Aloys Rohlmann 40 Jahre Priester Glückwünsche - Kirche

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Aloys Rohlmann 40 Jahre Priester Glückwünsche - Kirche
Aloys Rohlmann 40 Jahre Priester
Glückwünsche des Vorsitzenden des Sellsorgerates Hermann Luthe
Ich weiß nicht, ob Sie es in den Medien verfolgt haben, aber es ist gerade mal eine gute
Woche her, dass wieder ein großes Schiff die Meyer-Werft in Papenburg verlassen hat, ein
317 m langes Kreuzfahrtschiff.
Auf Kreuzfahrt gehen, eine Kreuzfahrt machen, …Wer träumt nicht davon?
Aber schauen wir mal genauer hin:
Seit einer Dreiviertelstunde halten wir uns in einem Gebäude (oder besser gesagt:
Gebäudeteil) auf, das sich Kirchenschiff nennt.
Man könnte also sagen, wir befinden uns auch auf großer Fahrt, auf einer Kreuzfahrt!
Wir alle hier an Bord haben unsere eigene Lebensgeschichte, auch der Mann
neben mir, der aufgrund seiner Funktion mehr Stunden hier an Bord verbracht
hat als jeder andere von uns.
Irgendwann in seiner Lebensgeschichte, zwischen Kommunionkind und
Firmling, hat er sich fürs Priesteramt berufen gefühlt. Und so ein junger
Hüpfer muss damit rechnen, dass ihm irgendwann das Kommando übergeben
wird für das Schiff „Gemeinde“.
Aber bevor es so weit ist, muss er sich erst einmal hocharbeiten:
Vom Schiffsjungen bzw. Messdiener über den Matrosen (Diakon) zum Offizier (Kaplan) bis
hin zum Kapitän.
Wer wann wo auf welchem Schiff Kapitän wird, entscheidet dann die Reederei in Münster.
Ihnen, Käptn Rohlmann, übertrug man das Kommando über die „MS Buldern“.
Dieses Schiff, vor 26 Jahren von Ihnen übernommen, hatte damals schon 77 Jahre auf dem
Buckel, war aber kein Seelenverkäufer. Es war top gepflegt, gut in Schuss, wie es sich für ein
nobles Kreuzfahrtschiff gehört.
Die Passagiere, überwiegend Stammkundschaft, waren damals nicht sehr anspruchsvoll, leicht
zufrieden zu stellen. Wenn der Käptn zum Dinner läutete, ließ man sich nicht lange bitten.
Aber auch alle anderen Angebote an Bord wurden gerne wahrgenommen.
Die Zeiten haben sich gewandelt, auch die Anforderungen an den Kapitän.
Die Passagiere machen nicht mehr jede Fahrt mit, stehen mehr auf Kurztrips oder gehen
während der Liegezeiten im Hafen immer mal wieder von Bord, um anderweitig die Seele
baumeln zu lassen. Und manch einer kehrt vom Landgang nicht zurück.
Es ist überwiegend die ältere Generation, die noch aufhorcht, wenn die Schiffsglocke ertönt
und die dann vor allem beim Käptn’s Dinner noch Präsenz zeigt.
Ab und zu lässt sich der Kapitän etwas einfallen gegen die aufkommende Gleichgültigkeit.
So ertönte kürzlich die Schiffsglocke zu ungewohnter Stunde.
Für die einen eine willkommene Abwechslung, für die anderen ein Ärgernis, weil dieses
Geräusch ihren Schlummer störte oder sie an ihrem Verstand zweifeln ließ.
Es hätte nicht viel gefehlt und der Kapitän wäre als Klingelmännchen von Buldern in die
Schiffs-Chronik eingegangen.
Die Wogen haben sich längst geglättet, die See ist ruhig geworden.
Auch der Kapitän lässt es an seinem heutigen Ehrentag ruhiger angehen als sonst schon mal,
und es sei ihm gegönnt.
40 lange Jahre im Dienst der Reederei Münster, immer im Blickpunkt, rund um die Uhr für
Passagiere und Besatzung in der Verantwortung stehen, 40 Jahre lang den von der Reederei
und vom Schiffseigner vorgegebenen Kurs halten trotz aller Klippen, Untiefen und Stürme.
Da ist die Zeit zum Abschalten knapp bemessen und entsprechend kostbar.
Trotzdem maßen wir uns an, über ein Stück seiner Freizeit zu verfügen.
Auch ein Käptn braucht mal Landgang, und unser Geschenk an den Käptn soll ein Landgang
sein, ein zünftiger Landgang für einen Tag.
Das wird nichts Hochheiliges sein, aber auch nichts Sündiges, halt irgendwas dazwischen.
Es gibt da schon diverse Ideen, Herr Pastor, (den Käptn lassen wir jetzt wieder
verschwinden), aber das müssen wir mit Ihnen noch absprechen.
Im Namen der ganzen Gemeinde meinen herzlichen Glückwunsch zum 40jährigen
Priesterjubiläum!!!