amador - Xenix films
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amador - Xenix films
AMADOR Ein Film von Fernando León De Aranoa Spanien, 2010, 112 Min. Verleih: Xenix Filmdistribution GmbH Tel. 044 296 50 40 Fax 044 296 50 45 [email protected] www.xenixfilm.ch Start: 02. Februar 2012 Bilder sind auf www.xenixfilm.ch erhältlich SYNOPSIS Marcela ist eine junge Frau in finanziellen Schwierigkeiten. Da kommt ein neuer Job gerade recht. Sie soll sich während des Sommers um einen älteren, bettlägerigen Mann namens Amador kümmern und ihm, solange seine Familienangehörigen verreist sind, täglich Gesellschaft leisten. Es dauert nicht lange und Marcela und Amador teilen einander ihre Geheimnisse mit. Marcela ist schwanger und hat das bisher noch niemandem erzählt – nicht einmal ihrem Freund, dem sie nicht wirklich vertraut. Amador seinerseits weiss, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Er spürt geradezu, wie das Leben ihm entrinnt. Seite an Seite verbringen die beiden viel Zeit. Gemeinsam mit Amador wird Marcela beweisen, dass der Tod dem Leben nicht immer ein Ende setzt… Der Regisseur Fernando León De Aranoa hat zahlreiche Drehbücher und preisgekrönte Kurzgeschichten geschrieben. Der internationale Durchbruch gelang ihm 2002 mit LOS LUNES AL SOL, mit Javier Bardem in der Hauptrolle. Der Film wurde an zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet. 2005 schuf De Aranoa mit PRINCESAS ein weiterer internationaler Kinoerfolg. Zuletzt drehte er eine Episode von INVISIBLES, einem dokumentarischen Gemeinschaftsfilm für Ärzte ohne Grenzen. Neben seiner Arbeit als Regisseur und Lehrer für Bildwissenschaft organisiert De Aranoa Workshops und arbeitet am Sundance Institute in Utah sowie an der International School of Film in San Antonio de los Baños in Kuba. Im Jahre 2004 gründete er seine eigene Produktionsfirma namens „Reposado“. ANMERKUNGEN DES REGISSEURS Marcela meint, das Leben sei eine Sache günstiger Gelegenheiten. Der ältere Mann, den sie den Sommer über pflegt, stirbt. Das Schlimme daran ist, dass er zu früh stirbt: einen Monat zu früh für ihre Pläne. Sein Tod hinterlässt sie ohne Arbeit, ohne finanzielle Mittel zum Überleben. „Er ist gestorben, verdammt! Hätte er nicht noch etwas länger leben können?“, stöhnt sie. AMADOR befasst sich mit dem Leben, dem manchmal selbst der Tod nicht ein Ende setzen kann. Jede Entscheidung wird im Namen des Lebens getroffen. Das Leben ist also der eigentliche Hauptdarsteller des Films: sein Antrieb, sein Anfang und Ende, seine Notwendigkeit. Ich meine somit das Leben mit seiner Mischung aus Hoffnung und Schuld, Schmerz und Not. Das LEBEN in Grossbuchstaben, als Strom, als Versteck… Das Leben, welches an Hochzeiten weint und an Begräbnissen lacht, welches Freude und Schmerz verwechselt; jenseits aller Gattungen, welche es nicht verstehen kann und nicht verstehen will. Das Leben mit seinem Anzeichen des Todes, gewiss; und manchmal mit seiner Verlängerung. Dieser Film ist zwar manchmal dunkel und schweigsam, doch es könnte derjenige meiner Filme sein, der am stärksten das Leben bejaht. Denn er spürt dem Leben auf ähnliche Weise nach, wie es Marcela tut: verzweifelt. Er setzt den Tod bewusst ein und misst ihm so in einem bestimmten Moment grosse Bedeutung bei. Marcela versucht, das komplexe Geflecht, zu dem ihre Existenz geworden ist, zu entwirren. Sie ist mit einem diffizilen moralischen Dilemma konfrontiert, das ihr täglich als Überlebenskampf begegnet: soll man dem eigenen Gewissen folgen oder aus der Zwangslage heraus handeln. Der Film wohnt einer ethische Debatte bei, der Frage nach dem was wir sind und dem wozu uns die Umstände zwingen. Zwischen Schande und Würde. Der Hauptdarsteller in LADRI DI BICICLETTE ist verzweifelt darüber, dass er das Mittel zu seinem Lebensunterhalt verloren hat. Er stiehlt selber ein Fahrrad und wird so vor den Augen seines Sohnes zum eigentlichen Dieb welcher im Filmtitel benannt wird. So handelt der Film vom Tod des Individuums als moralisches Subjekt. Im Laufe der Geschichte wird Marcela verstehen, dass wir aus den Entscheidungen bestehen, die wir treffen. Und die Schwierigkeit dabei ist nicht, die Entscheidungen zu treffen. Der schwierige Teil besteht darin, mit ihnen zu leben. Der Film wurde absichtlich mit Eleganz und Heiterkeit gedreht, die sich in Lucio Godoys Musik und Ramiro Civitas Kameraeinstellungen und Kadrage wiederspiegeln. Der Optimismus ist Marcelas Person zu verdanken, ihrer Tapferkeit im Angesicht der Widrigkeiten, ihrem grundsicheren Seelenfrieden, welchen sie zeigt, während sich die Welt, ihre Welt, um sie herum aufzulösen scheint. Der Aufbau des Films ist beinah musikalisch. Er lebt von der Wiederholung von Elementen, welche wie ein Refrain immer wieder auftauchen, und uns dazu verleiten, bereits Gesehenes auf neue Weise zu lesen. Und schliesslich lebt er ohne Zweifel vom Humor; wohl ein Humor von dunklerer Art. Perverser, aber auch lebhafter, weil er aus einer Not heraus entstammt. Manchmal auch ausser sich, wie nur die Wirklichkeit sein kann. Und neben der prekären Lage und dem Humor gründet der Film auf Solidarität: Puris Solidarität mit Marcela. Beide sind am Ende Überlebende des gleichen Schiffbruchs. AMADOR handelt auch von Schuld, einem Schuldgefühl, das oft mit Religiosität Hand in Hand geht; von Elend aber auch von Hoffnung, welche sehr wohl als der schönste Antrieb der Dichtung gelten mag. Ich fühlte mich zu diesem Film getrieben, weil ich überzeugt bin, dass sich seine Handlung überall und zu einer beliebigen Zeit ereignen könnte, in jedem Quartier und jeder Stadt. Es gibt immer irgendwo eine Frau, die mit harten Entscheidungen kämpft, erzwungen durch ihre schwierigen Umstände. Wir werden ihre verstörte Stimme nachts am Radio hören, wie sie ihre Geschichte einer fremden Person zuflüstert; einsam und ohne Richtung. Sie fragt um Rat und ist unsicher, was sie tun soll. Ihr Name wäre wohl nicht Marcela, aber im Grunde ist sie dieselbe Frau. Dennoch ist AMADOR unvermeidlich an die schwierigen Zeiten geknüpft, durch die wir kollektiv gehen, aber aus dem Blickwinkel von den Menschen wahr genommen, für die harte Zeiten nichts Neues sind. Ihre unsichere Lage hängt nicht von den Bewegungen der Aktienmärkte und den Zeitungsschlagzeilen ab. Die harten Zeiten waren schon immer eine Wirklichkeit, wie sie für ihre Eltern in ihren Herkunftsländern ausschlaggebend waren. Das Gefühl der Unsicherheit reiste mit ihnen, als sie sich zur Emigration entschlossen, es war immer Bestandteil ihrer Existenz, der sie zu entkommen versuchten. Sie kommen von der Kehrseite des Glücks. Ihr Kampf ist ein endloser Kampf um den Preis des Lebens selbst. Sie klammern sich am Leben fest, so bald sie das Gefühl haben, zu Boden zu gehen und sie fürchten sich nicht vor dem Sturz, weil sie gelernt haben, bis zehn zu zählen. Marcelas Freund sagt, Blumen zu verkaufen sei ein sicheres Geschäft, weil es im Leben nur drei Gewissheiten gebe: die Liebe, das Leben und den Tod. Und alle werden von den Menschen mit Blumen gefeiert. Der Film handelt von diesen drei Gewissheiten und feiert diese ebenso. Er erzählt vom Leben und vom Tod, welche in der Geschichte denselben Raum teilen: ein Raum, welcher sich in jeder Vorstadt jeder beliebigen Stadt befinden könnte. Und darüber, wie sie gezwungen sind, nebeneinander zu existieren, über diese Notwendigkeit der gegenseitigen Abhängigkeit. Und auch darüber, was zwischen ihnen geschieht und was ihnen Sinn geben könnte: die Liebe. Der Prophet sagte: „Du möchtest das Geheimnis des Todes verstehen, aber wie wirst du es finden, wenn du nicht im Herzen des Lebens suchst?“ Marcela weiss das. Tapfer. FILMOGRAPHIE DES REGISSEURS Fernando León De Aranoa (*1968 in Madrid), Drehbuchautor und Regisseur, absolvierte an der Universidad de Complutense in Madrid ein Bachelorstudium in Bildwissenschaft. De Aranoa hat bei seinen Filmen nicht nur Regie geführt, sondern auch die Drehbücher selbst geschrieben und für seine Werke zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten: 2007 2005 2002 2001 1998 1996 1994 1994 1994 BUENAS NOCHES, OUMA (Regie, Drehbuch) PRINCESAS (Regie, Drehbuch) LOS LUNES AL SOL (Regie, Drehbuch) CAMINANTES (Regie, Drehbuch) BARRIO (Regie, Drehbuch) FAMILIA (Regie, Drehbuch) SIRENAS (Regie, Drehbuch) LA ESPALDA DEL MUNDO (Mitarbeit als Screenwriter) IZBIEGLIZJE (Produktion) Weiter hat De Aranoa unter anderem die Drehbücher zu FAUSTO 5.0, INSOMNIO und CORAZON LOCO sowie zu Fernsehprogrammen wie UN, DOS, TRES von Ibáñez Serrador, MARTES, 13 und Fernsehserien wie TURNO DE OFICIO geschrieben. CAST Magaly Solier (Marcela): 2009 2009 2006 ALTIPLANO (Peter Brosens und Jessica Woodworth) LA TETA ASUSTADA (Claudia Llosa) MADEINUSA (Claudia Llosa) Celso Bugallo (Amador): 2008 2007 2007 2006 2006 2006 2005 2004 2004 CENIZAS (Antonio Quirós) PUDOR (David und Tristán Ulloa) LOS TOTENWACKERS (Ibón Cormenzana) LOS SULTANES DEL SUR (Alejandro Lozano) LA NOCHE DE LOS GIRASOLES (Jorge Sánchez-Cabezudo) SALVADOR (PUIG ANTICH) (Manuel Huerga) PARA QUE NO ME OLVIDES (Patricia Ferrerira) MAR ADENTRO (Alejandro Amenabar) LOS LUNES AL SOL (Fernando León de Aranoa) TV-Produktionen 2001 2001 2001 2000 1998 1998 TERRA DE MIRANDA (TVG) GALICIA EXPRESS (TVG) FIOS (TVG) RIAS BAIXAS (TVG) PERIODISTAS (Telecinco) MAREAS VIVAS (TVG) Theater (als Regisseur): PRELUDIO AL TEATRO EL DANO QUE HACE EL TABACO EL DESPERTAR Auszeichnungen: Goya als bester Nebendarsteller im Jahre 2005 für seine Rolle in MAR ADENTRO Pietro Sibille (Nelson): 2008 2007 2006 2005 2004 2003 PASAJEROS (Andrés Cotler) LA GRAN SANGRE (Jorge Carmona) LA PRUEBA (Judith Vélez) RUTA DEL JACA (Kristinn Kristinsson) DIAS DE SANTIAGO (Josué Méndez) OJOS QUE NO VEN (Francisco J. Lombardi) TV-Produktionen: 2008 2008 2007 2005 2005 LOS DEL BARRIO CALLE EN ILAMAS LA GRAN SANGRE LOBOS DE MAR MISTERI Sonia Almarcha (Yolanda): 2007 2004 2001 2000 2000 2000 LA SOLEDAD 2007 (Jaime Rosales) MUERTOS COMUNES (Norberto Ramos) SAGITARIO (Vicente Molina Foix) LAS RAZONES DE MIS AMIGOS (Gerardo Herrero) SOIRÉE (Aitor Gaizka) TORRE (Oskar Santos) TV-Produktionen: 2009 2008 2008 2009 2007 2006 2005 EL ENIGMA GIACOMO CUENRAME (Episode 1) SIN TETAS NO HAY PARAISO (4 Episoden) FAGO (3 Episoden) R.I.S. CIENTIFICA (1 Episode) GÉNESIS, EN LA MENTE DEL ASESINO (22 Episoden) EL PASADO ES MANANA (7 Episoden) CREW Regie Fernando León de Aranoa Regieassistenz Antonio Ordonez Produktion Fernando Léon de Aranoa Jaume Roures Ausführende Produzenten Patricia De Muns Javier Méndez Kamera Ramiro Civita Musik Lucio Godoy Ton Ivan Marin, Daniel Pena Y Alfonso Raposo Schnitt Nacho Ruíz Capillas Art Director Llorenç Miquel Produktionsdesign Luis Fernández Lago Produktionsmanagement Ana Parra Kostüme Fernando Garcia Make Up/Hairstyling Romana Gonzalez/Josefa Morales