03 / 2005 - Jagdverband
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03 / 2005 - Jagdverband
I. P. Versand im Postab. 70% - Filiale Bozen Mit eir e h c s i F beilage Magazin des Südtiroler Jagdverbandes JÄGERZEITUNG Okt. 2005 - Nr. 3 Landesjägerschießen 2005 Wild und Jagd in Buch und Film Wertvolle Waldfrüchte JÄGERZEITUNG Liebe Jägerinnen und Jäger, impressum Jägerzeitung Mitteilungsblatt des Südtiroler Jagdverbandes Stürmische Zeiten für unsere Jagd kündigen sich an. Der WWF hat zwei Rekurse eingereicht. Der Abschussplan für Murmeltiere wurde vorübergehend aufgehoben und die Entnahme der Steinböcke angefochten. Die Rekurseinbringer stützen sich auf höchstrichterliche Entscheidungen, laut welchen Südtirol sich an das staatliche Rahmengesetz halten müsse, wenn es um die zu bejagenden Wildarten geht. Nun gilt es, die Vorzüge unseres Jagdgesetzes und unseres Jagdsystems ins Feld zu führen. Im Parlament in Rom werden zurzeit Änderungen des staatlichen Jagdrahmengesetzes besprochen. Mit den vorgesehenen Änderungen müsste die Schalenwild-Auslesejagd staatsweit möglich werden. Der Steinbock wird so schnell aber nicht als jagdbar erklärt werden. Er ist das Symbol des italienischen Naturschutzes. Auch beim Murmeltier wird es schwerer werden, eine Jagderlaubnis zu erwirken. Beide Arten können nur über Ausnahmeermächtigungen reguliert werden. Auf diese Möglichkeit müssen wir auch editorial weiterhin bauen. Am grünen Tisch beschäftigen wir uns mit der Jagdpolitik, im Revier mit der Jagdpraxis. Dort müssen wir das Beste für Wild und Jagd tun und damit die Ausgangslage festigen, auf dass wir unsere Jagd in der gewohnten Form beibehalten dürfen. Ich wünsche euch ein Weidmannsheil für die laufende Jagdsaison, euer Landesjägermeister Klaus Stocker Verantw. Schriftleiter: Heinrich Aukenthaler Reg. Tribunal Bozen, 51/51, 10.09.51 inhalt Herausgeber: Südtiroler Jagdverband, Bozen titelthemen Druck: Ferrari-Auer, Bozen Redaktion: Heinrich Aukenthaler (h.a.), Mara Da Roit, Ewald Sinner (e.s.) Redaktionsanschrift: Rosministraße 51, 39100 Bozen, Tel. 0471 97 56 08 Fax 0471 97 37 86 E-Mail: [email protected] Fischereibeilage: Günther Augustin (g.a.) Tel. 338 8 04 64 00 Walter Zöggeler (w.z.) Tel. 335 49 80 60 Redaktionelle Mitarbeit: Ernst Egger E-Mail: [email protected] Grafisches Konzept: Harald Ufers, Bozen Nachdruck, auch teilweise, nur mit Zustimmung der Redaktion Titelbild Foto: Sepp Fischnaller 2 JÄGER ZEITUNG 3/2005 3 11 15 Landesjägerschießen 2005 in Toblach Bezirksschießen 2005 Wild und Jagd in Buch und Film: Ein Jagdbuch aus dem Ultental und ein Wildfilm »Auf den Spuren des Steinbocks« Waldgehölze (11) Wertvolle Waldfrüchte 18 mitteilungen und aktuelles 18 Murmeltier und Steinböcke unter Beschuss 19 Auf zur Hasenjagd! 20 Rehwildjagd: Forscher fordern hohen Geißenanteil an der Strecke 22 Jägerprüfungsmaterial 22 MeBo: Unfälle am laufenden Band 23 Landesjagdausschusssitzung im Sarntal 24 Gottfried Karbon geehrt 24 Verdienstmedaille für Claudio Menapace 25 UNCZA ehrt Südtiroler 26 Nicht geschossen ist auch gefehlt 27 20 Jahre Intergruppe Jagd im Europäischen Parlament 28 wildkunde 28 Der Bär auf Erkundungswanderung 52 Waldschnepfenbrut im Pustertal 54 Auerwildküken in Gefahr 54 Hirsch qualvoll verendet 55 Rätselhaftes Fallwild 55 Damwild beim Setzen eingegangen 31 jägerinnen 31 10. Jägerinnentreffen 33 49 hundewesen fischerei aktuell 49 Vorprüfung für Bayerische und Hannoveranersche Schweißhunde 49 Übungstag Tiroler Bracke 50 DJT – Verbandsschweißprüfung 50 DJT – Zuchtprüfung in Wilpoldsried 51 Nachsuche in Naturns 56 jagdaufseher 56 Helmut Passler und Robert Leiter in Pension 58 reviere/bezirke 58 Herzlichen Glückwunsch! 58 Berichte aus den Revieren 62 gedenken 66 sport 58 Sportliches Weidmannsheil in Ridnaun 68 jagderzählungen 68 Zwei alte Nimrode 71 kleinanzeiger titelthemen 5. Landesjägerschießen in Toblach Die Pflege des jagdlichen Schießens trägt Früchte. Nach zögerlichem Beginn kann man jetzt schon von einer fixen Einrichtung und einer Bereicherung im Jagdbetrieb reden. Die drei besten Jagdschützen 2005, vorne v.l.n.r.: der Vize-Landesmeister Luciano Pappalardo, der Landesmeister Willi Sulzenbacher und der Drittplatzierte Roland Untermarzoner. Dahinter die Verantwortlichen für die Veranstaltung: Josef Taschler, Pio Pescoller, Antonio Negri, Christian Töchterle und Franz Renzler. Foto: Eduard Weger Mit Revierschießen in einzelnen Bezirken hat es angefangen, es folgten die Bezirksbewerbe, zu denen die Besten der Reviere geladen wurden, und nun hat schon das fünfte Mal ein Landesschießen nach den festgelegten Regeln stattgefunden: Die jeweils zwanzig Besten aus den Bezirksschießen dürfen daran teilnehmen, zusätzlich dazu einige Ehrengäste. Das Schießen am 11. September auf dem Toblacher Schießstand war bestens organisiert, der Ablauf reibungslos, die Teilnahme zufrieden stellend, die Stimmung gut, die Ergebnisse super. Immerhin hatten 43 der 143 Teilnehmer die goldene Schießnadel des Südtiroler Jagdverbandes errungen. 59 Teilnehmer erhielten die silberne Schießnadel, 28 die bronzene. Der Landesmeister Der Landesmeister im jagdlichen Schießen des Jahres 2005 ist Willi Sulzenbacher vom Revier Innichen. Er platzierte sich vor Luciano Pappalardo vom Revier Ridnaun und Roland Untermarzoner vom Revier Eppan. Die Schießordnung für das Landesschießen ist mehr oder weniger dieselbe geblieben. Geschossen wird seit Beginn auf dem dafür bestens geeigneten Militärschießstand in Toblach. Die Schießzeit von 9 bis 12 Uhr reicht leicht aus, um das Teilnehmerfeld zu Schuss kommen zu lassen. Auf dem 20 Bahnen zählenden Schießstand kann ein Bewerb flott vonstatten gehen. Teilnahmeberechtigt waren Auf den zwanzig 200-Meter-Ständen lief der Bewerb bei guten Bedingungen flüssig ab. Foto:: h.a./sjv JÄGER ZEITUNG 3/2005 3 titelthemen Einzelwertung Landesjägerschießen 2005 Rang Name Revier Bezirk 1 Willi Sulzenbacher Innichen Oberpustertal Remington 2 Luciano Pappalardo Ridnaun Sterzing Kal 1. 2. 3. Ges. Abzeichen .222 9,9 10,3 9,7 29,9 30 Gold Steyr Mannlicher .222 10,4 10,3 8,8 29,5 30 Gold 3 Roland Untermarzoner Eppan Bozen Steyr Mannlicher .223 8,8 10,5 10,2 29,5 30 Gold 4 Eduard von Dellemann Dorf Tirol Meran Sako .222 9,7 10,6 9,1 29,4 30 Gold 5 Johann Wurz Kaltern Bozen Steyr Mannlicher .222 10,6 10,2 8,6 29,4 30 Gold 6 Ivo Ungerer Laurein Meran Blaser .222 10,3 10,6 7,9 28,8 30 Gold 7 Pio Pescoller Campill Bruneck Sako .223 9,2 8,9 10,5 28,6 30 Gold 8 Hubert Bürgstaller Kiens Bruneck Sako .222 8,7 10,6 8,9 28,2 30 Gold 9 Markus Tanzer 4 Waffe Glurns Vinschgau Steyr Mannlicher.30-06 10,7 8,8 8,6 28,1 30 Gold 10 Erich Sebastiani Feldthurns Brixen Blaser .222 9,1 8,9 10 28 30 Gold 11 Karl Neumair Pfunders Brixen Remington .222 9,1 9,1 9,7 27,9 30 Gold 12 Gustav Sulzenbacher Vierschach Oberpustertal Remington .222 10,3 8,8 8,8 27,9 30 Gold 13 Alois Ainhauser Sterzing Sterzing Steyr Mannlicher .222 9,1 9,3 9,2 27,6 30 Gold 14 Heinrich Aukenthaler Stilfes Sterzing Sauer .22-250 9,7 9,6 8,3 27,6 30 Gold 7,4 15 Franz Renzler Ratschings Sterzing Krico .222 10,5 9,7 27,6 30 Gold 16 Heinz Kostner Campill Bruneck Sako 6,5x55 9,5 7,4 10,6 27,5 30 Gold 17 Konrad Schönegger Vierschach Oberpustertal Remington .222 9,3 9,1 9 27,4 30 Gold 18 Alois Ploner Stilfes Sterzing Tikka .223 8,8 9,2 9,4 27,4 30 Gold 19 Peter Rubner Mittewald Sterzing Steyr Mannlicher .222 9,2 9,2 8,8 27,2 30 Gold 20 Michael Kuen Riffian Meran Steyr Mannlicher .222 8,7 10 8,5 27,2 30 Gold 21 Hubert Leiter St. Pankraz Meran Remington .222 9,4 10,2 7,3 26,9 30 Gold 22 Andreas Girardini Marling Meran Sako .222 9,6 8,9 8,2 26,7 30 Gold 23 Eduard Jesacher Prags Oberpustertal Tikka .22-250 10,4 9,2 7,1 26,7 30 Gold 24 Armin Bürgstaller Kiens Bruneck Sako .222 8,9 8,7 9 26,6 30 Gold 25 Horst Eberhöfer Taufers Vinschgau Sako .222 9,7 8,8 8 26,5 30 Gold 26 Toni Negri Toblach Oberpustertal Remington .222 9,6 8,8 7,9 26,3 30 Gold 27 Josef Amrain Ridnaun Sterzing Steyr Mannlicher .222 7,6 7,9 10,8 26,3 30 Gold 28 Johann Prader St. Andrä Brixen CZ .223 10,2 8,6 7,5 26,3 30 Gold 29 Adriano Gallonetto Vahrn Brixen Sako .222 8,9 10 7,4 26,3 30 Gold 30 Gottfried Ratschiller Laas Vinschgau Remington .223 8,1 9,5 8,5 26,1 30 Gold 31 Richard Leitner Ratschings Sterzing Steyr Mannlicher .222 8 10,7 7,4 26,1 30 Gold 32 Manfred Pixner St. Leonhard Meran Blaser .222 9,4 8,2 8,4 26 30 Gold 33 Oswald Berger Proveis Meran Tikka .223 9,6 8,2 7,9 25,7 30 Gold 34 Karl Nocker Niederdorf Oberpustertal Remington .222 7,6 8 9,7 25,3 30 Gold 35 Arnold Zingerle Mühlbach Brixen Steyr Mannlicher .222 8,9 7,4 8,5 24,8 30 Gold 36 Maria Lerchner Nöckler Pfalzen Bruneck Tikka .222 8,9 7,1 8,6 24,6 30 Gold 37 Horst Grunser Unterland CZ 555 .308 9,2 7 8,3 24,5 30 Gold Montan 38 Nadia Wieser Moos Meran Blaser .222 7,5 9,1 7,6 24,2 30 Gold 39 Maria Kostner Corvara Bruneck Steyr Mannlicher7x64 7,5 8,1 8,5 24,1 30 Gold 40 Peter Jocher St. Andrä Brixen Tikka .223 8,4 8,4 7,3 24,1 30 Gold 41 Martin Schwienbacher Ulten Meran Sako .222 7,1 7,3 9,7 24,1 30 Gold 42 Franco Negri Toblach Oberpustertal Remington .222 7,9 8,3 7,3 23,5 30 Gold 43 Arnold Burger Prags Oberpustertal Tikka 5,6x50 7,1 7,8 6,9 21,8 30 Gold JÄGER ZEITUNG 3/2005 titelthemen Die Sterzinger entschieden Bezirkswertung 1. Bezirk Sterzing 150 - 139,7 Luciano Pappalardo Alois Ainhauser Heinrich Aukenthaler Franz Renzler Luis Ploner 2. Bezirk Meran 150 - 139,0 Eduard von Dellemann Ivo Ungerer Michael Kuen Hubert Leiter Andreas Girardini 3. Bezirk Oberpustertal 150 - 138,2 Willi Sulzenbacher Gustav Sulzenbacher Konrad Schönegger Eduard Jesacher Toni Negri 4. Bezirk Bruneck 150 - 135,5 Pio Pescoller Hubert Bürgstaller Heinz Kostner Anni Bürgstaller Maria Lerchner Nöckler 5. Bezirk Brixen 150 - 133,3 Erich Sebastiani Karl Neumair Johann Prader Adriano Gallonetto Arnold Zingerle 6. Bezirk Vinschgau 148 Markus Tanzer Horst Eberhöfer Gottfried Ratschiller Manfred Sagmeister Konrad Holzknecht 7. Bezirk Bozen 147 Roland Untermarzoner Johann Wurz Lorenzo Trevisanato Gianni Decò Camillo Micheletti 8. Bezirk Unterland 93 Horst Grunser Thomas Mayr Jörg Kofler Claudio Bertolini die Bezirkswertung für sich. Im Bild: die Landesjagdausschussmitglieder Pio Pescoller und BJM Erich Prenn mit Alois Ainhauser, Luciano Pappalardo und Luis Ploner; vorne Josef Amrain und Franz Renzler. Nicht im Bild: Heinrich Aukenthaler. Foto: Eduard Weger neben den 20 Bestplatzierten der Bezirksschießen, der Landesjägermeister, die Mitglieder und der Geschäftsführer des Landesjagdausschusses, die Bezirksreferenten des jagdlichen Schießens sowie der Titelverteidiger. Eine Kategorie Wie bisher haben die Organisatoren nur eine Einheitskategorie vorgesehen. Eine Besonderheit des Landesschießens ist die Distanz: 200 Meter sind auch für gute Schützen eine Herausforderung. Licht- und Windeinflüsse sind deutlicher spürbar. Jeder Schütze konnte auf einer eigenen Scheibe beliebig viele Probeschüsse mit folgender Einschränkung abgeben: Insgesamt standen für den Bewerb für jeden Einzelnen 15 Minuten zur Verfügung. Das müsste reichen, möchte man glauben, aber wer dabei war, hat gesehen, dass doch der eine oder andere Schütze in Zeitnot geriet. gültigen Limits: Höchstgewicht 4,8 Kilogramm, Laufdurchmesser an der Mündung 17 mm, die Waffen mussten aus normaler Produktion stammen und die Kammer für Serienmunition zugelassen sein. Matchläufe sind nicht erlaubt, und über die Zulassung von Gewehren aus handwerklicher Produktion konnte die Jury entscheiden. Von den Kalibern her war alles zugelassen, was in Südtirol für die Jagd erlaubt ist. Nur ausgesprochene Bench-Rest-Kaliber wie BBC, BR, 6x47 und 6x51 blieben ausgeschlossen. Von der Optik her war die achtfache Zielfernrohrvergrößerung das oberste Limit. Um Punkt 9 Uhr, wie angekündigt, begann der Bewerb. Die ersten 20 Schützen hatten bereits ihre Stände bezogen, ihre Waffen wurden kontrolliert, über Lautsprecher kamen klare Anweisungen bis zum Kommando: Feuer frei. Das Gelände um die Stände herum war sinnvollerweise abgetrennt, so dass die Zuschauer oder die wartenden Schützen die gerade Schießenden nicht stören konnten. Im Hintergrund hatten Zugelassene Waffen Von den Waffen her galten die bei ähnlichen Bewerben Die Auswertung wurde maschinell betrieben und funktionierte bestens. JÄGER ZEITUNG 3/2005 5 titelthemen viele ihre Spektive aufgebaut, um den Bewerb verfolgen zu können. Auch das Drumherum war gut eingerichtet. Die Toblacher Jäger hatten die Verpflegung übernommen, übrigens mit einem zum Anlass gut passenden Angebot, und so konnte jeder, der wollte, in angenehmer Gesellschaft ein wenig ratschen und fachsimpeln. Die Preisverteilung nahm Landesjagdausschuss-Mitglied Pio Pescoller zusammen mit dem Landesschießreferenten Franz Renzler und den beiden Bezirksjägermeistern Christian Töchterle und Erich Prenn vor. Die einzelnen Bezirke hatten Sachpreise spendiert, für die Ersten hatte Pio Pescoller vom Grödner Schnitzer Rino Insam Hubertusstatuen anfertigen lassen. Bezirkswertung Auch auf die Bezirkswertung war man gespannt. Letztes Jahr hatte sie der Bezirk Meran mit den Schützen Andreas Girardini, Hans Gufler, Wilfried Obex, Albert Marth und Eduard von Dellemann gewonnen. Heuer ging die begehrte Trophäe an den Bezirk Sterzing. Die Schießreferenten der Bezirke hatten sich die Aufgaben geschickt und vernünftig aufgeteilt. Einschreibungen, Stand- und Gewehrkontrolle – die Mitarbeit des gesamten Landes bewies, dass hier wirklich ein Landesbewerb im besten Sinne ausgetragen wurde. Für die Auswertung der Scheiben hatte der Sportschützenverein Toblach sein elektronisches Gerät zur Verfügung gestellt. Herrn Negri sei dafür und für seine sonstige Mithilfe eigens gedankt. Ein Detail am Rande: Einige Teilnehmer waren mit ganz gewöhnlichen Jagdwaffen angetreten. Nicht wenige Kipplaufbüchsen waren dabei, und auch ein Drilling ist im Bewerb gesehen worden. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Landesschießen zu einer fixen Einrichtung im jagdlichen Jahr wird. Jetzt schon haben die Schießbewerbe beigetragen, dass immer mehr Jäger immer bessere Leistungen erbringen, und das ist schließlich der Sinn des ganzen Wettbewerbs. Heinrich Aukenthaler Zur Zählweise Geschossen wurde beim Landesschießen auf die Standardscheiben des Südtiroler Jagdverbandes. Drei Schüsse im innersten Kreis mit 6 Zentimetern Durchmesser bedeuten Gold. Mit der Auswertungsmaschine werden nicht die Ringe gezählt, sondern die Entfernung der einzelnen Schüsse von einem angenommenen äußersten Kreis mit 10,9 Zentimetern Radius. Daraus folgt, dass bei einem genauen Zentrumsschuss 10,9 Punkte vergeben werden. Ein Schuss im innersten kleinen weißen Kreis mit einem Radius von 9 Millimetern ergibt von 10,0 bis 10,9 Punkte. Ein Zehner in der Wertung heißt also, in unserer Ausdrucksweise gesagt: »Im weißen Kugele«. Bezirksschießen 2005 Bezirksschießen Bruneck Der Bezirk Bruneck trug schon im Juni sein Bezirksschießen aus. Der Schießreferent des Bezirkes Pio Pescoller hatte alles aufs Beste vorbereitet. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde auch diesmal der Stand Katharina Lanz in Enneberg zum Austragungsort gewählt. Ein Dankeschön der Schützengilde St. Vigil in Enneberg, insbesondere an Georg Kostner, für die Überlassung des Schießstandes und für die große Hilfsbereitschaft. Ein großer Dank geht auch an Herrn Willi Castlunger für die spendierten Kristalltrophäen. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Schütze Revier Kaliber Ringe Armin Bürgstaller Heinz Kostner Robert Dapoz Hubert Bürgstaller Gottfried Erlacher Alfred Nöckler Paul Nöckler Werner Clara Stefan Bacher Peter Gasser Markus Chizzali Mariagrazia Kostner Peter Rubner Oswald Nagler Alexander Hofer Francesco Craffonara Leo Hellweger Andreas Erlacher Harald Baumgartner Roman Huber Kiens Abtei Abtei Kiens St. Martin Pfalzen Pfalzen Campill Rein Kiens St. Martin Corvara Kiens Kiens Terenten Welschellen Montal St. Martin Pfalzen St. Lorenzen .222 6,5x55 .270 Win .222 6,5x55 6,5x55 .222 .308 Win. .222 .222 .270 7x64 .222 6,5x55 .222 .308 .222 6,5x55 .222 .223 30,19 30,16 30,15 30,14 30,13 30,12 30,12 30,10 30,10 30,09 30,09 30,08 29,14 29,11 29,11 29,11 29,10 29,09 29,08 29,08 Organisatoren und Gewinner nach der Preisverteilung. V.l.n.r.: Jörgl Kostnner vom Schießstand, BJM Erich Prenn, Robert Dapoz, VJA Hubertus Tschaffert, Hubert Bügstaller, Pio Pescoller und Heinz Kostner (Sieger Armin Bürgstaller fehlt). 6 JÄGER ZEITUNG 3/2005 titelthemen Bezirksschießen Brixen Bei Kaiserwetter trafen sich am 11. Juni 2005 siebzig Jäger aus dem Bezirk Brixen in der Ortschaft »Tatsch« im Jagdrevier Lüsen zum heurigen Bezirksschießen. Es wurde auf 140 Meter geschossen. Dank der perfekten Vorbereitung durch unseren Schiessreferenten Franz Ritsch und der wirklich ausgezeichneten Organisation seitens der Revierleitung von Lüsen, allen voran Revierleiter Herbert Federspieler, konnte das Schiessen in kürzester Zeit abgewickelt werden. Für den reibungslosen Ablauf an den Schießständen sorgten die beiden Revieraufseher Burkhard Kaser und Luis Frener. Unser Jagdkollege Alois Kaser besorgte den Austausch der Schießscheiben, die Auswertung übernahmen Norbert Grünfelder und der Bezirksschriftführer Heini Putzer. Nachdem gegen 13 Uhr alle Teilnehmer ihre Serien abgeschlossen hatten, konnte Bezirksjägermeister Alfred Hinteregger beginnen, die besten Schützen zu prämieren. Als Sieger ging Karl Neumair, Revierleiter von Pfunders, mit 30,21 Punkten hervor. Den 20 besten Schützen gratulierte der BJM zur Teilnahme am Landesschießen. Nach der Preisverteilung wurde noch in geselliger Runde bei Grillspezialitäten und Bier über die gelungene Veranstaltung und über die Jagd gefachsimpelt. An dieser Stelle möchte ich mich noch bei allen bedanken, welche dazu beigetragen haben, dass uns dieser Tag noch lange in positiver Erinnerung bleibt. Gedankt sei auch jenen Revieren, welche einen Preis für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt haben. BJM Alfred Hinteregger 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Bezirksjägermeister Alfred Hinteregger gratuliert dem Gewinner Karl Neumair. Links Franz Ritsch, der Schießreferennt des Bezirks Brixen. Schütze Revier Kaliber Ringe Karl Neumair Adriano Gallonetto Peter Jocher Johann Jocher Paul Neumair Karl Fischnaller Otto Gruber Sandro Gallonetto Arnold Zingerle Herbert Federspieler Johann Prader Johann Schrott Peter Ritsch Ivan Piani Johann Gostner Erich Sebastiani Egon Torggler Egon Widmann Daniela Oberhofer Anton Oberhofer Pfunders Vahrn St. Andrä-Afers St. Andrä-Afers Vahrn Villnöss Villanders Vahrn Mühlbach Lüsen St. Andrä-Afers Klausen-Latzfons St. Andrä-Afers Vahrn St. Andrä-Afers Feldthurns Klausen-Latzfons Rodeneck Mühlbach Pfunders .222 .22-250 .223 .222 .222 7x64 .223 .22-250 .222 .270 .223 .223 7mm Rem .223 .223 .222 7x64 5,6x50 .223 5,6x50 30,21 30,18 30,16 30,16 30,14 30,13 30,12 30,07 30,06 30,03 29,18 29,16 29,12 29,11 29,10 29,09 29,07 29,07 29,04 29,04 Bezirk Oberpustertal Auch heuer wurde wieder die Bezirksmeisterschaft im jagdlichen Schießen auf dem Schießstand in Toblach ausgetragen, und zwar am 12. Juni. Dieses Schießen ist nunmehr zu einem fixen Bestandteil der Veranstaltungen im Bezirk geworden und dementsprechend gut besucht war die Veranstaltung. Die elektronische Auswertung hat einwandfrei funktioniert. Stehend von links: Josef Taschler, Günther Bachmann, Johann Durnwalder, Wolfgang Kiebacher; vorne von links: Willi Sulzenbacher, Bezirksmeister Karl Nocker und Konrad Schönegger JÄGER ZEITUNG 3/2005 7 titelthemen 12 der 15 Reviere des Bezirks haben ihre Abordnungen ins Rennen geschickt und alle 12 Reviere haben auch einen Preis für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Einen herzlichen Dank an die Reviere für diese aktive Unterstützung. Insgesamt nahmen 61 Schützen an der Veranstaltung teil. Bezirksmeister wurde Karl Nocker vom Revier Niederdorf. Herzliche Gratulation! Ein Lob und ein Dank ist für die Organisation des Schießens dem Sportschützenverein Toblach mit Toni Negri auszusprechen. Danke auch dem Revier Toblach unter der Leitung von Pepe Trenker für die Bewirtung der Teilnehmer an der Veranstaltung. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Schütze Revier Punkte Karl Nocker Konrad Schönegger Wilhelm Sulzenbacher Antonio Negri Peter Kargruber Francesco Negri Gottfried Mair Gustav Sulzenbacher Günther Bachmann Wolfgang Kiebacher Adolf Mair Heinrich Rienzner Eduard Jesacher Ernst Schwingshackl Arnold Burger Hermann Hellweger Franz Renzler Helmuth Oberstaller Markus Agostini Annelies Watschinger Niederdorf Vierschach Innichen Toblach St. Martin Toblach Olang Vierschach St. Martin Wahlen Rasen Toblach Prags St. Martin Prags Toblach Rasen Welsberg Welsberg Vierschach 30,2 28,6 26,4 25,0 24,1 24,0 23,9 23,9 23,3 25,6 25,5 24,5 24,3 23,8 23,7 23,0 22,5 21,9 21,5 21,4 Abzeichen Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Gold Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Die Punkteauswertung erfolgte maschinell nach dem selben System wie beim Landesschießen (siehe Seite 6). BJM Christian Töchterle Bezirksschießen Sterzing Insgesamt sechzig Jäger aus den Revieren des Bezirks Sterzing, darunter auch drei Jägerinnen, trafen sich am 11. Juni 2005 in der Örtlichkeit Kalkofen, um sich im Paul Markart, der Gewinner der Ehrenscheibe. Mit im Bild: Herbert Moser (links) und der Revierleiter von Trens Sebastian Hofer. 8 JÄGER ZEITUNG 3/2005 jagdlichen Schießen zu messen. Die Organisation der Veranstaltung lag in den Händen des Reviers Sterzing. Anwesend waren auch der Bezirksjägermeister Alfons Heidegger 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 und der Bezirksschießreferent für jagdliches Schießen Franz Renzler. Den Bewerb konnte Martin Mair aus dem Revier Pfitsch für sich entscheiden. Neben dem klassischen Be- werb wurde auch eine Ehrenscheibe beschossen, die Paul Markart aus dem Revier Trens für sich gewinnen konnte. RL Sandro Covi Schütze Revier Waffe Kaliber Ringe Martin Mair Alois Ainhauser Walter Grossteiner Josef Amrain Luciano Pappalardo Franz Plattner Alois Ploner Davis Haller Richard Leitner Paul Markart Josef Tötsch Kurt Fleckinger Michael Gogl Josef Bussola Hartmann Mühlsteiger Egon Wieser Ferdinand Mühlsteiger Hubert Kofler Peter Rubner Klaus Steckholzer Pfitsch Jaufental Sterzing Ridnaun Ridnaun Brenner Stilfes Ridnaun Ratschings Trens Pfitsch Brenner Brenner Wiesen Brenner Stilfes Brenner Mauls Mittewald Brenner Sako Steyr Mannlicher Browning Steyr Mannlicher Steyr Mannlicher Kriko Tikka Tikka Steyr Mannlicher Remington Kriko Sauer Steyr Mannlicher Mauser Steyr Mannlicher Weatherby Steyr Mannlicher Steyr Mannlicher Steyr Mannlicher Sako .223 .222 .22-250 .222 .222 6,5x57 .223 .222 .222 .222 .222 6,5x55 .03-08 6,5x55 .222 .224 .222 .270 .222 .223 30,24 30,23 30,22 30,22 30,21 30,20 30,19 30,18 30,18 30,17 30,17 30,17 30,17 30,16 30,16 30,15 30,14 30,14 30,13 30,12 titelthemen Bezirksschießen Vinschgau Am 28. Mai 2005 fand im Revier Taufers im Münstertal das bereits 4. Bezirksjägerschießen der Reviere des Vinschgaus statt. Revierleiter Dietrich Spiess bereitete alles aufs Beste vor. 88 Schützen aus den 14 Revieren konnten sich unter Aufsicht des Verbandsjagdaufsehers Hansjörg Götsch und des Revieraufsehers Stephan Rauner messen. Geschossen wurde auf die Standardscheiben des Südtiroler Jagdverbandes in einer Entfernung von 200 Metern. Dabei errangen sieben Schützen das Abzeichen in Gold. Als Preise gab es drei Rehgeißenabschüsse, vier Murmeltierabschüsse sowie drei große Käselaibe. Ein Dank gilt der vorbildlichen Organisation des Reviers Taufers, allen voran dem Revierleiter Dietrich Spiess und seinen Jagdkameraden. RL Heinrich Kaserer %FS+BHELBUBMPH 0ARTNER FàR *ÊGER UND 3CHàTZEN :WEI KLASSISCHE ,EIDENSCHAFTEN EINE 7ELT FàR SICH :AHLREICHE )NNOVATIONEN UND DAS GROE -ARKEN#OMEBACK AUF 3EITEN%XPERTENGEBENWERT VOLLE4IPPSVON3CHIETECH NIK BIS (UNDEAUSBILDUNG *ETZTANFORDERN Das Gewinnertrio des Bezirkes Vinschgau: Bezirksmeister Horst Eberhöfer (Mitte) mit Walter Nischler und Konrad Holzknecht Revier Waffe Ringe Horst Eberhöfer Walter Nischler Konrad Holzknecht Otto Platzer Paul Seidl Meinrad Telser Manfred Sagmeister Hermann Tumler Oswald Thöni Franz Tappeiner Elmar Hofer Karl Klotz Gottfried Ratschiller Johann Prieth Roland Riedl Florian Santer Andreas Sagmeister Peter Walter Markus Tanzer Georg Breitenberger Taufers Prad Martell Stilfs Matsch Laas Glurns Schnals Mals Laas Stilfs Mals Laas Prad Mals Schnals Glurns Matsch Glurns Kastelbell Sako .222 Sako .222 Steyr Mannlicher .223 Ferlach 6,5x57 Sauer 8x68 Steyr Mannl. 6,5x57 Weatherby .30-378 Ferlach 5,6x50 Steyr Mannlicher 7mm Rem Mag. Steyr Mannlicher .270 Blaser R 93 .308 Steyr Mannlicher .222 Remington .223 Sako .308 Blaser 6,5 x 57 Blaser .222 Sako .308 Schmidt Rubin 7,5x55 Steyr Mannlicher .30-06 Blaser R 93 .270 Weatherby 30,26 30,15 30,14 30,14 30,13 30,08 30,08 29,14 29,12 29,09 29,08 29,08 29,06 29,05 29,02 28,07 28,06 28,06 28,05 28,04 ,AND,EBEN $ASNEUE4EMPERAMENT DER,ANDHAUSMODE$ER +ETTNER#OUNTRY+ATA LOGZUM(ERBST ERSCHEINT-ITTE!UGUST Ê`>^ÇÓääxʱÊÜÜÜ°`>iÌ°`i 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Schütze 2ESERVIEREN3IEJETZT)HREKOSTENLOSEN +ETTNER+ATALOGEàBERUNSERE&ILIALEIN)NNSBRUCK "USINESSPARKq'RABENWEGq)NNSBRUCK 4ELEFONq&AX KUNDENSERVICE EDUARDKETTNERAT WWWEDUARDKETTNERAT titelthemen Bezirksschießen Unterland Der Beauftragte für jagdliches Schießen des Bezirkes Unterland Werner Dibiasi, seines Zeichens Revierleiter von Tramin, konnte auf eine erfolgreiche Abwicklung der Veranstaltung zurückblicken. Die Jäger seines Bezirkes trafen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 sich am 4. Juni 2005 um 9 Uhr auf dem 200-MeterSchießstand von Graun im Revier Kurtatsch, um sich in der Disziplin des jagdlichen Schießens zu messen. Nachfolgend die Ergebnisse. Schütze Revier Ringe Abzeichen Johann Puntscher Paolo Foradori Jörg Kofler Georg Mayr Rosmarie Dibiasi Horst Grunser Rüdiger Bonell Claudio Bertolini Oswald Pichler Franz Überbacher Werner Dibiasi Egon Parisi Guido Volcan Andreas Niederstätter Thomas Mayr Walter Gschnell Martin Amegg Silvio Nardin Klaus Stocker Georg Waldthaler Margreid Neumarkt Kurtatsch Kurtatsch Tramin Montan Auer Branzoll Montan Tramin Tramin Branzoll Aldein Aldein Kurtatsch Margreid Margreid Salurn Aldein Auer 30,17 30,16 30,16 30,10 30,10 30,07 29,09 28,09 28,08 28,07 28,06 28,05 28,05 28,04 28,01 28,00 27,09 27,05 27,04 27,03 Gold Gold Gold Gold Gold Gold Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Silber Die Jägerinnen halten nicht nur mit. Rosmarie Dibiasi wurde gute Fünfte. Alles im Griff hatten die Organisatoren. V.l.: Willi Franzelin, RL Oswald Pichler und RL Werner Dibiasi. 1. Gewürztraminer Freischießen zum Jubiläum 150 Jahre Schießstand Tramin, vom 20. Oktober bis 11. November 2005 Do. und Fr. von 19 bis 22 Uhr; Sa. von 14 bis 22 Uhr - Preisverteilung: 12. November 2005 um 19 Uhr Die Sportschützengilde Tramin veranstaltet vom 20. Oktober bis zum 11. November 2005 ein Freischießen für Luftgewehr und Luftpistole. Neben den üblichen Kategorien gibt es auch eine Jagdscheibe mit fünf verschiedenen Jagdmotiven und elektronischer Auswertung. Erster Preis: Ein Gamsbockabschuss, gestiftet von Landeshauptmann Luis Durnwalder, weitere Abschüsse und viele schöne Preise. Die Sportschützengilde möchte alle recht herzlich dazu einladen! 10 JÄGER ZEITUNG 3/2005 titelthemen Wild und Jagd in Buch und Film Ein Jagdbuch über das Ultental »Naturgenuss und Weidmannsheil«, das ist der Titel eines eben im Verlag Ideal erschienenen Buches über die Jagd im Ultental. Die Autoren des Buches: Der Jäger Karl Andersag und der Oberschullehrer und Naturfreund Werner Oberthaler Der erste Plan dazu liegt lange zurück. Dank einer fruchtbringenden Zusammenarbeit zwischen den Autoren und dem Verlag Ideal konnte das Vorhaben nun umgesetzt und zu Ende geführt werden. Karl Andersag, ein Ultner Jäger, der seit Jahren in der Schweiz lebt, sammelte Jahre lang Materialien, und Werner Oberthaler vom Museumsver- ein zog die Fäden. Und alle hatten dazu beigetragen: die Jäger, die Bevölkerung, die Jagdaufseher und viele andere mehr. Am 24. September konnte der Verlag Ideal im Hotel Arnstein in St. Gertraud das Werk vorstelllen. Viel Prominenz war erschienen, daneben wurde Jagdmusik geboten, ein Wildgericht aufgetragen, Jagdmode gezeigt, und eine Sonderausstellung des Ultner Jagdmalers Wendelin Gamper gab der Präsentation eine zusätzliche Note. Wendelin Gamper hatte auch seinen Beitrag zum Buch geleistet, nicht mit dem Malerpinsel, sondern mit vielen Bleistiftillustrationen. Einige Proben aus dem Buch werden in den folgenden Spalten wiedergegeben. Stimmen zum Buch Landesjägermeister Klaus Stocker Lassen wir zunächst aber Landesjägermeister Klaus Stocker zu Wort kommen, der eine Grußbotschaft zum Buch verfasst hat. »Mit Neugier habe ich einen Probedruck des vorliegenden Buches in die Hand genommen. Beim Durchblättern stieg mein Interesse, und schließlich war ich überzeugt: Das ist ein ganz besonderes Buch, – gut gemacht, gut geschrieben, gut lesbar und voller schöner Bilder und interessanter Geschichten. Die Jagd hat in unserem Land eine ganz eigene Tradition. Diese Tradition ist noch einmal stärker ausgeprägt in unseren wald- und wildreichen Tälern, und dazu gehört Ulten ohne Zweifel. Hier drehte und dreht sich vieles um die Jagd. Sie hat ganz wesentlich zur Volkskultur beigetragen, hat Leidenschaften geweckt, die Phantasie beflügelt, das gesellschaftliche Leben beeinflusst. Die Geschichten aus früherer Zeit sind mit passenden historischen Lichtbildern ergänzt. Einige Fotografien sprühen geradezu vor Atmosphäre und Spannung. JÄGER ZEITUNG 3/2005 11 titelthemen Durchblättern und Lesen des Buches deutlich. Die Akteure werden über die Anekdoten, die sie erzählen, die ihnen abgelauscht wurden, lebendig. Der zweite Schwerpunkt des Buches sind die schönen Aufnahmen. Hier wird das Tal gezeigt, wie es sich im Wechsel der Jahreszeiten darbietet, die Lebensräume mit vielen dersag und Werner Oberthaler haben Bleibendes geleistet. Ihnen haben offensichtlich viele geholfen, und die Bewohner des Ultentals, allen voran die Jäger der Reviere St. Pankraz und Ulten, können stolz auf das Produkt sein. Dem Buch wünsche ich eine Verbreitung weit über das Ultental hinaus.« Wildgerichte, fein zubereitet – auch Die Natur- und Wildaufnahmen von Marin Merker und Johann Waldner sind einzigartig. In diesem Buch gelingt es auf eine besondere Art, den Facettenreichtum und das Gewicht der Jagd im Ultental dem Leser nahe zu bringen. Nicht die trockenen Fakten werden geliefert, nein, Ge- schichten und immer wieder Geschichten. Und wie kann man die Geschichte der Jagd besser vermitteln als über Geschichten? Geschichte wird von Personen gemacht. Auch das wird beim Leseprobe »Di Rumpl di Kessl isch bessr als nainmol di heilige Kreiz« Mit Polentakesseln auf seiner »Trogkrax« marschierte ein Nonsberger aus der Gemeinde Castelfondo eines Tages über das »Höufmohdjoch« ins Ultental. Er wollte seine Kessel Ultner Bauersleuten zum Verkauf anbieten. Unweit der Aler-Alm lief der »Kesseltroger« einem Bären über den Weg: »Dio mio, un orso!« Als der Bär immer näher auf ihn zukam, begann der Ängstliche zu beten und sich mehrmals zu bekreuzigen, hoffend, dass der Bär umkehren möge. Als aber alles Beten und Bekreuzigen nicht helfen wollte, warf der »Kraumer« die »Krax« mit den Kesseln ab und floh. Nach etwa hundert Metern bemerkte er, dass ihn der Bär nicht mehr verfolgte. Zögernd kehrte der »Kraumer« an den Ort der schrecklichen Begegnung zurück und sammelte die Kessel ein, die im steilen Gelände hinuntergerollt waren. Der »Kraumer« vergewisserte sich nochmals, ob der Bär auch wirklich fort war und machte sich dann mit etwas schlotternden Knien wieder in Richtung Ulten auf. Immer noch gezeichnet vom Schreck erzählte er einem Bauern vom Bären auf dem »Höufmohdjoch«. Zum Schluss sagte er in gebrochenem Deutsch: »Di Rumpl di Kessl isch bessr als nainmol di heilige Kreiz.« Erzählt von Nikolaus Schwienbacher, Gonzegger Klas 12 JÄGER ZEITUNG 3/2005 dazu findet sich einiges im neuen Buch. Details sind wiedergegeben, und immer wieder die Objekte der Jagd, das Wild. Hirsch, Reh und Gams, auch die eine und andere Niederwildart sind in schönen Fotos abgebildet. Einen besonders breiten Platz erhält der Bär, der im Ultental lange ein Refugium fand und dort wieder häufiger zu sehen ist. Jagdkunst, Jagdschmuck, besondere Wildbretgerichte, damit wird die Themenpalette abgerundet. Den Autoren ist es gelungen, vieles festzuhalten, das bald schon verloren gegangen wäre, die Sympathie für Tal, Leute und Jagd zu wecken. Ich kann dazu nur gratulieren. Die beiden Autoren Karl An- Im Kapitel »Jagdschmuck« zeigt die Jungjägerin Ingeborg Lanthaler einige Arbeiten ihres Bruders Christian. Landeshauptmann Luis Durnwalder »Viele interessante Jagdgeschichten, einzigartige historische Zeugnisse und Aufnahmen zur Natur und Jagd lockern die umfangreiche Dokumentation auf, ebenso Kulinarisches und die Jagdmalerei, stammt doch einer der bekanntesten zeitgenössischen Südtiroler Jagdmaler aus dem Ultental. Die vorliegende Publikation dürfte nicht nur für jeden Hubertusjünger eine wahre Fundgrube sein, sondern für titelthemen alle, die sich für Natur und Kultur interessieren.« Reinhold Staffler, Publizist »Dieses Jagdbuch hat es in sich. Es ist einfach und klar geschrieben, verzichtet weitgehend auf komplizierte Fachsprache und beschert damit allen, die sich für die Natur und Jagd interessieren, Kurzweil, Lese- und Schaugenuss. Mir haben es neben der konsequent konzeptionierten Buntheit der verschiedenen Informationen und Bilder besonders die Jagdgeschichten angetan. Eingefärbt mit Ultner bzw. Pankrazer Dialekt strahlt aus ihrer unverwechselbaren Originalität ein hoher, einzigartiger Wert an Information und Unterhaltung.« Buchbestellung bei: IDEAL GmbH Gampenstraße 97, 39012 Meran Tel. 0473 49 10 00, Fax 0473 49 10 01, [email protected], www.weidmannsheil.it Aus der Pressemitteilung des Verlages Es gibt kaum eine Familie im Ultental, die in ihrem Kreis oder in ihrer Geschichte nicht irgendwie mit der Jagd verbunden ist. Eine überwältigende Fülle von Bildern, Dokumenten, Ereignissen, Geschichten und Einzigartigkeiten zeugen davon. Viele Ultnerinnen und Ultner, Pankrazerinnen und Pankrazer, Jägerinnen, Jäger, die Revierleiter und Jagdaufseher beider Reviere haben mit ihren Erinnerungen, mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen dazu beigetragen, dass dieses Buch gelingen konnte und die Jagd und Naturverbundenheit als ein wesentlicher Teil der kulturellen Identität des Ultentales gepflegt und erhalten bleibt. Jagdaufseher Markus Lanthaler hat mit seinen Kollegen Bilder und Unterlagen zum Buch geliefert. Der Film: Auf den Spuren des Steinbocks Mehr als eineinhalb Jahre folgte Hubert Schönegger mit seinen Assistenten Alex Zeidler und Peter Leiter mit der Kamera den Spuren des Wildes in Südtirol. Was dabei herauskam, kann sich sprichwörtlich sehen lassen: ein 45-Minuten-Film über Wild, Mensch und Jagd in Südtirol. So lautet auch der Untertitel dieses Fernsehstreifens mit dem Schwerpunkt Steinbock und Wild allgemein. Als der Film in Bozen uraufgeführt wurde, stand sogleich fest: Der Film »Auf den Spuren des Steinbocks« ist ein Streifen, der nicht nur die Herzen der Jäger höher schlagen lässt, sondern jeden Naturfreund Südtirols begeistert und in den Bann zieht. Tatsächlich ist es Schönegger von der Filmgesellschaft Suedmedia gelungen, die Schönheiten des Landes Südtirol überzeugend und mitreißend darzustellen und das Wild des Landes in beeindruckender Weise mit der Kamera festzuhalten. Die einmaligen Aufnahmen und der stimmungsvolle Text hinter- Hubert Schönegger (rechts) und Karl Mittermaier bei einer Pause während der Dreharbeiten. Links Kameraassistent Alex Zeidler Foto: Hannes Mittermaier JÄGER ZEITUNG 3/2005 13 titelthemen Carla Wild verfasste das Buch für den Film. lassen mit der Musik bleibende Eindrücke von der Einmaligkeit der heimischen Landschaft auf und unter den Bergen und der Vielfalt der Wildarten. Das Buch für den Film verfasste die bekannte Wipptaler Autorin Carla Wild, die seit ihrer Kindheit mit Passion das Wildgeschehen verfolgt. Ihren Vater Karl Wild, lange Jahre Revierleiter in Telfes, begleitete sie schon als junges Mädchen bei der Jagd. Den Text schrieb der Brixner Karl Mittermaier, wobei er auf die fachkundigen Informationen von Amtsdirektor Heinrich Erhard und Walter Rienzner zurückgreifen durfte. Die Musik komponierte der Brunecker Hansjörg Mutschlechner. Inzwischen wurde der Film in deutscher Sprache im RAI-Sender Bozen gezeigt. An der italienischen und ladinischen Version wird derzeit gearbeitet. Nun liegt der Film, vorerst in deutscher Sprache, auch als DVD und VHS-Kasette vor und kann über den Jagdverband bestellt werden. Preis für Mitglieder: 14,00 bzw. 12,00 €. K.M. Uraufführung mit viel Prominenz Am 22. Juli fand im Saal des Landesverbandes der Handwerker in Bozen die Erstaufführung des Filmes statt. Die Südmedia hatte dazu eine ganze Reihe von prominenten Förderern und Freunden der Jagd geladen, allen voran Landeshauptmann Luis Durnwalder, der zusammen mit dem Präsidenten der Stiftung Südtiroler Sparkasse Gerhard Brandstätter erschienen war. Land und Sparkasse hatten den Film mitfinanziert. Auch Landesjägermeister Klaus Stocker, Ressortdirektor Heinrich Holzer und Amtsdirektor Heinrich Erhard wohnten der Erstaufführung bei. Der Pustertaler Bezirksobmann der SVP Franz Pircher und der Landesrat für Umwelt und Energie Michl Laimer waren ebenfalls unter den Gästen. Die musikalische Umrahmung der Erstaufführung bestritten die »Sarnar Meldar«. Von der RAI war Koordinator Rudi Gamper erschienen. Das Urteil aller Teilnehmer war einstimmig: Das ist ein ganz besonders schöner Film, er gibt einen guten Eindruck über Natur und Jagd in unserem Land und verdient eine große Verbreitung. Ressortchef Heinz Holzer mit Désirée Mair 14 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Gerhard Brandstätter von der Stiftung Sparkasse, der Jägerprüfungskommissär Ernst Riffeser und LH Luis Durnwalder waren unter den Ehrengästen. LJM Klaus Stocker (Mitte) mit Franz Pircher (rechts) und Hubert Zwick (links) Fotos: Heli Grunser titelthemen Waldgehölze (11) Wertvolle Waldfrüchte Jeder lichtdurchflutete Waldboden ist mit Beerensträuchern bedeckt. Sie sind uns so vertraut, dass wir gar nicht mehr Acht darauf geben. Und doch sind die Beerensträucher und ihre Früchte ein bedeutender Teil der Lebensgemeinschaft im Wald- und Almbereich und für manche Wildtiere eine der wichtigsten Nahrungsquellen. Selbst für uns Menschen sind einige der Waldbeeren nicht nur eine willkommene und leckere Beigabe für unseren Speiseplan, sondern geradezu eine Quelle des Wohlbefindens. Denn die Waldbeeren, von denen die Rede ist, haben samt und sonders wichtige Heilwirkungen und können, richtig angewandt, vorbeugen oder lindern, wenn es um Krankheiten geht. Schwarz- und Schwindelbeeren Die Heidel- oder Blaubeeren werden bei uns durchwegs als Schwarzbeeren bezeichnet. Sie wachsen bevorzugt in Wäldern mit torfigem, saurem Boden. Sauer nennt man einen Boden, der aus Urgestein entstanden ist. Auf Kalkgestein entstehen basische Böden. Zwar gibt es auch darauf Heidelbeeren, aber sie gedeihen hier nicht so zahlreich und so gut. Die Schwarzbeere ist ein unverzichtbarer Begleiter unserer mittleren und höheren Wälder. Sie kommt selbst in der Almregion bis 2500 Höhenmeter vor. Seit es im Han- del immer häufiger und leichter Heidelbeeren aus Zuchten zu kaufen gibt, ist das Beerensammeln im Wald ein bisschen zurückgegangen. Aber die Sammelleidenschaft hat den Beeren kaum etwas anhaben können. Dramatischer wird es, wenn das Schalenwild, besonders das Rotwild überhand nimmt. Ein Beispiel: Im Bezirk Vinschgau ist das Auerwild ganz deutlich zurückgegangen, weil die Heidelbeere nicht mehr fruchtet. Und die Heidelbeere bildet keine Früchte mehr, weil die Pflanzen zu stark vom Rot- Rauschbeerensträucher sind bis auf 3000 Meter Meereshöhe anzutreffen. Die ovalen Blätter schlagen ins Bläuliche, in der herbstlichen Verfärbung werden sie dunkelrot. wild verbissen werden. Das sollte ein Jäger wissen, und solche und ähnliche ökologische Zusammenhänge werden vermutlich in Zukunft auch bei der Jägerprüfung gefragt. Schwarzbeeren werden nicht nur vom Auerwild gern geäst. Man achte im Spätsommer und Herbst genauer auf die Losungen, dann weiß man: Auch Fuchs und Marder naschen gern von den schwarzen Beeren. Viele von uns schätzen die Schwarzbeeren als Marmelade oder als Krapfenfülle, aber damit wird man den Früchten noch nicht gerecht. Die Schwarzbeere gehört zu den Heilkräutern, ihre Wirkung ist schon seit Hunderten von Jahren bekannt. Die Äbtissin Hildegard von Bingen hat als eine der Ersten den heilsamen Effekt der Heidelbeere beschrieben, und im Kräuterbuch des Arztes und Naturwissenschaftlers Tabernaemontanus, der im 16. Jahrhundert lebte, steht geschrieben, dass »der Saft der Blätter im Mund gehalten gut für die Fäulnis« sei. JÄGER ZEITUNG 3/2005 15 titelthemen Schwarz- und Schwindelbeeren sind leicht zu unterscheiden, wenn man sie zerquetscht. Die Schwarzbeeren sind innen blau, die Schwindelbeeren weiß. Die häufigste Anwendung in der Volksheilkunde ist die entzündungshemmende Wirkung in Mund und Rachen. Wer ein schmerzendes Bläschen auf der Zunge hat, der braucht nur eine frisch zerquetschte Heidelbeere längere Zeit einwirken zu lassen, und die Heilung wird wesentlich beschleunigt. Weiters weiß man, dass die Heidelbeere reich an Vitamin C ist, das Immunsystem stärkt, blutbildend und cholesterinsenkend wirkt, sodass bei regelmäßiger Einnahme die Herzkranzgefäße gesund erhalten bleiben. Auch äußerlich als Tinktur wird die Heidelbeere bei Ekzemen, schlecht heilenden Geschwüren oder juckenden Hautausschlägen angewandt. Aus den Blättern wird mitunter ein Tee bereitet, dabei ist aber Vorsicht am Platz, denn in hoher Konzentration oder dauerhaft eingenommen kann der Tee anstatt zu heilen zu leichten Vergiftungen führen. Auch vom Verzehr roher Heidelbeeren wird immer häufiger gewarnt, und zwar wegen des Fuchsbandwurms. Dass auch bei uns Vorsicht am Platz ist, wissen wir spätestens, seit einige bandwurmbefallene Füchse entdeckt worden sind. Die Rauschbeere oder Schwindelbeere Die Rauschbeere, Vacczinium uliginosum, ähnelt der Schwarzbeere. Sie wird auch als Schwindelbeere, Trunkelbeere, Moorbeere oder im Dialekt Mosefacke bezeichnet. Die bläulichen Früchte sind stärker bereift als die Schwarzbeeren. Die Rauschbeere liebt den sumpfigen Waldboden in größeren Höhen, sie kommt bis auf 3000 Meter Meereshöhe vor. Die ovalen Blätter haben ein anderes Grün als die Heidelbeerblätter, sie schlagen mehr ins Bläuliche. Eine Unterscheidung von der Schwarzbeere ist spätestens dann einfach, wenn man eine Beere zerquetscht: Das Fruchtfleisch der Rauschbeere ist weiß und nicht blau wie bei der Schwarzbeere. Auch die Rauschbeere wird von Tieren, vornehmlich von Vögeln, geäst. Schneehühner laben sich im Herbst mit Vorliebe daran. In unseren Breiten wird die Rauschbeere kaum genutzt. Man hütet sich vor der leicht toxischen Wirkung. Schwindelgefühl kann entstehen, wenn man größere Mengen vertilgt. In nordischen Ländern, etwa in Dänemark, sammeln die Leute Rauschbeeren und verarbeiten sie zu Marmelade, ohne sich etwas dabei zu denken. Auch Preiselbeeren liefern nicht nur eine gute Marmelade, sie üben auch eine vielfältige heilsame Wirkung aus. 16 JÄGER ZEITUNG 3/2005 in Norddeutschland werden die Trunkelbeeren, wie man die Rauschbeeren dort nennt, gepflückt. Wir bleiben vorsichtig und essen die Rauschbeeren in der Regel nicht. Übrigens soll das Gift nicht in der Beere selbst verborgen sein, sondern von einem Pilz herrühren, der auf den Beeren schmarotzt. Die Rauschbeere findet in der Volksheilkunde Verwendung. Bei Durchfällen und Blasenleiden soll sie helfen. Und wo es nichts Besseres gibt, werden Rauschbeeren auch zu Schnaps gebrannt. Preiselbeeren und Bärentrauben Wenden wir uns zwei roten Beeren zu. Die Preiselbeere ist allbekannt und wird sehr geschätzt. Eine Preiselbeermarmelade ist ein unverzichtbarer Begleiter von Wildgerichten und hat auch sonst eine Reihe von Vorzügen, nicht zuletzt deshalb, weil die natürliche Säure ihr eine lange Haltbarkeit besorgt. Zur Heilwirkung: Die Preiselbeere soll das Immunsystem stärken, vorbeugend gegen Blasenentzündungen wirken, eine wahre Vitamin-C-Quelle sein, ja, neuerdings spricht man sogar von einer antibiotischen Wirkung von Preiselbeeren. So wirken sie in der Mundhöhle gegen die Bakterien, die den Zahnbelag verursachen. Sind die Wirkstoffe einmal im Blut, titelthemen Die Früchte der Bärentraube haben ein mehlig-weißes Inneres. Auch an den leicht gezähnten Blättern erkennt man die Bärentraubenpolster. so helfen sie, Harnweginfekte zu vermeiden, man spricht sogar davon, dass Preiselbeeren die Hautalterung bremsen, gegen den grauen Star, Hautkrebs und Herzerkrankungen eingenommen werden sollen, das Cholesterin hemmen und deswegen gegen Arterienverkalkung, Herzinfarkt und Schlaganfall wirksam sind. Wer weiß, was alles wahr daran ist. Sicher ist, dass die Preiselbeeren bekömmlich sind. Der Preiselbeere ziemlich ähnlich ist die Bärentraube. Sie soll so heißen, weil sich angeblich die Bären gern an den scharlachroten Beeren gütlich tun. Die Bärentraube wächst meist in ganzen Polstern. Die Früchte stehen nicht so zahlreich in einer Traube wie bei den Preiselbeeren. Zerquetscht tritt ein mehlig-weißer Inhalt zutage. Bei uns werden die Bärentrauben auch als »falsche Granten«, also falsche Preiselbeeren, bezeichnet. Die Blätter sind wie bei der Preiselbeere immergrün, die Pflanze kommt bis auf eine Höhe von 2500 Metern vor. Auch der Bärentraube wird eine Heilwirkung zuerkannt. Öl aus Bärentraubenblättern soll die Nieren und Blase entgiften helfen. Es wird geraten, Bärentraubentees nicht über zu lange Zeit einzunehmen. Den Tee macht man übrigens wie folgt: Man gibt die Blätter in kaltes Wasser, lässt das Ganze einen Tag lang stehen, anschließend kurz aufkochen und abseihen. In Skandinavien wird die Bärentraube auch gegessen. An die tieferen Wirkungen, die der Bärentraube zugeschrieben wurden, wird heute nicht mehr geglaubt. Der Volkskundler Hans Matscher schreibt in seinem Volksmedizinbüchlein z. B., dass die Bärentraube oder Moosbeere oder Steinbeere oder wilder Buchs, all diese Namen trägt sie, gegen alle bösen Geister helfen soll. Man flocht Kränze daraus und nahm sie um den Leib, um nicht zu ermüden. Der Hl. Johannes soll sie als Gürtel getragen haben, und in einem richtigen Weihbuschen durfte die Bärentraube nicht fehlen. Zu den Namen Die Preiselbeeren nennt man in unserem Land Granten oder Glan. Ortsbezeichnungen wie Glanbichl weisen darauf hin, dass hier viele Preiselbeeren zu erwarten sind. Der wissenschaftliche Name Vaccinium vitis idae wird wie folgt gedeutet: Vaccinium heißt beerentragend, vitis idae die »Rebe des Berges Ida« auf Kreta. Die verwandte Schwarzbeere heißt Vaccinium myrtillus angeblich deshalb, weil die Pflanze der Myrthe ähnlich sieht. Auch die im Herbst blühende Besenheide gehört, wie die beschriebenen Arten, zur Familie der Heidekrautgewächse. Alle Fotos: h.a./sjv Die Rauschbeere wird Vaccinium uliginosum genannt, das »uliginosum« steht für sumpfliebend. Tatsächlich kommt die Rauschbeere auf Moorböden vor. Die Bärentraube heißt in der Fachsprache Arctostaphylos uva-ursi. Arctostaphylos ist das griechische Wortpaar für Bärentraube und uva-ursi heißt auf Lateinisch »die Traube des Bären«. Wenn man also das Ganze ins Deutsche übersetzt, so hieße die Bärentraube zweimal gleich: Bärentraube, Bärentraube. Etwas Besseres ist den Namensgebern offensichtlich nicht eingefallen. Jagdliche Bedeutung Bodenbedeckende Zwergsträucher haben für viele Wildtiere eine immense Wichtigkeit. Die Pflanzen sind Äsungsgrundlage, die Beeren dienen im Herbst zur Anmästung notwendiger Reserven für den Winter. Vielleicht drückt sich das Ansehen einzelner Beerenzwergsträucher auch dadurch aus, dass die Pflanzen zu den bruchgerechten Hölzern zählen. Die Preiselbeere etwa darf sich ein erfolgreicher Schütze als Erlegerbruch auf den rechten Hutrand stecken. Und auch als letzter Bissen im Brocker fand und findet die Pflanze Verwendung. Heinrich Aukenthaler JÄGER ZEITUNG 3/2005 17 mitteilungen und aktuelles Murmel und Steinböcke unter Beschuss? Angekündigt hatte sich das Ganze schon seit geraumer Zeit. Letztes Jahr wurden im Gadertal im Juli Murmeltierabschüsse freigegeben, weil es Schäden auf einer Mähwiese gab. Umsichtige Planung, kontrollierte Entnahme, sinnvolle Nutzung: die Murmeltierjagd ist in keiner Weise bestandsgefährdend. Foto: h.a. Daraufhin gab es eine Flut von Protesten, die bis ins römische Parlament getragen wurden. Damals mag sich bei einigen jagdfeindlichen Gruppen der Gedanke gebildet haben, man müsse insgesamt gegen die Murmeltierjagd vorgehen, und heuer war es dann so weit. Nun gibt es zwei Ebenen, auf denen argumentiert und gerungen werden kann: die politisch-rechtliche und die wildkundlich-sachliche. Auf der politisch-rechtlichen hat Landeshauptmann Durnwalder klargestellt, dass die Regelung der Jagd und auch der Ausnahmebestimmungen in die primäre Kompetenz unseres Landes fallen und dass man deshalb im Recht sei, wenn Murmeltierabschüsse zur Vermeidung von Schäden freigegeben werden. Von der jagdfachlichen Seite her besteht kein Zweifel darüber, dass die Murmeltierentnahme, die in unserem Land einst von den Revieren wie selbstverständlich, dann über eine Sonderermächtigung des zuständigen Landesrates vorgenommen wurden, den Besatz überhaupt nicht gefähr- Murmeltiere gehören zu den Nagetieren. Sie zeichnen sich durch hohe Vermehrungsraten aus. Foto: Bernhard Gruber 18 JÄGER ZEITUNG 3/2005 det hat. Man kann mit gutem Recht davon ausgehen, dass die Entnahme zur Gesunderhaltung der Bestände nicht unwesentlich beigetragen hat. Die Murmeltiere haben, wie andere Nager auch, eine hohe Vermehrungsrate. r-Strategen sind sie, sagen die Ökologen. Sie sind auf mehr oder weniger kontinuierliche Verluste eingestellt und gleichen diese durch hohe Geburtenraten aus. Eine jagdliche Nutzung vertragen sie also ohne Probleme. Die Beute wird in der Regel sinnvoll genutzt, ein Grund mehr, die Murmeljagd als legitim ansehen zu dürfen. Dazu kommt, dass Alm- und Mähwiesenbesitzer über zu hohe Murmeltierbestände und Schäden klagen. Steinwild Dem Steinwild hat die legitime Jagd noch nie geschadet. Den Alpensteinbock gibt es deshalb noch, weil er von jagdlichem Interesse war. Nur deshalb hat ihn der König von Italien in seinem Revier am Gran Paradiso bewachen und beaufsichtigen lassen, nur Auf Almen und Rinderweiden richten Murmeltiere Schäden an. Foto: h.a./sjv mitteilungen und aktuelles deshalb sind einzelne ExemDie Steinbockkolonien unseplare in die Schweiz gelangt, res Landes wurden auswo sich der Steinwildbestand schließlich auf Betreiben der stark entwickelt hat, und wegen jagdlicher Interessen Jägerschaft und der Jagdbewurde von der Schweiz aus hörde gegründet. Sie jagdlich die Besiedlung des gesamten Alpenbogens mit Steinwild bezu nutzen, ist nicht nur trieben. In unseren Nachbarprovinzen wird das Steinwild bestandsverträglich, sondern nicht bejagt. Die Folge: Letzfür die Kolonien selbst tes Jahr sind in der Kolonie eine Garantie. Marmolada Monzoni Hunderte an der Räude elendiglich Foto: Romeo Gozzi zugrunde gegangen. Ist es nicht viel vernünftiger, die Bestände zu kontrollieren, die kranken Tiere zu erlegen, das Wildbret zu nutzen, anstatt die Tiere an Krankheiten langsam zugrunde gehen zu lassen, das Wildbret verludern Eine frühzeitige jagdliche zu lassen? Entnahme ist allemal besUm diese Fragen geht es heute und wird es in der Zukunft ser als ein qualvolles Verengehen. Für die Jägerschaft ist den an der Räude. die Antwort klar. Diese vernünftige Linie muss sich Foto: Andrea Sigismondi durchsetzen. h.a. Auf zur Hasenjagd! Mit Ungeduld erwarteten die Brackenjäger mit ihren vierbeinigen Gefährten den Beginn der Hasenjagd. Nun ist es so weit. Schon hört man da und dort das Geläut der Bracken. Und der eine oder andere Hasenjäger trägt bereits mit Stolz den Hasenschnauzer am Hut. Mit dem Hasenbesatz hat es lange Zeit schlecht ausgesehen. Die Hasen sind, wie wir heute sagen, Nahrungsgeneralisten. Sie brauchen viele verschiedene Kräuter, die nur Die passionierten Hasenjäger können und dürfen sich auf gute Strecken freuen. Im Bild: das Ergebnis eines Jagdtages im Revier Lüsen. Foto: Sepp Fischnaller auf steppenartigen Grünlandflächen wachsen. Einen Eindruck von den bevorzugten Hasenlebensräumen erhält man, wenn man über Niederösterreich und Burgenland weiter nach Osten fährt. Von der Straße aus sieht man die Grauen über Äcker und Felder flitzen, und da und dort macht der eine oder andere Mümmelmann einen Kegel. Die Magerwiesen sind in Mitteleuropa fast überall verschwunden. Gedüngte Felder mit hohem, eintönigem Grasbewuchs sind für den Hasen kein Lebensraum. Überrascht JÄGER ZEITUNG 3/2005 19 mitteilungen und aktuelles Feldhasenstrecke 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Reviere Kaltern und Eppan 278 238 299 294 335 313 384 317 350 451 622 Reviere Talsohle Unterland 210 233 213 228 361 277 317 294 281 456 565 Unterland gesamt 296 301 290 295 441 352 376 350 338 543 654 hat uns alle, dass gerade im Obst- und Weinbaugebiet die Hasen kontinuierlich zugenommen haben und zunehmen. Heute erfreuen sich die Talreviere des Südtiroler Unterlandes und des Überetsch stark gestiegener Bestände (siehe Tabelle oben). Hier hat die Hasenjagd wieder eine neue Bedeutung erhalten. Hasenjagd mit Hund ... Die Hasenjagd wird heutzutage bei uns fast nur mehr mit dem Hund ausgeübt. Die Jagd mit der Bracke ist, wenn sie gekonnt und mit Augenmaß ausgeübt wird, für den Besatz keine Gefahr. Die Hasen wissen sich vor dem laut jagenden Hund meist in Sicherheit zu bringen, und eine Brackade endet nicht immer vor der Flinte des vorpassenden Jägers. Die von den Schalen- wildjägern oft geäußerte Befürchtung, die Hasenjäger könnten die Hochwildjagd stören, trifft kaum zu. Wer einmal z.B. von einer gegenüberliegenden Talseite aus beobachten konnte, wie Rehe auf Hasen jagende Hunde reagieren, weiß es. Sie flüchten nicht kopflos, sondern verfolgen vorsichtig überlegt die Jagden und beruhigen sich auch rasch wieder. ... und Flinte In früheren Jahren war das erste Gewehr, das sich ein Jäger zulegte, eine Flinte. In weiten Teilen Italiens ist dies auch heute noch der Fall. Sowie die Niederwildjagd zurückgegangen ist, wurde die Flinte oder auch die kombinierte Waffe mehr und mehr überflüssig. Heute kauft sich jeder Jäger zunächst eine Büchse. Aber Flinten stehen noch zur Genüge in alten Jägerhaushalten, und dort, wo das Niederwild aufkommt, schafft sich wohl auch ein junger Jäger eine Flinte an. Der weidgerechte Schuss Für den Schrotschuss gilt dasselbe wie für den Kugelschuss: nicht zu weit schießen! 35 bis 40 Meter Schussentfernung sollten nicht überschritten werden. Von der Schrotgröße her wählen erfahrene Hasenjäger die Nummer fünf oder maximal vier. Bei weiten Schüssen würden gröbere Schrote benötigt, der Nachteil liegt auf der Hand: Die Garbe wird immer schütterer und damit werden auch die Treffer weniger. Und ein Stück Wild zu Holze zu schießen, sollte immer noch das Letzte sein, was ein Jäger riskiert. Die Verwertung »Mein liebstes Wild ist der Hase«, hat einst Landesjägermeister von Lutterotti gesagt. Was ein echter Hasenjäger ist, der lässt auch gern den Stutzen im Schrank und greift nach der Flinte, wenn es die Zeit erlaubt. Aber nicht nur die Jagd selbst übt einen unwiderstehlichen Reiz aus, auch das Wildbret des Hasen ist eine Delikatesse. Wer das Wildbret liebt und mit einer guten Zubereitung rechnen kann, für den wird ein Hasenbraten allemal ein außergewöhnliches Festmahl sein. So zart und schmackhaft ist kaum ein anderes Produkt unserer heimischen Wildbahn. Die Hasenjagd ist offen. Möge sie auch den Hasenjägern in unserem Land manchen schönen Jagdtag und manche willkommene Beute bescheren. Heinrich Aukenthaler Rehwildjagd Forscher fordern hohen Geißenanteil in der Strecke 700 Teilnehmer waren zur heurigen österreichischen Jägertagung gekommen, bei der es um das Rehwild in der Kulturlandschaft ging. Anerkannte Fachleute berichteten von ihren Erkenntnissen und Erfahrungen. Im Folgenden werden einige Beiträge zusammengefasst wiedergegeben. Fritz Reimoser Die Rehwildstrecke hat in den letzten Jahrzehnten in Öster- 20 JÄGER ZEITUNG 3/2005 reich stark zugenommen. Im Osten beträgt die Strecke überall mehr als zwei Stück pro 100 Hektar, im Westen ein bis zwei Stück pro 100 Hektar. In Oberösterreich werden inzwischen bis zu 18 Stück pro 100 Hektar erlegt. Im Jahr 2003 wurden österreichweit 285.000 Stück Rehwild erlegt, das gezählte Fallwild betrug 74.000 Stück. Der Abschuss gliedert sich wie folgt: 109.600 Böcke, 93.300 Geißen, 82.200 Kitze. Das entspricht einem Verhältnis von 1,17:1:0,88. Der Wiener Universitätsprofessor für Wildbiologie schlägt folgende Kriterien für die Beurteilung der Tragbarkeit der Wilddichte vor: • Die Belastung der Vegeta- tion (Wildschäden in Wald und Feld) sowie • die Verfassung des Wildes (Krankheiten, Parasiten, Körpergewicht, Zuwachsrate, Knopfbockanteil usw.) Die Höhe des Abschusses muss sich primär am Ausmaß des Wildverbisses und an der körperlichen Verfassung des Wildes orientieren und nicht an der Höhe vermeintlicher Wildbestände. Die Wilddichte sagt nichts über deren Tragbarkeit im jeweiligen Lebens- mitteilungen und aktuelles raum aus. Außerdem sind Rehe nur in Feldrevieren einigermaßen zählbar. Von Vorteil ist, wenn die Strecke möglichst genau registriert wird, wenn Beobachtungsformulare geführt werden, wenn der Bejagungszeitaufwand ermittelt wird, wenn Daten über das beobachtete Geschlechterverhältnis und die Kitzrate festgehalten werden. Als beste Abschussplanungsgrundlage bezeichnet Reimoser die sogenannte Drittelparität: Auf einen erlegten Bock eine Geiß erlegen und zusätzlich ein Kitz. Diese Drittelparität hat sich gut bewährt. Hubert Zeiler Der Wildbiologe Hubert Zeiler behandelte das Thema Fallwild beim Rehwild. Eine Fallwildstatistik ist ein guter Weiser für die Populationsentwicklung. Je mehr Fallwild, desto mehr Rehe, heißt die logische Schlussfolgerung. Die Kitzsterblichkeit hängt direkt von Alter, Gewicht und Kondition der Geißen ab. Je besser die Geißen, desto stärker die Kitze und desto geringer der Fallwildanteil. Wenn Rehwild gefüttert wird, so müssen mehr Geißen erlegt werden, fordert Zeiler. Fritz Völk Fritz Völk, zur Zeit als Wildbiologe bei den österreichischen Bundesforsten für jagdliche Planung zuständig, behandelte das Thema Rehwild und Waldverjüngung. Seine Rückschlüsse: Abwechslungsreiche Kulturlandschaft bietet einen hohen Besiedlungsanreiz für Rehwild. Ein übernatürlich hohes Äsungsangebot während der Vegetationszeit senkt die Kitzsterblichkeit. Ein erhöhtes Randlinienangebot ermöglicht eine unnatürlich hohe Reh- Beispiel Revier Völs: In den letzten Jahren war die Abschussplanerfüllung bei den Geißen stets höher als bei den Böcken. Dass dies dem Bockbestand gut tut, beweist dieser von RL Egmont Silbernagl heuer am 1. August gestreckte Bock. Foto: Revier Völs dichte. Der natürliche winterliche Nahrungsengpass wird noch einmal schärfer, wenn im Lebensraum die Bewaldung gering ist. Helmuth Wölfel Helmuth Wölfel vom Institut für Wildbiologie und Jagdkunde der Universität Göttingen behandelte den Sonderstatus des Rehwildes, was seine Biologie anbelangt. Es unterscheidet sich stark vom Rotwild. Es ist mehr den Trughirschen zuzuordnen und daher dem Elch näher verwandt. Das kleinere und anders funktionierende Pansensystem macht das Reh zu einem »Konzentratselektierer«. Das Reh ist eine territorial lebende Art, man bezeichnet es als Schlüpfertyp, das Phänomen Eiruhe ist für das Reh bezeichnend. Das Reh gilt als r-Stratege. Wölfel plädiert dafür, die Böcke lediglich in zwei Klassen einzuteilen: Jährlinge und ältere, und von Güteklassen abzusehen. Bei der Jagd ist nach dem Prinzip »Zahl vor Wahl« zu handeln. Der Abschuss Böcke zu Geißen muss 1:1 betragen, den Kitzabschuss sollte man nicht nach Geschlecht und Gewicht unterscheiden. Das heißt, wer nur ein schwaches Kitz erlegt und das Kitz nach dem Geschlecht auswählt, der tut etwas biologisch und jagdpraktisch Unsinniges. Bei einer Überhege der Geißen tritt Überalterung ein. Viele Knopfböcke sind die Folge. Die Zahl der erlegten Schmal- und Altgeißen sollte dem Bockabschuss entsprechen oder darü- r- und K-Strategen In der Ökologie unterscheidet man zwischen r-Strategen und KStrategen. r-Strategen haben eine hohe Vermehrungsrate, die Lebenserwartung der Einzeltiere ist eher gering, Populationen können überhand nehmen, brechen dann infolge von Nahrungsmangel oder Krankheiten wieder zusammen. Das führt zu schnellen Veränderungen der Bestandsgrößen. Typische r-Strategen sind Mäuse, Lemminge, Kaninchen. Im Unterschied dazu haben die K-Strategen eine geringe Vermehrungsrate, dafür aber eine höhere Lebenserwartung. Die Bestände tasten sich nur langsam an die Kapazitätsgrenze eines Lebensraums heran. Die Bestandsschwankungen sind gering. Der Adler und der Bär sind typische K-Strategen. ber liegen. Wölfel wendet sich gegen die aus dem landwirtschaftlichen Denken entsprungene Forderung, keine Geißen zu erlegen, angeblich, weil »die Geißen die Mütter der zukünftigen Böcke sind«. Diese Meinung ist irreführend. Die Wildbahn ist kein Stall und die Abläufe unterliegen anderen, komplexeren Mechanismen. Wer nur die Bockjagd im Sinn hat, der frönt einer Jagdromantik und jägerischen Sammelleidenschaft. Der Rehwildbestand kann auch bei niedrigen Bockdichten gesättigt sein. Denn überaltete Geißen, vor allem nicht führende Geißen, belegen optimale Setzterritorien. Eine Reihe von »revierlosen Prügelknaben« sind dann als Knopfböcke sichtbar. Werner Spinka Eine Erfolgsgeschichte konsequenter Rehwildbewirtschaftung führte der Bezirksjägermeister Werner Spinka aus Niederösterreich vor. Die Abschussgliederung in Niederösterreich lautet 35 % Böcke, 30 % Geißen, 35 % Kitze oder 33 % Böcke, 33 % Geißen, 33 % Kitze. Mit der Drittelparität wird das Rehwild gut genutzt. Es lassen sich sehr hohe Strecken erzielen. h.a. JÄGER ZEITUNG 3/2005 21 mitteilungen und aktuelles Lernunterlage für Jägerprüfung bald bereit Wenn die Vorzüge unserer Jagd beschrieben werden, so wird meistens auch mit einem gewissen Stolz hinzugefügt, dass bei uns der Zugang zur Jagd nur über eine strenge Jägerprüfung möglich ist. Die hohen Durchfallsquoten gelten als Beweis einer großen Ausle- se. Nur wer sich gründlich vorbereitet hat und wirklich etwas kann, darf Jäger werden. Für die hohen Durchfallsquoten ist nicht nur die Strenge der Prüfung verantwortlich. Es gab in den letzten Jahrzehnten auch kein Vorbereitungsmaterial, welches die Die Kandidaten sollen sich in Zukunft gut auf die Jägerprüfung vorbereiten können und nicht mit unbekannten Prüfungsinhalten konfrontiert werden. Sicherheit geboten hätte, dass die Prüfung bestanden wird, wenn man den Inhalt gelernt hat. Das wurde und wird als ein unverzeihliches Manko in unserem Jagdwesen empfunden. Wie oft mussten Interessenten mit leeren Händen aus dem Büro des Südtiroler Jagdverbandes verschickt werden mit dem Hinweis, man habe kein vollständiges, umfassendes Lernmaterial. Also mussten Anwärter für die Jägerprüfung Kurse besuchen. Die Kursleiter hatten verschiedene Materialien selbst erstellt, diese wiederum waren auf die gewohnten Prüfungsinhalte abgestimmt. Bei jeder Prüfungssession warteten die Kursleiter im Schießstand in Meran interessiert auf den Bericht ihrer Kandidaten, was nun gefragt worden sei, ergänzten ihre Lernunterlagen mit den neuen Themen und waren so bemüht, mit den Anforderungen, die gestellt wurden, ein- igermaßen Schritt zu halten. Eine solche Praxis ist mehr als ungewöhnlich. Normalerweise hat jeder, der zu einer Prüfung antritt, die Möglichkeit, sich das Prüfungsprogramm vollständig anzueignen. Nun ist man dabei, dem Mangel abzuhelfen. Nach mehreren Gesprächen mit dem Landeshauptmann ist eine Arbeitsgruppe beauftragt worden, eine Lernunterlage für die Jägerprüfung zu erstellen. Mit von der Partie sind die Forstund Domänenverwaltung, das Amt für Jagd und Fischerei und der Südtiroler Jagdverband. Einige Kapitel wie jagdliches Handwerk, Wildkrankheiten, Botanik, jagdliches Brauchtum, Hundewesen, die Lebensräume, die Ökologie, sind bereits erstellt. Der Hauptteil, die Wildkunde, befindet sich in Ausarbeitung. Auf die Frühjahrssession hofft man, das neue Lernmaterial den Kandidaten zur Verfügung stellen zu können. h.a. MeBo – Unfälle am laufenden Band Auf der Schnellstraße Meran–Bozen (MeBo) passieren Jahr für Jahr zum Teil schwere Unfälle, die durch überwechselndes Wild verursacht werden. Vor allem, wenn ein Stück Rotwild die viel befahrene Straße quert, kommt es fast unvermeidlich zu einem Zusammenprall. Man kann von Glück reden, dass es bislang 22 JÄGER ZEITUNG 3/2005 noch zu keinem tödlichen Unfall für die Autoinsassen gekommen ist. Zu Tode gekommen sind wohl aber diverse Wildtiere. Der Jagdaufseher Peter Telfser verfolgt seit Jahren mit zunehmender Sorge das Geschehen. Er hält Kontakt mit der Verkehrspolizei und mit der Straßenverwaltung und versucht, sein Bestes zu tun, um die Unfälle vermeiden zu helfen. Heuer haben die Jagdaufseher des Gebietes ein Treffen organisiert, um Verbesserungsvor- schläge zu diskutieren. Auch der Jagdverband hat sich schon an die Straßenverwaltung gewandt und empfohlen, den Wildzaun entlang der MeBo zu erhöhen. Da dies nicht möglich schien, wurde angeraten, den Zaun zumindest durch einige darüber parallel verlaufende Drähte in seiner Funktion zu erhöhen. Dort, wo die Drähte gespannt wurden, überfällt auch kaum mehr das Wild den Zaun. Nicht überall aber war die Verbesserung möglich. Die Straßenverwaltung hat darauf hingewiesen, dass die MeBo im Notfall von parallel verlaufenden Wegen und Straßen erreichbar sein muss. Man denke an einen Unfall, zu welchem die Feuerwehr gerufen wird. Die Zusammenarbeit Jagdaufsichtsdienst und Straßenverwaltung funktioniert recht gut. Im vergangenen Juni ist es z. B. gelungen, die MeBo kurzzeitig zu sperren, um ein in der Nähe der Fahrbahn befindliches Reh zu entfernen. h.a. mitteilungen und aktuelles Landesjagdausschuss Sitzung im Sarntal Die bereits traditionelle Sommersitzung des Landesjagdausschusses fand am 26. Juli 2005 auf der Waldrastalm im Sarntal statt. Der Landesjagdausschuss war vollzählig anwesend. In der Sitzung beschäftigte man sich hauptsächlich mit der neuen Regelung der Verbandsjagdaufsicht. Dazu arbeitete der Landesjagdausschuss ein Konzept aus. Die Sommersitzung wird jeweils in einem Revier, meistens auf einer Alm- oder Jagdhütte, veranstaltet. Heuer lud der neue Bozner Be- zirksjägermeister Eduard Weger den Landesjagdausschuss in sein Heimatrevier ein, wo er auch das Amt des Revierleiters ausübt. Nach Ende der Sitzung durfte ein kameradschaftlich-geselliger Abschluss nicht fehlen. Zunächst hatten die Bewirtschafter der Waldrastalm ein gutes ortsübliches Mittagessen vorbereitet. Neben dem Landesjagdausschuss waren auch die Ausschussmitglieder des Reviers Sarntal, der Vize-BJM Josef Schwarz und der Bürgermeister von Sarntal Franz Locher anwesend. Die drei Sarntaler Revieraufseher durften natürlich auch nicht fehlen. Im Anschluss an das Essen wurde eine Erinnerungsscheibe beschossen. Den besten Treffer erzielte ein Einheimischer, nämlich Jakob Stauder, er ist Ausschussmitglied im Revier Sarntal. Als Zugabe im Sinne der Pflege der Jagdkultur griffen zum Schluss Pio Pescoller und Eduard Weger zur Ziehharmonika. Ein ansehnliches Jagdliederrepertoire wurde durchgesungen, wobei das vom Bezirk Unterland herausgegebene Jagdliederbüchlein eine wertvolle Stütze darstellte. LJM Klaus Stocker konnte abschließend auf einen gelungenen Tag zurückblicken. Sein Dankeschön entbot er allen voran dem Kollegen Eduard Weger, aber auch dem Revier Sarntal, den Jagdaufsehern und den Bewirtschaftern der Waldrastalm. h.a. Stellenausschreibung Der Südtiroler Jagdverband sucht eine/einen BJM Eduard Weger Dienstleiterin/Dienstleiter für Jagdaufsicht. hat nicht nur das Treffen Voraussetzungen: Juridisch-polizeiliche Ausbildung und/oder Berufserfahrung, Führungsqualitäten, Organisationstalent, Kontakt- und Teamfähigkeit. Bewerbungen an: organisiert, sondern auch Südtiroler Jagdverband, Geschäftsstelle Rosministraße 51, 39100 Bozen den Sitzungsablauf fotografisch festgehalten. Fotos: E. Weger Der Landesjagdausschuss nach der Sitzung ... ... und, in erweiterter Runde, beim geselligen Teil. JÄGER ZEITUNG 3/2005 23 mitteilungen und aktuelles Gottfried Karbon geehrt Seit fünfzig Jahren ist Gottfried Karbon Mitglied in seinem Heimatrevier. Das Besondere daran: 44 Jahre davon war er an verantwortlicher Stelle tätig, zunächst als Ausschussmitglied, dann ab 1981 bis 2005 ununterbrochen als Revierleiter. Sein Nachfolger Andreas Colli hat nun eine würdige Dankesfeier veranstaltet. Das ganze Revier war eingeladen, dazu einige Gäste aus Bezirk und Jagdverband und der neue Bürgermeister von Kastelruth Hartmann Reichhalter. Die Gemeinde Kastelruth ließ Gottfried Karbon eine ganz besondere Ehrung zuteil werden. Für seinen 44-jährigen RL Andreas Colli, Alt-RL Gottfried Karbon mit Gattin und der Bürgermeister von Kastelruth Hartmann Reichhalter. ehrenamtlichen Einsatz zum Wohl des Reviers konnte der Bürgermeister dem Geehrten die Verdienstnadel der Gemeinde überreichen. Das Ganze war in einem schönen Diplom dokumentiert. Natürlich haben auch die Kastelruther Jäger ihrem Altrevierleiter ein Dankesdiplom überreicht. Der Text darauf spricht für sich: »Das Jagdrevier Kastelruth verleiht diese Urkunde an Herrn Gottfried Karbon in Anerkennung seines unermüdlichen Einsatzes für die Jagd in Kastelruth, verbunden mit aufrichtigem Dank für die nunmehr 50-jährige Mitgliedschaft seit dem April 1955 im Revier Kastelruth, davon 44 Jahre im Revierausschuss und von 1981 bis 2005 Revierleiter von Kastelruth.« Andreas Colli hatte auch einige Überraschungen parat. Vom Landeshauptmann hatte er einen Gamsbockabschuss für den Geehrten erbeten. Zudem wurde eine Ehrenscheibe überreicht. Der Jagdmaler Wendelin Gamper hatte darauf zwei Schneehühner vor dem Hintergrund der Seiser Alm mit den Rosszähnen gemalt. Für die Feier am 3. September war das Hotel Icaro auf der Seiser Alm der geeignete Rahmen. Hier saßen nun die Jagdkollegen, Freunde und Mitstreiter von Gottfried Karbon in geselliger Runde, einige Nachbarrevierleiter waren da, und der Abend hatte ein festlich-würdiges Gepräge. Gottfried Karbon selbst konnte in seiner bescheidenen Art alte Erinnerungen zum Besten geben, wie es früher war, und Vergleiche ziehen, wie es heute ist, und wer ihm zuhören durfte, der freute sich an den prägnant-zutreffenden Inhalten seiner Erzählungen. Zu wünschen bleibt, dass dem Gottfried Karbon die Jagd in seinem wunderschönen Revier, dem er so viel gegeben hat, noch einiges zurückgeben möge, und das eine möglichst h.a. lange Zeit. Verdienstmedaille für Claudio Menapace Eine ganz hohe Auszeichnung hat der Jagdkünstler Claudio Menapace aus den Händen der Tiroler Landeshauptleute Luis Durnwalder und Herwig van Staa entgegennehmen können: die Verdienstmedaille des Landes Tirol. Mitten in der Diskussion um eine eigene Südtiroler Auszeichnung und um die Möglichkeit, auch italienischsprachigen und Nicht-Südtiroler Bürgern eine Ehrung zu 24 JÄGER ZEITUNG 3/2005 kommen zu lassen, hat die Ehrung von Claudio Menapace geradezu Signalcharakter erhalten. Der gebürtige Nonsberger und heute in Unterrain bei Eppan ansässige »Tiroler Ladiner«, wie er sich selbst bezeichnet, erhielt die Ehrung wegen seiner jagdkünstlerischen und auf die Tradition aufbauenden Leistungen. Menapace steht auch für das Mitund Nebeneinander der Sprachgruppen, er pflegt besonders enge Kontakte zu den ladinischsprachigen Tirolern, und dem Ladinischen steht auch der Nonsberger Dialekt sehr nahe, behauptet Menapace. Die Auszeichnung kam für ihn einer Krönung seiner persönlichen und beruflichen Laufbahn gleich. Und auch für das Südtiroler Jagdwesen ist die Ehrung er- freulich, zeigt sie doch, dass Bemühungen um das jagdliche Kulturgut über den Jägerkreis hinaus auf hohe Anerkennung h.a. stoßen können. mitteilungen und aktuelles Italienische Berg jägervereinigung (UNCZA) ehrt Südtiroler Die letzte Jahresversammlung der Vereinigung der italienischen Bergjäger, bekannt unter dem Kürzel UNCZA, fand im vergangenen Juni in Sappada-Pladen im Bellunesischen statt (Pladen ist eine der deutschen Sprachinseln im italienischsprachigen Raum). Nachdem mit der heurigen Jahresversammlung eine Verwaltungsperiode der UNCZA auslief, wurde die Gelegenheit für mehrere Ehrungen genutzt. Insgesamt 36-mal wurde das Ehrenzeichen vergeben, unter anderem an den Schriftsteller Mario Rigoni Stern. Aus den Provinzen Bozen und Trient kamen nicht weniger als 14 Geehrte. UNCZA-Präsident Rino Masera hielt für die Einzelnen eine kurze Laudatio. Ivano Artuso aus Meran wurde geehrt, weil er das Projekt Alpe betreut und begleitet hatte. Mit dem Vize-LJM Sandro Eccher nimmt die Auszeichnung aus den Händen des Präsidenten Rino Masera entgegen. Rechts im Bild: Franco Timo, neugewählter Präsident des italienischen Jagdverbandes. Projekt Alpe wurde in den 90er Jahren der Raufußhühner- und der Schneehasenbestand auf dem gesamten italienischen Alpenbogen erhoben. Emilio Rudari war unter den engste Mitarbeitern von Ivano Artuso, Grund genug, auch ihm die Ehrung zukommen zu lassen. Ein dritter Geehrter war Sandro Eccher, er ist seit langem Vizelandesjägermeister in Südtirol und der UNCZA eng verbunden. Die UNCZA hält in Südtirol viel besuchte Fortbildungskurse ab, und zwar in der Jägerschule Hahnebaum. Einer der wichtigsten Unterrichtenden für die italienischsprachigen Kurse ist Bruno Ruedl, der dafür und für seine Tätigkeit im Sinne des Jagdhundewesens die Ehrung erhielt. Aus demselben Grund erhielt auch Diego Penner aus Leifers die Anerkennung. Claudio Menapace wurde für seine künstlerischen Leistungen geehrt. Franco Gallazzini aus Mittewald wurde ausgezeichnet, weil er seit vielen Jahren in der Trophäenbewertungskommission der UNCZA tätig ist und auch in Hahnebaum unterrichtet. Von Seiten des UNCZA-Vorstandes wurde Rino Masera selbst mit der Ehrung ausgezeichnet, und zwar für die acht Jahre andauernde Führung der UNCZA als Präsident. Rino Masera nahm die Gelegenheit wahr, um seine Nichtkandidatur für die nächste Verwaltungsperiode an der Spitze der UNCZA anzukündigen. Er werde dafür die Liste seines Freundes und Mitstreiters Sandro Flaim, er ist zur Zeit Landesjägermeister des Trentino, unterstützen. mdr/h.a. Neuwahl des Vorstandes der UNCZA am 3. September in Padenghe Am 3. September fand in Padenghe am Gardasee die Wahlversammlung der UNCZA statt. Auch die vor kurzem ausgeschiedenen Vertreter der Lombardei waren wieder gekommen. Bruno Ruedl und Diego Penner erhielten die Auszeichnung als Hundefachleute und für ihr Mitwirken bei den Kursen Fotos: Rino Masera in Hahnebaum. Es gab eine große Unterstützung für die Liste des Trienter Landesjägermeisters Sandro Flaim. Aus unserem Land ist wieder Sandro Eccher in den Vorstand der UNCZA gewählt worden. Das höchste Gremium der UNCZA, die Generalversammlung, wird von den Landesjägermeistern und Delegierten der einzelnen Provinzen gebildet. Unser Land ist in der UNCZAVersammlung durch Landesjägermeister Klaus Stocker vertreten, als zweiter Vertreter Südtirols ist vom Landesjagdausschuss Luciano Scacchetti, er ist Landesjagdausschuss-Mitglied und Revierleiter von Bozen, nominiert worden. JÄGER ZEITUNG 3/2005 25 mitteilungen und aktuelles Nicht geschossen ist auch gefehlt? Nicht alles, was an Jagd- und Jägersprüchen kursiert, ist sinnvoll oder richtig. Einer der dümmsten Sprüche, die man hören kann, lautet: »Nicht geschossen ist auch gefehlt«. Mit diesem Ausspruch wollen sich unverantwortlich handelnde Jäger offenbar einreden, in unsicheren Situationen doch noch den Schuss zu wagen. Die Berichte klingen dann so: »Eigentlich zog das Stück schon weg, die Entfernung wuchs, bevor es hinter dem Hügel verschwand, habe ich ihm halt noch einen Schuss nachgeworfen und wohl gefehlt, aber nicht geschossen ist auch gefehlt.« Von einem Jäger müsste man erwarten, dass er sein Handwerk beherrscht und seine Verantwortung kennt. Die Verantwortung hört nicht da- 26 mit auf, dass man bei der Jagd gesetzlich in Ordnung ist, nein, man hat auch einige moralisch-ethische Pflichten einzuhalten: den Mitbürgern gegenüber, zu den Jagdkameraden, im Hinblick auf die Bewahrung der Lebensgrundlagen des Wildes und der Umwelt und nicht zuletzt dem Wild selbst gegenüber. Wenn ich ein Stück Wild erlegen darf, so heißt das nicht, dass ich mit allen Mitteln danach trachten darf, dieses Stück irgendwie zu Tode zu bringen. Ein so oberflächlich denkender Jäger legt sich dann vielleicht eine besondere Waffe zu, mit der er weiter schießen kann als jeder andere, und möglicherweise denkt er sich auch, wenn er den Schuss auf 350, 400 oder mehr Meter anbringt, »irgendwo werde ich das Stück schon treffen«. Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass es tatsächlich Jäger gibt, vielleicht auch immer mehr, die nach diesem Prinzip handeln. Schießen wann immer es geht, vielleicht trifft man das eine und andere Mal, so scheint ihre Devise zu lauten. Die Fehler werden eben in Kauf genommen. Ein Jäger, der die Natur und das Wild kennt und liebt, sollte sich auch vorstellen können, was ein Stück Wild mitmacht, wenn es schlecht getroffen ist, wenn es im Wald langsam eingehen muss. Wenn auch heute mehr Schweißhunde zur Verfügung stehen, mehr Stücke nachgesucht und gefunden werden, so darf dieser Umstand noch lange nicht als Ermutigung dafür gelten, den zweifelhaften Schuss zu wagen. Einer unserer bekanntesten Schweißhundeführer, Toni Mayr, hat das mit folgenden Worten auf den Punkt gebracht: »Einige glauben wohl, jetzt schieße ich halt, der Toni wird’s schon finden.« Die Herbstzeit ist die Hauptjagdzeit. Sie ist für die Jäger auch die Zeit der sich anbahnenden Festlichkeiten, der Dies kann die Folge unverantwortlicher Schüsse sein. Hubertusfeiern, der Gedenken – und sollte damit eine Zeit der Gewissenserforschung sein. Die beste Prüfung, ob man weidgerecht jagt, ist die: Man stelle sich vor, die Jagd in Anwesenheit jagdkritischer Leute oder einer aufmerksamen Öffentlichkeit auszuüben. Jeder sollte dem Jäger zuschauen können, ohne dass er dabei zum Schluss kommt: »Das, was der Jäger macht, ist absolut nicht in Ordnung.« h.a. Schwarzbrennen, Schmuggeln, Wildern Neue Formulare für Ansuchen Jagdgewehrschein Der Reiz des Verbotenen ist unumstritten. Drei klassische Bereiche immer wieder gewagter Rechtsbrechung sind das Schmuggeln, Schwarzbrennen und Wildern. Von Schmugglern, Schwarzbrennern und Wilderern in vergangener Zeit weiß man sich auch bei uns viel zu erzählen. Dr. Roland Girtler, Professor am Institut für Soziologie der Univ. Wien, beschäftigt sich schon lange mit dem Thema und beschreibt das Phänomen der Randkulturen. Unter seiner wissenschaftlichen Leitung sammelt zur Zeit Mag. Christian Dole- Seit kurzem sind von der Quästur neue Formulare für das Ansuchen um die Ausstellung oder Erneuerung des Jagdgewehrscheins bereitgestellt worden. In den neuen Vordrucken werden zusätzliche Angaben JÄGER ZEITUNG 3/2005 zel aus Wien in Südtirol Unterlagen für eine Dissertation. Herr Dolezel hat Personen aufgesucht und interviewt, die von den genannten Tätigkeiten vom Hörensagen oder aus eigener Erfahrung berichten konnten. Auch im Büro des Südtiroler Jagdverbandes hat Herr Dolezel recherchiert. Herr Dolezel ist dankbar für jede zusätzliche Information, die er in seine Arbeit einbauen kann. Wer interessante Berichte oder Beiträge zum Thema liefern kann, möge sich direkt bei ihm melden: [email protected] verlangt. Unter anderem muss der Antragsteller Angaben über Körpergröße, Haarfarbe usw. machen. Die Formulare können beim Südtiroler Jagdverband angefordert werden. Jägerschule Hahnebaum Der Leiter der Jägerschule Hahnebaum Andreas Agreiter teilt uns mit, dass für den deutschsprachigen Kochkurs im Herbst noch Plätze frei sind. Der Kurs findet vorraussichtlich am 25. und 26. Ok- tober 2005 statt. Info und Annmeldung zu den Kursen wie immer beim Südtiroler Jagdverband: Alessandra Beneduce, Tel. 0471 97 56 08, Fax 0471 97 37 86, [email protected] mitteilungen und aktuelles Zwanzig Jahre Intergruppe Jagd im Europäischen Parlament Das vereinte Europa hat unser politisches Leben verändert. Die EU-Länder werden naturgemäß immer mehr von Brüssel und Straßburg aus gelenkt. Dort gut vertreten zu sein, ist zunehmend wichtig. Für Jagd und Jäger ist Europaparlamentarier Michl Ebner eine sichere Stütze. Er führt seit 1999 die Intergruppe Jagd, Fischerei und Umwelt an, die vor kurzem eine neue Bezeichnung erhalten hat: Nachhaltige Jagd, Biodiversität und Ländliche Aktivitäten. Zum zwanzigjährigen Bestehen der Fachgruppe hat Michl Ebner ein Buch verfasst, in welchem die Tätigkeiten der Intergruppe nachgezeichnet, die Entscheidungen auf europäischer Ebene zusammengefasst und kommentiert werden. »Nachhaltige Jagd«, das ist der Titel, den Ebner seinem Werk gegeben hat. Im Buch finden sich eine Fülle von Informationen. Es wird darin der politische Entscheidungsprozess innerhalb der EU-Gremien dargestellt, was die jagd- oder fischereirelevanten Fragen anbelangt, und viele Hintergrundinformationen werden geliefert. Die einzelnen EU-Richtlinien, den Vogelschutz, die Waffen, die Jagd und den Naturschutz betreffend, werden ausführlich behandelt. In einem Kapitel beschäftigt sich Ebner mit der Jagd als Gesellschaftsfaktor. Er beschreibt das Thema Jagd und Tradition und würdigt darin die jagdliche Überlieferung als »Kapital der Weisheit vieler Generationen«. Auch zur jagdlichen Ausbildung wird Stellung genommen. Ein Ausblick auf die Zukunft schließt das Werk ab. Michl Ebner gibt sich in seinem neuen Buch nicht nur als äußerst engagierter Politiker, sondern auch als fleißiger und kompetenter Fachmann zu erkennen. Am 16. November 2005 wird das Buch bei der Sitzungwoche in Straßburg vor- gestellt. Michl Ebner wird sein Buch demnächst den Revierleitern und Jagdfunktionären unseres Landes kostenlos zukommen lassen. my point of view GEOVID 8x42 - 10X42 Leica, überlegener Mythos. Sichtbare Überlegenheit. Alleinvertretung Leica Sport-Optics: Bignami Spa • Tel. 0471 803088 • [email protected] www.casanova-bz.it Das Fernglas zur optimalen Beobachtung und zur exakten Messung. wildkunde Der Bär auf Erkundungswanderung Von Giorgio Carmignola, Amt für Jagd und Fischerei Seit Mitte April sorgt die Anwesenheit des Braunbären zuerst in Südtirol, dann in der Schweiz und in Österreich für viel Gesprächsstoff und für eine ausführliche Berichterstattung in den Medien. Entscheidungen der Jagdbehörde, welche die Bewirtschaftung von Wildtieren betreffen, rufen oft Polemiken hervor: Tierschützer und die Stadtbevölkerung stehen jeglichen Eingriffen meist kritisch gegenüber, die ländliche Bevölkerung sieht sich manchmal vernachlässigt und fordert wirksame Maßnahmen. Das Wiederansiedlungsprojekt Der Braunbär war bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts in den gesamten Zentralalpen verschwunden. Nur in der Brentagruppe in der Provinz Trient konnte sich bis auf weiteres ein kleiner Restbestand erhalten. Als auch dieser in der Folge zusehends schrumpfte und in den 90er Jahren nur mehr wenige (drei bis fünf) Tiere nachgewiesen werden konnten, wurde ein aufwändiges Projekt zur Wiederansiedelung des Braunbären im Brentagebiet ins Leben gerufen. In den Jahren zwischen 2000 und 2002 wurden insgesamt zehn aus Slowenien stammende Tiere (drei männliche und sieben weibliche) im Alter von vier bis sieben Jahren freigelassen. 28 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Bereits im Jahr 2002 wurde der erste Nachwuchs bestätigt; bis zum heurigen Frühjahr konnten insgesamt zwölf Jungbären nachgewiesen werden, einer davon wurde von einem Adler gerissen. Die Autonome Provinz Bozen wurde von dem Projekt in Kenntnis gesetzt. Mittels einer Konvention verpflichtete man sich, das Monitoring von besenderten Braunbären zu unterstützen, falls etwaige Individuen in Südtirol auftauchen sollten. Der Auswilderungsaktion war eine Machbarkeitsstudie vorausgegangen, welche ergab, dass in den Alpen auch heute noch durchaus geeignete Lebensräume für den Braunbären zur Verfügung stehen. Nach Meinung der Experten lag das Hauptproblem für ihre Wiederansiedelung in erster Linie in den Schäden, welche Meister Petz vor allem an Haustieren bzw. Bienenstöcken anrichten kann. Bisherige Bärenbesuche in Südtirol Obgenannte Machbarkeitsstudie hatte im Gebiet zwischen der Brentagruppe, dem Etsch- Eine DNA-Analyse an Haarproben entlarvten den Bären als eineinhalbjähriges Männchen mit dem Namen JJ2. Foto: Giorgio Carmignola tal und dem Vinschgau zusammenhängende, gut geeignete Bärenhabitate nachgewiesen. Somit musste man in Südtirol von vornherein mit eventuellem Bärenbesuch aus der Nachbarprovinz rechnen. Im Jahr 2002 war es dann so weit: Die Bärin Vida tauchte rund eine Woche nach ihrer Freilassung an der orografisch rechten Seite des Etschtals auf. Nach langer Wanderung, einem Autounfall auf der Autobahn und dem Überwintern im Schalderer Tal erreichte die Bärin im Sommer 2003 Kärnten, wo sich ihre Spur verlor. Im gesamten Beobachtungszeitraum erwies sich Vida als äußerst scheue und unauffällige Gesellin: Kein einziger Schadensfall an Haustieren konnte ihr angelastet werden. Ein völlig anderes Verhalten legte bisher hingegen jener Jungbär an den Tag, der im Frühjahr 2005 erstmals Südtiroler Boden betreten hat. Mit Hilfe der vom Nationalpark Stilfser Joch und von den Schweizer und Österreicher Behörden zur Verfügung gestellten Daten lässt sich sein bisheriger Werdegang in Südtirol und den angrenzenden Gebieten in der Schweiz und Österreich ziemlich vollständig rekonstruieren. April/Mai 2005: St. Pankraz, Völlan, Gaid, St. Felix Am 16. April verraten Spuren im frisch gefallenen Schnee die Anwesenheit eines Braunbären im Jagdrevier St. Pankraz. Die relativ kleinen Abmessungen der Pranken (Hinterprankenlänge 18,5 cm) lassen auf ein junges Individuum schließen, welches sich talauswärts bewegt hat. Im folgenden Monat treibt er, zusammen mit einem weiteren Exemplar, im Großraum St. Pankraz, Gaid und St. Felix sein Unwesen. Unbekümmert nähert er sich des Öfteren menschlichen Behausungen und lässt sich auch von dort bellenden Wachhunden nicht beunruhigen. Die durchgeführten DNAAnalysen an Haar- und Kotproben entlarven ihn als eineinhalbjähriges Männchen mit dem Namen JJ2 (Mutter Jurka, Vater Josè, 2. Junge). Das zweite Individuum konnte leider nicht mittels DNA-Analyse identifiziert werden, die viel wildkunde größeren Abmessungen der Pranken lassen jedoch auf ein älteres Exemplar schließen. Des/r Braunbären »Bilanz« in den Tagen seiner/ihrer Anwesenheit: 33 Schafe, eine Ziege und drei Hühner wurden gerissen. Die am Weidevieh entstandenen Schäden wurden vom Land mit einem Gesamtbetrag von rund 4.500 € bereits entschädigt. Juni/Juli 2005: Nationalpark Stilfser Joch Am 16. Juni 2005, gut zwei Wochen nach dem letzten bestätigten Bärennachweis am Gampenpass, beobachten Forstarbeiter einen Bären unterhalb der Schöntaufspitze in Sulden. Es handelt sich, wie DNA-Analysen bestätigen, um dasselbe Individuum. Immer wieder kann er vom Parkpersonal und den Hirten im Gebiet zwischen Sulden, der Tschenglser Alm und dem Laaser Tal beobachtet bzw. bestätigt werden. Er hält sich vorwiegend in steilem und felsdurchsetztem Gelände oberhalb der Waldgrenze meist in der Nähe der gealpten Schafherden – auf. Hat Meister Petz einen Menschen wahrgenommen, legt er stets ein scheues Verhalten an den Tag. Bei zwei Nahbegegnungen mit dem Forstpersonal bzw. dem Hirten ergreift er sofort die Flucht. Die letzte Beobachtung im Nationalpark Stilfser Joch geht auf den 17. Juli 2005 zurück. Auch hier kann er dem verlockenden Schaffleisch nicht widerstehen; insgesamt reißt er sieben Schafe und ein Bockkitz, einen Widder verletzt er schwer. Juli/August 2005: Val Müstair – Graubünden Am 25. Juli taucht Meister Petz in der Nähe von Tschierv in Graubünden wieder auf. Mehr als 20 km Luftlinie hat er in wenigen Tagen zurückgelegt. Die Rückkehr des Braunbären in die Schweiz nach über hundertjähriger Abwesenheit löst hier einen wahren Bärenboom bzw. -tourismus aus. Zu hunderten will man ihn beobachten und fotografieren. Besorgt muss man feststellen, dass sich einige Personen dem Bären gar nähern, um ihn aus möglichst kurzer Distanz beobachten zu können. Die Verantwortlichen dies- und jenseits der Grenze sehen sich daher genötigt, den Aufenthaltsort des Bären in Zukunft nur mehr großräumig bekannt zu geben. Auch wenn sich JJ2 in der Schweiz zum Großteil vegetarisch ernährt, kommt es zu Rissen von drei Schafen und einem kürzlich geborenen Kalb. Leser einer Schweizer Tageszeitung geben dem Jungbären einen Namen: »Lumpaz« soll er heißen, was auf Rätoromanisch so viel wie Lausbub heißt. Wiederkehr nach Südtirol und Gebietserkundung in Nordtirol Wiederum verlässt Meister Petz das von ihm genutzte Gebiet nach rund einem Monat Aufenthalt und zieht wieder Richtung Südtirol weiter. Im Arundatal wird er am 18. August beobachtet, wie er auf ca. 2700 m Seehöhe einen Kessel durchquert. Aufgrund schlechter Witterung und anhaltenden Nebels kommt es nur mehr zu einer weiteren gesicherten Sichtung in diesem Gebiet. Der Schafhirte des Gebietes findet in den Folgetagen vier verendete Schafe, welche eindeutig als Bärenrisse identifiziert werden. Der Bär setzt nach einigen Tagen seine Erkundungswanderung weiter fort und wird En- Im Gebiet des Nationalparks Stilfser Joch nutzte der Bär vorwiegend das steile und felsdurchsetzte Gelände oberFoto: Nationalpark Stilfser Joch halb der Waldgrenze. de August in der Umgebung von Nauders und später im Raduscheltal gesichtet. Hier reißt er wieder ein Schaf und vergeht sich erstmals an einem Bienenstock. Nach einigen Tagen kehrt er dem Raduscheltal wieder den Rücken zu, zieht in Richtung Samnaun weiter (Beobachtung bei Spiss) und taucht am 13. September wieder im Engadin bei Scuol auf. Bär und Mensch Das Verhalten von Bären ist, wie jenes der Menschen, größtenteils erlernt und nicht angeboren. So gibt es ausgesprochen scheue Individuen (siehe Bärin Vida) und eher zutrauliche, vorwiegende Vegetarier sowie Fleisch- oder Honigliebhaber oder Müllplünderer, je nachdem, wie sie es als Junges von ihrer Mutter erlernt haben. Als in den 70er Jahren im Trentino erste Untersuchungen über die dortige Restpopulation (ca. zehn bis zwölf Individuen) von Braunbären unternommen wurden, stellte sich heraus, dass ein Jagdauf- seher im Durchschnitt alle 30 Jahre (!) einen Braunbär zu Gesicht bekam. Heute, bei einem Bestand von ca. 20 Individuen, wird fast jeden Tag (außerhalb der Winterruhe) ein Bär gesichtet. Die in Vergangenheit intensive Verfolgung der Bären hatte somit dazu geführt, dass nur die scheuesten Individuen der Büchse des Menschen entgangen sind; diese haben wiederum die Scheu an ihren Nachwuchs weitergegeben usw. Bekanntlich ergeben sich Konflikte mit dem Menschen, wenn Bären Schäden am Weidevieh und an Bienenstöcken anrichten oder wenn sie die Scheu vor dem Menschen verlieren und sich dessen Behausungen nähern. Was den »Südtiroler« Bären betrifft, kann er diesbezüglich durchaus als »Problemkind« bezeichnet werden. So haben die gehäuften Schafrisse zu einer »getrübten« Stimmung unter den Bauern geführt – generell steht man der Art Braunbär sehr skeptisch gegenüber und könnte gut auf sie verzichten. Besonders das anfangs gezeigte JÄGER ZEITUNG 3/2005 29 wildkunde Gesetzlicher Schutz und Management in Europa und in Italien seit 18.8 24.7. - 18.8. 18.6. - 17.7. 16.4. - 31.5. Der Bär ist auf seiner Erkundungswanderung bereits bis in die Schweiz und nach Österreich vorgedrungen. Verhalten in unmittelbarer Umgebung der menschlichen Behausungen hat den Bären in ein eher schlechtes Rampenlicht gerückt. In der Schweiz hingegen wurde dasselbe Tier mit »offenen Armen« empfangen und hat, zumindest für die kurze Aufenthaltsdauer, für große Begeisterung gesorgt. In Nauders hat die vom Bären gezeigte geringe Scheu vor dem Menschen den WWF und die Jagdbehörde dazu veranlasst, eine Fangaktion für eine Besenderung des Bären ins Leben zu rufen. Schlussendlich wird es somit von der Akzeptanz der Bevölkerung abhängen, ob der Bär jene von den Experten bestätigten Lebensräume in den Alpen zurückerobern kann oder nicht. Ein positives Beispiel des Zusammenlebens der Menschen mit Bären liefert Norwegen: Hier wird intensive Schafzucht betrieben, ein Bär reißt im Durchschnitt (!) an die dreißig Schafe pro Jahr, und trotzdem wird Meister Petz sogar von den meisten 30 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Bauern akzeptiert. Schlussbemerkung Der heurige Besuch des jungen Braunbären forderte viel Aufwand von Seiten des Jagdaufsichtspersonals und für die Information der Öffentlichkeit. Die geleistete Arbeit kann durchaus als eine Art »Generalprobe« für die Zukunft angesehen werden, da Meister Petz in Zukunft wohl des Öfteren die Provinzgrenze überschreiten und in Südtirol auftauchen wird, sollte die Bärenpopulation im Trentino weiter anwachsen. Fast täglich wird von aussterbenden Raubtieren in allen Teilen der Erde berichtet. Schutzaktionen, wie z. B. jene zur Rettung des Sibirischen Tigers, werden besonders in der westlichen Welt begrüßt und vielfach unterstützt. Nun stehen wir vor der Rückkehr des Braunbären in den Alpen – geben wir auch ihm eine Chance, dass er zumindest einen Teil seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes zurückerobern kann? Der Braunbär ist durch internationale Übereinkommen (Berner Konvention, CITES, Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) und durch die nationale Gesetzgebung (und somit auch die Landesgesetzgebung) geschützt. Mit der Übernahme in das nationale Recht der EU-Richtlinien 92/43/CEE (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) ist vorgesehen, dass jegliche Eingriffe bei Großraubtieren in die Zuständigkeit des Umweltministeriums fallen. Für eine etwaige Fangaktion eines Bären ist somit stets die Sonderermächtigung des Ministeriums notwendig, welches sich seinerseits auf ein Gutachten des INFS (Istituto Nazionale Fauna Selvatica) stützt. In einigen Ländern wurden Bären-Managementpläne für die ansässigen Populationen ausgearbeitet, welche eine möglichst konfliktfreie Koexistenz mit den Menschen gewährleisten sollen. In Italien will das Ministerium den zuständigen Behörden der Provinzen und Regionen mittels eines Aktionsprotokolles eine gewisse Kompetenz in Sachen Bärenmanagement in den italienischen Ostalpen übertragen. Sind Bären gefährlich? (aus: www.kora.ch) Bärenangriffe auf Menschen sind äußerst selten, kommen aber vor. In Italien, Frankreich und Spanien wurde im 20. Jahrhundert nie ein Mensch von einem frei lebenden Bären getötet, in Schweden und Norwegen je einmal. Bärenangriffe werden praktisch ausschließlich von verletzten oder angeschossenen Individuen bzw. Bärinnen mit Jungtieren verzeichnet. Die betroffenen Personen waren meist lautlos im Wald unterwegs und der Bär hatte sie aufgrund schlechter Windverhältnisse nicht wahrgenommen. Spaziergänger auf Wanderwegen haben praktisch nichts zu befürchten, besonders wenn sie – hörbar – bzw. in Gruppen unterwegs sind. Hat der Bär die Anwesenheit des Menschen erkannt, zieht er sich mit größter Wahrscheinlichkeit zurück. Im Rahmen eines skandinavischen Bärenprojekts kam es zu 114 Nahbegegnungen. In keinem Fall griff der Bär an, und nur fünfmal erfolgte ein Scheinangriff. Auch in Österreich kam es in 104 Fällen nie zu einem Angriff und nur viermal zu einem Scheinangriff. Ganz anders war die Situation der Unfälle mit Bären in Rumänien, wo man zu diktatorischen Zeiten die Bärenpopulation mittels Fütterungen übernatürlich hoch hielt. Hier mussten mehrere tödliche Unfälle mit Bären registriert werden. Verhaltensweisen für Jäger Hält sich im Revier nachweislich ein Bär auf, so ist besonders bei Nachsuchen auf angeschossenes Wild Vorsicht geboten. Der nachsuchende Jäger muss in jedem Fall durch Sprechen auf sich aufmerksam machen. Bärenlinks im Internet www.kora.it www.wwf.at/Projekte/artenschutz/bearlife/index.html/s=3 www.provincia.tn.it/foreste/orso www.parcoadamellobrenta.tn.it/lifeursus/lifeursus.htm jägerinnen 10. Jägerinnentreffen Am 10. Juli 2005 war es wieder so weit, die Jägerinnen trafen sich bereits zum zehnten Mal, diesmal auf den Schneiderwiesen in Kohlern bei Bozen. Der zweite Sonntag im Juli gilt fast schon traditionsgemäß dem jährlichen Jägerinnentreffen. Heuer war es nicht anders und es wurde wieder ein äußerst gemütliches und angenehmes Fest. Treffpunkt war um 9 Uhr bei der Kohlerer Seilbahn. Die Jägerinnen konnten entweder mit der Seilbahn und anschließend zu Fuß oder mit dem Auto direkt zu den Schneiderwiesen gelangen. Nach einem ausgiebigen Aperitif trafen sich die Jägerinnen zur festlichen Feldmesse, gestaltet von Pater Hermann Zwick, welche von den Jagdhornbläßern von Tisens feierlich umrahmt wurde. Anschließend ging es mit den Ehrengästen zum gemeinsamen Mittagessen, welches die Familie Plattner mit den braven Grillmeistern Georg Plattner, Georg Zelger, dem Revierleiter von Leifers, und Sepp Plattner, dem Wirt des Gasthofes »Schneiderwiesen«, mit viel Fleiß und Liebe zubereitet hatten. Trotz wechselhafter Witterung wurde ein Schnurkegelspiel veranstaltet, welches die Jägerin Heidi Mauroner-Fal- Das Organisationskomitee: Raffaela Boldrin, Doris Ausserer, Hanni Plattner, Gabi Fasciati, Josefa Obkircher, Roland Patauner, Rosella Sara Gilodi und Petra Zelger ser gewann und wofür sie die Ehrenscheibe, gemalt von Claudio Menapace, erhielt. Unter allen Teilnehmern wurden auch verschiedene Abschüsse verlost. Zur Verfügung gestellt wurden die Preise freundlicherweise von verschiedenen Revieren Südtirols und als Hauptpreis ein Rehbockabschuss, gestiftet von Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das richtige Los hierfür zog die Jägerin Rosmarie Bacher. Dank der großzügigen Spenden von verschiedenen Sponsoren und Gönnern, insbeson- dere von Frau Antonietta, konnten insgesamt 800,00 Euro für das Südtiroler Kinderdorf gesammelt werden. Ein besonderer Dank geht an das Jagdfachgeschäft Hubertus für die Unterstützung am kleinen Präsent, das allen Teilnehmerinnen ausgehändigt wurde. Gedankt werden soll auch den Ehrengästen, Sponsoren, Gönnern, den Revieren Südtirols und den freiwilligen Helfern, die zum guten Gelingen beigetragen haben. Ein kräftiges Weidmannsheil! Das Organisationskomitee Den Schnurkegelwettbewerb entschied Heidi MauronerFalser für sich. Sie bekam dafür die von Claudio Menapace gemalte Ehrenscheibe. JÄGER ZEITUNG 3/2005 31 Waffenschränke BELLIGOLI 11 verschiedene Modelle seit 1946 stark - schön - sicher ab € 285,00 + Mwst. • gesetzeskonform JAGDAUSRÜSTUNG in Bruneck - Sparkassegebäude Tel. 0474 554 033 Waffen, Munitionen und Zubehöre Alles für den Wiederlader • nach Uni En 1143-1- Norm • Sicherheitsschloss GROSSE AUSWAHL AN JAGDBEKLEIDUNG • Stahlblech-Ummantelung von 2,5 oder 4 mm. • Montagemöglichkeit: am Boden oder an der Wand AUER 39031 St. Georgen/Bruneck, Handwerkerzone Tel. 0474 55 13 66 Pfarrgasse 16, Meran Tel. 0473 23 61 50 Fax. 0473 23 61 16 www.binimario.it [email protected] Büchsenmacher Auer Jagd- und Sportwaffen der bekanntesten Marken und Jagdzubehör. Reparaturen aller Art. Wir liefern Ihnen Ihre Abzeichen in jeder Art und Ausführung Werbe-Artikel, Medaillen und Abzeichen Emblem KPM KG - Str. Al Plan dessora 16 - I-39030 St. Vigil - Tel. 0474 50 14 11 - Fax 0474 50 16 63 - E-Mail: [email protected] 32 JÄGER ZEITUNG 3/2005 fischerei aktuell Liebe Fischerinnen, liebe Fischer im Landesfischereiverband! Fischen und die Politik Im Hinblick auf die Bundestagswahlen 2005 hat der Deutsche Anglerverband dem Kanzler und seiner Herausfordererin einige konkrete Fragen gestellt, damit sich die Petrijünger – immerhin einige Millionen allein in Deutschland – ein Bild von der Einstellung der Politiker zur Fischerei machen können. Schröder meint, Angeln sei ein schöner Sport, dem man in der Natur nachgehe, und bedauert, dass er keine Zeit dazu habe. Merkel hingegen spricht den Fischern Anerkennung für deren schönes Hobby aus, das »Geduld, Ausdauer und Können« erfordere. Umwerfende Erkenntnisse. Wer da wohl gepunktet hat? Was uns noch interessiert, sind die Aussagen zum Kormoran, dieser »fliegenden Geißel der fischenden Menschheit, diesem Beelzebub des Baches, diesem Mordgesellen der Meere« (Süddeutsche Zeitung). Merkel sieht darin ein »ernsthaftes Problem« und Schröder – wohl mit Rücksicht auf seinen grünen Bündnispartner – die Notwendigkeit eines »Europäischen Kormoranmanagements«. Konkretes ist aus derlei Antworten nicht abzulesen. Da tröstet uns unser einheimisches Kormoranmanagement, das immerhin den einen oder anderen der schwarzen Räuber eliminiert hat. Die europaweite völlige Unterschutzstellung des Kormorans hat ebenso zu einem Ungleichgewicht in der Natur geführt, wie seinerzeit die uneingeschränkte Abschusserlaubnis. Bleibt zu hoffen, dass das »ernsthafte Problem« in ein »europäisches Kormoranmanagement« mündet. Bis dahin müssen wir uns selbst wehren und bei allen im Lande, denen die Kormorane angeblich am Herzen liegen, um Verständnis für die Natur unter der Wasseroberfläche werben. Denn dort haben wir Fischer sehr viel Aufbauarbeit geleistet, die wir uns nun nicht zugrunde machen lassen. EWerke, Schottergewinnung, Gülleeinleitungen und anderes mehr tun ohnehin das ihre dazu, uns Fischern das Hobby immer schwerer zu machen. Präsident Gebhard Dejaco beim Freundschaftsfischen in Lajen Foto: Günther Augustin Ihr Gebhard Dejaco JÄGER ZEITUNG 3/2005 33 fischerei aktuell Freundschaftsfischen 2005 Von Gebhard Dejaco Auf geht’s zum Fischen! Wie alle Jahre hat der Landesfischereiverband auch heuer wieder Freunde aus der Politik und führende Persönlichkeiten aus den Wirtschaftsverbänden sowie die Leiter verschiedener mit der Fischerei verbundener Landesämter zu einem gemeinsamen Fischertag eingeladen. Die Königskette ging heuer zur Freude vieler an Toni Pichler, Tschulai, den »Chef« der Fischermusik, die nun schon seit vielen Jahren das Freundschaftsfischen musikalisch umrahmt. Er übernahm sie von HGV-Chef Walter Meister und darf sie nun für ein Jahr behalten. Er wird ihr, wie es nun schon lange üblich ist, eine weitere Medaille oder Silbermünze hinzufügen. Prominentester Gratulant war Landeshauptmann Luis Durnwalder, der zwar auch seine Wozu hat der eine Brille? Heinz Gutweniger bei der Spezialmontage Wird übers Fischen oder über die Politik diskutiert? Alle sind bereit und warten auf den Anpfiff. Fette Beute: Saibling, Bachforelle und Regenbogenforelle Es wurde nicht nur gefischt ... Da zappelt etwas! 34 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Alle Fotos: Luis Gamper und Günther Augustin fischerei aktuell vier Fische fing, doch nicht an die 2,34 kg von Toni Pichler herankam. Näher lagen da schon die zwei »Rosis« (Rosa Ladurner und Rosa Gramm) mit je 2,22 kg sowie Zeno (2,18) und Josefine (2,14) Giacomuzzi. So »gerecht« können die Fische sein. Nach dem traditionellen Wettfischen und dem Mittagessen fand das Preiswatten statt. Hansjörg und Franziska Donà holten sich den ersten Preis, nachdem sie im Finale die Lajener Hausherren Hermann Hofer und Luis Unterthiner besiegt hatten. Der stets als »Geheimfavorit« gehandelte Landeshauptmann hatte leider aufgrund anderer Verpflichtungen vorzeitig den Wettkampf verlassen müssen. Rosa Gramm und Toni Ladurner siegten in der Patzerrunde. Die Fotos geben einen schönen und beredten Eindruck vom Freundschaftsfischen 2005. Beim Abwiegen wachte Karl Thomann, dass nicht geschummelt wurde. Landeshauptmann Luis Durnwalder gratuliert dem Sieger. Präsident Gebhard Dejaco mit dem Königskettengewinner 2005 Toni Pichler und den beiden Rosis Die Fischermusik sorgte wie immer mit flotten Tönen für Stimmung. Fürs leibliche Wohl war der Fly-Fishing-Club Kaltern zuständig. Beim anschließenden Preiswatten waren alle wieder ernsthaft bei der Sache und kämpften um die schönen Preise. JÄGER ZEITUNG 3/2005 35 fischerei aktuell Sitzung des wissenschaftlichen Beirates des Versuchszentrums Laimburg Fachunterausschuss Fischerei und Fischzucht Von Dr. Peter Gasser Auf der Tagesordnung der wissenschaftlichen Beiratssitzung am 1. September standen die genetischen Untersuchungen der Krebsbestände sowie die genetischen Untersuchungen der Forellen, im Besonderen der Marmorierten Forelle, unseres Landes. Hierbei wurden weitere Zwischenergebnisse bekannt gegeben. Als dritter Tagesordnungspunkt kam die Arbeit der Landesfischzucht mit einem Rückblick auf die vergangene Saison sowie das Arbeitsprogramm für das kommende Jahr zur Sprache. Im Folgenden wird der Begleittext der Landesfischzucht zu dieser Tagung in seinen wesentlichen Bereichen wiedergegeben. »Vielfältige anthropogene Eingriffe in unsere alpinen Fließgewässer bewirken noch im- mer einen unzureichenden Bestand der einheimischen Fischarten, die sich in vielen Gewässern nicht in ausreichendem Maße selbst fortpflanzen können, bzw. in denen die Brut keine Chance zum Schlüpfen oder zum Heranwachsen hat. Bei der Marmorierten Forelle hat sich die Situation in Hinsicht auf Besatzmaßnahmen mit heimischen Jungfischen entscheidend gebessert: in diesem Jahr konnten erstmals über 150.000 einjährige Jungfische der Marmorierten Forelle in die Gewässer des Artenschutzprogramms im Auftrage des Amtes für Jagd und Fischerei besetzt werden. Die jungen Marmorierten Forellen hatten bei durchschnittlich 9–12 cm Länge ein Gewicht von etwa 15 Gramm. Es wurden also beinahe 2.500 kg junger Marmorierter Forellen besetzt. Zudem lastet auf den Gewässern ein hoher Befischungsdruck von Seiten der Fischerei, welchem durch Besatz mit zwar heimischen Fischarten entgegengewirkt wird, deren genetische Herkunft aber großteils aus nicht autochthonen Beständen stammt. Die genetischen Untersuchungen an den Marmorierten Forellen bringen jetzt erste Ergebnisse, sodass bereits im nächsten Jahr die Auswahl der Zuchtfische der Marmorierten Forelle nicht mehr ausschliesslich auf phänotypischen Kriterien basiert, sondern nach genetischen Identitäten erfolgen wird. Es stellt sich nun, da das Aufzuchtprogramm der Marmorierten Forelle erfolgreich läuft, die Frage, ob in das Programm der nächsten fünf Jahre dieselbe Arbeit mit Seesaiblingen und Äschen aufgenommen werden soll. Seesaiblinge stehen seit zwei Jahren nicht mehr für den Besatz der Hochgebirgsseen zur Verfügung, da Seesaiblinge deshalb stets aus Wildfängen stammen und somit entsprechend der Seuchengesetzgebung nicht mehr importiert werden dürfen und da Wildfänge bisher im Lande nicht Marmorierte Forelle Aufzuchterfolg vorgestreckte Brut (ca 2g / Stück) 600 Stück in Tausend 500 400 300 200 100 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Versuchsjahre 36 JÄGER ZEITUNG 3/2005 2003 2004 2005 Wildfänge bleiben für die Vermehrung heimischer Fischstämme weiterhin von vorrangiger Bedeutung. Im Bild das Team der Landesfischzucht. durchgeführt worden sind. Äschen stehen für den Besatz der Fließgewässer nur in geringem Ausmaß zur Verfügung, da durch eine Verringerung der Wildbestände die Eigewinnung äußerst schwierig und nicht zufrieden stellend geworden ist. In den meisten heimischen Gewässern ist kein natürlicher Altersklassenaufbau der Populationen der einzelnen Arten sowie kein ursprüngliches Artenspektrum gegeben. Daraus resultiert ein Bedarf an Besatzmaterial von autochthonen Jungfischen, der derzeit aufgrund vergleichsweise schwieriger Aufzuchtbedingungen besonders bei Marmorierter Forelle, Äsche und Seesaibling nur in unzureichendem Umfang gedeckt werden kann. Durch die Verringerung der Fischbesätze mit erwachsenen Fischen ist ein erhöhter Besatz mit Jungfischen erforderlich, will man, dass die fangreifen Fische möglichst in den Gewässern heranwachsen. Der Landesfischzuchtbetrieb wurde in fischerei aktuell den letzten Jahren für diese neue Herausforderung umstrukturiert und kann für die nächsten Jahre Jungfische für diese neue Fischereipolitik in ausreichendem Maße erzeugen. Die Marmorierte Forelle So stehen für den Jungfischbesatz der Marmorierten Forellen im Jahr 2006 voraussichtlich 300.000 Jungfische zur Verfügung. Der Zuchtfischstamm der Marmorierten Forelle ist in den letzten Jahren konsequent aufgebaut worden, sodass ab 2006 die vom Fischereiamt erhobene Junge Marmoratas aus der Landesfischzucht für den Gewässerbesatz Besatzmenge von 300.000 einjährigen Jungfischen zur Verfügung stehen wird. Neben der Arbeit an der Marmorierten Forelle, die weiterhin im Vordergrund stehen wird, soll die Aufzucht der Seesaiblinge wieder aufgenommen sowie die Aufzucht der Äschen ausgedehnt werden. Bisher wurden für die Vermehrung autochthoner Stämme verstärkt Wildfänge zur Eigewinnung durchgeführt, bei den Marmorierten Forellen wird ein Großteil der notwendigen Eier aber bereits aus dem betriebseigenen Zuchtfischstamm gewonnen. Im besonderen Maße werden die Gesundheit und die genetische Identität der wild lebenden und betriebseigenen Zuchtfische Beachtung finden müssen: Um hier die bereits begonnene Arbeit besonders bei der Marmorierten Forelle nicht zu gefährden, wurde vom Amt für Jagd und Fischerei beschlossen, dass in deren Verbreitungsgewässer nur Besatzfische aus dem Einzugsgebiet der Etsch besetzt werden dürfen. Der vorliegende Bericht als Informationsgrundlage zu dieser Sitzung zeigt in groben Zügen die Tätigkeiten des Versuchszentrums Laimburg zur Erhaltung und Vermehrung der einheimischen Fischarten. Zugrunde gelegt wird dabei die Forderung, diese Arten zu erhalten, zum Zwecke der Wiedereinbürgerung zu vermehren und bis zum Setzling großzuziehen. Erklärtes Ziel ist es zudem, in der Landesfischzucht gesunde Zuchtfischstämme dieser Arten aufzubauen.« Die Ausführungen wurden ausgiebig von den Vertretern des Amtes für Jagd und Fischerei (Direktor Heinrich Erhard und Geometer Andreas Springeth), der Wildbachverbauung (Direktor Rudolf Pollinger), des Landesveterinär- Auslieferungen Marmorierte Forellen 1997 - 2006 300.000 275.000 250.000 225.000 S t ü c k 200.000 175.000 150.000 125.000 Dreijährig 100.000 Zweijährig Einjährig 75.000 Brut 50.000 25.000 Brut Einjährig 0 1997 1998 1999 Zweijährig 2000 2001 Jahr 2002 2003 Dreijährig 2004 2005 2006 vorgesehen medizinischen Dienstes (Ernst Stifter und Andreas Pircher), den Vertretern des Versuchszentrums Laimburg (Andreas Meraner, Andreas Riedl/Genetik und Peter Gasser/Landesfischzucht) sowie den Vertretern des Landesfischerei- verbandes (Präsident Gebhard Dejaco, Vizepräsident Hubert Indra sowie Vorstandsmitglieder Helmuth Graziadei, Walter Zöggeler, Paul Seidner, Paul Kemenater und Walter Pirhofer) diskutiert. Teilnehmer an der Sitzung waren auch der Krebszüchter Hubert Egger und der Präsident des wissenschaftlichen Beirates Hermann Mantinger. Rege Diskussionen ergab die noch fehlende Finanzierung des Artenschutzprogramms Marmorierte Forelle, wobei im Besonderen vom LFVS eingebracht wurde, dass die Umstellung der Gewässer auf die heimische Marmorierte Forel- le niemals von den Fischern alleine finanziert werden kann! Da es sich um ein allgemeines Umweltprojekt handelt, müssen Finanzierungen bei den dafür zuständigen Stellen bzw. bei anderen Nutzern der Gewässer gesucht werden. Auch wurde vom LFVS bemerkt, dass bereits beim Besatz mit Maßfischen der Marmorierten Forelle ein kaum bewältigbarer Kostenzuwachs für die Bewirtschafter entsteht; der vom Amt für Jagd und Fischerei vorgesehene Jungfischbesatz von etwa einem Jungfisch pro Laufmeter Artenschutzstrecke muss von der öffentlichen Hand finanziert werden. Zusätzlich wurde ausdrücklich bemerkt, dass in der Umstellungszeit andere Fischarten (Regenbogenforellen) als Maßfische für den Besatz zugelassen bleiben müssen, damit ein erfolgreicher Fischereibetrieb in den Revieren aufrechterhalten werden JÄGER ZEITUNG 3/2005 37 fischerei aktuell Wie lange gibt es den Dohlenkrebs in Südtirol noch? Von Andreas Riedl Es gibt immer etwas zu überprüfen, auszutauschen und zu verbessern. Und dennoch, sie funktioniert, die einzige ihrer Art in ganz Südtirol und auch darüber hinaus. Die Rede ist von der Krebszucht des Hubert Egger, die er in mühevoller Arbeit nach Feierabend und an den Wochenenden gebaut, erweitert und optimiert hat, noch dazu alles selbst aus eigener Tasche finanziert. Dass er aber jetzt reich davon wird, kann man allerdings nicht behaupten. Ganz im Gegenteil. Von öffentlicher Seite gab es weder für den Aufbau dieser Anlage noch für den Betrieb (mehrere Stunden verbringt er täglich hier, um optimale Haltungsbedingungen für die Krebse zu gewährleisten) irgendwelche Beiträge. Der Betrieb der Hobbyzucht ver- schlingt im Jahr neben den laufenden Kosten für Strom, Gas (zum Beheizen des Wassers im Winter) und den gesamten Gerätschaften, die der gelernte Kühlanlagentechniker zum Großteil selbst herstellt, einige Tausend Euro, die aber auch in Konzessionen für das Wasser, Fahrtspesen usw. fließen. Daneben nimmt sich der Erlös aus der Lohnaufzucht für das Amt für Jagd und Fischerei (1,00 € pro Sömmerling. Die Anzahl der Weibchen und somit der Nachzucht ist allerdings sehr limitiert) sehr bescheiden aus. So fließen höchstens ein paar hundert Euro für diese zusätzliche Mehrarbeit zurück in den Topf ohne Boden. Und auch wenn er offiziell für das Amt für Jagd und Fischerei Dohlenkrebse aus den wenigen verbliebenen und stark bedrohten Beständen Südtirols nachzüchtet, gibt es von anderen öffentlichen Stellen Bescheide gegen das Treiben des Züchters und sogar Straf- Die beiden Biologen bei der nächtlichen Arbeit zur Untersuchung der letzten Krebsbestände des Landes 38 JÄGER ZEITUNG 3/2005 In der selbst gebauten Krebszucht wachsen die zukünftigen Dohlenkrebspopulationen Südtirols heran. mandate, die Hubert Egger auch noch selbst bezahlen muss. Während also die rechte Hand Arbeiten vergibt, teilt die linke Strafen aus. Ein bisschen mehr Zusammenarbeit wäre hier auch auf Seiten der öffentlichen Ämter wünschenswert! Dass die Aufzucht der bedrohten Dohlenkrebse in der Anlage aber dennoch mittlerweile ausgezeichnet klappt, davon kann man sich selbst überzeugen. Dies war aber nicht immer so. Jahrelang hat Hubert Egger bereits praktische und wertvolle Erfahrung in der Haltung und Aufzucht von Edel-, Stein- und Dohlenkrebsen sammeln können. Umso verwunderlicher scheint es, dass Hubert Egger nicht in die Arbeitsgruppe »Flusskrebse« des Landes eingebunden wurde, da er mit Sicherheit über In einer intensiv genutzten Kulturlandschaft findet der Dohlenkrebs keine Lebensräume. fischerei aktuell Dohlenkrebsweibchen mit Krebslarven. Solche Zuchterfolge geben dem Krebszüchter Recht. Die gepanzerten Ritter sind interessante und faszinierende Tiere, die eine dämmerungs- und nachtaktive Lebensweise haben. Ein typisches natürliches Kleingewässer, ideal für den Dohlenkrebs die meiste praktische Erfahrung im Umgang mit Dohlenkrebsen in ganz Südtirol verfügt. Nach anfänglichen Misserfolgen könnte der Autodidakt jedes Jahr in seiner Anlage ca. 5000–6000 Sömmerlinge (Jungkrebse nach der letzten Häutung in diesem Jahr im September, welche in diesem Jahr geschlüpft sind und einen Sommer hinter sich haben) aufziehen. Heuer waren es über 6000 Jungtiere, die im späten Frühjahr erbrütet wurden, von denen ein Großteil auch die anfälligste Zeit bis zum Sömmerling überstehen wird. Der Grund für diese Obergrenze ist allerdings nicht etwa der beschränkte Platz, sondern das Fehlen von geschlechtsreifen Weibchen. Denn Hubert Egger hält mittlerweile in seiner vergleichsweise kleinen Anlage in etwa gleich viele Krebse wie es im ganzen Land noch in freier Natur gibt. Dies unterstreicht zusätzlich die akute Bedrohung des Dohlenkrebses in Südtirol. Auch deshalb ist es dem Krebszüchter ein großes Anliegen, die letzten noch bestehenden Krebsbestände des Landes, die man an einer Hand abzählen kann, so gut als möglich zu schützen. Deshalb ist es auch oberstes Gebot, bei den Arbeiten für das Amt für Jagd und Fischerei verschiedene Herkünfte getrennt zu halten und auch getrennt zu vermehren sowie die Sömmerlinge nur in jenen Gewässern wieder auszusetzen, aus denen die Elterntiere stammen. Seine eigene Popu- lation setzt sich aus mehreren Herkünften zusammen, und für diese Jungtiere sollen geeignete, aber garantiert krebsfreie und von den Reliktpopulationen isolierte Gewässer gefunden werden, in denen sich die Krebse schlussendlich wieder selbst vermehren können. Aus diesem Grund hat Hubert Egger auch mit drei weiteren Personen den Verein »aqua vivendi« gegründet, der sich sowohl um die Wiederansiedelung des Dohlenkrebses in Südtirol mit den begleitenden Maßnahmen der Kleingewässerrenaturierung als auch um das Monitoring der letzten natürlichen Populationen kümmern will, damit diese einer besseren Zukunft entgegengehen. Dem Verein gehören mit Josef Leiter und Andreas Declara auch zwei Biologen an, die sich intensiv mit dem Dohlenkrebs und dessen Umweltbedingungen auseinander setzen. Der LFVS und hier vor allem Hubert Indra, Bewirtschafter der Fischerei Braunsberg, unterstützen die Vorhaben von Hubert Egger und des Vereins im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits, ansonsten ist der Verein zurzeit noch auf Spenden und Gönner angewiesen, hofft aber durch eine Ausweitung der bezahlten Aufzucht und Besatztätigkeit die finanziellen Verluste so gering wie möglich zu halten. Bleibt zu hoffen, dass es mit der wachsenden Unterstützung möglich sein wird, den Dohlenkrebs vor dem Aussterben zu retten, denn es ist nicht fünf vor – es ist bereits zwölf! Der Dohlenkrebs in seinem natürlichen Lebensraum auf Nahrungssuche Alle Fotos: Josef Leiter Hubert Egger mobil: +39 349 8 82 39 18 E-Mail: [email protected] Internet: www.aquavivendi.it JÄGER ZEITUNG 3/2005 39 fischerei aktuell Die Fische Südtirols Von Giorgio Carmignola und Martin Stadler, Amt für Jagd und Fischerei Auf der Internetseite des Amtes für Jagd und Fischerei www.provinz.bz.it/forst/3204 besteht seit kurzem die Möglichkeit, sich über die Verbreitung der in Südtirol vorkommenden Fischarten zu informieren. Für jede Fischart werden neben einer Verbreitungskarte auch Fotos der Fische und der typischen Lebensräume sowie eine kurze Beschreibung der Merkmale und Lebensweise gezeigt. Die erarbeitete Seite stellt eine allgemeine Informationsquelle für Internetsurfer dar und dient auch als Unterlage für die Vorbereitung auf die Fischerprüfung. Südtirol ist ein Land mit zahlreichen unterschiedlichen Gewässertypen: von den idyllischen Gebirgsbächen und -seen bis zu kanalisierten Flüssen und Gräben in den Talniederungen. Die Gewässer mit ihrer umliegenden Vegetation zählen zu den artenreichsten Lebensräumen unseres Landes. Trotz des großen ökologischen Wertes dieser Lebensräume war bisher keine systematische Kartierung der Fischbestände vorhanden. Daher wurde im Jahre 2000 ein Projekt zur Erstellung einer Fischverbreitungskarte ins Leben gerufen. Im Zuge dieses Projektes sollen neben der Erhebung der im Alpenraum vorkommenden Fischarten und deren Verbreitung auch Erkenntnisse für eine Verbesserung der fischereilichen Bewirtschaftung gewonnen werden. Der erhebliche Aufwand der Bestandeserhebungen, welche sich auf Elektroabfischungen von Probestrecken stützen, machte es erforderlich, das Projekt über mehrere Jahre auszudehnen. Diese Erhebungen wurden vom Amt für Jagd und Fischerei in Zusammenarbeit mit den einzelnen Fischereibewirtschaftern durchgeführt. Hauptakteur des Projektes war der Mitarbeiter des Amtes Hannes Grund, welcher die gesamten Abfischungen plante und leitete; der Limnologe Dr. Vito Adami Die Mitarbeiter des Amtes für Jagd und Fischerei bei einer Abfischung im Zanggenbach Fotos und Grafiken: Amt für Jagd und Fischerei 40 JÄGER ZEITUNG 3/2005 war für die wissenschaftliche Koordinierung verantwortlich. Die Erhebungen in den Fließgewässern und Gräben wurden im Jahr 2000 begonnen und 2004 abgeschlossen. Eine Ausdehnung auf einige Seen erfolgt im Sommer–Herbst 2005. Je nach Gewässertyp kamen unterschiedliche Aufnahmemethoden zur Anwendung. • Bei den Bächen kam eine quantitative Stichprobenerhebung zur Anwendung. Die sich in einem gewählten Gewässerabschnitt von 50– 150 m Länge befindenden Fische werden dabei in zwei nacheinander folgenden Abfischungen mengenmäßig erfasst. Es werden konkrete Aussagen über die Biomasse und die Struktur der Bestände, den Erfolg der natürlichen Reproduktion und die Auswirkungen des Fischbesatzes getroffen. • Die in den Flüssen Etsch, Eisack, Rienz und Ahr verbreiteten Arten wurden hingegen durch qualitative, punktuelle Elektroabfischungen im Uferbereich und an seichteren Stellen fischerei aktuell festgestellt. Über die Artenzusammensetzung hinaus erhält man konkrete Hinweise über den Erfolg der natürlichen Reproduktion; Angaben über Biomasse und Struktur sind dagegen nicht möglich. • In den Gräben der Talsohle wurde ebenfalls eine qualitative Analyse durchgeführt, bei der über eine punktuelle Abfischung ein besonderes Augenmerk auf die geschützten Fischarten gelegt wird. • In den Seen erfolgen punktuelle Abfischungen vom Ufer aus und in beschränktem Maße der Einsatz von Netzen und Reusen. Als zusätzliche Informationsquelle dienen die Daten der Fangund Besatzstatistik. Elektroabfischung Insgesamt wurden in den Flüssen und Bächen 244 Probestrecken abgefischt, davon 61 qualitativ und 183 quantitativ. In den Gräben der Talsohlen wurden 363 Probestrecken untersucht. Dabei konnte in 84 % dieser Kleingewässer das Vorkommen von Fischbeständen bestätigt werden. Diese sekundären, vom Menschen geschaffenen Lebensräume stellen wichtige Habitate für die Erhaltung seltener Fischarten, z. B. Steinbeißer und Bachneunauge dar. Auf der Basis der Abfischungsergebnisse, welche aber in den Seen noch vervollständigt werden müssen, konnten in der Provinz Bozen bisher 35 verschiedene Fischarten nachgewiesen werden. Von denen gehören 18 zur typischen Fischfauna der italienischen Südalpen und können daher als heimisch eingestuft werden. Die Anwesenheit von 12 Arten ist auf Besatzmaßnahmen des letzten Jahrhunderts zurückzuführen. Für fünf weitere Arten (wie z. B. den Karpfen, die Bachforelle und den Seesaibling) ist deren Anwesenheit schon in historischen Zeiten dokumentiert. Jedoch sind sich die Fachleute noch nicht einig, inwieweit diese Arten als heimisch einzustufen sind. Die Informationen, die aus den Untersuchungen zur Erstellung der Fischverbreitungskarte hervorgehen, geben auch Aufschluss über den Zusammenhang zwischen dem Natürlichkeitsgrad des Gewässers und der vorhande- FISCHER OHG Mazziniplatz 18/D 39100 Bozen Tel. + Fax: 0471 27 07 77 Ihr Fachgeschäft für: • Sportfischerei • Fliegenfischen • Binde- und Wurfkurse • Reparaturen • Ausgabe von Tageskarten nen Fischpopulation. Außerdem zeigen sie die aktuelle Verteilung der allochthonen Arten d. h. jener Arten, welche in unserem Land nicht heimisch sind und durch Besatzmaßnahmen eingeführt wurden. Der Nutzungsdruck auf die heimische Natur ist sehr hoch und es gibt kaum noch Landschaftsräume, die sich der gestalterischen Kraft des Menschen entziehen können. Von diesen Veränderungen sind auch die fließenden und stehenden Gewässer unseres Landes nicht verschont geblieben. Zu den häufigsten Gefährdungsursachen zählen Begradigungen und Verbauungen, Entwässerung, Wasserkraftwerke und andere Wassernutzungen, Gewässerverschmutzung, Schotterentnahmen oder auch die Verfälschung der Fauna und Flora durch das Einbringen von fremdländischen bzw. standortswidrigen Arten. Diese Veränderungen sind sicherlich verantwortlich für den Rückgang vieler Arten. Die wichtigste Aufgabe der Fischereibehörde liegt daher in der Erhaltung der Gewässer und ökologisch intakter Fischgewässer als Lebensraum, der Revitalisierung naturfern verbauter Fließgewässer und dem Schutz der autochthonen Fischarten. Ein Ergebnis der Abfischungen: Die Verbreitung der Äsche (Thymallus thymallus) JÄGER ZEITUNG 3/2005 41 fischerei aktuell 23. Freundschaftsfischen am Kalterer See 70 Fischer fangen 240 kg Fisch Von Ulrich Ambach Am 22. Mai 2005, einem sonnigen Sonntag, fand das 23. Freundschaftsfischen des Fischereivereines Kaltern am Kalterer See statt. Um 6 Uhr in der Früh machten sich Fischerinnen und Fischer auf, um mit den Booten an die erfolgs versprechenden Plätze zu rudern und ihre vier Angeln auszulegen. Dies ist am Kalterer See das ganze Jahr erlaubt. Auch dieses Jahr wurden wieder sämtliche Fischarten an Land gezogen: Karpfen, Hechte, Zander, Barsch, Aal, Schleien und Brachsen. Wie fast immer, waren auch heuer die Karpfen die schwersten gefangenen Fische. Nachfolgend die Ergebnisse: Schwerste Fische: 1. Lorenz Battistata 8,74 kg 2. Roland Pernstich 7,42 kg 3. Peter Gaiser 6,96 kg ab dem 4. Preis zählt das Gesamtgewicht 4. Helmut Saltuari 20,42 kg 5. Christian Erschbaumer 17,70 kg 6. Peter Enderle 12,38 kg 7. Johann Micheli 11,20 kg 8. Helmuth Viehweider 10,28 kg 9. Walter Paoli 10,22 kg 10. Heinrich Luggin 8,68 kg Sieger Frauen 1. Alexia Wolfensberger 4,06 kg Sieger Jungfischer 1. Patrik Andergassen 12,24 kg 2. Ivan Wolfensberger 4,78 kg 3. Patrik Kasal 4,76 kg 4. Fabian Call 3,28 kg 5. Daniel Puntscher 2,96 kg Der Sieger 2005: Lorenz Battistata mit seinem 8,74 kg schweren Schuppenkarpfen Rechts: Sieger bei den Jungfischern wurde Patrik Andergassen. 42 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Bei der Preisverteilung, v.l.n.r.: Helmut Saltuari mit seinen 20,42 kg Fisch, Oswald Andergassen und Vereinspräsident Oskar Mayr Aus der Küche kamen viele Spezialitäten. fischerei aktuell 10 Jahre Castingclub Südtirol Von Hubert Indra Der im Dezember 1995 von 6 Mitgliedern gegründete Club hat sich zur Aufgabe gemacht, die Südtiroler Fischerei mit ihren vielseitigen und charakteristischen Abschnitten für die Befischung mit der künstlichen Fliege allgemein zu fördern, zugänglich zu machen und zu trachten, die typischen Fischarten, Insektenwelt und autochthone Uferfauna und -flora für die Nachwelt zu erhalten. Ein weiterer Schwerpunkt des Clubs ist die Jugendarbeit und die Sensibilisierung der Fischer für diese sportliche und vor allem schonende Art des Fischens. Einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung des Fischereimuseums auf »Schloss Wolfsthurn« leistete der Castingclub Südtirol durch die Vermittlung und Einbringung der »Sammlung Reichel«, der wohl umfangreichsten Fliegenfischerei-Sammlung auf dem Kontinent. Zum Anlass des 10-jährigen Bestehens hat der Castingclub Südtirol am 21. August alle Freunde zum Sommerfest ins Ultental geladen, welche sich mit seinen Zielen identifizieren. Trotz widrigster Wetterbedingungen waren 180 dem Aufruf gefolgt und verbrachten einige im wahrsten Sinne des Wortes feucht-fröhliche Stunden. Das gesellige kameradschaftliche Zusammensein brachte auch den einen oder anderen neuen Impuls im Sinne der schonenden Befischung unserer Gewässer mit der künstlichen Fliege. ... und Diskussionen. An dieser Stelle ist es mir ein echtes Bedürfnis, einmal all jenen Dank zu sagen, die zum Gelingen des Festes und Jubi- läums beigetragen haben. Besonderer Dank gebührt den »Freunden des Fischervereins Ultner Bergseen«. Der reichhaltige Glückstopf Trotz Dauerregens beste Stimmung ... Alle Fotos: Luis Gamper JÄGER ZEITUNG 3/2005 43 fischerei aktuell Ausgesperrt! Von Walter Zöggeler Wer einmal an der Etsch einen gemütlichen Fischertag verbringen möchte, erlebt eine unangenehme Überraschung. Mit seiner Tages- oder Jahreskarte wird er zwischen Meran und Bozen nirgends eine Möglichkeit finden, zum Ufer der Etsch zu gelangen. Rechts ist die MeBo, dort sind nicht nur überall unüberwindbare Wildzäune, die Schnellstraße darf zu Fuß nicht überquert werden. Links wurde kürzlich zwischen dem Fahrradweg und der Eisenbahn ein undurchlässiger Zaun errichtet. Wie soll ein Fischer ans Ufer der Etsch gelangen? Nebenbei bemerkt hat der Fischer durch den Kauf einer Fischwasserkarte ein verbrieftes Recht, die Fischerei in der Etsch auszuüben. Daran erkennt man wieder einmal den Stellenwert, den die Fischerei in Südtirol genießt. Wer kümmert sich darum, ob wir die Fischerei ausüben können oder nicht? Sicherlich wären die Rechtsbesitzer und die Bewirtschafter gefordert, gemeinsam gegen diesen Missstand vorzugehen. Zäune, so weit das Auge reicht 44 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Wie soll ein Fischer ans Ufer der Etsch gelangen? Neben der Schnellstraße ist zwar ein Schotterweg, dieser darf aber von den Fischern nicht befahren werden. Die Zugangsgitter sind alle abgesperrt und der Weg darf nur für Arbeiten am Etschdamm benutzt werden. Alles abgesperrt! Fotos: Luis Gamper Zu diesem Weg haben nur Berechtigte Zugang. fischerei aktuell Restwassermengen ... Diese Aufnahmen (und einige mehr) wurden uns von einem Fischaufseher aus dem Gadertal zugeschickt, der in der Folge Anzeige wegen Nichteinhaltung der Restwassermenge erstattet hat. Einlauf zum Kleinkraftwerk Die Bilder zeigen die Ableitung des gesamten Baches, das praktisch trockene Bachbett und die völlig geschlossene Restwasserschleuse. Vorgeschriebene Restwassermenge wäre in diesem Fall 60 Sekundenliter gewesen. Sie wollen wissen, wie es weiter- geht? Das Amt wird eine Strafe von einigen hundert Euro verhängen, die dem EWerks-Betreiber ein müdes Lächeln abringen könnten. Solange keine drastischen Strafen verhängt werden, wird sich an dieser Situation wenig ändern ... Die vollständig geschlossene Schleuse, aus der das Restwasser in den Bach geleitet werden sollte... Das trockene Bachbett Der Sinichbach Kürzlich wurden wir auf die Lage des Sinichbaches aufmerksam gemacht. Im Juni und Juli führte der Bach praktisch kein Wasser. Dadurch sind nicht nur alle Fische zugrunde gegangen, sondern auch die Kleinlebewesen wurden vollkommen eliminiert. Außer einer bläulichen Flüssigkeit, die aus einem Abflussrohr stammte, war das Bachbett im Unterlauf komplett ausgetrocknet. Sicherlich hatten wir heuer einen extrem trockenen Sommer, trotzdem sollte dafür gesorgt werden, dass zumindest eine kleine Restwassermenge im Bach verbleibt und nicht auch noch der letzte Tropfen Wasser abgeleitet wird. Oben: Das letzte Wasser wird abgeleitet. Rechts: Das ausgetrocknete Bachbett kurz vor der Staatsstraße JÄGER ZEITUNG 3/2005 45 fischerei aktuell Die Bindeecke Die kleine Schwarze Heute möchte ich euch eine einfache Fliege zum Fischen in den Bergseen vorstellen. Sie eignet sich zum Fischen während der heißen Sommermonate in allen Naturseen im Gebirge. Material: Haken: Partridge L4A 16er, oder Ähnliches Bindefaden: schwarz Schwanz: einige Fiebern einer schwarzen Hechel. Körper: Kiel einer schwarzen Hechel, dabei ist darauf zu achten, dass die Hecheln sauber mit dem Radiergummi entfernt werden Flügel: weiße Hahnenhechelspitze Hechel: schwarz, zum Haken passende Hahnenhechel guter Qualität Bindeanleitung: Nach einer Grundwicklung, 3–4 schwarze Hechelfiebern als Schwanz einbinden; aufpassen, dass die Schwanzfiebern nie länger als der Hakenschenkel sind! Danach den sauber geputzten Hechelkiel einbinden und mit engen Windungen den Körper formen; nun die weiße Hahnenhechelspitze leicht nach hinten geneigt als Flügel fixieren, die Foto: Luis Gamper schwarze Hahnenhechel einbinden, zwei Windungen hinter dem Flügel, zwei Windungen vor dem Flügel, Köpfchen machen, lackieren und fertig ist die kleine Schwarze! Eventuell können die Hechel- spitzen unter der Fliege abgeschnitten werden, damit die Fliege immer gerade, mit dem Flügel nach oben, auf dem Wasser aufsetzt und schwimmt. Walter Zöggeler FV Wangen: Richtigstellung! Zuallererst möchte ich im Namen des Fischereivereins »Wangen« dem Fischereiverein Ritten zu seiner Gründung recht herzlich gratulieren und viel Erfolg wünschen. Trotzdem war ich erstaunt im Bericht über die Gründung des FV Ritten in der Fischereibeilage vom Juni zu lesen, dass es am Ritten nur orts- fremde Fischereivereine gibt. Sollte der FV Wangen, der schon seit 23 Jahren ein Bestehen hat, kein Rittner Verein sein, so müssen die Gemeindegrenzen neu gezogen werden. Der FV Wangen ist im Besitz der Konzessionen für den Emmerbach mit Zuflüssen, den Wangener Bach (daher der Name) und des Wangener Staubeckens. Wir sehen uns als Rittner Verein und haben in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Behörden gute Erfolge für den Verein erzielt, immer zum Schutz der Gewässer und von Fauna und Flora. In Zukunft würde sich der Fischereiverein Wangen über eine gute Zusammenarbeit und Erfah- rungsaustausch mit dem Fischereiverein Ritten freuen, um auch am trockenen Ritten diesem schönen, naturnahen Hobby nachgehen zu können. In diesem Sinne ein kräftiges Petriheil an alle Rittner Fischer! FV Wangen, Karl Riegler Tirols größter Angelgerätefachmarkt! Forellen-, Karpfen- und Raubfischspezialist Fliegenfischerabteilung neu – mit vielen Marken Öffnungszeiten: ganzjährig geöffnet Montag–Freitag: 8–17 Uhr, Samstag: 8–12 Uhr GESA Angelgeräte Siberweg 3, 6060 Hall in Tirol – Tel. +43 5223 57 303, Fax +43 5223 57 399, E-Mail: [email protected] Der Gasterer See des FV Ritten 46 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Sie finden uns: Autobahnabfahrt Hall Mitte, bei Haller Kreuzung rechts, Bundesstraße Richtung Mils, 100 m nach der Tankstelle Einfahrt rechts fischerei aktuell Fangmeldungen Ahrforelle Am 11. August 2005 fing Benjamin Niederstätter in der Ahr bei Kematen in Sand in Taufers (Reden-Fischerei) eine 63 cm lange und 2,50 kg schwere Marmorierte Forelle. Sie wurde mit einer Eigenbau-Nymphe, Hakengröße 10 / Vorfach 18 mm mit der Fliegenrute gefangen. Wandern und Fischen Was gibt es Schöneres im Hochsommer! Wenn jemand dann auch noch einen kapitalen Fisch an die Angel bekommt, wie es Alfred Ratschiller am 17. Juli 2005 im Seebersee auf 2060 m Meereshöhe (Passeiertal) gelang, kann man sich als Fischer nichts Schöneres vorstellen. Der Saibling (Elsässer Saibling) war 55 cm lang und wog 2,45 Auch im Eggentaler Bach gibt es große Fische! Dies bewies Jan Kaufmann mit der Landung einer 79 cm langen und 5,65 kg schweren Marmorierten Forelle. Es war am 2. Juni 2005 um 6.15 Uhr oberhalb der Löwenwirtsbrücke in Welschnofen. Überlistet wurde der Fisch mit einer Fliegenstange und einem Streamer als Köder. Das Fangen war eigentlich eine Kleinigkeit. Das Begießen des Fisches nahm einen vollen Tag in Anspruch. Aus Respekt vor dem Bach und dem Fisch wurde dabei kein Bachwasser, sondern ein zünftiger Weißburgunder reichlich eingesetzt. Dem Jan ein Petri Heil von allen Fischerkollegen! Riesenhecht im Kalterer See Am Donnerstag, den 28. Juli 2005 landete der Kalterer Christian Peterlin um 7.10 Uhr nach 20 Minuten Drill diesen Superhecht. Er war 1,12 Meter lang und wog 10,26 kg. Petri Heil zu diesem einmaligen Fangerlebnis! kg. Gefangen wurde er mit einer Fliegenrute, Trockenfliege und 14 Vorfach. Nach 15 Minuten Drill gelang die perfekte Landung, die von seinen Fischerkameraden Arik, Werner und Hubert bestaunt wurde. Der Wirt vom Gasthaus »Hochfirst« wog persönlich den Fisch und bestätigte, dass im Seebersee noch nie ein so großer Fisch gelandet wurde. Petri Heil! JÄGER ZEITUNG 3/2005 47 fischerei aktuell Großforelle aus der Etsch Dass es in der Etsch noch sehr große Forellen gibt, hat der Jungfischer Anton Haller aus Meran bewiesen. Am 10. August 2005 fing er im Gewässerabschnitt Nr. 24 des FV Meran zwischen Kastelbell und Staben eine Marmorata mit leichten Anzeichen von Bachforellenblut. Die beeindruckenden Angaben zum Fisch und dessen Fang sind folgende: Länge: 80 cm, Gewicht 5,60 kg, Köder: Spinner mit Einzelhaken ohne Widerhaken, Schnur: 0,22; nach 15 Minuten Drill um 11.30 Uhr gelandet. Marmorierte Forelle aus der Passer Albert Waldner war der glückliche Fänger einer schönen Marmorierten Forelle in der Passer. Am 7. September 2005 um 19.40 Uhr fing er mit der Fliegenrute und einer Trockenfliege (Klinkhammer) eine 72 cm lange und 4,95 kg schwere Marmorata in der Fliegenstrecke des FV Meran. Nach 15 Minuten intensiven Drills, gelang die Landung des schönen Milchners. Der FV Meran und die Stammtischfreunde gratulieren zu diesem sensationellen Fang mit einem kräftigen Petri Heil! Toni Gruber † Dr. Toni Gruber hat uns im hohen Alter von 90 Jahren, aber trotzdem überraschend, für immer verlassen. Der Obmann Ernst Egger, der Altobmann Walter Mayer Wildner und der Bewirtschafter des Fischereivereins Meran, Erwin Larch, hatten noch eine Woche vor seinem Tode Gelegenheit, mit ihm den 90. Geburtstag zu feiern. Dr. Toni Gruber war Arzt und in seiner Freizeit mit Leib und Seele Fischer und hat sich bis ins hohe Alter für die Fische- 48 JÄGER ZEITUNG 3/2005 rei und die Tätigkeit des Vereins interessiert. Er war seit 1957 Mitglied des Fischereivereins Meran, von 1958 bis 1987 Vorstandsmitglied und 1977 bis 1978 Obmannstellvertreter. Aufgrund seiner Verdienste wurde ihm 1994 die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Dr. Toni Gruber wird den Mitgliedern des Fischereivereins Meran als ruhiger, umsichtiger und mit großen Fachkenntnissen ausgestatteter Fischerkamerad in Erinnerung bleiben. Von links nach rechts: Ernst Egger, Dr. Toni Gruber, Walter Mayer Wildner und Erwin Larch Foto: Walter Mayer Wildner hundewesen Vorprüfung für Bayerische und Hannoversche Schweißhunde Am 23. Juli 2005 fand im Revier Ulten im Klapfbergtal die diesjährige Vorprüfung für Schweißhunde statt. Bei besten Witterungs- und Bodenverhältnissen bestanden alle sechs Hundeführer mit ihren Hunden die Prüfung mit überdurchschnittlich guten Punktezahlen. Es waren vier Bayerische und zwei Hannoversche Schweißhunde angetreten. Neben den fünf Südtiroler Führern legte auch ein italienischer Hundeführer die Prüfung in Südtirol ab. Alle Gespanne waren auf die Prüfung sehr gut vorbereitet und sind für die bevor- stehenden Einsätze im Revier vorbereitet. Gilla vom Hahntennjoch, HS-Hündin, Führer Peter Stricker, Latsch, 208 Punkte (maximal erreichbare Punktezahl!). Ita vom Riederberg, BGSHündin, Führer Franz Seebacher, Ritten, 206 Punkte. Inka vom Riederberg, BGSHündin, Führer Otto Jochberger, Burgeis, 200 Punkte Biki, BGS-Hündin, Führer Hubert Frontull, St. Vigil/Enneberg, 200 Punkte Aya, BGS-Hündin, Führer Fausto Pellizato, Asolo (TV), 198 Punkte Hexe vom Prebensee, HSHündin, 2004, Führer Robert Pöll, St. Leonhard in Passeier, 130 Punkte. Die Prüfung wurde in bewährter Weise von den Nordtiroler Leistungsrichtern unter der Führung des Obmanns Paul Leismüller abgenommen, welche bereits am Vortag die mindestens 1000 m langen, zum Teil ohne Schweiß getretenen Fährten gelegt hatten. Ihnen gilt unser besonderer Dank für die stets beste Betreuung. Besonderer Dank gebührt Herrn Otto Wenin und seinen Helfern aus dem Revier Ulten, die diese Prüfung perfekt und mit großem Aufwand organisiert haben. Bei reichlicher Verpflegung und in geselliger Runde wurde am Nachmittag der erfolgreiche Prüfungstag abgeschlossen. Peter Rubner Übungstag des »Klub Tiroler Bracke« Kürzlich veranstaltete die Gebietsführung Südtirol des »Klub Tiroler Bracke« unter der Führung von Andreas Girardini einen Übungstag in der Jägerschule Hahnebaum. Gedankt sei im Vorfeld dem Leiter der Jägerschule Andreas Agreiter und dem Leistungsbzw. Formwertrichter Bruno Ruedl, welche uns diesen Übungstag überhaupt ermöglicht haben. Am ersten Tag führte uns Bruno Ruedl in die einzelnen Punkte der Prüfungsordnung der Gebrauchs- prüfung ein und stellte sich anschließend den vielen Fragen, hauptsächlich in Sachen »Schweißarbeit«. Später ging es dann ins Revier Ganderberg, wo praktische Übungen wie Leinenführigkeit, frei bei Fuß, Ablegen, Schussruhe, Schussfestigkeit usw. geübt wurden. Nachdem am nächsten Tag der Wettergott mit uns leider keine Einsicht hatte und der Dauerregen das Ausarbeiten der tags zuvor gelegten künstlichen Schweißfährten unmöglich machte, zeigte uns Bruno Ruedl einige praktische Hilfsmittel, welche man zum Legen künstlicher Schweißfährten benötigt. In der Hoffnung, dass dies nicht der letzte Übungstag in Hah- nebaum war, stellten wir uns unserer Fotografin und vorzüglichen Köchin Frau Rosi zum gemeinsamen Erinnerungsfoto. Brackenheil! Markus Pechlaner († 11.9.2005) JÄGER ZEITUNG 3/2005 49 hundewesen Verbandsschweißprüfung »Mertinger Forst« Die Arbeitsgruppe Mittelschwaben des Deutschen Jagdterrier Club e.V. war am 12. Juni 2005 mit der Ausrichtung einer Verbandsschweißprüfung beauftragt worden. Es haben sich neun Hundegespanne, davon vier Deutsche Jagdterrier, ein Teckel, ein Deutscher-Drahthaar, ein Deutscher-Langhaar und zwei Deutsche-Kurzhaar zu dieser Prüfung gemeldet. Acht Hunde wurden auf der 20-Stunden-Fährte und einer auf der 40-Stunden-Fährte geführt. Da die Wälder um Mertingen sehr wildreich sind und auch als Naherholungszone genutzt werden, mangelte es nicht an Verleitungen. So konnte man auf der Fährte schon einem Jogger oder auch einer Familie mit einem Schäferhund begegnen. Auch frische Spuren von Reh und Fuchs erleichterten die Arbeit nicht. Trotzdem konnten von den neun Hundegespannen unter korrekter Aufsicht der Richter, welche aus verschiedenen Hundeclubs kamen, sechs diese Prüfung bestehen. Erfreulich ist, dass auch die beiden Hundeführer Eduard Kurz aus Laas mit der DeutschenDrahthaarhündin »Lilly vom Isarmoos« und Friedrich Fliri aus Naturns mit seinem Jagdterrierrüden »Deibl vom Mertinger Forst« diese Prüfung erfolgreich beenden konnten. Es zeigt sich damit, dass Südtiroler Hundeführer auch internationale Prüfungen bestehen können, und dass unser Jagdhundewesen einen guten Ruf genießt. Die Teilnehmer aus Südtirol sind Eduard Kurz (hinten links) und Friedrich Fliri (vorne ganz links). Aus der Prüfungsordnung: 1000 Meter mit zwei Wundbetten; drei Haken und Verweiserstücken; ein viertel Liter Wildschweiß getupft; Stehzeit: 20 Stunden; Spurlautnachweis; Schussfestigkeitsnachweis; Mindestalter: 24 Monate. Ein herzlicher Dank gilt der Arbeitsgruppe Mittelschwaben, im Besonderen dem Prüfungsleiter und Richterobmann Herrn Josef Steidle, für die vorbildliche Organisation der Prüfung und für Unterkunft und Verpflegung. Herzliche Gratulation allen Hundeführern zu diesen Leistungen! F.F. Deutscher Jagdterrier Club e.V. Zuchtprüfung in Wildpoldsried Die beiden Hundeführer, der Jagdaufseher Markus Lanthaler aus St. Pankraz und Rudi Telfser aus Schlanders, haben im April 2005 in Wildpoldsried (Bayern) mit ihren Deutschen Jagdterriern »Anka vom Blaserhof« und »Hanno vom Fließtal« an einer Zuchtprüfung (Anlageprüfung) teilgenommen. 50 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Beide Hunde wurden auf Sprengen, Ausdauer, Nase, Spurwille, Spurlaut, Wasserfreude, Führigkeit und Schussfestigkeit geprüft. Sie konnten unter überaus schwierigen Bedingungen einen ausgezeichneten zweiten und einen dritten Preis erreichen. Besonders erfreulich ist, dass beide Hunde in der Bauarbeit die volle Punktezahl erreichen konnten. Grund hierfür ist sicherlich das mehrmalige Üben mit den Hunden an der Kunstbauanlage unter den ru- hundewesen higen, besonnenen und gekonnten Anweisungen des Bauwarts und Arbeitsgruppenleiters Herrn A. Lernbecher, der uns Südtiroler Hundeführern gegenüber immer sehr hilfsbereit, wohlwollend und entgegenkommend ist, und dem unser ganz besonde- rer Dank gilt. Beide Hundeführer haben damit den Grundstein für zukünftige Gebrauchs- oder Schweißprüfungen gelegt, und die Freunde des DJT wünschen ihnen ein kräftiges Weidmannsheil und weiterhin viel Erfolg mit ihren Hunden. Ho Rüd Ho! Jagdterrier Südtirol Wir sind an die 20 Jäger und möchten in Südtirol eine Terriergruppe aufbauen. Um den Bestand zu erheben, wäre es wichtig zu wissen, wer zurzeit einen Terrier in Südtirol führt, oder wer in Zukunft einen führen möchte. Melden Sie sich bitte unter Tel. 348 0 41 42 26 bei Friedrich Fliri, Kompatsch 26, Naturns. Mit der Kunstbauanlage können die Hunde optimal auf die Baujagd vorbereitet werden. Nachsuche im Revier Naturns Am vergangenen 21. August beschoss die Jungjägerin Rosmarie Wilhalm in der Örtlichkeit Kopfron am Eingang des Schnalstales einen Trophäenbock. Sie war in Begleitung ihres Ehemanns, er ist ebenfalls Jäger im Revier Naturns. Der Bock zeichnete und flüchtete aus einer Wiese in den nahen Wald. Die Jägerin führte ein Gewehr im Kal. .270 Win. An eine Nachsuche am Abend war nicht mehr zu denken, denn die Dunkelheit brach bald herein. So musste man das Ganze auf den nächsten Morgen vertagen. Der Revierleiter wurde verständigt, ebenfalls der Hundeführer, und für den nächsten Morgen stand alles bereit. Vier Naturnser Jäger wurden an geeigneten Stellen abgestellt, natürlich war die Jägerin auch mit von der Partie, und als Nachsuchengespann stand Friedrich Fliri mit seinem DJT »Deibl vom Mertinger Forst« bereit. Der Hund arbeitete vorbildlich, zunächst 100 Meter am Riemen bis zum Waldrand, dort noch fünfzig Meter weiter, wo der Bock aus dem Wundbett hoch wurde. Der Deutsche Jagdterrier wurde sofort geschnallt und nahm spurlaut die Fährte des Bockes auf. Die Verfolgung ging über eine Länge von zirka 1000 Meter, führte zunächst vom Hundeführer weg und dann wieder zu ihm zurück, sodass dieser mit Schrot zu IMPORT UND DIREKTVERKAUF FÜR JAGD UND SPORT HÜLSEN Federal - PMC - Winchester Remington - Lapua - Norma RWS - Fiocchi - Starline Weatherby - Bertram - Sako GESCHOSSE Berger - Barnes - Sierra - Nosler Winchester - Lapua - Norma - RWS Hornady - Fiocchi - Swift - Action Bullet - Speer - Bart’s - Fowler ZÜNDER Federal - RWS - Remington Winchester - Fiocchi - CCI MATERIALIEN FÜR DAS WIEDERLADEN LEE - REDDING - CH - RCBS - FORSTER - LYMAN - KM ® CBC 90 Cold Blacking: das originale industriell gefertigte Brüniermittel Schuss kam. Die Erleichterung war groß, vor allem bei der Jungjägerin, die ihren ersten Bock nach einigen Schwierigkeiten in Besitz nehmen konnte. Auch dem Nachsuchengespann gilt ein Weidmannsheil! C.O.V. trading des Comorio Giorgio e C. Via S. Domenico 2 - Chieri (TO) Tel. 011 94 12 877 - 011 94 12 876 Fax 011 94 32 288 E-mail: [email protected] www.covtrading.com Di-Sa: 9-12:30 und 15:30-19:30 Montag Ruhetag VERKAUF AUCH ÜBER POSTVERSAND JÄGER ZEITUNG 3/2005 51 wildkunde Waldschnepfenbrut im Pustertal Von einer äußerst seltenen Beobachtung hat uns Verbandsjagdaufseher Reinhard Pipperger berichtet. Im Revier Bruneck wurde heuer am 30. April eine brütende Schnepfe entdeckt und fotografiert. Die vier tarnfarbenen Eier lagen in einer geschützten Bodenmulde. Bislang gibt es in Südtirol nur zwei sichere Brutnachweise aus dem Raum Überetsch. Diese lagen auf einer Meereshöhe von ca. 500 Metern. Das Gelege am Kronplatz befand sich auf 1500 Metern. Über die Verbreitung der Waldschnepfe weiß man eigentlich recht wenig. Der scheue Waldvogel lebt zu heimlich, und nur zur Zugund Brutzeit gelingt es mitunter, den Vogel zu beobachten. Am häufigsten werden Schnepfen in unserem Land im Spätherbst gesehen. Schnepfenjäger wissen, dass Ende Oktober, Anfang November die beste Jagdzeit ist. Und dann braucht man einen guten Vorstehhund, um zum Jagderfolg zu kommen. Schnepfenstrich und Brutbiologie Kaum jemandem gelingt es, eine brütende Schnepfe am Boden zu entdecken. Die Vögel vertrauen auf ihre Tar- nung, denn meist bleiben sie regungslos sitzen und fliegen erst im letzten Moment davon. Die Brutbiologie der scheuen Waldvögel ist recht interessant. Zeitig im Frühjahr, meist im März, kommen die Schnepfen aus dem Überwinterungsgebiet, dem Mittelmeerraum, zurück. Die in unserer Gegend brütenden Vögel kommen etwas früher und werden später von den weiter nördlich brütenden Artgenossen sozusagen überflogen. Rückflug und Balz überlagern Für Südtirol eine äußerst seltene Aufnahme: eine brütende Schnepfenhenne Fotos: Reinhard Pipperger 52 JÄGER ZEITUNG 3/2005 sich. Der Jäger spricht vom Schnepfenstrich. Am späten Abend oder in der Morgendämmerung fliegen die partnersuchenden Männchen baumwipfelhoch über Waldwege, Schneisen und Lichtungen auf der Suche nach Weibchen. Dabei geben sie eigenartige Laute von sich: einen bauchrednerisch klingenden Brummton, der als »Quorren« bezeichnet wird, und ein scharfes, zweisilbig klingendes »Puitzen«. Als Flugruf ist ein hohes »Zibitz« zu hören. Entdeckt ein Hahn eine paarungsbereite Henne, so lässt er sich aus der Luft fast wie ein Stein zu Boden fallen, die Bodenbalz beginnt, Hahn und Henne spreizen dabei Schwingen und Stoß und umkreisen sich. Die Henne legt immer vier tarnfarbige Eier, sie sind 44 mm lang und 33 mm breit. Nach 21–24 Tagen schlüpfen die Jungen. Der Hahn kümmert sich nicht um den Nachwuchs, um so fürsorglicher scheinen die Hennen zu sein. Sie verteidigen ihre Brut entschlossen. Es gibt Berichte darüber, wie Hennen ihre Küken bei Gefahr geschickt in Sicherheit bringen. Sie nehmen sie in den Schnabel und laufen wildkunde mit ihnen ein Stück fort. Nachgewiesen ist auch, dass der Altvogel ein Küken zwischen die Beine an den Bauch klemmt und damit wegfliegt. Von keiner anderen Vogelart wird dieses Verhalten so oft beschrieben. Vom Gelege werden mögliche Feinde durch das Verleitverhalten weggelockt. Die Henne stellt sich flügellahm und humpelt vom Nest weg, lockt dadurch einen möglichen Räuber nach. Sobald er zu nahe kommt, fliegt die verleitende Henne dann gesund und wendig in Sicherheit. Das Verleitverhalten kommt bei sehr vielen Vogelarten vor. Andere Besonderheiten Das auffallendste Merkmal der Schnepfen ist der lange Schnabel, Stecher genannt. Damit sucht die Schnepfe im Boden nach Nahrung. Würmer, Käfer, alle möglichen Insekten werden erbeutet. Mit der weichen Schnabelspitze gelingt es der Schnepfe, die Beutetiere zu ertasten. Im weichen, sumpfigen Waldboden findet man oft die Spuren nahrungssuchender Schnepfen. Alte Kuhfladen werden besonders gern auf der Suche nach Käfern und Würmern angestochen. Jagdliche Bedeutung und Nutzung Die Schnepfe gilt als seltene und begehrte Beute des Niederwildjägers. Früher wurde sie sogar als die Königin der Niederwildjagd bezeichnet. Die Schnepfenjagd ist anspruchsvoll. Es bedarf dazu eines guten Schützen und eines braven Vorstehhundes. Die früher sehr beliebte Frühjahrsjagd auf den Schnepfenstrich ist bei uns verboten. Die Abschüsse zur Zugzeit im Herbst sind so gering, dass sie nie bestandsgefährdend sind. Erlegte Schnepfen werden vielseitig verwendet. Nicht jedermanns Sache ist der Brotaufstrich aus Schnepfendreck, den ungewaschenen gehackten Eingeweiden, was allerdings ein Leckerbissen sein soll. Als Trophäe liefert die Schnepfe neben dem Ganzpräparat die Malerfedern und den Schnepfenbart. Die Malerfeder ist eine sehr schmale elastisch-harte zurückgebildete Feder am vorderen Handflügelrand. Sie wurde früher wegen ihrer feinen Spitze von den Malern für Tuschezeichnungen verwendet. Der Schnepfenbart ist ein pinselartiges Federchen am Bürzel. Im getrockneten Zustand sträubt sich der Schnepfenbart wie ein Miniaturgamsbart. Jägerwissen und Jägerbräuche rund um die Schnepfe »Wer a Geld hat, isst an Schnepfendreck, und wer koans hat, lässt die Schnepfen weg.« – Aus dem schrulligen Spruch ist zu erkennen, dass der Schnepfendreck tatsächlich als Leckerbissen galt und gilt. Ungeduldig erwarteten die Niederwildjäger Jahr für Jahr das Eintreffen der Schnepfen. Einen Merkspruch, der sich auf die Fastensonntage bezieht, zeigt die steigende Erwartungsspannung an. Reminiscere – putzt die Gewehre! Oculi – da kommen sie! Laetare – das ist das Wahre! Judica – sind s’ auch noch da! Palmarum – Trallarum! Quasimodogeniti – halt Jäger, halt, jetzt brüten sie! Die Sonntagsbezeichnungen leiten sich vom ersten Wort des Introitus ab. So nennt man das Eingangsgebet der Sonntagsmesse. Das Introitus des zweiten Fas- tensonntages beginnt mit den Worten: »Reminiscere miserationum tuarum /Denk an dein Erbarmen!« Im dritten Fastensonntag beginnt das Introitus mit den Worten »Oculi mei semper ad dominum / Meine Augen schauen immer auf zum Herrn«. Am vierten Fastensonntag heißt es zu Beginn des Eingangsgebetes »Laetare, Jerusalem / Freu dich, Jerusalem«. Der erste Passionssonntag beginnt mit »Judica me, Deus / Schaff Recht mir, Gott«. Der zweite Passionssonntag ist der Palmsonntag, der Bezirk Bozen Brixen Bruneck Meran Oberpustertal Sterzing Unterland Vinschgau Insgesamt verwiesen, dass auf dem Schnepfenstrich nur der Waldschnepfenhahn erlegt wird und dass bei der polygamen Lebensweise der Schnepfe die Fortpflanzung nicht beeinträchtigt wird, weil ein Hahn mehrere Hennen treten kann. Die Südtiroler Schnepfenstrecke In unserem Land wird die Schnepfe nur gelegentlich und nur von einigen Liebhabern und Spezialisten erlegt. Für die letzten sechs Jahre scheinen folgende Zahlen auf: 1999 2000 2001 2002 2003 2004 91 19 14 15 11 3 33 18 204 89 43 35 30 8 5 41 5 256 Sonntag »Palmarum« oder Dies Palmarum, das heißt, der »Tag der Palmen«. Der Sonntag Quasimodogeniti ist der erste Sonntag nach Ostern. Das Introitus stammt aus dem ersten Petrusbrief, der wie folgt beginnt: »Quasi modo geniti infantes, Halleluja, rationabile, sine dolo lac concupiscite«, was auf Deutsch heißt: »Wie die neugeborenen Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch«. Die Schnepfensprüche sind bei uns wie auch in der benachbarten Schweiz schon seit langem überholt. Auch in Deutschland darf die Schnepfe im Frühjahr nicht mehr gejagt werden. In Österreich hingegen wehrt man sich vehement um die Beibehaltung der Frühjahrsjagd auf die Schnepfe. In einer Stellungnahme der Jagdverbände wird darauf 130 31 19 24 3 6 60 2 275 59 19 4 11 5 3 30 1 132 66 5 9 18 6 0 30 16 150 99 21 28 18 25 2 39 1 233 Die Schnepfe gehört zu den Watvögeln. Ihre Bejagung ist dann zu rechtfertigen, wenn die Abschüsse den Bestand nicht gefährden. In Südtirol ist dies sicher der Fall. Die Frühjahrsjagd wird allgemein kritischer gesehen. Dort werden und wurden die Schnepfen auf dem Strich auch geschickt angelockt. Sobald der Schnepfenstern erscheint, so wird die abendliche Venus genannt, werden qualmende Feuer entzündet. Sie locken die Schnepfen an. Auch auf Hüte, die in die Luft geworfen werden, reagieren die Männchen. Diese Praktiken sind alle passé. Aber vor einem Vorstehhund eine Schnepfe zu strecken ist ein zwar seltenes, aber schönes Jagderlebnis, und diese Möglichkeit sollte uns bewahrt bleiben. Heinrich Aukenthaler JÄGER ZEITUNG 3/2005 53 wildkunde Auerwildküken in Gefahr Mitunter wird die Frage gestellt, ob das Auerwild nicht übermäßig zunehmen wird, da es ja seit über 20 Jahren nicht mehr bejagt wird. Immerhin legt eine Auerhenne Jahr für Jahr fünf bis zwölf Eier, also müsste eine Ver- mehrung stattfinden. Die Waldhühnerspezialisten winken ab. Raufußhühnerküken haben wenig Überlebenschancen. Aus einem Gelege überstehen höchstens 20 % die ersten Lebenswochen und Monate. Von acht bis neun geschlüpften Küken gelangen dann meist nur mehr ein bis zwei in den Winter. Eine interessante Beobachtung hat der Förster Martin Trafoier im vergangenen Juni gemacht. Im Revier St. Pankraz bemerkte er eine Henne mit Nachwuchs. Das Gesperre war nur mehr drei Küken stark, zwei davon waren quicklebendig, eines aber schon arg mitgenommen und halb tot. Trafoier bemerkte am geschwächten Stück, dass an der Unterseite das Federkleid völlig fehlte und sich schon mehrere Würmer eingenistet und das Küken am lebenden Leibe angefressen hatten. Trafoier meinte dazu: »Also gibt es nicht nur die Beutegreifer, fehlende Lebensräume und das Wetter, die den Raufußhühnern zu schaffen machen, sondern auch andere belastende Einflüsse.« Vom Büro des Südtiroler Jagdverbandes wurde die Meldung an den Raufußhühnerexperten Siegfried Klaus mit der Bitte um ein fachmännisches Urteil übermittelt. Dieser meinte, dass der Wurmbefall sicher erst erfolgt ist, nachdem das Küken durch eine andere Ursache verletzt worden war. Siegfried Klaus meinte, es könnte irgendein Prädator, z. B. ein Hermelin gewesen sein, dem es aus irgendeinem Grund nicht gelang, das Küken zur Gänze zu erbeuten. chen ohne Stromversorgung auf der Wiese stehen gelassen. Wahrscheinlich sprang der Hirsch in die Umzäunung, um die verbliebenen Gemüsereste abzuäsen, und verfing sich dabei mit dem Geweih in dem sehr reißfesten Netz. Im teilweise vorhandenen Schnee waren die Spuren zu erkennen, die darauf schließen ließen, dass der Hirsch das Netz bis zu einer Deckung bietenden Fichte gezogen und sich dort gänzlich in ihm verheddert hatte. Einige von den Kunststoffstäben blieben liegen. Wenige Schweißtropfen deuteten auf leichte Verletzungen hin, verursacht durch die Metallspitzen der Stäbe. Die Fährte des Hirsches verlor sich ohne jegliche Schleifspuren unter den zahlreichen anderen Fährten im spärlichen Schnee. Da die Fährte zu alt war, um ihr mit dem Hund folgen zu können, wurden mehrmals mit Jägern und Hunden weiträumige Suchen organisiert, weil angenommen werden musste, dass der Hirsch sich in einer Dickung bei Befreiungsversuchen verfangen hatte und vielleicht auch noch lebte. Aber erst Anfang August 2005 machte ein Urlaubsgast mehrere Kilometer weiter entfernt, am ‘Gampen’, den traurigen Fund. Der junge ungerade Achter bildete mit dem roten Netz und dem verfegten Fichtenstamm ein schwierig zu trennendes Knäuel. Auf dem Foto sind die Drähte und die Reste des Hirsches bereits händisch getrennt abgebildet. Der aufgewühlte Boden zeugte von einem langen Todeskampf. Da solche Elektronetze bei Kleintierhaltern und auch für den Schutz von Gemüseäckern immer beliebter werden, sollte die Jägerschaft über die Gefahren informieren und die Benutzer dringend bitten, die Netze und Elektrozäune entweder ständig unter Strom zu halten oder sie zu entfernen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.« Hirsch qualvoll verendet Wie in unserer Jägerzeitung bereits mehrfach berichtet, können Elektrozäune für Wild zu tödlichen Fallen werden, wenn sie nicht verantwortungsbewusst verwendet werden. Wieder wurde uns solch ein Fall bekannt. Der Jagdaufseher Willi Franzelin meldet uns folgenden Vorfall: »Anfang Dezember 2004 meldete mir ein Bauer aus Truden, dass wahrscheinlich ein Hirsch sein ca. 40 m lan- 54 JÄGER ZEITUNG 3/2005 ges Elektronetz samt Ankerstäben mitgenommen hätte. Ich solle doch mit dem Hund eine Nachsuche probieren. Der Bauer hatte das Netz, nachdem er die Schafe von der Weide in den Stall gebracht hatte, noch einige Wo- wildkunde Rätselhaftes Fallwild Gibt es noch vereinzelte Luchse in Südtirol? Gerhard Heidegger von der Laimburg hat im vergangenen Juni einen Hinweis darauf festgehalten. Er fand in der Örtlichkeit Fragsburg bei Meran in der dortigen Eigenjagd des Landes eine verendete Rehgeiß, bei der der linke Schlegel zur Gänze fehlte. Luchse schneiden bei einem gerissenen Stück vor allem das Muskelfleisch an und lassen z. B. die Innereien unberührt zurück. Bei der besagten Rehgeiß waren aber auch die Innereien angeschnit- ten. Heidegger hatte in den Morgenstunden einen Fuchs am verendeten Reh gesehen. Also könnte der Fuchs am Luchsriss mitgenascht haben. Gerhard Heidegger schärfte die Decke des gerissenen Rehes ab, er konnte darunter mehrere starke Blutergüsse feststellen. Beim Träger waren eindeutige Bissspuren zu erkennen, und über den gesamten Rücken zeigten sich Verletzungen, die von Krallen stammen könnten. War es also ein Luchs? Die letzte Sicherheit fehlt. h.a. Damwildtier beim Setzen eingegangen Einen traurigen Fund machte der für das Gehege beim Schloss Wolfsthurn zuständige Hausmeister Christian Schölzhorn im vergangenen Juli. Es wurde gerade Nachwuchs erwartet, das Tier war hochträchtig. Schölzhorn meinte, es hätte sich zum Setzen zurückgezogen. Ein näheres Nachschauen ergab, dass das Tier offensichtlich beim Setzen eingegangen war. Nun ist die kleine Gruppe um das Muttertier ver- waist. Nur mehr ein Hirsch und das vorjährige Kalb, ebenfalls ein Hirsch, befinden sich im Gehege. Es wird versucht, einen Hirsch mit einem Tier auszutauschen, so dass die Gruppe wieder vermehrungsfähig wird. Das Damwildgehege beim Schloss Wolfsthurn wird Tag für Tag von vielen Gästen besucht. Besonders das Tier galt als Attraktion, weil es ein sogenannter Weißling war. h.a. Fuchs in der Stube Zu einem nicht alltäglichen Einsatz wurde in der Nacht vom 5. auf 6. September der Jagdaufseher von Mittewald und Rodeneck Richard Senn gerufen. Er erhielt Telefon vom Unterhuberhof in Nauders, dass sich ein Fuchs in der Stube befände. Die Bäuerin beschrieb den Sachverhalt wie folgt. Man hatte in der Küche zusammengesessen, die Katze verließ den Raum und fauchte von der Diele aus in die dort angrenzende Stube. Die Ursache des Fauchens war bald erkannt: In der Stube saß ein Fuchs. Die Bäuerin schloss die Stubentür und rief den Jagdaufseher an. Richard Senn informierte seinerseits den Verbandsjagdaufseher Peter Kerschbaumer und bat ihn um Hilfe. Die beiden Aufseher hatten auch gleich schon eine Methode vereinbart, wie sie den Fuchs fangen könnten. Kerschbaumer brachte ein Aluminiumrohr mit, Senn verfertigte inzwischen aus einem Stück Draht eine Schlinge, deren Ende durch das Rohr ge- steckt wurde. Am Hause angekommen, inspizierten sie zunächst durch das Stubenfenster das Innere des Raumes. Dort saß tatsächlich ein Fuchs. Als die beiden Aufseher die Tür öffneten, flüchtete das Tier auf die Ofenbank und schaute von oben auf das Tun der beiden Aufseher. Kerschbaumer blendete mit einer starken Lampe den Fuchs, Senn schob ihm die Schlinge über den Kopf. Das Tier wurde anschließend getötet und dem Tierseuchenbekämp- fungsinstitut übergeben, um nachzuprüfen, ob es krank sei. Der Revierjagdaufseher Richard Senn berichtete zusätzlich, der Fuchs habe schon früher auf sich aufmerksam gemacht, sei öfters am Haus erschienen, die Bäuerin habe ihn auch schon darauf hingewiesen. Einmal habe er dann in der Nacht den Fuchs zusammen mit der Katze vor der Haustür gesehen. Ein Abschuss sei aber wegen der Nähe zum Haus nicht in Frage gekommen. h.a. JÄGER ZEITUNG 3/2005 55 wildkunde Seltener Anblick am Kronplatz Hannes Premstaller, ein Jungjäger aus dem Revier Kiens, hat uns folgenden interessan- ten Bericht zukommen lassen: »Als ich mich am 29. August 2005 auf dem Weg zur Arbeit auf den Kronplatz befand, bemerkte ich knapp unterhalb des Gipfels in der Nähe der CAI-Schutzhütte auf einer Meereshöhe von über 2.200 Metern einen jungen Schwarzstorch. Er wurde anfangs neugierig von den Kolkraben beäugt, die wahrscheinlich genauso verwundert waren wie ich. Umgehend machte ich ein paar Bilder als Erinnerung an dieses schöne Erlebnis am frühen Morgen.« Dachs als Gipfelstürmer Am 9. August 2005 brachen die beiden Naturfreunde und Alpinisten Lorenz Fliri und Reto Wiesler aus Taufers im Münstertal zur 3.200 m hoch gelegenen Remsspitze im Matscher Tal auf. Als sie um die Mittagszeit den Gipfel erreichten, mussten sie staunend erkennen, dass sie an diesem Tag nicht alleine am Gipfel waren. Ein Dachs war bis zum Gipfel hochgeklettert und hatte es sich in einer Erdmulde bequem gemacht. Schnell wurden ein paar Fotos gemacht, bevor der Dachs, der wohl selbst ganz verwundert war, über eine Steinflanke Reißaus nahm. Was den Dachs in diese doch erstaunliche und zudem lebensfeindliche Höhe trieb, blieb den beiden Alpinisten verborgen. Nichtsdestotrotz wurden die Mühen des Aufstieges mit dieser Begegnung der besonderen Art belohnt. Wolfgang Kapeller Schwarzwild in Osttirol, unrichtige Angaben Ein aufmerksamer Leser aus dem Pustertal berichtete uns von einem Fehler im Artikel über das Schwarzwild in der Ausgabe Nr. 1 der Jägerzeitung vom März 2005. Dort war von einem ersten Sauenabschuss im Jahr 2004 die Rede. Artur Nocker aus Niederdorf wusste aber zu berichten, dass er bereits Ende August 2003 im Revier Mairwiesalpe einen zirka 65 Kilogramm schweren Keiler erlegt hatte. Das Revier Mairwiesalpe liegt zwischen Mittewald an der Drau und Obertilliach am Fuße des Spitzensteins. Den Hergang der Jagd beschreibt Artur Nocker wie folgt: »Der Keiler und zwei Überläufer wechselten am frühen Morgen von der Hochalpe Verdienter Ruhestand 16 Jahre lang war Helmut Passler als Jagdaufseher im Revier Antholz tätig. Mit 1. September 2004 trat er in den Ruhestand. Am 16. Juli trafen sich die Jagdaufseher des Bezirks Oberpustertal in der Talschlusshütte in Antholz zu einer kleinen Marende. Als Dankeschön wurde dem Kollegen 56 JÄGER ZEITUNG 3/2005 kommend in ein unwegsames Latschengelände am Fuße des Spitzensteins ein. Es gelang mir, den jungen Keiler zu strecken Übrigens, bei der Trophäenschau 2004 in Lienz war auch das präparierte Haupt meines Keilers zu sehen.« Gern nehmen wir diese willkommene Ergänzung aus Osttirol zur Kenntnis. jagdaufseher im Ruhestand eine Jagdscheibe überreicht, welche auch gleich beschossen wurde. Hierbei stellte Helmut seine Treffsicherheit auch als Pensionist unter Beweis. Der Abend klang bei einem gemütlichen Abendessen in der »Huiba-Alm« aus. Die Jagdaufseher des Oberpustertales wünschen ihrem Kollegen weiterhin viel Gesundheit und ein kräftiges Weidmannsheil! Johann Benedetti jagdaufseher Ein Verbandsjagdaufseher in Pension Nach einer Dienstzeit von 34 Jahren als Jagdaufseher beim Südtiroler Jagdverband ist Robert Leiter mit dem 1. Mai 2005 in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Aus diesem Anlass lud er die Dienstkollegen des Jagdbezirkes Meran, den ehemaligen Bezirksjägermeister Robert Mair sowie die Mitarbeiterinnen des Südtiroler Jagdverbandes Alessandra und Monika zu einer schlichten Feier ein. Die Feier fand am 11. Juni 2005 im Gasthof »Salten« in Partschins statt. Bei der Feier wurde nicht nur seine Pensionierung gefeiert, sondern es wurde auch so manches aus seiner Dienstzeit aufgeworfen und diskutiert. Denn der Dienst als Jagdaufseher war nicht immer leicht, jedoch hat sich der Robert immer tapfer geschlagen. Bedankt haben sich alle, die an der Feier teilnahmen, für die gute Zusammenarbeit in all den Jahren, und auch für die Einladung. Der ehemalige BJM Robert Mair hat dann mit den folgenden Worten dem scheidenden Verbandsaufseher gedankt bzw. ihn gewürdigt: »Lieber Robert, der Anlass unseres heutigen Treffens hat zwei Seiten. Einmal, wie wir sehen, eine erfreuliche und zum Zweiten auch eine nachdenkliche. Wenn du mit Ende Mai in den Ruhestand getreten bist, war es noch recht früh, denn dem Aussehen nach könntest du erst ins Arbeitsverhältnis eintreten, aber wie dem auch sei, die Zeit verrinnt allzu schnell. Aber ich glaube, du hast deine Zeit genutzt, warst ein geschätzter Aufseher, zum einen durch deinen Rat, mit dem du den Jägern zur Seite gestanden bist, zum anderen gefürchtet bei den zwielichtigen Gesellen, denn du hast keine Gnade gekannt, auch wenn dann höhere Instanzen manchmal anders entschieden haben. Aber du hast dich nie unterkriegen lassen und den Dienst stets zur vollen Zufriedenheit aller ausgeübt. Viel Freude hast du auch den Jägeranwärtern durch die gute Vorbereitung zur Prüfung bereitet, die dann voller Lob waren. Deine so genannte Jägerschule, die du über 20 Jahre lang schon gemacht hast und weiterhin auch machen wirst, ist im ganzen Land bekannt. Wenn du auch heute nicht mehr die Einladung zum Riffianer Jägerball am 26. Dezember 2005 (Stephanstag) im Bürgersaal von Riffian – Beginn: 20 Uhr Zum Tanz spielen die »Pseirer Spatzen«. Verlosung verschiedener Wildabschüsse sowie Tageskarten Informationen unter 0473 24 14 39 Auf ein zahlreiches Erscheinen freut sich die Jägerschaft von Riffian-Kuens. Robert Leiter (Mitte) im Kreise seiner ehemaligen Dienstkollegen, des Alt-Bezirksjägermeisters Robert Mair (rechts) und der Mitarbeiterinnen des Südtiroler Jagdverbandes Monika Rohregger und Alessandra Beneduce. Stelle als Verbandsjagdaufseher bekleidest, so sind dein Werk und deine Ideen zum Wohle des Wildes und der Jäger doch so vielen bekannt, sodass es auch in Zukunft Früchte tragen kann. Du warst auch ein Ratgeber deiner Dienstkollegen, die dies mit dem Dank und der heutigen Anwesenheit hier zum Ausdruck bringen. So möchte ich diesen Vers verlesen: Ich wünsch dir nicht alle möglichen Gaben. Ich wünsch dir nur, was die anderen nicht haben. Ich wünsch dir Zeit, dich zu freuen und zu lachen, wenn du sie nützt, kannst du etwas daraus machen. Ich wünsch dir Zeit für dein Tun und Denken, nicht für dich selbst, sondern auch zum Verschenken. Ich wünsch dir Zeit, nicht zum Hasten und zum Rennen, sondern die Zeit zum Zufriedensein können. Ich wünsch dir Zeit nicht nur so zum Vertreiben, ich wünsch, sie möge dir übrig bleiben, als Zeit für das Staunen und Zeit fürs Vertrauen, anstatt nach der Zeit auf der Uhr zu schauen. Ich wünsch dir Zeit,um zu hoffen, zu lieben, es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben. Ich wünsch dir Zeit, zu dir selbst zu finden, jeden Tag, jede Stunde, mit Freude zu empfinden. Ich wünsch dir Zeit, noch viel zu erleben. Ich wünsch dir, die Zeit zu haben, nämlich zum Leben. Es gäbe noch viel an diesem Tage und besonders zu deiner Pensionierung zu sagen, möchte mich aber abschließend für das gute Verhältnis, das wir in den letzten 15 Jahren hatten, recht herzlich bedanken. Weiters ist es mir eine Herzensangelegenheit, dir zur Pensionierung, die du sicher mit einem lachenden und weinenden Auge erträgst, zu gratulieren. Dafür wünsche ich dir im Namen der hier Anwesenden alles Gute für die Zukunft, viel Gesundheit und noch möglichst viele Pirschgänge in Gottes freier Natur.« JÄGER ZEITUNG 3/2005 57 reviere bezirke Herzlichen Glückwunsch! In den Monaten Juli, August und September wurden 81 Jäger 70, 75, 80 und mehr Jahre alt. 70 Jahre 96 Jahre Johann Lang Sand in Taufers 90 Jahre Johann Schuster Schlanders 88 Jahre Ludwig Burger Gsies 85 Jahre Franz Gostner Nikolaus Schwienbacher Brixen Lana 84 Jahre Engelbert Staffler Rudolf Staffler Schlanders St. Gertraud/Ulten 83 Jahre Stefan Hellweger Karl Pircher Carlo Volcan Bruneck Bozen Truden 82 Jahre Antonio Belluco Karl Gartner Karl Gufler Karl Kiem Giorgio Marcati Francesco Piccolruaz Josef Seeber Bozen Schlanders Moos in Passeier Lana Bruneck Corvara Bruneck 81 Jahre Gasparo Clara Friedrich Felderer Alois Lang Peter Pernthaler Josef Pichler Siegfried Steinegger Lungiarü Gsies Ritten Villnöss Schenna Tramin Josef Abart Vittorio Accesi Josef Agreiter Tancredi Degani Adolf Gamper Josef Gasser Josef Gruber Josef Hillebrand Franz Kaufmann Aronne Milani Heinrich Moroder Heinrich Nocker Peter Ploner Emilio Rudari Ägidius Stifter Josef Tappeiner Matthäus Taschler Ferdinand Weger Mals Bozen Al Plan/Mareo Villnöss Partschins Bozen St. Walburg/Ulten St. Pankraz Auer Bruneck St. Ulrich Eppan Kiens Bozen Luttach/Ahrntal Schnals Toblach U.L.F.i.Walde-St. Felix Hubert Agstner Josef Aspmair Alois Bernhart Leandro Castelletti Otto Depaoli Egidio Frau Olang Tisens Mals Bozen Kaltern Bozen 80 Jahre 75 Jahre 58 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Friedrich Hofer Josef Luiprecht Johann Mair Walter Mayr Anton Messner Georg Oberegelsbacher Walter Olivotto Siegfried Pernter Josef Röll Emilio Valentini Erich Walzl Freienfeld Nals Prettau Lajen Villnöss Schlanders Toblach Truden Bozen Abtei Gargazon Anton Bauer Ludwig Blaas Joachim Ebenkofler Josef Haidacher Luigi Irsara Roman Knoll Gianni Lorenzi Johann Mair Konrad Lorenz Mair Josef Mayr Richard Meraner Hermann Nöckler Heinrich Oberhofer Luciano Parisi Franz Pernter Otto Platzgummer Alois Schrott Walter Seidner Anton Tröger Heinrich Ursch Christoph von Grebmer Josef Weissenegger Alois Zipperle Naturns Schluderns Rein in Taufers St. Lorenzen Pedraces/Badia Nals Lüsen Schenna Oberrasen Laas St. Pauls/Eppan Lana Kastelbell-Tschars Branzoll Aldein Dorf Tirol Lana Pfitsch Welschnofen Jenesien Issing/Pfalzen Tiers Schenna Bezirk Bozen Revier Eppan Ein guter Zwölfender In den letzten Abendstunden des 19. August gelang es Martin Ebner, einen guten Zwölfender zur Strecke zu bringen. Der Hirsch brachte ein stolzes Gewicht von 130 kg auf die Waage, hatte eine Stangenlänge von 85 cm und ist damit einer der kapitalsten Exemplare, die jemals im Jagdrevier Eppan erlegt wurden. Zu diesem besonderen Jagderfolg gratulieren ihm seine Jagdkameraden mit einem kräftigen Weidmannsheil und wünschen ihm auch für die Zukunft noch viele schöne Anblicke. reviere bezirke Revier Flaas-Afing Kinder auf Spurensuche Am Mittwoch, dem 27. April 2005, besuchte Hans Rungaldier, der Jagdaufseher der Reviere Flaas-Afing, Jenesien und Mölten, den Kindergarten von Afing. Er hatte einige ausgestopfte Wildtiere mit sich, um den Kindern die Tierwelt des heimischen Waldes besser näher bringen zu können. Er erklärte ihnen unter anderem, welche Spuren sie hinterlassen. Tante Ursula hatte den Kindern im Vorfeld bereits viel über Wild und Wald erzählt. Nach der kurzen theoretischen Einführung ging es dann ins Freie, um die erwähnten Spuren der Tiere zu suchen. Es dauerte nicht lange, da hatten die Kinder auch schon welche gefunden: Trittsiegel von Rehen, Losung und Hennenfedern (!) vom Fuchs, Losung eines Hasen, und vom Schwarzspecht wurde sogar eine Höhle in einer Buche entdeckt. Der Jagdaufseher erklärte den Kindern, wie man die verschiedenen Spuren unterscheiden kann. Gegen Mittag kamen die Ausflügler wieder zum Kindergarten zurück. Tante Ursula bedankte sich im Namen aller für die fachliche Führung und das Präsent des Südtiroler Jagdverbandes. Natürlich ließen es sich die Jagdkameraden nicht nehmen, kurz vor der Messfeier den traditionellen Zaun zu bilden und nochmals die jagdlichen Kenntnisse und Fähigkeiten des Jungjägers zu prüfen. Die fachlichen Wissenslücken konnte der nunmehrige Schwiegervater durch großzügige finanzielle Zuwendungen füllen und die strenge Prüfungskommission gnädig stimmen. Die Jagdkameraden wünschen dem jungvermählten Paar von ganzem Herzen alles Gute für den gemeinsamen Lebensweg. Weidmannsheil! Jagdrevier Kastelruth Revier Mölten Anton Perkmann wurde 82 Jahre alt Revier Kastelruth Jägerhochzeit unterm Schlern Lange musste die Kastelruther Jägerschaft auf eine Jägerhochzeit warten, am 2. Juli 2005 war es im St.-Konstantin-Kirchlein wieder so weit. Am 1. Februar 2005 feierte Anton Perkmann, Mitglied im Revier Mölten, seinen 82. Geburtstag. Er ist nach wie vor ein sehr begeisterter und aktiver Jäger. Trotz seines hohen Alters konnte er am 1. Mai einen Rehbock mit drei Läufen erlegen. Und am 1. August gelang ihm gemeinsam mit seinem Begleiter Johann Reiterer dieser Gamsbockabschuss. Die Jägerschaft von Mölten wünscht dem »BockhäuselToni« alles Gute, weiterhin noch viel Gesundheit, guten Anblick 2005 und ein kräftiges Weidmannsheil! RL Josef Schwarz Die Hand fürs Leben reichten sich Tobias Burgauner, der jüngste Jäger des Reviers Kastelruth, und Marika Stolzlechner aus dem Ahrntal. HIRSCHJAGD IN UNGARN Oktober: 3.-6., 6.-9., 30.-3.11.2005 November: 10.-13, 14.-17.,17.-20., 28.-1.12.2005 Dezember: 5.-8., 8.-11., 15.-18., 19.-22.12.2005 Abschuss 6 Stück Rotwild (1 Hirsch und 5 Stück Kahlwild), inklusive 3 x Halbpension, Geländewagen, Trophäenbewertung, Organisationsgebühr. Ab 1.085,00 € + Jagdkarte BTS-JAGDBÜRO Tel.–Fax +36 84 382 626, Mobil +36 20 9526 739, E-Mail: [email protected] JÄGER ZEITUNG 3/2005 59 reviere bezirke Revier Völs Hugo Daprà – ein Siebziger Kürzlich traf sich der Ausschuss des Reviers Völs am Schlern, um Hugo Daprà zu seinem 70. Geburtstag zu gratulieren. Musikalisch um- rahmt von der Jagdhornbläsergruppe »Schlern« wurde über so manche Anekdote des langen Jägerlebens von Hugo geschmunzelt! Hugo Daprà ist seit vielen Jahren passionierter Jäger im Revier Völs, war mehrere Jahre Schriftführer und ist aktuell als Ausschussmitglied für die nächste Amtsperiode bestätigt worden. Er jagt auch seit vielen Jahren im Revier Sarntal. Seine große Leidenschaft war und ist noch immer die Hasenbrackenjagd, Hugo ist seit einer Ewigkeit leidenschaftlicher und erfolgreicher Hundeführer. Auf diesem Wege noch einmal alles Gute, lieber Hugo, und »ad multos annos« im Revier, das wünschen dir deine Jagdfreunde aus Völs! falt dem Jagdrevier St. Christina vor und versuchte, dem in der Jagd sich verändernden Zeitgeist zwar kritisch, aber stets aufgeschlossen gegenüberzutreten. Um dem langjährigen Revierleiter einen kleinen Dank für seine vorbildhafte Arbeit im Revier auszusprechen, wurde von der Jagdgesellschaft St. Christina am 7. Mai 2005 ein Scheibenschießen und im Anschluss daran eine kleine Feier veranstaltet. Die Jagdfreunde des Reviers St. Christina wünschen Mario weiterhin allerbeste Gesundheit sowie viel Freude an seiner geliebten Jagd und danken ihm mit einem kräftigen Weidmannsheil auf diesem Weg nochmals für den von ihm geleisteten Einsatz. Bezirk Bruneck Revier Lappach Gedenkfeier Achille Zani Bezirk Brixen Revier St. Christina Altrevierleiter geehrt Mit den Verbandswahlen im Frühjahr kam es auch im Jagdrevier St. Christina zu einem Wechsel an der Spitze. Der langjährige Revierleiter Mario Schenk verzichtete auf eine Wiederwahl. Seiner Meinung nach sollten die Geschi- 60 JÄGER ZEITUNG 3/2005 cke des Reviers von nun an einem jüngeren Jäger übergeben werden, denn es sei an der Zeit, dass er, Mario, die Jagd ohne größere Verpflichtungen genießen könne. 20 Jahre lang stand Mario mit großer Umsicht und Sorg- Am 25. Juni 2005 trafen sich die Jäger von Lappach, Frau Grazia Zani und viele Freunde aus Brescia beim Neves-Stausee zu einer Gedenkfeier für Herrn Achille Zani. Zusammen sind wir aufgestiegen zu der Stelle des Jagdreviers, wo unser langjähriger Freund und Jagdkamerad Achille auf sehr tragische Art und Weise uns verlassen hat. Gerade dieses Gebiet, das er für seine Pirschgänge bevorzugt und geliebt hat, wo er die Bergwelt bewundern und die Freiheit voll genießen durfte, gerade dieser Ort wurde ihm zum Verhängnis. Im Gedenken des Jagdfreundes Achille Zani hat das Jagd- revier an dieser Stelle eine bleibende Erinnerung aufgestellt an einen großen Freund, Jäger und vor allem an einen lieben Menschen. Nach einer Weile stiegen wir wieder zum Stausee ab und trafen uns um 20 Uhr in der Pfarrkirche von Lappach zu einer hl. Messe für den Verstorbenen. Achille Zani wird der Jägerschaft von Lappach in guter Erinnerung bleiben. Die Jägerschaft von Lappach reviere bezirke Bezirk Meran Revier Lana Zum 80. Geburtstag Am 22. Juni 2005 feierte Josef Genetti, »Erbm Sepp«, seinen 80. Geburtstag. Seine Jagdkameraden sowie die Jagdhornbläser von Lana gratulierten ihm dazu recht herzlich. Bei der gemütlichen Feier mit Verwandten und Bekannten überreichte der Revierlei- ter Elmar Pernthaler dem Jubilar eine Jagdscheibe. Weiters wünscht die Jägerschaft von Lana dem rüstigen Sepp noch viele frohe und schöne Jagdtage, verbunden mit einem kräftigen Weidmannsheil! Elmar Pernthaler Vorderläufen (Länge ca. 15 cm). Der Bock war schon seit längerem bekannt, konnte jedoch erst heuer zur Strecke gebracht werden. Er war stark abgemagert und wog 20 kg. Ansonsten konnte nichts Auffälliges festgestellt werden. Die Jagdkameraden gratulieren dem Moritz zum interessanten Gamsabschuss und wünschen ihm nachträglich noch ein kräftiges WeidJ.T. mannsheil. Revier Schenna Jägerhochzeit Am 9. April 2005 gaben sich unsere Jägerin Petra Thaler und Franz Tribus im St.-Hippolyt-Kirchlein von Tisens das Jawort. Auf dem Weg zum Hochzeitsmahl in Schenna wurde das Brautpaar mit einigen Hindernissen konfrontiert, wobei die Jagdkameraden und die Jagdhornbläser nicht fehlen durften. Bei einem guten Glas Wein musste das frisch vermählte Brautpaar die Jägerprüfung noch einmal bestehen. Erst dann war die Trauung perfekt. Die Jagdhornbläser gratulierten mit dem Stück »Gamsschützenmarsch«. Danach wurde das Brautpaar noch bis spät in die Nacht hinein beim Hochzeitsmahl gefeiert. Die Jägerschaft von Schenna wünscht dem jungen Brautpaar alles Gute und viel Glück auf dem gemeinsamen Lebensweg! Mit einem kräftigen Weidmannsheil verabschiedete sich die Jägerschaft von Schenna. Revier Schenna Gamsbock mit Schalenmissbildung Am 6. August 2005 erlegte der Jäger Moritz Frei in Begleitung des Revieraufsehers Josef Trafoier in der Örtlich- keit »Streitweideralm« den hier abgebildeten achtjährigen Gamsbock mit abnormer Schalenbildung an den Waffenschränke • Modelle in verschiedenen Größen und Ausführungen • Erfüllen gesetzliche Bestimmungen • Bescheinigung liegt dem Schrank bei • UNI-Norm Stahlmantel zwischen 2 und 6 mm • Sichere Verriegelung mit Schlüssel oder elektronischem Nummernschloss • Integrierter Tresor mit separatem Schlüssel • Unverbindliche Besichtigung möglich Preise ab 280 € excl. MwSt. Für Schrank mit Platz für 7 Waffen inkl. eingebautem Tresor (hier nicht abgebildet) Als Alternative auf Wunsch auch Maßanfertigung Tel. 0473 27 81 83, www.metallbaualber.it Handwerkerzone Premar2, 39010 Vöran JÄGER ZEITUNG 3/2005 61 reviere bezirke gedenken Franz Pichler Am 4. Juli 2005 verstarb unerwartet unser langjähriges Jagdmitglied Franz Pichler, vulgo »Kreuzer Franz«. Mit kurzer Unterbrechung war er seit 1947 Jagdmitglied im Revier Jenesien. Als Jäger liebte er besonders die Fuchs- und die Sommerjagd auf den roten Bock in seiner Umgebung von Glaning. Eine große Trauergemeinschaft aus nah und fern, darunter viele Jäger, gaben ihm die letzte Ehre. Mit den Klängen der Jagdhornbläser verabschiedete sich die Jägerschaft Jenesien mit dem Gedanken, dem Franz ein ehrendes Andenken zu bewahren. Die Jägerschaft Jenesien Bezirk Oberpustertal Revier Rasen Konrad Mair feiert 70er Am 8. August feierte Konrad Mair aus Oberrasen seinen 70. Geburtstag. Seit nun bereits 48 Jahren ist er Mitglied des Jagdreviers Rasen und begeisterter Jäger. Besonders viel Glück hatte er im vorigen Jahr, als er dieses Pracht- exemplar erlegen konnte. Zu seinem runden Geburtstagsjubiläum wünschen ihm seine Frau, die 12 Kinder und 12 Enkelkinder weiterhin viel Gesundheit, viel Freude an der Jagd und ein kräftiges Weidmannsheil! Roland Thuile Am 12. August 2005 verstarb Roland Thuile plötzlich und unerwartet bei seiner geliebten Jagd durch ein Herzversagen. Er war über 40 Jahre Mitglied der Reviere Mölten und Naturns. Bereits seit frühester Jugend war Roland der Natur und der Jagd zugetan und widmete ihr, neben seiner Familie und der Landwirtschaft, einen Großteil seiner Freizeit. In den geliebten Wäldern übte er mit großer Ausdauer und Passion die Jagd aus und konnte im Laufe der Jahre viele gute Rehböcke und Gamsen erlegen. Eindrucksvoll und erheiternd waren dann seine ruhigen Jagdschilderungen, unvergesslich sein herzhaftes, einzigartiges Lächeln. Besondere Freude bereitete ihm der Umstand, dass sein Sohn die Jagdleidenschaft geerbt hatte und er mit ihm viele gemeinsame Reviergänge machen durfte. Eine große Menschenschar geleitete am 17. August den lieben Roland zur letzten Ruhe auf den Friedhof von Gargazon, und wir Jäger legten ihm den letzten Bruch aufs Grab. Roland wird uns in guter Erinnerung bleiben. Johann Unterthiner Am 17. April 2005 verstarb im Alter von 76 Jahren unser langjähriger Jagdkamerad Johann Unterthiner, vulgo »Rungger Hons«. Er war von 1956 bis 1994 aktives Mitglied des Jagdreviers Klausen. Der Rungger Hons wurde in einer schweren Zeit im Jahr 1929 geboren und musste als Bub bei den 62 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Revier Rasen Seltener Abschuss Dem Brunecker Jäger Paul Schifferegger, er ist auch Mitglied im Revier Rasen, gelang heuer ein ganz besonderer Rehbockabschuss. Mitte August saß er im Revier Rasen auf den Rehbock an. Da kam ihm ein ganz interes- santer Bock vor die Büchse. Paul Schifferegger zögerte nicht lange und streckte den Bock. Der einstangige schwache Gabler hatte an beiden Lauschern Einschnitte. Möglicherweise war er als Kitz in die Messer einer Mähmaschi- reviere bezirke ne geraten. Die Tochter Ruth freute sich mit ihrem Vater und meinte dazu: »Ich habe das Glück, meinen Vater als Lehrmeister auf der Jagd und als bestes Beispiel zu haben, was es bedeutet, die Jagd auszuüben, sodass ich auch die Familientradition als Jägerin weiterführen kann. Ich selbst habe heuer im Frühjahr den Jagdbefähi- gungsnachweis erlangt, auf den ich sehr stolz bin.« Da kann man nur mit einem herzlichen Weidmannsheil gratulieren: dem Schützen Paul Schifferegger, dem nach 55-jähriger Jagdausübung dieser gute Abschuss gelungen ist, und der Jungjägerin zu ihrem Erfolg bei der Jägerprüfung. Bezirk Sterzing Revier Stilfes Ein besonderer Hegeabschuss Zu Beginn der Gamsjagdsaison gelang dem Stilfer Jäger Robert Wieser in Begleitung des Revierleiters Luis Ploner ein ganz besonderer Gamsabschuss. In der Örtlichkeit Breitlaub war im Zuge einer Nachsuche eine kaum flüchtige Gamsgeiß gesehen worden, die einige herannahende Jäger nicht bemerkte. Offensichtlich war das Stück taub. Am nächsten Tag brachen Robert Wieser und sein Begleiter zur Jagd auf das besondere Stück auf. Die Geiß bemerkte diesmal die anpirschenden Jäger, pfiff sie an und flüchtete ein Stück. Bevor das Stück im Wald verschwinden konnte, trug Robert Wieser der Geiß einen sicheren Kammerschuss an. Die beiden Jäger staunten am erlegten Stück nicht schlecht. Die Krucke wies 20 Jahresringe auf, die Geiß war noch im Winterhaar, am Träger war Wollhaar in Knäueln zu sehen. Das Stück wog aufgebrochen noch 14 Kilogramm. Angeblich war die Geiß vorher nie gesehen worden. Weidmannsheil, Robert! gedenken Bauern und später auch im Ausland seinen Lebensunterhalt verdienen. Seine große Freude war die Jagd auf Hasen und Rebhühner, von welchen es zur damaligen Zeit noch genügend gab. Im Dorf Verdings und bei den Jägern war der Hons ein gern gesehener Mensch, denn sein Gemüt, sein Sinn für Humor sowie seine heiteren Beiträge bei jeglichen Veranstaltungen und Watterlen werden uns immer in Erinnerung bleiben. Albert Brunner Am 2. August 2005 mussten wir am Friedhof von Latzfons Abschied nehmen von unserem Jagdkameraden Albert Brunner. Eine große Trauergemeinde aus nah und fern, darunter viele Jäger, begleiteten den »Hirschen-Wirt Albert«, wie er genannt wurde, zur letzten Ruhestätte. Die große Anteilnahme am Begräbnis bezeugt seine Beliebtheit. Am 9. März 1943 wurde er in Verdings geboren und im Jahre 1965 löste er die erste Jagdkarte im Revier Klausen. Heuer hätte er das Diplom für 40-jährige Mitgliedschaft erhalten. Vor fünf Jahren hatte der Albert einen Schlaganfall, seitdem konnte er uns nicht mehr auf längere Reviergänge begleiten. Sein Lieblingsplatz war die Jägerhütte, wo er mit seiner Frau und seinen Jagdkollegen bei einem Karterle viele schöne Stunden erlebte. Er war auch viele Jahre im Revierausschuss tätig, weiters war er Fahnenträger bei der Musikkapelle und 40 Jahre war er ein aktiver Theaterspieler. Durch seinen Tod haben die Jäger des Reviers Klausen einen ehrlichen, unterhaltsamen und guten Kameraden verloren. Dir ein letztes Weidmannsheil! Die Jägerschaft vom Revier Klausen Paul Pedevilla Allzu schnell und unerwartet verstarb unser Jagdkamerad Paul Pedevilla im Alter von 86 Jahren. Paul »Kriner«, wie er genannt wurde, war ein allseits geschätzter Jäger, der durch seine Entschlossenheit als Revierleiter, aber auch durch seine Begeisterung für das edle Weidwerk hervortrat. Er war im Revier Kolfuschg – Corvara 16 Jahre Revierleiter und konnte damit auch seine Beliebtheit und seine Erfahrung zum Ausdruck bringen. Paul war seit 1956 Jäger, auch Skilehrer und Taxifahrer. Die große Beteiligung der Jagdkameraden aus nah und fern bei der Beerdigung zeugte von seiner Wertschätzung. Am offenen Grab wurde ihm von den Jagdhornbläsern des Gadertales »Jagd vorbei« gespielt. Dann legten ihm die Jäger den Trauerbruch auf den Sarg. Alles, was uns bleibt, ist, unserem Kameraden ein kräftiges Weidmannsheil zuzurufen! Die Jägerkameraden aus Kolfuschg/Corvara JÄGER ZEITUNG 3/2005 63 reviere bezirke gedenken Stefan Pahl Am 23. April 2005 verstarb im Alter von 81 Jahren unser ehemaliger Jagdaufseher und Jäger Stefan Pahl. Der »Kassl Steff«, wie er genannt wurde, wurde am 19. Februar 1924 geboren und war von klein auf mit der Natur verbunden, sei es mit der Jagd wie mit der Landwirtschaft. Als junger Bursche wurde er zum Militär berufen und dann in den Krieg, wo er in die russische Gefangenschaft geriet und von dort im Sommer 1945 nach Hause zurückkehrte. Nach seiner Heimkehr arbeitete er am Hof seiner Eltern mit und erlernte von seinem Vater das Handwerk des Raders, worin er ein Meister wurde. Viele Kraxen, »Schnearafe« und Bergstöcke der Jäger im Tal und weit darüber hinaus tragen seine Handschrift. Im Jahre 1966 trat er die Stelle als Jagdaufseher im Revier Prags an, die er bis zum Jahre 1982 innehhatte, ehe er in den verdienten Ruhestand trat. Der Steff kehrte somit wieder als Jäger zur Jagdgesellschaft zurück und war Mitglied bis zu seinem Tod. Durch seinen Humor war er überaus geschätzt und in seiner Art als Jäger beispielgebend für viele, aber auch so manches Jägerlatein durfte nicht fehlen. Gerne erzählte er von seinem Jagen auf die Hahnen. Ein besonderes Anliegen waren ihm die Gamsen, wo er bis zuletzt noch mitgelitten und gehofft hatte, dass die Räude den Gamsbestand nicht zu sehr schwächt. Am Tag seiner Beerdigung zeigte es sich, wie bekannt und beliebt der Steff war. Als letzten Gruß wurde von der Jagdhornbläsergruppe »Amperspitz« aus Taisten das große Halali geblasen. Der Steff wird den Jägern von Prags in guter und dankbarer Erinnerung bleiben. Die Jäger von Prags Fritz Prossliner Es ist ein Jagdkamerad und Freund nach kurzer schwerer Krankheit von uns gegangen. Nur wer vergessen ist, stirbt wirklich. Fritz wird in der Erinnerung seiner Jagdkameraden weiterleben. Ein letztes Weidmannsheil! Deine Jagdkameraden 64 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Bezirk Unterland Revier Altrei Bürgermeister mit Jagdglück Im Jahre 2004 konnte der Jäger Hartwig Lochmann wieder eine beachtliche Strecke erzielen. Es gelang ihm, vier Stück Rotwild, darunter einen guten Zwölfender im sechstten Kopf, zu erlegen. Außerdem erlegte er noch drei Stück Rehwild und sechs Füchse. Seine Familie und die Altreier Jagdkameraden gratulieren ihm mit einem kräftigen Weidmannsheil! Heike Lochmann Revier Margreid Margreider Kindersommer »Jäger sind nicht Männer, die arme Tiere erschießen« – unter diesem Motto durften kürzlich 33 Teilnehmer samt Betreuerteam des Ferienprojektes »Margreider Kindersommer« auf dem Fennberg einen spannenden Tag erleben. Dank der fachlich sehr kompetenten Anleitung durch die beiden Jäger Franz Ranigler und Peter Stampfl wurde der Gruppe auf kindgerechte Art und Weise die Bedeutung und Aufgabe des Weidmannes in der Natur nahe gebracht. Anhand von einigen Präparaten konnten die Kinder einheimisches Wild kennen lernen und berühren. Sehr interessiert und gespannt folgten sie den Ausführungen der beiden Weidmänner. Das kritische Hinterfragen und die Suche nach Erklärungen zeugten vom Interesse und der Wissbegier der Teilnehmer. Als Auflockerung des theoretischen Teils musste schließlich auch noch ein Wilderer, verkörpert durch Richard Weiss, gestellt und überführt werden. Ein nicht ganz sorgloses Unternehmen, die Schwärze im Gesicht des Missetäters tat ihre Wirkung! Als sich dieser jedoch als Mitglied der Bergrettung Eppan (bekannt aus reviere bezirke einem vorhergehenden Projekttag) entpuppte, fiel jegliche Scheu der Kinder. Als Abschluss des gesamten Vorhabens mussten die Kinder ein Quiz bewältigen. Als Preis winkte ein Ausflug ins Jagdmuseum Schloss Wolfsthurn in Mareit. Die Auswertung des Tests ergab, dass Kinder sehr wohl in der Lage sind, sich mit jagdlichen Themen zu befassen. Der Zweck dieses besonderen Projekttages, der meist vorurteilhaften Einstellung der Kinder gegenüber der Jägerschaft gegenüberzutreten, konnte damit wirklich voll erfüllt werden. Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen Beteiligten nochmals sehr herzlich bedanken. Die spontane Zusage und Bereitschaft der Mitwirkenden war einfach beeindruckend und beispielhaft! Ein Dankeschönn allen voran den Jägern Peter Stampfl und Franz Ranigler, der uns seine Hütte zur Verfügung stellte, dem Revierleiter Bernhard Stimpfl für die wohlwollende Zusage zu diesem Projekt und dem »Wilderer« Richard Weiss. Margareth Morandell, Leiterin des Ferienprogramms »Margreider Kindersommer« Bezirk Vinschgau Revier Latsch Exkursion in den Wald Alljährlich veranstaltet die Volksschule Latsch ihr »Baumfest«. Und in diesem Jahr wurde die Veranstaltung durch eine Wild- und WaldExkursion, geführt durch die Jäger Manfred Wörnhard, Johann Gruber und Armin Raffeiner, aufgewertet. Den Schülern wurde das Handwerk des Weidmanns anhand von Präparaten und anderem Anschauungsmaterial näher gebracht, und die Jäger unterstrichen die Wichtigkeit der Jagd für das Wild und die Natur. Reges Interesse, neugierige Schüler und viele Fragen gaben den Weidmännern die Gewissheit, dass diese Aufklärungsarbeit für die Jugend sehr wichtig ist. Revier Salurn Altrevierleiter geehrt Anlässlich der Generalversammlung vom 30. April 2005 wurde der Altrevierleiter Bruno Kob geehrt. Bruno Kob, Jahrgang 1934, ist seit 39 Jahren aktiver Jäger und leitete das Revier Salurn in den letzten 12 Jahren. Als Anerkennung und Dank für seinen für das Revier geleisteten Einsatz wurde ihm vom neuen Revierleiter Silvio Nardin ein Ehrenabzeichen überreicht. Die Ehrung erhielt durch die zahlreich anwesenden Jäger einen würdevollen Rahmen. Weidmannsheil! Die Kinder der Volksschule Latsch mit Jagdaufseher Manfred Wörnhard, Vizerevierleiter Johann Gruber und Ausschussmitglied Armin Raffeiner (v.r.n.l.) Jägerwallfahrt und Hubertusmesse am Sonntag, dem 13. November 2005 ab 11.00 Uhr im Stift St.Georgen/Kärnten 13.30 Uhr Modeschau 15.00 Uhr Hubertusmesse in der Stiftskirche Ganztägige Ausstellung von Jagd- und Fischereiartikeln, Schau von Hirschtrophäen, Fachbüchern, Trachtenbekleidung, Wildtierpräparaten, Wildfutter und Geländeautos! Abschüsse! 12 Stück Rotwildhirsche, vom Spießer bis zum 16-Ender, Schuss von Hochsitz ca. 200 Meter (im Gatter). Preis nach Anfrage. Tel. +43 664 5 01 09 02 oder um 7 Uhr +43 4225 8224 JÄGER ZEITUNG 3/2005 65 sport 23. Jägerrodeln in Jaufental Mit etwas Verspätung dürfen wir vom Jägerrodeln berichten. Zum 23. Mal fand es heuer statt. 116 Teilnehmer fanden sich ein, um sich im Rodeln und Luftgewehrschießen zu messen. Die Bahn präsentierte sich in ausgezeichnetem Zustand, und so war es nicht verwunderlich, dass alle Sportler guter Laune waren. Das Rennen konnte ohne Zwischenfälle ausgetragen werden. Die Jagdhornbläsergruppe »Auerhahn« aus Vöran umrahmte wie schon viele Jahre vorher die Feierlichkeiten bei der Preisverleihung. Unser Landeshauptmann Luis Durnwalder sowie der Bürgermeister der Gemeinde Ratschings Leopold Siller ehrten die Veranstalter, allen voran Luise Markart, mit ihrer Anwesenheit und überreichten die Preise. Bezirksjägermeister Alfons Heidegger überbrachte die Grüße des Jagdverbandes. Ergebnisse Mannschaftswertung 1. Mühlwald Josef Unterhofer, Ernst Steiner, Meinrad Steiner 2. St. Martin in Thurn Pire Erlacher, Alfred Erlacher, Albert Zingerle 3. Wengen Oscar Moling, David Frenes, Hermann Rubatscher 4. Deutschnofen Christian Plattner, Markus Zelger, Othmar Plattner 5. Mauls – Max Sparber, Hubert Ralser, Dietmar Saxl Jägerinnen 1. Irma Siller, Jaufental 2. Gaby Braunhofer, Wiesen Jägerrodeln 2006 Die Jägerschaft Jaufental lädt alle herzlich ein zum 24. Jägerrodeln am 5. Februar 2006 auf der Naturrodelbahn »Waldebm« in Jaufental mit Luftgewehrschießen auf der Strecke!! Ehrenschutz: Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesjägermeister Klaus Stocker Genaueres Programm wird noch bekannt gegeben. Informationen ab 15. Dezember 2005 bei Luise Markart, Tel. 0472 76 46 99 oder Fax 0742 77 32 07 Landeswintersporttag 2006 Der Landeswintersporttag (Rodeln, Skifahren und Langlauf) der Jägerinnen und Jäger Südtirols findet im kommenden Winter im Gsieser Tal statt und wird vom Revier St. Martin in Gsies ausgetragen. Der genaue Termin wird in der nächsten Jägerzeitung bekannt gegeben. 66 JÄGER ZEITUNG 3/2005 3. Rosa Kemenater, Sarntal 4. Irmgard Mayrhofer, Vahrn 5. Barbara Braunhofer, Ratschings Jäger 1944 und älter 1. Johann Wieser, Stilfes 2. Erich Mair am Tinkhof, Mühlwald 3. Karl Kohl, Ritten 4. Ludwig Steiner, Mühlwald 5. Robert Tavella, Wengen Jäger 1945–54 1. Max Sparber, Mauls 2. Hermann Rubatscher, Wengen 3. Anton Kinigadner, Vahrn 4. Franz Pföstl, Schenna 5. Luciano Pappalardo, Ridnaun Jäger 1955–59 1. Josef Unterhofer, Mühlwald 2. Ernst Steiner, Mühlwald 3. Oscar Moling, Wengen 4. Pire Erlacher, St. Martin Th. 5. David Frenes, Wengen Jäger 1960–65 1. Franz Craffonara, Welschellen 2. Alfred Erlacher, St. Martin Th. 3. Albert Zingerle, St. Martin Th. 4. Gottfried Thaler, Brenner 5. Hubert Ralser, Mauls Jäger 1966–71 1. Meinrad Steiner, Mühlwald 2. Thomas Hofer, Moos 3. Albin Niederbrunner, Mühlwald 4. Urban Campei, Wengen 5. Robert Schuster, Deutschnofen Jäger 1972–99 1. Meinrad Obergolser, Pfunders 2. Christian Plattner, Deutschnofen 3. Markus Zelger, Deutschnofen 4. Ugo Sottrovisch, St. Martin in Thurn 5. Günther Gander, Jaufental Revierleiter und Ehrengäste 1. Josef Saxl, Mauls 2. Sandro Covi, Sterzing 3, Luis Ploner, Stilfes Nichtjäger Damen 1. Elisabeth Siller 2. Erika Thaler 3. Evelin Haller 4. Barbara Tratter Herren 1949 und älter 1. Luis Schweigkofler Herren 1950–70 1. Martin Rainer 2. Sylvester Unterhofer 3. Josef Krautgartner 4. Paul Costa 5. Oswald Erlacher Herren 1971–89 1. Karlheinz Kofler 2. Hubert Baur 3. Thomas Holzknecht 4. Hannes Stampfer 5. Michael Markart jagderzählungen Zwei alte Nimrode Diese Überschrift habe ich gewählt, weil Joggl, mein Begleiter, und auch ich schon über siebzig Lenze gesehen haben und auch beide, seit wir imstande waren, eine Büchse zu tragen, gejagert haben. Vor ein paar Jahren habe ich den Entschluss gefasst, wenn ich die Erlaubnis erhalte und meine »Elfer« noch halbwegs zum Gehen taugen, die freihabende Gams im »Gedeindl«-Gebiet zu weidwerken. Auch habe ich mir vorgenommen, das Unterfangen nicht mit Euphorie, sondern mit viel Zeit und Gelassenheit anzugehen. Sollte es wieder einmal gar nicht klappen, wäre die Enttäuschung kleiner. Die Jagd in den Bergen war seit jeher und ist auch heute noch etwas Besonderes. Sie ist in manchen Gegenden auch in dieser motorisierten Zeit oft mit viel Ausdauer, Strapazen und auch Gefahren, welche man berücksichtigen und richtig einschätzen muss, verbunden. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen reizt mich immer noch die Jagd in den Dolomiten. Mich freut sicher ab und zu ein Abschuss eines guten Gamsbockes, aber mit dem Fortschreiten meiner Jahre habe ich mich dazu durchgerungen, bei der Jagd hauptsächlich das Erlebnis zu suchen und zu genießen. Die Beobachtung von Wild und Natur, aber auch das gesellige und geistig erholsame Beisammensein mit einem guten Kollegen für ein paar Tage, während denen man über alles Mögliche reden und einander erzählen kann, darf nicht zu kurz kommen. Man geht dann innerlich bereichert vom Berg herunter und zehrt lange noch vom Erlebten. Auch der Urinstinkt »Beute machen« hat einen großen 68 JÄGER ZEITUNG 3/2005 Stellenwert, und nicht zuletzt das Jagen für den Kochtopf. Letzteres fängt schon beim Zubereiten der Leber in der Hütte nach gelungenem Schuss an. Ich hatte den Jagdleiter Konrad am Telefon gebeten, seinen Vater Joggl zu fragen, ob derselbe bereit wäre, mich auf die Jagd zu begleiten. Ich bekam zur Antwort: »Das macht er sicher gerne. Sag mir den Tag und die Zeit, wann du kommen willst, und der Vater wird schon in seinem Hause mit gepacktem Rucksack auf dich warten.« So war es auch, und während wir gemütlich durch das Gailtal hineinfuhren, erklärte mir mein Begleiter, was wir zum Schießen frei hätten. Er erläuterte: »Wenn du willst, kannst du heuer auch zwei Gämsen erlegen. Ein Murmeltier ist auch frei, und wenn Rehe, welche zum Abschussplan passen, im Kessel drinnen sind, könnten wir auch von denen eines schießen.« Das Auto hatte uns inzwischen zum schmucken Bergdorf Obertilliach gebracht. Ich darf wohl ein paar Besonderheiten von diesem nur achthundert Seelen zählenden, schön gelegenen Dorf erwähnen. Einmal die hervorragende Trassenführung der Langlaufloipe, auf der auch schon Biathlonweltmeisterschaften ausgetragen wurden. Nennenswert finde ich auch die Tatsache, dass der fünffache Olympiasieger Ole Einar Björndalen aus Norwegen vor einigen Jahren in Obertilliach seinen Wohnsitz aufgeschlagen hat. Ein Grund für diese Entscheidung (so denke ich mir) wird wohl der sein, dass er so näher bei seiner geliebten Natalie Santer sein kann. Aber noch interessanter dünkt mich zu erwähnen, dass Obertilliach noch einen Nachtwächter, wie es vielerorts hauptsächlich im Mittelalter gang und gäbe war, hat. Vor drei Jahren haben sich die noch verbliebenen amtierenden Nachtwächter aus ganz Europa zu einem Treffen und Feiern in Obertilliach eingefunden. Damals glaubte man, dass der zur Zeit seinen Dienst treu ausführende Wächter der letzte sein würde, aber inzwischen habe ich erfahren, dass ein Neuer, ein Jüngerer den heiklen Dienst übernommen hat. Der Hauptgrund für die Einstellung eines Nachtwächters wird in diesem Dorf wohl die große Feuergefahr sein, weil es ein Haufendorf und zum größten Teil aus Holz erbaut ist. So kann man in Obertilliach weiterhin des Nachts den Ruf hören: »Liebe Leute, lasst euch sagen, die Uhr im Turm hat zwölf geschlagen ...« Während der Weiterfahrt durch den steilen Bergwald hinauf ist ein Pärchen Haselwild abgestrichen. Ich habe in den vergangenen Jahren in dieser Gegend immer wieder Haselhühner beobachten können, auch ganze Gesperre. Ich glaube, in diesen Wäldern gibt es noch eine ganz normale Dichte von diesen kleinen Raufußhühnern. Diese Wildart ist in Südtirol, meinem Heimatland, seit 1987 ganz unter Schutz gestellt. Gebracht hat es meiner Ansicht nach nichts. Durch vier Jahrzehnte hindurch war dieser kleine Ritter meine Hauptjagd. Wie freute ich mich, wenn auf meinen Lockruf hin das melancholische »Spissen« des Hahnes zu vernehmen war, und später auch nach mehreren Lockrufen in längeren Abständen (oft auch erst nach einer Stunde) der erregte Hahn mit aufgestellter »Holle«, um seinen vermeintlichen Rivalen zu verjagen, zustand. Dieser bunte Vogel war für mich einfach die Jagd. Weiter droben bei der Waldgrenze war der Weg versperrt. Oberhalb der Sperre, auf der Niederalm, weidete eine größerer Herde junger Ochsen. Solche Rinderherden kann man auf Osttiroler Almen immer wieder beobachten. Diese Tiere dienen nicht als Zugtiere, sondern werden im Winter gemästet und geschlachtet. Es ist dies wohl ein natürliches, gesundes Fleisch. Die nächste Wegstrecke war mit Ochsenfladen gepflastert (»boasse« nennen die Trentiner Almer und Bauern dieses »Produkt«). Der Grund dafür ist wohl der, dass der Weg das einzige ebene Plätzchen in dieser Gegend ist, wo das Vieh sich zum Ausruhen und Wiederkäuen niedertun kann. Nun galt es noch, das letzte, nahezu unbefahrbare Stück des Weges bis zur hohen Alm zu überwinden, nicht um Schuhsohlen zu sparen, sondern, um mein Vehikel aus dem Bereich des Weideviehs zu bringen. Es ist auf dieser Weide schon mehrmals vorgekommen, dass die Rinder mit Glocken und Hörnern die Karosserie demoliert haben. Und nun ließen wir das gequälte Fahrzeug ausruhen und marschierten mit voll bepacktem Rucksack und Gewehr langsam Richtung »Gedeindl«. Von hier aus sieht man in das Hochpustertal hinunter. Auch das ziemlich tiefer liegende »Alpl«, wo auf einem kleinen Hügel die Hauptjagdhütte des Reviers steht, ist gut sichtbar. Den westlichen Teil des Reviers nennt man den »Eadewald«. Öder Wald wohl deswegen, weil diese Gegend fast als Urwald belassen wurde, und wohl auch, weil dieser Reviertell von den meisten Seiten unzugänglich ist. Nur einmal, vor über jagderzählungen fünfzig Jahren, haben bellunesische Holzfäller Lärchenbäume geschlägert, um aus den schlanken, geradefasrigen Stämmen »Taufen« zu spalten, aus denen dann Fässer hergestellt wurden, wahrscheinlich Weinfässer. Bei den Bewohnern der bellunesischen Alpentäler herrschte Not, und die Arbeitslosigkeit in den Zwanziger- und Dreißigerjahren war noch größer als bei uns. Ich kann mich noch gut erinnern, wie die Belluneser Frauen ganz schwarz gekleidet mit einem schwarzen Tuch auf dem Kopf in einem geflochtenen Buckelkorb aus Buchenholz gedrechselte Löffel und andere Hausutensilien anboten. Vom Eingriff der bellunesichen Holzfäller merkt man im Eadewald aber nichts mehr. Wenn man dieses Gebiet durchquert, kann man beobachten, wie die Natur, von Menschhand unberührt, stirbt und sich immer wieder aufs Neue regeneriert. Es stehen dort mächtige Lärchen und Fichten, auch mehrere abgestorbene »Dürrlinge« und vom Blitz zerfetzte Stämme gibt es. Auf dem Boden liegt viel Holz herum – frisches, erst kürzlich vom Sturm geknicktes, halb morsches und ganz zersetztes – das ist gut so. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich gelesen, dass vom Faulholz über tausend Arten von Lebewesen leben. Von den unzähligen Arten der Insekten bis zu den großen und kleineren Arten von Eulen und Spechten. Vor zwei Jahren ist dieser Eadewald unter Schutz gestellt worden. Es darf für zwanzig Jahre kein Eingriff gemacht werden, nur die Jagd ist ausgenommen. Das Land Tirol bezahlt den Besitzern für solche Einwilligungen einen Beitrag. Handwerklich gefertigte Kachelöfen mit Jagdmotiven Dekore ausschließlich von Hand gefertigt, auf Wunsch auch personalisierbar! Show-Room auch Samstag Vormittag geöffnet! Industriezone, E.-Fermi-Straße 11, 39100 Bozen Tel. 0471 05 02 90 - Fax 0471 05 02 91 E-Mail: [email protected] - www.arcadiakeramik.it Fünf Jahre sind vergangen, seit ich an einem Montag mit gefülltem Rucksack auf einer »Tragkraxe« mitten in diesen Waldkomplex hineingestapft bin. Ich wollte in dieser »Einsiedelei« eine ganze Woche auf Kahlwild ansitzen. Rotwild habe ich kein Stück gesehen, wohl aber überkam mich von Mittwoch auf Donnerstag eine unangenehme Überraschung. Ich wachte nach Mitternacht mit einem starken Schüttelfrost auf und musste schauen, schleunigst aus dem Schlafsack zu kommen, denn ich hatte nicht nur Fieber, sondern auch Durchfall und starken Brechreiz. Kaum war der neue Tag angebrochen, raffte ich meine sieben Zwetschgen zusammen und schleppte mich Schritt für Schritt bis gegen Mittag zu meinem Auto. Ich hatte in diesen drei Tagen aber schöne und interessante Beobachtungen gemacht: In der Wand oberhalb von mir hausten die so farbenprächtigen, schönen Mauerläufer und ergötzten mich mit ihrem schmetterlingshaften Flug. Sie sind leider selten geworden. Das elegante Rütteln eines Turmfalkenpärchens konnte ich auch beobachten. Immer wieder bekam ich Gämsen in den Anblick und ein Rehbock kam zur Salzlecke. Am besten gefallen haben mir drei Gamsjahrlinge, die auf einmal da waren und knapp vor mir auf einen ziemlich hohen Stein hinaufspringen wollten. Den zwei ersten gelang das Vorhaben, der dritte aber musste nach mehreren Anläufen schlussendlich aufgeben, weil droben für drei einfach nicht genug Platz vorhanden war. Nach diesen Ausschweifungen wieder zurück zu uns Nimroden. Den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht, befreiten wir unseren geplagten Rücken vom schweren Rucksack. Das Fernglas vor die Augen halten und schon Gämsen sehen, war nur eins. Das Wild war zwischen alten Lärchen und Latschen zerstreut. Zwei Geißen mit Kitz kamen auf dem Steig, welcher zur Hütte führt, ins Freie heraus. Auf einmal wendete sich die erste ruckartig, um auf die hinter ihr folgende zu stoßen. Diese wich aus und sprang ein paar Meter in die Lahn hinauf. Dieses Verhalten kam mir verdächtig vor. Ich sah auch schon gleich, dass die Verjagte stark räudebefallen war. Der Joggl hatte dieselbe Beobachtung gemacht. Ich kramte den Entfernungsmesser aus dem Rucksack und visierte das Stück an; es erschien jedoch keine Zahl. Wir wollten aber nicht Zeit versäumen, weil die Gams blatt stand. Eine gute Auflage für das Gewehr hergerichtet war bald. Ich zielte wegen der vermeintlich weiten Entfernung ein wenig über der Gams, und schon krachte der Schuss. Die Gämsen flüchteten samt der kranken den Graben hinunter und waren verschwunden. Der Schuss saß genau dort, wohin ich gezielt hatte, weil ich sah, dass knapp hinter der Gams die Schottersteinchen auseinander stoben. Der Entfernungsmesser war neu und ich konnte damit nicht umgehen. Nachher ist mir die Handhabung desselben eingefallen, und so zeigte er auch die Entfernung an. Man ist halt nie ausgelernt und nie zu alt, um eine Dummheit zu machen. Bei der Hütte angekommen, ging ich Wasser holen, mein Kollege machte Feuer und bemühte sich, die große Schar der Fliegen zu erschlagen, welche auf dem Fenster herumkrochen. Nach einer warmen Mahlzeit und einem »Rasterl« schauten wir, ob hinten im Kessel Gämsen standen. Jedes Mal, wenn ich da drinnen ankomme, bestaune ich die vielen überwachsenen Gräben, welche bei Wolkenbrüchen von den Sturzbächen aufgerissen und auf beiden Rändern zugleich aufgeschüttet wurden. Diese JÄGER ZEITUNG 3/2005 69 jagderzählungen Rinnen sind mit Polstern aus kurzem Gras, Kräutern und vielen Blumen überwachsen. »Die Zeit heilt Wunden«, lautet ja ein altes Sprichwort. Die Hänge und Böden sind hier voller Murmelbaue, meistens Notbaue, zum schnellen Einfahren bei Gefahr. Der Adler macht seine Streifflüge fast jeden Tag über diesem Gebiet. Auch an diesem Nachmittag waren dieser Greif und die Murmeltiere das einzige Wild, welches wir zu Gesicht bekamen. Es war auch gut so. Wir konnten nämlich eine interessante Beobachtung machen. Die putzigen »Alpenbärchen« grasten fast den ganzen Nachmittag einzeln am Hang oder auf kleinen Ebenen. Das eine oder andere verschwand für kurze oder auch längere Zeit in einem Bau oder verweilte, alles beobachtend, vor der Röhre. Gegend Abend versammelten sich alle Tiere, die in dieser Gegend waren, vor einem Hauptbau und beschnupperten einander immer wieder. Erst beim Dunkelwerden verschwanden sie in den Röhren. Ich bin kein Murmel-Experte, aber ich glaube, das gegenseitige Beschnuppern war ein Testen für die Tauglichkeit des gemeinsamen Winterschlafes, denn es war langsam Zeit, sich für denselben vorzubereiten. Eine kleine Bestätigung meiner Vermutung ist für mich die Beobachtung im darauf folgenden Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr befanden wir uns eine Woche später in diesem Gebiet; trotz ähnlicher Witterungsverhältnisse bekamen wir kein Murmeltier mehr zu sehen. Sie hatten sich alle schon im Winterbau verschanzt. Am darauf folgenden Tag wechselte ein Rudel Scharwild von achtundzwanzig Stück vom Gamsbach ins »Gedeindl« herüber. Von denen erlegten wir ein schwaches junges Galtgeißl. Als ich mich schickte, die rote Arbeit zu verrichten, fragte ich 70 JÄGER ZEITUNG 3/2005 den unter mir stehenden Joggl: »Willst du ein Murmel schießen, sobald diese wieder aus dem Bau kommen?« (Sie waren durch die Störung des Schusses verschwunden). Er bejahte die Frage mit einem Kopfnicken. Ich reichte ihm den Stutzen samt Munition. Wie ich mit meiner Arbeit fertig war und auch noch gejaust hatte, fiel beim Kollegen ein Schuss. Es war ihm gelungen, ein starkes Bärchen zu erlegen. Ich frage ihn, was er mit dem Murmeltier vorhabe. Die Antwort lautete auf Hochpusterisch: »Mitn Eil die oltn Paner inschmirbn« (Mit dem Fett die alten Knochen einschmieren). Für mich hatte das längere Sitzen im dürren Lahner-Gras ein kleines Nachspiel: nämlich das, was diesmal fast zwei Wochen lang anhielt. Die »Gamspeiß« nennt der Alpenjäger das Jucken, welches die Herbstgrasmilbe beim Befall der Haut hervorruft. Es gehört halt auch diese Unannehmlichkeit zur Bergjagd und zur Natur. Übrigens vergeht das Jucken ohne medikamentöse Behandlung von alleine wieder. Nachdem wir die Leber gebraten und verzehrt hatten, legten wir uns in der Hütte zu einer »Siesta« hin. Beim Erwachen kam mir vor, Menschenstimmen zu vernehmen. Ich hatte noch nie in diesem Gebiet einen Menschen gesehen oder gehört, außer meine Begleiter. Ich ging nachschauen. Tatsächlich saßen zwei Männer vor der Hütte auf der Bank. Sie redeten im Flüsterton miteinander, weil sie uns nicht stören wollten. Erst als ich einen von ihnen erkannte, fiel mir ein, dass der Joggl mir mitgeteilt hatte: »Der Konrad schickt an diesem Tag zwei Zimmerleute zur unteren Hütte, um dort Vermessungen für die anstehenden Reparaturarbeiten vorzunehmen. Nachher sollen die zwei ins ‘Gedeindl’ gehen, um zu schauen, ob wir etwas geschos- sen haben, um eventuell das erlegte Wild ins Tal zu bringen.« Die Männer erledigten gerne die Gefälligkeit und versprachen, die Beute in eine Kühlzelle zu geben, damit diese nicht verderbe. Der Jagdkollege und ich waren uns schnell einig, noch einmal zu übernachten. Am Abend, bei flackerndem Kerzenlicht, schilderte mir der Joggl mit Tränen in den Augen die letzten Lebenstage seiner lieben Frau. Die Rosa wurde von ihrem Mann und den Nachbarn auf vorbildliche Art und Weise sechseinhalb Jahre lang rund um die Uhr liebevoll gepflegt. Durch eine Art Schlaganfall musste ihr alle zwei Stunden der Schleim aus der Lunge abgesaugt werden, damit sie nicht erstickte. Eine gewisse Maria hat selbst viel geholfen und alles organisiert, dass die ganzen Jahre hindurch eine betreuende Person im Hause war. Diese gute Frau kommt auch jetzt noch zum Joggl, welcher alleine in der Wohnung lebt, um ihm bei der Hauswirtschaft behilflich zu sein. Die Menschen in den Alpentälern, besonders die ältere Generation, sind oft von einer eher rauen Schale geprägt, durch das harte und entbehrungsreiche Leben. Wenn es aber gilt, in Leid und Unglück zu helfen, können diese »Bergler« auch weich und hilfsbereit werden. Der Joggl selbst hilft neben anderen Arbeiten dem neunzigjährigen, fast blinden Pfarrer bei der Messfeier häufig aus. Zu mir sagte er: »Die Hochgebete kann der Priester auswendig, und das andere mache das meiste ich.« Am nächsten Morgen waren wir schon früh unter den »Graslahnern« drinnen. Als langsam der Morgen graute, erschien vorsichtig die erste Gams mit Kitz auf dem Grat und stand eine Weile wie eine Silhouette, alles gut absichernd, da. Dann zog sie den Bergrü- cken entlang gegen Osten und wechselte in den mit kleinen Felspartien durchzogenen steilen »Großlahner« herunter. Nach und nach erschienen an die dreißig Stück an derselben Stelle und gingen die gleiche Route zum Äsen in den Hang herunter. Später zogen die Tiere äsend ganz langsam in unsere Richtung, waren aber durch ein Latschenfeld verdeckt. Ihnen näher zu kommen, gab es keine Möglichkeit. So hieß es nur abwarten und hoffen, dass die Tiere später in dem Graben über uns auftauchen. Gegen Mittag war es endlich so weit. Wir erlegten einen schwachen Bockjährling aus dieser Gruppe. Das Gamsl blieb mit sauberem Schuss in der Rinne liegen. Es war jetzt auch an der Zeit, das »Gedeindl« wieder langsam zu verlassen. In der Hütte angekommen, aßen wir noch etwas, räumten auf, packten unsere Sachen zusammen und stapften samt Gamsl den Berg hinunter. »Aufregende« Trophäen brachten wir keine nach Hause, wohl aber zwei gute Stück für die Küche. Wir hatten auch Zeit gefunden, über Freud und Leid aus unserem Leben zu reden, und das scheint mir etwas ganz Wichtiges. Anschließend fuhren wir nach Abfaltersbach zu Joggls Wohnung. Dort gab es ein schmackhaftes Essen, von der schon erwähnten guten Maria zubereitet. Danach holten wir die Gams und das Murmeltier im Villgratental und weiter ging die Fahrt nach Sillian. Beim Jagdleiter angekommen, öffnete ich den Kofferraum und Konrad meinte anerkennend: »Drei gute, passende Abschussstücke; Weidmannsheil!« Albert Ploner Mit dieser netten Geschichte hat der Aldeiner Jäger Albert Ploner am Literaturwettbewerb »Ars Venandi« in Riva del Garda teilgenommen. Die Geschichte ist prämiert worden. Waffen Fortsetzung auf Seite 72 JÄGER ZEITUNG 3/2005 ▲ Repetierer Steyr-Mannlicher Allwetter SBS 96, Kal. 7 mm Rem. Mag., mit ZF Swarovski 4-12x50, zu verkaufen. Tel. 333 1 82 77 96 Repetierer Steyr-Mannlicher Kal. 5,6x57, mit ZF Habicht 6fach, zu verkaufen. Tel. 348 1 42 43 37 Repetierer Steyr Pro Hunter Kal. .243, inklusive Montageteile 30 mm, ohne ZF, um 1.000 € zu verkaufen. Tel. 0474 97 82 33 abends oder 340 5 66 94 35 Repetierer Steyr Kal. 5,6x50, mit ZF Zeiss Diavari-C 3-9x36T*, kaum benutzt, zu verkaufen. Tel. 349 6 19 46 48 Repetierer Sauer ‘Liga Magnum’ Kal. 7 mm Rem. Mag., mit ZF Habicht 8x56, nur 10-mal geschossen, zu verkaufen. Tel. 333 9 13 55 63 Repetierer Sauer 202 EURO Kal. .270 Win., mit ZF Zeiss Diavari-Z 2,5-10x48 T*, sehr gute Schussleistung, zu verkaufen. Tel. 338 2 50 89 39 Repetierer SIG Sauer Kal. 6,5x65, mit ZF Zeiss 8x56, zu verkaufen. Tel. 0474 56 41 00 Repetierer Voere Kal. .22 Mag., zu verkaufen. 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