Start Performing Community Organisation

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Start Performing Community Organisation
Start
Performing
Community
Organisation
Registered Charity
No: 1139530
SALONE WILL NEVER WALK ALONE – TRANSKRIPT
Glossar und Wechselkurs
Wechselkurs Pound Sterling zu Leones £ 1 = Le 7,000 (Sieben Tausend Leones)
Baffa
Überdachter Treffpunkt, oft rund
Bush
Dschungel
Ghetto
Eine lokale Bar in einer Baffa, welche billigen Alkohol und Zigaretten verkauft. Ein Ort, an
dem Neuigkeiten und Meinungen laut ausgetauscht werden.
Lapa
Ein langer Stoff der als Schutz, Babytragetuch, Rock, Bettdecke, oder Tischdecke genutzt
werden kann, und aus welchem man sogar ein Kleid machen kann.
Limba
Einer der 16 Stämme Sierra Leones. Limba sind Dschungelmenschen, die sich auf den
Abbau natürlicher Rohstoffe des Dschungels spezialisiert haben.
Pan Body
Ein aus Wellblech gebautes Haus – die Wände, als auch das Dach.
Pega Gin
Sehr günstige kleine Plastikrohre mit starkem Gin. Wird für Le 500 verkauft.
Poyo
Palmwein vom Großhandel für Le 25000, Weiterverkauf für 1500 pro Glas. Ein von den
Limba natürlich gegorener Saft direkt von der Palme.
Quarantine Home
Die Unterkünfte, ob groß oder klein, von Personen in Kontakt mit Ebola wurden für 21
Tage unter Quarantäne gestellt. Dies bedeutete eine große Stressquelle für die Leute, die
darauf warteten zu sehen ob sie krank wurden oder nicht. Theoretisch wurden die
Personen mit Essen und Trinken versorgt, doch es wurde von nicht ausgelieferten oder
verschwundenen Nachschüben berichtet. Auch gab es viele Vorfälle, bei denen die
Menschen aus der Quarantäne ausgebrochen sind, um Partner, Verwandte oder Freunde
zu sehen. Obwohl die Unterkünfte im Normalfall von der Polizei oder der Armee bewacht
wurden, war die einzige Barriere oftmals nur ein Seil am Vodereingang der Unterkunft
oder des Geländes.
117
Die Notrufnummer für Notarzt und Bestattungsteams.
Port Loko
Ein Ebolagefahrenherd, wo viele Kinder zu Waisen wurden.
Chief
Dorfhäuptling. Viele der Häuptlinge leugneten Ebola anfangs und wollten es unter keinen
Umständen in ihrem Gebiet. Es gab viele intensive Sensibilisierungstreffen mit den
Häuptlingen, da sich diese, aufgrund ihres hohen Einflusses in ihrer Gemeinschaft, als
Schlüsselfiguren im Kampf gegen Ebola herausstellten. Glücklicherweise ging der
Häuptling von Black Johnson zu so einem Treffen und änderte folglich seine Meinung.
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Intro
Ein Boot kommt an.
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Szene 1
Sammy läuft über den Buschpfad in Richtung Ghetto. Er beschwert sich bitterlich. Er ist
verärgert, denn er hat soeben seine Arbeit bei der London Mining verloren, welche sich
aus Sierra Leone zurückgezogen hat. Er glaubt wegen Ebola.
Sammy fragt sich, wie er das seiner Frau und seiner Familie erzählen soll.
Sammy
“Ich wurde gerade von London Mining rausgeschmissen, wegen Ebola. Ich habe meine
Frau und Kinder im Haus gelassen, was wird meine Frau nur sagen? Jeder wird denken
ich will einfach Faulenzen.”
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Szene 2
Es ist früh am Morgen und Sisy legt ihre Sachen für den Verkauf im Ghetto aus. Sammy
nähert sich in Richtung Ghetto.
Sammy
“Wie wollen sie, dass wir in diesem Land leben?“
Sagt Sammy bestimmt, als er das Ghetto sieht und sich dahin aufmacht.
Sammy
“OK. Kein Problem, ich werde eine andere Lösung finden.“
Sisy packt weiter aus und sieht Sammy näherkommen.
Sisy
“Hier kommt dieser Mann, der immer nörgelt. Fast so, als hätten wir dafür gesorgt, dass
sie ihn rausgeschmissen haben.”
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Szene 3
Sammy und Sisy begrüßen sich und er erzählt ihr von seinem Leid, während sie weiter
auspackt und ihren Stand aufstellt.
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Szene 4
Kromite, Sisys Mann kommt an mit einer Gitarre und begrüßt Sammy. Kromite fragt wie
es bei der Arbeit läuft. Sammy erzählt ihm von seiner Entlassung. Kromite macht eine
Geste der Überraschung. (Ein Job bei London Mining war sehr hoch angesehen.)
Kromite spricht ihm sein Mitgefühl aus.
Kromite
“Siehst du was wir von diesem Ebola haben? Bleib stark, Gott wird mit dir sein.“
Kromite setzt sich neben seine Frau.
Kromite
Wie läuft der Verkauf?
Sisy
“Der Poyo Mann (Nachrichtenmann) ist noch nicht gekommen.”
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Szene 5
Mammy Kumba im Busch, auf Limba sprechend, hackt Pflanzen und sammelt sie für
Kräutermedizin.
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Szene 6
Zwei Männer aus York, Abdul und Abdul kommen durch den Busch in Richtung Mammy
Kumba. Zwischen sich tragen sie einen sehr kranken Mann, Fullah Boy, der ihr Bruder ist.
Sie setzen sich auf einen umgefallenen Baumstamm.
Abdul 1
“Ruf Mammy Kumba, denn unser Bruder ist sehr krank. Lass ihn hier ausruhen, lass ihn
nicht auf der Straße sterben.“
Abdul 2 rennt rufend in den Busch.
Abdul 2
“Mamma, Mammy Kumba, mamma, Mammy Kumba
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Szene 7
Mammy Kumba kommt mit ihrer Tochter Sebey und Abdul 2, der sie getroffen hat und
das Problem kurz erklärt hat, zu ihrem Haus zurück.
Zuerst sträubt sich Mammy Kumba Fullah Boy anzusehen, denn in dieser Zeit von Ebola
ist es Medizinmännern und -frauen streng verboten jemanden zu behandeln.
Mammy Kumba spricht in Limba und ihre Tochter Sebey übersetzt für Abdul 2 in Krio.
Sebey
“Die Mammy sagt ihr Mann ist erst verstorben und sie will keine Probleme.“ (Mit den
Behörden, sie würde bestraft werden und ins Gefängnis kommen, falls herauskommen
würde, dass sie versucht hatte, jemanden zu behandeln.)
Dann ist Mammy Kumbas Neugier geweckt und sie fragt Abdul 2 was das Problem ist? Die
Tochter übersetzt alles zwischen ihnen.
Abdul 2 sagt Mammy Kumba, dass Fullah Boy, sein Bruder, krank ist, zeigt auf ihn und
meint, sie solle sich ihn dort anschauen.
Mammy Kumba gibt nach. Abdul 2 soll ihn zum Haus bringen, und er geht zurück um
Fullah Boy zu holen und trägt ihn zusammen mit Abdul 1 zu Mammy Kumbas Pan Body.
Abdul 1
“Unser Bruder ist sehr krank, schau wie schwach er ist.”
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Szene 8
Zurück im Ghetto beschwert sich Kromite bei Sisy über den Nachrichtenmann, den Poyo
Mann und Sisy antwortet.
Kromite
“Du solltest den Nachrichtenmann wechseln, er ist immer noch nicht mit dem Poyo da.“
Sisy
“Ich werde den Nachrichtenmann nicht wechseln, denn er hat den besten Poyo.“
Kromite fängt an auf seiner Gitarre zu spielen und andere Leute kommen an. Alle
begrüßen sich und eine allgemeine Diskussion startet mit Sammy, der von seinem Leid
erzählt. Die Diskussion wendet sich dem Thema Ebola zu.
Alpha
“Seht ihr was wir von diesem Ebola haben? Ebola ruiniert das Land.“
Ein weiterer Mann kommt und jeder beschwert sich über Ebola und ist geschockt, dass
Sammy entlassen wurde.
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Szene 9
Mammy Kumba’s Haus: Mammy Kumba sagt den beiden Abduls, sie sollen Fullah Boy auf
die Schlafmatte legen, welche ihre Tochter vor die Hütte gelegt hat.
Mammy Kumba spricht mit Sebey Sebey in Limba. Sebey übersetzt:
Sebey
“Die Mammy sagt, in den Busch zu gehen um die Medizin zu finden kostet Le10.000.
Dann, wenn sie zurückkommt um mehr über die Krankheit herauszufinden, kostet das
Le500.000. Danach, wenn der kranke Mann geheilt ist, kostet das Le2.000.000.“
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Szene 10
Die beiden Abduls stimmen dem Preis zu und Abdul 1 gibt Mammy Kumba Le10.000 für
den Anfang. Sie können es kaum erwarten loszugehen und den Rest des Geldes
aufzutreiben, aber Sebey sagt ihnen, sie sollen noch ein wenig warten.
Sebey “Die Mammy hat noch nicht untersucht, was nicht stimmt. Wartet bis sie das
untersucht hat, bevor ihr losgeht.“
Mammy Kumba bringt etwas von ihrer Medizin in einem Korb, welchen sie neben den
kranken Mann stellt.
Mammy Kumba fängt an alles um Fullah Boy herum auszupacken.
Abdul 2 beruhigt seinen Bruder und sagt ihm er soll Geduld haben, denn Mammy Kumba
sei gekommen. Er fragt Mammy Kumba ob sein Bruder wieder gesunden werden wird.
Mammy Kumba
“Mit Gottes Kraft wird er gesund werden.“
Mammy Kumba fängt an die Magieglöckchen über ihm zu schütteln und setzt sich ihre
mächtige Kopfbedeckung auf. Sie beginnt mit ihrer Magievorführung. Dann schickt ihre
Tochter die beiden los um das Geld aufzutreiben. Mammy Kumba diagnostiziert, dass der
Mann während der Arbeit mit einer Hexenwaffe angeschossen wurde.
Mammy Kumba
“Geht und holt das Geld.”
Die Abduls rennen los um das Geld zu holen.
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Szene 11
Zurück im Ghetto kommt Salas, einer der Fischer, an. Noch mehr Begrüßungen überall.
Sammy erzählt ihm, dass er entlassen wurde. Salas sagt, jeder hätte seine Probleme.
Sammy fängt an über die Probleme zu sprechen, die Ebola mit sich gebracht hat. Salas ist
nicht sehr verständnisvoll.
Salas
“Ebola, Ebola, du sprichst über Ebola, schau mich an? Ich komme gerade von der See.
Das Einzige, das ich heute gefangen habe, ist verotteter Fisch. Ich hab alles den Hunden
gegeben. Jeder hat seine eigenen Probleme.“
“Ich habe gerade das Liverpool – Madrid Fußballspiel gesehen, bei dem Liverpool
Madrid 3 zu 2 geschlagen hat.“
Tito und Orgerie kommen (zwei weitere Fischer). Sie sind sehr beliebt, weitere
enthusiastische Begrüßungen.
Tito begrüßt Sammy und fragt nach seinem Job. Wieder erzählt Sammy seine
Leidensgeschichte.
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Szene 12
Tito beginnt sich über Ebola als Problem auszulassen. Dann fragt er Sisy, ob sie weiß ob
der Poyo Mann da ist. Sie antwortet, dass der Poyo Mann noch nicht gekommen ist.
Tito spricht dieses Problem sofort an.
Tito
“Diese Bar sieht finster aus ohne Poyo, gib jedem einen, einen Pega.“ (Ein Pega Gin für
jeden)
Tito ist für einen Moment der Held.
Eine kleine Diskussion darüber, ob Ebola echt sei oder nicht bricht aus und es bilden sich
zwei Meinungen. Dann erklärt Tito seine Theorie.
Tito
“Aus diesem Grund habe ich jedem Pega gekauft. Wenn man Pega trinkt, kann man
kein Ebola bekommen. Habt ihr jemals Ebola in unserem Dorf gesehen?“
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Szene 13
Fullah Boy sieht ganz und gar nicht gut aus, er zittert fürchterlich. Mammy Kumba kommt
und schüttelt noch mehr Magieglöckchen über ihm. Er zittert immer noch heftig.
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Szene 14
Der Nachrichtenmann und Poyoverkäufer taucht hinter Mammy Kumba auf und
beobachtet die Szene, die sich vor ihm abspielt. Er grüßt Mammy Kumba (seine Tante),
während er seinen 5-Gallonen-Behälter Poyo abstellt. Sie sprechen auf Limba.
Er wendet sich an Mammy Kumba um herauszufinden, was sich abspielt.
Kalimba
“Was ist hier los?”
Mammy Kumba
“Hier ist dieser kranke Mann, den ich versuche zu heilen.”
Kalimba
“Eh, die sprechen über Ebola im Radio, du darfst kranke Leute nicht behandeln!“
Mammy Kumba beschimpft ihn, und sagt ihm er redet Unsinn, er solle sich um seine
eigenen Angelegenheiten kümmern und weggehen. Der Nachrichtenmann geht mit
seinem Poyo.
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Szene 15
Im Ghetto gehen die Gerüchte über die Ebola-Heilkräfte von Pega Gin weiter. Tito erzählt
jedem, dass man nicht an Ebola erkranken kann, wenn man Pega trinkt. Er sagt, dass sich
deshalb jeder mit Pega Gin betrinkt. Nicht jeder stimmt seiner Theorie zu, aber die
meisten sind einfach nur froh den Pega Gin zu trinken.
Tito
„Wenn du Pega Gin trinkst, kann dir Ebola nichts anhaben. Deswegen trinken wir jeden
Tag Pega Gin.”
Der Ebolaberater, Joseph, kommt. Sein Job ist es, die Leute zu sensibilisieren und ihre
Temperatur zu messen. Tito fängt an mit ihm zu diskutieren, und behauptet es gäbe kein
Ebola hier im Dorf. Es gibt Meinungsverschiedenheiten.
Tito
“Wir haben hier im Dorf kein Ebola.”
Alpha
“Lasst uns hören, was der Mann zu sagen hat.”
Joseph besteht auf seine Aussage und sagt ihnen, dass es hier Ebola gibt und, dass die
Regierung Gesetze in Kraft gesetzt hat, die jeden dazu verpflichten, auf Reisen die Hände
zu waschen und sich die Temperatur messen zu lassen.
Joseph
“Es wurde so eben erst der Notstand ausgerufen und auf den Straßen gibt es
Checkpoints, bei denen man anhalten muss, sich die Temperatur messen lassen und die
Hände waschen muss.“
Jeder ist überrascht und sie fangen an Joseph zuzuhören, doch Alpha wendet sich gegen
Joseph, sagt Joseph schert sich nur um seinen eigenen Job und wirft ihm vor, er rede zu
viel. Sie vertreiben Joseph aus dem Ghetto und werfen ihm vor, nur Geld mit Ebola zu
machen.
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Szene 16
Der Nachrichtenmann kommt mit dem Poyo und es gibt große Begeisterung. Das Poyo ist
endlich da.
Jeder fragt ihn, warum er so spät ist. Der Nachrichtenmann meint, der Regen hätte ihn
aufgehalten, aber er hätte auch gute Nachrichten bezüglich Mammy Kumba. Jeder hört
zu.
Der Nachrichtenmann fährt fort und erzählt jedem im Ghetto, dass Mammy Kumba eine
kranke Person behandelt. Er sagt, er hätte Mammy Kumba gewarnt, sie sollte das nicht
tun, aber sie hätte sich geweigert zuzuhören.
News Carrier
“Das sind die Neuigkeiten, mit denen ich heute komme. Deswegen nennen Sie mich den
Nachrichtenmann“
Diese Nachricht sorgt für eine hitzige Debatte im Ghetto und jeder ist der Meinung, sie
sollte keine Leute behandeln, und dass es am besten wäre, loszugehen und ihr das zu
sagen.
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Szene 17
Mammy Kumbas Tochter, Sebey, kommt und schaut den Patienten an. Er sieht nicht gut
aus. Mammy Kumba sitzt neben Fullah Boy, während Sebey zu seinen Füßen steht. Fullah
Boy stirbt.
Mammy Kumba schaut den Patienten an, sie ist schockiert. Sie klatscht in die Hände (ob
wegen dem Verlust des Patienten oder wegen den übertriebenen Le2.000.000 ist unklar).
Sebey berührt ihn, um sicher zu gehen, dass er tot ist, dann deckt Mammy Kumba ihn zu.
Ihr Sohn und die zwei Abduls sind mit dem Geld zurück und schauen. Sie sind bestürzt. Sie
fragen, was passiert ist.
Mammy Kumba werden plötzlich die möglichen Konsequenzen klar.
Mammy Kumba
“Schrei nicht so viel, die Ebola Leute sind hier unterwegs. Geht schnell und beerdigt
diesen Mann.“
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Szene 18
Drei Tage später. Sebey liegt eindeutig krank unter einer Lapa. Dann steht Sebey auf,
spuckt Blut, setzt sich, legt sich dann sofort wieder hin und stirbt. Mammy Kumba kommt
aus dem Busch getaumelt, bricht neben ihrer Tochter zusammen und stirbt.
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Szene 19
Mammy Kumbas Sohn, Sayoh, kommt aus dem Busch und findet seine Mutter und
Schwester tot auf. Er ist durcheinander und weiß nicht was er tun soll. Er schüttelt die
beiden immer wieder und rennt dann weg.
Sayoh
“Mama, Mama, Mama, oh nein, oh nein, nein, nein, nein.”
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Szene 20
Der Nachrichtenmann kommt aus der Richtung des Ghettos. Er sieht Mammy Kumba und
Sebey tot auf dem Boden.
News Carrier
“Mammy Kumba, Mammy Kumba. Heh? Mammy Kumba”
Er sieht, dass beide tot sind. Er ist schockiert und fängt an zu ihnen zu sprechen.
News Carrier
“Seht ihr nun, was ich euch gesagt habe? Ich habe euch gesagt, man darf hier
niemanden behandeln und jetzt hat euch die Person, die ihr behandeln wolltet, getötet.
Schaut euch an, ihr seid tot.“
News Carrier geht davon.
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Szene 21
Im Ghetto gehen die Diskussionen und das Gequatsche wie gewohnt weiter. Sayoh nähert
sich und fasst sichmit den Händen an den Kopf. Er bricht im Ghetto zusammen, weinend.
Jeder fragt ihn, was los ist.
Sayoh
“Meine Mutter ist gestorben.”
Jeder weiß, dass Mammy Kumba und Sebey versucht hatten den Ebolakranken zu heilen.
Nun haben sie alle Angst, Sayoh anzufassen. Niemand lässt ihn nahe kommen. Sie zucken
zurück, wenn er nahe kommt. Sie vertreiben ihn aus dem Ghetto. Sie sagen ihm, er solle
zum Dorfhäuptling gehen. Er geht.
Eine große Diskussion beginnt. Sie sagen der Nachrichtenmann kam und hätte sie
gewarnt. Nun glaubt jeder es stimmt, dass Ebola hier sei.
Tito kommt und jeder begrüßt ihn. Er sieht, dass die Leute im Ghetto keine gute Laune
haben. Tito fragt nach Poyo, aber ihm wird gesagt, es gibt keinen.
Tito fragt warum jeder so unglücklich aussieht und schlägt seine gewöhnliche Lösung vor.
Tito
“Gebt ihnen einen Pega.”
Sie antworten ihm, das das nichts mit Pega Gin zu tun habe. Mammy Kumba sei
gestorben.
Sisy
“Das hat nichts mehr mit Pega Gin zu tun. Mammy Kumba, die die Leute heilt, ist
gestorben.“
Tito
“Eh? Mammy Kumba? Die Mammy, die die Leute behandelt?”
Es wird ihm bestätigt und Tito meint, sie brauchen Hilfe.
Tito
“Okay, das ist ein Problem. Wir sollten zum Dorfhäuptling gehen. Der Häuptling muss
davon Bescheid wissen.“
Eine große Debatte bricht aus.
Alpha
“Geht noch nicht zum Häuptling, wir sollten erst die 117 anrufen.“
Kromite
“Lasst uns das Ebola hier vergessen. Lasst sie nicht kommen und das Ghetto unter
Quarantäne stellen.“
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Szene 22
Der Nachrichtenmann kommt und grüßt jeden im Ghetto. Er kommt um ihnen von
Mammy Kumba und Sebey zu erzählen.
News Carrier
“Mammy Kumba ist gestorben.”
Everyone
“EEEHHH!!!”
News Carrier
“Ich habe ihr gesagt, sie solle keine Leute behandeln, aber sie hat es getan und nun ist
sie gestorben.“”
Er wird gefragt, ob nur Mammy Kumba gestorben ist.
News Carrier
“Nicht nur sie. Ihre Tochter auch, dieses hübsche junge Mädchen.“
Sisy
“Bist du dir sicher, dass Ebola sie getötet hat?”
News Carrier
“Ja und wisst ihr warum ich weiß, dass es Ebola war: Ich habe zuerst die Tochter
gesehen und Mammy Kumba lag hier, neben ihr. Was mich wissen lässt, dass es Ebola
war, ist, dass ich gesehen habe, wie Blut aus Sebeys Mund, Nase und Ohren kam.
Deswegen weiß ich, dass Ebola sie getötet hat.“
Die Leute im Ghetto sind geschockt. Sisy fragt, ob jemand das bestätigen kann.
News Carrier
“Geht und schau selbst, dann wird jeder sehen, dass es Ebola ist.“
Sisy
“Ich hab dieser Mammy gesagt, sie soll keine kranken Leute behandeln.“
Tito
“Wir müssen zum Dorfhäuptling.”
Joseph kommt mit den gleichen Neuigkeiten zurück ins Ghetto.
Joseph
“Mammy Kumba ist gestorben, ihr Kind ist gestorben.“
Tito
“Ja, soeben ist der Nachrichtenmann gekommen und hat es uns gesagt.“
Joseph
“Sie hat jemanden mit Ebola behandelt. Ich habe euch alle gewarnt, aber ihr wolltet
nicht hören.“
Tito
“Ja, du hast es uns gesagt.”
Sisy
“Was er sagt, stimmt. Als der Mann versucht hat uns zu warnen, gehörte ich auch zu
den Leuten, die ihn aus dem Ghetto vertrieben haben.“
Joseph setzt sich hin im Ghetto, um allen noch einmal Ratschläge zu geben. Nun möchte
jeder zuhören.
Joseph
“Wisst ihr was ihr tun müsst? Die Mammy liegt tot dort mit ihrer Tochter. Momentan
darf niemand einen Toten anfassen. Das einzige, was ihr machen müsst, ist die 117
anrufen.“
Tito (with Orgery)
“Nein, nein, lasst uns zum Häuptling gehen. Nicht die 117. Der Häuptling muss Bescheid
wissen, lasst uns zum Häuptling gehen. Wenn jemand stirbt, muss der Häuptling davon
Bescheid wissen. Niemand sollte sterben, ohne dass der Häuptling davon Bescheid
weiß. Er wird uns sagen, was wir zu tun haben. Wenn wir die 117 anrufen müssen, dann
ist es so, aber der Häutpling wird es wissen.“
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Szene 23
Sisy und Portor holen Wasser von der Quelle.
Sisy
“Hast du gehört was in meinem Ghetto vor sich geht? Kennst du den Nachrichtenmann,
der mir Poyo liefert? Er sagt, er hätte Mammy Kumba getroffen und sie hätte einen
Kranken behandelt. Als er ihr gesagt hat, sie solle das nicht machen, hat er ihr gesagt
sie, solle den Mund halten und es gehe ihn nichts an. Aber er ist zu uns gekommen und
hat uns davon erzählt. Dann nach 3 Jahren, meine Schwester, hör zu, kommt Mammy
Kumbas Sohn weinend ins Ghetto und sagt seine Mutter und seine Schwester seinen
gestorben. In 3 Tagen hat die 117 nichts getan.“
Potor
“Was soll die 117 machen? Wollen die, dass Mammy Kumba hier aufplatzt?“
Sisy
“Sodass wir den Virus bekommen?”
Potor
“Wusste Mammy Kumba denn nicht, dass es Ebolazeit ist? Man darf niemanden
behandeln, auch wenn man Kräuterheiler ist.“
Sisy
“Die jungen Leute in meinem Ghetto sind jetzt aufgestanden und sie sagen sie gehen
zum Dorfhäuptling. Ebola oder nicht, 117 oder nicht – sie werden zum Häuptling gehen
und dann werden sie die Toten begraben.“
Potor
“Wenn die 117 nicht kommt um die Mammy zu begraben, wird ihre Seele hier im Dorf
entschwinden.“
Sisy
“Und wenn das hier passiert, werden wir alle den Virus bekommen und wir werden alle
krank werden, weil sie Ebola hatten.“
Potro
“Was macht die 117?”
Sisy
“Die versuchen es gar nicht, die versuchen es gar nicht.“
Portor
“Jedes mal, wenn man die 117 anruft, antworten sie nicht und dann wenn die Toten
verotten und die Leute den Gestank riechen können, kommen sie zu spät.“
Sisy
„Die jungen Leute sind aufgestanden und zum Häuptling gegangen.“
Portor
“Wo ist Mammy Kumbas Sohn?“
Sisy
“Er ist hier, er ist hier.“
Portor
“Lass uns schnell das Wasser holen und gehen.“
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Szene 24
Alpha, Joseph und Lamin nähern sich dem Haus des Häuptlings. Sie begrüßen den
Wächter, Momoh, und fragen ob der Häuptling zu Hause ist. Der Wächter fragt, ob es ein
Problem gibt.
Alpha
“Ja Sir, wir haben eine wichtige Nachricht über etwas, das im Dorf passiert ist. Wir
möchten den Häuptling sprechen, Sir, wir möchten den Häuptling sprechen.“
Momoh
“Ok, ok, ok”
Der Häuptling kommt raus und er und Alpha begrüßen sich.
Alpha
“Ich habe eine sehr wichtige Nachricht. Häuptling, diese Mammy, Mammy Kumba, sie
ist gestorben und ihre Tochter auch.“
Chief
“Na und?”
Alpha
“Wir sind gekommen um zu fragen, was wir tun sollen?”
Chief
“Wieso?”
Joseph
“Ich hab ein kleines Problem mit den Leuten im Ghetto. Als ich in das Ghetto bin, habe
ich ihnen gesagt, dass die Krankheit gekommen ist und die Krankheit ist Ebola. Ich habe
ihnen gesagt, sie sollen vorsichtig sein und jetzt ist die Mammy gestorben. Ich habe
gesagt, das einzige was sie tun können, ist die 117 anrufen. Das ist alles was ich weiß.“
Chief
“Hört zu, nicht die 117, nicht die 117, ich habe kein Ebola in meiner Stadt.“
Joseph
“Eh Häuptling, eh Häuptling”
Chief
„Ich habe kein Ebola in meiner Stadt. Seit dem ich klein bin haben wir Mangos
gegessen, welche die Fledermäuse aus ihren Mäulern fallen gelassen haben. Die Leute
haben schon immer Affen gegessen. Damals vor Jahren als AIDS kam, hat man uns
gesagt AIDS kommt von dem Affen. Nur weil sie das Land in Unruhe bringen wollen,
sagen sie was sie wollen. Versteht ihr, versteht ihr, ich habe kein Ebola in meiner Stadt,
kein Ebola. „
Joseph
“Häutpling seien sie geduldig, seien sie geduldig.“
Chief zum Wächter
“Eh du niemand, du niemand.”
Chief zu den Jungs
“Geht und begrabt diese Mammy.“
Die Jungs laufen nuschelnd davon.
Joseph
“Ich gehe da nicht hin.“
Alle gehen davon.
Chief zum Wächter
“Hör zu, ich gehe zu einem Treffen. Was ich dir sagen möchte ist, unterstütze heimlich
bloß keinen Schwachsinn über die Ebolasache, von der sie reden.“
Guard
“Ja Sir, ja Sir, ok Sir”
Chief
“Hast du mich verstanden? Wenn irgendjemand kommt, sag ihnen ich bin nicht da.“
Der Häuptling macht sich auf zu dem Treffen. (Das treffen ist um die Häuptlinge bezüglich
Ebola zu sensibilisieren.)
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Szene 25
Tito, Salas, Sisy, Orgery und Sammy laufen im York Dorf. Sie haben gehört, dass ihre
Freunde unter Quarantäne gestellt wurden, also wollen sie schauen ob das stimmt.
Als sie sich nähern, steht Salas Freundin schon auf der Veranda und winkt ihnen. Sie gibt
ihm Zeichen, er solle um das Haus herum von hinten hineingehen. Sala schleicht sich weg.
Tito, Abie, Orgery und Sammy gehen zum Quarantäne-Absperrband zu zwei Soldaten.
Tito
“Eh, was ist hier passiert! Habt ihr meine Brüder unter Quarantäne gestellt?“
Prince und Agie sind vor dem Haus, hinter dem Absperrband.
Prince & Agie
“Sie haben uns unter Quarantäne gestellt.”
Tito
“Wo ist mein Bruder?”
Kenneth tritt aus dem Haus.
Tito
“Ihr habt meinen Bruder einfach so unter Quarantäne gestellt?”
Kenneth
“Eh Tito, sie haben uns unter Quarantäne gestellt, meine Frau und Kinder sind alle in
der Quarantäne.“
Jeder spricht gleichzeitig. Die Leute in der Quarantäne beschweren sich darüber, dass sie
keine Nahrungsmittel haben. Sie sagen sie müssen raus und Essen kaufen, wenn keine
Lieferung kommt.
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Szene 26
Salas schleicht sich zum Hintereingang des Hauses und klopft an die Hintertür. Seine
Freundin öffnet ihm und sie umarmen sich. Sie zieht ihn nach innen und sie setzen sich
und kuscheln.
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Szene 27
Vor dem Haus geht die Diskussion weiter. Die Leute sagen, dass sie durch die Quarantäne
kein Essen und kein Pega Gin haben.
Tito
“Ich werde Pega holen und ich werde es euch zuwerfen.”
Die Soldaten halten jeden davon ab durch die Absperrung zu brechen.
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Szene 28
Kenneths Sohn spricht. Er sagt, sie haben Hunger, aber sie haben nichts zu essen und sie
seien unter Quarantäne.
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Szene 29
Tito, Orgerie, Sissy und Sammy verlassen York um zum Häuptling von Black Johnson
zurückzukehren. Tito spricht auf der Straße.
Tito
“Die haben meinen Bruder unter Quarantäne gestellt. Aber das ist kein Problem, wir
gehen zu unserem Häuptling.“
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Szene 30
Tito, Orgerie, Abie und Sammy kommen beim Haus vom Häuptling von Black Johnsons an.
Sie begrüßen den Wächter und die anderen auf der Veranda. Tito fragt den Wächter nach
dem Häuptling.
Guard
“Der Häuptling ist nicht hier, er ist zu einem Treffen gegangen.“
Tito
“Wir haben wichtige Neuigkeiten für ihn. Wer werden auf ihn warten.“
Sie setzen sich auf die Mauer der Veranda. Der Wächter sagt OK.
Tito
“Wenn der Häuptling kommt, werden wir es ihm sagen.“
Sisy
“Schaut, der Häuptling kommt.”
Tito und der Dorfhäuptling begrüßen sich und dann begrüßt der Häuptling den Rest. Der
Häuptling fragt, ob alle gekommen sind um ihn zu sprechen und es wird bejaht.
Tito
“Wir kommen gerade aus York.
Mein Bruder………
Wir haben ihnen schon von der Mammy erzählt, die gestorben ist. Und eben waren wir
in York und haben von der Quarantäne gehört. Sie haben meinen Bruder unter
Quarantäne gestellt. Deswegen sind wir gekommen, um zu fragen was wir tun können?
Was machen wir nun? Die Leiche der Mammy ist auch noch da. Wir haben die 117
angerufen, aber die haben noch nichts getan. Was sollen wir tun, was sollen wir mit der
Leiche der Mammy tun? Das ist die Frage Häuptling.
Sisy
Häuptling ich möchte, dass sie etwas für unsere Gemeinde tun. Das ist so nicht
akzeptierbar.
Sisy unterstreicht ihre Aussage, indem sie in die Hände klatscht.
Der Wächter versucht alle zu beruhigen und sagt Sisy, sie solle aufpassen, wie sie mit dem
Häuptling spricht. Tito beschimpft ihn und sagt dem Wächter, er sei nur ein Handlanger
für den Häuptling.
Chief
„Hey, hey hey, hört alle zu, beruhigt euch und setzt euch hin.“
Eine Frau kommt mit einem Kind an und tritt ins Haus.
Woman
Mein Bruder kam und hat mir das Kind dagelassen, deswegen bin ich hier zum
Häuptling hergekommen, da ich nicht weiß wo mein Bruder jetzt ist.
Der Häuptling schickt sie in sein Haus und sagt den Leuten draußen noch einmal, sie
sollen sich ruhig hinsetzen.
Ein Mann kommt mit zwei Kinder an, welche er dem Häuptling vorstellt. Der Häuptling
befragt sie.
Chief
“Meine Kinder, woher kommt ihr?“
Boy
“Port Loko”
Chief
“Port Loko. Seid ihr hierher gelaufen?“
Boy
“Ja, Sir”
Chief
“Kümmert sich niemand um euch?“
Boy
“Nein, Sir”
Chief
“Warum?”
Boy
“Weil wir Ebola-Waisen sind, Sir.“
Chief
“Stimmt das? Und nur ihr beide seid von Port Loko hierher gelaufen?“
Boy
“Ja, Sir”
Chief
“Eure Mama und euer Papa sind also gestorben?“
Boy
“ Ja, Sir”
Chief
“Hmm”
Der Häuptling wendet sich an die Gruppe. Er kommt erst von einem Ebolatreffen, dass ihn
davon überzeugt hat, dass Ebola eine echte Gefahr ist. Er hat nun ein paar der Folgen
selbst gesehen.
Der Häuptling hat eine ernste Nachricht für alle und spricht über die Wichtigkeit der
Fortsetzung des Kampfes gegen Ebola.
Chief
Meine Leute, nun wo Ebola dieses Niveau erreicht hat, möchte ich, dass ihr das Thema
ernst nehmt. Ich möchte, dass ihr euch ein Fußballspiel vorstellt, bei dem wir beim
Elfmeterschießen angekommen sind. Wer gewinnen möchte, muss ein Ganzes sein, die
Spieler genauso wie die Fans. Versteht ihr mich? Wir müssen den Elfmeter für unseren
Sieg schießen. Es ist dasselbe wie in einem Spiel. Wenn ein riesiger Sturm mit Blitz und
Donner aufzieht und ihr schaut nach oben und ihr seht den schwarzen Himmel, habt
keine Angst, denn der Himmel wird sich wieder öffnen und wird gold und silber
leuchten. Wenn ihr durch diesen Sturm geht, solltet ihr glücklich eein, denn ihr werdet
nicht alleine gehen müssen. Und wenn wir Ebola besiegen möchten, darf Salone nie
alleine voranschreiten. Ein Geist, eine Tapferkeit.
Jeder stimmt zu.
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Szene 31
Das Musikvideo.
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Szene 32
Eine Nachricht in Englisch, Krio, Mende, Temne, Limba und Fullah.
“Hallo, ich bin XXXX, ich bin ein XXXXX. Wir wissen alle, dass Ebola hier ist und wir
haben es satt.
Deswegen sagen wir, dass wir alle zusammenkommen und Ebola bekämpfen müssen,
damit wir es aus Sierra Leone vertreiben.
Wir alle müssen uns an den Händen nehmen und Ebola aus Salone vertreiben.
So wird Salone nie alleine voranschreiten.