Fernsehen für Familien – Super RTL

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Fernsehen für Familien – Super RTL
PROGRAMM
22/2009/1
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Claude Schmit
Fernsehen für Familien –
Super RTL
F
ernsehen ist das Leitmedium
unserer Zeit, Erwachsene
schauen im Schnitt täglich 221
Minuten fern. Die Individualisierung
und Fragmentierung unserer Gesellschaft findet ihren Ausdruck in einer
ausgesprochen differenzierten Fernsehlandschaft. Es gibt eine Vielzahl
verschiedener Sender mit einem
schier unüberschaubaren Angebot an
Programmen für wirklich jeden Geschmack.
Auch das Kinderfernsehen hat seinen
festen Platz in dieser zerklüfteten
Landschaft. Die Forderung nach gutem und vielfältigem Programm für
Kinder ist mittlerweile konsensfähig;
hartnäckige Fernsehgegner sind im
21. Jahrhundert selten geworden. Den
meisten Kindern in Deutschland wird
ein gewisses Maß an Fernsehkonsum
zugestanden, vielfach mit der vagen
Hoffnung verknüpft, dieses Vergnügen sei pädagogisch wertvoll.
Was Kinder tatsächlich während der
86 Minuten sehen, die sie im Schnitt
täglich vor dem Fernseher verbringen,
entzieht sich jedoch der Kenntnis der
meisten Erwachsenen – und (leider)
auch vieler Eltern und Pädagogen. In
beinahe jedem zweiten Kinderzimmer
steht ein TV-Gerät, zwei Drittel aller
Kinder verbringen ihre Fernsehzeit
alleine; das gemeinsame Fernseherlebnis in der Familie ist eher selten.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk
hat das Fernsehen für Kinder nahezu
vollständig an seinen Kinderkanal
KI.KA delegiert, um mit der Ansprache an die jüngsten Zuschauer nicht
die erwachsenen © Super RTL
Programmangebot.
Zuschauer zu verFür Super RTL stegraulen: ARD und
hen neben den KinZDF stellen gerade
dern insbesondere
noch 5 % des Kindie Familien im Foderprogramms. TVkus des Interesses.
Zeitschriften bewerIm Unterschied zu
ten Programm anunseren Konkurrenhand von Kategoriten NICK und
en wie Spannung,
KI.KA verstehen wir
Humor, Action oder
uns nicht als reinen
Erotik – FamilienKindersender – wir
tauglichkeit ist ofmachen Fernsehen
fensichtlich keine
für die ganze FamiKategorie von Wert.
lie.
Doch es gibt nach
TOGGOLINO, das
wie vor ein großes
Vorschulprogramm
Bedürfnis nach dem
am frühen Morgen,
»neuzeitlichen La- © Super RTL/Thomas Fähnrich
ist speziell auf die
gerfeuer« Fernse- Das Kinderbastelmagazin kibama
Bedürfnisse der Fernhen, vor dem sich die
sehanfänger zuge© Super RTL/
ganze Familie einschnitten und steht
Thomas Nass
trächtig versammelt.
für kindgerechte UnDie Ergebnisse unterhaltung und die
serer Studie »Kinspielerisch leichte
derwelten« (vgl.
Vermittlung
von
auch Guth in dieWissen und Werten
sem Heft) zeigen,
wie
Hilfsbereitdass sich die Welt
schaft und Teamaus Sicht vieler Begeist. Aus Studien
rufstätiger immer
wissen wir, dass vieschneller zu drehen scheint. Die Fa- le Mütter diese Sendungen gemeinmilie schafft hier ein Gegengewicht, sam mit ihren Kindern schauen und
wenn die Familienmitglieder Zeit zu- die Alltagsnähe der Geschichten
sammen verbringen, insbesondere in schätzen.
ganz alltäglichen Situationen.
Tagsüber, wenn die meisten Kinder
Wir kennen die Bedürfnisse und Seh- alleine schauen, senden wir in erster
gewohnheiten unserer Zuschauer, Linie Kinderprogramm: hochwertige
wissen um ihren (medialen) Alltag Animationsserien und -filme, ambiund machen ihnen ein entsprechendes tionierte Eigenproduktionen und im-
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mer wieder Sendungen, die Lust auf den Wunsch nach dem gemeinsamen
Sport und gesunde Ernährung ma- Fernseherlebnis zu erfüllen.
chen. Dazu Wissens- und Mitmach- In der Primetime bietet Super RTL
magazine wie WOW – Die Entde- dann Programm für die ganze Famickerzone, kibama oder unsere neue lie. Mit Formaten, die von Kindern
Eigenproduktion Katrin und die Welt gern gesehen werden, ihre Eltern aber
der Tiere. Ab Beginn des Jahres 2009 nicht ausschließen. Bereits seit den
setzen wir auch am Sonntagnachmit- 90er-Jahren haben wir als erster deuttag z. B. mit drei
scher Sender regel© Super RTL
Spielfilmplätzen und
mäßig abends ZeiFilmen wie Heidi
chentrickfilme geoder Wallace & Grozeigt. Jeden Freitag
mit weitere Akzente
und Samstag bietet
in Sachen FamilienSuper RTL um
freundlichkeit.
20.15 Uhr hochwerAm Vorabend, wenn
tigen Zeichentrick
die Fernsehnutzung
für die ganze Famider Kinder am höchs- Hotel Zack & Cody
lie: Klassiker aus
ten ist, zeigen wir
dem Hause Disney
© Disney Channel
Formate, die Erwie Bernhard &
wachsene gerne mitBianca, die viele Elgucken. In der Zeit
tern noch aus ihrer
rund um das AbendJugend kennen, daessen ist die Bereitneben neue Sachen
schaft und Lust der
wie den Oscar-präEltern hoch, sich auf
mierten Kinoerfolg
Augenhöhe mit ihChihiros Reise ins
ren Kindern zu bege- Disney Die Zauberer vom Waverly Zauberland. Ende
ben und mit ihnen Place
des vergangenen
gemeinsam etwas zu
Jahres haben wir am
gucken. In vielen
Samstagabend zur
Familien werden
besten Sendezeit
Abendessen
und
eine Reihe mit MärFernsehen
direkt
chen-Klassikern wie
miteinander kombiHänsel und Gretel
niert. Hat Super RTL
oder Der Froschkösich in der Vergannig gezeigt, die wir
genheit in erster Li2009
fortsetzen.
nie als »home of
Solche Angebote
animation« einen
werden von FamiliNamen gemacht,
en sehr gern ange© Super RTL
setzen wir seit eininommen und haben
ger Zeit verstärkt auf
in den letzten Jahren
Live-Action-Formazu einer messbaren
te wie Hotel Zack & © Super RTL
Verschiebung der
Cody oder Disney
Fernsehnutzung von
Die Zauberer vom
Kindern geführt.
Waverly Place. Die
Der Sonntagabend
witzigen Sitcoms
ist fester Ausstrahmit guten Dialogen
lungstermin
für
und intelligenten
ebenso packende
Geschichten bieten
wie lehrreiche DoEltern die Möglichkumentationen aus
keit, ihren Kindern
den Bereichen Ge-
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schichte, Tiere und Natur. 2009 werden wir mit Filmen über Dinosaurier
den Schwerpunkt auf ein Thema legen, das Kinder ebenso fasziniert wie
ihre Eltern und Großeltern.
An den Werktagen bieten wir mit
ganz unterschiedlichen Formaten und
Genres familientaugliche Unterhaltung: Comedy wie Upps! Die Pannenshow oder Mr. Bean, familientauglich produzierte Magazine zu
großen Shows wie DSDS oder Das
Supertalent sowie Spielfilme wie
Mary Poppins oder Pippi Langstrumpfs neueste Streiche.
Jenseits aller inhaltlichen Betrachtungen: Familienfernsehen ist das, was
Familien gemeinsam sehen. Wenn
Eltern aufgeschlossen sind, bieten die
modernen Medien zahlreiche Gelegenheiten, als Familie Gemeinsamkeit zu inszenieren. Mithilfe von Bob
der Baumeister zeigen die Jüngsten
ihren Eltern gern, wie es auf einer
Baustelle zugeht, und eine BastelSendung bietet viele Anregungen für
gemeinsame Kreativität. Wenn nicht
jeder die eigenen Interessen und Vorlieben in den Mittelpunkt stellt, muss
das Fernsehen kein einsames Vergnügen sein, sondern kann zu einem gemeinsamen Erlebnis werden, das Familien verbindet, anstatt sie zu trennen.
DER AUTOR
Claude Schmit
studierte Jura und
kam 1994 zu Super RTL, seit 1999
ist er dort Geschäftsführer.