Manche möchten jetzt sogar in diese Länder
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Manche möchten jetzt sogar in diese Länder
March Anzeiger 10/06/2014 Verkleinert auf 44% (Anpassung auf Papiergröße) AUSSERSCHWYZ APROPOS Von Johanna Mächler Unsere Behörden sind eben doch nette Dienstleister. Auch wenn man manchmal schimpft über Polizeibussen, hohe Gebühren oder die Steuererklärung, all das wird dem säumigen Bürger meist in einem netten Ton kommuniziert. Davon konnte ich mich kürzlich erneut überzeugen. Denn wie auch schon, blieb die Steuerklärung länger als beabsichtigt liegen, obwohl sie zuoberst auf dem Briefestapel lag. Und selbst wenn sie in eine Schublade geschoben wurde, mahnte eine kleine Stimme im Kopf «Tu es endlich». Drum flatterte mal wieder ein Brief der Gemeinde ins Haus. Das blütenweisse Papier mit dem Gemeindesignet hob sich wie immer von der anderen Post ab. Aha, jetzt kommts! «Wo um alles in der Welt bleibt denn Ihre Steuererklärung schon wieder? Muss man Sie wirklich jährlich daran erinnern? Vergessen Sie sonst auch alles?» Aber nein nein, verständnisvoll, fast entschuldigend und in gesalbter Wortwahl steht da geschrieben: «Vermutlich haben Sie es übersehen, dass … Vermutlich … ja genau! Sie liegt ja extra oben auf dem Stapel mit Kaffeefleck und kleinem Eselsohr (vom Herumschieben). Aber dieses Mahnschreiben klingt so nett, als sei es eine Einladung, man wird sogar das latent schlechte Gewissen los. Was sorgt man sich da um diese lästige Bürgerpflicht, es ist ja alles halb so wild … So gesehen, macht es doch fast schon Spass, die hübsche, kleine Steuererklärung auszufüllen. Wäre da nicht noch der letzte Satz mit den bedeutungsvollen Ziffern, der auch noch gesagt werden muss. Ja, so sind sie, unsere Dienstleister: Erst kommen sie höflich und geduldig daher, doch dann treffen sie punktgenau ins Schwarze: Frist 20 Tage. 20 Tage? Jetzt aber hopp! ABOBESTELLCOUPON Bitte senden Sie mir folgende Zeitung °° March-Anzeiger Höfner Volksblatt Monat Probeabo kostenlos °° 121 Monate zu Fr. 246.– zu Fr. 460.– °° 246 Monate Monate zu Fr. 131.– (alle Preise inklusive MwSt und iPad-App) Name ………………………………… Vorname ………………………………… Strasse ………………………………… PLZ / Ort ………………………………… Unterschrift ………………………………… Datum ………………………………… Telefon ………………………………… Bitte senden an: March-Anzeiger Alpenblickstrasse 26 8853 Lachen Tel. 055 451 08 78 Fax 055 451 08 89 Höfner Volksblatt Verenastrasse 2 8832 Wollerau Tel. 044 787 03 03 Fax 044 787 03 10 [email protected] [email protected] DIENSTAG, 10. JUNI 2014 3 Etzelwerk-Entscheid Mitte 2015 Noch ist nicht entschieden, wie gross das neue Etzelwerk in Altendorf werden soll. Ursprünglich war vorgesehen, in diesem Frühling den Variantenentscheid zu fällen; jetzt ist dieser Entscheid auf Mitte 2015 vertagt worden. Die SBB als Eigentümerin hält jedoch am Zeitplan fest. Von Stefan Grüter Altendorf. – In den nächsten zehn Jahren tut sich beim Etzelwerk in Altendorf einiges. Einerseits läuft im Jahr 2017 die Konzession ab, andererseits plant die SBB als Eigentümerin einen Neubau der Anlagen in Altendorf. Die Kapazitäten sollen ausgebaut und aus dem Bahnstrom-Kraftwerk soll ein Speicherkraftwerk werden. Das Investitionsvolumen ist gigantisch: Erste Schätzung belaufen sich auf 500 bis 960 Millionen Franken. «Aufwendiger als geplant» Anlässlich einer Informationsveranstaltung erklärten die SBB-Vertreter und der Schwyzer Umweltdirektor Andreas Barraud im letzten Herbst in Altendorf die ersten Projektskizzen, die nicht nur die Stromproduktion berücksichtigen, sondern auch den Hochwasserschutz an der Sihl. Damals wurde auch ein ehrgeiziger Terminplan präsentiert, der jetzt jedoch eine Verschiebung erfährt. Die äusserst vielschichtigen Hintergrundarbeiten sind jedoch am Laufen, wie Andreas Eggimann, der Gesamtprojektleiter Etzelwerk der SBB AG, gegenüber unserer Zeitung auf Anfrage erklärte: «Parallel zu den technischen und wirtschaftlichen Fragestellungen wird ein Umweltverträglichkeitsbericht zur Erneuerung des Etzelwerks verfasst. Vorgesehen ist, Mitte 2015 bezüglich der bevorzugten Vari- Noch ist nicht entschieden, welche Stromproduktions-Kapazität das neue Etzelwerk haben soll. Im Hintergrund jedoch laufen die Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren. Unser Bild zeigt das jetzige Etzelwerk in Altendorf. Bild Archiv ante zu entscheiden. Die Abklärungen zu den verschiedenen Varianten gestalten sich aufwendiger als ursprünglich geplant, deshalb wurde der Variantenentscheid neu auf Mitte 2015 terminiert.» Fast vierfache Kapazität Zur Debatte steht eine Erneuerung der bald 80-jährigen Anlagen im Etzelwerk und ein allfälliger Ausbau der Kapazität von heute 134 MW auf 250 bis 500 MW, also zu einem Pumpspeicherwerk. Jetzt ist man am Erarbeiten der Entscheidungsgrundlagen. Dazu gehören als Vorbereitungsarbeiten unter anderem Untersuchungen und Messungen im Sihlsee. Zudem wurde am 4. April die Umweltverträglichkeitsprüfung gestartet. Im Oktober und November werden geologische Bohrungen durchgeführt. «All diese Arbeiten rufen einen hohen Abstimmungs- und Koordinationsbedarf hervor, sind doch neben der SBB und möglichen Partnern auch die drei Kantone Schwyz, Zug und Zürich sowie die Bezirke Höfe und Einsiedeln involviert», so Eggimann. Mit Partnern sind Stromversorgungsunternehmen gemeint. «Die SBB führt mit mehreren Stromversorgungsunternehmen der Schweiz Gespräche. Die heutige Marktsituation für Pumpspeicherwerke bedingt auch bei diesen Unternehmen eine vertief- te Abklärung mit dem entsprechenden Zeitbedarf», so der EtzelwerkGesamtprojektleiter. Nach wie vor geht die SBB davon aus, bis 2019 die Planung abzuschliessen, so dass mit dem Bau 2021 begonnen werden kann. Parallel dazu verlaufen auch die Konzessionsverhandlungen. Die Konzession mit den Kantonen Schwyz, Zug und Zürich sowie den Bezirken Höfe und Einsiedeln muss gänzlich neu verhandelt werden, wobei als Basis die Regelungen in der heutigen Konzession gelten. Der Bau des neuen Etzelwerks soll in den Jahren 2021 bis 2025 realisiert werden. «Manche möchten jetzt sogar in diese Länder» Militärputsch in Thailand, Proteste in der Türkei und Terrorgefahr in Ägypten – wie hiesige Reisebüros berichten, ist den Ausserschwyzern die Lust auf ihre Sommerferien trotzdem noch nicht vergangen. raum – ausgenommen Nordafrika – hoch im Kurs. Wie Geschäftsführer Manfred Spiess auf Anfrage erklärt, liegt in diesem Jahr aber auch immer noch Nordamerika stark im Trend. Überhaupt scheinen Herr und Frau Ausserschwyzer trotz Terrorgefahr und politischer Unruhen nicht daran zu denken, die schönsten Wochen im Jahr daheim zu verbringen. Sie hätten in diesem Jahr sogar «enorme Lust auf Ferien», sagt der Reise-Experte. Negative Auswirkungen auf das Sommerferiengeschäft seien bis dato jedenfalls keine auszumachen. Allerdings – so sind sich die angefragten Reiseanbieter einig – werden Reisen nach Thailand und auf die Sinai-Halbinsel im Sommer ohnehin nicht gross gebucht. «Ägypten ist am beliebtesten von September bis Mai», weiss Spiess. Von Rahel Schiendorfer Ausserschwyz. – Schon seit Ende Februar rät das Amt für auswärtige Angelegenheiten (EDA) von Reisen auf die Sinai-Halbinsel in Ägypten ab. Laut Medienberichten haben die drei grössten Schweizer Reiseveranstalter Kuoni, Hotelplan Suisse und Tui Schweiz die beliebte Badedestination Sharm-el-Sheik aus dem Programm genommen. Bis im Oktober sind auch Charterflüge ins Tauchparadies am Roten Meer gestrichen. Keine Stornierungen Eine gewisse Zurückhaltung bei Buchungen für Ägypten, wie sie Kuoni Schweiz und Tui Schweiz derzeit feststellen, kann Ferienspezialist Marco Hertig vom Pfäffiker Reisebüro Hertig Reisen bisher aber nicht ausmachen. Weder seien Reisen nach Thailand oder Ägypten storniert worden, noch werden sie derzeit von besorgten Kunden kontaktiert. Eher das Gegenteil sei der Fall: «Manche Kunden möchten sogar in diese Länder verreisen, da Ferien dort im Moment besonders günstig sind», weiss Hertig. Grundsätzlich rät der Reise-Fachmann aber, sich strikt an die Vorgaben des Bundes zu halten. Als Alternative zu Sharm-el-Sheik empfiehlt Marco Hertig seinen Kunden deshalb die ägyptischen Festland-Destinationen Laut Marco Hertig – links im Bild, im Gespräch mit Kunden – vom Reisebüro Hertig in Pfäffikon stünden momentan Reisen in die sichere Mittelmeer-Region hoch im Kurs. Noch hat aber niemand seine Ägyptenferien storniert. Bild Tatjana Kistler El Gouna, Hurghada oder Marsa Alam. Südtürkei profitiert Wer trotzdem mit dem Gedanken spielt, die geplante Ägyptenreise umzubuchen, dem sei etwa zu Italien, den Kanarischen Inseln, den Balearen oder zu Griechenland geraten. Laut Tui Schweiz ist das Interesse an Reisen in die Türkei, wo die Polizei erst am vorletzten Sonntag zum Jahrestag der Gezi-Proteste erneut hart gegen Demonstranten vorging, aufgrund der Reisewarnung für die Halbinsel Sinai gar gestiegen. Ähnliche Beobachtungen macht auch Angela Diethelm vom Diga Reisecenter in Galgenen. «Die Südtürkei gewinnt zu Lasten von Thailand und Ägypten an Buchungen», stellt sie fest. Auch Diethelm rät Reisenden nach Ägypten zu äusserster Vorsicht. Ihr Ausweich-Tipp: «Aktuell haben wir auf allen Meeren noch Kontingente für Kreuzfahrten in allen Segmenten, die wir wärmstens empfehlen können.» «Enorme Lust auf Ferien» Im Reisebüro Alegria in Lachen steht derzeit vor allem der Mittelmeer- Thailand kein Problem Für Thailand, wo die nach dem Militärputsch vom 22. Mai verhängten Ausgangssperren in den Touristenhochburgen Pattaya, Phuket und auf Koh Samui vor Kurzem wieder aufgehoben worden sind, wird vom EDA keine Reisewarnung ausgesprochen. Dennoch wird darauf hingewiesen, dass in den nächsten Wochen und Monaten weitere Demonstrationen sowie Anschläge oder gewalttätigeAuseinandersetzungen im ganzen Land und insbesondere in der Hauptstadt Bangkok nicht ausgeschlossen werden können. Für Manfred Spiess spricht im Prinzip nichts gegen sorglose Thailandferien. «Erfahrene Reisende wissen die Lage entsprechend einzuschätzen», ist er sich sicher. Ausserdem würden er und seine Kollegen sich bemühen, ihre Kunden stets über die aktuelle Situation zu informieren. Juni 13, 2014 12:15