john heartfield - Musées de Strasbourg
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john heartfield - Musées de Strasbourg
Pressemitteilung JOHN HEARTFIELD POLITISCH ENGAGIERTE FOTOMONTAGEN 1930-1938 7. April – 23. Juli 2006 Museum für Moderne u. zeitgenössische Kunst Stra_burg Die Stra_burger Museen Leiter der Museen Fabrice Hergott Hauptverwalter des Musée d’Art moderne et contemporain Emmanuel Guigon Ausstellungskommissar Emmanuel Guigon Frank Knoery Musée d'Art moderne et contemporain 1 place Hans Jean Arp F- 67076 Strasbourg Cedex tél. 03 88 23 31 31 Öffnungszeiten: Täglich von 11 bis 19 Uhr Donnerstag von 12 bis 22 Uhr, Sonntag von 10 bis 18 Uhr Montag geschlossen Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von etwa 100 Fotomontagen des deutschen Künstlers John Heartfield (1891-1968), die zwischen 1930 und 1938 in der AIZ (Arbeiter-Illustrierte-Zeitung) veröffentlicht wurden. Ferner sind zahlreiche Einbände, Zeitschriften und Flugblätter zu sehen, die Heartfield für den MalikVerlag entwarf bzw. illustrierte. Die meisten der gezeigten Werke stammen aus der Sammlung des Instituto Valenciano de Arte Moderno in Spanien, das an diesem Ausstellungsprojekt mitwirkt. Neben den Drucken umfasst die Schau auch zwölf Original-Fotomontagen aus der Sammlung der Berliner Akademie der Künste. John Heartfield war Mitbegründer der politisch sehr engagierten Berliner DadaGruppe um seinen Bruder und Gründer des Malik-Verlags Wieland Herzfelde und George Grosz. Schnell wandte er sich der Fotomontage zu und reihte sich mit seinen Werken in die große Tradition der politischen Satire ein. Als Zeuge der verschiedenen Krisen, die die sehr konservativ regierte Weimarer Republik bis zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erschütterten, prangerte er in der kommunistischen Wochenzeitschrift „AIZ“ die politischen Zugeständnisse und die Handstreiche an, die Hitler letztlich den Weg an die Macht ebnen sollten. Parallel dazu führte Heartfield einen regelrechten Agitationsfeldzug gegen den Obskurantismus und die Propaganda der Nazis, indem er die zunehmende Beschneidung der Freiheiten und Persönlichkeitsrechte schonungslos brandmarkte. Heartfield geriet aufgrund seiner politischen Stellungnahmen in Gefahr und musste 1934 wie viele andere Künstler und Intellektuelle ins Prager Exil flüchten. Dort schuf er weitere Fotomontagen für die 1936 in „Die Volksillustrierte“ (VI) umbenannte AIZ. Die Annexion der Tschechoslowakei im Jahr 1938 war das Todesurteil für die Zeitschrift; John Heartfield musste erneut emigrieren, diesmal nach London. Seit seinem Beitritt zur Kommunistischen Partei im Jahr 1919 hatte sich der Künstler den revolutionären Idealen verschrieben und sein gesamtes Schaffen in den Dienst des Klassenkampfes gestellt. Sein erklärtes Ziel lautete: „Benütze Foto als Waffe!“. Dieser Waffe bediente er sich im Kampf gegen das nationalsozialistische Regime mit viel Talent; künstlerisch stand er auf einer Stufe mit so großen Karikaturisten wie Daumier und zählte gleichzeitig zu den Pionieren der Künstler-Avantgarde. Seine Werke haben nichts von ihrer Ausdruckskraft verloren, und viele von ihnen sind heute zu universellen Symbolen des Kampfes gegen Unterdrückung geworden. Die Straßburger Ausstellung versteht sich als Gelegenheit, bekannte und hinreichend verbreitete, in Frankreich jedoch nur selten gezeigte Werke von John Heartfield vorzustellen. Damit will sie diesen bedeutenden Künstler und sein einflussreiches Werk besser bekannt machen und insbesondere auch Heartfields beispielhaftes politisches Engagement hervorheben. Öffentlichkeitsbüro Marie Ollier [email protected] Cathy Letard [email protected] 2 place du Château F- 67076 Strasbourg Cedex tél. 00 (0)3 88 52 50 18 fax 00 (0)3 88 52 50 42 www.musees-strasbourg.org Anlässlich der Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog mit Abhandlungen von David Evans, Carlos Pérez, Franck Knoery und Michael Krejsa sowie mit französischen Übersetzungen von Texten des Künstlers. Damit soll ein Beitrag zu der wenig umfangreichen Fachliteratur geleistet werden, die zu diesem Thema in französischer Sprache vorliegt.