USC Paloma - NordKaos Hamburg

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USC Paloma - NordKaos Hamburg
38 SC VICTORIA HAMBURG vs. USC PALOMA 16.04.2010
MOIN MOIN, HOHELUFT!
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle – so lässt sich
wohl am besten der Start in die Rückrunde nach
der ewig langen Winterpause beschreiben. War
der Start schon mehr als schwierig mit dem
Unentschieden gegen Niendorf und der
Niederlage gegen Meiendorf, so wurde es nur
minimal besser: Dem immens wichtigen Sieg im
Pokal gegen Curslack folgte prompt eine
peinliche Niederlage bei Lurup. Vor allem die
Art und Weise sorgte wohl für hämisches
Grinsen
in
der
ganzen
Hamburger
Amateurszene, denn dass sich der Serienmeister
von dem Abstiegskandidaten innerhalb von fünf
Minuten mit 3:0 abschießen lässt, hätte wohl im
Vorfeld niemand gedacht. Hätte jemand auf
diesen Halbzeitstand gewettet, er wäre nun ein
gemachter Mann! Erschreckende Schwächen in
der Defensive traten auf und auch gegen
Lohbrügge und Wedel war nicht alles Gold, was
glänzte. Klar, immerhin gab es jeweils drei
Punkte, aber selbst dazu war ein Quäntchen
Glück nötig.
Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine schnelle
Besserung, der heutige Gegner dürfte aber alles
andere als zum Aufbauen geeignet sein, sind die
Tauben doch das bis dato zweitbeste
TERMINE:
1. HERREN:
DI, 20.04., 19:30 UHR:
HAMM UNITED – SCV (POKAL)
SO, 25.04., 14 UHR:
SV H/R – SCV
DI, 27.04., 19 UHR:
SCV – NORDERSTEDT
2. HERREN:
SO, 18.04., 15 UHR:
WEIß-BLAU – SCV II
DI, 20.04., 18:30 UHR:
SCV II – SC OSTERBEK
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EINLEITUNG
Rückrundenteam. Und da derzeit ein Spiel das
nächste jagt, bleibt nicht viel Zeit für das
Trainerteam, an den Schwächen zu arbeiten. Ein
allgemeiner Hinweis allerdings mal an dieser
Stelle: Unnötige gelbe oder rote Karten wegen
Meckerns oder anderer Disziplinlosigkeiten
sollten doch bitte vermieden werden! Klar,
der Frust ist verständlich (hey, den
haben wir am Spielfeldrand auch!),
aber damit ist niemandem
geholfen.
Bereits am Dienstag folgt auch
schon das nächste „Spiel des
Jahres“: Um 19:30 Uhr
müssen wir im Viertelfinale
des Oddset-Pokals auswärts
gegen Hamm United antreten.
Die sorgten unter der Woche
auch für Schlagzeilen, allerdings
ganz anderer Natur. Im Mittelpunkt
steht der ehemalige Bundesliga-Profi
Kevin Hansen, der dem Team wohl erst
mal auf unbestimmte Zeit fehlen wird. Böse
Zungen behaupten, der heimliche Großsponsor der
„Geächteten“ habe sich endlich geoutet, uns soll
der Wirbel natürlich mehr als recht sein, wir
wollen schließlich den Pokalsieg! Hoffen wir
einfach mal, dass sich der ganze Trubel negativ
auf die Stimmung und Konzentration des
gesamten Vereins auswirkt und wir nicht das
zweite Altona werden. Denn auch unser
selbsternannter größter Konkurrent um die
Meisterschaft hat einen alles andere als
gelungenen Start ins neue Jahr hingelegt,
Höhepunkt das peinliche Ausscheiden im Pokal
gegen einen Bezirksligisten, der vorher bestenfalls
durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen war. So
schnell kann es gehen, nominell betrachtet ist der
SCV nun also bestes Team im Wettbewerb. Und
auch wenn es noch nicht feststeht: Vom Finale im
eigenen Stadion darf also weitergeträumt werden!
Dazu muss aber erst mal Hamm ausgeschaltet
werden, darauf gilt es nun, das
gesamte
Augenmerk
zu
richten.
Da
sich
in
der
Zwischenzeit auch
wieder einige der
kommenden
Termine verändert
haben, gibt es
erneut
eine
aktualisierte
Übersicht,
die
englischen
Wochen sind ja
(leider) noch lange nicht
vorbei und werden sich noch
bis Ende der Saison hinziehen.
Teilweise stehen alle zwei Tage Spiele auf dem
Programm – für den Hopper natürlich ein Genuss,
kann er doch momentan fast täglich irgendwo auf
Hamburgs Plätzen Fußball schauen. Das schlägt
sich auch in unserem Flyer wieder, natürlich sind
auch wir wieder bei einigen Spielen vor Ort
gewesen und haben uns angesehen, was die
Konkurrenz so treibt. Das nächste Heimspiel
findet übrigens unter der Woche statt, am 27.04.
gastiert Eintracht Norderstedt bei uns an der
Hoheluft, bitte schon mal fett im Kalender
anstreichen!
In diesem Sinne,
Kaotische Grüße
USC PALOMA
GEGNERVORSTELLUNG
USC PALOMA
Wer hätte gedacht, dass wir in der
Gegnervorstellung mal vor dem USC Paloma
auswärts warnen müssten?! Höchstens der
gefürchtete
enge
Grandplatz
an
der
Brucknerstraße am Sonntag Morgen sorgte in der
Vergangenheit regelmäßig für Schweißausbrüche
bei Spielern, Trainern und Fans. Und
mittlerweile? Da ist Paloma das zweitbeste
Rückrundenteam und bei unserer derzeitigen
Abwehrschwäche dürfte sich der neue ShootingStar der Amateurszene, Kevin Weidlich, schon
ordentlich auf's Tore schießen freuen.
Dass es bei Paloma derzeit einfach läuft, mussten
Concordia und BU in den letzten Wochen schon
schmerzlich am eigenen Leib erfahren: So setzte
es für beide Teams Heimniederlagen, teils
empfindlicher Art wie beim 1:4 in Hinschenfelde.
Und am letzten Sonntag schlug der Fluch vom
Grandplatz wieder zu, gegen den direkten
Tabellennachbarn von Oststeinbek gab es ein 1:1.
Nur Buchholz erwies sich letztlich als zu stark,
aber die Mannschaft von Trainer Frank Hüllmann
ging auch geschwächt in dieses Spiel – aufgrund
eines Verkehrsstaus, in dem Paloma feststeckte,
musste das Spiel mit großer Verspätung
angepfiffen werden. Da war dann wohl die Luft
raus. Trotzdem keine guten Vorraussetzungen für
den heutigen Abend, zumal es seit der
Winterpause nicht mehr so richtig läuft bei BlauGelb. Es scheint immer noch Sand im Getriebe zu
sein, wollen wir mal hoffen, dass der Motor nicht
komplett ins Stocken kommt, um bei diesem Bild
zu bleiben. Immerhin gab es für uns nun zwei
Siege in Folge – gegen Lohbrügge und Wedel –
aber deren Tabellensituation sieht auch anders aus
als die der Tauben, die momentan auf Platz 7
stehen. Dass aber auch für den SCV die Luft
dünner wird, verdeutlicht der Blick auf die obere
Tabellenregion, so haben zwar auch die
Konkurrenten wie Meiendorf und Altona in den
letzten Tagen wertvolle Punkte liegen gelassen,
aber man sollte keinesfalls Buchholz vergessen,
die
sich
klammheimlich
nach
einem
katastrophalen Saisonstart wieder zurück nach
oben gekämpft haben.
Was im Übrigen die Spatzen über die Tauben von
den Dächern pfeifen (Wortspiel-Killer!): Bei
Paloma tut sich fanszenetechnisch etwas. So
wurden beim Derby gegen BU einige NachwuchsSupporter gesichtet, die ihr Team unterstützen
wollten. Wir sind also gespannt, ob wir heute an
der Hoheluft neben Palomas Edelfan auch
gesanglich eine Konkurrenz begutachten dürfen...
Trotzdem sollte das Motto natürlich lauten:
Tauben schießen und braten... ;-)
SPIELBERICHTE
SC VICTORIA – MEIENDORFER SV 3:4 (2:2)
(27.
SPIELTAG,
01.04.2010,
STADION
HOHELUFT, 162 ZUSCHAUER)
Das war aber mal ein ganz schlechter Aprilscherz!
Zunächst einmal muss die Ansetzung an einem
Donnerstag Abend, wenn zeitgleich der HSV
zuhause spielt, schon als „äußerst unglücklich“
gesehen werden. Klar, es ist verständlich, dass
man einen Tag länger zur Regeneration haben
will, da am Montag das wichtige Pokalspiel gegen
Curslack ansteht. Trotzdem kann man nun einmal
nicht die Augen davor verschließen, dass viele
Zuschauer im Amateurfußball auch noch zu einem
der beiden ‚großen’ Vereine der Stadt gehen. Denn
es muss mal in dieser Form gesagt werden: 162
Zuschauer für dieses Spiel sind erbärmlich!!!
Natürlich spielt auch das Wetter eine nicht zu
unterschätzende Rolle, das kann wohl keiner
besser als Nordkaos beurteilen, immerhin haben
wir am Sonntag zuvor schon dem Regenschauer
in der Halbzeitpause getrotzt – und wir taten es
auch heute wieder. Denn passender Weise ging es
auch heute wieder pünktlich los: Immer dann,
wenn man sich nicht bewegt und singt oder hüpft sprich: in der Pause - setzt der Regen ein! Mist!
Aber fangen wir mal vorne an: Heute gelang es
uns endlich mal wieder, einen ordentlichen
Haufen zu stellen, der gesanglich durchaus das
Stadion rockte. Das ein oder andere Mal war es
krass laut! Weiter so! Unterstützung bekamen wir
heute mal wieder von unserer Kutte von der
Breitseite, diese Jacke ist einfach der Hammer! ;-)
Auch zwei Leute aus IZ hatten spontan den Weg
zu uns gefunden, super! Das Anstimmen und die
Koordination heute waren ganz gut, so kann es
doch weitergehen, mangelndes Engagement kann
uns jedenfalls niemand vorwerfen! Auch wenn
einige Herren es scheinbar noch immer nicht
geschnallt haben: Wir sind gekommen, um zu
bleiben! Danke, setzen!
Das Spiel war noch gar nicht angepfiffen, da
rappelte es auch gleich im Karton: 1:0 durch Stilz!
Was war das denn?! Ich fühlte mich
augenblicklich an das Bayern-Spiel vom Vortag
erinnert... Wie sehr, sollte ich allerdings später
noch feststellen! Kaum waren unsere Jubelstürme
verklungen, sah unsere Abwehr samt Torwart alles
andere als glücklich aus, als Cetinkaya, der im
übrigen mit Vicky in Verbindung gebracht wird,
den Spielstand egalisierte und in der 6. Minute
den Ausgleich für Meiendorf erzielte. Himmel,
was ist denn hier los?! Das Spiel ging munter
weiter, so schnell konnte man teilweise gar nicht
schauen. Wie hieß es hinterher: Jeder, der im
Volkspark war, hatte was verpasst! Die Tore fielen
quasi im Minutentakt, in der 9. Minute schoss
Flores das 1:2. Mist, Bayern lässt grüßen!!! Beide
Mannschaften legten los wie die Feuerwehr,
wieder sahen Abwehr und Torwart unglücklich
aus. Uhm... hallo?! Aufwachen!!!
Die nächsten Minuten auf dem Platz waren dann
ruhiger, allerdings wurde mit der nötigen Härte
gekämpft, weshalb sich Eybächer und Stilz
schnell ihre gelben Karten abholten. In der 33.
Minute wurde es wieder spannend: Aytac Erman
staubte zum 2:2 ab, nachdem Möbius durch einen
Distanzschuss für Chaos im Sechzehner gesorgt
hatte. So ging es dann auch in die Halbzeit, jetzt
war es mal wieder Zeit für wolkenbruchartige
Regengüsse. Hmpf! Nach der Pause legte Vicky
wieder los wie die Feuerwehr, allerdings musste
Wolf in der 53. Minute hinter sich greifen, was
irgendwie symptomatisch heute war, es war nicht
sein Tag. Allerdings darf ein Nils Roschlaub auch
SPIELBERICHTE
nicht so völlig allein bei uns vor dem Tor
rumlaufen! Dass dieser Herr des öfteren mal Tore
schießt, sollte doch noch aus dem Hinspiel
bekannt sein! In der 65. Minute wurde Jan Lauer
schließlich im Strafraum umgelegt, der folgende
Elfmeter von Stephan Rahn sorgte für den
Ausgleich – aber erneut blieb uns kaum die Zeit
zum Jubeln und Bedienen der Anzeigentafel! Auf
der anderen Seite sorgte Michael Meyer dafür,
dass es Elfmeter für Meiendorf gab, Cetinkaya
hatte auch keine Probleme beim Verwandeln. Mist,
schon wieder Rückstand...
Nachdem Roger Stilz in der 71. Minute mit GelbRot vom Platz geflogen war, lief auch nicht mehr
so viel zusammen, der SCV bekam es schlichtweg
nicht mehr gebacken, das Spiel noch einmal offen
zu gestalten und wir können uns beim
Linienrichter bedanken, der ständig seine Fahne
hob – wohl nicht immer zurecht, aber sonst wäre
Meiendorf wohl noch davon gezogen.
Jetzt heißt es abhaken, es sieht einfach so aus, dass
Vicky einmal mehr in dieser Saison nicht in der
Lage ist, gegen die Großen zu gewinnen. Aber
auch bei den vermeintlich schwachen Gegnern
gibt es drei Punkte zu holen, insofern besteht noch
Hoffnung ;-). Allerdings ist die vielbeschworene
Spannung doch wirklich unwichtig, ich hätte
nichts gegen den raschen Ausbau des Vorsprungs
in der Tabelle gehabt! Aber wenigstens gesanglich
war es heute überzeugend. Ach ja: Wo waren
eigentlich die Meiendorfer Jungs? Alle beim HSV
oder was?!
SV
CURSLACK-NEUENGAMME
–
SC
VICTORIA
1:4
(1:1)
(ODDSET-POKAL
ACHTELFINALE, 05.04.2010, SPORTPLATZ
GRAMKOWWEG, 250 ZUSCHAUER)
Das bis dato wichtigste Spiel des Jahres ist
geschafft – und zwar erfolgreich! Soviel schon
mal vorweg: Wir sind im Viertelfinale des OddsetPokals und der Traum vom DFB-Pokal (und
Berlin ;-)) darf weitergehen...
Ostermontag auswärts im Oddset-Pokal – da war
doch was?! Ja, richtig, letztes Jahr waren die
Ostereier faul, der SCV schied unrühmlich im
Elfmeterschießen gegen Uetersen aus. Eine
Katastrophe! Auch wenn wir natürlich zu den
ersten gehören, die auf zu viel Kommerz
aufmerksam machen, können wir uns doch nicht
davor verschließen, dass die Gelder, die im Falle
einer Teilnahme im DFB-Pokal winken, immens
wichtig sind für die Zukunft des Vereins.
Immerhin wären die 100.000 plus X Euro doch
eine Basis für einen möglichen Aufstieg in die
Regionalliga.
Also reisten wir mit der entsprechenden
Anspannung zu unserem „Lieblingsgegner“ nach
Curslack auf den Deich. Dieses Mal stilgemäß im
Auto, denn auf einem Feiertag in diese letzte
’Bastion’ vor den Toren Hamburgs zu fahren, hätte
mehrere Stunden in Anspruch genommen. Zu den
vier anwesenden Kaoten gesellte sich recht schnell
noch das „Enfant Terrible“ der Victoria-Fanszene,
heute allerdings recht zahm, so dass das Spiel
ohne größere Zwischenfälle über die Bühne
SPIELBERICHTE
gebracht werden konnte. Wir verzichteten dieses
Mal auch darauf, uns von den Einheimischen
dumm anmachen zu lassen (kennen wir ja schon)
und begnügten uns mit ein paar „SCV-Rufen“
dann und wann...
Allerdings fühlten wir uns nach ein paar Minuten
auf eine erschreckende Art und Weise an das
letztjährige Pokalspiel an gleicher Stelle erinnert,
in der Vicky nach 20 Minuten mit 0:2 zurücklag.
Ganz so schlimm war es heute dann doch nicht,
immerhin stand es nach zehn Minuten „nur“ 1:0.
Na toll! Routinier Reincke sorgte bereits nach
sieben Minuten für die Führung der Hausherren
und wir betrachteten nicht nur den Himmel samt
aufziehender Wolken mit sorgenvollem Blick.
Irgendwie lief es heute nicht so richtig zusammen!
Vor allem die Abwehr schwächelte, eigentlich ein
recht ungewohntes Bild, allerdings wirkte das am
Donnerstag gegen Meiendorf auch schon nicht so
toll.
Das Spiel plätscherte so vor sich hin, es schien, als
wolle überhaupt kein Tor mehr für Blau-Gelb
fallen (heute übrigens mal in der Kombi mit
orangen Trikots und blauen Hosen), dafür hatte
Curslack noch die ein oder andere Chance, aber
hier fehlte auch ganz offensichtlich der rotgesperrte Christian Spill. Und während kurz vor
der Halbzeitpause schon die ersten Resümees bei
uns gezogen wurden, strafte mich der Spieler
Lügen, der mir bis dato eher negativ aufgefallen
war: Aytac Erman gelang in der 33. Minute der
Ausgleich, an dem sich bis zur Pause auch nichts
mehr änderte. Okay, das ging ja gerade noch so!
Nach der Pause zeigte sich der SCV dann stark
verändert: Bert Ehm schien die richtigen Worte
gefunden zu haben, vor allem Roger Stilz war jetzt
wesentlich präsenter und dirigierte das Spiel
lautstark von der Mitte aus. Erman gelang in der
53. Minute der Führungstreffer, Stilz schoss
schließlich selbst das 1:3 in der 85. Minute. Na, es
geht doch! Warum nicht von Anfang an
aggressiver gespielt wurde, ist mir immer noch
unverständlich, an dieser Stelle möchte ich
allerdings gleich mal einen unserer Neuzugänge
loben: Jan Lauer, heute gleich von Beginn an
dabei, wirbelte vorne ganz ordentlich! Wenn er
körperlich noch ein bisschen mehr zulegt, wird
das auf jeden Fall was! Erman rundete sein nun
doch positives Erscheinungsbild schließlich noch
mit einem dritten Treffer ab – das 4:1 in der 88.
Minute war dann auch der Endstand.
Geschafft! Viertelfinale, der Traum vom Auftritt
im DFB-Pokal rückt näher! Wenn es doch in der
Liga auch so gut laufen würde...
SPIELBERICHTE
SV LURUP – SC VICTORIA 3:2 (3:0) (19.
SPIELTAG,
07.04.2010,
STADION
FLURSTRAßE, 153 ZUSCHAUER)
Eigentlich habe ich gar keine Lust, diesen
Spielbericht zu schreiben, denn was wir da am
Mittwoch zu sehen bekommen haben, entbehrt
jeglicher Worte! Aber da der Flyer voll muss,
muss ich mich wohl aufraffen, doch noch mal was
dazu zu schreiben...
Nachholspiel unter der Woche, klar, dass wir da
nur mit einer Minimalbesetzung antreten konnten.
Schade, denn das Stadion in Lurup bietet
eigentlich optimale Vorraussetzungen, um einen
guten Support hinzulegen, verfügt es doch über
eine überdachte Tribüne. Aber hier wie auch bei
Concordia sah Nordkaos schon immer schlecht
aus. Naja, dieses Mal tat es uns unsere
Mannschaft immerhin nach! Schon am Eingang
musste man sich fragen, ob die Leute bei Lurup
den Schuss nicht gehört haben. Vier Euro...
warum nehmen eigentlich immer die mit dem
schlechtesten Fußball den höchsten Eintritt?!
(Meiendorf lasse ich da mal raus, die sind
immerhin Dauer-Vize-Meister!) Ob die in der
Landesliga auch so viel nehmen wollen?! Okay,
damit hatten wir also schon im Vorfeld kalkuliert,
ich werde nächstes Jahr wiederkommen und
schauen, ob sie auch eine Klasse drunter noch
wagen, ihre Preise aus der Regionalliga/Oberliga
beizubehalten!
Auf der Tribüne trafen wir also den schon
wartenden weiteren Kaoten, immerhin drei Leute,
yippie!!! Überrascht wurden wir dann noch von
einem Blitzbesuch zweier Leute aus IZ, solche
Besuche sind doch immer die besten, vielen Dank!
Wir hängten unsere Zaunfahne also auf und
warteten auf das Spiel, das wir natürlich mal
locker gewinnen würden – immerhin sind wir der
Dauer-Meister und Lurup steigt ab und
überhaupt... Aber Pustekuchen! Von dem Acker
mal ganz abgesehen, der sich hier „Rasen“
schimpft – da war selbst der Hoheluft-Rasen
vorletztes Jahr im Oddset-Pokal-Endspiel noch
besser!
David Eybächer, der sich beim Pokalspiel böse
verletzt hatte, konnte zumindest auf der Bank
Platz nehmen, sah aber noch sehr bleich und
mitgenommen aus, auch wenn die Verletzung
wohl nicht so schlimm war wie erst vermutet.
Gute Besserung an dieser Stelle! Wie sehr er
hinten fehlte, machte sich gleich zu Spielbeginn
bemerkbar, die Abwehr war doch gewaltig am
schwimmen, aber auch weiter vorne lief nicht viel
zusammen. Das Spiel war – milde gesagt – unter
aller Sau, Lurup kam zu Chancen, Victoria nicht.
Wir grölten ein paar Mal „SCV!“, erst später
machten sich die paar Atzen auf der anderen Seite
bemerkbar,
die
mittlerweile
ihre
Lurup/Deutschland-Fahne eingemottet haben.
Immerhin etwas! Dann kam das Ereignis, das ich
nie sehen wollte und hoffentlich auch nie wieder
sehen werde: Die fünf Minuten von Lurup!
Vorneweg gesagt: Erst einmal habe ich so etwas
vom SCV gesehen und das war beim
Aufstiegsspiel in Oberneuland. Nur war der
Gegner da ‚leicht’ schwieriger und überhaupt!
Innerhalb von fünf Minuten knallte es drei Mal
bei uns im Kasten und der SVL führte mit 3:0. Ich
bekomme noch immer Krämpfe, wenn ich nur
daran denke! Das Stadion stand Kopf (na ja, die
paar Leute, die sich hier immer her verirren!), die
Atzen grölten, Victoria war fassungslos! Zwei Mal
Geist und einmal Helmel sorgten dafür, dass der
Meister zur Halbzeit mit 3:0 hinten lag. Peinlich,
SPIELBERICHTE
wir haben uns mal eben zum Gespött der
Amateurszene gemacht! Kollektives Versagen von
vorne bis ganz hinten. Da noch einzelne
herauszupicken, ist sicherlich fehl am Platze,
Fassungslosigkeit auf der Tribüne bei allen VickyFans!!!
Zum Glück war dann Halbzeit, die Mannschaft
schlich in die Kabine, Diskussionen entbrannten
überall. Was war denn da passiert?! Wollen wir
dieses Jahr nicht Meister werden?
Ich hoffte auf die Kabinenansprache von Bert
Ehm, der zuvor schon an der Linie tobte und sich
mehrfach zu Recht über den schwachen
Schiedsrichter aufregte, der allerdings nicht
Schuld an diesen Toren hatte. Nach der Pause
versuchte der SCV dann alles wieder gut zu
machen: Zunächst Hamurcu in der 58. und dann
Erman in der 61. Minute ließen wieder Hoffnung
aufkommen. Das war es dann aber auch schon,
wieder verlor der SCV den Faden, wieder kam
Lurup zu Chancen, dass die mit einem Mann
weniger auf dem Platz standen (Rot für Czech, 64.
Minute) fiel überhaupt nicht auf!!! Der kleinliche
Schiri schickte dann noch Hamurcu wegen
Meckerns vom Platz, was auch unverständlich
war, aber meine Güte, der hatte eh nicht gut
gespielt! In der Schlussphase drückte der SCV
dann noch mal kräftig und warf alles nach vorne,
was da war – Dennis Wolf war an der Mittellinie
zu finden – aber auch das half nichts mehr, der
Schiri pfiff überpünktlich ab. Aber wer die 90
Minuten vorher nicht zum Tore schießen nutzt, der
kann sich dann auch nicht mehr beschweren!
Ganz, ganz schnell abhaken, mehr gibt es dazu
wohl nicht mehr zu sagen! Und jetzt hab ich echt
Angst vor Lohbrügge!
VFL LOHBRÜGGE – SC VICTORIA 1:3 (0:1)
(28. SPIELTAG, 10.04.2010, WILHELMLINDEMANN-STADION, 120 ZUSCHAUER)
Gerade zurück und schnell den Bericht schreiben
– heute macht es immerhin Spaß! Nach gefühlten
196 Torschüssen hat es Blau-Gelb immerhin drei
Mal geschafft, den Ball im gegnerischen Netz
unterzubringen, während Lohbrügge es nur auf
ein
Tor
gebracht
hat.
Drei
Punkte,
standesgemäßer Sieg, der vor allem durch die
Routine unserer Spieler zustande kam.
Erster gegen Letzter, die Vorzeichen waren von
Anfang an klar – Ähnliches dachte man am
Mittwoch gegen Lurup allerdings auch, so dass
man doch mit einem mulmigen Gefühl Richtung
Vorstadt aufbrach. Netter Platz zwischen den
Häuserschluchten, nur die Laufbahn nervt wie
immer. Passender Weise fuhr kurz vor
Spielbeginn noch ein Trecker am Stadion vorbei
– aber das Ortsschild sagte doch eben noch
Hamburg? Egal, wir platzierten uns hinter der
Ersatzbank, was sich später noch als Glücksgriff
erweisen sollte, bekamen wir doch den Lacher
des Tages hautnah mit. Dass Bert Ehm Probleme
mit der Größe der Coachingzonen hat, ist ja
nichts Neues mehr, dass der penible Linienrichter
hier allerdings ständig darauf achtete, dass auch
wirklich nur der Trainer in derselben stand,
SPIELBERICHTE
während alle anderen saßen, war nur am Anfang
wirklich lustig. Hätte der gute Herr mal lieber
mehr darauf geachtet, was AUF dem „Piss-Acker“
(O-Ton Trainer) so geschah, wäre das sehr viel
besser gewesen! Aber Hauptsache, wir achten auf
das Benehmen der Betreuer. Das bedeutete, dass
sämtliche Ersatzspieler sitzen mussten, selbst
unser ‚Athletic Trainer’ durfte kaum mal auf den
Füßen sein. Und Fotografen und Co-Trainer wie
Horst Kracht hatten gefälligst hinter der Bande zu
stehen! Nicht auszudenken, was geschehen wäre,
wenn die alle drei Meter hinter der Ersatzbank
gestanden hätten!
AUF dem Rasen passierte
natürlich auch was: Die ersten
Minuten vergingen noch recht
unspektakulär, das Spiel war
allerdings wesentlich besser als
am Mittwoch. Vicky ließ den
Ball laufen, Lohbrüggge fand
eigentlich gar nicht statt. Die
Chancen fehlten allerdings noch,
die kamen erst ab der 20 Minute,
als Rahn und Melich den Heimtorwart prüften.
Erman war schließlich derjenige, dem das
erlösende Tor in der 24 Minute gelang – nach
Zuspiel von Hamurcu. Man muss es mal so sagen:
Der Junge hat einen Lauf! Drei Tore gegen
Curslack, eines gegen Lurup, heute schon wieder
eines... Moment, das Spiel war ja noch nicht
vorbei! In der Nachspielzeit gab es dann Elfmeter
für Lohbrügge – angeblich hatte Bajramovic den
Ball mit der Hand gespielt, aber wo soll er denn
mit seinen Extremitäten hin?! Der Schiri heute
war echt nicht der Beste... Dennis Wolf hatte im
Gegenzug allerdings auch keine Mühe, den
schwach geschossenen Ball zu halten, so dass wir
mit der 0:1-Führung in die Pause gingen. Sorry,
aber Lohbrügge war einfach nur harmlos, während
Vicky mit seinen Chancen einfach sehr locker
umging. Wenn sich das mal nicht noch rächen
sollte!
Das Wetter heute übrigens so lala, zum Anpfiff
gab es dieses Mal keinen Regen, sondern nur
Wolken, aber die Sonne zeigte sich mal wieder
erst nach dem Spiel. Immerhin konnte man in der
Pause mit den Umstehenden die BundesligaErgebnisse austauschen – wen es denn
interessierte. Nach der Pause zeigte Erman dann
erneut, wie gut seine Form derzeit
ist und erhöhte in der 49. Minute
auf 0:2. Klasse! Weniger Klasse
allerdings blieb bis zum Ende die
Chancenverwertung, was nicht nur
den Trainer auf die Palme brachte.
Eine stärkere Mannschaft hätte
daraus Kapital schlagen können,
allerdings hat Lohbrügge seit
Monaten
kein
Spiel
mehr
gewonnen... wie wenig Klasse
mehr nötig gewesen wäre, hatte Lurup allerdings
gezeigt. Routiniert spielte der SCV dann seinen
Stiefel runter, auch der Anschlusstreffer in der 87.
Minute versprühte keine Gefahr – zumal Jan
Vierig dann in der 89. Minute endlich mal eine der
zahlreichen Chancen reinmachte und das Ding
gegessen war. So, endlich mal wieder drei Punkte,
ein annehmbares Spiel (und vielen Dank für die
Lehrstunde, Herr Kracht!) und die Bitte an
Lohbrügge, doch nächstes Mal bitte die F-Jugend
als Balljungen einzusetzen, dann wären auch mehr
als 30 Minuten Fußball pro Halbzeit drin, denn
den Rest der Zeit war immer ein Spieler damit
beschäftigt, den Ball im Gebüsch zu suchen!
SPIELBERICHTE
TSV WEDEL – SC VICTORIA 2:3 (2:2) (21.
SPIELTAG, 14.04.2010, ELBESTADION, 215
ZUSCHAUER)
Ein Nachholspiel in der Pampa unter der Woche,
Anpfiff schon um 18 Uhr. Was das bedeutet?
Genau, miese Auswärtsfahrerzahlen. Aber was
soll man machen, Job, Ausbildung, Uni, Schule
geht nun mal vor, so gerne wir das auch anders
sehen würden. Also machten sich ganze drei
Kaoten auf den Weg in die „Metropolregion
Hamburg“, raus nach Wedel. Immerhin gibt es
hier noch eine S-Bahn-Anbindung, das ist schon
mal mehr, als Curslack zu bieten hat (jaja, es ist
nun mal ein Trauma!). Aufgrund der
Unzulänglichkeiten der Deutschen Bahn auch
gerade mal mit Anpfiff am Stadion, folgte an der
Kasse der nächste Schock: Vier Euro Eintritt
ermäßigt. Und auch hier werden wir nicht müßig,
darauf hinzuweisen: Warum nehmen eigentlich
gerade die Mannschaften unten in der Tabelle so
viel Eintritt?! Also zähneknirschend bezahlt, ab
ins Stadion auf den Hügel in die Sonne gefläzt
und abwarten. Das Lohbrügge-Spiel war ja schon
mal minimal besser als Lurup, insofern gingen wir
also davon aus, dass Vicky endlich aus dem
Winterschlaf aufgewacht ist und jetzt mal wieder
anständigen Fußball spielt.
Aber denkste! Da war kaum eine Viertelstunde
gespielt und ich musste mich gerade über die
fahrige Spielweise unserer Jungs in Orange
aufregen und schon wieder zappelt der Ball bei
uns im Netz! HALLO, Abwehr?! Ihr dürft auch
mal mitspielen!!! Sofort war Lurup wieder
allgegenwärtig, zumal von einem vernünftigen
Spielaufbau bei uns auch keine Rede sein konnte.
Die Schuld auf den mal wieder schlechten Rasen
zu schieben, der ordentliches Passspiel auch kaum
möglich machte, wäre zu einfach, immerhin ist
der Rasen in den meisten Stadien zu dieser
Jahreszeit schon immer schlecht gewesen... Viel
zu zerfahren und unruhig war das Spiel des SCV,
die Zuspiele ungenau, das Abwehrverhalten
teilweise zu lässig und gefährliche Pässe in die
Spitze fanden meist auch nicht den Weg zum Ziel.
Allerdings war Wedel dann „so nett“ und senste
Stephan Rahn im Sechzehner um, so dass es
folgerichtig Elfmeter gab, den der Gefoulte auch
gleich selbst verwandelte. Danke, immerhin etwas!
Allerdings wurde es danach nicht besser, ganz im
Gegenteil. Ich war kaum in der Lage, den Ticker
für die Daheimgebliebenen zu bestücken, als es
schon wieder einen Torschrei gab. Wieder mal für
Wedel, wieder hieß der Torschütze Yamrali,
wieder hatte unsere nicht vorhandene Abwehr mal
tüchtig gepennt. Sorry, aber kann es sein, dass
einige der Herren schlichtweg auch nicht mehr
schnell genug sind, um auf diesem Niveau Fußball
zu
spielen?
Es
war
jedenfalls
nichts
Ungewöhnliches, dass die schnellen, spritzigen
Spieler aus Wedel unseren davonliefen.
Wedel hatte übrigens auch Fans, das darf an dieser
Stelle nicht unerwähnt bleiben: Mit ca. 10 Leuten
und zwei Zaunfahnen wurde gelegentlich im ‚BUStyle’ supportet – nur ohne Trommel. ;-) Tja, das
Duell musste heute leider ausfallen, dafür sorgten
die SCV-Spieler auf dem Rasen für Unterhaltung.
Allerdings der schlechteren Sorte, denn die
Nerven lagen blank: Gelbe Karte für Rahn,
nachdem dieser in einem Frust-Anfall den Ball
wegschlug, Bajramovic rotierte auch schon wieder
und musste lautstark von Erstgenanntem zurecht
gewiesen werden. Ohoh... Und das alles unter den
Augen von Altonas Trainer Thomas Seeliger, der
schon mal Spielbeobachtung betrieb. Ist ja auch
SPIELBERICHTE
nicht mehr lange hin, Ende April steigt das
Toppspiel. Mir wird jetzt schon Angst und Bange!
Stephan Rahn war es dann aber auch, der das
Spiel wieder offen gestaltete, nach feinem Zuspiel
von Jan Lauer verwandelte er noch vor der Pause
zum 2:2. Überhaupt muss Lauer schon wieder ein
Extra-Lob bekommen: Sehr beweglich, sehr
schnell wirbelte er vorne in der Spitze umher und
sorgte immer wieder für Gefahr. Aytac Erman
legte dafür heute eine Pause beim Tore schießen
ein, zumal er in diesem Spiel auch nicht mehr
zum Zuge mit seinem Traumpartner Ahmet
Hamurcu kam, denn Erman wurde für ihn in der
70. Minute ausgewechselt. Aber Hamurcu kann es
auch alleine und sorgte in der zweiten Hälfte, in
der Vicky etwas konzentrierter zu Werke ging,
schließlich für den erlösenden Siegtreffer zum
2:3.
Das war mal wieder haarscharf! Erst mal
durchatmen und auf die Konkurrenz schielen, die
ebenfalls in Lurup stolperte. Gut, dass Meiendorf
nicht Meister wird, ist ja nichts Neues, aber in der
Nordheide lauert ein ganz gefährlicher Gegner,
den irgendwie niemand so richtig auf der Rechung
hat. Das sollte sich schleunigst ändern, denn wir
müssen dort auch noch spielen. Und wie das
Hinspiel gegen Buchholz ausgegangen ist, hat ja
wohl noch jeder in Erinnerung?! Richtig, 0:2
verloren...
SPIELBERICHTE VON DER HP
ZWOTEN: WWW.SC-VICTORIA2.DE
In der Defensive fanden wir zu alter Stärke und
Abgeklärtheit zurück und in der Spitze erzielten
A. Hamurcu und F. Hoffmann jeweils zwei
Treffer. An dieser Stelle auch mal ein Lob für die
Schiedsrichter – Abgeklärt und fehlerfrei, das
gibt’s in der Klasse leider nicht immer!
Für Vicky II heißt es nun, wieder die
Spitzenteams in der Kreisliga ins Visier zu
nehmen und die ein oder andere Mannschaft zu
ärgern! Der nächste Gegner ist der direkte
Tabellennachbar, der SC Urania, da wollen wir
den Punkteabstand gerne um drei Zähler erhöhen!
DER
SC VICTORIA II – EPPENDORF/GB 4:0
(NACHHOLSPIEL 19. SPIELTAG, 05.04.2010)
Es wurde auch langsam mal wieder Zeit, dass
Vicky II zu alter Stärke zurückfindet und einen
klaren Sieg einfährt! Alles in allem ging das
Ergebnis in Ordnung, obwohl Vicky sicherlich
noch zwei bis drei Treffer hätte mehr erzielen
müssen, jedoch können wir für heute mit dem
erreichten Ergebnis zufrieden sein.
SPIELBERICHTE
SC VICTORIA II – SC URANIA 1:1 (26.
SPIELTAG, 11.04.2010)
Ein 1:1 gegen den direkten Tabellennachbarn –
das klingt eigentlich gar nicht so schlecht!
Diejenigen, die das Spiel jedoch gesehen haben,
würden sagen, dass Vicky II das Spiel hätte
gewinnen MÜSSEN! ‚Drückend überlegen’ wäre
zu viel des Guten, allerdings hatten wir über den
gesamten Spielverlauf gesehen das Heft in der
Hand, nur haben wir den Sack nicht zugemacht.
Schon mit dem Anpfiff war klar zu erkennen, dass
wir das spielerisch bessere Team sind. Zudem
stellte sich auch noch heraus, dass die Jungs von
Urania ganz gerne Handball spielen und hatten
nach ca. 15 Minuten großes Glück, dass der Schiri
(und damit war er klar alleine) NICHT das klare
Handspiel eines Uraniten gesehen hat. Er bekam
jedoch noch eine zweite Chance und gab dann
auch Rot. In diesem Falle hatte der Verteidiger
den Ball jedoch auch aus ca. 40 Metern fast
gefangen! ;-) In Unterzahl kassierten wir jedoch
kurz nach Beginn der 2. Hälfte den Gegentreffer.
Von da an verzog sich der Gegner in die eigene
Hälfte und spielte die Uhr runter. Erst kurz vor
Schluss erzielte der eingewechselte Niklas mit
einem sehenswerten Kopfball den Ausgleich –
Glückwunsch zum Premierentreffer!!! Wir wären
jedoch nicht Vicky II, wenn wir nicht noch die ein
oder andere 1000prozentige Chance vergeigt
hätten! So schoss Shoaib kurz vor Schluss
freistehend den Gästekeeper an und ein weiterer
Schuss von uns klatschte an den Pfosten. Wenig
Glück und etwas Pech, das war’s dann für den
Sonntag! Nächste Woche geht’s nun zu WeißBlau, da haben wir noch was gut zu machen!!!
ALTONA 93 - SV HALSTENBEK-RELLINGEN
0:1 (0:0) (19. SPIELTAG (NACHHOLSPIEL),
08.04.2010,
ADOLF-JÄGER-KAMPFBAHN,
237 ZUSCHAUER)
Altona gegen HR? Da war doch was! Richtig, die
letzte Begegnung der beiden Mannschaften wurde
im vergangenen Dezember nach 26 Spiel- und 40
Warteminuten abgebrochen. Da dachte man sich
an der AJK wohl „Sieg oder Spielabbruch“, denn
Halstenbek-Rellingen lag damals schon mit 2:0 in
Führung.
Aber
ein
Vattenfall-Techniker
bescheinigte
die
Unschuld
der
AFCVerantwortlichen, für die Technik kann wohl
keiner was.
Wie dem auch sei, das Spiel heute wurde –
vielleicht zur Sicherheit ;-) – schon um 18 Uhr
angepfiffen, so dass man auf eine nette
Flutlichtatmosphäre verzichten konnte.
Der AFC war heute in der Favoritenrolle, zumal
man den Abstand auf Victoria hätte verringern
SPIELBERICHTE
können. Denn der SCV verlor, wie allgemein
bekannt, gegen Lurup und bot seinen Verfolgern
damit die Möglichkeit, näher zu kommen. Altona
nutzte diese Chance aber kein bisschen, sehr
verwunderlich. HR stellte sich allerdings nur
hinten rein und machte es den Altonasen damit
schwer, wirklich vernünftige Angriffe zu
versuchen. Viel Erwähnenswertes aus den ersten
Minuten gibt es nicht zu berichten. In der 23.
Minute
stürzte
Partykönig
„Toni“
Ude
unabsichtlich auf den Altonaer Volkan Aktan.
Dieser
zog
sich
dabei
wohl
einen
Schlüsselbeinbruch
zu
und
durfte
vom
Krankenwagen vom Platz chauffiert werden. Zwei
Minuten später gab's die erste Chance für die
Gäste, die allerdings vom AFC-Keeper pariert
wurde. Die erste Möglichkeit für Altona ergab
sich erst in der 36. Minute, flog aber knapp über's
Tor hinweg. Kurze Zeit später dann ein Altonaer
Freistoß, ein Kopfball und ein Tor. Allerdings
auch die Fahne des Assistenten, die Abseits
anzeigte. Nach 45 Minuten ging es dann nach
einer eher langweiligen Halbzeit und dem dazu
passenden 0:0 in die Pause.
In der Halbzeitpause erwarb man dann das
Altonaer Fanzine „All to nah“ für 'nen lachhaften
Euro. Zu lachen hatte man übrigens einiges, unter
anderem über den Spielbericht zum „Derby“
Altona – Victoria aus dem letzten Jahr. Dort war
zum
Beispiel
von
„Gesängen
in
Zimmerlautstärke“, „emotionslosem Dauereinsatz
der Fahnen“ und "Klatschrhythmen, die eher
einem Krampf glichen“, in Bezug auf den blaugelben Support die Rede. Sehr amüsant, das
Ganze. Ultrà ist halt voll Scheiße...
Die zweite Halbzeit begann für mich erst in der
60. Minute, als Berkan Algan gefährlich im HR-
Strafraum herumhampelte, wohl aber zu sehr an
sich als an seine Mitspieler dachte und den Ball
dann verlor. Zehn Minuten später rächte sich dann
die Altonaer „Tore-Schieß-Unlust“: Benjamin Eta
verwandelte nach einer Vorlage von Yasir Sahin
zur HR-Führung. Es folgten noch zwei Chancen
des AFC, aber am Ende gewann HR dann doch
ein wenig verdient mit 1:0.
Support war auf Altonaer Seite dürftig, den
üblichen „Ein-Bier-geht-noch-Sing-Sang“ kennt
man ja. Von HR hörte man nichts.
Und der Letzte macht das Licht aus...
BARMBEK-UHLENHORST – USC PALOMA
0:2 (0:1) (21. SPIELTAG (NACHHOLSPIEL),
13.04.2010, WILHELM-RUPPRECHT-PLATZ,
231 ZUSCHAUER)
BU gegen Paloma, „Derby“ nennt man so was.
Auch ich wollte mir das „Battle of Barmbek“
nicht entgehen lassen. Auf dem windschiefen und
teilweise schon ziemlich baufälligen WilhelmRupprecht-Platz fanden sich dann neben mir auch
noch 230 weitere Zuschauer ein.
Das Spiel begann nich' so doll und war recht
chancenarm. Der Platzzustand lag irgendwo
zwischen Acker und Grandplatz, Rasen war nicht
mehr viel vorhanden. BU hatte in der 34. und in
der 36. Minute die einzigen richtigen Chancen,
beide konnten aber nicht verwertet werden.
Palomas „Wunderkind“ Kevin Weidlich sorgte in
der Nachspielzeit der ersten Hälfte (47. Minute)
mit einem sehenswerten Lauf durch die
gegnerische
Hälfte,
einem
gelungenen
Doppelpass und einem deliziösen Abschluss aus
15 Metern für die 1:0-Führung. Der Typ könnte
locker 'ne Klasse höher spielen, warum er immer
noch bei Paloma gammelt? Keine Ahnung. Somit
SPIELBERICHTE
ging's mit 1:0 für Paloma in die Pause.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff bekam Paloma
einen Freistoß zugesprochen. Der Schuss flog in
den Strafraum, in den Fünfer, kam auf und rollte
ins Tor. Alle schauten dem Ball hinterher, doch
keiner unternahm etwas. Der BU-Torhüter hatte
eindeutig gepatzt. Danach passierte nicht mehr
viel. BU bäumte sich kurz vor Schluss noch
einmal auf und hatte noch zwei größere Chancen,
die aber nicht genutzt wurden.
Erwähnenswert noch der Schiedsrichter (von
Eidertal-Molfsee), der scheinbar nicht wusste,
wann er pfeifen sollte und wann nicht und einfach
wahllos selbst harmlose Fouls ahndete, bei
einigen bösen Attacken aber weiterspielen ließ.
Tja, immer diese Schleswig-Holsteiner... ;-). Der
„Battle“-Sieg ging somit leicht verdient an
Paloma.
Auf Seiten der Palomaten gab es eine
siebenköpfige „Ultrà“-Gruppe (Ultrà Paloma) zu
bestaunen, welche allerdings mit ihrem
vorstimmbruchalem Gegröle eher peinlich
rüberkamen. Dennoch lobenswert, dass der
Heimatverein supportet wird. ‚Support your local
Team’ oder so. Vielleicht gibt's ja bei Palomas
Auftritt am heutigen Abend ein Gesangsduell... ;-)
Der Barmbeker Pöbel hatte wieder ordentlich
getankt und grölte ebenso, was das Zeug hielt.
Dazu gab's noch alle Arten der nervigsten
Trommeln und sogar 'ne Kuhglocke.
Da ist mir Altona aber lieber!
DER ETWAS ANDERE STADTRUNDGANG
ODER:
BOYKOTTIERT
PEEK
&
CLOPPENBURG!
Bei typisch hamburgischem Wetter machte ich
mich mitsamt besserer Hälfte auf den Weg zum
Hauptgebäude von Hinz und Kuntz in der Nähe
des Hauptbahnhofs. Dort war der Treffpunkt für
die “etwas andere Stadtführung”.
Fred, unser Führer an diesem Nachmittag, lebt auf
der Straße, er weiß also, wovon er redet. Denn
genau darum geht es hier: Um die Freie und
Hansestadt Hamburg aus der Sicht von
Obdachlosen. Auf dem knapp zweistündigen
Rundgang zeigt er uns bestimmte Anlaufpunkte
für Wohnungslose rund um den Hauptbahnhof.
Doch bevor es losgeht, stellt er sich den Fragen
der knapp 20 an diesem Sonntag hier
versammelten Neugierigen.
So erfahren wir, dass Hinz & Kuntz die größte
Obdachlosen-Zeitung Deutschlands ist (Auflage
knapp 60.000). In Hamburg und Umgebung sind
ca. 400 Verkäufer tätig. Diese kaufen die
Zeitungen für 80 Cent und verkaufen sie für 1,70
Euro weiter. Die Differenz behält der Verkäufer,
DIVERSES
der damit dann wieder neue Zeitungen beim
Vertrieb erwerben kann usw. Hierbei sind die
Verkaufsplätze fest zugeteilt und Mitarbeiter
überwachen, dass kein Schmu getrieben wird. Die
Redaktion besteht aus professionellen Reportern,
laut Fred nehmen die Obdachlosen selbst eher
selten Einfluss auf den Inhalt der Zeitung. Sie
haben einfach kein Interesse zu schreiben, machen
die Redakion aber durchaus auf Missstände, die in
der
Zeitung
behandelt
werden
sollten,
aufmerksam.
In Hamburg leben 1300-1500 Menschen dauerhaft
auf der Straße. Hinzu kommen noch einmal ca.
3000 Menschen, die in Notunterkünften leben. Da
sie aber oftmals nicht den ganzen Tag dort bleiben
dürfen, wird insgesamt von 5000 Obdachlosen in
Hamburg ausgegangen. Hinzu kommt noch eine
Dunkelziffer an Menschen, die zwar keine
Wohnung haben, aber bei Freunden oder
Verwandten untergekommen sind.
Nachdem knapp 30 Minuten lang allerlei Fragen
auf Fred eingeprasselt sind, die er natürlich gerne
beantwortet, schließlich geht es ja heute genau
hierum, geht es raus in den schönen Hamburger
Nieselregen. Erstes Ziel ist hierbei eine von der
Caritas betriebene Station. Hier können
Obdachlose ihr Gepäck den Tag über einschließen
und sanitäre Anlagen benutzen. So müssen
Wechselsachen, Kochwerkzeug etc. nicht den
ganzen Tag mitgeschleppt werden. Die nächste
Etappe führt uns zur Einrichtung "HerzAs", einer
Tagesaufenthaltsstätte. Dort gibt es eine warme
Mahlzeit, im Notfall Kleidung (Globetrotter hat
zum Beispiel mal Thermo-Schlafsäcke gespendet)
und auch hier sanitäre Anlagen.
Wie Fred uns erklärt, ist es im Allgemeinen so,
dass Obdachlose genauso ein Hygienebedürfnis
haben, wie andere auch. Die Ausnahmen fallen
halt nur besonders auf, so dass ein falsches Bild
entsteht. Überhaupt sei es so, dass viele
Obdachlose gar nicht auf den ersten Blick
erkennbar sind.
Die vorletzte Station unseres Rundgangs ist dann
ein Gebäude, in dem Drogensüchtige unter
ärztlicher
Aufsicht
konsumieren
können.
Sicherheitshalber bleiben wir in einiger
Entfernung stehen, Fred sagt, diese Vorsicht sei
besser, Süchtige seien teilweise unberechenbar.
Ungefähr 70 Prozent der Obdachlosen haben
Probleme mit Drogen und Alkohol. Dabei fangen
diese Probleme meistens erst auf der Straße an.
Vor dem Zentrum stehen, so Fred, quasi immer
Dutzende von Menschen, die in das Zentrum
wollten.
Zu guter Letzt werden wir zum Eingang von
“Peek & Cloppenburg” geführt. Wir erfahren, dass
die meisten Läden mit Obdachlosen leben können,
die in den geschützten Bereichen vor ihren Türen
schlafen. Bedingung ist, dass sie vor
Ladenöffnung weg sind und keinen Müll
hinterlassen. Schlafplätze sind übrigens ziemlich
fest zugeteilt. Sie werden quasi als ‘Zuhause’
empfunden, wo keiner das Recht hat, sich
ungefragt niederzulassen. Fred sagt, es herrschen
ziemlich klare Regeln auf der Straße, die zur Not
auch nonverbal durchgesetzt würden. So würden
Leute, die über die Strenge schlagen, zum Beispiel
ihren Müll liegen lassen, von anderen zurecht
gewiesen. Doch kommen wir zurück zu oben
erwähntem Laden: Während die meisten Läden
einfach ansagen, ob sie schlafende Obdachlose
vor den Türen dulden oder nicht, haben sich die
Damen und Herren bei "P&C" etwas Abartiges bis
hin zum ‘Geht-nicht-mehr’ ausgedacht: Aus den
DIVERSES
Wänden der Nische vor ihren Türen ragen kleine
Rohre. Fred erklärt uns, dass dort in
unregelmäßigen Abständen in der Nacht Wasser
heraus kommt. Ganz zufällig wird dieses
"Reinigungswasser" genau dorthin gespritzt, wo
sonst Menschen schlafen würden. Grund genug,
dieses Geschäft zu meiden, würde ich sagen!!!
Alles in allem waren dies sehr lehrreiche knapp
drei Stunden. So manche vermeintliche
Gewissheit wurde umgeworfen, viel neues Wissen
ist hinzu gekommen. So ist dieser Rundgang für
jeden zu empfehlen, der mal über den Tellerrand
blicken möchte. Wer helfen möchte, kann spenden
oder – und das kann jeder vom Studenten bis zum
Star-Anwalt – einfach mal den Alltagsstress
Alltagsstress sein lassen und sich die Zeit nehmen,
sich mit den Leuten zu unterhalten. Es kann zwar
sein, dass man recht barsch zurückgewiesen wird,
dies muss aber nicht so sein. Aufgabe der Politik
sollte es aus Freds Sicht in diesem Zusammenhang
sein, die bestehenden Einrichtungen weiter zu
unterstützen. Davon gibt es an sich genug, sie
kämpfen allerdings stets mit Unterfinanzierung, so
dass es wichtig ist, den Druck auf die Damen und
Herren Würdenträger aufrecht zu erhalten.
DAS IST DEUTSCHLAND!
Donnerstag, dritte Stunde in irgendeiner
Hamburger Gesamtschule. Es ist nicht allzu lange
her, dass ich vom Gymnasium geflogen bin bzw.
zu faul war, um den Ansprüchen gerecht zu
werden. Ein Fehler, wie sich im Nachhinein
gezeigt hat. Nun sitze ich hier völlig gelangweilt
in einer Klasse mit 23 Schülern. Was ich
befürchte, ist, dass von den 23 Anwesenden
mindestens zehn gar nicht wissen, welches Thema
wir gerade im Unterricht behandeln.
Eine Sache, die mich aber noch viel mehr
beschäftigt, ist, wie einige meiner Mitschüler
teilweise harte Drogen wie Speed noch vor dem
Unterricht zu sich nehmen. Die fünf Bekifften, die
mit leerem Blick versuchen, ihrer Arbeit
nachzugehen – was ihnen natürlich nicht gelingt –
nimmt man kaum noch wahr, sie sind viel zu
gechillt, um sie ansprechen zu können. Außer ein
„Oha, bin ich lasch“ bekommen sie sowieso
nichts Gescheites gesagt. Keiner kann mir
erzählen, dass er dieses Szenario nicht
DIVERSES
mitbekommt! Es liegt wohl eher daran, dass es
niemand sehen will oder jeder viel zu sehr mit sich
selbst beschäftigt ist. Jeder weiß es, aber es wird
nichts unternommen, außer ein paar PseudoGesprächen mit dem Schulpsychologen, der einem
sowieso nicht weiterhelfen kann.
Es arbeiten zwar sechs Schüler an ihren Aufgaben,
die zu Anfang der Stunde gestellt wurden, das fällt
aber eher weniger auf. Der Rest ist damit
beschäftigt, sich zu schminken, zu schlafen oder
sich über den gestrigen Tag zu unterhalten. Zitat:
„Ey, hab ich gestern übertrieben die Sau gesehen“.
Antwort des Gegenübers: „Oha, digga, hast du
Nummer fit gemacht?“ – „Nee, Mann, wollte die
Bitch mir nicht geben!“ Dem Laufe des Gesprächs
hab ich dann auch entnehmen können, dass es sich
bei der „Sau“ um ein anscheinend attraktives
Mädchen handeln muss. Schon schwer, die
deutsche Sprache. So was nennt man zumindest in
diesem
Fach
eine
angemessene
Unterrichtsatmosphäre.
Die, die zu Anfang noch an ihren Aufgaben
gearbeitet haben, lassen sich nach einiger Zeit
auch mitreißen, zumindest was das Unterhalten
angeht. Dass sich dabei einige unterforderte
Schüler den Tag mit Drogen versüßen, kann ich
teilweise gut nachvollziehen! Wie will man sich
auch motivieren, jeden Tag in die Schule zu
kommen, wenn dabei nichts rumkommt?!
Zumindest ich stelle mir häufig die Frage, ob es
überhaupt noch Sinn macht, dorthin zu gehen,
denn ob man dort sitzt oder stattdessen ausschläft,
macht kaum einen Unterschied...
FILM-REZENSION: BLIND SIDE
Sandra Bullock bekam eine Woche, nachdem sie
sich für ihre Rolle in “Verrückt nach Steve” die
goldene Himbeere abgeholt hat, den Oscar für
ihren Part in "Blind Side". Grund genug sich den
Streifen mal reinzuziehen.
Erste vermeldenswerte Nachricht: Alleine schon
der Trailer zu "Verrückt nach Steve" führt dazu,
dass man komplett nachvollziehen kann, warum
die gute Sandra für diesen Film den "Anti-Oscar"
bekam. Selbst für einen Fan von leichten
Romantikkomödien wie mich war das im Trailer
zu Sehende zu viel des Guten. Die paar Sekunden
waren ja schon kaum auszuhalten, wie soll das erst
beim kompletten Film aussehen? Doch genug der
Platzfüllerei und ran an den eigentlichen Film.
Eines sei schon mal im voraus gesagt: Der Oscar
für Bullock ist zumindest nachvollziehbar und das
ist doch schon mal was, wenn man sich so andere
Preisträger der Vergangenheit anschaut...
DIVERSES
Zum Inhalt: Der junge Farbige Michael Oher, auf
Grund seiner Körpermaße "Big Mike" genannt,
kommt dank der Hilfe eines Nachbarn, der ihn bei
sich auf der Couch schlafen lässt, auf eine
christliche Privatschule in Memphis. Der Coach
der Schule sieht in ihm einen potenziellen
Football-Star. Problem an der Sache: Big Mike
spricht nicht sonderlich viel, sein IQ liegt laut
Tests bei 80 und schreiben kann er auch nicht
wirklich. Er muss aber Leistungen abliefern, um
im Team trainieren zu können. Und wenn das
nicht genug wäre, schläft er mehr oder weniger
auf der Straße.
Auftritt der blondierten Sandra Bullock, deren
Nase übrigens seltsam unnatürlich wirkt: Leigh
Anne Tuohy ist weiß, Familienmutter, erfolgreich
und tief gläubig. Ihr Mann Sean, wie sollte es
anders sein, ist das alles auch und noch ein wenig
erfolgreicher. Nach einem Volleyball-Spiel der
Tochter Collins gabeln sie Michael auf, der im TShirt zitternd im Regen steht. Natürlich darf
Michael dort bleiben und wird in der Familie
herzlich willkommen geheißen. Tochter, Sohn S.J.
und Mann sind zunächst skeptisch, sind aber
schnell von Big Mike überzeugt.
Nachdem die Lehrer verstanden haben, dass
Michael gut zuhören kann und in mündlichen
Tests vernünftige Ergebnisse liefert, fängt das
Football-Training an. Nur doof, dass er die Regeln
nicht wirklich kennt und nicht weiß, was er als
Offensive Tackle zu tun hat (dem Quarterback den
Rücken frei halten, die sogenannte "blind side").
Aber das ist auch kein wirkliches Problem: Der
junge S.J. macht ihn den Sommer über fit und
schon läuft das Ganze. Nun muss Leigh Anne
Mike nur noch klar machen, dass sein Team wie
seine Familie ist, die es zu beschützen gilt, damit
er seine Kräfte auch einsetzt. Nicht weiter
überraschend wird er so zum von mehreren
Colleges gejagten Star der Mannschaft.
Um allerdings Stipendien zu bekommen, müssen
sich seine Leistungen noch weiter verbessern.
Auftritt Kathy Bates alias Miss Sue: Die wurde in
der Privatschule nicht genommen, soll jetzt aber
Mike auf Vordermann bringen. Doch beim
Bewerbungsgespräch tritt ein Problem zu Tage.
Miss Sue druckst ein wenig rum, der Zuschauer
befürchtet schon das Schlimmste (War sie
vielleicht Priesterin?). Aber keine Sorge, sie ist
einfach "nur" Demokratin, was Sean Tuohy zu der
Bemerkung verleitet, sie hätten erst einen
schwarzen Sohn gebraucht um eine Demokratin
kennen zu lernen. Ach ja, irgendwann
zwischendurch hat die Famile, nicht weiter
überraschend, die Vormundschaft für Michael
übernommen.
So steht also Mikes Sprung auf’s College nichts
mehr im Wege. Bis auf den Umstand, dass er sich
für eines entscheiden muss. Seine neue Familie
tendiert zur Ole Miss (Universität von
Mississippi), er selbst zunächst zum von der
Familie verhassten Tennesse. Seine Entscheidung
für Ole Miss bringt dann nochmal Ärger. Der
College-Football-Verband interessiert sich dafür,
warum die Tuohys, die Ole Miss finanziell
unterstützen, ausgerechnet einen Jungen aus
schlechten Verhältnissen, der später auf "ihr"
College zum Football-Spielen geht, zu Hause
aufgenommen haben.
Diese Frage stellt sich dann erst Mike und dann
auch Leigh Anne. Aber natürlich klärt sich alles
am Ende und alle sind glücklich. Mike wird Profi
und das Leben ist schön.
Mich hat der Film teilweise an eine Episode der
DIVERSES
Serie "Eine himmlische Familie" erinnert. Der
Glaube versetzt hier Berge, die guten alten Werte
Ehrlichkeit, Treue, Familie etc. pp. führen zum
märchenhaften
Aufstieg
eines
geistig
gehandicapten Jungen aus der Gosse zum
Football-Star, was natürlich nur mit Hilfe einer
gläubigen weißen Familie funktionieren kann. Die
Tochter im Teenager-Alter hat kein Problem
damit, dass sie auf einmal den merkwürdigen
großen dicken, von allen in der Schule distanziert
beäugten Schwarzen zum Bruder hat, der jüngere
Bruder schließt Mike vom ersten Tag an
wunderbar christlich ins Herz. Kurz gesagt: Alles
klappt, es gibt kaum Probleme, und wenn es sie
doch einmal gibt, sind sie relativ schnell wieder
gelöst.
Alles in allem ist dieser Film also für jeden
empfehlenswert, der auf feel-good-movies steht.
Nur dass die Botschaft "Weiß und christlich ist
Trumpf" einfach zu stark auf den Zuschauer
niederprasselt, was einen mehr als faden
Beigeschmack hinterlässt. Tja, das Problem an
diesem Fazit: Der Film beruht auf der Geschichte
des tatsächlichen Football-Spielers Michael Oher,
der bei den Baltimor Ravens spielt. So wird aus
einem potenziell rassistische Ideen verbreitenden
Film einer, der einfach nur die mehr oder weniger
genauen Begebenheiten in den Südstaaten (nur
dort?) der USA beschreibt. Kann man diese dem
Film wirklich zum Vorwurf machen? Vor allem
weil so mancher Europäer sein Bild der
Südstaaten berichtigen wird müssen. Klar, Leigh
Anne ist natürlich Mitglied der NRA und
Republikanerin und christlich bis zum geht nicht
mehr. Und auch die dumpfen Rednecks haben
ihren Auftritt. Aber hier beginnt die Besonderheit
der von Sandra Bullock gespielten Figur: Diese
macht die Rassisten nämlich bei einem FootballSpiel erstmal zur Sau. Allgemein sind es Szenen
wie diese, die Bullock wohl den Oscar
eingebracht haben dürften. Ob Rednecks, den
Trainer des Schul-Teams, Mitarbeiter in der
Behörde, Lehrer oder aber auch die Gang aus der
ehemaligen Nachbarschaft Michaels: Alle werden
von einer zur Höchstform auflaufenden Bullock
zur Sau gemacht. Resolut tritt diese auf und öffnet
damit alle möglichen Wege, bzw. weist diverse
Kleingeister in ihre Schranken. Doch neben
diesen wunderbaren Szenen, die dafür sorgen,
dass der Film eine höhere Gag-Dichte hat als so
manche reine Komödie, gibt es vor allem gegen
Ende
ebenfalls
grandios
vorgetragene
nachdenkliche Szenen. Vor allem wie Mike und
Leigh Anne unabhängig voneinander über die
Motive der Familienmutter reflektieren, ist sehr
stark in Szene gesetzt. Ja, der Oscar für Sandra
Bullock kommt zumindest nicht aus heiterem
Himmel.
Komplett unreflektiert sollte man diesen Film
natürlich trotz des biographischen Charakters
nicht schauen. Nichtsdestotrotz bleibt ein Film,
der an das Gute in der Welt glauben lässt. So
verlässt man das Kino zwar mit einem
grundsätzlich guten Gefühl. Man denkt aber auch
darüber nach, wieviele Talente (im Sport und
anderswo) überall auf der Welt unentdeckt
bleiben, weil halt nicht jeder eine Leigh Anne
Tuohy haben kann. Und auch die oben erwähnten
Elemente eines rassistischen Weltbildes regen
zum Nachdenken an. So bleibt ein insgesamt
zwiespältiges Fazit, eine endgültige Meinung
sollte sich jeder am besten selbst bilden.
DIVERSES
J.B.O.-KONZERT AM 16.12.2009 IN DER
GROßEN FREIHEIT
Da sich entgegen meiner Erwartungen ein Kaot
fand, der auch Bock auf JBO hatte, wurden flugs
zwei Tickets für das Konzert bestellt. Für eine
relativ bekannte und beliebte Band waren die 26
Euro auf jeden Fall gut investiertes Geld.
Für uns zwei Landeier ging der Abend mit der
Suche nach der Location los. Klar, man hatte
schon von diesem Ding namens Kiez gehört, sich
da so richtig reingetraut hatte man sich aber bis
jetzt noch nicht. Kommt davon, wenn man nicht
so cool ist und alle Türsteher der Stadt mit
Vornamen ansprechen kann. Naja, die Große
Freiheit war jetzt aber nicht wirklich schwer zu
finden und schon ging es rein. Nach einer
gefühlten Ewigkeit wurden die Jacken gegen
einen geringen Obulus abgegeben und schon
konnte man sich den „Ground“ genauer
anschauen. Wie gesagt, Landeier! ;-)
Jedenfalls ist es wirklich sehr nett in der Großen
Freiheit. Schön großer Raum vor der Bühne und
für die Gechillteren gab’s oben Traversen mit
Sitzplätzen. Alles sehr urig und von Holz
dominiert. Der Spaß konnte also los gehen.
Aber wie das bei Konzerten halt so ist, gab’s
erstmal ’ne Vorband. Die hörte auf den Namen
Beatallica und ich hab erst nach ein paar Wochen
gerallt, dass das eine Mischung aus den Beatles
und Metallica sein sollte. Das hab ich nun davon,
dass ich mich höchstens noch im Liedgut Letzterer
auskenne während Erstere so rein gar nichts für
mich sind, so ganz ohne E-Gitarre und so. Naja,
die Mischung aus den beiden Elementen war auch
nur kurz interessant, dann nervte der schlecht
ausgesteuerte Sound, so dass man, so bitter es für
die Künstler auf der Bühne dann auch ist,
sehnsüchtig auf das wartete, wofür man
gekommen war.
Und das Warten hatte sich gelohnt! Satte 2 ½
Stunden gab es feinst was auf die Ohren. Die
Jungs hatten schon mal, nicht wirklich
überraschend, das bessere weil professionellere
Equipment dabei, also schon mal ’ne Steigerung.
Eingeläutet wurde der Spaß vom „Go West“Cover „Ein Fest“, was die Stimmung schon mal
gut anheizte. Hiernach ging es dann ab durch die
gesamte Band-Historie mitsamt des letzten
Albums. Angefangen beim guten alten „Bolle“,
über die Rammstein-Version von „Ein bisschen
Friede“, dem „Rammstein-Reggae“, „Ich vermisse
meine Hölle“ usw. usf. Mein persönliches
Highlight des Abends war dann eindeutig die
Ballade „Ein guter Tag zum Sterben“, die vom
Publikum inbrünstig mitgesungen wurde.
Sehr cool waren die beiden Sänger Vito C. und
Hannes, die zwischen den einzelnen Liedern mit
lockeren Kommentaren unterhielten. Überhaupt
war die gesamte Bühnen-Show samt Licht sehr
gut, so dass man Ende von einem rundum
gelungenen Abend reden konnte. Und auch die
blauen Flecken hielten sich im Rahmen, so dass
auch der nächste Morgen noch erträglich war… :-)
DER KAOSFLYER IST KEIN
ERZEUGNIS IM
PRESSERECHTLICHEN SINNE. ER
IST VIELMEHR EIN RUNDBRIEF
VON FANS FÜR FANS DES SC
VICTORIA HAMBURG. JEGLICHE
EINNAHMEN DIENEN LEDIGLICH
DER KOSTENDECKUNG.