Omega 3-Fettsäuren: ein Beispiel für lebenslange Prävention
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Omega 3-Fettsäuren: ein Beispiel für lebenslange Prävention
Hausarbeit April 2009 Omega 3-Fettsäuren: ein Beispiel für lebenslange Prävention beginnend schon vor der Konzeption Betreuer: Dr. med. Alfred Lohninger von Dr. med. Johannes Gutwald Scheibengasse 5/4 A-1190 Wien [email protected] Matr.-Nr.: 16100705 Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis:..................................................................................................................2 Einführung: ............................................................................................................................3 Wirkung der Omega-Fettsäuren im Körper: ............................................................................3 Bedeutung der Omega 3-Fettsäuren für den Organismus: .......................................................6 Omega-Fettsäuren in der Ernährung: ......................................................................................7 Welche Mengen an Omega 3-Fettsäuren sollten eingenommen werden?...............................10 Zusammenfassende Empfehlung: .........................................................................................12 Literaturverzeichnis:.............................................................................................................15 Einführung: Aufgrund zahlreicher Beobachtungen und Studien der letzten Jahrzehnte ist die Erkenntnis über die Bedeutung der Polyunsaturated fatty acids (PUFAs) für Gesundheit und Krankheit deutlich gestiegen. Eine hervorragende Zusammenfassung der Entwicklung des Erkenntnisstandes findet sich bei Plourde et al (26). Es gibt 2 Arten von essentiellen ungesättigten Fettsäuren (PUFA): die Omega 3Fettsäuren alpha-Linolenic Acid (ALA, C 18:3), Eicosapentanoic Acid (EPA, C 20:5) und Docosahexaenoic Acid (DHA, C 22:6) und die Omega 6-Fettsäuren cis-Linoleic Acid (LA, C 18:2) und Arachidonic Acid (ARA, C20:4). In allen Ländern, in denen Daten zur Einnahme von Omega 6-Fettsäuren vorliegen, übersteigt die tatsächliche Einnahme von LA mit der Nahrung diejenige um das 310fache, die notwendig ist, um einen LA-Mangel zu verhindern (26). Einen therapeutischen Nutzen in der Anwendung von Omega 6-Fettsäuren zu suchen, ist daher nicht zu rechtfertigen. Ich konzentriere mich in meinen Ausführungen daher auf die Omega 3-Fettsäuren. Wirkung der Omega-Fettsäuren im Körper: Die Omega 3-Fettsäuren werden in die Membran-Phospholipide eingebaut (1). Dies führt zu einer verstärkten Produktion von Serie 3 Eicosanoiden, Prostaglandin I3, Thromboxane A3, und Serie 5 Leukotrienen B5 über den Cyclooxygenase und Lipoxygenase Metabolismus (2-5). Eicosanoide werden sowohl von Omega 3- als auch von Omega 6-Fettsäuren gebildet und haben wichtige Funktionen in der Regulation von Entzündung, Thrombocytenaggregation und Vasokonstriktion bzw. Dilatation. Figure 1 Sources, metabolic fate and products of essential fatty acids. PG, prostaglandins; PGI, prostacyclin; TX, thromboxane; LT, leukotriene; LX, lipoxin. Yashodhara, B M et al. Postgrad Med J 2009;85:84-90 Copyright ©2009 BMJ Publishing Group Ltd. Sowohl EPA als auch ARA werden durch die gleichen Enzyme Cyclooxyogenase und Lipoxygenase metabolisiert. Somit scheint das Verhältnis zwischen den beiden PUFA ein entscheidender Faktor für die weitere Verarbeitung zu sein. Im Vergleich zu EPA führt ARA zur Produktion von entzündungsfördernden und aggregationsfördernden Stoffen (Abbildung 1, Group 1 und Group 2). Dies ist besonders bedeutsam, da Omega 6-Fettsäuren in der heutigen Ernährung wesentlich verbreiteter sind als Omega 3-Fettsäuren (6). Es ist davon auszugehen, dass die Ernährung zur Steinzeit etwa Omega 6:Omega 3 im Verhältnis von 1-2:1 enthalten hat, wohingegen aufgrund der modernen Industrialisierung der Nahrungsproduktion ein Verhältnis von ca. 10-20:1 besteht (siehe folgende Abbildung). FIGURE 1. Hypothetical scheme of the relative percentages of fat and different fatty acid families in human nutrition as extrapolated from crosssectional analyses of contemporary hunter-gatherer populations and from longitudinal observations and their putative changes during the preceding 100 y. trans Fatty acids, the result of the hydrogenation process, have increased dramatically in the food supply during this century (29). Charles Serhan et. al. haben neue anti-inflammatorische Substanzen entdeckt, die aus EPA und DHA gebildet werden und die sie Resolvins, Protectins und Docosatrienes genannt haben. Aspirin soll die Bildung verstärken (41, 42). Die Frage, in welchem Ausmaß EPA und DHA sowie ARA aus den in der Nahrung vorhandenen Vorstufen vom menschlichen Organismus (am ehesten der Leber) gebildet werden können, ist noch unklar. Entsprechende Enzyme (Delta 5- und Delta 6-Desaturase sowie Elongasen) wurden nachgewiesen. Die bisherigen Untersuchungen sprechen dafür, dass nur 1% der aufgenommenen ALA zu DHA metabolisiert werden. EPA wird zu etwa 5% aus ALA im menschlichen Organismus hergestellt. Studien sprechen dafür, dass LA ebenfalls nur zu 0,1% in ARA transformiert wird. Messungen sind jedoch nur eingeschränkt möglich und es ist unklar, ob diese die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegeln (26). Barcelo-Coblijn et. al. fanden nämlich, dass eine über 12 Wochen währende Einnahme von Leinöl (2,4 bzw. 3,6 g pro Tag) zu einer Erhöhung des Gehaltes an EPA und DHA in Erythrocyten führt (32). Bedeutung der Omega 3-Fettsäuren für den Organismus: DHA scheint eine wesentliche Rolle für die Entwicklung der Sehkraft und kognitiven Funktion zu haben. Von der Konzeption an, insbesondere aber im 3. Trimester wird DHA benötigt (7). Zur genaueren Beurteilung, in wieweit Nahrungsergänzung von Omega 3 in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren eine verbesserte Entwicklung fördert, sind weitere Studien notwendig (8). Die Konsensusempfehlung der World Association of Perinatal Medicine, der Early Nutrition Academy, und der Child Health Foundation besagt, dass schwangere Frauen und stillende Mütter täglich mindestens 200 mg DHA zu sich nehmen sollten. Gesunde Neugeborene sollten gestillt werden, weil dies die beste Versorgung darstellt. Wenn dies nicht möglich ist, sollte DHA über die Nahrung mit mindestens 0,2 bis 0,5 % vom Gesamtgewicht an Fett zugeführt werden. Auch ARA sollte in gleichem Anteil enthalten sein. Die Zufuhr von DHA sollte auch nach der Stillzeit fortgesetzt werden, jedoch gibt es derzeit keinen Anhalt wie hoch dies zu dosieren ist (9). Die Bedeutung der Omega 3-Fettsäuren für die Beeinflussung des Lipidstoffwechsels ist noch unklar. Es gibt widersprüchliche Ergebnisse bezüglich der Veränderung des Triglycerid- und Cholesterinstoffwechsels (10). Omega 3-Fettsäuren können zur Reduktion chronisch - vaskulärer Erkrankungen (CVD) beitragen. Eine mögliche Ursache dafür könnte die antiinflammatorische Wirkung der Omega 3-Fettsäuren sein. Aber auch die Wirkung auf die Thrombocytenaggregation könnte von Bedeutung sein (10). Weiteres könnte für die Senkung der CVD die blutdrucksenkende Wirkung der Omega 3-Fettsäuren mit verantwortlich sein. Dies könnte durch eine Beeinflussung der Balance zwischen vasokonstriktiven Prostaglandinen und vasodilatatorischen Prostacyclinen bewirkt werden (11). DHA scheint eine stärkere Wirkung auszuüben als EPA (12). Antiarhythmische Effekte der Omega 3-Fettsäuren wurden beschrieben und können ein Grund für die Reduktion von Todesfällen bei Patienten mit chronischen Herzerkrankungen sein (13). Auch die Heart Rate Variability wird positiv beeinflusst (14). Omega 3-Fettsäuren scheinen „anticarcinogene“ Effekte auszuüben. Der Mechanismus ist unklar. Eine Rolle könnten die Senkung chronischer Entzündungsvorgänge im Körper, ggf. auch direkte Antitumorwirkung auf die Zellen oder die Gefäßbildung beim Tumorwachstum spielen (10). Weitere Untersuchungen zur Aufklärung sind notwendig. Wesentliche Wirkungen werden den Omega 3-Fettsäuren auf das Gehirn zugeschrieben. Die entzündungshemmende und antiaggregatorische Wirkung scheint von Bedeutung. DHA wird in die Zellmembranen eingebaut, was sich auf die Bindung von Liganden und Prozesse der Signaltransduktion auswirkt. EPA und DHA beeinflussen u. a. die Bildung von Dopamin und Serotonin (15,16). Die Abnahme des Gehaltes an Omega 3-Fettsäuren in der Nahrung in den letzten Jahrzehnten mag mit Ursache für den Anstieg von Erkrankungen wie Schizophrenie, ADHS, Persönlichkeitsstörungen und Depression sein (17). Auch die Demenz und die Alzheimer Erkrankung sind möglicherweise positiv durch EPA und DHA zu beeinflussen (10). Aber auch hier sind die Untersuchungsergebnisse noch widersprüchlich und es bedarf der weiteren Untersuchungen. Zahlreiche weitere Organsysteme oder Erkrankungen können möglicherweise durch Omega 3-Fettsäuren beeinflusst werden wie das Immunsystem, das Reproduktionssystem (18) oder die Haut. Die Rheumatoide Arthritis kann ggf. gebessert werden (19). Bei der Kuh wurde nachgewiesen, dass die Expression von Schlüsselgenen, die die Serie 2-Prostaglandin-Biosynthese steuern, durch Omega 3-Fettsäuren in der Ernährung reguliert werden können. Dies hat Auswirkung auf den Eintritt und die Aufrechterhaltung der „Schwangerschaft“ (39). Eine Übersicht über die Bedeutung von Omega 3-FS in Schwangerschaft und bei Infertilität findet sich bei Saldeen et. a. (40). Omega-Fettsäuren in der Ernährung: Insgesamt besteht die einhellige Auffassung, dass die Ernährung in westlichen Ländern einen zu hohen Anteil an Omega 6-Fettsäuren enthält. Weiterhin besteht Einigkeit darin, dass niedrig gradige chronische Entzündungen eine wesentliche Ursache für Erkrankung und Sterblichkeit in westlichen Ländern darstellt. In wie weit die Omega 6-Fettsäuren über die Eicosanoide Typ 2 diese chronische Entzündung unterhalten, ist noch nicht nachgewiesen, auch wenn dieser Zusammenhang logisch erscheint. Gesättigte Fette finden sich hauptsächlich im Fett von Tieren, die an Land leben. Ungesättigte Omega 6-Fettsäuren kommen in Pflanzen und im Fleisch vor. Die Hauptquelle für EPA und DHA (Omega 3) sind Fisch und Fischöle, nachdem wahrscheinlich aus in Pflanzen vorkommenden ALA (insbesondere in Leinöl und Gemüse) im Körper selbst kaum EPA und DHA gebildet werden können. Nebenwirkung von Fischöl können Übelkeit und fischiges Aufstoßen sein. Eine weitere potentielle Gefahr könnte aus der Verseuchung von Fisch mit Umweltgiften wie Quecksilber entstehen. Fische, die höher belastet sein können sind Haie, Schwertfisch, König Makrele und Ziegelbarsch (20). Sie werden daher für schwangere und stillende nicht empfohlen. Weniger Quecksilber ist in Fischöl enthalten (21). Weniger belastet sind Shellfisch (Muscheln etc.), Dosenfisch, kleinere Fische aus dem Ocean sowie Fisch aus der Aquakultur (22, 23). Andere Umweltgifte wie Dioxine können im Fisch enthalten sein. Die Vorteile der Omega 3-Fettsäuren in der Ernährung überwiegen jedoch eventuelle Nachteile (24). Gute Quellen sind Makrele, Sardinen, Hering und Lachs (30). Eier sind reich an ALA und DHA, insbesondere wenn die Hühner mit Leinsamen oder Rapssamen gefüttert werden (30). Der Anteil an Omega 3-Fettsäuren in Eiern ist proportional zu dem Gehalt in der Nahrung. Fleisch von Vögeln enthält Omega 3Festtsäuren. Aufgrund der anatomischen Darmverhältnisse erhalten diese den Anteil an gefütterten Omega 3-Fettsäuren sehr gut und lagern diese in das Fleisch ein. In absteigender Konzentration finden sich Omega 3-Fettsäuren in Hasen, Schwein und nachfolgend in Tieren mit mehreren Mägen (Kuh, Schaf und Ziege). Butter, Milch, Milchprodukte und Käse sind eher arm an Omega 3-Fettsäuren (30). Ellis et. al fanden jedoch höhere Anteile an PUFA, insbesondere n-3-Fettsäuren sowie ein niedrigeres n-6:n-3-Fettsäuren-Verhältnis bei organisch gefütterten Kühen (34). Dies spricht dafür, Milchprodukte von Tieren zu wählen, die vorwiegend Grünfutter erhalten bzw. möglichst auf der Weide stehen. Der Gehalt an Omega 3-Fettsäuren ist sehr abhängig von der Ernährung der Tiere. Dies gilt insbesondere für pflanzenfressende Fische (z. B. Karpfen sind Vegetarier, nur diese haben die Enzyme um nennenswert EPA und DHA zu bilden, fleischfressende Fische haben nur wenig dieser Enzyme und müssen mit Fisch oder Fischöl gefüttert werden) und an Land lebenden Tieren mit nur einem Magen. Tiere mit mehreren Mägen enthalten hydrogenierende Darmbakterien, die die Fettsäuren u. a. in gesättigte Fettsäuren umwandeln. Die Fütterung von Tieren mit Leinsamen oder Rapssamen erhöht den Anteil von ALA in Eiern um das 20 bis 40fache gegenüber dem Gehalt normal gefütterter Tiere, um das 10fache im Hühnerfleisch, das 6fache in Schweinefleisch und weniger als das 2fache in Rinderfleisch. Füttert man Tiere mit Fischextrakten oder Algen, so steigt der DHA-Gehalt um das 20fache in Fisch, um das 7fache in Hühnern, das 3-6fache in Eiern und weniger als das Doppelte in Rindern (30/31). Somit sieht man Effekte durch die unterschiedliche Fütterung bei Fisch und Eiern, Geflügel und Kaninchen, jedoch nur in geringem Ausmaß bei Rindern, Schafen und Ziegen (30). Bei der Einnahme von Omega 3-Fettsäuren besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit der verstärkten Blutungsneigung. Auch hier überwiegen jedoch die Vorteile der Einnahme eventuelle Nachteile (25). Eine Alternative zum Fisch ist die Einnahme von Lebensmitteln, die ALA enthalten. Hierbei handelt es sich vor allem um Leinöl oder um tierische Produkte von mit Leinöl gefütterten Tieren. Hiergegen besteht gesundheitlich kein Einwand (26). Welchen Sinn macht es, ALA einzunehmen (z. B. in Form von Leinöl), wenn doch die Bildung von EPA und DHA anscheinend nicht in nennenswertem Umfang stattfindet? ALA hat ähnlichen, aber geringeren positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System über einen hemmenden Effekt auf die Bildung von Omega 6-Fettsäuren oder Senkung der Eicosanoid 2-Serie. Darüber hinaus ist ALA ein besseres Substrat als jede andere Fettsäure für die Beta-Oxidation und Ketogenese. Diese werden derzeit untersucht in Bezug auf die Gesundheit des Gehirns (27, 28). Daher ist die Empfehlung zur Einnahme von ALA in Frankreich erhöht worden auf 0,8% der täglichen Energieaufnahme bei Erwachsenen, 0,9% bei alten Menschen. Die Einnahmeempfehlung für DHA ist verdoppelt worden auf 0,05% bei Erwachsenen, 0,1% bei alten Menschen sowie für schwangere und stillende Frauen (31). Stellt sich die Frage, ob Fisch aus Aquakultur ähnlich gut ist wie wilder Fisch? Für wilden Fisch gilt, dass der Fettgehalt und die Fettzusammensetzung abhängig von der Jahreszeit stark variiert. Fisch aus der Aquakultur wird gefüttert mit Fischmehl und/oder Fischöl. Aufgrund der hohen Nachfrage wird dies zunehmend durch Gemüse, u. a. Sojabohnen, Weizen und Rapssamen oder Rapsöl ersetzt. In Europa darf Fleisch von auf dem Land lebenden Tieren nicht an Fische verfüttert werden. Insbesondere bei Seefisch aus der Aquakultur ist der Fettgehalt und die Fettzusammensetzung abhängig von der Fütterung. (siehe Tabelle 6 aus 35) Fleischfressende Fische: Wolfsbarsch, Brasse enthalten höhere EPA, DHA; pflanzenfressende Fische: Karpfen, Wels haben niedere Spiegel; Frischwasserfische können selbst in höherem Grad EPA und DHA bilden und sind daher weniger abhängig von der Fütterung (siehe Tabelle). Fisch aus Aquakultur hat in der Regel einen höheren Fettgehalt. Auch wenn ggf. der prozentuale Anteil an EPA und DHA geringer ist, ist der Gesamtgehalt damit höher als bei wildem Fisch. Fisch aus der Aquakultur (Lachs) enthält weniger Quecksilber und ist daher möglicherweise besser für Schwangere und Kinder. Die Verarbeitung von Fisch aus der Aquakultur ist rascher möglich als von Wildfang. Zusammenfassend ist Fisch aus der Aquakultur ähnlich vorteilhaft wie wilder Fisch, wenn er adäquat gehalten und gefüttert wird (33). (sea bass = Wolfsbarsch, sea bream = Brasse, Perch = Barsch) Welche Mengen an Omega 3-Fettsäuren sollten eingenommen werden? Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht aus den Empfehlungsrichtlinien zahlreicher Organisationen (35): Beispiele für Nahrungsmittel, die einen hohen Gehalt an ALA enthalten, finden sich in der folgenden Tabelle (35) EPA und DHA finden sich hauptsächlich in Meeresprodukten. Eine Übersicht bietet folgende Tabelle (35): Cod: Dorsch, Kabeljau; Catfish: Katzenfisch, Wels; Haddock: Schellfisch; Clams: Muschel; Shrimp: Garnele, Krabbe; Flounder: Butt, Flunder; Pollock: Seelachs, Pollack, Kohlfisch, Köhler; Flatfish: Flunder, Plattfisch; Tuna, canned: Tunfisch in Dosen; Salmon: Lachs; Trout: Forelle (Übersetzung aus: LEO Dictionary Team) Zusammenfassende Empfehlung: Die Datenlage ist sehr evident, dass Omega 3-Fettsäuren in der typischen westlichen Ernährung zu gering vorkommt, wohingegen Omega 6-Fettsäuren, ungesättigte Fettsäuren und Trans-Fettsäuren im Übermaß in der Nahrung enthalten sind. Dies hat zahlreiche gesundheitliche Folgen in zahlreichen Organsystemen, die oben beschrieben worden sind. ALA kommt in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Da nur ein begrenzter Anteil von ALA in EPA bzw. DHA metabolisiert werden kann, ist es notwendig, auch diese Fettsäuren zuzuführen. Die beste Versorgung erhält man durch Fisch. Wie dargestellt beeinflussen zahlreiche Faktoren wie Fischart, Fangort, Jahreszeit, Aufzuchtart oder Ernährung den Gehalt an EPA und DHA. Gleiches gilt für den Gehalt an Umweltgiften wie Quecksilberverbindungen und PCP. Diesem kann man dadurch begegnen, dass man wechselnde Fischarten mit unterschiedlicher Herkunft und Nahrungsgrundlage (pflanzenfressend, fleischfressend) bzw. Stellung in der Nahrungskette zu sich nimmt. Empfehlungen bzgl. der Anzahl der Fischmahlzeiten schwanken. Drei Mahlzeiten à 170 bis 200 g wöchentlich (mehr als ca. 500 g wöchentlich) sollten mindestens gegessen werden. Schwierig wird es für Veganer oder Vegetarier. Diese befinden sich in einer Omega 3-Fettsäuren-Mangelsituation bezüglich längerkettiger Omega 3-Fettsäuren. Sie sollten auf Meeresalgen oder Seetang zurück greifen oder Nahrungsergänzungsmittel mit EPA und DHA zu sich nehmen. Nahrungsergänzungsmittel sollten EPA und DHA im Verhältnis von 2:1 oder 1:2 enthalten. Meist werden 300mg empfohlen. Die Qualität der Produkte ist sehr unterschiedlich. Bislang wurden keine nennenswerten Giftstoffe in den Produkten gefunden. Das Verhältnis von Omega 6: Omega 3-Fettsäuren in der Nahrung sollte sich dem ursprünglich in der Steinzeiternährung vorkommenden Wert von 2:1 deutlich nähern. Wahrscheinlich sollte er nicht über 4-5:1 liegen (36, 37). Patienten mit CHD sollten deutlich höhere Mengen an EPA und DHA einnehmen (ca. 1 g tgl.) (37). Milch und Milchprodukte sollten möglichst von Tieren kommen, die frisches Gras auf der Weide erhalten. Obst und Gemüse enthalten relativ wenig Omega 3-Fettsäuren und nur die ALA. Papaya, Mango und Melone enthalten diese im Verhältnis zu Omega 6 (Omega 6:Omega 3) in der Größenordnung 1:>1. Litchi, Kirschen und Acerola im Verhältnis 1:1. Ananas, Erdbeeren, Blaubeeren, Craneberry, Korinthen, Bananen, Holunderbeere, Limette, Boysenbeere, Brombeere, Himbeere und Loganbeere im Verhältnis 2-1:1. Als Beispiel seien noch Raisins (>3:1) und Äpfel (>5:1) genannt. In der Gruppe Gemüse enthält nur Seetang längerkettige Omega 3 bzw. 6 Fettsäuren und dies je nach Zubereitung in einem Verhältnis bis zu 1:10 (n-6:n-3). Das übrige Gemüse enthält nur kurzkettige Omega-Fettsäuren. Weinblätter (Grape leaves) haben den höchsten Anteil an kurzkettigen Omega 3-Fettsäuren, gefolgt von Spinat, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kopfsalat, Rosenkohl, Kohl, Bohnen, Radieschen/Rettich, Kürbis, Kohlrübe/Steckrübe, Lauch/Porree und Gurke. Das übrige Gemüse (z. B. Kartoffel) hat ein Verhältnis schlechter als 1:1. Ein ungünstiges Verhältnis besitzt Soja (9:1), Spargel, Tomaten und Zwiebel (20:1), Mais (35:1) und Pilze enthalten kaum Omega 6 und praktische keine Omega 3 Fettsäuren. Dies erklärt, warum mit Soja oder Mais gefütterte Tiere einen so hohen Gehalt an Omega 6-Fettsäuren im Fleisch, Milch, Eier etc. enthalten. Getreide, auch Reis, enthält ein sehr ungünstiges Verhältnis von 10-15und mehr:1. Der hohe Anteil an der Nahrung dieser Nahrungsmittel erklärt das allgemein ungünstige Verhältnis der n-6:n-3-Fettsäuren in der heutigen Ernährung. Margarine enthält je nach Ausgangsprodukt das bis zu 400fache an Omega 6Fettsäuren. Öle enthalten grundsätzlich deutlich mehr Omega 6-Fettsäuren. Ausnahme ist Leinöl (bis zu 57% ALA). Deutlich weniger enthalten Hanföl (17%), Walnussöl (15%) und Raps- bzw. Sojaöl mit je 9% an ALA. Das Verhältnis von n-6:n-3 im Oliven-Öl ist ca. 15:1. Nüsse enthalten grundsätzlich ein ungünstiges n-6:n-3-Verhältnis. Die Butternuss und Walnuss enthalten ein Verhältnis von 4:1, Macadamia-Nüsse 7:1, Esskastanie 9:1, Cashew-Kerne 120:1, Haselnüsse 100:1, Mandeln und Kokosnüsse enthalten keine Omega 3-Fettsäuren. Diese Informationen sind entnommen aus www.ars.usda.gov/nutrientdata. Hier kann eine Datei herunter geladen werden, mit der der Gehalt der Fettsäuren in der individuellen Nahrung bestimmt werden kann (linke Spalte FAQ: dann zur Frage Omega 6/3….) Unklar bleibt meines Erachtens bei der Betrachtung der Fettsäurezusammensetzung der Nahrungsmittel, warum die Menschen keine oder kaum eine Möglichkeit haben, längerkettige Fettsäuren zu bilden, wo doch außer im Fisch und anderen Meeresprodukten diese praktisch nirgends enthalten sind. Ein von Prof. Dr. Berthold Koletzko geleiteter DGEM-Expertenkonsens über die gesundheitliche Bedeutung der Fettzufuhr kam u. a. zu folgendem Ergebnis (38): In Übereinstimmung mit maßgeblichen nationalen und internationalen Institutionen und auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse werden zur Förderung der lebenslangen Gesundheit die folgenden Empfehlungen für den Fettverzehr gegeben, die ab einem Alter von ungefähr zwei Jahren gelten: o Fette sollten nicht mehr als 30-35 % der Energieaufnahme liefern; o Gesättigte Fettsäuren sollten nicht mehr als 10 % der Energieaufnahme liefern; o Essenzielle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 6 und Omega 3) sollten etwa 7 bis 10 % der Energieaufnahme liefern; o Trans-Fettsäuren sollten weniger als 1 % der Energieaufnahme ausmachen; o Die restliche Energie aus Fetten sollte durch einfach ungesättigte Fettsäuren geliefert werden. Wegen der Bedeutung des Themas für Schwangerschaft, Stillzeit und Kleinkinder führe ich die aktuellen Konsensusempfehlung im Folgenden als Kopie der Tabellen aus 9 auf: Literaturverzeichnis: 1. Clandinin MT, Jumpsen J, Suh M. Relationship between fatty acid accretion, membrane composition, and biologic functions. J Pediatr. 1994;125(suppl):S25-S32. 2. Simopoulos AP. Essential fatty acids in health and chronic disease. Am J Clin Nutr. 1999;70(suppl):560S-569S. 3. Gallai V, Sarchielli P, Trequattrini A, Franceschini M, Floridi A, Firenzi C, Alberti A, Di Benedetto D, Stragliotto E. Cytokine secretion and eicosanoid production in the peripheral blood mononuclear cells of MS patients undergoing dietary supplementation with n-3 polyunsaturated fatty acids. J Neuroimmunol. 1995;56:143-153. 4. Murphy HS, Ward PA. Inflammation. In: Rubin E, Gorstein F, Rubin R, Schwarting R, Strayer D, eds. Pathology: Clinicopathologic Foundations of Medicine. 4th ed. 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