden Apps im
Consumer-Markt in den letzten Jahren auch
zugenommen hat, vor den Produktionshallen
machte sie bislang Halt. Zwar ist die mobile
Bedienung von Maschinen nicht neu, aber für
die effiziente Einbindung von IT-Technologien fehlte eine universelle Schnittstellentechnologie zwischen Automatisierungs- und ITWelt. Mit Open Core Engineering öffnet
Rexroth mobilen IT-Technologien nun die Tür
zur Produktion. Von Volker Schlotz
M
obile Apps und Smart Devices haben
den Consumer-Markt durchdrungen
und werden auch in der Automatisierungstechnik einen nachhaltigen Innovationsschub bewirken. Die Softwaretechnologie
moderner Mobilgeräte wie Tablets und
Smartphones eröffnet Herstellern und
Anwendern neue Möglichkeiten, um Informationen von Produktionsmaschinen und
-anlagen zu verarbeiten.
Mit Blick auf zunehmend komplexere Anlagen und den steigenden Wettbewerbsdruck
im Maschinenbau kommen Smart Devices
mit ihrer Anwendungssoftware – mobilen
Apps – genau zur richtigen Zeit. Unter Verwendung bekannter Softwaretechnologien
aus der IT-Automation besitzen diese ein für
Hersteller wie Betreiber interessantes Innovations- und Differenzierungspotenzial.
Offene Schnittstelle verbindet IT und
Automatisierung
Die bislang getrennten Engineering-Welten
von Automatisierung und IT verbindet Rexroth mit Open Core Engineering. Neben offenen Standards, Software-Tools und Funktionspaketen bringt dieser Ansatz eine neue
Schnittstellentechnologie mit sich, die die
Brücke zwischen SPS- und HochsprachenProgrammierung schlägt. Das so genannte
Open Core Interface stellt Rexroth für seine
Motion-Logic-Systeme IndraMotion MLC und
IndraLogic XLC zur Verfügung. Es beinhaltet
ein Software-Entwicklungskit (SDK) für die
unterschiedlichen Programmierumgebungen, Betriebssysteme und Zielgeräte von
Smart Apps sowie andere Anwendungen der
IT-Automation. Über die Schnittstelle haben
Anwendungen von unterschiedlichen Zielgeräten aus flexiblen Zugriff auf die MotionLogic-Systeme. Anwendungen auf Basis C/
C++ sind direkt in der Echtzeitumgebung der
Steuerungen lauffähig.
Einsatzfelder von Smart Devices
Anwender können mit Hochsprachen eigene Software-Funktionen schreiben, die dann als hardwarenahe Echtzeit-Anwendungen direkt auf der Steuerung oder in Nicht-Echtzeit auf externen
Geräten wie PCs oder Smart Devices ablaufen. Bilder: Bosch Rexroth AG
26
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Im Produktionsumfeld finden sich infolge der
zunehmenden horizontalen und vertikalen
Vernetzung sowie der Verschmelzung mit der
IT verschiedene Anwendungsbereiche, wo
Informationen zur richtigen Zeit am richtigen
Ort bereitgestellt und verarbeitet werden
müssen. Smart Devices bieten hierfür eine
interessante Lösungsplattform.
Applikationsprogramme als native Apps umsetzen:
Mit Apple iOS und Google Android unterstützt Open Core
Interface die derzeit wichtigsten Betriebssysteme für
Smart Devices. Maschinenhersteller können so Apps für
Smartphones und Tablets realisieren.
Zu den bevorzugten Einsatzzielen mit eher
lokalem Bezug gehören Maschinenbedienung und Service. Der lokale Zugriff auf
Maschineninformationen bietet viele neue
Anwendungsszenarien zum Nutzen der
Maschinenbetreiber wie Konzepte zur vereinfachten Maschinenbedienung, Betriebsdatenerfassung, Service, Diagnose oder Wartung. Zu erwarten ist, dass leistungsfähige
Mobilgeräte stationäre Terminals teilweise
ablösen. Das gilt insbesondere für die Bereiche, in denen keine erhöhten Anforderungen
an das industrielle Umfeld bestehen. Auf
höherer Ebene kommen produktionsweite
Anwendungen wie Remote Condition Monitoring, Energiemanagement und Manufacturing-Execution-Systeme zum Einsatz.
Angesichts der steigenden Komplexität
von Maschinen und Anlagen versprechen
Smart Devices in Verbindung mit Apps und
deren intuitiven Bedienung mittels Symbolen
und Multitouch eine deutliche Erleichterung.
Die gleichen Vorteile, die den starken Absatz
von Smart Devices im Consumer-Bereich
begründen, werden auch zu neuen Bedienmöglichkeiten von Maschinen und Anlagen
führen: intuitive, gestengesteuerte Bedienung und an den Anwendungsfall angepasste Informationen mit verständlicher Symbolik.
Darüber hinaus bietet die in Smart Devices
integrierte Technologie – von Kamera, WLAN
MECHANIK
bis zu GPS – Vorteile für Wartung, Instandhaltung und Betriebsdatenerfassung. Speziell
für den Servicebereich offerieren Kamera und
GPS neue Möglichkeiten, beispielsweise für
die Übermittlung von Bildinformationen und
die ortsabhängige Informationsdarstellung.
Nicht zu vergessen sind die integrierten
Bewegungssensoren, die neue Wege für die
Bedienung, beispielsweise zum Ausführen
von Maschinenbewegungen, eröffnen.
Native versus webbasierte Apps
Mit dem Open Core Interface können Maschinenhersteller Apps für Smartphones und
Tablets selbstständig und unabhängig von
der Geräteplattform realisieren. Mit Apple iOS
und Google Android unterstützt es die derzeit
wichtigsten Betriebssysteme für Smart
Devices. Maschinenhersteller können da­rüber
Applikationsprogramme mit Java beziehungsweise Objective-C als native Apps
umsetzen.
Diese verwenden gezielt die Eigenschaften des jeweiligen Betriebssystems sowie der
darauf basierenden Softwarearchitekturen
und Oberflächen. Entsprechende Anwendungen unterstützen damit durchgängig die
Bedienung des Gerätes, können gerätespezifische Funktionen wie die Sensorik optimal
nutzen und ihre Funktionalitäten völlig autark
bereitstellen. Die Erstellung dieser Apps
erfolgt mit der vom Betriebssystemhersteller
zur Verfügung gestellten Programmierumgebung, die spezielle Erweiterungen bietet.
Im Gegensatz dazu laufen webbasierte
Apps im jeweiligen Browser des Geräts und
sind damit unabhängig von Betriebssystem
und Gerät. Die Programmierung erfolgt in der
Regel mit den Webstandards HTML, CSS und
Javascript, die – und das ist ein Vorteil – für alle
Mobilgeräte verfügbar sind. Der Nachteil ist
insbesondere in der nicht angepassten Bedienphilosophie des jeweiligen Geräts zu sehen
sowie im fehlenden Zugriff auf spezifische
Funktionen des Betriebssystems und des
Geräts. Hinzu kommt, dass die Performance
webbasierter Apps hinter der nativer Apps
zurücksteht und die HTTP-basierte Kommunikationsanbindung entsprechende Datenserver für die Informationen erfordert.
Diagnose via Smartphone
Für eine vollständige Systemdiagnose hat
Rexroth beispielhaft eine native App auf Basis
von Google Android umgesetzt. Im Fehlerfall
kann diese dem Maschinenbetreiber die Diagnose gegenüber der bislang üblichen Vorgehensweise deutlich erleichtern.
Für die gezielte Diagnose von elektrischen
Antrieben und Steuerungen wird eine ganze
Reihe von Daten benötigt: von der Seriennummer über Hardwaredetails bis hin zur
Version der SPS-Firmware. Dafür muss der
Maschinenbediener den Schaltschrank öffnen, auf dem Typenschild unter anderem die
Seriennummer ablesen und über ein ServiceNotebook die Firm- sowie Softwareversionen
von der Steuerung auslesen. Anschließend
leitet er diese Daten telefonisch oder schriftlich per E-Mail an den Service weiter. Abgesehen davon, dass er für dieses Vorgehen verschiedene Arbeitsmittel benötigt, ist es auch
fehleranfällig. Fehler beim Ablesen oder Notieren sind in der Praxis keine Seltenheit.
Deutlich effizienter ist der Maschinenbediener mit einer Diagnose-App auf einem
Smartphone. Mit diesem scannt er den QRCode mit der IP-Adresse der Steuerung ein,
der zum Beispiel außen auf dem Schaltschrank aufgebracht ist. Damit stellt er die
Verbindung zur Steuerung her, kann alle
notwendigen Daten mit dem Smartphone
auslesen und per E-Mail direkt weiterleiten.
Die Diagnose-App zeigt Systeminformationen an und gibt eine Übersicht über die
Hardware-/Firmware-Versionen, die der
Maschinenbediener bei Bedarf versenden
kann. Dafür muss er nur die entsprechenden
Inhalte sowie den auf dem Smartphone vorhandenen Dienst, beispielsweise E-Mail, auswählen. Um einen Fehler ausfindig zu
machen, kann der Bediener das komplette
Logbuch der Steuerung auslesen, die Einträge
bei Bedarf filtern und die Fehlerbeschreibungen lesen. Darüber hinaus zeigt ihm die App
eine Übersicht über die an der Steuerung
angeschlossenen Antriebe. Zusätzlich zur
detaillierten Diagnose mit Echtzeitanzeige
kann er auch Meldungen der Antriebe aufrufen. Die Antwortzeiten der Steuerung auf die
Informationsanfragen sind, im Gegensatz zu
einer App in Verbindung mit einem Webserver, extrem kurz. Neben dem elektronischen
Typenschild sieht der Maschinenbediener die
eingestellten Parameter und kann auch neue
hinzufügen. Die Datensicherheit können
Maschinenbetreiber durch verschiedene
Maßnahmen gewährleisten. Eine Option ist,
dass sich nur bestimmte Smart Devices mit
der Maschinen- oder Anlagensteuerung verbinden lassen. (rt) 
Federnauswahl ab Lager in 12.603 Baugrössen
federnshop.com/katalog
(+49) 07123 960-192
MECHANIK
Remote I/O-System
Schmaler planen und
einfacher installieren
Das Remote-I/O-System
„u-remote“ von Weidmüller bietet eine steckbare
Anschlussebene und ermöglicht mit der derzeit
schmalsten Bauform am
Markt – dank hoher Kanaldichte – viel Platz im
Schaltschrank. Ein integrierter Web-Server erleichtert die sektionsweise Inbetriebnahme und
beschleunigt Wartungsarbeiten. Von Horst Kalla
M
it „u-remote“ bietet Weidmüller ein
neues und anwenderorientiertes
Remote-I/O-System an. Das kompromisslos konzipierte, modular aufgebaute I/OSystem bietet eine gleichermaßen einfache wie flexible Systemauslegung und
sorgt bei schneller, werkzeugloser Installation für eine sichere, zuverlässige Inbetriebnahme und minimiert Stillstandzeiten
von Maschinen und Anlagen.
„u-remote“ präsentiert sich mit steckbarer
Anschlussebene und derzeit schmalster
Bauform sowie höchster Verdrahtungsdichte am Markt, das erlaubt deutlich
kompaktere Schaltschränke. Bei einer
Modulbreite von lediglich 11,5 Millimetern
senkt „u-remote“ nicht nur den Platz- und
Kostenbedarf, sondern eröffnet – mit
höchster Kanaldichte – auch flexible
Gestaltungsoptionen. Der anwender-
Ein im Koppler integrierter Web-Server gestattet mit seiner
Oberfläche das Prüfen vor Ort oder aus der Ferne.
­„u-remote“ benötigt hierzu keine spezielle Software,
­sondern lediglich einen Standard-Browser. Bilder: Weidmüller
freundliche, modulare Aufbau sowie der
integrierte Web-Server von „u-remote“
dienen der schnellen Inbetriebnahme und
einem einfachen Service: Maximale Übersicht und intuitives Handling von vorkonfektionierten Leitungen verhindern Verdrahtungsfehler ebenso wie Fehldiagnosen, und im Wartungsfall vereinfacht
„u-remote“ den Austausch der Elektronik
im laufenden Betrieb unter Spannung –
bei stehender Verdrahtung (hot-swapping). Denn dank feststehender Modulbasis lässt sich die Elektronik wechseln, ohne
die Kommunikationsanbindung oder die
Versorgungsspannung unterbrechen zu
müssen. Jede Modulbasis vereint Hut­
schienenbefestigung, Funktionserdeanbindung, Elektronik und Kommunikationsanbindung.
Schneller Ansschluss von
­Sensoren und Aktoren
Weidmüller „u-remote“: Das neue, modular konzipierte Remote-I/O-System zeichnet sich durch eine steckbare
­Anschlussebene, hohe Packungsdichte sowie gute Performance aus und steht für hohe Effizienz und Produktivität.
28
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Eine steckbare Anschlussebene erlaubt
den zeitsparenden, fehlerfreien Anschluss
von Sensoren und Aktoren mit vorkon-
MECHANIK
fektionierten Leitungen. Für einfaches
Handling und geringe Verdrahtungszeiten sorgt ebenso das zuverlässige und
rüttelsichere PUSH-IN-Anschlusssystem,
es spart im Vergleich zu Zugfederklemmen bis zu 50 Prozent an Zeitaufwand.
Die bei „u-remote“ einreihig ausgelegte
Anschlussreihe überzeugt mit klarer,
übersichtlicher Struktur – beim Verdrahten und Service gestaltet sich die Zuordnung zu den Schaltbildern einfach und
weitgehend fehlerfrei. Bei „u-remote“
besitzt nicht nur jedes Modul, sondern
auch jeder Kanal seine eigene danebenstehende LED, was sowohl Modul- als
auch Kanaldiagnosen erheblich vereinfacht. Mit den in Standardfarben aufleuchtenden, frontseitig platzierten LEDs
erkennt der Anwender auf einen Blick den
Status der Module oder nimmt Diagnosen
des I/O-Systems vor. Fehler lassen sich so
eindeutig identifizieren und schnell
beheben. Ein im Koppler integrierter
Web-Server gestattet mit seiner Oberfläche das Prüfen vor Ort oder aus der Ferne.
Ob Diagnosen per Fernzugriff oder die
Simulation von Eingängen sowie das Forcen der Ausgänge vor Ort – „u-remote“
benötigt hierzu keine spezielle Software,
sondern lediglich einen Standard-Browser. Neben einer erleichterten sektionsweisen Inbetriebnahme beschleunigt
dies auch den Service bei einem ungeplanten Anlagenstillstand.
Zwei besonders herausragende Eigenschaften
positionieren
das
Remote-I/O-System von Weidmüller als
„Best-in-Class“-Lösung: Einerseits verfügt
das System über zwei getrennte, hoch
belastbare 10-A-Versorgungspfade nach
außen, andererseits einen internen, hoch
belastbaren Versorgungspfad für den Stationsbetrieb. „u-remote“ trennt erstens die
Versorgung für Ein- und Ausgänge durch
zwei hoch belastbare 10-A-Strompfade.
Dies lässt ein selektives Abschalten zu und
spart Einspeisemodule, schont folglich den
Platzbedarf und verringert Planungsebenso wie Wartungsaufwände. Zweitens
genügt eine Einspeisung: „u-remote“
besitzt einen Versorgungspfad, der den
Betrieb von 64 Modulen mit einer einzigen
Einspeisung am Koppler ermöglicht. Beides sorgt für äußerst kompakte RemoteI/O-Stationen und vereinfacht ihre Auslegung.
Höchste elektronische Performance
bietet der Hochgeschwindigkeitsstationsbus, er arbeitet mit bis zu 256 DI/DOs in
20 µs. Mit seiner kurzen Reaktionszeit, der
schnellen Abbildung von Prozessen und
seinen hohen Leistungsreserven ist er
zukunftssicher ausgelegt. Das formschlüssige, mechanisch querverriegelte RemoteI/O-System ist für industrielle Zwecke
besonders robust ausgelegt und wird
rüttelsicher auf Tragschienen montiert. Es
ist im erweiterten Temperaturbereich von
-20 Grad Celsius bis +60 Grad Celsius voll
betriebsfähig.
Eine übersichtliche Farbkennzeichnung
des Remote-I/O-Systems vereinfacht die
Handhabung: Alle relevanten Modulfunktionen lassen sich optisch leicht identifizieren. Orangefarbige Bedienelemente dienen dem intuitiven Handling. „u-remote“Module können Anwender nicht nur
werkzeuglos installieren, sondern ebenfalls
in ihrer Reihenfolge jederzeit ändern. Dies
beschleunigt Wartungstätigkeiten an
Maschinen und rationalisiert Umrüstungen
von Anlagen.
Dank schmalster Bauweise von nur 11,5 Millimetern Modulbreite und einer geringen Anzahl an Einspeisemodulen
lassen sich Schaltschränke mit „u-remote“ deutlich kleiner
auslegen und erhöhen die Flexibilität bei ihrer Gestaltung.
Die Hot-plug-Funktion steigert die Anlagenverfügbarkeit
– der Betrieb läuft einfach weiter. Denn dank feststehender Modulbasis lässt sich die Elektronik wechseln, ohne
die Versorgungsspannung unterbrechen zu müssen.
Best-in-Class-Lösung
Für verschiedene Feldbusstandards stehen bei„u-remote“
Koppler zur Anbindung von bis zu 64 I/O-Modulen bereit. Die
Koppler verfügen über einen integrierten Web-Server und
­eine Einspeisung der Versorgungsspannung für die Station.
Anwender können Anschluss­
möglichkeiten frei wählen
Auch von den frei wählbaren Anschlussmöglichkeiten profitieren Anwender,
denn „u-remote“ eröffnet ihnen hohe Flexibilität: Ob sie mit 2-, 3- plus FE- oder
4-Leitertechnik arbeiten möchten. Eine
professionelle Planungssoftware vereinfacht die Planung der „u-remote“-Station.
Implementierte hilfreiche Funktionen sind
3D-Ansichten, Bestückung auf Tragschiene, Beschriften mit Markierern, Export von
CAD-Daten und nicht zuletzt die Überprüfung des korrekten Stationsaufbaus.
Weidmüller erzielt Variantenvielfalt seiner Module durch Parametrierbarkeit, nicht
durch Artikelvielfalt. So gibt es pro Modul
nur eine Artikelnummer für diverse Funktionen. Das erleichtert die Modulauswahl
gleichwie die Planung und reduziert die
Lagerhaltung. Verfügbar sind zudem
umfangreiche Markierungsoptionen. Übersichtlich gestalten lässt sich die Betriebsmittelkennzeichnung mit MultiCard: Markierer aus diesem System sind mit dem
Drucker „PrintJet PRO“ und „PrintJet Advanced“ auch farbig druckbar. Dies gilt für
Anschlussmarkierer, den 3-Modulmarkierer
pro Modul oder den Schwenkmarkierer –
Anwender können sie bedarfsgerecht individuell beschriften.
Fehlstecksicherheit gehört bei „u-re­
mote“ zum Systembestandteil: Bis zu 64
individuelle Funktions- und vier SteckplatzKodierungen vermeiden Installationsfehler
und helfen bei Servicetätigkeiten. Das
Weidmüller-Remote-I/O-System – mit
Ethernet- sowie USB-Schnittstelle – ist von
akkreditierten Labors zertifiziert, das
bezieht die Feldbusintegration zur SPS, die
Produktnorm IEC 61131-2 ebenso wie die
UL-Zertifizierung ein. Via aufgedruckten
QR-Code sind Installationsanweisungen
oder technische Daten abrufbar und stehen Smartphones jederzeit bereit. (rt) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
29
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
Technische Sauberkeit bei Montageprozessen
Störende Partikel vermindern
Gerade in der Automobiltechnik gewinnt die technische
Sauberkeit immer größeren Stellenwert. Kleinste Partikel
können verheerenden Schaden anrichten. So zum Beispiel
bei der Montage von Leiterplatinen, wenn ein Span ungewollt Leiterbahnen verbindet und einen Kurzschluss auslöst. Doch das muss nicht sein. Von Dagmar Dübbelde
S
chmutzpartikel haben Einfluss auf die
Funktion von Bauteilen, sie verstopfen
Düsen oder Filter, blockieren Ventile oder
bewirken ein Klemmen der Lager. Die
Anforderung an immer höhere Leistungsdichten führt zudem zu komplexer werdenden Bauteilen und Aggregaten, die enger
toleriert sind. Die Bedeutung der technischen Sauberkeit ist in den letzten Jahren,
begonnen mit aktiven und passiven fahrsicherheitsrelevanten Systemen, zum Beispiel ABS, über Diesel- und Direkteinspritzer bis hin zu variablen Nockenwellenverstellern und bleifreien Lagerschalen
deutlich gestiegen.
Mit dem Ziel, brisante Verunreinigungen
durch Partikel von 50 – 1.000 µm zu verhin-
Die Schwerkraft
nutzen – Verschrauben von unten mit
der Deprag-Unterflurschraubeinheit.
30
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
dern, hat der VDA mit seinen Publikationen
VDA 19 zur Prüfung der Bauteile auf technische Sauberkeit und dem „VDA 19.2 Technische Sauberkeit in der Montage“ zur
Weiterverarbeitung sauberer Einzelteile
einen umfassenden Leitfaden geschaffen.
Gesamten Montageprozess
berücksichtigen
„Die technische Sauberkeit ist kein losgelöster Prozess. Die Konzeption der technischen Sauberkeit betrifft alle Bereiche,
angefangen bei der Schulung des Personals
über die Konstruktion, die Fertigung der
Bauteile und die Fertigungsumgebung bis
zur Logistik, der Montage, den Montageeinrichtungen und der Montageumgebung“, so Jürgen Hierold, Vertriebsleiter der
Deprag. Gerade die Auswahl der geeigneten Montageeinrichtungen in der Fügetechnik gerät immer stärker in den Fokus.
„Ein hoher Anspruch an uns Anlagenbauer,
der nur durch aufeinander abgestimmte
Komponenten und innovative Techniken
ohne großen Mehraufwand und zu wettbewerbsfähigen Kosten erfüllt werden
kann“, weiß Jürgen Hierold.
„Mit unserem CleanFeed haben wir ein
durchgängiges Konzept zur technischen
Sauberkeit geschaffen, das jahrzehntelanges Prozesswissen sowie Lösungen und für
die technische Sauberkeit entwickelte
Komponenten umfasst“, so Jürgen Hierold.
Denn schon in den 1980iger Jahren hat
sich der Amberger Schraubspezialist
Deprag Schulz GmbH u. Co. mit dieser Problematik befasst. Mit Erfolg. Der Maschinenbauer lieferte Schraubanlagen für die
Montage von Diskettenlaufwerken für namhafte US-Hersteller. „Die Montagebedingungen für den Schraubprozess entsprachen sogar Reinraumanforderungen“, erinnert sich Hierold. „Wir überzeugten unsere
Kunden besonders durch unsere Vorge-
hensweise, sämtliche Planungs-, Fertigungs- und Montageschritte in Betracht zu
ziehen.“ Hier erweist sich natürlich als Vorteil, wenn – wie bei der Deprag – alle Komponenten aufeinander abgestimmt werden
können, weil sie aus einer Hand kommen.
Der One-Stop-Shop überzeugt mit hochwertigen, ausgewogenen Segmenten, die
alle eines zum Ziel haben – die Vermeidung
von Abrieb beim Zuführen der Verbindungsteile und das systematische Absaugen von Schmutzpartikeln beim eigentlichen Schraubprozess.
Doch wie geht man bestmöglich vor?
Zunächst gilt es, die Sauberkeitsanforderungen für das entsprechende Produkt
exakt zu definieren. Nur in der Kooperation von Qualitätsmanagement, Kons­
truktion, Fertigung und Logistik ergibt
sich die größtmögliche technische Sauberkeit und damit Sicherheit. Geschultes
Personal ist ebenso wichtig wie die saubere Fertigungsumgebung. Entscheidend
ist, den Sauberraum akribisch rein zu
halten. Es gilt vor allem, weder durch
Mensch, Material oder Transport Störpartikel „einzuschleppen“.
Schon bei der Konstruktion der Bauteile
lassen sich Geometrien vermeiden, an
denen sich Partikel ablagern können (Beispiel: Durchgangsbohrung statt Sackloch).
Darüber hinaus ist die Auswahl geeigneter
Materialien (wie zum Beispiel polierter
Edelstahl oder eloxierte Aluminiumoberflächen) sinnvoll. Neben den Schraubwerkzeugen für den Einsatz in Sauberräumen
kommt gerade auch der Zuführtechnik eine
große Bedeutung zu. Bei der Vereinzelung
Fördertechnik ohne Vibrationen mit dem Hubschienenförderer.
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
Abrieb entfernen mit
dem Particle Killer.
der Schraubverbindungselemente lässt
sich die Partikelzahl durch die Wahl der
richtigen Technik entscheidend verringern.
Die gängigen Vibrationswendelförderer
transportieren Schrauben durch Wurfbewegungen im Fördertopf. Die Schrauben
reiben aneinander – es entstehen Störpartikel durch Abrieb.
Hubschienenförderer als Alternative
Hubschienenförderer sind die Alternative
zum Vibrationswendelförderer, wenn eine
sehr bauteilschonende, abriebarme Förderung benötigt wird. Deprag-Hubschienenförderer stehen in zwei Baugrößen mit 0,15
Liter oder 1,5 Liter Füllvolumen zur Verfügung. Das Fördergut im Vorratsbehälter
wird durch eine Schwenkbewegung einer
entsprechend angepassten segmentförmigen Hubschiene geschöpft. Auf dieser
Schiene gleitet das Fördergut mittels
Schwerkraft durch mechanische Schikanen
hindurch und kommt so sortiert in die
Schraubenvereinzelung. Nicht lagerichtig
geförderte Teile gelangen durch mechanische Schikanen wieder in den Füllbehälter.
Ein Sensor in der Bevorratungsschiene
regelt dabei die Anzahl der notwendigen
Hubbewegungen. Wird weniger Fördergut
vom Bediener verarbeitet, dann stellt das
Zuführgerät auch entsprechend weniger
bereit. Arbeiten mehrere unterschiedliche
Bedienpersonen mit einem Zuführgerät, so
leidet die Effizienz des Arbeitsablaufes oft
an der unterschiedlichen Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Mitarbeiter.
Wird das Schraubwerkzeug durch einen
Bediener geführt, passt sich das DepragZuführgerät individuell an die Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Mitarbeiter an.
Bei Schichtwechsel sind die individuellen
Bedienparameter (Speicherung bis zu zehn
Datensätze) abrufbar. Kein Mitarbeiter fühlt
sich ausgebremst, keiner überfordert. Mit
einem optionalen RFIDInterface-System können
die personenspezifischen
Parameter – einmal über das
Display eingegeben – komfortabel mit einem Bedienerchip aktiviert werden.
Die hohe Fertigungstiefe,
die Verwendung von gehärteten, verschleißfesten
Materialien sowie spezifische Beschichtungsverfahren sichern die gleichbleibend hohe Qualität, hohe
Verfügbarkeit und Effizienz.
Vakuumquellen erhöhen die technische Sauberkeit
Wird die Schraube dem Schraubgerät direkt
über dem Bauteil zugeführt, ist eine Kontaminierung mit herabfallenden Teilchen
nicht auszuschließen. „Besser ist es, nach
Alternativen zu suchen“, unterstreicht der
Experte. „Mit unserem Particle Killer bieten
wir eine erprobte Lösung.“ So funktioniert
die Zuführung sauber und sicher: Die benötigte Schraube wird für den nächsten
Schraubvorgang mit Blasluft eingeschossen.
Eventuell dabei austretende Schmutzteilchen werden mittels Vakuum abgesaugt.
Die abgesaugten Schmutzpartikel werden
durch einen Filter mit transparentem Sichtfenster und einem auswechselbaren Filterelement aufgefangen. Anschließend wird
das gereinigte Verbindungselement ins
Schraubmodul zugeführt (Inline-Variante)
oder zum Abpicken bereitgestellt
(Pick&Place-Variante). „Vakuumquellen an
allen relevanten Stellen erhöhen die Sauberkeit und empfehlen sich an sämtlichen
Restabriebsstellen“, stellt Deprag-Vertriebsleiter Hierold fest.
Der Gesamtprozess entscheidet
Das durchgängige CleanFeed-Konzept hat
noch weitere Montageschritte im Blickfeld. Beim Eingriff der Schrauberklinge in
den Schraubenantrieb können unerwünschte Abriebpartikel entstehen.
Deprag-Schrauber aus der Serie MinimatEC-Servo senken die Drehzahl während
des Einfädelns der Schraube ab. Eingebaute Sensorik verhilft zum Erkennen der
genauen Schrauberposition und unterstützt den korrekten Eingriff der Klinge in
den Schraubenkopf. Erst nach dem Einfädeln erfolgt der Impuls zur Drehzahlerhöhung für das Verschrauben. Die Folge:
Schädlicher Abrieb wird verringert. Die
verbleibenden Restpartikel werden auch
hier über Vakuumquellen abgesaugt.
Abdeck- und Schraubschablonen auf den
Bauteilen reduzieren das Risiko, dass gefährliche Partikel durch die Schwerkraft auf die
Bauteile gelangen. Warum die Schwerkraft
der Partikel nicht nutzen? „Alle unsere
Schraubfunktionsmodule lassen sich aufgrund ihrer geringen Baulänge auch für
Unterflur-Verschraubungen einsetzen“, so
Jürgen Hierold. Zusätzliche Einrichtungen
wie Schmutzfänger sammeln anschließend
die herabfallenden Partikel zum einfachen
Entfernen auf.
Durch die Verwendung von ESD-fähigen
Materialien kann zudem eine Verschmutzung durch elektrostatische Aufladung
reduziert werden. Jürgen Hierold: „Unser
CleanFeed-Gesamtpaket umfasst alle möglichen Maßnahmen zur Partikelminimierung.“
Für den Aufbau einer Produktion im Sauberraum empfiehlt es sich, einen Anlagenbauer auszuwählen, der alle Kernkomponenten des Schraubautomaten aus eigener
Entwicklung und Fertigung anbietet. „So ist
die Abstimmung der einzelnen Teile und
Schmutzpartikel absaugen – Vakuumanschlüsse und
Schmutzpartikelfilter an allen relevanten Einrichtungen.
Prozesse wie Zuführen, Positionieren und
Schrauben bestmöglich gewährleistet. Der
Gesamtprozess lässt sich unter dem Aspekt
der technischen Sauberkeit betrachten, auswerten und weiter optimieren.“
Die Miniaturisierung in der Technik
schreitet voran. Die technische Sauberkeit
im Fertigungsprozess steht im Brennpunkt
und wird zum Qualitätszeichen. Was in
Automobilbau und Computertechnik in
sensiblen Bereichen zum Standard gehört,
greift auch auf Zulieferer oder andere Branchen über. Wer die hohen Sauberkeitsanforderungen erfüllt, hat gute Marktchancen.
Jürgen Hierold: „Wir sind mit dem DepragCleanFeed-Konzept auf die Zukunft vorbereitet. Wir beherrschen das.“ (anm) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
31
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
3D-Software für die Fabrikplanung
Einfach von 2D zu 3D
Ein Fabrik- oder Hallenlayout als Zeichnung reicht als
Planungsgrundlage für Herstellungs-, Montage- und
Logistikprozesse in der Industrie nicht mehr aus. Expertensysteme zur 3D-Fabrikplanung bleiben Vollzeit-Anwendern vorbehalten, die den ganzen Tag mit Fabrikplanung
beschäftigt sind. Die Lücke dazwischen kann eine
benutzerfreundliche Lösung ausfüllen. Von Herbert Beesten
I
n Produktion, Montage und Logistik können
selbst geringfügige Prozessänderungen weitreichende Konsequenzen haben: Engpässe in
der Materialversorgung, „Flaschenhälse“ vor
einzelnen Stationen oder schließlich Leerlauf,
Stillstand und Verschwendung sind Folgen, die
sich vor Ort kaum noch vorhersehen und beurteilen lassen. Doch Änderungen sind in immer
kürzeren Intervallen erforderlich: Nur so lässt
sich die Produktivität halten, während sich Produkte, Losgrößen, Mitarbeiterstrukturen und
Liefervereinbarungen ändern. Als Fertigungschef, Betriebsleiter oder Linienverantwortlicher
steht man daher immer häufiger vor dem Problem, Layouts und Prozesse verändern zu müssen. Klassisches Werkzeug ist das CAD-System:
Ein Kollege wird schon einmal die Zeichnung
aktualisieren, Abstände und Kabellängen definieren, Platz schaffen für die neue Maschine.
3D-Visualisierung
Doch was ist mit der Absauganlage? Wie
gelingen Materialzufuhr und Zwischenlagerung? Im Mittelstand stehen die Verantwortlichen einzelner Produktions- oder Montagebereiche oft ohne Unterstützung vor Aufgaben wie der ausreichenden Bereitstellung
von Transportmitteln, Änderungen an Trans-
Detailliertes 3D-Abbild einer Montagehalle.
32
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
portwegen oder der Verbesserung von Produktions- oder Montageabläufen.
Die tarakos GmbH in Magdeburg, 3D-Visualisierungspionier seit über zehn Jahren, hat
mit der Software taraVRbuilder ein geeignetes Werkzeug geschaffen. Damit können die
Planungsverantwortlichen schrittweise von
der 2D-Layoutplanung über die 3D-Visualisierung bis zur simulationsnahen Animation
von Objekten gelangen – ohne großen Schulungsaufwand oder andere Fachkenntnisse.
Die neue, interaktive Benutzerführung der
Version 2014 erschließt sich auch dem gelegentlichen Nutzer. Als Systemplattform reicht
heute selbst ein leistungsfähiger Laptop aus.
Der Zeitaufwand für die Erstellung von Szenarios hält sich in Grenzen. Denn einerseits
kann man das vorhandene Hallenlayout den
Zeichnungsdateien aus AutoCAD oder anderen Systemen entnehmen. Andererseits findet man die wichtigsten Komponenten häufiger Planungsumgebungen in den zahlreichen mitgelieferten Bibliotheken. Diese
3D-Objekte lassen sich zum Großteil über
Parameter steuern. Ein Assistent oder Werkstudent findet eine lohnende Aufgabe darin,
die jeweils geeigneten Komponenten mit
realen Maßen zu versehen. Für spätere Ani-
mationen lassen sich ebenso einfach Eigenschaften und Werte zuordnen. Im folgenden
Schritt werden die Objekte per Drag & Drop
auf dem eingelesenen Hallenplan oder der
gerasterten Grundfläche des Systems platziert.
Einfache Objektauswahl
Zentraler Dreh- und Angelpunkt der Benutzeroberfläche ist ein Fenster mit sämtlichen
Modell- und Projektbibliotheken, die übersichtlich nach Themen und Typen geordnet bereitstehen. Unterverzeichnisse mit detaillierteren
Modellen können nach Bedarf „aufgeklappt“
werden. Der Anwender wird auf diese Weise
einfach, direkt und genau zu einem von über
500 verschiedenen Objekten geführt, die in
mitgelieferten Bibliotheken enthalten sind. Von
statischen Objekten wie Wänden, Pfeilern, Bühnen, Stegen, Schutzzäunen, Fördergütern oder
Maschinenteilen reicht das Angebot über dynamisch animierte Portale und Roboter, Fördertechnik, Fahrzeuge, Stapler Regale und Lagersysteme, Regalbediengeräte bis zu Personen
und kompletten Maschinen. Viele dieser Elemente sind parametrierbar, um sie auf einfache
Weise den gewünschten Gegebenheiten anzupassen. Aus diesem Fundus kann der Anwender
direkt per Mausklick das Modell in seine 3D-Szene exakt an einen aktiven Anschlusspunkt einfügen. Kommt der Nutzer dann in die Nähe von
möglichen Anbaupunkten, schnappt das
Modell dort ein. Dies erleichtert die Arbeitsweise gegenüber 3D-CAD-Systemen, mit denen
jedes Detail zunächst konstruiert werden müsste.
Mit Hilfe dieser virtuellen Szenarien lassen
sich bereits Laufwege von Mitarbeitern, der
Bedarf von Pufferräumen, Taktungen und Laufbandpositionen beurteilen, bevor die Einheit
Einfach und übersichtlich Produktion und Materialfluss planen: taraVRbuilder 2014.
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
wirklich aufgebaut ist. Bei straff organisierten
Montagelinien sind alle Prozesse eng aufeinander abgestimmt, wodurch sich die Gefahr von
Staus erhöht. Auf den ersten Blick vielleicht
unbedeutende Kleinigkeiten können leicht zu
Störungen der gesamten Produktion oder Montage führen. Kostspielige Nacharbeiten und
Stillstandzeiten wären die Folge. Eine höhere
Planungssicherheit reduziert das Risiko von
Fehlentscheidungen, sichert Investitionen ab
und verkürzt die Inbetriebnahme-Zeiten der
Anlagen.
Animation bis zur Simulation
Noch höhere Aussagekraft gewinnen die Szenarien aus Produktion, Montage und Lager,
wenn man sie über die bereits erwähnten Parameter animiert. Dazu werden den Objekten in
Tabellen die gewünschten Eigenschaften und
Werte zugewiesen. Bei größeren Projekten
empfiehlt es sich, die Taktzeiten oder Mengen
zugeführter Güter aus Excel-Tabellen zu übernehmen, die ebenfalls als Datenquelle dienen
können. Auf diese Weise lassen sich alle Abläufe, Materialflüsse und Produktionsprozesse
realitätsnah nachbilden. In den Szenarien können die unterschiedlichen Taktzeiten eingestellt
werden, um Staus oder Nachschubbedarf auf
einen Blick zu identifizieren. Alle entscheidenden Parameter, von Bearbeitungs- und Kommissionierzeiten über Fördergeschwindigkeiten bis
hin zu Prozess- und Verteilstrategien, können
immer wieder eingegeben und überprüft werden. Anschließend wird die Leistungsfähigkeit
der virtuellen Anlagen mit Hilfe von Durchsatzmessern überprüft. Diese simulationsnahe Animation der Abläufe verbessert Analysemöglichkeiten und liefert aussagekräftige Statistiken.
Anlagenbetreiber quantifizieren damit logistische Potenziale, evaluieren dynamische Wechselwirkungen, verkürzen Durchlaufzeiten und
erhöhen so die Liefertreue.
Komplexität erfolgreich bewältigen
Die Prozesse zur Herstellung immer individuellerer, komplexerer Produkte werden nicht einfacher. Immer höhere Anforderungen an Steuerungstechnik, Fördermittel mit Kennzeichnungs- und Verpackungseinrichtungen und
Informationstechnologie sind die Folge. Wer
rechtzeitig die Werkzeuge der digitalen Fabrik
einsetzt, gewinnt einen Vorsprung im Wettbewerb. Die Visualisierungs- und Simulationsmöglichkeiten einer schlanken 3D-Software bieten
hierfür wertvolle Unterstützung. Alle Planungsergebnisse stehen zusätzlich als Video, Einzel-
Eine 3D-Visualisierung erleichtert das Verständnis von Planungen.
bilder oder 2D- und 3D-Export zur Verfügung.
Auf diese Weise verrichtet eine 3D-Software
wertvolle Überzeugungsarbeit – auf allen Ebenen des Unternehmens bis hin zu den Entscheidungsträgern.
(anm) 
tarakos präsentiert den taraVRbuilder 2014 in
Halle 7 an Stand Stand A48 auf der Hannover
Messe – im Bereich Digitale Fabrik.
Prozessoptimierung im Engineering
Immer mehr Unternehmen investieren
viel Energie in die Verbesserung von
Workflows und internen Prozessen. Alle
Unternehmens­
p rozesse mit einer
Software­lösung zu verbinden, hat oft
oberste Priorität. Unübersichtliche ExcelListen, Insellösungen und veraltete Software sollen der Weiterentwicklung eines
Unternehmens nicht mehr im Weg stehen. Moderne und mit dem Unternehmen
mitwachsende Software soll die internen
Anzeige
Prozesse unterstützen und die Abläufe
effizienter machen.
die Stückliste, die allen Projektmitgliedern zur
Verfügung steht.
Einzigartige Verknüpfung
Große Erfahrung
Im Engineering ist es besonders wichtig, jederzeit Zugriff auf alle für das Projekt wichtigen
Dokumente zu haben. AXAVIAseries basiert auf
modernster Architektur und verknüpft so
Dokumentenmanagement mit Engineering.
Die AXAVIA-Engineering-Datenbank stellt eine
Bauteilverwaltung, Strukturen für Anlagen,
Medien, Rohrklassen und KKS-Funktionsgruppen zur Verfügung. Alle benötigten Komponenten können direkt in die Beschaffung übergeben werden. So lassen sich Doppeleingaben
verhindern und die Prozesse optimieren.
Die AXAVIA Software GmbH
programmiert und vertreibt
seit über 10 Jahren die Lösung
AXAVIAseries. Eine Unternehmenssoftware, die das Ziel hat,
Ihre Prozesse zu optimieren
und effizienter zu gestalten.
AutoCAD – voll integriert
AutoCAD, AutoCAD P&ID und AutoCAD Plant
3D sind voll in die Engineering-Datenbank
integriert. Alle eingegebenen Daten werden
bidirektional synchronisiert. Es ist möglich,
seine eigenen Schriftköpfe oder Beschriftungen zu definieren. Die von AutoCAD P&ID
übernommenen Kataloge vervollständigen
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3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
33
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
Personenstromsimulation
Bild: CandyBox Images, Fotolia
Engpässe erkennen
und beseitigen
Das Stuttgarter Projektmanagement- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer
prüft die Machbarkeit von Sanierungskonzepten anhand von Personensimulationen.
Drees & Sommer begleitete mit der Simulationssoftware AnyLogic die Planung eines
Betriebsrestaurants durch Computersimulation und Livetests. Von Daniela Desch, Marc Flögerhöfer
I
m Zuge der Erweiterung eines Werksgeländes soll ein bestehendes Betriebsrestaurant
für aktuell rund 3.000 Gäste modernisiert
und für ein erhöhtes Gästeaufkommen ausgelegt werden. Drees & Sommer unterstützte die Planung, indem es mithilfe der Simulationssoftware Anylogic, die durch SimPlan
vertrieben wird, verschiedene Umbauvarianten simulierte, analysierte und optimierte.
Dabei hat man Varianten entwickelt, die
verschiedene Kriterien berücksichtigen:
ermeidung von Überkapazitäten und
1. V
zu großen Flächen
2. k eine langen Warteschlangen, Gedränge
oder Engpässe
3. a usreichend Büffets, Kassen und Sitzplätze
34
4. l ogische, leicht erkennbare Laufwege
lanung möglicher Krisensituationen
5. P
und Erstellung von Notfallplänen
Agenten fördern das Verständnis
Anhand einer computergestützten Personenstromsimulation wird das Verhalten
tausender Gäste in verschiedenen Planungsszenarien dynamisch modelliert,
untersucht und beeinflusst. Dabei halten
sich die einzelnen simulierten Gäste – in
der Fachsprache „Agenten“ – an vorgegebene Randbedingungen und suchen sich
wie im echten Leben ihren Weg durch das
Gebäude. So lassen sich die einzelnen
Simulationsvarianten schnell am Computer
u info: AnyLogic
u info: Drees & Sommer
AnyLogic ist das einzige dynamische Simulationswerkzeug, das alle heute etablierten
und gebräuchlichen Simulationsmethodiken
unterstützt: die systemdynamische, prozesszentrierte (ereignisorientiert) und agentenbasierte
Modellierung. Hersteller ist The AnyLogic Company
mit Sitz in den USA.
Drees & Sommer ist ein international tätiges
Beratungsunternehmen für den Bau- und Immobiliensektor mit Hauptsitz in Stuttgart. Das partnergeführte
Unternehmen ist an insgesamt 38 Standorten weltweit
vertreten und setzt Maßstäbe in den Bereichen
Entwicklungsberatung, Infrastrukturberatung, Projektmanagement, Immobilienberatung, Engineering und
strategische Prozessberatung.
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
gegenüberstellen. Die Auswirkungen von
Variationen der Bedienzeiten, der Anzahl
der Bedienstellen und der Laufwege können klar und verständlich dargestellt werden. Überschreitet zum Beispiel die Anzahl
der eintreffenden Gäste die Taktzeit der
einzelnen Bedienstellen, entstehen Staus,
die eine Optimierung der Planung in diesem Bereich erfordern. So ließen sich im
ersten Schritt die Varianten verringern.
Zusätzliche Sicherheit mit Livetests
Bei den übrigen Varianten wurden die aus der
Computersimulation gewonnenen Erkenntnisse in einem Live-Test nachgestellt. Hierzu
wurden die künftigen Grundrisse und Raumaufteilungen nachgestellt und mit Hilfe von
rund 35 Personen die Engpässe realitätsnah
nachgespielt. Dies ermöglichte eine bessere
Einschätzung der Personendichte, der Raumausnutzung und Kundenbehaglichkeit.
Zudem konnten Optimierungsmöglichkeiten direkt vor Ort entwickelt und umgesetzt werden. Die Effekte ließen sich mit
Hilfe von Videos und Fotos dokumentieren.
Die nachfolgende Analyse und die Zusammenfassung der Erkenntnisse ermöglichte
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
Simulationsmodell des Betriebsrestaurants.
es, die getroffenen Entscheidungen transparent und belastbar zu begründen.
Verringerung des Risikos
Durch die gewonnenen Erkenntnisse aus
der Personensimulation konnten begründete Entscheidungen für oder gegen eine
künftige Variante des Betriebsrestaurants
getroffen werden. Das Risiko von Fehlentscheidungen und entgangenen Optimierungsmöglichkeiten ist durch die Analyse
der Personensimulationen um einen entscheidenden Anteil reduziert worden.
Die effiziente Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche und die hohe Gästezufriedenheit während des Restaurantbetriebs ergeben einen Mehrwert für den
Kunden, der die einmaligen Investitionskosten der Personensimulation mehr als
nur deckt.
Minimaler Aufwand und Kosten
Für den Auftraggeber war der Aufwand
minimal, der mit dem Auftrag für die Ausführung der Personensimulation verbunden
war, und die Ergebnisse konnten immer
zeitnah präsentiert werden. Für den Kunden
ergaben sich folgende Meilensteine:
uftragserteilung
1. A
orkshop zur Grundlagenermittlung
2. W
u info: SimPlan
SimPlan ist ein branchenübergreifender Komplettanbieter rund um Simulation und seit über
20 Jahren Spezialist für Simulation im Bereich
Materialfluss und Logistik. Zudem ist SimPlan
neutraler Distributor für Simulationssoftware und
unter anderem deutscher Vertriebspartner des
Softwareherstellers The AnyLogic Company.
3. E rstellung und Bewertung der Simulationen
4. E rgebnispräsentation und Auswahl der
weiter zu verfolgenden Varianten
5. L ive-Test kritischer Situationen und finale Anpassung der Planung
6. E ntscheidung für die optimierte Variante
Fazit und Ausblick
Im Ergebnis gibt es nun eine optimierte Planungsvariante, die einen reibungslosen Personenfluss erlaubt und lange Wartezeiten
verhindert. Künftig mögliche Engpässe wurden frühzeitig erkannt und beseitigt, die Flächenausnutzung wurde erhöht und der Gästefluss im Betriebsrestaurant optimiert.
Das Modell kann auf der Webseite von
AnyLogic, runthemodel.com, abgerufen
werden: http://www.runthemodel.com/
models/1587/.(anm) 
ANSYS CONFERENCE & 32. CADFEM USERS’ MEETING 2014
Die Fachkonferenz zur Numerischen Simulation
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4. – 6. Juni 2014, NCC Ost, Nürnberg
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
3D-Erfassung mit Voxelgrafik
Keine kalten Füße
Keine Punktewolken
„Wie kann der Energieverbrauch der Heizung auf null gesenkt werden, ohne dass die Besucher kalte Füße bekommen?“ Um diese Frage zu beantworten, musste eine thermische Simulation im 3D-Computermodell durchgeführt
werden. Zum Einsatz kam dafür der mobile Erfassungsroboter IPO.Eye, der schnelle Ergebnisse liefert.
W
ie von Geisterhand gesteuert bewegt
sich das metallisch glänzende Roboterfahrzeug zielsicher durch die mittelalterlichen Gänge der St.-Dionys-Stadtkirche in
Esslingen bei Stuttgart. Statt Orgelmusik
und Chorälen hört man das leise Surren von
Fahr- und Stellmotoren. Wie Augen bewegen sich die 3D-Erfassungssensoren am
Turm auf und ab und schwenken von der
Software gesteuert nach oben und unten.
Jeder Winkel und jede Nische der Stadtkirche St. Dionys in Esslingen wird erfasst.
Hintergrund dieses Spektakels ist die Anfrage an das Landesnetzwerk Mechatronik in
Baden- Württemberg: „Wie kann der Energieverbrauch der Heizung auf null gesenkt
werden, ohne dass die Besucher kalte Füße
bekommen?“ Um diese Frage zu beantworten muss eine thermische Simulation im
3D-Computermodell durchgeführt werden.
Wie funktioniert IPO.Eye?
Der mobile Roboter erfasst mit einer Geschwindigkeit von
bis zu 12 Metern pro Minute einen Bereich mit einem
Querschnitt von bis zu acht mal acht Metern bei der
Durchfahrt.
u info: Daten & Fakten
n
G röße: 450 x 88 x 2.100 mm (L x B x H)
n
G ewicht einsatzfertig mit Akku: rund 30 kg
Werner Dürr, Geschäftsleitung bei IPO.Plan und
erfahrener Ingenieur hatte die Idee zu IPO.Eye.
n
E rfassungsgeschwindigkeit: bis zu 12 m/min
n
R eichweite: 4 bis 6 Meter Erfassungstiefe
n
R üstzeit: 5 Minuten inklusive Aufbauzeit
n
D atenausgabeformat: jt, obj, stl, 3D-PDF
Werner Dürr: In unserer täglichen Arbeit sehen
wir ständig, dass Planungsdaten in den Systemen
nur zu 80 Prozent mit der Realität übereinstimmen.
Optimierung kann aber nur sinnvoll sein, wenn der
richtige Ausgangszustand vorhanden ist. In vielen
Gesprächen haben Produktionsplaner immer wieder
den Wunsch geäußert, dass es leichter sein müsste,
den aktuellen Stand aufzunehmen. Das war der
Start für IPO.Eye.
H
ersteller: IPO.Plan GmbH; www.ipoplan.de /
www.ipoeye.de
AUTOCAD Magazin: Was ist der Vorteil dieser
Lösung?
n
n
36
Den Kircheninnenraum selbst auszumessen und in CAD abzubilden, würde sehr
viel Zeit beanspruchen. Der mobile Roboter erfasst mit einer Geschwindigkeit von
bis zu 12 Metern pro Minute einen Bereich
mit einem Querschnitt von bis zu acht mal
acht Metern bei der Durchfahrt. Das
bedeutet eine theoretische 3D- Erfassungsleistung von bis zu 46.000 Kubikmetern Raumvolumen pro Stunde in hoher
Qualität. Die Steuerung des Fahrweges
erfolgt über ein Kamerasystem, das grafische Bildmuster erkennt und auf diese
zusteuert. Gleichzeitig ermöglicht dieses
System eine Korrektur von eventuellen
Erfassungsfehlern.
F unktionsweise: Erfassung durch Kombination
aus Tiefensensoren und Farbkameras
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
IPO.Eye arbeitet nicht mit Punktewolken, sondern mit einer sogenannten Voxelgraphik,
(Voxel = Volumetrisches Pixel), wie sie auch
in vielen Computerspielen verwendet wird.
Dies erlaubt eine sehr viel einfachere Rekonstruktion der erfassten Daten in echte CADFlächen- und Volumenmodelle. Zusätzlicher
Vorteil ist die viel kleinere Datenmenge der
rekonstruierten Elemente im Gegensatz zum
Laser. Bei einem herkömmlichen Laserscan
wird der Laser an einer Stelle fest installiert,
die er dann rundum erfasst. Danach wird der
Laser an anderer Stelle neu aufgebaut, und
die Erfassung startet erneut. Über Marker
werden die einzelnen Scans zueinander ausgerichtet. Um Verschattungen zu verhindern,
steigt die Zahl der notwendigen Scanpositionen bei großer Anlagendichte stark an. Die
erfassten Punktewolken werden danach
manuell oder teilautomatisiert zu 3D-CADObjekten aufgearbeitet. Der Laser bietet
jedoch noch dann einen Vorteil, wenn große
Distanzen in weitgehend leeren, hohen Hallen zu erfassen sind.
Armin Bernhard, Abteilungsleiter beim 200
Mitarbeiter starken Hemminger Ingenieurbüro, war in der Esslinger Kirche dabei: „IPO.
Eye macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Die leise Fortbewegungsart und das
dezente Design suchen ihresgleichen. Die
Funktionalität beeindruckt. Eine Kirche ist für
die Aufnahme und automatische Vermaschung ein sehr schwieriges Objekt. Der Einsatz solch moderner Instrumente an einem
solch historischen Ort ist immer etwas Besonderes. Die einfache Art der Bedienung und
der Aufnahme sowie die Funktionalität sind
beeindruckend. Die Kombination zwischen
Aufnahme und Auswertung macht IPO.Eye
Werner Dürr: IPO.Eye ist um den Faktor 12 schneller
als ein Laserscan und deutlich schneller als eine
Handvermessung. Kostenvorteile entstehen, weil eine
3D-Erfassung damit weniger aufwendig ist, schnell zu
Ergebnissen kommt und den laufenden Produktionsbetrieb nicht stört. Daten ohne IPO.Eye aktuell zu halten,
ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn Sie fertig
sind, können Sie vorn schon wieder anfangen. Die
Reaktion unserer Kunden hat gezeigt, dass mit IPO.Eye
Planung schneller, effizienter und genauer möglich ist.
Natürlich war die Auszeichnung zum „Besten Produkt
2013“ der LogiMAT eine Bestätigung, diesen Weg
weiterzuverfolgen.
SPEZIAL: FABRIKPLANUNG
Datenerfassung im Chor von St. Dionys in Esslingen.
zu einem kleinen Alleskönner.“ IPO.Eye ist ein
mobiler Erfassungsroboter, der während der
Fahrt 3D-Modelle lagerichtig generiert.
Anstelle von Punktwolken wird die aktuelle
Rekonstruktion angezeigt. Es werden direkt
3D-Geometrien erzeugt, die beispielsweise
im JT-Format in ein CAD-System importiert
werden und direkt zur weiteren Nutzung
bereitstehen.
Mit normalem Laserscan ist dieses Ergebnis nur nach Tagen oder Wochen zu erreichen.
Hier liegt der große Vorteil des Erfassungsroboters. Dadurch, dass lagerichtige 3D-Daten
erzeugt werden, entfällt eine lange Nacharbeitszeit. Laut Herstellerangaben kann hierbei mindestens 80 Prozent der üblicherweise
notwendigen Zeit eingespart werden. IPO.
Eye arbeitet schneller und kostengünstiger.
Mit wenig Aufwand ist ein direkt nutzbares
Ergebnis zu erreichen. Drei Stunden dauerte
die Aufnahme der Esslinger Kirche inklusive
Auf- und Abbau.
Einsatzszenarien
Die Esslinger Kirche war auch für IPO.Eye ein
Novum. Normalerweise erfasst er Produktionslinien und deren Umgebung. Welches
Regal und welche Maschinen stehen an welcher Stelle? Wo sind Pfeiler? Diese Informationen sind wichtig, um beispielsweise neue
Varianten auf bestehenden Linien einzuplanen oder um die Produktion zu optimieren.
Wenn Material für zusätzliche Varianten
positioniert werden soll, dann muss klar sein,
ob auch genügend Platz am vorgesehenen
Ort vorhanden ist. Eine manuelle 3D-Aufnahme dauert lange und kann oft nur in
produktionsfreien Zeiten durchgeführt werden. Maschinen und Regale können zwar
von Hand ausgemessen werden, aber diese
Daten danach in ein CAD-System zu übertragen, dauert Tage und Wochen. Ein weiterer Vorteil von IPO.Eye ist die Erkennung von
Chorgestühl. Drei Stunden dauerte die Aufnahme der Esslinger Kirche inklusive Auf- und Abbau.
Barcodes auf Regalen und Ladungsträgern.
So kann direkt eine Auflistung von Behälter­
informationen mit ausgegeben werden. Das
sind nützliche Zusatzinformationen für den
Planer. Er muss nicht weitere Listen durcharbeiten, um an die zusammenhängenden
Informationen zu kommen.
Vor Ort in der Produktionsumgebung
Derzeit wird IPO.Eye bereits bei Automobilherstellern und in der Industrie an Fertigungslinien eingesetzt. Primär geht es um
den Vergleich zwischen dem Plan- und IstZustand der Fertigungslinie. Das System
schließt die Lücke zwischen Planungs- und
Bestandsdaten und schafft so eine verlässliche Grundlage für alle layoutrelevanten
Planungsprozesse. Produzierende UnterEinsatz des IPO.Eye in der Fabrikplanung. Primär geht es
nehmen haben erkannt, dass man hier
um den Vergleich zwischen dem Plan- und Ist-Zustand
durch IPO.Eye mit wenig Aufwand zu
der Fertigungslinie.
schnellen und trotzdem sicheren und
genauen Ergebnissen kommen kann. Die auf bestehender Linie schnell reagieren.
Planungszeit wird verkürzt, und die so Planungsszenarien lassen sich leicht durchgewonnene Zeit kann dann für zusätzliche spielen, weil die 3D-Daten von IPO.Eye beiOptimierungen und/oder eine höhere Pla- spielsweise direkt im 4D-Visualisierungsnungstiefe verwendet werden. Der Reife- und Planungswerkzeug IPO.Log bearbeitet
grad steigt, das Ramp-up wird verkürzt. Der werden können, ohne dass der Anwender
Faktor Time to Market ist in heutiger Zeit CAD-Kenntnisse besitzen muss. (anm) 
entscheidend.
Deswegen sind
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ARCHITEKTUR & BAUWESEN
Huw Roberts, Bentley Systems, über CAD für kleine Unternehmen
Nicht nur für Eliten
Wer den Events von Bentley beigewohnt hat, konnte den Eindruck gewinnen, dass die
von dem Unternehmen entwickelte Software speziell für eine Elite gedacht ist: es wurden
beeindruckende, millionenschwere Projekte vorgestellt. Aber es sei ein Fehler zu denken,
dass kleinere Unternehmen nicht mit der Software arbeiten könnten, argumentiert
Huw Roberts, Vizepräsident für den Bereich Core Marketing bei Bentley Systems.
W
ir haben uns lange Zeit auf die großen, CAD-Programme nutzenden
Unternehmen in der Bau- und Prozessindustrie konzentriert, wobei unser Ziel
hauptsächlich darin lag, unsere Software
Schritt für Schritt auszubauen und immer
mehr zusätzliche Funktionalitäten für die
Endnutzer hinzuzufügen. Das hat zu Komplettpaketen für große, beeindruckende
Projekte geführt, die zeigen, was mit unserer Software möglich ist. Die Vollständigkeit
unseres Angebots vermittelt, dass unsere
Software auch für kleinere Unternehmen
mit nur ein oder zwei Designern geeignet
ist. Die Mitarbeiter von großen Unterneh-
le, die kleinere Architektur- oder Ingenieurbüros überwinden mussten: Die
Anschaffung der Software ging einher mit
größeren Investitionen und einer Bindung
an das Produkt, die nicht jeder eingehen
wollte. Roberts ist sich dessen bewusst
und begrüßt daher das neue Angebot von
Bentley in Form der Option „Select Open
Access“ über Software as a Services (SaaS).
Roberts: „Jeder, der sich bei Select Open
Access anmeldet, kann jede Anwendung
jederzeit in dem Moment nutzen, in dem
er sie braucht, und er erhält nur für die
Zeit eine Rechnung, in der er die Anwendung tatsächlich genutzt hat. Dieses
Huw Roberts, Vizepräsident für den Bereich Core Marketing bei Bentley Systems:
„Solange die Software nicht gebraucht wird, da
das Projekt abgeschlossen ist, zahlt der Nutzer nicht.
So ist der Zugang zu unserem gesamten Softwareangebot erschwinglich, was besonders für kleine
Unternehmen attraktiv ist. “
men, die mit Software von Bentley arbeiten,
gründen zudem häufig selbst ein Unternehmen, wie eine Beratungs- oder Ingenieursfirma. Dann bleiben sie häufig bei der Software, die sie kennen. Es gibt auch immer
noch Studienabgänger, die gleich nach der
Universität ihre eigene Firma gründen und
die die Software weiterverwenden möchten, mit der sie an der Uni gearbeitet haben
oder die sie bei ihren Praktika kennengelernt haben“, erklärt Huw Roberts.
Investition
Für Bentley lohnt es sich aus zwei Gründen, auch Nutzer in KMUs zu berücksichtigen: die Software ist für kleine Unternehmen geeignet und die Nutzung von Software von Bentley entsteht auf natürliche
Weise. Bis vor kurzem gab es eine Schwel-
38
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Modell eignet sich besonders für kleine
Firmen, die zum Beispiel ein- oder zweimal im Jahr eine Studie durchführen und
die dazugehörige Software während des
Rests des Jahres nicht benötigen. Um es
auf den Punkt zu bringen: Solange die
Software nicht gebraucht wird, da das
Projekt abgeschlossen ist, zahlt der Nutzer
nicht. So ist der Zugang zu unserem
gesamten Softwareangebot erschwinglich, was besonders für kleine Unternehmen attraktiv ist. “
Optimale Nutzung
Neben Select Open Access kann auch
ManageServices mit ProjectWise und
AssetWise verwendet werden. ManageServices für Bentley Systems dient dazu, den
Anwendern zu helfen, die Software, die sie
kaufen, optimal zu nutzen. So stellt der
Softwareentwickler sicher, dass der Endnutzer mit ManageServices immer mit der
neuesten Version der Software arbeitet.
Darüber hinaus prüft das System, ob der
Anwender die Software korrekt installiert
und konfiguriert hat und ob er die Nutzungsanforderungen erfüllt. Außerdem
sorgt das Sicherheitspersonal von Bentley
Systems dafür, dass die Nutzerdaten gut
geschützt sind, während die Anwendungsspezialisten eine optimale Softwareleistung sicherstellen.
Huw Roberts erklärt: „Hinter ManageServices steckt eine einfache Idee: Lassen Sie
Ihre Software von Bentley Systems verwalten, denn wenn es ein Unternehmen gibt,
dass dazu geeignet ist und die entsprechende Erfahrung hat, dann ist es Bentley.
Außerdem sparen Sie damit viel Verwaltungsarbeit und Umsetzungsstress. Ich
möchte noch einmal darauf hinweisen, dass
Bentley mit diesem Service nicht nur an die
großen Konzerne denkt: Es stehen zwei
Versionen von ManageServices zur Verfügung. Eine Version für ein Projekt von bis
zu 25 Anwendern und eine Version für Tausende von Teilnehmern.“
Azure
Sowohl mit Select Open Access als auch mit
ManageServices können auch die Chancen,
die die Cloud heutzutage bietet, genutzt
werden. Zusätzlich verlasse man sich auf
die Technologie, die Microsoft in Form von
Microsoft Azure offeriert: Alle Entwicklungen sind auf dieser Plattform standardisiert.
Eine Erweiterung von Cloud-basierten Services von Bentley darf also in der Zukunft
erwartet werden, obwohl das Unternehmen ausdrücklich darauf hingewiesen hat,
dass „Cloud-Technologien nicht per se
berücksichtigt werden, dass aber sehr wohl
die Möglichkeiten der Cloud-Nutzung
erweitert werden sollen.“ (anm) 
CLOUD:FACTS
Das Symposium für sicheres und mobiles Arbeiten
Besuchen Sie CLOUD:FACTS und profitieren Sie von
Vorträgen, Workshops und einer Ausstellung rund
um sicheres und mobiles Arbeiten in der Cloud.
Am 05. Juni 2014 in München
Informationen finden Sie unter
www.digitalbusiness-cloud.de/cloudfacts
ARCHITEKTUR & BAUWESEN
BIM für die Dachkonstruktion
Ein neuer Hauptbahnhof
bedacht werden. Zudem arbeiten auf der
Baustelle zahlreiche andere Projektteilnehmer
gleichzeitig an verschiedenen Elementen des
entstehenden Gebäudes. Daher fügten die
Ingenieure auch Bahnsteige, Gleise und
Betonfundamente in das Modell ein, um mögliche Konflikte bereits in der Planungsphase
zu erkennen und zu lösen.
Die Dachkonstruktion aus rautenförmigen Elementen
steht kurz vor der Fertigstellung.Quelle: ÖBB/Roman Bönsch
Intelligente Verknüpfung
Wien bekommt einen neuen Hauptbahnhof. Der Bahnhof
auf dem Gelände des ehemaligen Südbahnhofs ist Teil
eines Großprojekts, bei dem die gesamte Umgebung neu
gestaltet wird. Auf dem Gelände ehemaliger Gleisanlagen
entstehen zwei neue Stadtteile. Von Harald Müller
D
er österreichische Stahlbauer Unger Steel
Group ist verantwortlich für das Dach des
neuen Wiener Hauptbahnhofs, einer
anspruchsvollen Konstruktion, die in den
nächsten Wochen fertiggestellt werden wird.
Das teilweise transparente Dach besteht aus
14 Rautenfachwerken, die jeweils 76 Meter
messen und in 15 Metern Höhe über dem
Bahnsteig schweben. Diese Rauten bilden
eine einzigartige Dachstruktur, in der kein
Element dem anderen gleicht und keine zwei
Bauteile rechtwinklig aufeinander stehen. Um
diese komplexen und schwierig zu montierenden Strukturen zu bewältigen, entschieden sie sich für den Einsatz der BuildingInformation-Modeling (BIM)-Software Tekla
Structures sowie für die Arbeit mit den robotischen Messgeräten von Trimble. Dabei wurde von Beginn an konsequent nach der BIMMethode gearbeitet. Die Ingenieure von
Unger importierten das Modell des Architekten im Format 3D-DWG in die BIM-Software,
um die Rauten zu entwickeln und detailliert
auszuarbeiten. Sie erstellten konstruktionstaugliche Stahlstrukturen, ein detailliertes
Modell von Haupt- und Nebenstrukturen
(zum Beispiel Kabelkanäle) sowie Daten und
Zeichnungen für Produktion und Montage.
Bis zu zehn Konstrukteure arbeiteten im Multiuser-Modus an dem intelligenten Gebäudemodell. Bei der Planung müssen stets auch
die anderen Bauprojekte im Stadtviertel
Der neue Wiener Hauptbahnhof ist Teil eines Großprojektes, bei dem der gesamte Stadtteil
neu strukturiert wird (Simulation). Quelle: ÖBB/Stadt Wien
40
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Das BIM-Modell enthält aber nicht nur detaillierte 3D-Konstruktionspläne für die 40.000
Quadratmeter große Dachfläche aus 5.000
Tonnen Stahl. Es wurde auch für die Koordination und Bauablaufplanung eingesetzt. Bereits
bei der Ausschreibung nutzte Unger Steel das
Modell für zuverlässige Schätzungen für die
Angebotserstellung. Danach wurden sämtliche
Transportlisten und Messungen direkt im
Modell generiert. Die Software diente also
auch als Kontrollwerkzeug für Produktion und
Montage. Aufgrund der intelligenten Verknüpfung der einzelnen Bauteile im Modell werden
die Auswirkungen jeder Änderung auf die
anderen Bauteile unmittelbar erkannt.
Für die Fertigung der einzelnen Bauteile
übertrug das Konstruktionsbüro die erforderlichen Daten direkt ins DSTV-Format
und übermittelte sie über eine Schnittstelle an die Fertigungsmaschinen in der Werkstatt. Dieses Verfahren bietet Vorteile: Zum
einen kann die Produktion unmittelbar
nach Abschluss der Planungsphase beginnen, zum anderen werden durch die automatische Übertragung der fertigungsrelevanten Informationen an die Produktion
Fehler vermieden.
Auch die Montageplanung erfolgte auf
Basis des BIM-Modells, da das Projekt
höchste Präzision und exaktes Timing erfordert. Aufgrund der sehr beengten Platzver-
Mithilfe der Messgeräte von Trimble werden die Dachelemente per Kran exakt platziert. Quelle: Tekla
ARCHITEKTUR & BAUWESEN
hältnisse auf der Baustelle ist es unabdingbar, dass sich sämtliche Bauteile stets am
richtigen Ort befinden. Dabei können nicht
einfach alle Bauelemente vor Ort gelagert
werden – die komplexen Rauten müssen
just in time angeliefert und sofort an Ort
und Stelle verschraubt werden. Während
das Baustellenteam bereits die ersten Rauten am Hauptbahnhof Wien montierte, lief
die Produktion der restlichen Bauteile auf
Hochtouren. Der gesamte Produktionsprozess einer Raute dauerte bis zur Montage
durchschnittlich 3,5 Monate. Zur Montage
der Rauten verwendet das Konstruktionsteam von Unger erstmals die Trimble
Totalstation in Verbindung mit Tekla Structures. Die Komponenten des Daches werden montiert, während sie an einem Kran
hängen. Das Team benötigt daher exakte
Platzierungsinformationen zur korrekten
Einpassung der Komponenten in 15 Metern
Höhe über den Bahnsteigen.
Die Platzierung der Bauteile des Dachs
erfolgt in mehreren Schritten: Nach dem
Schweißen vermisst das Team bei der Vormontage zunächst die Rauten mit der Totalstation. Die so ermittelten Daten werden in
das BIM-Modell importiert, das Team kann
Anpassungen vornehmen und die veränderten Daten zur Platzierung der Rauten wieder
zurück in die Totalstation exportieren. Diese
Messungen werden kontinuierlich durchgeführt, um Fertigungstoleranzen oder durch
den Transport verursachte Deformationen zu
ermitteln.
Zur Platzierung der Rauten vermisst Unger
Steel außerdem die bereits errichteten Gebäudeteile an den Verbindungsstellen und überträgt die Messergebnisse in das BIM-Modell.
Anschließend werden die Verbindungsteile
für die Dachelemente geplant und gefertigt.
Auf der Baustelle selbst werden mit der Totalstation die Gebäudeachsen markiert, um die
Elemente bei der Anlieferung mit dem Kran
zielsicher platzieren und zusammensetzen zu
können. Die automatische Datenübertragung
zwischen BIM-Modell und Messgerät bedeutet, dass keine externen Vermesser mit der
Überwachung der Konstruktion beauftragt
werden mussten. Zusätzlich verhindert der
Import der Daten die zeitaufwändige manuelle Übertragung. „Die Fertigung und Montage der einzelnen Rauten wird in den nächsten
Wochen planmäßig abgeschlossen werden.
How we build reality
Das BIM-Modell erleichtert aber nicht nur die
Konstruktion und Montage der Dachelemente, sondern ist auch Grundlage für die Kommunikation zwischen allen am Bau Beteiligten.
Um das Modell jedem zugänglich zu machen,
verwendet Unger Steel das kostenlose BIMKollaborationstool Tekla BIMsight.
Zugriff auf das aktuelle Modell
Mit Tekla BIMsight können alle Teammitglieder
auf das Gebäudemodell zugreifen, einzelne
Teilmodelle auf Kollisionen prüfen sowie
Anmerkungen und offene Fragen direkt bei
den betroffenen Bauteilen im Modell vermerken. Auf diese Weise organisierte Unger Steel
die Zusammenarbeit mit den Architekten und
Tragwerksplanern. Zudem konnten die Fertigungs- und Montageteams auf der Baustelle
immer auf das aktuellste Modell zugreifen und
beispielsweise mit mobilen Endgeräten einzelne Bauteile im Modell und in Realität miteinander vergleichen. Die konsequente
Umsetzung der BIM-Methode und das mustergültige Informationsmanagement beim
Bau des Wiener Hauptbahnhofs tragen
wesentlich dazu bei, dass Zeit- und Kostenpläne eingehalten werden. (anm) 
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ARCHITEKTUR & BAUWESEN
Planung eines Forschungsgebäudes
Neubau für Kometenjäger
Ab Mai wird Rosetta, die erste Kometensonde der Weltraumforschung, ihre Beobachtungen 800 Millionen Kilometer durchs All
zur Erde senden. Für die Auswertung der
Daten hat das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im Januar ein neues
Forschungsgebäude bezogen. Nur dank
bestmöglicher Schwingungsentkopplung
kann der Hightech-Bau hochempfindliche
Labore zur Entwicklung und Fertigung optischer Systeme und stark rüttelnde Vibrationsteststände, in denen Einsatzbedingungen von Weltraumausrüstung simuliert
werden, beherbergen. Von Christian Fehringer
D
as Besondere am Forschungsgebäude des
Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung: Der Einzugstermin stand schon bei
Planungsbeginn vor vier Jahren unaufschiebbar fest. Denn dieses Forschungsobjekt nimmt
– seit zehn Jahren unterwegs im All – keine
Rücksicht auf Termine auf der Erde.
Nur drei mal fünf Kilometer misst der Kern
des Kometen Tschurjumow-Gerasimenko. Dennoch interessieren sich die Weltraumforscher
der ESA brennend für ihn. Denn seine Beschaffenheit soll Rückschlüsse auf die Entstehung
und Entwicklung unseres Sonnensystems
ermöglichen. Darum ist seit März 2004 die Sonde Rosetta – vom Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) auch Kometenjäger
genannt – auf dem Weg zu ihm und wird im
Mai in die Umlaufbahn des Kometen einschwenken. Zum Ende des Jahres ist erstmals
die Landung auf der Oberfläche geplant. Die
Vorbereitungen dazu laufen im All und auf der
Erde. Nahezu zeitgleich mit dem Erwachen der
Sonde aus ihrem energiesparenden Tiefschlaf
im Januar sind die Forscher des Max-PlanckInstituts für Sonnensystemforschung (MPS) in
einen Forschungsneubau auf dem Campus
Nord der Georg-August-Universität Göttingen
umgezogen.
Alle Gewerke im Boot
„Der 29. Januar 2014 stand als Einzugstermin
von Beginn des Projektes im Juni 2010 unumstößlich fest“, erinnert sich Ralf Walter, Projekt-
42
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Das barrierefreie Gebäude beherbergt
auf einer Fläche von
rund 20.000 Quadratmetern neben Forschungslaboren und
Büroarbeitsplätzen
eine Bibliothek, Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche, eine Cafeteria,
ein erweiterbares Foyer für Veranstaltungen, eine Kindertagesstätte, einen
Dachgarten sowie
Gästezimmer für Besucher des Instituts.
manager beim verantwortlichen Generalplaner
Carpus+Partner. Auch bei jahrelanger Erfahrung mit solchen Großprojekten ist so eine
Deadline schon eine Herausforderung:„Es galt,
alle Beteiligten – Planer, Architekten und alle
Gewerke – mit ins Boot zu holen und auf den
Termin einzuschwören. Wir haben hier unten
gemeinsam alle Hebel in Bewegung gesetzt.
Denn die Flugbahn eines Kometen beeinflussen, das können wir noch nicht“, so Walter.
Ungewöhnlich: Auf das Vereinbaren von
Vertragsstrafen bei Verzögerung, ansonsten
durchaus üblich bei Projekten mit kritischen
Zeitplänen, verzichteten der Bauherr, die MaxPlanck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft, und der Generalplaner. Stattdessen zog
man an einem Strang und arbeitete auf Augenhöhe. „Eine große Herausforderung war der
lange Winter im Frühjahr 2013. Wir waren
gezwungen, die Baustelle des Rohbaus vier
Wochen ruhen zu lassen“, erinnert sich HeinzPeter Frantzen mit gemischten Gefühlen; er war
bei Carpus+Partner zuständig für die Bauausführung vor Ort.„Die Verzögerung ließ sich nur
durch einen Mehrschichtbetrieb mit einem
extrem gestrafften Zeitplan in den folgenden
Wochen wieder aufholen.“
Dass sich der Aufwand gelohnt hat, wird
beim Blick hinter die glänzende Fassade des
Neubaus offensichtlich. Das barrierefreie
Gebäude beherbergt auf einer Fläche von rund
20.000 Quadratmetern neben Forschungslabo-
ARCHITEKTUR & BAUWESEN
ren und Büroarbeitsplätzen eine Bibliothek,
Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche,
eine Cafeteria, ein erweiterbares Foyer für Veranstaltungen, eine Kindertagesstätte, einen
Dachgarten sowie Gästezimmer für Besucher
des Instituts.
Schwingungsentkoppelte Labore
Entscheidend für die Auswertung der RosettaSignale sowie für die Entwicklung, Fertigung
und Erprobung der optischen Geräte und Baugruppen des Instituts sind vor allem ein nachhaltiger Schwingungsschutz und Reinraumbedingungen in den jeweiligen Forschungsbereichen des Gebäudes. Vibrationen oder
Partikelverunreinigungen würden die hochsensiblen Messinstrumente stören und die Daten
der Kometensonde verfälschen.
Die Anforderungen an die Schwingungsarmut liegen dabei deutlich höher als bei herkömmlichen Projekten. Bei den Berechnungen
und Simulationen in der Entwurfsplanung zeigte sich, dass diese nur mit umfangreichen, kombinierten Maßnahmen zu realisieren war. Es galt
– neben der Abschirmung vor externen Störquellen wie Straßenverkehr oder Windrädern
– vor allem interne Bereiche, die Schwingungen
emittieren, konstruktiv von schwingungsempfindlichen zu trennen. Um Übertragungen zu
vermeiden, sind etwa Versuchsstände, der hauseigene Werkstattbereich und die Anlagen der
Technischen Gebäudeausrüstung schwimmend
auf Bodenplatten mit Sylomerunterlagen gelagert und durch Dehnfugen von den Laborbereichen, in denen sich die optischen Geräte und
Baugruppen befinden, entkoppelt. Diese wiederum verfügen über selbsttragende Bodenplatten auf Fundamenten aus verdichteten
Kiesschotterpackungen sowie teilweise über
Einzel- und Streifenfundamente mit Sylomerunterlagen. Der sehr starke Schwingungen
erzeugende Vibrationsteststand, auf dem Belastungen für Sensoren und optische Geräte, zum
Beispiel beim Raketenstart, simuliert werden, ist
zusätzlich durch Federdämpfungselemente
entkoppelt. So bleiben die übrigen Labore vor
seinem Einfluss geschützt.
Der größte Teil der insgesamt 2.500 Quadratmeter Reinraumlabore ist für physikalische,
chemische und elektrotechnische Versuche
vorgesehen. Ein Glanzlicht für die Sonnensystemforscher ist der so genannte Hallenbereich
mit Raumhöhen bis zu neun Metern. Zwei der
insgesamt vier Hallen mit jeweils 180 bis 240
Quadratmetern sind als Reinräume der ISOKlassen 6 und 8 ausgeführt. Albert Borucki,
Architekt bei Carpus+Partner: „Weil hier zum
Beispiel bis zu sieben Meter hohe Bauteile für
Observatorien montiert werden, die dann zur
Sonnenbeobachtung an Heliumballonen in die
Stratosphäre aufsteigen, mussten die Hallen mit
entsprechend großen Rolltoren verbunden werden. Eine durchgängige Krananlage für den
Transport ist auch keine Selbstverständlichkeit
in einem Reinraum.“ Die dritte, die so genannte
Ballonhalle, ist hingegen kein Reinraum, sondern ein kontrollierter Bereich mit Partikelmonitoring. Von hier aus können Komponenten
auch für Tests unter Witterungsbedingungen
ins Freie gefahren werden. Die vierte Halle dient
als Lagerraum.
Die Reinraumhallen grenzen so an die übrigen Reinräume und den zentralen Reinraumflur
(ISO-Klasse 8), dass man sich in dem gesamten
Reinraumbereich bewegen kann, ohne ihn zu
verlassen. Der Zutritt erfolgt durch eine zentrale Personenschleuse. Um bei der Nutzung flexibel zu bleiben, ist die Raumgeometrie im Laborbereich variabel, das heißt, die Wände können
– auch ohne Veränderung der Deckenhöhe –
verstellt werden. Eine besondere Rolle spielen
die Bereiche, in denen Komponenten zum
Nachweis von außerirdischem Leben hergestellt
werden. Jegliche Verunreinigung mit zum Beispiel Kohlenwasserstoffen oder bioformen
Molekülen muss hier vermieden werden, damit
die Forschungsergebnisse brauchbar sind. Entsprechend sind diese Räume nach GMP-Standard bis zur höchsten Klasse A ausgeführt.
Offene Kommunikationsarchitektur
An der den Laboren gegenüberliegenden Seite
erhebt sich über dem Sockelbau der von außen
auffälligste Gebäudeteil. Der dreigeschossige
Büroriegel mit Glasfassade ragt an der Südseite
weit über das Gebäude hinaus und scheint
gleichsam darüber zu schweben. Während im
unteren Baukörper die wissenschaftlichen Forschungs- und die Allgemeinflächen, die Cafeteria, verschiedene Seminar- und Konferenzräume, das Foyer mit einer Ausstellung oder die
Bibliothek liegen, befinden sich in dem Glasquader Büroflächen für Forschung und Verwaltung.
Hier zeigen sich die vielfältigen Anforderungen über die technische Ausstattung hinaus, die
die Forscher an ihr neues Gebäude hatten: Die
Arbeitsbereiche sind durch offene, die Kommunikation fördernde Strukturen geprägt. Kurze
Wege und Begegnungsmöglichkeiten sollen
interdisziplinären Austausch und Vernetzung
fördern. Dank einer Kindertagesstätte, Wohnungen für Gastforscher sowie der 2.000 Quadratmeter großen Dachgartenanlage entspricht das
Gebäude auch den Ansprüchen in der heutigen
Wissensgesellschaft. So haben die Max-PlanckWissenschaftler einen Neubau mit einem architektonischen Konzept erhalten, das optimale
Arbeitsumgebungen schafft. (anm) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
43
HARDWARE
Datenerfassung im Bestand
Scannen statt messen
Sanierungs- und Revitalisierungsmaßnahmen sind meist
mit einem sehr hohen Planungsaufwand verbunden.
Innovative 3D-Laserscanner vereinfachen die Arbeit von
Architekten und Fachplanern bei der vorbereitenden
Bestandsdatenerfassung. Von Thomas Weinert
M
it der Zunahme des Bauvolumens im
Bestand gewinnt die planungsvorbereitende Gebäudedokumentation an
Gewicht. Denn oft fehlen verlässliche und
aktuelle Bestandspläne als Grundlage für
Sanierungs- beziehungsweise Revitalisierungsmaßnahmen. Für Architekten und
Ingenieure fällt in der Regel viel Basisarbeit
an, bevor sie mit der eigentlichen Planung
beginnen können. Deshalb sind innovative
Verfahren gefragt, um möglichst schnell
detaillierte und umfangreiche Bestandsdaten zu generieren und die Kosten im Rahmen zu halten.
Gleichzeitig gewinnt die Bestandsdatenerfassung in 3D an Bedeutung, denn
gegenüber der klassischen 2D-Dokumentation stehen mit ihr vielfältige und neue
Möglichkeiten offen: Die Spanne reicht von
einfachen Längen-, Flächen und Volumenberechnungen bis hin zur dreidimensionalen Navigation im virtuellen Gebäude.
Aktuelle 3D-Laserscanner, die viel leichter
und kleiner sind als ihre Vorgänger, erschlie-
In einem Scan erfassen innovative 3D-Laserscanner 360
Grad in wenigen Minuten – detailliert und vollständig. Ein
Farbscan dauert nur wenig länger. Bild: Faro
44
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
ßen gerade auch Architekten und Fachplanern neue Anwendungen. Die handlichen
Geräte liefern die Daten für räumliche
Gebäudemodelle schnell und einfach,
indem sie in einem Arbeitsgang sämtliche
sichtbaren Strukturen der Bausubstanz
dreidimensional und präzise erfassen. Für
Fachplaner, beispielsweise TGA-Ingenieure,
eignen sich die einmal gewonnenen Daten
zur Planung ihrer Gewerke. Die Gefahr von
Planungsfehlern aufgrund ungenauer oder
unterschiedlicher Bestandsdaten ist damit
ausgeschlossen.
Schnelle Datenerfassung
Während des Scans tastet der Laserstrahl
Gebäude und Einbauten im Radius des definierten Messbereichs ab und erzeugt so bis
zu einer Million 3D-Messpunkte pro Sekunde. Unmittelbar im Anschluss liefert die
Software des Laserscanners ein ganzheitliches und räumliches Abbild des Objekts als
Punktewolke. Das Ergebnis ist maßgenau
und geometrisch exakt.
„Neben ihrer hohen Effizienz machen
Laserscanner Mehrfachmessungen am
Objekt überflüssig“, erläutert Architekt
Johannes Rechenbach, der seit Jahren
Laserscans für eigene Projekte nutzt und
mit seinem Büro laserscanning-architecture
auch Dienstleistungsaufträge abwickelt.
Rechenbach setzt diese Technik überwiegend zur Bestandsdokumentation ein.
Daneben schätzt er die einfache Handhabung seines 3D-Laserscanners von FARO:
Das kompakte und wenige Kilogramm
leichte Gerät lässt sich auf jede Baustelle
mitnehmen. Vor Ort wird es auf einem Fotostativ montiert und ist anschließend sofort
einsatzbereit. Auch bei komplexen Objekten genügt eine Person, um die 3D-Daten
aufzuzeichnen. Die Bedienung ist über den
integrierten Touchscreen sehr anwenderfreundlich, und eine Fernbedienung per
WLAN erlaubt den Einsatz des Laserscan-
ners selbst an schwer zugänglichen Stellen.
Der Focus3D X 130 bietet beispielsweise
einen Scanradius von 130 Metern – und ist
damit optimal geeignet für Anwendungen
in Architektur, BIM, Bauingenieurwesen
oder im Facility Management.
Neben der Genauigkeit ist die Zeitersparnis ein entscheidender Vorteil des
Laserscannings gegenüber klassischen
Hand- oder Tachymeteraufmaßen. Nur
ungefähr eine Stunde brauchte Architekt
Johannes Rechenbach beispielsweise, um
mit Hilfe seines 3D-Laserscanners den leeren Innenraum einer 1.500 Quadratmeter
großen Industriehalle vollständig aufzumessen. In dieser Zeit nahm er neun Einzelscans auf. Bei diesem Projekt wurden im
Rahmen nötiger Sanierungsarbeiten präzise Bestandsunterlagen der Halle benötigt.
Gleichzeitig waren mehrere Umnutzungsvarianten angedacht. Als Entscheidungshilfe für den Bauherrn lieferte der Scan alle
nötigen Daten für eine 360-Grad-Panorama-Ansicht direkt mit.
Im Anschluss an den Scan konnte die
Punktewolke einfach in die ArchitekturSoftware importiert und innerhalb der
gewohnten CAD-Umgebung visualisiert
werden. Denn gängige Softwarelösungen, etwa AutoCAD Architecture, Autodesk Revit Architecture, 3D-Studio Max
Design oder Bentley´s Microstation erlauben einen direkten Import der Scandaten.
Die Erfahrung von Johannes Rechenbach
zeigt je nach Projekt ein Kosten-Einsparpotenzial von bis zu 65 Prozent gegenüber herkömmlichen Vermessungsmethoden. Zudem sind moderne Laserscanner wie etwa der Focus3D X 130 durchaus
erschwinglich – die Anschaffungskosten
werden schnell durch die Zeit- und Kosteneinsparung in der Projektphase aufgefangen.
Einfache CAD-Integration
Laserscanner-Aufmaße bieten sich besonders bei großen und komplexen Objekten
an. Auch unregelmäßige Grundrisse, wie
etwa bei historischen Gebäuden, stellen für
Laserscanner kein Problem dar. Die modernen Geräte generieren stets ein verformungsgerechtes Aufmaß. Müssen mit vertretbarem Aufwand zusätzliche gesicherte
Informationen über Flächen und die räumliche Situation gewonnen werden, lohnt
HARDWARE
sich Laserscanning noch mehr. Zudem
bieten Geräte wie der Focus3D X 130 mit
einem „augensicheren“ Laser der Klasse 1
ein Höchstmaß an Sicherheit und erlauben
es, Scans auch mit Publikumsverkehr vorzunehmen. Der Laserscanner wurde beispielsweise bei der denkmalgeschützten
Steinlein-Halle in Berlin eingesetzt. Sie soll
saniert und revitalisiert werden. Weil die
künftige Nutzung der Halle offen ist und
noch ein Mieter gefunden werden muss,
benötigte der Projektentwickler zusätzlich
zum Aufmaß eine Visualisierung des
Gebäudes. Damit können potenzielle Mieter verschiedene Nutzungsvarianten durchspielen.
Angesichts der Größe der Steinlein-Halle waren für das Aufmaß mehrere Einzelscans nötig. Sieben farbige Einzelscans
genügten für das vollständige Aufmaß des
Innenraums. Sie konnten in nur drei Stunden aufgenommen werden. Integrierte
Sensoren wie beim Faro-Laser-Scanner
Focus3D X 130 weisen den Daten bereits
beim Scanvorgang eine Ausrichtung zu.
Dafür sorgt der elektronische Kompass im
Gerät. Zudem kann über den integrierten
GPS-Empfänger die Zuordnung und Ausrichtung der Scans in der Nachbearbeitung
nahezu automatisch erfolgen. Ein Höhensensor vereinfacht beim Vermessen mehrerer Etagen die Verortung der Einzelscans
im gesamten Modell. Zusätzlich unterstützt
eine in die Scan-Verarbeitungssoftware von
Faro integrierte automatische Korrespondenzsuche die Referenzierung – sie sucht
natürliche Passmarken in den Einzelscans.
Darüber hinaus können vor dem Scannen
gesetzte künstliche Passmarken wie Kugeln
und Schachbrettmuster das Post-Processing vereinfachen. Bei der Steinlein-Halle
ließen sich auf diese Weise die Einzelscans
softwaregestützt nahezu automatisch und
schnell in ein vollständiges, digitales und
räumliches Gesamtmodell des Gebäudes
überführen.
3D-Laserscanner erfassen auch sämtliche Einbauten dreidimensional und vollständig, beispielsweise die Technische
Gebäudeausrüstung oder industrielle Anlagen. Bild: Steinbacher-Consult
Da beim Laserscanning-Aufmaß sämtliche
sichtbaren Bauteile und Einbauten geometrisch exakt sowie vollständig erfasst und
abgebildet werden, stehen dem Planungsteam beim Projekt der Steinlein-Halle nun präzise Daten zur Sanierung und
Umnutzung zur Verfügung. Zusätzlich zum
räumlichen Gebäudemodell ließen sich aus
den Punktewolke-Daten 360-Grad-Panoramen in Fotoqualität erzeugen. Sie ermöglichen detaillierte, visuelle und geometrische
Analysen. Um diese unabhängig von Ort
und Zeit zugänglich zu machen, wurden sie
über die WebShare-Funktion der Scan-Verarbeitungssoftware online gestellt. So können beispielsweise Fachplaner in ihrem
Standardbrowser auf die Gebäudedaten
und zusätzliche Projektinformationen
zugreifen.
Potenzielle Mieter oder Investoren haben
die Möglichkeit, sich über die fotorealistische Ansicht ebenfalls im Browser ein gutes
Bild des Gebäudes machen. Webbasierte
Softwarelösungen wie die SCENE WebShare
Cloud ermöglichen außerdem eine von Ort
und Zeit unabhängige Bearbeitung: Damit
können alle 3D-Dokumentationsdaten in
Die 3D-Gebäude- und Geländemodelle unterstützen die Arbeit von Facility Management, Bauabteilungen, und Produktionsplanung. Bild: intermetric
der „Cloud“ gespeichert, gescannte Projekte schnell angezeigt und mit verschiedenen
Projektpartnern geteilt werden. Darüber
hinaus sind die Daten und Messungen langfristig und überall – auch per Smartphone
oder Tablet – verfügbar. Bei der Nutzung
von SCENE WebShare Cloud steht immer
ausreichend Serverkapazität zur Verfügung,
egal wie viele Benutzerzugriffe erfolgen
oder welche Datenmengen gespeichert
werden.
Umfangreiche Nutzungsmöglichkeiten
Laserscanner liefern Daten, die sich auf
vielfältige Weise nutzen lassen. Neben der
Bestandsdokumentation können mit den
dreidimensionalen Informationen fotorealistische, virtuelle Gebäudemodelle
erzeugt werden. Darüber hinaus ist es
möglich, Oberflächenstrukturen von Bauteilen exakt und millimetergenau zu analysieren. So eignen sich die Scandaten
neben der Qualitätskontrolle zur Schadenskartierung und Beweissicherung vor
Sanierungsarbeiten.
Abstands-, Flächen-, Volumen- und Massenberechnungen stehen allen Projektbeteiligten nach einem Laserscan ohne Mehraufwand zur Verfügung. Dies unterstützt
nicht zuletzt den integralen Planungsprozess während Bau und Betrieb. Denn neben
Informationen für Architekten und Fachplaner enthalten die Scan-Daten nützliche
Details für Projektentwickler und Facility
Manager. Flächenanalysen und Nutzungsvarianten lassen sich einfach durchspielen
sowie Kollisionen neuer Einbauten mit vorhandener Bausubstanz zuverlässig im Vorfeld erkennen. (anm) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
45
SOFTWARE
Software P’X5 Store Solution
Ladenbau, Filialplanung
und Sortimentsoptimierung
Mit der P´X5 Store Solution gibt die Schweizer Perspectix AG Einzelhandelsketten eine
Software-Suite an die Hand, in der Ladenbau, Filial- und Sortimentsplanung eng
miteinander verflochten werden. Die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen
Einrichtungsherstellern, Ladenplanern und Category-Managern wird deutlich vereinfacht
und vereinheitlicht. Von Thomas Schneider
D
ie P´X5 Store Solution bündelt die vielfältigen Prozesse, die zur standortspezifischen Auslegung von zentralen Ladenkonzepten notwendig sind, in einer leistungsstarken Softwareumgebung.
Handelsunternehmen mit großen Filialnetzen gelingt es so, grundlegende Einrichtungskonzepte umfassend an die spezifischen Bedingungen der einzelnen Verkaufsstandorte anzupassen.
Umfassende Ladenkonzepte
Je größer das Filialnetz einer Handelskette,
desto anspruchsvoller stellt sich die Aufgabe für ein Unternehmen dar, den Grundsätzen der eigenen Ladenkonzeption treu zu
bleiben. Einerseits müssen die Einrichtungsanordnung und die Warenpräsentation in den einzelnen Filialen einer einheitlichen Planung folgen und dem Kunden an
jedem Standort das gleiche Einkaufserlebnis vermitteln. Andererseits müssen lokale
Gegebenheiten und regionale Besonderheiten berücksichtigt werden: vom Grund-
riss der Verkaufsräumlichkeiten bis hin zu
der Kaufkraft der örtlichen Kundschaft. Die
erfolgreiche Umsetzung eines Ladenkonzepts an den unterschiedlichsten Standorten erschöpft sich nicht in der Ladenplanung, sondern greift über auf die Sortimentsplanung und den Ladenbau. Die
P´X5 Store Solution verzahnt diese Bereiche
miteinander und macht die zentrale Steuerung und Analyse der Auslegung von
Ladenkonzepten in sämtlichen Aspekten
effizienter.
Mühelose Ladenplanung per
Drag & Drop
Die Einrichtung einer Filiale lässt sich mit
der P´X5 Store Solution unkompliziert und
anwenderfreundlich planen. Per Drag &
Drop entnimmt man 3D-Einrichtungsmodule aus Konzeptkatalogen und platziert
diese im Grundriss der Räumlichkeiten. Die
Flächenplanung der Filiale gestaltet sich
dabei übersichtlich: Der Raum lässt sich in
verschiedene Flächentypen einteilen und
Die Flächenaufteilung der Filiale kann bequem überprüft und angepasst werden.
46
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Laufwege können ausgelegt werden. Architekten und Ladenplaner profitieren von der
Kompatibilität der P´X5 Store Solution zu
CAD-Programmen: Die Dateiformate DXF
und DWG werden unterstützt und der bidirektionale Austausch zwischen CAD-Programm und Store Solution ist sichergestellt:
Der Import und Export von Layouts ist problemlos möglich und die Kataloge der Store
Solution sind direkt in der CAD-Software
nutzbar.
Stufenweise Konfiguration der
Einrichtung
Mit Hilfe eines Einrichtungskonfigurators
bilden Systemmöbelhersteller Warenträger
und andere Einrichtungselemente ab und
pflegen diese in die Konzeptkataloge ein.
Hierbei werden die Warenträger aus Einzelteilen und Baugruppen mehrstufig zusammengesetzt. Aus den gleichen Grundkomponenten bestehende Regale können in
unterschiedlichen Ausführungen in Typenblättern abgespeichert werden. Die Abmessungen der Einrichtungselemente sind
über Schieberegler stufenlos anpassbar. So
lassen sich bei Bedarf Module komfortabel
austauschen oder in den Proportionen verändern. Detaillierte Stücklisten werden
automatisch generiert. Ein genauer Überblick der verwendeten Bauteile ist damit
garantiert und erleichtert die Auftragsabwicklung. Bebilderte Dokumente mit
Datenblättern zu den Abmessungen der
Einrichtungselemente können erzeugt und
Montageanleitungen ausgegeben werden.
Informationen über den Aufbau der Einrichtungsgegenstände werden so übersichtlich abteilungsübergreifend weitergegeben. Komfortable Funktionen zur Erstellung von Druckkatalogen sorgen für
repräsentative Unterlagen zur Vorlage bei
SOFTWARE
Kunden und Entscheidern im Unternehmen. Mit dem Konfigurator bildet man
nicht nur Regale, Tische und Gondolen ab,
sondern auch Kühlgeräte und Kassensysteme.
Verknüpfung von Sortimenten mit
Warenträgern
Warensortimente und Kollektionen sind
ebenfalls in Katalogen bereitgestellt. Die
Warenbestände werden als Einzelartikel
oder zusammengefasst in Warengruppen
in die Modelle der Warenträger eingefügt
und mit diesen verknüpft. Nimmt das
Category Management Änderungen an
Planogrammen vor, gelangen diese automatisiert an die Filialen, um dort umgesetzt zu werden. Nötige Anpassungen an
Warenträgerauslegung und Warenanordnung erhalten die Mitarbeiter durch ausdruckbare Warenträger- und Bestückungspläne. Aspekte des Visual Merchandising, die eine gelungene
Warenpräsentation und den Transport
von Markenwerten über die Einrichtung
zum Ziel haben, sind in der P´X5 Store
Solution ebenfalls berücksichtigt. So ist
auch die Platzierung von Aufstellern,
Schildern und Dekorationsartikeln mit
der Store Solution planbar. In einer frei
dreh- und schwenkbaren Ansicht der
Räumlichkeiten ist es möglich, sich durch
diese zu bewegen: Die Perspektive des
Kunden wird direkt nachvollziehbar. Die
3D-Platzhalter für die Warengruppen sind
mit 2D-Bilddateien kombinierbar, so dass
man eine sehr anschauliche Nachbildung
der Filiale betrachten kann. Der Anwender hat die Möglichkeit, Bilddateien von
Einzelartikeln zu importieren, um einen
grafisch detaillierten und realitätsnahen
Die Bestückung der Warenträger wird detailliert visualisiert.
Im Filiallayout angezeigte Diagramme geben direkte Auskunft über den Abverkauf.
Eindruck von den Warenauslagen des
Ladens zu erhalten.
Sortimentsplanung mit präziser
Datenanalyse
Durch die räumliche Auswertung aller Filialen mit Hilfe der P´X5 Store Solution ist ein
Handelsunternehmen in der Lage, seinen
Gesamtwarenbedarf zu ermitteln. Durch die
Verknüpfung der räumlichen Daten mit den
Warenwirtschaftsdaten aus dem unternehmenseigenen ERP-System lassen sich diese
weiter verfeinern. Aufgeschlüsselt nach
Warengruppen und deren räumlicher Platzierung werden dem Nutzer Statistiken zu
Abverkaufszahlen bereitgestellt, die er zur
Artikel-, Umsatz- und Margen-Analyse nutzen kann. 3D-Datenvisualisierungen, angezeigt im Filial- und Regallayout, geben direkte Auskunft über die Verkaufszahlen der
Warengruppen: Die 3D-Balkendiagramme,
die auf den Grundriss der Filiale oder das
Modell der Warenträger aufgesetzt erscheinen, ermöglichen es so, auch die Platzierung
der Warengruppen unmittelbar in die Analyse einzubeziehen.
Das Category Management kann die
Sortimentsplanung anhand der Daten
optimieren, und der zentrale Einkauf erhält
verlässliche Angaben zur Definition der
Idealmengen. Für die Ladenplanung stehen ebenfalls nützliche Auswertungen zur
Verfügung. Klassifiziert nach Warengruppen wird die räumliche Aufteilung in Quadratmetern aufgeführt. Angaben zu veranschlagten und tatsächlich verplanten
Flächengrößen ermöglichen es, die eigene
Planung zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Fläche wird durch
die genau bemessene Rückmeldung des
Programms möglich. Auch die Laufmeter
werden ausgewertet, so dass die vorteilhafte Konzeption der Laufwege einwandfrei gelingt.
Passgenaue Planungen
Mit der P´X5 Store Solution haben Unternehmen also eine Software, die alle Schritte der Auslegung und Umsetzung zentraler
Ladenkonzepte in den einzelnen Filialen
kontrollierbar und kommunizierbar macht:
Die konzeptionelle Arbeit der Ladenplaner
vereinfacht sich. Dem Category Management wird die analytische Auswertung der
Warenbestände einfacher gemacht. Einrichtungshersteller sind direkter in die Planungsprozesse eingebunden. Und selbst
der Verkaufsmitarbeiter profitiert von übersichtlichen Bestückungsplänen. Von der
Kooperation mit externen Lieferanten bis
hin zur Bewältigung der täglichen Arbeit
am Point of Sale reicht das Spektrum, in
dem die Store Solution zur Effizienz und
Produktivität in Handelsunternehmen beiträgt.
(anm) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
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SOFTWARE
Projektmanagement-Software richtig einführen
Die entscheidenden
20 Prozent
Die Einführung einer Projektmanagement-Software ist kein triviales Unterfangen, gilt es
doch, verschiedene Geschäftsbereiche eines Unternehmens miteinander abzustimmen.
Mit irgendeiner Software ist da niemandem geholfen, meint Jörg Püls, Leiter Vertrieb und
Consulting bei der Collinor Software GmbH und erklärt im Gespräch mit dem AUTOCAD
Magazin, was im Projektmanagement wirklich zählt.
AUTOCAD Magazin: Für erfolgreiches Projektmanagement brauchen Unternehmen
mehr als nur irgendeine Software. Was heißt
das konkret?
Jörg Püls: Die „beste“ Standardsoftware mit
tausenden Funktionen bringt Ihnen keinen
Nutzen, wenn nicht die speziellen Anforderungen des Unternehmens und seiner User
in der Software umgesetzt werden. Rund 80
Prozent der gewünschten Funktionen (Basis­
ge Anbieter und Reseller in der Lage. Das
heißt, neben den Klassikern wie Beratung,
dem Customizing, der Implementierung der
Software, Schulung und Support ist die Möglichkeit einer kundenspezifischen Entwicklung durch den Anbieter selbst ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Full-Service-Konzepts. Unser großer Vorteil liegt darin, dass
wir nicht nur jahrelange Erfahrungen im
Projektmanagement haben, sondern auch
über das technische Know-how verfügen.
die Projektleiter bis hin zum Management zu
identifizieren. Das einfache Kopieren – was
wir immer wieder erleben – von irgendwelchen beispielsweise im Internet stehenden
Anforderungslisten führt nur sehr selten zum
Erfolg. Oftmals entstehen dann mehrere hundert Punkte umfassende Kataloge, wobei
aber die wirklich wichtigen Kernanforderungen auf der Strecke bleiben. Weniger ist auch
hier einfach mehr. Achten Sie darauf, dass Sie
für alle beteiligten Anwender von Anfang an
Jörg Püls, Leiter Vertrieb und Consulting bei der Collinor Software GmbH:
„Die unterschiedlichsten Prozesse, Templates, Funktionen und Dialoge
müssen so konfiguriert sein, dass alle Projektbeteiligten – vom Projektmitarbeiter über den Projektleiter bis hin zum Management –
die wesentlichen Informationen in persönlichen Cockpit-Ansichten auf
einen Blick sehen. Nur dies gewährleistet die schnelle unkomplizierte
Einführung und hohe Akzeptanz bei den Usern.“
anforderungen) werden auf die eine oder
andere Weise durch die unterschiedlichen
Softwareanbieter im Enterprise-Markt in der
Regel erfüllt. Entscheidend für den Erfolg sind
aber die restlichen 20 Prozent. Denn ganz
egal, welche Projektmanagementmethodik
im Einsatz ist, haben sich bei jedem Unternehmen im Laufe der Zeit ganz individuelle
Prozesse, alternative Planungsansätze oder
spezielle Controlling-Methoden etabliert.
Diese abseits vom Standard aber meist sehr
effizienten Anforderungen gilt es, ebenfalls
in der Software abzubilden. Dies ist in der
Regel nicht mehr durch Konfiguration, sondern meist nur durch individuelle Programmierung möglich. Und hierzu sind nur weni-
48
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Unsere Software entwickeln wir ausschließlich selbst und haben somit ganz andere
Möglichkeiten, individuelle Anforderungen
unserer Kunden zu integrieren als Reseller
oder die ganz großen Anbieter für StandardLösungen.
AUTOCAD Magazin: Wo sehen Sie die größten Schwierigkeiten und Herausforderungen
bei der Einführung einer Projektmanagement-Software?
Jörg Püls: Die Herausforderung beginnt
schon damit, die wirklichen Ansprüche eines
Unternehmens und vor allem aller beteiligten
Ressourcen vom einfachen Mitarbeiter über
einen deutlichen Mehrwert liefern und dabei
die eigene Organisation nicht überfordern.
Planen Sie das Projekt als Project Management Office (PMO) oder Projektleitung nicht
im stillen Kämmerlein bis ins Detail aus. Wählen Sie einige Key-User aus den unterschiedlichen Rollen und binden Sie dies nicht nur in
die Anforderungsdefinition, sondern vor
allem auch in den weiteren Auswahlprozess
(Anbieterpräsentationen) mit ein. Auch vor
dem Roll-Out der konfigurierten Software
sollten die Key-User ihr Placet geben und
Verbesserungsvorschläge einbringen dürfen.
Auch das Schulungskonzept sollte mit diesen
abgestimmt werden. Nicht zuletzt spielt
natürlich das zur Verfügung stehende Budget
Die Software sollte viele unterschiedliche Anforderungen abdecken und komplexe Prozesse abbilden können.
auch eine entscheidende Rolle. Um böse
Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie
das mögliche Budget mit den gewünschten
Anforderungen und den favorisierten Anbietern frühzeitig abstimmen.
AUTOCAD Magazin: Software erfordert klare Prozesse und Regeln, zum Beispiel im
Berechtigungskonzept und der Frage, wie die
Workflows verlaufen. Bei der Einführung einer
neuen Software ergibt sich die Chance, eingefahrene Arbeitsweisen zu hinterfragen und
zu optimieren. Andererseits soll die Software
aber das Vertraute abbilden. Wie sieht hier ein
guter Kompromiss aus?
Jörg Püls: Die aktuellen Prozesse und Methoden zu hinterfragen und gegebenenfalls zu
optimieren, ist ein ganz normales und essenzielles Vorgehen. Dies führen wir auch nach
der erfolgreichen Einführung unserer Software Collinor zusammen mit unseren Kunden
in bestimmten Abständen durch. Für das
Spannungsfeld zwischen Alt und Neu gibt es
kein Patentrezept, und der aktuell richtige
Weg kann nur durch einen intensiven Dialog
zwischen Kunde und Anbieter erarbeitet werden. Vor allem hier zeigt sich schnell, ob der
Berater über entsprechende Erfahrung oder
das Know-how verfügt. Wie bereits gesagt,
machen die 20 Prozent abseits des Standards,
die sehr effektiven individuellen Methoden,
den wirklichen Erfolg aus. Diese Besonderheiten müssen in der Software – auch wenn sie
im Standard nicht vorhanden sind – unbedingt realisiert werden. Wir besprechen und
analysieren in solchen Fällen jeden kritischen
Aspekt, erarbeiten mit unseren Kunden
Lösungsszenarien, wie das gewünschte Ziel
gegebenenfalls auf einem anderen Weg
ebenso oder sogar besser erreicht werden
kann. Die Lösung kann aber auch heißen,
dass der von dem Kunden seit x Jahren praktizierte Ansatz zwar unorthodox, aber eben
sehr effektiv ist und wir diesen dann in Collinor
für den Kunden umsetzen.
AUTOCAD Magazin: Wie muss die PM-Software selbst aussehen, um beim künftigen
Anwender einen positiven Ersteindruck zu
machen?
Jörg Püls: Erstens: Sie sollte optisch ansprechend und einfach und intuitiv zu bedienen
sein. Dies ist natürlich in Verbindung mit einer
Vielzahl von unterschiedlichen Anforderungen
sowie der Abbildung von komplexen Prozessen eine große Herausforderung. Wir versuchen dies unter anderem dadurch zu lösen,
dass sich Collinor von den Basisfunktionalitäten an einer der am weitesten verbreiteten
Lösungen, MS-Project, orientiert. Da­rüber
erhält jede Userrolle nur die Funktionen angezeigt, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigt.
Der Projektleiter hat also ganz andere Ansichten und Funktionen als etwa der Ressourcenverantwortliche oder der Mitarbeiter, der„nur“
seine Aufgaben angezeigt bekommt. Dies alles
können wir über unser umfangreiches Berechtigungskonzept definieren, so dass ein
Umstieg für die User recht einfach ist.
Zweitens: Die Anwender sollten möglichst
alle Aspekte ihrer täglichen Arbeit wie Projektvorlagen, Dokumentenvorlagen oder Prozessabläufe in der Software wiederfinden und
soweit wie möglich nicht in andere SoftwareSysteme wechseln müssen. Dies können wir
durch die Integration der Projektmanagement-Software in die Softwarelandschaft
unserer Kunden gewährleisten. So verfügt
Collinor zum Beispiel über eine Vielzahl von
umfangreichen Standardschnittstellen etwa
zu SAP, mit denen der Projektleiter sogar SAPBestellungen in Collinor generieren kann.
Bild: fotolia.com
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SOFTWARE
Projektmanagement-Software richtig einführen
gen und Zielen neu auszurichten. Dies sehen
wir als einen kontinuierlichen Prozess an.
AUTOCAD Magazin: Muss die Software nach
der Einführung weiter angepasst werden?
Die Anwender sollten möglichst alle Aspekte ihrer täglichen Arbeit in der Software wiederfinden.
Auch die Einbindung der Software mit bereits
vorhandenen DokumentenmanagementSystemen wie Sharepoint oder D3 von d.velop
ist problemlos möglich.
Das Wichtigste ist aber, dass alle User sofort
einen Mehrwert und eine Erleichterung bei
ihrer täglichen Arbeit erfahren. Das heißt, dass
die Mitarbeiter durch intelligente Funktionen
entlastet werden oder auf aktuell nicht benötigte Funktionen verzichtet wird. Die unterschiedlichsten Prozesse, Templates, Funktionen und Dialoge müssen so konfiguriert sein,
dass alle Projektbeteiligten – vom Projektmitarbeiter über den Projektleiter bis hin zum
Management – die wesentlichen Informationen in persönlichen Cockpit-Ansichten auf
einen Blick sehen. Nur dies gewährleistet die
schnelle unkomplizierte Einführung und hohe
Akzeptanz bei den Usern.
AUTOCAD Magazin: Wie geht es nach einer
erfolgreichen Einführung weiter?
Jörg Püls: Wenn irgendwie möglich, sollte
der First-, eventuell auch der Second-Level-
Support durch das Project Management
Office (PMO) oder einen vergleichbaren
kompetenten Ansprechpartner unternehmensintern realisiert werden. Erfahrungsgemäß geht es bei dem Support nur teilweise um funktionale Fragen zur Software –
also darum, welcher Knopf wo gedrückt
werden muss. Sehr oft gibt es vor allem in
der Anfangszeit Fragen zu den definierten
Prozessen beziehungsweise zur Projektmanagement-Methodik. Und diese können
interne Mitarbeiter am sinnvollsten beantworten. Deshalb sollte das Unternehmen
vor allem in den ersten Wochen nach dem
Roll-Out hierfür entsprechende Kapazitäten
einplanen.
Natürlich ist eine technische Unterstützung
der Anwender vor allem des PMO mittels Hotline (Second- oder Third-Level-Support) absolut notwendig und gehört somit zu unserem
Full-Service-Konzept.
Darüber hinaus verstehen wir uns als Partner über die gesamte Nutzungsdauer und
unterstützen unsere Kunden dabei, Collinor
immer wieder optimal nach ihren Anforderun-
Alle Projektbeteiligten sollten die wesentlichen Informaitonen auf einen Blick sehen.
50
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Jörg Püls: Wie bereits erwähnt, ist ein Hinterfragen der bestehenden Prozesse und Methoden von Zeit zu Zeit ein Muss. Nach einer
Softwareeinführung raten wir je nach Größe
und Komplexität, für sechs bis zwölf Monate
mit dem Status quo zu arbeiten. In dieser Zeit
können wertvolle Erfahrungen über positive
wie negative Aspekte gesammelt werden. In
der Regel haben die User sich in dieser Zeit
nicht nur intensiv mit den „neuen“ Prozessen
und Methoden vertraut gemacht, sondern
idealerweise auch eine Vielzahl von weiteren
Wünschen oder Verbesserungsvorschlägen
an das PMO übermittelt. Im Rahmen einer
Nachanalyse schauen wir uns gemeinsam mit
dem Kunden die Punkte an, versuchen die
negativen Punkte zügig zu beseitigen und das
System gemäß den Vorschlägen oder neuen
Zielen weiter zu optimieren. Nach einem einmaligen Review hat sich ein etwa ein- bis
zweijähriger Turnus als sinnvoll herausgestellt.
Sollte irgendetwas richtig schief laufen, gilt es
natürlich, sofort einzugreifen und schnellstmöglich eine Lösung zu erarbeiten. Genauso
gibt es immer wieder neue Anforderungen,
die auch außerhalb eines Reviews zügig
umgesetzt werden.
AUTOCAD Magazin: Mit welchem finanziellen Aufwand sollte ein Unternehmen für Customizing und saubere Einführung einer Software planen?
Jörg Püls: Die Kosten hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab: Anzahl und Art der User,
Vorarbeit durch das Unternehmen, von der
Frage, ob ausreichend Kapazitäten vorhanden
sind, um Aufgaben wie die Schulung der User
selbst durchzuführen, oder der, wie hoch der
Anteil an Individualentwicklung ist. Je nach
Größe und Art der Einführung liegt das Verhältnis von Lizenzen zu Dienstleistung bei rund
40 zu 60. Es ist für beide Seiten wichtig, sich
frühzeitig über die ungefähren Kosten im Klaren zu sein – dies spart beiden Partnern gegebenenfalls viel Arbeit. Wir versuchen, unseren
künftigen Kunden bereits frühzeitig ein Angebot zu unterbreiten, das alle wesentlichen
Punkte wie Lizenzkosten, erwarteten Aufwand
für Customizing, Beratung oder Schulung
umfasst. Wenn dieses vorläufige Angebot von
einem Anbieter nicht automatisch kommt,
sollte dies zügig eingefordert werden.

Kosten- und Termintreue auch in Großprojekten
SOFTWARE
Der Endtermin steht immer
Seit über 20 Jahren verwirklicht man das Ziel der Kostenund Termintreue beim Architektur- und Planungsanbieter pbb mit großem Erfolg. Das gilt auch für Großprojekte. Bei der Terminplanung verlässt man sich auf Asta
Powerproject.
Das GVZ Ingolstadt (Güterverkehrszentrum) hat bpp seit
1995 vollständig geplant, und hier hat das Büro auch seinen
Sitz. Die unmittelbar benachbarte AUDI AG ist ebenfalls ein
wichtiger Kunde. Bild: pbb Planung + Projektsteuerung GmbH
D
ie pbb Planung + Projektsteuerung
GmbH mit Stammsitz in Ingolstadt und
Zweitstandort in Berlin kann sich zu den
leistungsstärksten Architektur- und Planungsanbietern Deutschlands zählen (www.
pbb.de). Gegründet hat das Unternehmen
der Geschäftsführer, Architekt Dipl. Ing.
Franz Madl im Jahr 1991 als Architekturbüro
mit EDV-Beratung und Bauleitung. In den
Jahren von 1995 bis 2000 erfolgte ein konsequenter Ausbau der Leistungspalette:
hinzu kamen Sparten wie Tragwerksplanung, technische Gebäudeausrüstung mit
Elektroplanung bis hin zum Gebäudemanagement. Heute arbeiten 50 bis 60 Mitarbeiter in Ingolstadt, zehn weitere sind im
Berliner Büro beschäftigt. Das Büro tritt
überwiegend als Generalplaner auf mit dem
Anspruch, möglichst alle Leistungen aus
dem eigenen Haus anzubieten: So verfügt
man beispielweise auch über interne Spezialisten für Passivhausplanung, Brandschutz
und Schallschutz. Nur für Spezialfälle müssen externe Experten hinzugezogen werden.„Das“, erklärt Franz Madl,„verschafft uns
den Vorteil extrem kurzer Wege und gibt uns
als Generalplaner die Sicherheit, unsere Projekte kosten- und termintreu abzuwickeln.
Und wir können von uns sagen, dass wir in
den letzten 20 Jahren bei jedem Projekt den
Kosten- und Terminrahmen eingehalten
haben – und die vom Bauherrn erwartete
Qualität geliefert.“
Eigenes BIM-System
Einen guten Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat nach Franz Madls Angaben
auch der frühe Einsatz der EDV und die
konsequente Nutzung aktuellster IT bis
heute. Hier sieht sich der Architekt durchaus in einer Vorreiterrolle und sein Planungsbüro als eines der am besten ausgestatteten im weiten Umkreis. „Wir machen
3D-Planung seit Anfang der neunziger
Jahre“, sagt Madl und fügt schmunzelnd
hinzu, „soweit das die Software-Industrie
zugelassen hat.“ Denn zufrieden war er
nicht immer mit den angebotenen Standardprodukten, und das gilt bis heute: Weil
die verfügbaren BIM-Lösungen nach Madls
Überzeugung den Ansprüchen der pbb
derzeit nicht genügen, entwickelt man
gerade ein eigenes BIM-System. Dessen
Attributdatenbank verknüpft die Modelle
aus den verschiedensten im Büro eingesetzten CAD-Programmen mit Baumanagement-Lösungen wie RIB iTWO. Auch die
Terminplanung mit Asta Powerproject ist
ein fester Bestandteil dieses BIM-Konzepts.
Klassische Bauablaufplanung mit
Asta Powerproject
Asta Powerproject hat Franz Madl seit über
20 Jahren im Einsatz. Heute kommt die Projektmanagementsoftware neben der
4D-Planung im BIM-Kontext und der im Aufbau befindlichen Ressourcenplanung vor
allem bei der klassischen Bauablaufplanung
zur Anwendung. Hier schätzt man bei pbb
die Filter- und Strukturierungsmöglichkeiten
der Software, dank derer man problemlos
übersichtliche Einzelterminpläne für die ausführenden Firmen erstellen kann.
„Wichtig sind uns auch die Möglichkeiten der Versionskontrolle, das Speichern
und Vergleichen von Zwischenständen zur
Dokumentation von Verzögerungen“, fügt
der Architekt noch an, „und, da viele Mitarbeiter das Programm nur sporadisch
anwenden, natürlich die einfache und intuitive Bedienung.“ Franz Madls Fazit ist klar:
„Asta Powerproject wird unsere Terminplanungssoftware bleiben, zumal die User
bestätigen, dass Powerproject im Baubereich einfach besser geeignet ist als andere
Lösungen.“ (anm) 
u info: Asta Powerproject
Asta Development entwickelt seit mehr als 20
Jahren Projektmanagementsoftware für Industrie
und Dienstleistungsunternehmen. Asta Powerproject kann hierzulande als der Projektmanagement-Klassiker der Baubranche gelten. Mit
weit über 60.000 Lizenzen wird die Software in
Planungs- und Ingenieurbüros, bei Projektsteuerern, in Bauunternehmen, im Maschinen- und
Anlagenbau, in der Industrie sowie von der
öffentlichen Hand erfolgreich eingesetzt.
Asta Powerproject, eine Projektmanagement-Lösung für die Baubranche. www.astadev.de
Bild: Asta Development GmbH
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
51
SOFTWARE
Projektraum für Architekten
Bild: Thomas Detert, Fotolia
Schlüsselfigur im
Projektgeschehen
In den letzten Jahren haben viele Planer ihr Leistungsbild durch Bauherren, Dienstleister
oder Projektsteuerer begrenzen lassen. Manche Architekten haben sich auf Gebiete wie
das Wettbewerbswesen oder auf bestimmte Leistungsphasen spezialisiert. Gleichzeitig ist
der Kompetenzbedarf im Bereich IT und CAD stark gestiegen. So ist der Einsatz internet­
basierter Projekträume nicht nur bei Großprojekten gefragt, sondern immer dann, wenn
die Projektbeteiligten organisationsübergreifend und projektorientiert arbeiten und
unter Termin- und Kostendruck Projektpartner zu koordinieren sind. Von Matthias Bendel
D
as Alleinstellungsmerkmal des Architekten gegenüber Fachplanern ist
seine interdisziplinäre Rolle. IT, CAD,
Internet, soziale Netzwerke und Projekträume stellen moderne Arbeitswelten dar
und bieten ein breites Tätigkeitsfeld für
Architekten. Dennoch sehen viele Architekten diese Themen als reine Notwendigkeit an und übersehen die Chancen,
die diese ihnen bieten. Glücklicherweise
nimmt jedoch die Mitwirkung an diesen
Themen durch die Planer stetig zu.
Projektraum: ein virtueller Baucontainer
Der Projektraum funktioniert wie ein virtueller Baucontainer, in dem sich Architekt, Fachplaner, ausführende Unternehmen und Bauherr treffen. Er verkürzt die
Wege, optimiert Standards, vermeidet
unnötige Doppelablagen und stellt eine
sichere Dokumentation aller Vorgänge
zwischen den unterschiedlichen Vertragsparteien her. Alle hier abgebildeten Prozesse werden transparent und nachvollziehbar. Die hierbei gewonnenen Zusatzinformationen helfen den Beteiligten bei
der sicheren Einschätzung und Planung
ihrer Aufgaben.
Seit Auftreten der ersten Internet-Projekträume Ende der 90er Jahre haben sich
Projektsteuerer dieses Themas angenom-
52
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
men. Hierbei folgte man natürlich zunächst
den Primärbedürfnissen des Bauherrn, der
die Projektorganisation und damit auch die
Projektkommunikation durch den Projektsteuerer nachhalten lässt. Mit zunehmender Digitalisierung der Prozesse löste sich
die Grenze zwischen allgemeiner Projektkommunikation und Planungsaustausch
weiter auf. Infolgedessen musste der Projektsteuerer auch wichtige Teile der Planungskoordination abbilden, um dem
Bedürfnis nach Vollständigkeit im Projektraum nachzukommen. Mancher Widerstand auf Architekten- und Planerseite hat
diese Entwicklung sogar noch gefördert.
Projektraumanbieter und Beratungsunternehmen stellen weder die Rolle des
Projektsteuerers noch die der Architekten
in Frage. Zum einen bietet der Funktionsumfang eines Projektraums Möglichkeiten für unterschiedliche Vertragssituationen und Projektverläufe, zum anderen
kann durch branchenkompetente Unterstützung und Beratung dem Architekten
ein wesentlicher Mehrwert geboten werden. So bestehen durchaus Chancen, den
Architekten wieder als primären Koordinator der Projektergebnisse gegenüber
den Bauherren zu stärken.
Der Architekt sollte seinen Blick um die
digitalen Arbeitswelten erweitern und seine Kernkompetenzen darauf anwenden.
Planungskoordination, Gebäudemodelle,
Ausschreibung und Vergabe, Bauabwicklung und -abrechnung sind Projektaufgabengebiete des Architekten für den Bauherrn und gleichzeitig die anspruchsvollsten Prozesse im virtuellen Projektraum.
Blick auf digitale Arbeitswelten
erweitern
Die interdisziplinäre Gestaltungs- und Führungsrolle des Architekten auf diesem
Gebiet liegt also nahe. Die übergreifende
Projektkommunikation und weitere, den
Architekten nicht direkt betreffenden Projektprozesse lassen sich durchaus integrieren, ohne dabei die Datenschutzgrundsätze und Bedürfnisse der anderen Vertragsparteien in Frage zu stellen. Dies kann von
Projektraumanbietern sichergestellt werden. Neben erheblichem Optimierungspotenzial stehen verbesserte Planungskonsistenz, Ausführungssicherheit und neue
Kompetenzfelder für den Architekten in
Aussicht.
Alle Vertragsparteien müssen sich auf
eine gemeinsame Datengrundlage verständigen und in puncto Datenhoheit Hausrechte an einen Vertragspartner als Sachverwalter abtreten. Dabei ist unerheblich, wer der
Auftraggeber des Projektraumes ist. Ein
guter Sachverwalter zeichnet sich als interdisziplinärer Moderator aus, der mit sicherer
SOFTWARE
Kompetenz auf die bestmöglichen Werkzeuge und Berater zurückgreift. Will der Architekt diese Rolle annehmen, ist von exotischen Eigenentwicklungen und bürospezifischen Standards Abstand zu nehmen.
Der Architekt kann sich mit Hilfe des Projektraums in der Projektierungsphase und
gegebenenfalls auch darüber hinaus als
Schlüsselfigur im Projektgeschehen behaupten. Themen dabei sind die gesamte Planungskoordination, die Projektorganisation
und als weiterer Schwerpunkt der allgemeine Schriftverkehr. So kann sich der Architekt
als Manager der Datenströme auch für weiterführende Prozesse und Dienstleistungen
empfehlen, die über seine Standardleistungen hinausgehen und die Nachhaltigkeit
seiner Projektpräsenz erhöhen.
Funktionalität und Flexibilität
Zudem erkennen die Projektbeteiligten
immer mehr, dass sie von der Informationsflut überfordert werden. Der Architekt, der
die Schnittstellen zwischen den einzelnen
Beteiligten kennt und weiß, wer wann welche Informationen benötigt, kann mittels
Projektraum diese Informationsflut strukturieren und kanalisieren, so dass die Beteiligten nur die für sie relevanten Informationen erhalten und mehr Zeit für ihre originären Aufgaben haben. So unterstützt der
Projektraum den Architekten dabei, sich
zum Organisator der Projektdaten zu
machen.
Der internetbasierte Projektraum AWARO des Frankfurter Geschäftsbereichs AWARO Collaboration Solutions der AirIT Sys-
tems unterstützt den Architekten in seiner Rolle und
bietet eine Vielzahl von Funktionen, maximale Flexibilität
sowie Skalierbarkeit vom simplen Vorgang bis hin zu komplexen Arbeitsprozessen. Alle
Zeichnungen und Dokumente werden revisionssicher
abgelegt und alle begleitenden Vorgänge sicher dokumentiert. Durch die systemisch gestützte Planindizierung und Statusvergabe
(Planstempel) ist sichergestellt, dass alle beteiligten
Planer mit der richtigen Planversion arbeiten. Sollte ein veränderter Inhalt wie zum
Beispiel das Verschieben eines Aufzugs
durch den Architekten oder Bauherrn veranlasst werden, ist schnell festzustellen, ob
der TGA-Planer, der Beleuchtungsplaner
und der Statiker ihre Planungen entsprechend angepasst haben.
Wirtschaftlich planbarer Projekterfolg
Auch verläuft die Kommunikation der Projektbeteiligten innerhalb des geschützten Systems. Das Stille-Post-Prinzip wie beim Versenden von E-Mails, bei dem man Kopien ohne
Nachweismöglichkeit in Umlauf bringt, entfällt. In AWARO bleiben alle Bezüge zu Anlagen, Nachrichten, Entscheidungen, Aufgaben
oder zur Versionshistorie als aktiver Link zum
jeweils gültigen Dokument erhalten. Hierdurch wird stets ein Blick über den Tellerrand
und ein Lesen zwischen den Zeilen möglich.
Dipl.-Ing. (FH) Architekt Matthias Bendel ist seit Dezember
2012 Serviceleiter und Senior Consultant im Geschäftsbereich AWARO Collaboration Solutions der
­AirITSystems in Frankfurt. Mit der
Projektraumtechnologie AWARO
wurden bisher über 1.200 Projekte
erfolgreich abgewickelt.
Bendel betreut seit 1999 Großprojekte in Projekträumen. Dazu zählen namhafte Sanierungs- und
Neubauprojekte international tätiger Banken, öffentlicher und privater Bauherren und institutioneller Anleger.
Kollisionen können frühzeitig erkannt und
proaktiv bereinigt werden. Damit jeder
Beteiligte immer auf dem Laufenden bleibt,
erhält er auf seinem normalen E-MailAccount regelmäßig die Zusammenfassungen der Projektaktivitäten. Auch beinhaltet
AWARO umfangreiche und effiziente Suchfunktionen. Dies ermöglicht die Selektion
der Informationen nach bestimmten Kriterien und somit nicht nur nach der definierten Ablagestruktur.
Die Berater unterstützen die Kernkompetenzen des Architekten. Dabei kann dieser
die erprobten Lösungen und Projekterfahrungen übernehmen und in sein Portfolio
integrieren. Der Architekt kann außer auf
stabile, permanent weiterentwickelte Software-Werkzeuge auf den Rückhalt durch
Berater und einen starken Vertragspartner
setzen. Dies minimiert die Risiken und
schafft eine planbare Basis. (anm) 
Up2En8eg
SOFTWARE
Torben Semmler, Architekturbüro Göllner Controlling und Management, im Gespräch
Erfolgreiche Seilschaft
Wie kommt der Betriebswirt ins Architekturbüro? Architektin Tine Göllner und Torben Semmler lernten sich beim
Sportklettern kennen. Inzwischen ziehen sie auch beruflich an einem Strang. Das Controlling-System untermStrich
ist Teil der Ausrüstung.
AUTOCAD Magazin: Herr Semmler, Sie
sind diplomierter Betriebswirt. Wie kommt
ein BWLer in ein Architekturbüro?
Torben Semmler: Das ist eine Frage, die
ich sehr oft gestellt bekomme. Der Kontakt
zu Frau Göllner bestand bereits vor meinem
Eintritt in das Architekturbüro Göllner. Wir
beide teilen die Leidenschaft des Klettersports und genau hier nahm das Ganze
seinen Anfang. Durch anfängliche Gespräche, wie sie im Bekanntenkreis häufig
geführt werden – ‚Was machst Du so beruflich?‘ haben wir uns immer mal wieder
über die Tätigkeiten des anderen ausgetauscht. Es zeigte sich, dass Frau Göllner das
Büro auch ohne eine entsprechende Ausbildung im Bereich der Betriebswirtschaft
nach dieser Lehre führte, was für mich wiederum einen interessanten Ansatz für weitere Nachfragen darstellte. Es stellte sich
heraus, dass sich durchaus Ansatzpunkte
finden ließen, um an der einen oder anderen Stelle betriebswirtschaftliche Abläufe
zu optimieren. Unsere Zusammenarbeit
gestaltete sich sehr produktiv und angenehm. So fragte mich Frau Göllner nach
einiger Zeit, ob ich das Büro in betriebswirtschaftlichen Belangen künftig als fester
Mitarbeiter beraten und unterstützen
möchte.
AUTOCAD Magazin: Beschreiben Sie uns
Ihre Tätigkeitsschwerpunkte im Büro Göllner?
Die Altbauinstandsetzung ist ein Schwerpunkt des
Architekturbüros Göllner: Umbau und Komplettsanierung einer Villa im Frankfurter Westend inklusive Tiefgarage und Weinkeller.
Auch städtebauliche Leistungen werden angeboten:
„Stadtumbau in Hessen“, Projektentwicklung und Umbau der
Hauptverkehrsstraße einer Kommune im Wetteraukreis.
54
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Torben Semmler: Die sind, und das macht
es so interessant, unglaublich vielfältig.
Grundlegende Tätigkeiten wie die monatliche Finanzbuchhaltung stellen einen kleinen Teil meiner täglichen Arbeit dar. Mein
Hauptaufgabenfeld umfasst die Kostenplanung unserer Bauvorhaben, die interne
Kostensteuerung, das Erstellen und Entwickeln von Investitionsmodellen für Bauherren sowie die Berechnung von steuerlichen
Vorteilen und Fördermitteln. Diese Aufgaben erledige ich in direkter Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung, die wiederum die fachtechnischen Belange einbringt.
So berücksichtigen wir alle betriebswirtschaftlichen, baurechtlichen und planerischen Vorgaben und können unseren Auftraggebern ein komplettes Dienstleistungspaket von der Finanzierung bis hin zur
Übergabe des fertigen Objekts anbieten.
Zudem bin ich im Architekturbüro Göllner
für die Personalbeschaffung und die Personalplanung zuständig.
AUTOCAD Magazin: Das ‚Architekturbüro
Göllner‘ firmiert ja ausdrücklich als Architekturbüro. Sieht sich Ihre Chefin, Frau
Dipl.-Ing. Architektin Tine Göllner, auch als
Unternehmerin?
Torben Semmler: Ich denke nicht, dass der
Begriff ‚Büro‘ eine unternehmerische Haltung ausschließt. Jeder Architekt muss
grundlegende unternehmerische Fähigkeiten besitzen, um das Büro wirtschaftlich zu
führen. Architekten müssen einen ständigen Spagat zwischen dem Dasein als Planer
und dem eines Unternehmers bewältigen.
In diesem Sinne führt Frau Göllner das Büro
als Unternehmerin – und ist zugleich mit
Leib und Seele Architektin.
AUTOCAD Magazin: Was sind die Erfolgsfaktoren des Architekturbüros?
Torben Semmler: Der Leistungsschwerpunkt
unseres Büros liegt beim Wohnungsbau und
in der Altbauinstandsetzung für private und
gewerbliche Bauherren. Frau Göllner hat nach
ihrem Diplomstudium zur Architektin den
u info: Architekturbüro Göllner
Das Architekturbüro Göllner, 2006 in Frankfurt am
Main von Dipl.-Ing. Architektin Tine Göllner gegründet, arbeitet derzeit mit einem festen Mitarbeiterstamm von neun Personen, der je nach Auftragslage
und Projektvolumen erweitert wird. Das Büro bietet
mit seinem interdisziplinären Team aus Architekten,
Innenarchitekten und Ingenieuren eine individuelle
Beratung und Projektplanung von der Finanzierung,
der ersten Idee bis zur Wartung eines fertiggestellten
Objektes. Der Schwerpunkt der Leistung liegt in den
Bereichen der Architektur Altbauinstandsetzung und
Denkmalpflege bei privaten, gewerblichen und öffentlichen Projekten. Neubauten, Um- und Ausbauten,
denkmalgerechte Sanierungen sowie hochwertige
Innenausbauten bearbeitet man mit Leidenschaft
und Konsequenz. Hinzu kommen städtebauliche
Leistungen für Städte und Kommunen. Zu Beginn des
Jahres 2014 wurde die Unternehmensgruppe mit der
Göllner Real Estate GmbH erweitert. Der Schwerpunkt
liegt in der deutschlandweiten Entwicklung und
Vermarktung von hochwertigen Altbauimmobilien.
Die Dienstleistungen richten sich sowohl an Immobilienbesitzer als auch an private Kaufinteressenten sowie
Immobilieninvestoren.
www.architekturbuero-goellner.de
www.goellnerreal.com
SOFTWARE
Masterstudiengang zum ‚Master of Building
restoration‘ absolviert und trägt zudem den
Titel ‚Architektin in der Denkmalpflege‘, der
ihr durch die Propstei Johannesberg verliehen wurde. Ein weiterer Schwerpunkt ist die
Kommunalberatung mit städtebaulichen
Entwicklungskonzepten, Machbarkeitsstudien, Bürgerbeteiligungsverfahren.
Der Erfolg unseres Büros ruht auf dem
breitgefächerten Leistungsangebot. Neben
den klassischen Architektenleistungen bieten wir auch die komplette Projektentwicklung von einzelnen Immobilien oder auch
komplexen Bauvorhaben an. Wir betreuen
nicht nur den Umbau, sondern erstellen
zum Beispiel auch Finanzierungs- und Wirtschaftlichkeitskonzepte.
Als ebenso wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg sehe ich die interne Kostenkontrolle, die nicht zuletzt durch untermStrich
die Zahlen bekommt, die für eine betriebswirtschaftliche Steuerung nötig sind.
AUTOCAD Magazin: Welche Anforderungen stellen Sie an ein Controlling- und
Management-System?
Torben Semmler: Unsere Anforderungen
an ein Controlling-System sind sehr hoch.
Besonders wichtig ist uns dabei, dass das
System individuell an unser Unternehmen
angepasst werden kann. Neben individuellen Auswertungen und Reports wollen
wir die gesamte Unternehmenskommunikation zentral verwalten, um zu jeder Zeit
an jedem Ort auf relevante Informationen
zugreifen zu können. Gerade Mitarbeiter,
die viel unterwegs sind, müssen auch auf
der Baustelle oder beim Kundentermin
Zugriff auf Projektdaten haben, um in kürzester Zeit auf Anfragen und Anforderungen kundenspezifisch eingehen zu können.
Die Architektin: Tine Göllner. Bild: Architekturbüro Göllner
Für mich ist es besonders wichtig, mit der
Software die komplette betriebswirtschaftliche Unternehmensstruktur abbilden zu
können, um Controlling-Zahlen bis auf die
letzte Nachkommastelle genau darstellen
zu können. Auch wenn untermStrich für
diesen Detailgrad gar nicht gemacht wurde,
ist es durch die Anpassungsfähigkeit der
einzelnen Softwaremodule jederzeit möglich, auch besondere Anforderungen durch
die Eingabe entsprechender Daten bedienen zu können.
AUTOCAD Magazin: Seit etwa zwei Jahren
nutzt das Architekturbüro Göllner untermStrich – wo kommt diese Lösung Ihren
Anforderungen bei Controlling und Office
Management besonders entgegen?
Torben Semmler: Wichtig ist uns die
lückenlose Dokumentation von benötigter
Zeit. Gerade hier verliert sich, ohne eine
vernünftige Zeiterfassung, schnell die eine
oder andere Stunde, was sich wiederum in
der Jahressumme zu enormen Umsatzdefiziten ausweitet. Auf Änderungen und
besondere Anforderungen können wir
Der Betriebswirt: Torben Semmler. Bild: Architekturbüro Göllner
bedarfsgerecht eingehen, anfallende Stunden protokollieren und entsprechend des
Aufwands abrechnen. Der interne Aufwand, um die Projektzeiten zu erfassen, hat
sich um ein Vielfaches reduziert: Projekt
wählen, Arbeitsbeschreibung einfügen,
Zeit laufen lassen, fertig. Es geht keine
Sekunde verloren.
Ein weiterer großer Vorteil liegt für uns
darin, mit untermStrich tagesaktuell über
alle relevanten Unternehmenszahlen informiert zu sein. Projektübersichten können
innerhalb von wenigen Sekunden erstellt
werden. Wir sehen sofort, wo eventuell
nachgesteuert werden muss und verlieren
dabei keine Zeit durch das Suchen benötigter Daten für eine manuell erstellte Auswertung. Und nicht zuletzt: der außergewöhnliche Kundensupport macht das
Paket untermStrich zu einer Lösung, die
uns in nahezu allen Büroaufgaben unterstützt.
AUTOCAD Magazin: Herr Semmler, vielen
Dank für das Gespräch. 
Das Interview führte Thomas Merkel
u info: untermStrich X
untermStrich ist eine spezielle Branchensoftware
für internes Projektmanagement, Controlling
und Büroorganisation im Planungsbüro. Die neue
Software-Generation untermStrich X kann im stationären wie im mobilen Einsatz auf den verschiedensten Betriebssystem- und Geräteplattformen genutzt
werden. Eine speziell für das Smartphone optimierte
Version ist ebenfalls verfügbar. Als mehrsprachige,
webbasierte und mobile Lösung empfiehlt sich untermStrich auch für den Einsatz im internationalen
Projektgeschäft. Jetzt mit Honorarermittlung nach
HOAI 2013 / 2009 und erweitertem Dokumentenmanagement.
Flexibel: Unabhängig von Betriebssystem- und Geräteplattformen wird die Controlling-Management-Software untermStrich X stationär oder auf mobilen Endgeräten genutzt. Bild: untermStrich software GmbH
www.untermstrich.com
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
55
SOFTWARE
Jan Larsson, Siemens PLM Software, über Trends im Industriedesign
Der Druck wächst
Moderne, innovative Produkte sind nicht allein wegen ihrer Funktionsweise gefragt. Sie
­haben Erfolg, weil sie über eine perfekt durchdachte Kombination aus Form und Funktion
verfügen. Wenn diese stimmt, ist das Produkt für Anwender angenehm zu benutzen.
­Industriedesigner haben daher eine Kernaufgabe: Sie müssen die Eigenschaften eines
­Produkts herausarbeiten, die bei Anwendern positive Emotionen hervorrufen. Von Jan Larsson
Z
u einem Produkt, dass potenzielle Kunden anzieht, gehört zum einen ein
optisch ansprechendes Design, das sich
gleichzeitig in der Praxis bewährt. Darüber
hinaus muss das Produkt auch in ergonomischer Hinsicht den Bedürfnissen der
Verbraucher entsprechen.
Ob der Industriedesigner diese Aspekte
optimal umgesetzt hat, zeigt sich schließlich am Erfolg des Produkts auf dem Markt.
Nur die Produkte, die über ein zeitloses
Design verfügen und alle Generationen
und Märkte ansprechen, sind auf lange
Sicht erfolgreich. Unternehmen, die das
Design bis zum Ende des Entwicklungsprozesses aufschieben oder sogar vollständig
unbeachtet lassen, werden dagegen auf
verbraucherorientierten Märkten zu kämpfen haben.
Das Design kann oft mit einer Skizze beginnen, die die Designsprache und die Proportionen grob erfasst. Mit entsprechenden Softwarelösungen lässt sich die Skizze in
späteren Entwicklungsphasen und im 3D-Modell weiterverwenden.
56
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Faktor Mensch rückt in den Fokus
Produktinnovation ist das Herz jedes Unternehmens, doch sie ist nur ein Glied in der
Kette: Ein Produkt mag technisch noch so
überlegen sein – wenn es nicht attraktiv
und einfach zu bedienen ist, lässt es sich
nicht verkaufen.
Der Wettbewerb wird härter und Hersteller sehen sich mit schnelleren Entwicklungszyklen konfrontiert als je zuvor. Darüber hinaus sind die Verbraucher zunehmend anspruchsvoller und auch die
globale Konkurrenz wächst weiter. Doch
nicht nur die Wettbewerber sind auf dem
gesamten Globus zu finden: Selbst die eigenen Konstruktions- und Entwicklungsteams
sind immer häufiger geographisch weit
verteilt.
Die Globalisierung wirkt sich ebenfalls
auf die Arbeit der Industriedesigner aus:
Der Faktor Mensch rückt noch mehr in den
Fokus der Konstruktionsphase. Das betrifft
nicht mehr nur unterschiedliche Körperformen und -größen, Geschlechter oder
Altersgruppen – soll ein Produkt ein globales Publikum überzeugen, dann muss es
auch verschiedene Kulturen, Erwartungen,
Infrastrukturen und sogar religiöse Überzeugungen berücksichtigen. Alles in allem
wächst der Druck auf Industriedesigner an
allen Ecken: Sie agieren in einer kleinteiligen Entwicklungsumgebung, sollen Produkte gleichzeitig aber immer schneller
entwickeln – all das, ohne Kompromisse bei
Design und Materialien einzugehen. Denn
sogar die Verpackung hat am Ende Einfluss
auf den Umsatz.
Industriedesigner verlangen Werkzeuge, die es ihnen erlauben, sich auf die Designaufgaben zu fokussieren und
Formen schnell zu erstellen und zu verändern.
ze Unternehmen. Dadurch kreieren und
etablieren sie die Marke und die Identität,
mit der das Unternehmen nach außen auftritt.
Industriedesigner brauchen dafür tiefgehende Einblicke in Trends und Verbraucherverhalten und werden so zu einem
wesentlichen Element des Produktentwicklungsprozesses. Im Gegensatz zu den
meisten Menschen, die ein Verständnis
für modische Vorlieben im Familien- und
Bekanntenkreis haben, verfügt der Industriedesigner zusätzlich über eine profunde Kenntnis der gesamten Marktentwicklung. Gerade in einem zunehmend globalisierten Umfeld ist das wichtiger denn
je.
Mit den richtigen Tools können darüber
hinaus alle am Entwicklungsprozess Beteiligten produktiv zusammenarbeiten. So
lässt sich etwa das Feedback von Verantwortlichen aus anderen Abteilungen und
Ländern rechtzeitig in den Prozess integrieren.
Globalisierung – Chance oder
Herausforderung?
Form und Funktion sind zentrale
Elemente
Die Bedeutung eines ansprechenden
Designs geht aber deutlich über das einzelne Produkt hinaus. Der Einfluss der Industriedesigner reicht entsprechend weit: Sie
entwickeln die Formensprache für das gan-
Ein unverwechselbares Produktdesign und
-styling ist für Unternehmen aus nahezu
allen Branchen ein erheblicher Wettbewerbsvorteil. Doch Form und Funktion sind
ebenso wichtig. Diese Faktoren sind ent-
SOFTWARE
scheidend dafür, dass die Benutzererfahrung positiv ausfällt.
Auf Seiten des Unternehmens kommen
drei wichtige Maßstäbe bei der Entwicklung innovativer Designs hinzu: Sie müssen
funktional, herstellbar und erschwinglich
sein. Was dafür nötig ist, entscheiden viele
verschiedene Akteure im Produktlebenszyklus. Dazu gehören unter anderem die
Geschäftsleitung und die Marketing-Abteilung sowie die Teams aus den Bereichen
Engineering und Fertigung. Eine intensive
Zusammenarbeit mit den einzelnen Beteiligten ist daher von zentraler Bedeutung.
Viele Entscheider unter einen Hut zu
bringen, erfordert maximale Flexibilität. Im
Optimalfall bietet der Industriedesigner
daher schon im Vorfeld verschiedene Optionen an. So kann er zum Beispiel in Kooperation mit Ingenieuren ausarbeiten, wie
sich Kosten durch den Einsatz von unterschiedlichen Fertigungstechniken, Materialien oder Funktionen optimieren lassen.
Um die Vorteile der Zusammenarbeit voll
auszuschöpfen, sollte das Produktdesign
also frühzeitig in den Produktentwicklungsprozess integriert werden. So sind spontane Änderungen bei neuen Anforderungen
jederzeit möglich. Integrierte Konstruktionswerkzeuge gewähren Ingenieuren und
Fertigungsteams frühzeitig Einblick in die
Konzepte. Diese können dadurch rechtzeitig wertvolles Feedback geben, bevor Entscheidungen über das Design getroffen
werden.
Wiederverwendung von Wissen
Ein hoher Integrationsgrad bringt darüber
hinaus weitere Vorteile mit sich: Überlegun-
Im Designprozess üblich ist die Integration bestehender physischer Modelle, zum Beispiel für ein Facelift oder die individuelle Anpassung an die Bedürfnisse des Endanwenders. Die Software sollte hier eine effiziente, kontextbezogene Konstruktion ermöglichen und mit Daten unterschiedlichster Provenienz (Solids, Oberflächen, Skizzen, Scans) zurechtkommen.
gen zu Form und Funktion sind jederzeit mit
den Anforderungen anderer Disziplinen
vergleichbar, die am Prozess von der Konzeptfindung bis zur Markteinführung beteiligt sind. Liegt der Fokus stärker auf dem
frühen Konstruktionsprozess, dann lassen
sich Gestaltung, Produktivität und Qualität
verbessern.
Auch die Ästhetik und ihr Einfluss auf die
Konstruktion können über integrierte Plattformen dynamisch beurteilt werden. Werkzeuge zur Visualisierung unterstützen Industriedesigner dabei, Entscheidungen über
Material und Formgebung zu treffen. Sie
haben die Möglichkeit, frühzeitig abzuschätzen, wie das Produkt letztendlich
wahrgenommen wird – noch bevor sie Prototypen herstellen.
Ein weiterer Vorteil: Bestehende Konstruktionen lassen sich jederzeit erneut
nutzen. Bisher ist Wiederverwendung vor
allem bei Normteilen und im Ingenieur-
Software wie NX Ray Traced Studio ermöglicht es dem Designer, eine realistisch wirkende Ansicht ihres Produkts mit einer vollständigen Materialdefinition zu erschaffen. Klügere Entscheidungen zu einem früheren Zeitpunkt und zu reduzierten Kosten sind die Folge.
bereich ein Thema. Über eine integrierte
Plattform profitieren jedoch auch Industriedesigner von bestehendem Wissen
und beschleunigen so den Konstruktionsprozess zusätzlich.
Diese Aspekte waren für Siemens PLM
Software maßgeblich bei der Entwicklung
von NX. Die integrierte Softwaresuite bietet
flexible, kreativ einsetzbare Werkzeuge und
dazu die richtige Architektur, um die Integrität der Daten im gesamten Prozess sicherzustellen. So können Industriedesigner
Form und Styling entwickeln, während sie
gleichzeitig einen nahtlosen Übergang zu
den Ingenieur-, Simulations- und Fertigungsbereichen des Unternehmens
gewährleisten.
Fazit
Für eine schnelle Markteinführung zählt die
produktive Zusammenarbeit sämtlicher
Disziplinen. Auch dann, wenn sie über verschiedene Standorte verteilt sind. Nur so
lässt sich Produktwissen schon früh im Herstellungsprozess erfassen und bestehendes
Wissen wiederverwenden. Um von diesen
Vorteilen zu profitieren, wechseln immer
mehr Unternehmen von Nischensystemen
zu integrierten Lösungen.
Beispielsweise stattet NX von Siemens
PLM Software Industriedesign und Styling
mit flexibler, robuster CAD-Software aus.
Diese beschleunigt die Produktentwicklung, indem sie schnelle Konzeption und
Modellierung ermöglicht. In diesem optimalen Zusammenspiel von Form, Passgenauigkeit und Funktion liegt die Zukunft
des Industriedesigns. (anm) 
Jan Larsson ist Senior Marketing Director
EMEA, Product Engineering Software Siemens
PLM Software.
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
57
Inventor
AKTUELL
Märkte und Produkte
Flugzeugbau: Serienteile
im additiven Verfahren
Als eines der ersten Unternehmen fertigt MTU seit Mai vergangenen Jahres Bauteile für die Serie im additiven Verfahren.
 Additive Verfahren erobern eine Wirtschaftsbranche nach der anderen. Im
Triebwerksbau ist der MTU Aero Engines
ein Durchbruch gelungen: Als eines der
ersten Unternehmen fertigt sie seit Mai
vergangenen Jahres Bauteile für die Serie.
Per selektivem Laserschmelzverfahren
(Selective Laser Melting = SLM) entstehen
in München Boroskopaugen für das
A320neo-Triebwerk, das PurePower
PW1100G-JM von Pratt & Whitney. „Damit
stellt die MTU einmal mehr ihre Innovationsführerschaft unter Beweis, denn wir
fertigen mit einem der modernsten Verfahren der Welt Teile für eines der
modernsten Triebwerke, den Getriebefan“,
erklärt Technik-Vorstand Dr. Rainer Martens.
CAM und Maschinensimulation
 Missler Software und SPRING Technologies
verkünden den Abschluss einer endgültigen
Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen, die die Integration der G-CodeSimulationssoftware NCSIMUL Machine für
eine optionale Verwendung direkt in
TopSolid’Cam vorsieht. Das neue Lösungspaket wird 2014 mit der Version TopSolid’Cam
7.8 unter dem Namen TopSolid’NCSIMUL auf
dem Markt eingeführt. Die enge Verflechtung
zwischen den standardmäßigen CAM-Funktionen und einer hoch entwickelten Maschinensimulation ist neben der Entwicklung
zunehmend anspruchsvoller und umfassender Werkshallenlösungen Teil der Strategie
beider Unternehmen.
CAM-System für Industrie 4.0
 Das neue COSCOM ProfiCAM VM (Virtual Machining) ist ein in die IT-Struktur eingebettetes CAD/CAM-System. Die CAD/
CAM-Programmierung soll damit ihren
Weitblick auf den gesamten Prozess der
Fertigung richten und diesen vernetzen.
Im Zeitalter der Industrie 4.0 werden Softwarelösungen immer mehr darauf ausgerichtet werden, den
Anforderungen hinsichtlich Prozessvernetzung
und Integrationsfähigkeit, damit also einer
smart factory, gerecht zu
werden. COSCOM will
sich mit dem neuen ProfiCAM VM durch die Integration in den kompletten Fertigungsprozess
von den herkömmlichen
CAD/CAM-Systemen
dahingehend abgrenDie CAD/CAM-Programmierung soll ihren Weitblick auf den gesamten Prozess der Fertigung richten und diesen vernetzen.
zen.
58
AUTOCAD und Inventor Magazin 3/14
Hannover Messe 2014:
Multifunktionale
PDM/PLM-Lösung
■ Die ISD Group präsentiert auf der Hannover
Messe 2014 die neue Version ihrer multifunktionalen
PDM/PLM-Lösung HELiOS. Moderne Funktionen
und Tools, zum Beispiel für das Dokumenten- und
Prozessmanagement, versprechen eine problemlose
Bewältigung der im Unternehmen anfallenden Datenflut, die produktive Nutzung des unternehmensrelevanten Wissens über Ländergrenzen hinweg
und darüber hinaus für sichere, transparente und
optimierte Prozessabläufe. Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung in HELiOS stand die Neugestaltung
des HELiOS Desktop, um die Bedienung des Systems
zu vereinfachen und komfortabler zu gestalten.
RS Components:
Weitere 3D-Drucker
■ Mit den 3D-Druckern, 3D-Scannern und Kartuschen
von 3D Systems wird RS zu einem der führenden Distributoren von 3D-Druckerzeugnissen: RS Components
(RS), die Handelsmarke der Electrocomponents plc
(LSE:ECM), High-Service-Distributor für Produkte aus
der Elektronik, Automation und Instandhaltung, hat
sein Produktangebot durch eine Reihe von 3D-Druckern
und 3D-Drucktechnologien erweitert.
Die neu vorgestellten Produkte sind von 3D Systems, einem Lieferanten von 3D-Drucklösungen, die 3D-Drucker
und Druckmaterial umfassen und für den Einsatz im
Profi-, Privat- und Ausbildungsbereich entwickelt
wurden. Mit diesen Produkten erweitert RS das bisherige Programm für 3D-Druck, das vom preiswerten,
selbst-reproduzierenden Ormerod 3D-Druck-Kit von
RepRapPro jetzt bis zum professionellen Produkt reicht.
Entwurfssoftware
für Turbomaschinen
■ CFturbo Software & Engineering GmbH, ein auf Strömungsmaschinen spezialisiertes CAE-Beratungs- und
Softwareunternehmen, hat eine neue Programmversion
seiner Turbomaschinen-Auslegungs- und Entwurfsplattform CFturbo auf den Markt gebracht. CFturbo 9.2
kann zur Auslegung und zum Entwurf von radialen und
halbaxialen Kreiselpumpen, Ventilatoren, Gebläsen,
Verdichtern und Turbinen, von Leitgittern, beschaufelten
Radialdiffusoren und Rückführkanälen für mehrstufige
Turbomaschinen sowie von Spiralgehäusen eingesetzt
werden. Direktschnittstellen zu allen marktgängigen
CAD- und CFD-Systemen stehen zur Verfügung. Die
Automatisierung von CAE-Workflows wird für verschiedenste Programmsysteme unterstützt beziehungsweise
kann auf Wunsch kundenspezifisch angepasst werden.
AKTUELL
Ein Blech, das niemals
scheppert
 Forschern der Empa und der ETH
Zürich ist es gelungen, einen Prototypen
Andrea Bergamini mit den Materialmodell. Copyright
Wolfram Raither, ETH
eines schwingungsdämpfenden Materials
herzustellen, der die Welt der Mechanik
für immer verändern könnte. Der Stoff der
Zukunft kann auf Knopfdruck nicht nur
Schwingungen komplett dämpfen, sondern auch gezielt bestimmte Frequenzen
weiterleiten. Noch funktioniert das „programmierbare Material“ nur in einer eindimensionalen Modellkonstruktion, doch
die hat ihre ungewöhnlichen Fähigkeiten
bereits bewiesen: Soeben wurde die Forschungsarbeit mit dem Titel „Phononic
Crystal with Adaptive Connectivity“ in der
Fachzeitschrift „Advanced Materials“ publiziert (www.advmat.de). Ein erster Schritt
zu mechanischen Bauteilen mit frei programmierbaren Eigenschaften ist damit
gelungen.
Designdaten-Quellen
für Verbundmaterialien
 Granta Design hat neue Erweiterungen
seiner Software angekündigt. Diese neuen
Funktionen der Granta-MI-Lösung unterstützen insbesondere Engineering-Unternehmen, die mit Verbundwerkstoffen und
modernen Materialien in der Simulation
und beim Werkstoffdatenmanagement
arbeiten. Ein Schwerpunkt der Erweiterungen ist der „Lückenschluss“ zwischen
Design- oder Testdaten und den Eingabewerten, die von Finite-Elemente-Teams
sowie für das sogenannte Integrated Computational Materials Engineering (ICME)
benötigt werden.
Inventor
Konvertierung,
Reparatur und
Bearbeitung
■ Die Arbeit geht umso schneller, je mehr
Hände zupacken. Das ist das Prinzip, nach dem die
Performance-Steigerung des neuen CADdoctor EX6
funktioniert. Durch die Aufteilung der Rechenleistung auf mehrere Prozessorkerne können bei der
Reparatur von CAD-Modellen bis zu 54 Prozent
Zeitersparnis gegenüber der Vorgängerversion
erzielt werden. Die Reparaturfunktion selbst wurde
ebenfalls verbessert. Die automatischen Prozesse
wurden optimiert und so der Anteil manueller Reparatur auf ein Minimum reduziert, was die Zeit der
notwendigen Anwesenheit des Nutzers erheblich
verkürzt. Integriert ist weiterhin die Schnellkonvertierungsfunktion. Diese führt vollautomatisch und
zeitsparend den Import, die automatische Reparatur
und den Export ohne weitere Interaktion aus.
Resultat ist ein Volumenmodell, das ohne manuellen
Aufwand entsteht.
Software für
Fahrdynamik im AltairPartnerprogramm
■ Altair Partner Alliance ergänzt sein Angebot
im Bereich Mehrkörpersimulation mit ChassisSim/
Software für Rennfahrzeuge und Fahrdynamik; es ist
ab sofort für HyperWorks-Anwender verfügbar. Die
Altair Partner Alliance (APA) hat bekannt gegeben,
dass nun auch die Mehrkörpersimulationssoftware
(MKS) von ChassisSim Technologies als Download
bereitsteht. Die traditionell im Umfeld des Rennsports eingesetzte Software, ChassisSim, simuliert
und berechnet zahlreiche Fahrzeugparameter.
3D-Messmaschinen für die automatisierte
Qualitätskontrolle
 Optische Messsysteme werden verstärkt
in automatisierten Roboterzellen eingesetzt.
Das ermöglicht die mannlose Qualitätskontrolle im Produktionsumfeld, etwa von
Kunststoff-, Guss- und Blechteilen sowie
Zusammenbauten. Unternehmen reagieren
mit automatisierten Mess- und Inspektionslösungen auf eine erhöhte Produktion und
die dadurch notwendigen kurzen Messzeiten. Aufgrund dieser Marktentwicklung zeigt
die Gesellschaft für Optische Messtechnik
(GOM) aus Braunschweig auf der diesjährigen Messe Control erstmals drei verschiedene Modelle der optischen 3D-Messmaschine
ATOS ScanBox. Bei den standardisierten
Messzellen laufen die gesamten Mess- und
Die Modelle der ATOS ScanBox sind speziell für die fertigungsnahe Inspektion und Qualitätssicherung entwickelt worden.
Inspektionsprozesse bis hin zum Prüfbericht
automatisiert. Die ATOS ScanBox ist nicht
ortsgebunden, sondern kann innerhalb von
ein bis zwei Tagen aufgebaut und in Betrieb
genommen werden. Dabei eignen sich die
verschiedenen Modelle für unterschiedlich
große Bauteile. Kern aller Messzellen ist ein
robotergeführter 3D-Scanner der ATOSReihe, mit dem die Bauteile berührungslos
und dreidimensional vermessen werden.
3/14 AUTOCAD und Inventor Magazin
59
Inventor
PRAXIS
Autodesk Showcase 2014: Tipps und Tricks
So klappt es mit der
Realtime-Visualisierung
Der frühzeitige Einstieg in eine effektive Produktkommunikation ist wichtig, um die erfolgreiche Produkteinführung sicherzustellen. So weit so gut, aber wie kann man
die aktuellen Tools in ihrer Autodesk Suite hierfür nutzen?
Diese Frage soll beantwortet werden. Von Helge Brettschneider
Modelldaten importieren und aktualisieren.
G
rundsätzlich sind Sie an dieser Stelle entsprechend ausgerüstet. Inventor, Revit
und AutoCAD liefern die passenden Modelle,
die Sie zur Illustration des Gesprächs über ihre
neues Produkt oder Projekt nutzen können.
Früher mussten Sie mit der Kommunikation
warten, bis die ersten physischem Prototypen
erstellt waren, um dann Bilder für Kataloge
oder Broschüren zu machen oder weitere
Entscheidungen zu Farbgestaltung treffen zu
können.
Der Einstieg in die Produktkommunikation
sollte so früh wie möglich in der Entwicklung
liegen; denn in der Regel benötigt man ein bis
drei Jahre, um je nach Markt ein neues Produkt
bekannt zu machen. Frei nach dem Motto„Ein
Bild sagt mehr als tausend Worte“ ist das
Realtime-Rendering mit Showcase die opti-
male Lösung, um den Spagat zwischen dynamischer Produktentwicklung und der kommunikativen Aufgabenstellung zu meistern.
Modelldaten importieren und bei
Bedarf aktualisieren
Sie sollten schon in Inventor die Möglichkeiten zum Modellmanagement wie zum Beispiel Detailgenauigkeiten und Konturvereinfachungen nutzen. Achten Sie darauf, dass
Sie Komponenten identifizieren, die eine
wichtige Rolle in den kommunikativen
Zusammenhängen spielen und berücksichtigen Sie diese in der Vorbereitung der Baugruppe. Importieren Sie ihre Modelle von
Showcase aus und aktualisieren Sie die Geometrie bei Bedarf. Wichtig ist bei einer Aktualisierung, dass Sie bei Bauteilen, die sich
durch die Aktualisierung verändern, die Oberflächenmaterialien neu zuweisen müssen. Sie
können auch in gleicher Vorgehensweise die
Detaillierung des importierten Modells aktualisieren. Den Import oder die Aktualisierung
können Sie über die Tastenkombination
„STRG+I“ aufrufen. In den Optionen des
Imports lässt sich die Modellausrichtung
beeinflussen, und man kann einstellen, ob in
Inventor definierte Abhängigkeiten zu Verhalten konvertiert werden.
rialien zuweisen und im Bedarfsfall die Flächenausrichtung anpassen. Denn nicht
jede Flächennormale ist passend ausgerichtet. Den hierfür benötigten Diagnosemodus können Sie über die Funktionstaste F7
aktivieren. Wichtig ist hierbei, dass möglichst alle Flächennormalen in die Richtung
des Betrachters zeigen. Ob eine Fläche richtig ausgerichtet ist, erkennen Sie an der
Farbgebung während der Diagnose. Blau
bedeutet in diesem Fall, in Richtung des
Betrachters ausgerichtet, und gelb zeigt an,
dass die betreffende Flächennormale vom
Betrachter weg zeigt. Dies gilt es zu korrigieren, sonst kann ein zugewiesenes Material nicht passend dargestellt werden. Um
die Ausrichtung zu korrigieren, wählen Sie
die betreffende Fläche an und drücken
anschließend die F8-Taste. Damit wird die
Flächennormale umgedreht. Allerdings
gibt es auch Situationen, in denen sich eine
Fläche nicht ohne weiteres korrigieren lässt,
zum Beispiel Leitungen oder mehrfach
gebogene Flächen. Bei diesen Objekten
nutzt man die Möglichkeit, die Normale
immer in Richtung der Kamera auszurichten. Im „Bearbeiten“-Pull-Down-Menü finden Sie einen entsprechenden Menüein-
Normalen in Showcase korrigieren
Korrektur der Ausrichtung.
60
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Nachdem der Import abgeschlossen ist,
muss man zunächst die Oberflächenmate-
Materialeigenschaften auswählen.
Es werden die Umgebung, die Position oder das Material in Showcase in den Alternativen
gespeichert und können für Demos und Materialstudien schnell gewechselt werden.
trag. Auch bei dieser Korrekturmethode klicken Sie zuerst die zu
bearbeitende Fläche an und wählen dann den Pull-DownMenüeintrag an.
Autodesk-Material-Bibliothek oder Showcase-­
Material?
Was für eine Frage! Aber in der Tat berechtigt, denn hier besteht
ein Unterschied. Wenn Sie ausschließlich mit den für RealtimeVisualisierung optimierten Materialien arbeiten, erhalten Sie eine
höhere Performance im Vergleich zur Nutzung der Standardoberflächenmaterialien, speziell in der Raytracing-Anwendung.
Internationale Messe und Konferenz
für Leistungselektronik, Intelligente
Antriebstechnik, Erneuerbare Energie
und Energiemanagement
Nürnberg, 20. – 22.05.2014
Leistungsstark?
…dann sind Sie
hier richtig!
Rot, grün oder doch blau?
Die farbliche Gestaltung von Gebrauchsgüterprodukten wie bei
Mobiltelefonen oder Skateboards (um nur zwei exemplarisch
herauszugreifen) entscheidet zu einem hohen Prozentsatz über
den Erfolg oder Misserfolg. Sie kennen bestimmt den Ausdruck
„Eye Candy“. Er beschreibt es sehr passend: Ein neues Produkt muss
in den ersten fünf Sekunden ins Auge fallen und das Interesse des
Betrachters wecken, danach kommen erst der Reihe nach Haptik
und Handling. Aus diesem Grund fassen die Alternativen mehrere
Eigenschaften zusammen. Es werden die Umgebung, die Position
Der Marktplatz für Entwickler
und Innovatoren.
Hier entsteht Zukunft!
Aus HDRI-Bildern werden die Beleuchtungsinformationen zur Berechnung der Lichtund Schattenverhältnisse in der Szene verwendet.
Weitere Informationen unter
+49 711 61946-0
[email protected] oder
pcim-europe.com
Inventor
PRAXIS
Autodesk Showcase 2014: Tipps und Tricks
Die Szenerie – eigene HDRI-Bilder
verwenden
Erstellen eines Querschnitts.
Abhängigkeiten lassen sich aus Inventor übernehmen und
in Showcase-Verhalten übersetzen.
oder das Material in Showcase in den Alternativen gespeichert und können für Demos
und Materialstudien schnell gewechselt werden. Um Alternativen definieren zu können,
rufen Sie die Werkzeugsammlung mit dem
Tastenkürzel „A“ für „Alternative Aufstellung“
auf und aktivieren mit der Kurztaste „M“ für
„Material“ die Materialienbibliothek. Als
nächstes klicken Sie ein Bauteil an und wählen nun das von Ihnen gewünschte Material
in der Bibliothek an. Anschließend brauchen
Sie nur noch in den Alternativen die Funktion
„Nächste Alternative“ anzuklicken, und schon
ist diese Materialvariante abgespeichert.
Noch ein Tipp: Nutzen Sie zur Objektwahl
auch den Organisator, Kurztaste„O“, so lassen
sich auch in der aktuellen Ansicht größtenteils verdeckte Elemente gut anwählen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Umgebung, in der man das neue Produkt vorstellt
oder die Farbgestaltung analysiert. Je realistischer, desto besser. Hier kommen HDRIBackgrounds zum Einsatz. Aus diesen Bildern
werden die Beleuchtungsinformationen zur
Berechnung der Licht- und Schattenverhältnisse in der Szene verwendet. Neben den
Standard-Szenarien von Showcase existieren
noch andere Quellen für solche Hintergrundbilder. Zum Beispiel gibt es die Seite www.
Openfootage.net, wo Sie Creative-Commons-Hintergründe downloaden können.
Doch sobald Sie kommerziell nutzbare Bilder
produzieren wollen, ist es besser, auf bezahlte Hintergründe zu setzen. Solche Hintergründe können Sie bei Unternehmen wie
www.DoschDesign.com oder www.HDRIHub.com bestellen. Es gibt eine Reihe von
Anbietern im Netz. Doch insgesamt sollten
Sie darauf achten, dass die Backgrounds, die
Sie nutzen, nicht größer sind als 4.096 x 2.048
Pixel. Möchten Sie größere Bilder verwenden, benötigen Sie zu deren Verarbeitung
eine Grafikkarte, die mindestens 2 GByte
VRAM auf dem Board hat.
62
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Wrap up
Ich könnte noch länger über die verschiedenen Aspekte der Produktkommunikation,
der Realtime-Visualisierung und der Funktionen in Showcase schreiben. Doch mein
Ziel bei diesem Artikel war es, Ihnen in erster
Inventor-Abhängigkeiten in Showcase-Verhalten übersetzen
Wenn Sie von Showcase aus eine InventorBaugruppe importieren, können Sie auch
Abhängigkeiten, die Sie zur Bewegung Ihrer
Baugruppe genutzt haben, übernehmen und
zu Showcase-Verhalten übersetzen. Allerdings
ist hier Verschiedenes zu beachten, damit die
Sache klappt. Zum einen können Sie nur Lageänderungen nach Showcase übernehmen
(keine geometrischen Veränderungen). Die zu
übernehmenden Abhängigkeiten müssen
namentlich eindeutig gekennzeichnet und in
den Importoptionen angegeben werden.
Achten Sie auf die korrekte Ausrichtung der
Achsen in den Importoptionen. Denn Sie dürfen das importierte Modell nicht mehr verschieben, ansonsten fliegen, im wahrsten
Sinne des Wortes, die Bauteile durch die
Gegend, wenn Sie die Animation starten. Alle
anderen Dinge in der Szene wie Licht, Schatten und Kameraeinstellungen lassen sich wie
gewohnt anpassen.
Verhalten in Showcase animieren
Akzentlichter einstellen.
aus Inventor übersetzte Bewegung starten,
indem sie diese auswählen und anschließend
den Play-Button klicken. Natürlich können
Sie auch in Showcase Animationen einleiten,
doch möchte ich nicht unerwähnt lassen,
dass hierbei viel Handarbeit gefragt ist. Denn
Sie haben nur die Verschiebung und die Verdrehung zur Verfügung. Nehmen wir an, sie
wollten ein sich ineinander drehendes Planetengetriebe in Bewegung setzen, so ist
hier viel Liebe zum Detail gefragt, um alles
aufeinander abzustimmen. Animationen wie
zum Beispiel die Drehscheibe sind sehr leicht
zu erstellen – ich möchte fast sagen, leichter
als in Inventor Studio, weil die Kamera- und
Lichtdefinition wegfällt.
Wenn Sie Ihre Bewegungen aus Inventor
übernommen haben, können Sie diese
direkt zur Animation nutzen. Mit der Kurztaste „B“ rufen Sie den Dialog für die Animation von Verhalten auf und können hier die
Hintergrund einstellen und ausrichten.
Linie die Tür zu einer neuen Herangehensweise an bekannte Alltagsprobleme bei der
Produktentwicklung zu öffnen und so Zyklen zu verkürzen. Showcase ist nur Ihr erster
Schritt, aber ein leichter. Sie sind in der Lage,
schnell beeindruckende Bilder und Animationen Ihrer neuen Produkte oder Projekte
zu erstellen, mit denen Sie schon in der ersten Sekunde den Betrachter beeindrucken
können und das ist es, was zählt. (anm) 
Anlagenbau: Verteiltes Engineering mit XML-3D-Konzept
PRAXIS
Inventor
Im heterogenen Umfeld
Verfahrenstechnik, Rohrleitungsplanung, Prozessleittechnik und andere Disziplinen definieren jede für sich hochspezialisierte Anforderungen mit einer entsprechenden
Vielfalt von CAD-Systemen und Formaten. Im multidisziplinären Anlagenbau kommt daher flexiblen IT-Konzepten in
den verteilten Engineering- und Dienstleistungsstrukturen
eine wachsende Bedeutung zu. Von Andreas Schroeder
M
it der Anlagenbausoftware TT-Plant verfolgt die S.K.M. Informatik GmbH einen
Lösungsansatz, der durch sinnvolle Technologiepartnerschaften und neutrale CAD/IT-Formatstrategien ein heterogenes Planungsumfeld unterstützt. Dabei spielen sowohl die flexible Anpassung und Verteilung von
XML-basierten Rohrklassen eine bedeutende
Rolle als auch die kostengünstige Verteilung
und Einbindung von 3D-Gewerkedaten auf der
Basis von Neutralformaten.
Der zumeist umfassende Funktionsanspruch
(„eierlegende Wollmilchsau“) von CAD-Systemen ist für den Anwender durchaus nicht
gleichbedeutend mit Produktivität, und er
benötigt die CAD-Software für das Piping
schlichtweg nicht. Die Anforderungen an die
CAD-Funktionalitäten sind minimal, betrachtet man die Platzierung von Kaufteilen und
das „Linien-Routing“ von Leitungsverläufen.
CAD-Viewer und Grafik
Typische Anforderungen sind das Viewing
von Engineering-Daten, der Datenaustausch,
die Verwendung im Digital Mock-Up (DMU),
die Dokumentation und Archivierung sowie
das „Portable PLM Document“, also die Verwendung von 3D-Informationen in Bereichen
mit Engineering-Bezug.
Die Echtzeit-Navigation in komplexen Bauräumen mit einstellbarem Detaillierungsgrad
sowie die Lesbarkeit von Neutralformaten
gehören genauso dazu wie die Zusammenfassung zu einem binär geschützten File.
High-Level-Grafik für Desktop, Cloud oder
Mobilgeräte (Shader-basiertes GPU-Rendering/ OpenGL- und Direct3D-optimiert) sorgt
für eine schnelle Bildschirmanzeige und die
Möglichkeit der Manipulation und Interaktion
in sehr großen Modellen. Messfunktionen,
Schnitte, Transparenz, Metadaten und Ansichtsverwaltung bis zum PunktwolkenManagement runden diese
Viewer-Ansprüche im komplexen Anlagenbau ab.
unterstützen die genannten Formate. Referenzierte 3D-Modelle (zum Beispiel STEP)
stehen automatisch im Strukturbrowser des
TT-Projekts zur Verfügung und können als
intelligentes TT-Equipment mit Anschlusspunktlogik definiert oder in Farbe, Transparenz und Sichtbarkeit manipuliert werden.
Inventor, AutoCAD oder Viewer
TT-PLANT kann von der„Betriebsart“ her wahlweise mit dem TT-3D-Viewer oder mit Autodesk
Inventor oder AutoCAD genutzt werden.
Sowohl Kataloge und Rohrklassen als auch
Projektergebnisdaten werden primär auf der
Grundlage von XML verwaltet. Kaufteile (statische Geometrie) werden als ACIS-Modelle referenziert. Das filebasierte Konzept erlaubt den
flexiblen Datenaustausch, und die XML-Architektur sorgt für eine flexible Rohrleitungsplanung gerade im verteilten Engineering – durch
Warum XML, ACIS,
STEP und JT?
Werden im Engineering Bauteile in 3D entwickelt und
sollen diese Daten
nun Personen zugänglich
gemacht werden, die nicht
über diese Software verfügen, kommen neutrale 3D-Formate ins Spiel. XML (Extentable
Markup Language) ist als hierarchisch strukturiertes Format sehr gut für den plattformunabhängigen Austausch von Daten (insbesondere auch im Internet) geeignet. STEP und JT
repräsentieren auf genormter Basis sehr gut
strukturierte 3D-Baugruppen und ACIS (Kernel
von Spatial) stellt ein sehr effizientes 3D-Geometrieformat dar. Nahezu alle CAD-Systeme
Beispiel SMS Siemag Wien: Über 250.000 Bauteile; Software: Inventor 2013, TT, GAIN; 830 MByte JT-File,
1 – 1,7 GByte RAM (JT2GO-Viewer).
Mit freundlicher Genehmigung von SMS Siemag AG.
eine CAD-Unabhängigkeit in der 3D-Planung
sowie Auswertung.
Neben AutoCAD und Mechanical wird
besonders Inventor mit hoher Integrationstiefe unterstützt. Somit besteht die Möglichkeit, auf der Grundlage von Rohrklassen
einfach und performant komplexe Leitungen
zu planen.
Konfigurierbare Übernahme von P&IDDaten, Validierungs- und Reportfunktionen
sowie PCF-Exporte (ISOGEN-Standard) für
automatische Isometrien und die Kopplung
an PDM-Systeme sorgen für Sicherheit und
Produktivität. Von der 3D-Aufstellungsplanung bis zur automatischen Isometrie- und
Reportausgabe wird so der gesamte Rohrleitungsplanungsprozess enorm beschleunigt – durch den Fokus auf wenige spezialisierte Funktionen und entsprechende
unabhängige Viewer-Technik. (anm) 
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
63
Inventor
PRAXIS
Autodesk Factory Design Suite
Wir parken für Sie
Die Serva transport systems
GmbH hat ein ungewöhnliches automatisiertes Parksystem entwickelt, das die Nachteile herkömmlicher
Lösungen, die das Parken
vereinfachen, überwinden
soll. Autodesk Factory Design
Suite und das Datenmanagment Vault for Workgroup
bildeten die Grundlagen für
die erfolgreiche Konstruktion. Von Hubert Hilling
B
egonnen hat alles in einer alten Bootshalle in Oberbayern: Zwei junge Ingenieure und ein Architekt – Rupert Koch,
Leopold Meirer und Cary Bellaflor – hatten
2010 die Idee, mit einem Roboter das Parken leichter zu machen. Statt mit immer
größer werdenden Autos umständlich in
engen, verwinkelten Parkhäusern zu
manövrieren, sollte eine Art Gabelstapler
das übernehmen. So entstand das ganz
besondere Parksystem der serva transport
systems GmbH unter dem Motto „Wir parken für Sie“. Das System macht das Parken
zudem schneller und komfortabler, nutzt
vorhandenen Raum besser und ist einfach
zu installieren.
Da die Parkroboter keine Schienen benötigen, sind sie
in der Lage, individuelle Routen zu fahren und auch auf
engstem Raum zu manövrieren.
Individuelle Routen auf engstem
Raum
Im Herbst 2012 konnte sich die innovative Entwicklung des jungen Unternehmens erstmals bei einem Pilotprojekt in
der Praxis bewähren. Nur eineinhalb Jahre später wird das automatisierte Parken
ab April 2014 am Flughafen Düsseldorf
schon Alltag. Weitere Projekte sind
bereits in Planung, wie etwa ein PKWZwischenlager in der Automobilindustrie, ein Lager für Oldtimer oder ein Lager
für abgeschleppte Autos. Wie gut die
Idee war und ist, zeigt auch, dass serva
transports systems 2013 ins Finale des
renommierten Deutschen Gründerprei-
ses kam. Unterstützt wurde und wird
serva transport systems von der Chiemgauer Unternehmerfamilie Meltl.
Automatisch dem Wagen
angepasst
Bei der automatisierten Parkanlage von
serva transport systems gibt der Fahrer
seinen PKW an einer Übergabestation ab,
den weiteren Parkvorgang übernimmt ein
Roboter. Das hochflexible fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) passt sich automatisch
den Dimensionen des jeweiligen Wagens
an und bringt ihn sicher ans Ziel. Da die
Parkroboter keine Schienen benötigen,
sind sie in der Lage, individuelle Routen zu
Bei der automatisierten Parkanlage von serva transport systems gibt der Fahrer seinen PKW an einer Übergabestation ab,
den weiteren Parkvorgang übernimmt ein Roboter.
64
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Die serva transport systems GmbH mit Sitz im
oberbayerischen Grabenstätt entwickelt und vertreibt
automatisierte Parkanlagen mit patentiertem
Robotersystem. Mit diesem innovativen, einfachen
und effizienten System erhalten Industrie, Flughäfen, Parkhausbetreiber, Autovermieter oder auch
Stadtplaner eine völlig neue Lösung für den Transport
und das Parken von Fahrzeugen. Die Montage der
fahrerlosen Transportsysteme erfolgt auf Gut Sossau bei
Grabenstätt. Investor ist die Unternehmerfamilie Meltl.
Das Unternehmen präsentiert auf der Hannover Messe
in Halle 17 am Stand F 58 seine Idee, die das Transportieren von Autos und das Parken revolutioniert. Das
oberbayerische Unternehmen ist in Hannover am„Roten
Teppich“ zu finden, der die Highlights der„Industrial
Automation“ verbindet. Mehr Informationen unter
www.serva-ts.de oder www.serva-ts.com.
Copyright: serva transport systems GmbH
u info: Automatisierte Parkanlagen
PRAXIS
Inventor
Für die Erstellung des präzisen digitalen Modells wird Autodesk Inventor Professional genutzt.
fahren und auch auf engstem Raum zu
manövrieren. Parkanlagen können beliebige Formen annehmen.
Factory Design Suite in der
Konstruktion
Das System ist für PKW-Logistik-Unternehmen, PKW-Hersteller, Autovermietungen, Parkhäuser an Flughäfen oder in
Städten geeignet. Es spart Platz, ist einfach zu installieren und äußerst flexibel
einzusetzen. Hauptvorteile sind die kompakten und raumeffizienten Parklösungen, die bis zu 60 Prozent mehr Fahrzeuge auf derselben Parkfläche ermöglichen.
Für das Prinzip der serva transport systems werden keine Umbauten oder
zusätzliche Einbauten benötigt. Dadurch
lässt sich das System in wenigen Tagen
auf bestehenden Flächen in Betrieb nehmen. Diese einfache, flexible und schnelle Umsetzung ist einer der großen Vorteile gegenüber herkömmlichen Systemen automatisierter Parkanlagen.
Für die Parkkunden stehen großzügige
Übergabestationen bereit. Mit einfachen
Terminals und Smartphone-Apps ist das
Parken bequem und schnell erledigt. Ob
Hunderte oder Tausende von Fahrzeugen:
Das System wird jeder Anforderung
gerecht.
Zur Realisierung der Konstruktion wurde auf die Autodesk Factory Design Suite
gesetzt. Mit diesem Werkzeug können alle
Kernaufgaben in einem abgewickelt
werden. Für die Erstellung des präzisen
digitalen Modells wird Autodesk Inventor
Professional genutzt. Festigkeitsanalysen
anhand digitaler Prototypen unterstützten
die Konstruktion bei der Auslegung des
Modells.
Datenmanagement
Fertigungsgerechte Unterlagen (Blechabwicklungen, Neutralformate) ermöglichen die Zusammenarbeit mit den Zulieferanten. Autodesk AutoCAD Architecture
wird eingesetzt für die Aufbereitung der
Gebäudedaten für das Kundenprojekt.
Hier wird das Gebäude oder Gelände mit
intelligenten Objekten erstellt und ist
Basis des Nutzungskonzepts.
Mit Autodesk Navisworks ist man
gewappnet für die Integration von verschiedensten CAD-Fremdformaten in
einer Zusammenschau zur Erkennung
von Kollisionen. Über die Werkzeuge für
die Visualisierung wie Autodesk Showcase und Autodesk 3ds Max Design bestehen Möglichkeiten und Wege, umfassende und interaktive Präsentationen für den
Kunden zu entwickeln.
Mit dem Datenmanagement Vault for
Workgroup wurde sichergestellt, dass alle
produkt- und projektorientierten Daten
revisionssicher abgelegt werden können.
Erste Automatismen vereinfachen die
Zusammenarbeit zwischen Konstruktion
und Produktion. Diesen Bereich will man
in Zukunft weiter ausbauen, um die Effizienz in der Projektumsetzung zu steigern. (anm) 
u info: CASO GmbH
Detail der automatisierten Parkanlage. Zur Realisierung der Konstruktion wurde auf die Autodesk Factory Design Suite gesetzt. Mit diesem Werkzeug können alle Kernaufgaben in einem abgewickelt werden.
Die CASO GmbH ist Silber-Partner von Autodesk
im Bereich Product Design & Manufacturing im
Münchner Raum und Umgebung. Als Absolventen
der FH Rosenheim betrachten die Mitarbeiter die
3D-Konstruktion unter dem Schwerpunkt der Machbarkeit im Sinne der Fertigbarkeit. Zusätzlich runden
Lösungen im Bereich PDM und CAM das Portfolio ab.
Mit zehnjähriger Erfahrung als Partner von Autodesk
bietet die CASO GmbH wertvolles Know-how bei
der Einführung von CAD für den Endkunden. Für
die serva transport systems GmbH hat CASO die
projektbegleitende Beratung, die Schulung in 3D, die
Implementierung der Datenmanagement-Lösung
und die Erstellung von kundenspezifischen Automatismen übernommen.
Weitere Informationen: www.caso.de
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
65
Inventor
SOFTWARE
CADWorx P & ID Professional in der Praxis
Intelligente Verwandlung
Ludan Engineering ist einer der am stärksten diversifizierten Anbieter von integrierten Lösungen für die industrielle Entwicklung und Optimierung von Anlagen in Europa. Das Unternehmen konnte ein AutoCAD-basiertes Projekt erfolgreich in ein CADWorx-P&ID-ProfessionalProjekt konvertieren. Die Software wurde zur Standardplattform für die durchzuführenden
Arbeiten und löste in dieser Funktion das vorher verwendete AutoCAD ab. Von Boris M. Solowjew
I
n einem Projekt von Ludan Engineering wurden die Prozess-Daten „intelligent“ mit der
Datenbank verknüpft durch die Verwendung
der CADWorx P & ID Professional Suite, einschließlich des CADWorx-Datasheet-Moduls.
Sie wurden im Intranet auf dem lokalen Server mit Hilfe des CADWorx Internet Publishers
veröffentlicht, so dass Datenaustausch und
Review über den Internet-Explorer möglich
sind. Die Prozess-Daten in dem konvertierten
Projekt umfassten:
■ 6
PFD (Prozess-Flussdiagramme), verfügbar
als AutoCAD-Zeichnungen
■ 3
0 P & ID, als AutoCAD-Zeichnungen
■ 3
00 Leitungen in der Leitungsliste, als MSExcel-Tabellen verfügbar
■ 1
00 Ausrüstungsgegenstände: Geräte-/
Motor-Liste, Gerätedatenblätter, die alle als
MS-Excel-Tabellen vorlagen
■ 4
00 Instrumente, Instrumentierungsindex,
als MS-Excel-Tabellen
Während der Konvertierung wurden zahlreiche Inkonsistenzen in den Daten in Datenblättern, verschiedenen Listen und Zeichnungen
entdeckt. Mit CADWorx P & ID Professional ließen sich alle Unstimmigkeiten in den GeräteInformationen im PFD, P & ID sowie den Gerätelisten und -tabellen beseitigen. Die Instrumen-
P & ID im Internet Publisher.
66
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
tierungsdaten wurden mit den zugehörigen
Leitungs- und den Gerätedaten synchronisiert.
Das veröffentlichte Projekt wurde täglich, oder,
wenn erforderlich, auch noch öfter, neu übersetzt und diente als „gemeinsame Quelle der
absoluten Wahrheit“ in den Projektdaten für das
gesamte Kons­truktionsteam.
Die Möglichkeit, mehrere externe Dokumente (MS-Office-Dateien, Acrobat-PDFDateien usw.) in das Projekt einzubinden und
diese Verbindung im Projektformat für das
Internet beizubehalten, eliminiert die Notwendigkeit, mehrere Dokumente in mehreren
Server-Standorten zu prüfen und führt dazu,
dass die Projektdaten in einem HTML-basierten Format zentral vorliegen.
Zeichnungserstellung
CADWorx P & ID Professional erlaubt die Arbeit
auf eine „intelligente“ Weise in jeder Planungsphase. Es ist möglich, Geräte in einem Blockdiagramm zu definieren und diese Definitionen
später auf die PFD und P & ID- Designphasen
anzuwenden. Darüber hinaus können Anwender Geräte in der Datenbank vor der und später
während der Zeichnungserstellung definieren,
um die verfügbaren Daten aus der Datenbank
abzurufen.
Das Erstellen der
Zeichnung generiert
automatisch die Projektdatenbank hinter
den Zeichnungselementen. Die Flexibilität von CADWorx P &
ID erlaubt es allerdings auch, die Verbindung der Zeichnungselemente zur
Datenbank
mit
einem einfachen
Mausklick zu kappen
oder wiederherzustellen. In anderen
Worten: Es ist mög-
lich, CADWorx P & ID wie ein gewöhnliches
AutoCAD oder als universelles Werkzeug für
die Zeichnungserstellung einzusetzen. Viele
erfahrene AutoCAD-Anwender werden die
LISPs und Makros, die auch P & ID bietet, zu
schätzen wissen.
Die Software arbeitet mit externen Datenbanken. Drei Datenbankformate werden unterstützt: MS Access, SQL und Oracle. CADWorx P
& ID Professional ermöglicht es, benutzerdefinierte Datenbanktabellen in jeder Projektphase hinzuzufügen und jegliche Zeichnungselemente wiederholt damit zu verbinden oder
davon zu lösen. Die Anpassung der Datenbank
gestaltet sich sehr einfach und erfordert keine
speziellen Datenbank- und Programmierkenntnisse. Diese Flexibilität macht P & ID
Professional zu einem universellen AutoCADbasierten Zeichnungswerkzeug, das eine bidirektionale Verbindung zwischen Zeichnungselementen (AutoCAD zugewiesene Blöcke),
externen Datenbanken (MS Access, SQL,
­Oracle) und MS Excel-Datenblättern bietet. So
wurde beispielsweise CADWorx P & ID erfolgreich eingesetzt, um Berechnungsergebnisse
der komplexen hydraulischen Rohrnetznetze
im PIPENET-Standard mit ihrer AutoCAD-Darstellung zu synchronisieren. Die Software kann
Materiallisten und Wärmeflusstabellen, die in
PFDs oder Blockdiagrammen auftauchen, mit
dem Output von Prozesssimulatoren wie
CHEMCAD, Aspen Plus, HYSYS oder PIPENET
abstimmen.
Definieren von Datenbankfeldern
Die Konvertierung begann mit dem Sammeln
von Informationen darüber, welche Parameter die betrachtete Datenbank enthalten sollte. Dazu wurden alle Dokumente (Listen,
Datenblätter) untersucht und die Parameter
wurden der Datenbank hinzugefügt. Die Konvertierung erfolgte ausgehend vom PFD. Die
PFD-Gerätedarstellung wurde in die Datenbank eingebunden und schließlich wurde der
Geräte-Index in der Datenbank „Vessel and
SOFTWARE
Mechanical Tables“ erzeugt. Die zweite Phase befasst sich mit dem Befüllen der Felder in
der Geräte-Datenbank. Dazu diente das CADWorx-Datasheet-Modul. Die verfügbaren MSExcel-Gerätedatenblätter wurden leicht modifiziert: ein Blatt, das die Verbindungen zwischen den Zellen in den Listen und den
korrespondierenden Datenbank-Feldern
beschreibt, kam hinzu, ebenso eine
„DatasheetType“-Eigenschaft im Excel-File.
Alle Geräte wurden in CADWorx mit Anbindung an die bestehenden MS-Excel-Dateien
gelistet. Mit dem „Export“-Button gelangten
die verfügbaren Daten in den Listen im Batchmodus zu den korrespondierenden Feldern
in der „Vessel and Mechanical Tables“-Datenbank und füllten alle relevanten Geräteparameter. Die Geräte-Datenbank wurde aus der
Geräteliste durch direkte Copy & Paste-Operationen vervollständigt. In dieser Phase wurde die Geräteliste als direkter MS-Excel-Link
zu den entsprechenden Datenbank-Tabellen
wiedergegeben. Die PFDs ließen sich nun in
CADWorx P & ID Professional wieder öffnen,
und die relevanten Daten, die in der Zeichnung erscheinen, sind mit der Datenbank
synchronisiert, was Inkonsistenzen in Datenblatt, Geräteliste und Zeichnungsinformation
beseitigt. Während der P & ID-Konvertierung,
der dritten Phase, wurden die Gerätedarstellungen mit der Datenbank verknüpft und mit
dem Datenbank-Inhalt synchronisiert, so dass
Inkonsistenzen zwischen Datenblättern, Geräteliste, PFD und P & ID verschwanden. Dieses
Stadium führte zur vollständigen Synchronisation zwischen Datenblatt, PFD, P & ID und
Geräteliste und jede weitere Änderung der
Daten in einem der Dokumente bedingte
automatische Updates der anderen.
In der vierten Stufe galt es, die Leitungen
zu konvertieren. Alle Prozesslinien wurden
umgewandelt. Der Leitungsindex wurde als
Datenbank „Process Line Table“ generiert.
Informationen zu den Leitungen wurden
direkt aus der Zeichnung generiert. Die Prozessparameter in der entsprechenden Datenbank stammten per direktem Copy & Paste
aus der als MS-Excel-Tabelle vorliegenden
Leitungsliste. In dieser Phase wurde die Leitungsliste als direkter MS-Excel-Link zu der
entsprechenden Datenbank „Process Line
Table“ wiedergegeben und mit der Datenbank synchronisiert. Nun begann das Projekt,
vollständig intelligent zu sein. Die verfügbare
Projektdokumentation erhielt eine Verbindung zu den entsprechenden Projekt-Objekten, und das Projekt wurde mit dem CADWorx
Internet Publisher für den weiteren Datennutzungs- und Review-Prozess veröffentlicht.
Inventor
Vorteile der Konvertierung
ne Dokument zu prüfen. Aber es ist in diesen
Das intelligente Projekt brachte mehrere Vor- Fällen empfehlenswert:
■ M
teile ein:
an ist gerade mittendrin in einem großen
■ E
s hat Unstimmigkeiten in den Prozessdaten
Projekt. Dann kann man mit der Konvertierung Inkonsistenzen in der Konstruktion in
beseitigt, angefangen bei den Gerätenamen
diesem Projektstadium beseitigen und in
und -beschreibungen in den Datenblättern,
Zukunft vermeiden.
Listen, PFD und P & ID bis hin zu falschen
■
D
as Projekt ist mit hohen Unsicherheiten
oder unvollständigen Prozessdaten in den
behaftet, was das Tagging, das Aussehen der
Instrumentierungsdatenbanken und -listen.
■ E
s erlaubt die Veröffentlichung der jüngsten
Zeichnungselemente (AutoCAD-Blöcke), der
Projektdaten im HTML-Format für die weiLayer oder der Linienstile betrifft. Ein Beispiel
tere gemeinsame Nutzung und Bewertung
dafür wäre ein Auftrag mit begrenztem
durch das Projektteam.
Zeitrahmen, bei dem der Kunde seine eigene
*Nach der Umwandlung nahm jede weitere
Planlegende, eigene Linienstile und Symbole hat, diese Informationen aber dem ausfühProzessänderung einen Bruchteil der Zeit in
renden Unternehmen nicht bereitstehen,
Anspruch im Vergleich zum vorher verwendeten nicht-intelligenten Verfahren. Zum Beispiel
weil der Kunde sie nicht fixiert hat, während
spiegelte sich die Erhöhung der Anzahl der
die Zeit drängt. In diesem Fall könnte die
betriebenen Pumpen mit reduzierter KapaziKonvertierung sofort beginnen, und im
tät gleichzeitig in PFD, P & ID, Datenblatt, GeräErgebnis wären alle Projekt-Aktualisierungen
teliste und Leitungsliste wider. Dies führte zu
schmerzfrei auszuführen.
■
E s handelt sich um ein Projekt, bei dem man
zusätzlichen Leitungen, Ventilen, Armaturen
weiß, dass es sich mehrfach wiederholen
und Instrumenten, und diese Leitungen
wird oder dessen Spezifikationen denen
erschienen sofort in der Leitungsliste, während die Instrumente im Instrumenten-Index
eines laufenden Projekts sehr ähnlich sind.
mit entsprechenden Leitungsdetails (Symbol,
In dem Fall wird die Konvertierung in ein
Größe, Verbindung) und Prozessdaten aufintelligentes Projekt die Produktivität und
tauchten.
Effizienz
erhöhen.
Seite 1
(anm) 
90x130_Inventor_Layout
1 19.03.14
15:25
Nach der Konvertierung ist es möglich, globale Projektänderungen
und Aktualisierungen
vorzunehmen, etwa das
Ändern der Symbole für
Anlagen, Leitungen,
Ventile, Instrumente
usw., das Ändern der
AutoCAD-Blöcke, die
verschiedene Zeichnungselemente repräsentieren. All diese globalen Veränderungen
lassen sich in Nullzeit
durch einfache Datenbankeingriffe ausführen,
ohne direkt die Zeichnungen oder die ExcelFiles anzufassen.
Wie leicht zu sehen
ist, lässt sich der
Umwandlungsprozess
nicht auf simple MausDas [wfb] Team heißt Sie willkommen zur [wfb] Fachmesse
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Inventor
SOFTWARE
Integrierte Anlagenplanung
Keine Zeit zum Suchen
Wenn man heute über Integration spricht, kann das viele
Bedeutungen haben, je nachdem, aus welchem Blickwinkel heraus man es betrachtet. Eine der gängigsten Plattformen ist die von Autodesk, die in den meisten Abteilungen
genutzt wird. Spezialisierte Anlagenbausoftware bietet
hier eine ausgefeilte Integration. Von Ralf Lehmann
U
m zum Beispiel P&IDs oder Stromlaufpläne zu erstellen, wird immer noch das
native AutoCAD (oder ein vergleichbares Tool)
genutzt. Wenn Behälterzeichnungen erstellt
werden, dann kommt der Inventor zum Einsatz. Für eine 3D-Aufstellungsplanung, die
unterschiedliche Anforderungen haben kann,
zum Beispiel Stressberechnung, Isometrie,
Layout-Erzeugung, Herstellerkataloge, Rohrklassen, Bühnen, Sekundarstahlbau, werden
intern auch unterschiedliche Fachbereiche
benötigt oder auch externe Dienstleister.
Wie können nun die unterschiedlichen
Abteilungen oder auch Fachbereiche zusammenarbeiten, so dass eine echte Integration
entsteht, mit der sich die Qualität steigern
lässt? Häufig wird das Projektmanagement,
also das Verwalten von Daten und Dokumenten in irgendeiner Art und Weise gelöst, vom
Managen kann hier jedoch keine Rede sein,
da man sehr viel Zeit mit dem Suchen von
Informationen verbringt.
Anlagenstruktur, in Baumform dargestellt.
68
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Workflow individuell angepasst
Welche Möglichkeiten hat ein Anwender? Eine
davon liegt darin, mit einer voll integrierten
multidisziplinären Engineering-Lösung wie
CADISON zu arbeiten. Die Software vereint
den gesamten Engineering-Workflow in
einem System. Dies gilt sowohl für die technischen als auch für die grafischen
Daten (P&ID, Stromlaufplan,
3D-Modell, Isometrie usw.). Die Projektmitarbeiter greifen immer auf die
aktuellen Daten des Projekts zu in
allen notwendigen Projektansichten
und allen Disziplinen. CADISON
unterstützt den Anwender durch seine volle AutoCAD-Integration, die
Flexibilität zur Anpassung des eigenen Workflows sowie mit den notwendigen Katalogen, die schnell und
effizient an eigene Unternehmensstandards angepasst werden können.
Dies bedeutet: Eine Pumpe wird im
P&ID geplant, diese kann vom Projekt­
ingenieur spezifiziert werden (Katalogeintrag hinzufügen). Gleichzeitig kann die
Elektroabteilung ihre Stromlaufpläne erstellen: Da der Motor ja schon im P&ID vorhanden
ist, lässt sich dieser einfach in das dafür vorgesehene Zeichnungsblatt übernehmen.
(DIN oder auch KKS) nach unten in die Komponenten wie zum Beispiel Pumpe oder
Armaturen vererbt wird. Listen, Datenblätter
und Rohrleitungs-Isometrien werden automatisch erzeugt, ebenso wie der Hook-Up für
Messstellen und Sekundärsupport. Das wird
als Word Report oder als Standard-AutoCADZeichnung aus dem gesamten Projekt typenweise ausgegeben, was dazu beiträgt, die
Projektenzeiten erheblich zu reduzieren.
CADISON umfasst eine integrierte Revisionskontrolle und ermöglicht dadurch die Projektkoordination durch den Einsatz modernster Hilfsmittel. Ein Plug-In für den Inventor
unterstützt die Konstruktion bei der Übergabe. Somit kann ein im Inventor geplanter
Behälter direkt mit den jeweiligen Attributen
wie Objektklassen und Anschlussinformatio-
Integration in Autodesk Inventor.
nen bestückt werden, so dass sich dieser
Behälter dann direkt in den CADISON-3D-Designer importieren lässt. Eine anschließende
Zuordnung zum P&ID erweitert den Behälter
mit den Attributen für die Dokumentation.
Benutzerführung
Neutrale ERP-Schnittstelle
Alle notwendigen technischen Daten können
jetzt händisch oder über einen Katalog (zum
Beispiel Motoren) hinzugefügt werden. Diese
Aufgabe wird hauptsächlich vom ProjektIngenieur durchgeführt. Dabei unterstützt
ihn der CADISON Project Engineer. Dieser ist
als Nicht-Grafiktool ausgelegt und führt den
Anwender über eine Tree-Struktur sowie mit
Tabellen durch die Projektbearbeitung, so
dass er, wie von Excel gewohnt, die Daten
darstellen und bearbeiten kann. Die Darstellung der Anlagenstruktur erfolgt in einem
Baum, wobei das Kennzeichnungssystem
Das Katalogmanagement Tool Matpipe hilft
dem Anwender, die notwendigen Herstellerkataloge wie Armaturen, Equipment, Halterungen oder Kabeltrassen zu erstellen und zu
modifizieren. Eine neutrale ERP-Schnittstelle
zur Unterstützung der Ressourcenplanung
des Unternehmens sowie Schnittstellen zu
den Rohrleitungsberechnungsprogrammen
Rohr2 und Caesar II unterstützen den Anwender bei der Abwicklung seiner Projekte.
CADISON bringt somit alle Voraussetzungen mit, die Effizienz innerhalb der Projektabwicklung signifikant zu erhöhen. (anm) 
Anlagenbau bei H.I.T. Haus- und Industrietechnik
Exakt geplant
und ausgeführt
Realitätsgetreue
Visualisierung der
Kältezentrale mit
millimetergenauen Herstellerbauteilen.
PRAXIS
Inventor
in ausgedehnten Rohrnetzen die Druck- und
Wärmeverluste in den Rohrleitungen und der
Temperaturabfall im Vorlauf bis zum Verbraucher berücksichtigt. Dynamische Regelebenen
erlauben den hydraulischen Abgleich von mehreren Differenzdruckreglern oder Strangregulierventilen hintereinander. Auch komplexe
Einspritzschaltungen, Verteilschaltungen und
Beimischschaltungen (mit und ohne Konstantbeimischung) können berechnet werden. Die
jeweiligen Schaltungen stehen im AuswahlAssistenten für hydraulische Schaltungen zur
Verfügung und lassen sich automatisch in die
CAD-Zeichnung einfügen. Diese Erweiterungen stehen auch in der Kälterohrnetzberechnung liNear Analyse Cooling zur Verfügung.
Produktivität durch Automatisierung
Die liNear-Programmversion 14 bietet viele Funktionen für
eine effiziente Anlagenplanung und neue Planungsmöglichkeiten sowohl in 2D als auch in 3D. Hierbei kann die
3D-Anlagenkonstruktion mit einer exakten Planung und
einer enormen Zeitersparnis bei Ausführung und Montage
einhergehen. Von Matthias Kieltyka
M
anchmal sind es nicht die technisch aufwändigen Anlagen, die einen Anlagenbauer beschäftigen, sondern immer kürzer
werdende Bauzeiten, kleiner werdende Technikflächen und gleichzeitig steigende Komfortansprüche durch Mieter, Nutzer und Betreiber. Auch die Bedienbarkeit der gebäudetechnischen Anlagen wird immer mehr zu einer
Herausforderung. Diesen und weiteren Anforderungen hat sich zum Beispiel die liNear
GmbH mit ihren Softwarelösungen angenommen und bietet professionelle Werkzeuge über
alle Gewerke für Planung, Konstruktion und
Berechnungen. Als Marktneuheit hat liNear die
erste grafisch gestützte Heizungsrohrnetzberechnung entwickelt, die in einem Schritt Heizungsrohrnetze mit einer Mehrkesselanlage
inklusive hydraulischer Weiche, Pufferspeicher,
drucklosen Verteilern und alle hydraulische
Schaltungen nach VDMA berechnet. Damit
erfüllt das Unternehmen einen lang gehegten
Wunsch vieler Planer.
einen erweiterten Funktionsumfang zur
Berechnung von komplexen Systemen und zur
Bemessung von gekoppelten Anlagen. Nun
lassen sich mit dem bekannten liNear-Komfort
auch Systeme nach Tichelmann, hydraulische
Weichen, Pufferspeicher als hydraulische Weiche, offene Verteiler, Mehrkesselanlagen, Wärmetauscher im Systemverbund, Volumenstrom- und Differenzdruckregler sowie
Strangregulierventile berechnen. Das Programm ermittelt die erforderliche korrekte
physikalische Mischtemperatur. Dabei werden
Mit liNear Design 3D Pipe&Power lässt sich aus
einem 1-Strich-Rohrnetz auf Basis der Rohrnetzberechnungen der liNear-Analyse-Produkte mit
nur einem Klick die gesamte Rohrnetzgeometrie dreidimensional generieren. Für den
Anwender ergibt sich dadurch ein enormer
Zeitvorteil gegenüber der„manuellen“ 3D-Konstruktion. Zudem lässt sich ein 2D/3D-MischModell realisieren, das weiterhin für die Berechnung genutzt wird. In einem weiteren Schritt
können die Armaturen, die zu diesem Zeitpunkt
aus neutralen 2D-Symbolen bestehen, ganz
einfach durch millimetergenaue 3D-Herstellerbauteile oder neutrale 3D-Komponenten ausgetauscht werden. Damit wird der Planungsablauf von der ersten Entwurfszeichnung bis
hin zu Ausführungsplanungen und dem
3D-Modell in jeder Planungsphase optimal
unterstützt. Um das Arbeiten am Linienmodell
zu beschleunigen, wurde im liNear-Desktop der
Befehl „Verbinden“ erheblich erweitert. So lassen sich zwei Leitungssegmente anwählen und
die Software schlägt eigenständig mehrere
Verbindungsvarianten zur Auswahl vor. Der
Befehl „automatischer Wanddurchbruch“
erkennt selbstständig alle Kanäle, Rohrleitungen und Kabeltrassen, die durch Wände kons-
Gekoppelte Systeme
Die Heizungsrohrnetzberechnung liNear Analyse Heating bietet in der aktuellen Version
Schnitt durch die Kältezentrale für die Montage.
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
69
Inventor
PRAXIS
Anlagenbau bei H.I.T. Haus- und Industrietechnik
unterschiedlichen Modelldarstellungen in
einem Bauteil verwaltet. Der Anwender
braucht nicht zu überlegen, welche DWG
geladen werden muss.
Unterstützung von BIM
Rendering der RLT-Anlage.
truiert wurden und generiert automatisch die
notwendigen Wand- und Deckendurchbrüche.
Exakte Planung und Berechnung
Seit mehr als 20 Jahren ist die Datenerfassung
ein fester und bedeutender Bestandteil der
Softwareentwicklung bei liNear. Produkte von
Herstellern aus der gesamten Branche werden
mit größter Sorgfalt erfasst. Sowohl in der
Angebotsphase als auch in der Projektdokumentation werden möglichst realitätsnahe
Visualisierungen benötigt. Hier sollte ein CADModell so aussehen wie seine Vorlage, das tatsächlich einzubauende Produkt. Spätestens
dann, wenn es um Vorfertigung geht, sind
exakte Einbaumaße des Produkts unerlässlich.
Nicht zu vergessen ist der Abgleich der verschiedenen Gewerke. Hier führen Platzhalter
mit unbestimmten Abmessungen garantiert
zu Folgeproblemen. Zudem enthält jedes Bauteil der liNear-Herstellerbibliotheken alle technisch relevanten Zusatzinformationen. Wo sind
die Anschlüsse am Bauteil? Welcher Anschluss
ist für Vorlauf, Rücklauf oder als Sicherheits-
RLT-Anlage (Nord-Perspektive).
70
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
gruppe usw. vorgesehen? Welche Dimension
und Druckstufe liegt am Anschluss vor? Diese
Informationen werden von den liNear Konstruktions- und Berechnungsprogrammen genutzt,
um dem Anwender eine einfache Konstruktionsweise zu ermöglichen, da beispielsweise
entsprechende Gegenflansche mit Dichtungen
automatisch platziert werden und die passenden Rohrleitungen voreingestellt sind.
Reales Aussehen und exakte Abmessungen nützen nichts, wenn man keine größeren
Pläne mehr anfertigen kann, weil der Rechner
oder die Grafikkarte überfordert ist. Aus diesem Grund können die Bauteile in unterschiedlichen Detailierungsgraden dargestellt
werden. So kann der Benutzer mit der vereinfachten Darstellung ressourcenschonend
konstruieren und für die optimale Präsentation der Ergebnisse die detaillierte Darstellung
verwenden. Darüber hinaus stehen
2D-Ansichtszeichnungen für die klassische
2D-Ausführungsplanung zur Verfügung. In
den liNear-Design-3D -Programmen
(Pipe&Power und Ventilation) werden die
In der Diskussion um BIM (Building Information Modeling) und 3D-Gebäudemodelle wird
immer häufiger mit dem CAD-Teil der BIMMethode die dreidimensionale Planung
gleichgesetzt. Der überwiegende Teil der TGAPlanungen läuft heute weiterhin aus nachvollziehbaren Gründen zweidimensional und/
oder schematisch ab. Hier spielen unter anderem die Projektgrößen, die Planungsphasen,
Möglichkeiten des Datenaustauschs und
nicht zuletzt das CAD-Know-how der Mitarbeiter eine große Rolle. Bei liNear gehört es
zur Prämisse, dass sich die Softwarelösungen
nicht auf einen „theoretisch optimalen“ Planungsablauf beschränken. Darum treibt man
hier die Entwicklung der Werkzeuge für alle
Aufgaben entsprechend der gewerkeübergreifenden, modellgestützten Planung weiter
voran.
Die Analyse-Produkte für die Berechnung
von Heizungs-, Trinkwasser- und Gasrohrnetzen sind jetzt ebenfalls für Autodesk Revit
erhältlich. Nun ist auf beiden CAD-Plattformen (Autodesk AutoCAD und Revit) das
Arbeiten mit den Netzberechnungen von
liNear inklusive aller Herstellerdatensätze
möglich.
Anlagenbau in der Praxis
Seit vielen Jahren gehört der Büro- und Gewerbebau zu einem Geschäftsbereich der H.I.T.
Haus- und Industrietechnik GmbH mit Sitz in
Dachau. 2013 wurde ein Bürogebäude mit vier
Obergeschossen und rund 12.000 Quadratmetern Bürofläche, sowie zwei Untergeschossen
mit Lager- und Technikräumen im Stadtteil
München Riem fertiggestellt. Die Bauzeit für die
Gewerke der Gebäudetechnik war mit sieben
Monaten veranschlagt. Die letzten zwei Etagen
wurden gerade betoniert, da musste bereits in
den beiden Untergeschossen mit der Installation begonnen werden, um den terminlichen
Vorgaben gerecht zu werden. In dem Gebäude
wurden bis zur Fertigstellung eine Wärmepumpe mit 560 kW Heizleistung mit Brunnenwassernutzung, sieben RLT-Anlagen mit einer
Gesamtluftmenge von 75.000 m³/h und einem
Kanalnetz von rund 13.000 Quadratmetern
Blech montiert. Zur Realisierung dieser Aufgabenstellung war es nicht nur notwendig, eine
starke Montagemannschaft aufzustellen, sondern auch zügig eine detaillierte Montage- und
Werksplanung vorzulegen.
ERFOLGREICH
BEARBEITEN
Detailansicht der RLT-Zentrale (Nord).
Seit über zehn Jahren setzt die Firma H.I.T.
GmbH AutoCAD mit den Zusatzmodulen von
liNear ein. Die Konstruktionsabteilung der
H.I.T. GmbH ist mittlerweile mit mehreren
Lizenzen der 3D-Module Heizung und Lüftung (Design 3D Pipe& Power und Design 3D
Ventilation) sowie mit den Berechnungsprogrammen der Analyse-Softwarefamilie ausgestattet. Die gelungene Integration von
Bauteilen, Armaturen und Komponenten
namhafter Hersteller in der Zeichenbibliothek
war das ausschlaggebende Kriterium für den
liche Faktoren wie Montage vor Ort, Bedienbarkeit und Wartung der Anlagenteile in die
Fertigung einfließen lassen.
Die Lüftungszentralen wurden ebenfalls
millimetergenau vorgeplant. Durch die eingesetzte Software liNear Design 3D Ventilation konnte eine exakte Kanalausführung
erstellt werden. Damit war es möglich, für
das gesamte Kanalnetz Stücklisten für die
Fertigung auszugeben, Kanalteile zu positionieren und innerhalb kurzer Zeit die Montagepläne soweit aufzubereiten, dass den
René Uckert von der H.I.T Haus- und Industrietechnik GmbH, Dachau:
„Dem Trend zu kürzeren Bauzeiten, steigenden Personalkosten, schnelllebigeren
Ausführungsplanungen und höher werdenden Ansprüchen können wir nur entgegenwirken, indem wir unsere Montagearbeiten erst planen und dann ausführen. Aufgrund der 3D-Konstruktionen erhalten wir zeitnah eine exakte Planung
und perfekte Ausführung unserer Arbeit. Nur so ist es möglich, unseren Kunden
die Lösungen vor dem Bau zu präsentieren und die hohen Anforderungen kostengünstig und termingerecht zu erfüllen.“
Geschäftsführer des Unternehmens, Herrn
Steinhofer, in diese Softwarelösung zu investieren. Mit diesen Werkzeugen ausgestattet,
ist es möglich, vor allem in der Planung von
Technikzentralen detailgetreue Montagepläne zu erstellen.
Die nahezu realistische Darstellung von
Pumpen, Ventilen, Brandschutzklappen,
Luftauslässen und anderen Bauteilen überzeugen nicht nur in gerenderten Darstellungen, sondern sind auch wichtig in der Konstruktion von Zentralen. Ein gezeichnetes
Modell und die Möglichkeit, verschiedenste
Ansichten und Schnitte zu erzeugen, sowie
die Genauigkeitstiefe und Maßhaltigkeit
sind entscheidend in der Vorfertigung. So
können der Konstrukteur und der Werkstattmeister in der Vorfertigung schon wesent-
Monteuren eine Planqualität in Form einer
Einbauanleitung vorlag. Aufmaßarbeiten
vor Ort, die eine Verzögerung des Montageablaufes zur Folge gehabt hätten, entfielen
durch diese Art der Montageplanung.
„Das sparte nicht nur Zeit, sondern erleichterte auch die Baustellenlogistik und die Disposition von Montagepersonal“, so René
Uckert von der H.I.T GmbH. „Die Montageund Werksplanung der gesamten Lüftungsanlage wurde für uns vom Planungs- und
Konstruktionsbüro Peter Köberl mit Sitz in
Passau übernommen. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der H.I.T. GmbH und
Peter Köberl, sowie die Nutzung der gleichen
Softwarelösungen ermöglichten es, zeitgleich
und reibungslos am gleichen Projekt zu arbeiten.“ (anm) 
www.intertool.at
Internationale Fachmesse für
Fertigungstechnik
Messe Wien, 6. – 9. Mai 2014.
Zeitgleich mit SMART Automation Austria
Inventor
PRAXIS
Ripploh setzt beim Schaltanlagenbau auf Eplan und Rittal
Mehr Tempo, weniger Kosten
Vorreiter für den Einsatz modernster Lösungen im Steuerungs- und Schaltanlagenbau ist die Ripploh Elektrotechnik GmbH aus Ostbevern.
Gefragt sind im Steuerungs- und Schaltanlagenbau Lösungen, die die elektrotechnische Detailplanung und Dokumentation weitestgehend automatisiert erstellen, aber auch
Schaltschränke, die auf einer einheitlichen Systemplattform
basieren, bei verschiedenen Anwendungen kein Umdenken
erfordern, Fehlerquellen minimieren und Montagezeit
reduzieren. Vorreiter für deren Einsatz ist die Ripploh
Elektrotechnik GmbH aus Ostbevern. Von Hans-Robert Koch
D
ie Ripploh Elektrotechnik GmbH, die
als Dienstleister des Maschinen- und
Anlagenbaus komplette elektrotechnische
Ausrüstungen plant und im eigenen Schaltschrankbau umsetzt, hat die Projektierung
und die Fertigung von Steuerungs- und
Schaltanlagen konsequent automatisiert.
Neueste Engineering-Methoden eröffneten
dem Unternehmen neben dem klassischen
Geschäftsfeld Industrie zudem das
Geschäftsfeld Gebäudetechnik. Dass das
Unternehmen Vorreiter im Anlagenbau ist,
zeigt der Einsatz modernster EngineeringPlattformen: So zählt es zu den ersten
Anwendern des Eplan Engineering Centers
(EEC). Kunden profitieren dabei von einem
vollständig durchgängigen Daten-Workflow im Steuerungs- und Schaltanlagenbau
– von der Bestellung und Materialverwaltung über die Elektroplanung mit Eplan
Electric P8 bis zur automatisierten Schaltschrankgehäusebearbeitung und Kabelkonfektionierung. Daraus ergeben sich
deutlich kürzere Durchlaufzeiten bei gesteigertem Qualitätsniveau und wettbewerbsfähigen Kosten.
Schnelle Planung per Konfigurator
Als Rückgrat der Projektierung nutzt der
Anlagenbauer einen virtuellen Komponen-
Speziell in großer Breite bietet der SE-8-Einzelschrank Einsparpotenziale.
72
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
ten-Baukasten, der im EEC hinterlegt ist. „Für
die Gebäudeautomation haben wir insgesamt 760 Baugruppen etwa für Heizungsoder Lüftungssteuerungen definiert, aus
denen sich binnen 24 Stunden vom Start des
Konfigurators komplette Schaltpläne generieren lassen, egal wie groß diese sind, ob
600 oder 800 Seiten lang“, erklärt Andreas
Ripploh, Geschäftsführender Gesellschafter
der Ripploh Elektrotechnik GmbH. Der Konfigurator wurde auf Basis der Module entwickelt, Kunden werden durch das Projekt
geführt, sodass am Ende alle relevanten
Daten bereitstehen. „Wir machen für unsere
Kunden keine Angebote mehr, denn sie
wählen über den Konfigurator die Baugruppen aus, die mit einem festen Preis hinterlegt
sind“, so Ripploh. Und ergänzt: „Wir haben
an dieser Stelle im Prinzip den Schaltschrankbau katalogisiert.“ Welchen Nutzen
Kunden von einem baugruppenbasierten
Engineering haben, verdeutlicht folgendes
Beispiel: Von einem Düsseldorfer Kunden
aus dem Bereich Gebäudeautomation
erhielt man mittags die individuelle Konfiguration für eine vierfeldrige Schaltanlage,
schon abends wurde der Schaltplan mit über
500 Seiten übermittelt, und nach fünf Tagen
wurden die fertigen Schaltschränke ausgeliefert. „Unsere Kunden wissen somit sehr
schnell, was sie bestellen und was die Anlage kostet – und das genau erhalten sie“, so
der Geschäftsführer.
Wird der Auftrag erteilt, kann nach einer
Plausibilitätsprüfung sofort die Detailplanung und Fertigung sowie die Bearbeitung
von Montageplatten und Gehäusen durch
einen Bohrautomaten und die Kabelkonfektionierung beginnen. Die Schaltpläne
werden dabei aus den Funktionsbaugruppen automatisch in Eplan Electric P8 und
Eplan Pro Panel erstellt. Durch die Schnittstelle des EEC an das ERP-System Abas stehen Stücklisten sofort zur Verfügung. Fehlende Komponenten können dabei umgehend bestellt werden. Dank einem
durchgängigen Datenfluss lassen sich
Kosteneinsparungen in der Schaltschrankplanung und -fertigung von insgesamt
mehr als 20 Prozent erzielen.
PRAXIS
Einheitliche Plattform
Um auch bei der Fertigung ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen, ist für Ripploh die Wahl des richtigen Schaltschranksystems von Bedeutung. Von Vorteil ist,
wenn sich Schaltanlagen-Projekte branchenübergreifend mit den jeweils unterschiedlichsten Anforderungen durch eine
einzige Schaltschrank-Systemplattform
realisieren lassen. Um das zu erreichen,
setzt der Anlagenbauer seit 1995 auf
Gehäuse- und Schaltschranktechnik von
Rittal. Der Schaltschrankausbau auf
Grundlage einer standardisierten Schaltschrank-Systemtechnik bietet dem Unternehmen handfeste Vorteile: Über die
einheitliche TS-8-Systemplattform und
das passende Zubehörprogramm lassen
sich schnell und sicher verschiedenste
Ausbauvarianten in Gehäusen unterschiedlichster Größe realisieren – und bei
Bedarf auch zwischen verschiedenen
Schranktypen wählen.
Ein Beispiel: Beim Einsatz von Einzelschränken als Stand-alone-Lösung, die
zusammen mit Maschinen als Transporteinheit weltweit verladen und in rauen
Umgebungen, etwa bei Müllpressanlagen
für die Recycling-Industrie oder bei Holzpressen, aufgestellt werden, ist man nicht
mehr gezwungen, auf eine andere Schaltschrank-Systemtechnik als bei Anreihschränken zurückgreifen. Da Rittal sein
neues Einzelschranksystem SE 8 an seine
bestehende Systemplattform TS 8 „angedockt“ hat, bestehen dieselben Ausbaumöglichkeiten wie bei klassischen Anreihsystemen.
„Der neue SE-8-Einzelschrank ist für
uns sehr von Vorteil, da wir bei Standalone-Anwendungen das gleiche Zubehörprogramm wie bei den TS-8-Anreihschränken einsetzen können“, erklärt
Andreas Ripploh. „Unsere Mitarbeiter
Da Rittal sein neues Einzelschranksystem SE 8 an seine
bestehende Systemplattform TS 8 „angedockt“ hat, bestehen dieselben effizienten Ausbaumöglichkeiten wie bei
klassischen Anreihsystemen.
Inventor
müssen somit nicht permanent umdenken, und damit
ist eine riesige Fehlerquelle
mit Kettenreaktion, die bei
der Bestellung beginnen
und über die Montage bis
zum verspäteten Liefertermin reichen kann, ausgeschaltet.“
Von Vorteil ist auch, dass
sich das Know-how des Anlagenbauers in Planung und
Montage des TS-8-Systems Effizienter Innenausbau von Schaltschränken – im Anlagenbau bei Ripploh
direkt auf die neuen Einzel- können verschiedenste Anforderungen schnell gelöst werden.
schränke übertragen lässt.
Da der Systembaukasten für
den Innenausbau von SE 8
und TS 8 identisch ist, kann
schon mit der Planung
begonnen und erst danach
festlegt werden, ob ein Einzelschrank oder ein Anreihschrank notwendig ist.
Im Gegensatz zu Anreihschränken mit Rahmengestell und abnehmbaren Seitenwänden ist der Korpus
des SE 8, der aus zwei Seiten- Dipl.-Ing. Andreas Ripploh, Geschäftsführender Gesellschafter der Ripploh
wänden und Dach besteht, Elektrotechnik GmbH:
aus einem Stück Stahlblech
„Der neue SE-8-Einzelschrank ist für uns sehr von
gefertigt. Das erleichtert das
Vorteil, da wir bei Stand-alone-Anwendungen das
Handling, da auf die Montage der Seitenwände verzich- gleiche Zubehörprogramm wie bei den TS-8-Anreihtet werden kann. Für den
schränken einsetzen können.“
einfachen Zugang zum
Schrank ist die Rückwand
verschraubt ausgeführt. Am integrierten lichkeiten beim Innenausbau. So ist bei der
Bodenrahmen lassen sich Kabeleinfüh- neuen Entwicklung, genau wie beim TS 8,
rungslösungen wie beim Anreihsystem TS der Ausbau auf zwei Montageebenen mög8 verwenden. Türen und Sockel des SE 8 lich. Das erhöht die Flexibilität und schafft
sind ebenfalls aus dem TS 8-Programm zusätzlichen Platz. Türen und Sockel sind
ebenfalls aus diesem Programm übernomübernommen.
men. Speziell in großer Breite bietet der SE
Verbesserte Möglichkeiten beim
8 Einsparpotenziale. „Da es bei den EinzelInnenausbau
schränken größere Schrankbreiten bis 1.800
Interessant für den Schaltanlagen- und Millimeter gibt, müssen wir nicht auf zwei
Steuerungsbauer sind im Weiteren die kon- Anreihschränke zurückgreifen“, betont
struktiven Möglichkeiten. So ist beispiels- ­Andreas Ripploh.
weise im Einzelschrank SE 8 ein automatischer Potenzialausgleich des Schrankkor- Preisliche Alternative bei gleicher
pus mit Rückwand und Bodenblechen Technik
realisiert. Spezielle Kontaktelemente, die Jährlich verbaut der Anlagenbauer über 200
sich bei der Montage in die Oberflächen- Einzelschränke der Serie SE 8. Der studierte
beschichtung eindrücken, stellen eine Diplom-Ingenieur ist sich sicher: „Wenn festsichere elektrisch leitende Verbindung her. steht, dass die Anlage nicht erweitert wird
Eine Lösung, die Kosten und Montagezei- und ein Einzelschrank ausreicht, ist der SE 8
dank gleicher Technik eine absolute Alterten deutlich reduziert.
Im Vergleich zum Vorgängermodell ES native zu Anreihsystemen – auch preislich
(anm) 
5000 verfügt der SE 8 über verbesserte Mög- gesehen“. 3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
73
Inventor
HARDWARE
Laserschmelzen: Dr. Florian Bechmann, Concept Laser, im Gespräch
Die Fertigung der Zukunft
Wenn etwas momentan im Fertigungsbereich für Aufmerksamkeit sorgt, dann sind dies
3D-Drucker. Auf allen Messen sind 3D-Drucker die Hingucker für die Szene. Ist dies die Abkehr vom formgebundenen Denken, hin zu einer additiven Geometriefreiheit von Bauteilen? Wir wollen die realistische, industrielle Sichtweise auf das Laserschmelzen mit Metallen ausloten und sprachen mit Dr. Florian Bechmann, Entwicklungsleiter bei Concept Laser,
über den Stand der Technik, Trends und Optionen.
AUTOCAD Magazin: Vor kurzem hat Concept
Laser ein neues Entwicklungszentrum eröffnet.
Dies hört sich so an, als sei die Branche im Aufbruch?
Dr. Florian Bechmann: Das ist so. Die industriellen Anwendungen explodieren förmlich.
Laserschmelzen mit Metallen übt eine hohe
Faszination auf die Bauteile der Zukunft aus. Wir
als Technologieführer müssen diesen Marktprozess mit Innovationen begleiten. Bei komplexen
Anlagen müssen wir ein intensives Zusammenspiel von Optik, Konstruktion, Labor, Steuerungstechnik und Software sicherstellen. In
unserem neuen Entwicklungszentrum arbeiten
meine Kollegen und ich an „diskreten Innovationen“, die nicht der breiten Öffentlichkeit
gezeigt werden sollen. Bestimmte Branchen
sind durchaus sensibel …
AUTOCAD Magazin: Welche Anwendungen
meinen Sie damit?
Dr. Florian Bechmann: Nicht nur. Impulssetzende Wegbereiter des Verfahrens sind die
Automobilindustrie, die Medizintechnik sowie
die Luft- und Raumfahrt. Diese Technologietreiber stellen nicht nur hohe Ansprüche an die
Qualität oder die Wahl der Materialien, sondern
auch an quantitative Aspekte, etwa die Steigerung der Produktivität. Diese Anwender fordern
kürzere Bauzeiten oder mehr Teile in einem
Bauraum. Für die Automobilindustrie entwickelten wir den derzeit größten Bauraum mit der X
line 1000R. Der Übergang vom 400-W-Laser
zum 1.000-W-Laser ist ein wichtiger Meilenstein des Verfahrens. Die Entwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Laserspezialisten der Fraunhofer-Gesellschaft. Ziel
war es, schnellere Prozesse, die auch noch
kostengünstiger sind, zu realisieren. Die zeitsparende Motorenentwicklung moderner
Fahrzeuge ist so eine Aufgabenstellung, die
dahintersteckt.
74
AUTOCAD & Inventor Magazin 3/14
Dr. Florian Bechmann:
„Unsere patentierten QualitätsManagement-Module („QMModule“) entwickeln wir ständig
weiter, um in puncto Aussagegüte,
Bedienbarkeit, aber auch in der
Einflussnahme auf den laufenden
Bauprozess Maßstäbe zu setzen.“
AUTOCAD Magazin: Gibt es andere Branchen,
die auf den Zug der Zeit aufspringen?
hergebrachte Prozessketten denken komplett
um. So sind LaserCUSING-Teile bei Implantaten
gefragt, die mit porösen Oberflächen gut einwachsen, gleichzeitig aber auch die notwendige Elastizität erlauben. Eine aufstrebende
Anwendung ist preisgünstiger und schnell
herzustellender Zahnersatz aus biokompatiblen
Werkstoffen. Hochpassfähige, langlebige Dentallösungen statt mühsam handwerklich hergestelltem Zahnersatz. Selbst im Retrofit kann
das Verfahren punkten: So können verschlissene Turbinenteile schnell und kostengünstig
regeneriert werden. Anwendungen sind die
Kraftwerkstechnik oder der Flugzeugbau. Auf
den Grundkörper können in exakt gleichem
Material additiv Schichten als hybride Technik
aufgebracht werden. Neben dem Regenerieren
werden auch komplett neue Teile in der Turbinentechnik gefertigt. Mit dem LaserCUSING
können auch Funktionen wie Kühlkanäle eingebettet werden. Die Bauteile werden so in der
Leistung gesteigert. In der Offshore-Industrie
gibt es Überlegungen, Laserschmelzanlagen
auf Bohrplattformen zu installieren, um autark
Bauteile vor Ort zu produzieren. Die Technologie
ist ortsungebunden und kann lokal ablaufen.
Dr. Florian Bechmann: Natürlich. Die Optionen
sind auch verlockend. Der Ansatz revolutioniert
gerade beispielsweise die Medizintechnik: Alt-
AUTOCAD Magazin: Eine der Fragen unserer
Zeit ist die Umweltfreundlichkeit. Wie sehen die
Umweltaspekte aus?
AUTOCAD Magazin: Sie sprachen die Luft- und
Raumfahrt an. Wie nutzt diese Industrie das
Verfahren?
Dr. Florian Bechmann: Innovationen gehen
verstärkt von der Luft- und Raumfahrt aus. Hier
sind qualitativ hochwertige Lösungen gefragt.
Der Einsatz von reaktiven Materialien wie Titan
oder Aluminium-Legierungen, die nur im
geschlossenen System sicher und hochwertig
hergestellt werden können, ist hier sehr gefragt.
Generell sind Anwender wie NASA, Deutsches
Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Honeywell, Snecma, Aerojet/Rocketdyne oder Astrium
Space Transportation aus der EADS-Gruppe
überzeugt, dass sich das Verfahren zunehmend
etabliert. Die NASA-Ingenieure denken sogar
darüber nach, Bauteile auf der ISS, also im Orbit,
additiv herzustellen. Das hätte den Vorteil – bei
ausreichender Pulverbevorratung – mittels
CAD-Daten Bauteile im Weltraum fertigen zu
können.
HARDWARE
Dr. Florian Bechmann: Das Laserschmelzen ist
ein Verfahren von hoher Nachhaltigkeit: Einerseits durch die lokale Fertigungsoption, die die
Logistik reduziert, anderseits durch Materialersparnis während des Prozesses. Es gibt auch
keine Öl- und Kühlmittel-Emissionen. Selbst die
Restwärme kann genutzt werden. Ein
1.000-W-Laser gibt rund 4 kW Wärme ab, die in
einem Wasser-Kühlkreislauf durch die Haustechnik genutzt werden können. Nicht umsonst wird
das Laserschmelzen als grüne Technologie
bezeichnet.
AUTOCAD Magazin: Werden 3D-Drucker bald
auf den Schreibtischen stehen, so wie heute die
Laserdrucker?
Dr. Florian Bechmann: Um seriös zu bleiben:
Wir sollten in konsumnahe und industrielle
Applikationen unterscheiden. Der selbsthergestellte Legostein aus Kunststoff, also durch
Lasersintern, wird bald realistisch sein. Das
Materialspektrum und der Anwendungsbereich
für jedermann wird jedoch sehr begrenzt bleiben. Ein Ersatzteil für einen Oldtimer oder für
Autos generell ist sicherlich auch denkbar,
wobei wir dabei schon bei industriellen Anwendungen angekommen wären. Wir bei Concept
Laser beziehen uns immer auf rein industrielle
Lösungen mit besonderen Qualitätsansprüchen
und Materialwünschen bis hin zur Zertifizierung
von Material und Prozess. Eine industrielle
Lösung wird dann doch zu schwer für den
Schreibtisch (lacht), hier bewegen wir uns im
Produktionsumfeld metallverarbeitender Verfahren.
AUTOCAD Magazin: Was sind die Besonderheiten Ihrer Anlagentechnik?
Dr. Florian Bechmann: Zweifellos sind die
Qualitäts-Management-Module eine wichtige
Speerspitze für uns und unsere Kunden. Dann
wäre da noch die charakteristische Trennung
von Bauraum und Handlingsraum bei Concept
Laser, da dies maximale Arbeitssicherheit und
Ergonomie bietet. Auch unser automatisierter
Pulvertransport in Containern ist praktisch. Ein
Handling im geschlossenen System hat zahlreiche Vorteile. Es ist wichtig für die Sicherheit, aber
auch zur Verhinderung von Kontaminierungen.
Die ATEX-Richtlinie der EU verfolgen wir stringent. Erwähnen würde ich auch Schnittstellen
zum Produktionsumfeld, zum Beispiel Kranzugänglichkeit für bis zu 80 Kilogramm schwere
Bauplatten. Das ist für den Bediener angenehm.
Manchmal sind auch Details interessant: Etwa
der Filterwechsel bei reaktiven Prozessen wie
Titan. Der verschmutzte Filter wird mit Wasser
geflutet und der Inhalt anschließend sicher und
umweltfreundlich entsorgt.
AUTOCAD Magazin: Welche Stoßrichtungen
sehen Sie beim industriellen Laserschmelzen der
Zukunft?
Dr. Florian Bechmann: Die Applikationen wachsen in die Breite und damit auch das Spektrum
der Werkstoffe. Dies erfordert eine starke Beratungsleistung, die wir für den Markt erbringen
müssen. An diesen neuen Materialien muss die
Anlage immer wieder ausgerichtet werden.
Gleichzeitig wachsen die konstruktiven Anforderungen an Bauteile. Das reicht vom Leichtbau
oder Quasi-Schaumstrukturen bis hin zu Funktionsintegration wie Kühltechnik in Bauteilen.
Dies ist für uns sehr spannend, da bestimmte
Entwicklungen über die Branchengrenzen hinweg in der Multiplikation möglich werden. Ein
anderer Aspekt ist die Zunahme der Bedeutung
von Qualität in der Wahrnehmung von Anwendern. Die Kunden erwarten eine aktive Prozessüberwachung und Serientauglichkeit, das
heißt, Reproduzierbarkeit auf industriellem
Niveau.
AUTOCAD Magazin: Stichwort Qualitätsanforderungen: Was tut sich auf diesem Feld?
„Inline Process Monitoring“ mit dem QMModul QMmeltpool: Auf einer sehr kleinen
Fläche von 1x1 mm² überwacht das System
mittels Kamera und Foto-Diode den Prozess.
Anschließend wird der Prozess dokumentiert.
Inventor
Dr. Florian Bechmann: Aus Sicht der Kunden
ist es das derzeit wohl wichtigste Feld. Der Kunde interessiert sich für Geometrie, Dichte, Produktivität und vor allem für Qualität. Zwei Ansätze sind hier zielführend: Aktive Prozessüberwachung durch die Maschinentechnik und
Entwicklung auf der Materialseite. Dazu zählt das
Zertifizieren von Materialien in der Medizintechnik oder auch die herstellerspezifischen Vorschriften, wie man sie etwa in der Automobilbranche beachten muss.
AUTOCAD Magazin: Was bedeutet Qualität
konkret für die Maschinentechnik?
Dr. Florian Bechmann: Vordergründig ist es das
eingangs erwähnte Zusammenspiel von Optik,
Mechanik, Steuerungstechnik und Software. Die
Schlüsselfaktoren liegen jedoch in einer übergreifenden Qualitätsüberwachung. Aktive QS
bedeutet das Kontrollieren, Vergleichen, Analysieren und Auswerten von Prozessdaten in Echtzeit. Unsere patentierten Qualitäts-Management-Module entwickeln wir ständig weiter, um
in puncto Aussagegüte, Bedienbarkeit, aber
auch in der Einflussnahme auf den laufenden
Bauprozess Maßstäbe zu setzen.
AUTOCAD Magazin: Mit welchen Entwicklungen ist künftig zu rechnen?
Dr. Florian Bechmann: Generell beim Mapping,
also der„Landkarte des Bauteiles“. 2D-Mappings
werden während des Bauprozesses generiert
und sollten im Anschluss in 3D-Modellen dargestellt werden. Vergleichbar den Aufnahmen mit
CT-Messungen, also Computer-Tomografie, wie
wir sie aus der Medizintechnik kennen. Diese
Möglichkeit würde die Transparenz des Prozesses steigern und erfasst das Bauteil in seiner
strukturellen Gesamtheit. Transparenz in einem
hochdynamischen, schnellen Prozess, den der
Bediener nur mit besonderen Hilfen meistern
kann. Ein anderer Punkt ist die Geschwindigkeit
beim Aufbau der Bauteile. Dazu gibt es zwei
Wege: Einerseits höhere Laserleistung wie bei
der X line 1000R, also der Sprung von 400-W- auf
1.000-W-Laser, andererseits der Einsatz von
mehreren Lasern. Mehrere Laserquellen können
künftig die Bauteilrate deutlich erhöhen, wobei
die zunehmende Komplexität des optischen
Aufbaus zu beachten ist. In diesen Konzepten
wird nämlich nicht nur der Laser, sondern auch
ein Großteil der anderen optischen Komponenten multipliziert.
AUTOCAD Magazin: Danke für das Gespräch. 
Das Interview führte Guido Radig.
3/14 AUTOCAD & Inventor Magazin
75
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78048 Villingen-Schwenningen
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Fax: 0 77 21 / 8 87 84-66
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IT-Lösungen für das Engineering
MECHANIK & MASCHINENBAU
MECHANIK & MASCHINENBAU
GIS & INFRASTUKTUR
GIS & INFRASTUKTUR
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GIS & INFRASTUKTUR
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AUTOCAD & Inventor Einkaufsführer
CIDEON Systems ist einer der führenden Vertriebspartner für Autodesk Mechanikprodukte im deutschsprachigen Raum. Unsere Standorte: Bautzen, Leipzig,
Chemnitz, Hamburg, Delmenhorst, Düsseldorf, Dortmund, Übach-Palenberg,
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MECHANIK & MASCHINENBAU
MECHANIK & MASCHINENBAU
MECHANIK & MASCHINENBAU
MECHANIK & MASCHINENBAU
MECHANIK & MASCHINENBAU
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& +49 (0)64 31 / 92 93 0
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& +49 (0)3 41 / 30 85 47 0
& +49 (0)30 / 8 91 10 08
& +49 (0)40 / 43 25 79 0
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MECHANIK & MASCHINENBAU
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Schwerpunkt
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nur einer objektorientierten Datenbank, in jener alle Daten gespeichert sind und somit allen Disziplinen innerhalb eines Engineering Projekts zur Verfügung gestellt
werden, reduzieren sich die Planungszeiten sowie mögliche Fehler bei der Projektabwicklung drastisch. Alle Objektinformationen sind nur einmal vorhanden und ändern
sich sofort und durchgängig sobald eine Änderung durchgeführt wird. CADISON
gliedert sich in eine CAD und eine NON-CAD Umgebung auf, was ein interdisziplinäres Arbeiten innerhalb eines Projektes erlaubt.
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und einheitliche Bedienung, wahlweise unter Inventor oder AutoCAD. Umfangreiche
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(XML), sowie Schnittstellen zu ROHR2, ISOGEN, VAULT, GAIN, XLS, XML sorgen für
hohe Produktivität.
www.turbotube.de, www.skm-informatik.com
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Marktplatz 2
D-85567 Grafing bei München
Tel. +49 (0)8092 70 05-0
Fax +49 (0)8092 70 05-77
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cadfem.de
Konstruktionsbegleitende FEM-Berechnungen
Konstruktionsbegleitende FEM-Berechnungen mit den Programmpaketen ANSYS®
Professional™ und ANSYS® DesignSpace® geben mehr Flexibilität in Konstruktion &
Entwicklung bei weniger Versuchsreihen mit Prototypen. Eingebettet in eine moderne 3D-CAD-Infrastruktur, können sie Entwicklungsprozesse signifikant und ohne
Qualitätsverlust beschleunigen. Sie helfen bereits in einem frühen Entwicklungsstadium bei der Analyse, ob ein Problem vorliegt, wodurch es verursacht wird und welche konstruktive Maßnahme Abhilfe schafft.
e4e engineers for engineers GmbH
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Mechnical in die FEM-Berechnung ist gewährleistet. Mit Autodesk Simulation Mechanical, CFD und Multiphysics führen wir Berechnungen durch für u.a. den Anlagenbau,
Apparatebau, die Elektronikfertigung, den Fahrzeug- und Maschinenbau und ermitteln Festigkeiten und Lebensdauer, Strömungs- und Wärmeverläufe für sämtliche
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und bringen das Produkt schneller in den Markt.
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gesamte Prozesskette des Walzprofilierens – von der Auslegung, Entwicklung der Umformblume bis zur effektiven Rollenkonstruktion, Stücklistenerstellung, Werkzeugfertigung (CNC) und Qualitätskontrolle von Rollenwerkzeugen und Profilquerschnitten.
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Suiten), Stahlbau und Blech, Architektur (AutoCAD Architecture), Datenmanagement
(Autodesk Vault Familie), Hardware (DELL, HP, Großformatdrucker usw..).
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Tel. 0202/946 34 373
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Tel. 0761/50 36 37 - 0
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Mechanik & Maschinenbau
GIS & Tiefbau
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Hallerweiherstraße 5
90475 Nürnberg
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Vorschau
IMPRESSUM
Themen im Mai/Juni 2014
Herausgeber und Geschäftsführer:
Hans-J. Grohmann ([email protected])
Das nächste Heft erscheint am 13.05.2014
AUTOCAD MAGAZIN & Inventor Magazin im Internet:
www.autocad-magazin.de
www.inventor-magazin.de
SONDERTEIL
So erreichen Sie die Redaktion:
Chefredakteur:
Dipl.- Ing. (FH) Rainer Trummer (v.i.S.d.P.) ([email protected])
Tel. 0 81 06 / 350-152, Fax 0 81 06 / 350-190
Redaktion: Andreas Müller (ltd. Redakteur; -164; [email protected])
Regine Appenzeller (freie Mitarbeiterin)
Textchef: Armin Krämer (-156; [email protected])
Bild: Messe München GmbH
AUTOMATION
Intelligente Fertigung, Vernetzung der Prozesse oder Industrie 4.0, mit diesen Schlagworten werden Management, Fertigung und
Konstruktion von den Industrieverbänden
und Automationsanbietern in letzter Zeit
regelmäßig eingedeckt, nicht nur zur Hannover Messe. Fast schon staatstragend
kommt die Forderung daher, mit diesen Ideen die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
zu sichern. Die Konstruktion, die Produktentwicklung – sie sollen die Chancen wahrnehmen
und umdenken. Was das heißt und was es dafür braucht, erfahren Sie in unserem Sonderteil zur Messe Automatica.
SERVICE
SPEZIAL
2015er-Produktlinie von Autodesk
Auch in diesem Jahr wird Autodesk nicht von der Tradition
abweichen, die neuen Produktversionen im Frühjahr vorzustellen. Und wie jedes Jahr werden es natürlich die
besten sein, die es jemals gegeben hat. Ob auch alle
Anwenderwünsche in Erfüllung gehen, ist damit noch
nicht gesagt. Denn die Ansprüche steigen und die Konkurrenz zum Digital Prototyping aus dem PLM-Lager
schläft nicht. Gerade das Thema PLM für den Mittelstand ist dort ebenfalls salonfähig
geworden. Im Mittelpunkt unserer nächsten Ausgabe steht die Frage: Was hat sich Autodesk für sein Kernprodukt AutoCAD ausgedacht? Welche neuen Funktionen erwarten die
Anwender? Und wie geht es in der Cloud weiter, auf die man ja bei Autodesk große Hoffnungen setzt? Weiteren neuen Autodesk-Lösungen widmen wir uns sukzessive in den
kommenden Ausgaben.
HARDWARE
Rapid-Technologien
Mittlerweile beherrschen mehrere 3D-Druckverfahren den Markt. Die Materialien werden
vielseitiger, die Drucker preisgünstiger, so dass der 3D-Druck auch außerhalb der Industrie zunehmend auf lebhaftes Interesse stößt. Verschiedene Open-Source-Projekte ebnen
den Weg für neue Geschäftsmodelle, die Produktentwicklung, Design und Fertigung
bruchlos zusammenbringen.
Autoren dieser Ausgabe: Herbert Beesten, Matthias Bendel, Heike Blödorn,
Jörn Bosse, Helge Brettschneider, Holger Brischke, Daniela Desch, Dagmar
Dübbelde, Christian Fehringer, Marc Flögerhöfer, Peter Glasl, Hubert Hilling,
Horst Kalla, Matthias Kieltyka, Hans-Robert Koch, Thomas Krüger, Jan Larsson,
Ralf Lehmann, Thomas Merkel, Silke Molch, Harald Müller, Wilfried Nelkel,
Guido Radig, Wolfgang Raeder, Gerhard Rampf, Dieter Ribbrock, Huw Roberts,
Volker Schlotz, Thomas Schneider, Andreas Schroeder, Boris M. Solowjew,
Thomas Weinert, Dr. Rainer Widmann
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Chris Kerler (-220; [email protected])
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Vertrieb: Sabine Immerfall, [email protected]
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Titel: Design-Concept, Viktoria Horvath
Bildnachweise: aboutpixel.de, MEV, Photodisc, fotolia.de, Werkfotos
Titelbildmotiv: PNY Technologies Quadro GmbH
Layout: Design-Concept, Viktoria Horvath
Vorstufe + Druck: Stürtz GmbH, Würzburg
Produktion und Herstellung:
Jens Einloft (-172; [email protected])
Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen:
WIN-Verlag GmbH & Co. KG,
Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten,
Tel. 0 81 06 / 350-0, Fax 0 81 06 / 350-190
Verlagsleitung:
Bernd Heilmeier (-251; [email protected]), Anzeigen verantwortlich
Objektleitung:
Rainer Trummer (-152; [email protected])
Bezugspreise:
Einzelverkaufspreis Euro 14,80. Jahresabonnement (8 Ausgaben) im Inland Euro 118,40
frei Haus. Im Ausland Euro132,00 zzgl. Versandkosten und MwSt. Vorzugspreis Euro
94,80 (Inland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrdienstleistende nur
gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland zzgl. Versand­kosten und MwSt.
27. Jahrgang
Erscheinungsweise: 8-mal jährlich
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Redaktion vom Heraus­geber nicht übernommen werden. Honorierte Artikel gehen in
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ISSN 2191-7914, VKZ B30423F
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