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S eacoal An der nordenglischen Küste liegen die Sammler von Schwemmkohle im Streit mit einer Gesellschaft, die das Monopol für die Kohle beansprucht. Vor diesem Hintergrund trifft eine soeben ihrem gewalttätigen Mann entronnene Frau mit ihrerTochter auf einen Schwemmkohle-Sammler, mit dem sie einen Neuanfang wagt.... Mir ist kein Spielfilm im Gedächtnis, der die Auswirkungen des Kapitalismus in dieser konsequenten Weise auf den Punkt bringt - auch die Ken Loach Geschichten (‘Ladybird, Ladybird‘) nicht.- Weniger working class hero, als working class Würde. Amber Films ist ein Kollektiv aus Newcastle, das schon seit geraumer Zeit Filme macht, hierzulande völlig unbekannt, aber eine tolle Entdeckung ist. Ein Merkmal ihrer Arbeiten ist die prollige Sprache der Darsteller. Der Newcastler Dialekt ist so extrem, daß ihre Filme in England manchmal mit englischen Untertiteln gezeigt werden. (Schwemmkohle), England 1985, 82 Min., Farbe, 16mm, OmU R.u.B.u.K.: Amber Films, D. Amber Styles, Ray Stubbs, Corrina Stubbs, Sammy Johnson, Trevor Critchlow und was es sonst noch gibt: ouble Happiness Kanada 1994, 90 Min., Farbe, 35mm, OmU , R + B : Mina Shum, D : Sandra Oh, Alannah Ong, Stephen Chang, Frances You, Callum Rennie D F ew of us Litauen/Frankreich 1996, 98 Min., Farbe, 35mm, Regie, Buch, Kamera: Sarunas Bartas, D.: Katerina Golubeva, Sergei Tulayev, Piotr Kishteev, Yulia Inozemtseva, Konstantin Yeremeev L a fille seule Frankreich 1995, 90 Min., OmU, 35mm, Farbe, R.: Benoît Jacquot, Kamera: Caroline Champetier, D.: Virginie Ledoyen, Benoît Magimel, Dominique Valadie, Vera Briole L a Seconda Volta ( Das zweite Mal ), Italien 1995, 80 Min., Farbe, 35mm, OmU, R : Mimmo Calopresti, D : Nanni Moretti, Valeria Bruni Tedeschi, Valeria Milillo D as Tagebuch eines Verführers (Le journal du seducteur) Frankreich 1995, 95 Min., Farbe, 35mm, OmU, R+B.: Danièle Dubroux, D.: Chiara Mastroianni, Melvil Poupard, Jean Pierre Léaud Peripher Filmverleih im fsk Kino Segitzdamm 2 10969 Berlin Tel: 030 6142464 Fax: 030 6159185 T he Suburbanators USA 1996, 87 Min., Farbe, 16mm, OmU, R+B.: Gary Burns, D.: Stephen Spender, Joel McNichol, Steward Burdett, N enétte et Boni Nenétte und Boni sind Geschwister. Sie lebt beim Vater, er arbeitet als Pizzabäcker im Hafen von Marseille und wohnt im Haus der verstorbenen Mutter. Sie haben nichts mehr miteinander zu tun. Als Nenétte von Zuhause abhaut und bei Boni Unterschlupf sucht, will er sie am liebsten so schnell wie möglich loswerden. Sie stört seinen eher öden Alltag und die Träumereien um die unerwiderte Liebe, in die er sich flüchtet. Aber die Schwester hat ein Problem: sie ist schwanger. Nach und nach siegt die Neugierde über das Mißtrauen, nähern sich die beiden einander an. Hinter dieser Geschichte verbergen sich noch viele andere, etwa die Liebe zwischen der angebeteten Frau des Bäckers und ihrem Mann, Vergangenes oder einzelne Bilder von Bonis kleinen Geschäften, die man wie Puzzleteilchen zusammensetzen kann. Der eigenwillige Stil und die Behutsamkeit der Personenzeichnung, obwohl die Kamera ihnen sprichwörtlich auf den Leib rückt, war der Jury in Locarno 1996 den goldenen Leoparden wert. Frankreich 1996, 103 Min., 35mm, Farbe, OmU Regie : Claire Denis, Buch : C.D., Jean-Paul Fargeau, Kamera: Agnés Godard, Schnitt :Yann Dedet, Musik:Tindersticks, Darsteller: Grégoire Colin, Alice Houri, Valéria Bruni-Tedeschi, Vincent Gallo L a vie de Jesus Eine Gruppe Jugendlicher irgendwo in der französischen Provinz schlägt die Zeit mit Mopedfahren, trommeln im Fanfarenzug und Autoschrauben tot. Motorengeknatter beim Durchrasen der Straßen, Warmtrommeln vorm Umzug der Kapelle, Mitgröhlen zum Autoradio und anderes Lärmverursachen bilden den äußeren Rahmen ihrer Gemeinsamkeit, nach dem Ende der Kindheit scheint ansonsten nichts mehr zu passieren. Im Krankenhaus , beim Besuch des aidskranken Bruders des einen wird ratlos geschwiegen. Wenn sich die Zeit beim Rumhängen zu sehr dehnt, steigt man wieder aufs Moped oder äfft die arabische Familie am Nebentisch nach. Freddy, der Anführer der Gruppe, leidet unter Epilepsie und drückt sein Selbstwertgefühl mit Stürzen vom Zweirad aus. Die Begegnungen mit seiner Freundin passieren ebenfalls eher sprachlos. Sie treffen sich um zu vögeln und vögeln sich dann um alles andere herum. Daß der Araber Kadir sich allerdings auch für Marie interessiert, wird ihm früher oder später zum Verhängnis. “La vie de Jesus” fasziniert durch die spröde und gleichzeitig präzise Beobachtung der Rituale und Geschehnisse dieses Mikrokosmos und hält den nötigen Abstand zu seinen Protagonisten, die nichts tun, weil es nichts gibt, mit dem sie zu tun haben und deswegen eine Katastrophe zustande bringen. Fra. 97, 96 Min., 35mm, Farbe, OmU, R.+B.: Bruno Dumont, K.: Phillippe van Leeuw, D.: David Douche, Marjorie + Geneviève Cottreel, Kader Chaatouf T ot ziens Jan und Laura begegnen sich beim Eislaufen, verlieben sich Hals über Kopf und verbringen die Nacht miteinander. Erst jetzt erzählt Jan von seiner Ehe mit Ann und beschließt, daß er Laura nie wiedersehen darf. Natürlich schafft er es nicht, seiner Vernunft zu gehorchen und es kommt immer wieder zu Begegnungen, die von Mal zu Mal verzweifelter und leidenschaftlicher werden. Geschickt schneidet die Regisseurin die Blicke der beiden auf der Eisbahn gegeneinander, bis für den Zuschauer klar ist, daß sie sich ineinander verlieben müssen, und als er von Jans Ehe erfährt, sitzt er bereits in der Falle der Parteinahme für eine ganz und gar unerlaubte “amour fou”. NL 1995, 114 Min., 35 mm, Farbe, O.m.U. Regie: Heddy Honigmann, Buch: H.H., Helena van der Meulen, Kamera: StefTijdink, Darsteller: Johanna ter Steege, Guy van Sande, Els Dottermans L a promesse Igor macht eine Lehre in einer Autowerkstatt, doch dafür läßt ihm sein Vater kaum Zeit, denn er muß ständig auch für ihn arbeiten. Der nutzt die Notlage illegaler Einwanderer aus, indem er ihnen teure Zimmer vermietet und für Billiglohn Schwarzarbeit verschafft. Als bei einem Unfall der Vater einen Arbeiter einfach sterben läßt, um seinen Betrieb nicht zu gefährden, kommen Igor langsam Zweifel, ob das alles so richtig ist. „La promesse erzählt vom Erwachen des moralischen Bewußtseins eines 15jährigen Jungen. Seine Bewußtwerdung ist eine Rebellion gegen den Vater, das Erkennen des Menschen in einem „Fremden“ und eine Metapher für das Nord-Süd Verhältnis. Wir drehten auf sehr ungeschönte Art und Weise, und haben versucht, Momente der Realität einzufangen, die wir nicht bekommen hätten, hätten wir immer strikt an unserem Drehbuch festgehalten. Wir wählten Schauspieler aus, die zuallererst Körper waren, Gesichter. Unbekannte, teilweise auch nichtprofessionelle Schauspieler und Schauspielerinnen halfen uns, die dokumentarische ‘Wahrheit’ zu finden, nach der wir gesucht hatten.“ (Jean-Pierre und Luc Dardenne) Belgien/Frankreich 96, 93 Min., Farbe, 35mm, OmU, R+B.: Luc und Jean Pierre Dardenne, D.: Jérémie Renier, Olivier Gourmet, Assita Ouédraoga , (nur noch bis Ende Oktober im Verleih!!!)