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Die Kunst Jozef Szajnas
und das
„Gedenk- und Versöhnugshügelprojekt“
Mit der Ausstellung künstlerischer Arbeiten
Józef Szajnas im Neuen Rathaus der Stadt
Hannover soll dazu beigetragen werden,
dass die Idee und das Projekt des „
Gedenk- und Versöhnungshügels“ realisiert
werden kann.
Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und
Dora- Mittelbau hat die Ausstellung durch logistische Hilfe und kooperative Zusammenarbeit sehr unterstützt.
Auch das 1994 begründete Auschwitzbegegnungsprojekt Hannover – Oświęcim –
Wurzen, der Versöhnung zwischen Polen
und Deutschland verpflichtet, möchte dazu
einen Beitrag leisten. Wir ermutigen alle
Menschen guten Willens, die Schaffung eines „Hügels des Gedenkens und der Versöhnung“ in Oświęcim - Stadt des Friedens - zu unterstützen.
Professor Józef Szajna
Initiator der Veranstaltung:
Auschwitzbegegnungsprojekt
Hannover – Oświęcim – Wurzen
Leitung: Jürgen Riechers,
Schülerberatung Fachbereich Jugend und Familie
Jürgen Exner,
Berufsbildende Schule 6 der Region Hannover
www. bbs6-hannover.de
Künstler, Regisseur, Bühnenbildner, gehört
zu den herausragenden zeitgenössischen
Künstlern Polens.
Jozef Szajna
Im Jahr 1922 wird er in Rzeszów in Polen geboren.
Am Beginn des Zweiten Weltkriegs nach dem Überfall Nazideutschlands auf Polen, beteiligt er sich
im Alter von 17 Jahren in der polnischen Widerstandsbewegung gegen die Besatzer. 1941 wird er
auf der Flucht nach Ungarn gefasst und der Gestapo übergeben und vom Gefängnis Tarnów in das
KZ Auschwitz überstellt.
„…Ich war in eine Welt versetzt, welche die
Maxime hatte 'Arbeit macht frei'. Das war das
Konzentrationslager Auschwitz. Dort wurde
alles metaphysisch: Gewalt und Gräueltaten,
Heldentum und Aufopferung. Dort zählten
nicht die Rassen- und Klassenunterschiede,
politischen und religiösen Gesinnungen. Dort
entstand ein Archiv der menschlichen Psychen, da wurde der Mensch zur Nummer, zur
nichts bedeutenden Zahl: 18729 …“
Nachdem ein Freund stirbt, unternimmt Szajna einen Fluchtversuch, er wird ergriffen und wartet im
Block 11 im Stehbunker auf die Erschießung,
„…in einer Zelle, ohne Ausgang, ohne Fenster, Luft und Hoffnung. Es ist eine Welt, 90 x
90 cm x Körperhöhe, hinein gelangt man - wie
in einen Krematoriumsschornstein – durch eine kleine Tür…“
Das Schicksal entscheidet anders. Szajna kommt
heraus, er wird in das Buchenwald-Außenlager
Schönebeck bei Magdeburg überstellt, wo ihm zu
Kriegsende die Flucht vom Todesmarsch aus dem
Lager Schönebeck gelingt.
Józef Szajna absolviert ein Kunststudium an der
Akademie der Schönen Künste in Krakau. Seine
künstlerischen Arbeiten werden durch das Erleben
des Völkermordes in der Hölle von Auschwitz und
Buchenwald bestimmt. Sie thematisieren dieGebots „Du sollst nicht töten!“ in sein Gegenteil.
Barbarei des 20. Jahrhunderts, die Verkehrung des
Gebots „Du sollst nicht töten!“ in sein Gegenteil.
Szajna erinnert in seiner Kunst an die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen und warnt vor einer
Wiederholung, er thematisiert die Erosion zivilisatorischer Werte in der Gegenwart und warnt vor einer
möglichen Agonie der Welt in der Zukunft.
Szajna fragt nach dem Sinn von Kunst und der
Verantwortung des Künstlers in unserer Zeit.
Er verschmilzt Kunst und Theater in seiner Kunst,
fordert die Sehgewohnheiten seines Publikums
heraus und stört die staatliche Kunstpolitik.
Für Józef Szajna kann es ohne Sühne zu
keiner Vergebung kommen. Am 50. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz
richtet er einen Appell an die Menschen:
„…ich lade Sie ein zur Teilnahme an einem
gemeinschaftlichen Projekt, dem Bau eines
„Hügels des Gedenkens und der Versöhnung“
als Symbol des Friedens in der Stadt Oświęcim. Ich vertraue und hoffe auf das 21. Jahrhundert. Mögen die Menschen guten Willens
einen Stein oder etwas Erde mit empor nehmen und oben auf dem Gipfel des Hügels niederlegen zum Zeichen ihrer Selbstreinigung,
Katharsis.“
Den Beginn der Errichtung des Gedenk- und Versöhnungshügels von Professor Szajna initiierten
ehemalige polnische Häftlinge des ersten Transports in das KZ Auschwitz. Die Überlebenden betrachten die Verwirklichung des „Gedenkhügelprojekts“ als ihr Testament. Der „Hügel“ wird
errichtet als ein Symbol der Erinnerung und Ort der
Meditation. Mögen sich die Menschen und Völker
der Welt verbinden in dem Bemühen, ein gemeinsames Leben in Harmonie und Frieden aufzubauen.