Ost West Kultur

Transcription

Ost West Kultur
East West Culture
Vorwort
Preface
Liebe Leserinnen und Leser,
Dear Reader,
mit der Herausgabe der ersten Ausgabe von Ost West Kultur
hat das saudi-arabische Kulturbüro in Deutschland unbekanntes Territorium betreten. Umso erfreuter waren wir über
die zahlreichen positiven Reaktionen. Wir sehen die erste
Ausgabe als gelungenen ersten Schritt – wenn manchmal auch
noch etwas wackelig und unbeholfen. Mit dieser zweiten Ausgabe versuchen wir, das Magazin nun auf noch sicherere und
stärkere Beine zu stellen.
publishing the first edition of our magazine East West Culture
was a step into unknown territory for the Saudi Arabian Cultural Office in Berlin. Therefore we were positively surprised
by the numerous and mainly favourable responses. We regard
the first edition as a successful, though occasionally slightly
rocky, first step. This second edition is our attempt to put this
magazine on a more solid ground.
Haben wir uns in der ersten Ausgabe, neben Kultur- und Bildungsthemen, vor allem mit Deutschland beschäftigt, sollen in
dieser Ausgabe die Niederlande im Mittelpunkt stehen. Besonders stolz sind wir auf die Vielseitigkeit und das Facettenreichtum dieser Ausgabe, die ohne die vielen engagierten Autoren
und Mitwirkenden nicht möglich gewesen wäre. So kommen
nicht nur die Präsidenten der renommierten Universitäten in
Maastricht und Groningen zu Wort; Sie erfahren ebenso etwas
über den Alltag saudi-arabischer Medizinstudenten in den
Niederlanden und die ungewöhnliche Geschichte der ersten
Studentin an einer holländischen Universität.
Mit dieser neuen Ausgabe von Ost West Kultur versuchen wir
erneut einen kleinen Beitrag zum immer wichtiger werdenden
Kulturdialog zu leisten. Zumal wir wissen, welch großen Wert
König Abdullah darauf legt.
Abschließend möchten wir uns noch einmal nachdrücklich bei
dem Minister für Hochschulwesen S. E. Dr. Khalid Al Anqari
und allen verantwortlichen Mitarbeitern bedanken. Ohne die
großzügige finanzielle Unterstützung des Ministeriums wäre
die Herausgabe von Ost West Kultur nicht möglich.
In our first edition we put Germany’s education system in the
centre of our focus. Now we will concentrate on the Netherlands. We are particularly proud of the variety of topics covered in this second edition. You will not only get the opportunity to read articles from the presidents of the universities in
Maastricht and Groningen. We will also inform you, among
many other articles, about the everyday life of Saudi medical
students in the Netherlands and the unusual story of the first
female student at a Dutch university.
One important task of East West Culture is to foster the dialogue between the cultures. The knowledge that King Abdullah
puts great emphasis on this mission gives us additional zeal to
contribute to the open and positive communication between
the Arab and Western world.
Finally, we would like to thank the Minister of Higher Education in Saudi Arabia, His Excellency Dr. Khalid Al Anqari.
Without the generous financial support of the Ministry of
Higher Education we would not be able to publish East West
Culture.
We hope that you will enjoy reading the second edition of our
magazine.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Lektüre.
The editorial team
Die Redaktion
Die Redaktion: Die veröffentlichten Artikel spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Zeitschrift wider.
Editorial Board: Published articles do not necessarily reflect the
opinion of the magazine.
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East West Culture
East West Culture
Leitgedanke des Magazins
Mission Statement
Ost West Kultur ist ein vom saudi-arabischen Kulturattaché
in Deutschland herausgegebenes Magazin. Es widmet sich
Themen zur Hochschulbildung und dem wissenschaftlichen
Leben in Saudi-Arabien und folgenden europäischen Ländern: Deutschland, Polen, Holland, Schweden, Dänemark,
Finnland und Norwegen.
In all diesen Ländern betreut das Berliner Kulturbüro saudische Stipendiaten. „Ost West Kultur“ will über möglichst
viele Aspekte im Leben der Stipendiaten berichten. Das
Magazin widmet sich wissenschaftlichen, beruflichen und
kulturellen Themen.
„Ost West Kultur“ verfolgt die folgenden Ziele:
• über Entwicklungen und Neuigkeiten in der Hochschulpolitik und wissenschaftlichen Forschung in Saudi-Arabien
und den vom Kulturbüro betreuten Ländern zu berichten
• die vielfältigen Aktivitäten des Kulturattachés und des
Kulturbüros, wie akademische Kooperationen, Konferenzen, Ausstellungen und Vorträge, publizistisch zu
begleiten
• eine Plattform für saudische Stipendiaten zu bieten, auf der
sich diese über ihre Forschungsergebnisse, ihren universitären und beruflichen Alltag und ihre kulturellen Eindrücke
austauschen und informieren können
• den europäischen Lesern das Leben in Saudi-Arabien
näher zu bringen und einen thematisch möglichst weit
gespannten Dialog zwischen Saudi-Arabien und Europa zu
beginnen
„Ost West Kultur“ ist ein periodisch erscheinendes Magazin.
Um seine Leser aus Saudi-Arabien und Europa möglichst
umfassend zu informieren, erscheint es auf Arabisch,
Englisch und Deutsch. Das Magazin versteht sich als Forum
für all jene, die an kulturellem Austausch, Hochschulthemen
und der weiteren Verbesserung der Beziehungen zwischen
Saudi-Arabien und Europa interessiert sind.
East West Culture is published by the Saudi Arabian Cultural
Office in Germany. It covers affairs of higher education and
scientific research in Saudi Arabia and the following European countries: Germany, Poland, the Netherlands, Sweden,
Denmark, Finland, and Norway.
Inhalt
Contents
Impressum
Grußwort des Kulturattachés 06
Ein Fest für Freunde 10
„Wir vermissen Studenten aus Saudi-Arabien“ 15
The Cultural Office in Berlin supervises all Saudi scholarship
holders in those seven countries and“East West Culture” tries
to report on a wide range of aspects concerning their education, work and cultural encounters in these countries.
„Keine Kultur darf der anderen ihre
Vorstellungen aufdrängen“
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Saudi-Arabien als Reiseland
32
The magazine pursues the following main objectives:
Vor Sonnenaufgang 39
• to report about the developments and latest trends in higher
education and academic research in Saudi Arabia and
the European countries covered by the cultural office
Greeting of the Cultural Attaché • to cover the activities of the Cultural Office in the fields of
academic relations, conferences, exhibitions and lectures
• to provide a platform for Saudi scholarship holders to
communicate their research, university life, work experience
and cultural impressions
• to inform its European readers about Saudi Arabia and to
broaden the dialogue between Saudi Arabia and Europe on
all aspects of human life
“East West Culture” will be published periodically. In order
to keep readers from Saudi Arabia and Europe well informed
articles will be published in Arabic, English and German.
The magazine intends to be a forum for those who are
interested in cultural exchange, higher education and the
further improvement of the relationship between Europe and
Saudi Arabia.
Sharq Gharb Al-Thaqafiya East West Culture ist ein vom
saudi-arabischen Kulturbüro in Deutschland herausgegebenes
Journal. Es widmet sich Themen des wissenschaftlichen und
kulturellen Austauschs.
Herausgeber:
Kulturbüro Saudi Arabien
Bundesalle 22
10717 Berlin
Verantwortlicher: Prof. Dr. Fahad Al Habeeb (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur: Prof. Dr. Fahad Al Habeeb,
Redaktionsleiter: Dr. Nazar Mahmood
Email: [email protected]
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Redaktion: Afaf Touri, Manal Chreidah, Ronald Kaduk,
Dr. Noureddine Benkhadda, Dr. Hani Al Abdali
Tribute to the late Crown Prince
Sultan bin Abdul Aziz Minister stresses that education continues
to have top priority
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“Roads to Arabia”
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Greetings of the Saudi Arabian Ambassador
in the Netherlands
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Greetings from the President of the
Maastricht University 18
Konzept und Gestaltung: markenbau.de,
Prof. Rayan Abdullah
Layout und Satz: Sandro Müller
Arabische Schriften:
Ubuntu, Cordale von Dalton Maag und Rayan Abdullah
Lateinische Schriften:
Foco und King Caslon von Dalton Maag
Druckerei: Silberdruck oHG, Niestetal
© Copyright
“Our Goals in Higher Education are so similar” 20
How an old short wave radio brought Arabian
culture to my Dutch home
22
The Dutch Girl who conquered the Lecture Hall
23
Interview with Prof. Dr. Maurits Berger
24
Diriyah – the true birthplace of Saudi Arabia
29
History of Arabic Medicine
36
The Kingdom revisited – Saudi Arabia viewed
on its own terms
38
Sharq Gharb Al-Thaqafiya East West Culture
Zitate nur mit Quellenangaben. Nachdruck nur mit Genehmigunng der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Artikel
geben die Meinung der Autoren wieder, nicht aber unbedingt
die der Redaktion
The Editorial Board
Die Redaktion
Bildnachweise
Ministry of Higher Education, Saudi Aramco World / SAWDIA, Saudi Arabian Cultural Office Germany, Press
Office University Amsterdam, Press Office University Bonn,
Press Office University Groningen, Press Office University
Leiden, Press Office University Maastricht, Primus Verlag,
Staatliche Museen zu Berlin, Senatskanzlei Berlin, Sigmund
Lüders, Dr. Nazar Mahmoud, Ursula Schulz-Dornburg
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Ost West Kultur
East West Culture
Grußwort des Kulturattachés
Prof. Dr. Fahad Al Habeeb
Greeting of the Cultural Attaché
Prof Dr. Fahad Al Habeeb
„Und sag: Mein Herr, lass mich mein Wissen mehren“
“And say my God let me increase my knowledge”
Der edle Koran
Liebe Leser,
mit der Herausgabe unserer Zeitschrift Ost West Kultur haben wir uns einiges vorgenommen. Auch in der zweiten Ausgabe wollen wir kulturellen und wissenschaftlichen Fragen in
unserem Königreich und den von unserem Berliner Kulturbüro betreuten sieben europäischen Ländern nachgehen. Im
Mittelpunkt dieser Ausgabe sollen die Niederlande stehen.
Dear Readers,
Abschließend möchte ich die vielen guten Taten und Leistungen des verstorbenen Kronprinzen Sultan bin ­Abdulaziz
würdigen und bitte Gott, dem neuen Kronprinzen Naif bin
Abdulaziz bei seinen neuen Aufgaben helfend zur Seite zu
stehen.
Prof. Dr. Fahad Al Habeeb
Mit den von uns gewählten Schwerpunkten wollen wir uns
weiterhin Themen widmen, die sonst kaum oder nur selten
von Zeitschriften berücksichtigt werden. Selbstverständlich
sind wir auch mit dieser zweiten Ausgabe noch immer Lernende. Somit sind wir dankbar für die zahlreichen positiven
Rückmeldungen zur ersten Ausgabe und die konstruktiven
Vorschläge zur weiteren Verbesserung von Ost West Kultur.
Ich danke allen die zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen
haben und wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre.
Liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten,
ich bin stolz auf Eure Leistungen und Erfolge. Gleichzeitig
rate ich Euch, Eure Studienzeit so gut wie nur möglich zu
nutzen. Lasst Euch nicht von anderen Dingen ablenken und
verliert nie das Ziel Eures Studiums aus den Augen. Das
Land und König Abdullah bin Abdulaziz sollen zu Recht
stolz auf Euch sein. Es hängt vor allem von Euch ab, wie sich
unser Heimatland weiter entwickeln wird.
Holy Qua’ran
with the idea of regularly publishing our magazine East West
Culture we ventured into unknown territory. We are therefore
quite proud that we can now present you with the second
edition of our magazine. In this edition we will again explore cultural and academic questions in our kingdom and the
seven countries supervised by our Cultural Office in Berlin.
This time our main focus will be on the Netherlands.
As in our first edition we try to cover topics which are often
overlooked or neglected. Of course, we are still learning. This
makes us even more grateful for the positive feedback we
received after your first edition and all the sound advice for
the further improvement of East West Culture.
I would like to take this opportunity to thank everyone who
helped creating this magazine and hope you will enjoy
reading it.
Dear Scholarship holders,
I am proud of your achievements. At the same time I can only
remind you to use your study time as well as possible. You will
rarely again have the opportunity to learn so much. So please
do not be distracted by other things and never forget to fully
focus on your studies. Our country and King Abdullah bin
Abdulaziz shall rightly be proud of you. It will depend on you
whether our home country will continue to grow and prosper.
Finally, I would like to appreciate the many fine achievements of the late Crown Prince Sultan bin Abdulaziz and
I hope that God will help the new Crown Prince Naif bin
Abdulaziz to master his new and challenging tasks.
Prof. Dr. Fahad Al Habeeb
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East West Culture
East West Culture
Tribute to the late Crown
Prince Sultan bin Abdul Aziz
It is quite difficult to embody all what
the late Crown Prince Sultan bin Abdul
Aziz has done on the various national,
Islamic or international levels in respect
of leadership, administration, orientation and charity, which has extended
for more than 60 years of hard and loyal
service to God and Homeland.
But, as far as we are concerned,
we will restrict our study on the main
stations of what the late Prince has
achieved in the field of education and
scientific research, and his continuous
support for the students and researchers, through shedding a spotlight on
his early years and his devotion to all
what is good in his wide responsibilities,
especially being a Crown Prince and
Minister of Defense.
In his early years and in 1366 H,
he was entitled the post of “Prince
of Riyadh” by the late Father King
Abdul Aziz. And a long with that great
confidence he was able to set a concrete
administrational law based on social
justice and Islamic law.
Within the first Saudi ministerial
cabinet, he was appointed as Minister of
Agriculture which was a real challenge
at that time. Then he took the responsibility of the Ministry of Communication before the portfolio of defense till
he passed away (mercy be upon him).
And this emphasized his capabilities
and high confidence in the task of defending and protecting the Kingdom.
The late Prince Sultan acquired his
self-confidence and political wisdom
which accompanied him throughout
his life from his late Father King Abdul
Aziz who granted him many opportunities in running the general tasks relating
to the public life and his contacts with
his people. He has presided over the
most critical committees as well as the
social, religious, scientific and administrative bodies. Some of these bodies
were: The High Commission of Education Policy, The High Commission
of administrative Reform, The Labor
Force Council, The High Commission
of the Islamic Call, The High Council
Islamic Affairs, The National Commission for Protecting and Developing the
Wild Life, The Ministrial Committee
for Environment, The Common Saudi
–Yemeni Committee for the Saudi projects in Yemen, The GEO of the Saudi
Air lines, The General Establishment of
War – Industries, The High Committee
of Economic Balance, The International
Arabic Encyclopedia.
In August 2005, The Custodian of
the Two Holy Mosques King Abdullah
bin Abdul Aziz chose him to the task
of the Crown Prince. The whole Saudi
people through their representatives
voted for the Custodian of the Two
Holy Mosques and his Crown Prince
Sultan bin Abdul Aziz.
Education was the main focus of
interest by the late Crown Prince. He
has supported this vital sector through
fulfilling several educational projects,
many of which had the honor of bearing
his name as a sponsor or supervisor.
As a fruit of his noble and generous
contributions, a young generation of
youth rose armed with faith and knowledge to help the homeland reach the
utmost steps of advance and development in the field of education. In this
respect we might need more pages to
enlist his other achievements.
Prince Sultan University in Riyadh
is seen as one of the distinguished
educational sectors which contributed since its foundation to producing
national qualified cadres in various
fields of knowledge which enhanced the
labor markets and pushed the process
of development in our country further
and further thanks to the supervision
and patronage of his Highness the late
Crown Prince to this institution ever
since was a collage.
The late Crown Prince showed his
high interest in the scientific scholarships and projects which made all the
educational institutions feel proud of
what he has done. The universities and
educational centers had the honor of
naming many of these institutions after
the late Crown Prince, as they provide
high and effective support to the scien-
tific research and all what goes side by
side with the directives of our wise leadership in enhancing science, education
and scientific research.
We feel obliged to refer to some of
the many scholarships and educational
centers and projects supported and
supervised by the late Crown Prince in
several local and international fields:
Modern Islamic Studies, Environment,
Energy, Watering and Wild Life Studies, Health Education and Training
Teachers in the UNESCO, Environment Engineering (which is the first
scientific scholarship in the department
of Civil Engineering at the King Fahad
University for Petrol and Minerals),
Telecommunication and Information
Technology at the King Saud University, Enhancing the Arabic Language (UNESCO), Islamic and Arabic
Studies (Berkley University USA),
Academic and Educational Cooperation Program with Oxford University to
grant BA, MA and PHD degrees to the
Saudi Students in the fields of Human
Studies, special Education (Bahrain,
Arab Gulf University), Hearing and
Phonetics Center (Bahrain) to rehabilitate those who suffer from hearing
problems, Center for Desert, Water and
Environment Studies at the King Saud
University.
In addition to the above mentioned
activities, the late Crown Prince has devoted and dedicated one Million USD
to recruit distinguished intellectual and
teachers to lecture in the field of Islamic
and Arabic Affairs, beside another one
Million USD to the visiting scholars
and students within good-will institutions thus providing as well a generous
support to the Fund of Financing Research to enable many visiting scientists
and higher education students as well
as supporting the Islamic and Arabic
Studies (in Bologna, Italy) and many
other institutions.
In the field of school education, the
generosity of the late Crown Prince has
extended to cover the establishing of
many schools in several districts, such
as: Prince Sultan Charity Foundation for
Housing in al Haet City (Haet Province
which coasted around 20 Million SL.
This project included many schools for
boys and girls, as well as other facilities.
Till his death (mercy be upon
him), the late Crown Prince continued
supporting many educational programs,
activities and studies in different fields
in forms of financing these studies and
researches or granting donations and
establishing schools, supporting and
encouraging extinguished students,
financing the Islamic and Arabic studies
abroad beside embracing the ceremonies and activities relating to education
and other fields of knowledge as well.
Author: Dr. Hani Al Abdali
Translation: Kais Al Attar
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Ost West Kultur
Ost West Kultur
Ein Fest für Freunde
Anlässlich des Nationalfeiertags gab die SaudiArabische Botschaft in Berlin einen feierlichen
Empfang am 28. September 2011 im Hotel Ritz
Carlton am Potsdamer Platz.
Unter den zahlreichen geladenen Gästen
waren viele in Deutschland lebende
saudische Bürger, deutsche Freunde,
fast alle in Deutschland akkreditierten
arabischen Botschafter und viele
ausländische Botschafter, sowie die
Diplomaten und Mitarbeiter der saudischen Botschaft in Berlin. Zahlreiche
hohe deutsche Gäste auf der Ebene
des Bundes, des Landes Berlin und des
Deutschen Bundestages beehrten mit
ihrer Anwesenheit die Feier. Dazu zählten beispielsweise der Staatssekretär des
Auswärtigen Amts Dr. Harald Braun,
der Außen- und Sicherheitsberaters
der Bundeskanzlerin Dr. Christoph
Heusgen, der Leiter der außenpolitischen Abteilung im Präsidialamts Dr.
Clemens von Götze, der Beauftragte
für den Nahen- und Mittleren Osten im
Auswärtigen Amts Herr Boris Ruge, der
Innensenator von Berlin Herr Erhard
Körting, der Bundestagsabgeordnete
Joachim Hörster, Vorsitzender der Parlamentariergruppe „Arabischsprachige
Staaten des Nahen Ostens“ sowie der
CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hans
Peter Uhl.
Nach dem Eintreffen der Gäste hielt
S.E. Botschafter Prof. Dr. med. Osama
bin Abdul Majed Shobokshi eine Rede
in deutscher Sprache mit einer auf großer Tafel projizierten arabischen Übersetzung sowie eindrucksvollen Bildern.
In der Rede hieß der Botschafter die
Gäste herzlich willkommen und verwies
Botschafter Prof. Shobokshi begrüßt die zahlreichen Gäste
Wortlaut der Rede S.E. des Botschafters beim Empfang
zum Nationalfeiertag
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Gäste,
liebe Freunde,
auf die großen Leistungen und hochrangigen Besuche sowie auf die positive
Entwicklung der Beziehungen zwischen
Saudi-Arabien und Deutschland seit
dem letzten Nationalfeiertag. Seine
Exzellenz gab außerdem aufschlussreiche Informationen zur Entwicklung
der Zahl der saudischen Studenten in
Deutschland, zur Eröffnung eines Generalkonsulats in Frankfurt und München,
zur Eröffnung einer großen Sonderausstellung im Januar 2012 mit 375 einzigartigen archäologischen Artefakten aus
Saudi-Arabien im Berliner PergamonMuseum mit dem Titel „Roads of
Arabia“. Schließlich wurde die positive
Entwicklung im Handel zwischen den
beiden befreundeten Staaten gewürdigt.
Nach seiner Rede bat der Botschafter seine Gäste zum Abendessen mit
köstlichen saudischen und deutschen
Spezialitäten und vielen arabischen
Desserts. Während des Abendessens
gab es einen Film über das moderne
Saudi-Arabien mit dem Titel „Arabia
3D“, welcher die beeindruckenden
Entwicklungen und Leistungen SaudiArabiens in den letzten Jahren unter
der Herrschaft des Hüters der beiden
Heiligen Stätten, König Abdullah bin
Abdulaziz Al Saud zeigte.
Es war eine schöne und gelungene
Feier, die es den Gästen ermöglichte,
sich über Saudi-Arabien zu informieren,
alte Freunde wiederzusehen und neue
Freundschaften zu schließen.
Autor: Ghazi Twal
ich darf Sie alle recht herzlich im Namen unserer Regierung
zur Feier des heutigen Nationalfeiertages willkommen heißen.
Der heutige Tag erinnert uns an die Gründung unseres
modernen Königreiches vor 80 Jahren. Als Staat an sich ist
Saudi-Arabien noch sehr jung und seit jenen Anfängen hat
sich unser Land in vielfältiger Weise entwickelt
Aufgrund der riesigen Megaprojekte und durch das Umsetzen
der Visionen Seiner Majestät des Hüters der beiden Heiligen
Stätten ist Saudi-Arabien gut vorbereitet in das 21. Jahrhundert getreten.
Seit unserer letzten Begegnung vor einem Jahr wächst die
konstruktive Zusammenarbeit zwischen unserem Gastland,
der Bundesrepublik Deutschland, und meiner Heimat, Saudi
Arabien.
Unter den Highlights des Jahres möchte ich die offizielle
Einweihung der Botschaft am 9. Februar dieses Jahres durch
Seine Exzellenz Herrn Bundesaußenminister Dr. Guido
Westerwelle und Seine Königliche Hoheit den saudischen
Außenminister nennen. Zahlreiche eminente Gäste erwiesen
uns die Ehre. Leider war es uns aufgrund des begrenzten
Raumes nicht möglich, noch mehr Gäste einzuladen.
Auch in diesem Jahr besuchten hochrangige deutsche Delegationen meine Heimat. Um nur einige zu nennen:
Herr Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder besuchte vom
16. bis 20. Januar 2011 mit einer Delegation des Nah- und
Mittelostvereines, dessen Ehrenvorsitzender er ist, Saudi
Arabien.
Vom 21. bis 26. Januar besuchte eine Delegation der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände
und der DAFG, unter der Leitung von Arbeitgeberpräsident
Prof. Dieter Hundt und Hussam Maarouf, Vizepräsident der
DAFG, Saudi Arabien.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit besuchte
Saudi-Arabien auf Einladung Seiner Königlichen Hoheit des
Gouverneurs von Riad vom 25. Februar bis zum 1. März zu
Kooperationsgesprächen.
Saudi-Arabien gehört zu den wichtigsten Handelspartnern
Deutschlands in der arabischen Welt:
Im Jahre 2010 exportierte Saudi-Arabien Waren im Gesamtwert von 259,3 Milliarden Dollar, davon nach Deutschland
in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Im selben Jahr importierte
Saudi-Arabien Waren in Höhe von 99,2 Milliarden Dollar,
davon aus Deutschland in Höhe von 6,2 Milliarden Dollar
Durch den Bau von 11 neuen Wirtschaftsstädten in SaudiArabien erwartet man ab 2020 eine Erhöhung des Bruttoinlandproduktes um 150 Mrd. US $/Jahr. Es werden auch ca.
1,7 Mio. neue Arbeitsplätze geschaffen. Das BIP pro Kopf
Einkommen steigert sich auf 33.500 US$.
Die geschätzten Kosten aller 11 neuen Städte liegen bei 400
Milliarden US Dollar. Die Wirtschaftsstädte bieten ein Model
für die Entwicklung des Landes. Die Herausforderungen sind
enorm, aber sie können überwunden werden. Saudi Arabien
ist bemüht sich in die Weltwirtschaft zu integrieren, deshalb
müssen die Nicht - Erdöl Exporte expandiert werden.
Das Landbridge Projekt:
Modernisierung des jetzigen Eisenbahn Netzes von ca.
1000 km und Erweiterung des Schienennetzes um weitere
3200 km.
Eine Eisenbahnverbindung von der Westküste am Roten
Meer zur Ostküste am Arabischen Golf sowie Nord-Süd
Verbindungen.
Es wird auch eine hoch moderne schnelle Intercityverbindung, mit Zuggeschwindigkeiten von 300km/Stunde gebaut
um die heiligen Städte Mekka und Medina über Jeddah für
Hajj und Umrah Pilger zu verbinden. »
„Saudi-Arabien gehört
zu den wichtigsten
Handelspartnern
Deutschlands in der
arabischen Welt.“
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Ost West Kultur
„Saudi-Arabien ist
im Begriff, eine der
dynamischsten
Wirtschaftsregionen
und zur größten
Volkswirtschaft im
gesamten Mittleren
Osten zu werden.“
East West Culture
Es besteht kein Zweifel, Saudi-Arabien ist im Begriff, eine
der dynamischsten Wirtschaftsregionen und zur größten
Volkswirtschaft im gesamten Mittleren Osten zu werden.
Und damit einen zentralen Platz in einer arbeitsteiligen Weltwirtschaft zwischen Asien im Osten, Europa und Amerika im
Westen und Afrika im Süden einzunehmen.
Es freut mich, Ihnen mitzuteilen, dass die Anzahl der saudischen Studenten in Deutschland in diesem Jahr auf derzeit
717 Studentinnen und Studenten gestiegen ist.
Ab Mitte Januar 2012 werden 375 einzigartige archäologische
Artefakte aus Saudi Arabien zum ersten Mal in Deutschland
im islamischen Teil des Pergamonmuseums Berlin unter dem
Titel „Roads of Arabia“ für 8 Wochen präsentiert werden.
Die Ausstellung kommt direkt aus der Hermitage in St.
Petersburg nach Berlin.
Erwähnen möchte ich auch, dass es geplant ist, ein Generalkonsulat in Frankfurt dauerhaft zu eröffnen und im Sommer
2012 wollen wir versuchsweise über die Sommermonate auch
ein Konsulat in München eröffnen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
es gibt einen Film über das moderne Saudi Arabien mit dem
Titel „Arabia 3D“. Da die Technik in diesem Hotel es nicht
erlaubt, einen 3D-Film zu zeigen, erlaube ich mir, Ihnen
heute während des Essens eine reguläre Version dieses Filmes
zu zeigen.
Liebe Freunde,
was wären wir Männer ohne die Hilfe unserer Damen? Was
wäre ein Botschafter ohne zuverlässige, engagierte und loyale
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Daher möchte ich an
dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Botschaft mit all ihren Attachés, Saudi Arabian Airlines und
deren Ehefrauen, für Ihre tatkräftige Hilfe danken. Wann immer etwas zu tun ist, sind sie hilfsbereite Geister, so dass alles
für den Ablauf des heutigen Abends gut vorbereitet wurde.
Last but not least danke ich Ihnen allen, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind, denn jedes Fest kann nur so gut werden
wie seine Gäste.
Ich beende nun meine Ansprache mit dem angenehmen Satz:
Das Büffet ist eröffnet! Guten Appetit!
Minister stresses
that education continues
to have top priority
His Excellency Dr. Khalid Al Anqari,
the Minister of Higher Education in
Saudi Arabia, took the opportunity on
the introduction of the national budget
to hail the development of the Kingdom
of Saudi Arabia. The Minister stressed
that such large budget figures are actually a sign of the fruitful national development witnessed in the Kingdom at
many fields including higher education.
Careful reading of budget allocations would conclude that education,
at all levels, has top priority for King
Abdullah. 24 percent of the budget will
be spend on education. This includes
general education and schools as well as
higher education institutions. In addition to the support for the projects and
programs conducted by the ministry,
generous budgets were allocated for
all Saudi universities to carry on their
work and continue building up of their
infrastructure.
Dr. Al Anqari stressed that his ministry will also continue to fund the King
Abdullah Scholarship Program which
gives many young Saudis the opportunity to study abroad. The Minister
expressed also his pleasure that the new
budget will supply funds for a new Saudi electronic university.
He concluded his statement by extending thanks and appreciation to the
Custodian of the Two Holy Mosques
King Abdullah and His Royal Highness
Crown Prince Naif on the support and
patronage for higher education institutions.
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Ost West Kultur
Prince Sultan bin Salman at the opening
of the exhibition
“Roads of Arabia”
An exhibition in the Pergamonmuseum
in Berlin shows archeological treasures
from Saudi Arabia
The 25 January 2012 was a good day
for German-Saudi Arabian relations.
It was in more than one aspect a day to
celebrate, as it was the opening of the
great and impressive exhibition “Roads
of Arabia” in the Pergamonmuseum in
Berlin. The large room in front of the
Pergamon Altar and even its stairs were
crowded with people. There are not
many exhibition openings that draw
so much attention; particularly on a
Wednesday afternoon.
It is the fourth station of this
astonishing collection after it already
travelled to Paris, Barcelona and St.
Petersburg. In Berlin there are even
80 more objects on display than in the
previous museums. They come from
private collectors and Austrian and
Swiss museums and make the director of the Islamic Museum in Berlin,
­Stefan Weber, particularly proud of
this exhibition.
It will be for the first time that a large
collection of Saudi Arabian artifacts
will be on display in Germany. Some of
them are really spectacular and range
from 6000 year-old anthropomorphic
stelae depicting faces that seem almost
modern, fine works in glass and metal
from Roman antiquity, and impressive only recently discovered - egyptianized
colossal statues.
The exhibition is chronologically
arranged and covers a terrain of 1300
square metres. It makes archaeology an
immediate experience and offers visitors
a unique panorama of the cultural history of the Arabian Peninsula. Visitors
will also see spectacular objects from
the Kaaba itself and the city of M
­ ecca;
some of them loaned by the Royal
­Embassy of Saudi Arabia in Berlin.
This also gives proof of the high
level of backing this exhibition received. It falls under the auspices of King
­ bdullah and the President of the
A
Federal Republic of Germany, Christian
Wulff. The special occasion of the opening was also marked by the presence
of the Vice-President of the Saudi
Commission for Tourism and Antiquities, Ali Al Ghabban, the A
­ mbassador
of Saudi Arabia, His Excellency Prof.
Dr. ­Ossama Shobokshi and the cultural
attaché Prof. Dr. Fahad Al Habeeb.
Among the German speakers were
the Mayor of Berlin, Klaus Wowereit
and the Director of the Prussian
­Cultural Heritage Foundation Michael
­Eissenhauer.
If there is one thing to learn from
this exhibition – besides the craft and
talent of the artists – it is one fact: Saudi
Arabia was - despite its harsh climatic
conditions - never an isolated place. It
has always been at the crossroads of different cultures. And this continues until
today. The exhibition took its name
from the fact that many trade routes
passed the country on the A
­ rabian
­Peninsula. These merchants carried
more than just exotic spices, fine cloths
or jewelry. They also brought new
ideas, new fashions and new recipes.
This exchange and communication with
the traditional resulted in something
new and often exciting which can now
be admired in the Pergamonmusem.
The exhibition will be open until
Monday 9 April 2012.
„Wir vermissen Studenten
aus Saudi-Arabien“
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit,
zeigt sich in seinem Gastbeitrag für „Ost West Kultur“ davon
überzeugt, dass Berlin genau der richtige Platz für Studenten,
Institutionen und Unternehmen aus Saudi-Arabien ist
Ich liebe meine Stadt, ich bin gerne
Regierender Bürgermeister von Berlin. Und als Stadtoberhaupt bin ich
auch gern der oberste Werber für die
deutsche Hauptstadt. Berlin hat sich in
den vergangenen 20 Jahren, seit dem
Fall der Mauer und seit der deutschen
Vereinigung, zu einer faszinierenden
Metropole mit internationaler Ausstrahlung entwickelt.
Kunst und Kultur spielen dabei eine
zentrale Rolle. Berlin ist eine weltoffene, liberale und tolerante Stadt. Bei
uns kann jeder nach seiner Facon selig
werden. Damit beziehe ich mich auf
einen großen preußischen König, dessen
Name sich vor allem mit religiöser Tole-
ranz verbindet. Tolerant sind die Berlinerinnen und Berliner auch in Hinsicht
auf Herkunft, Geschlecht und Lebensstil anderer Menschen. In unserer Stadt
leben Bürgerinnen und Bürger aus mehr
als 180 Nationen. Wir haben erkannt,
dass diese große und bunte Vielfalt für
uns alle ein Kapital ist.
Diese Vielfalt macht Berlin zu einer
jungen und kreativen Metropole. Das
gilt in Wissenschaft und Wirtschaft
ebenso wie in der Kultur. Und diese
Vielfalt macht unsere Stadt zu einem attraktiven Partner rund um den Globus.
Unsere Verbindungen und Kontakte mit
unseren saudischen Freunden spielen
dabei eine wichtige Rolle.
2007 hatten wir die Ehre, Seine
Majestät, König Abdullah, in unserer
Stadt zu empfangen. Sein Besuch im
Berliner Rathaus, meinem Amtssitz, ist
mir in bester Erinnerung. Er hat das Tor
zu einer engen Kooperation zwischen
der saudischen Hauptstadt Riad und
Berlin weit aufgestoßen. Im Mai 2010
folgte der Besuch des Gesundheitsministers Al-Rabeeah. Ebenfalls im Mai
vergangenen Jahres durften wir Seine
Königliche Hoheit, Prinz Salman bin
Abdul Aziz, in Berlin empfangen. Bei
der Deutsch-Saudi-Arabischen Wirtschaftskonferenz hat sich unser Gast ein
persönliches Bild von der Leistungskraft
unseres Industrie- und Wissenschaftsparks Adlershof machen können.
Dennoch betone ich ganz eindeutig:
Die gegenseitigen Kontakte besonders
im kulturellen Bereich und ebenso in
den Feldern Wissenschaft, Forschung
und Bildung bergen noch ein großes
Potenzial zur weiteren Entfaltung. Das
Königreich Saudi-Arabien und meine Stadt haben unsere gemeinsamen
Möglichkeiten, in der wirtschaftlichen
Kooperation voneinander zu profitieren und den Meinungsaustausch über
gesellschaftliche Themen auch da zu
fördern, wo es unterschiedliche Sichtperspektiven gibt, bei weitem noch
nicht ausgeschöpft.
Berlin ist ein Zentrum der Solarenergie. Wir haben in diesem Bereich
zahlreiche Forschungseinrichtungen,
aber auch eine große Zahl erfolgreich
am Markt aktiver Unternehmen. Auch
wenn Saudi-Arabien einer der größten
Öl-Produzenten der Erde ist, so wissen
wir doch, dass auch auf der arabischen
Halbinsel das Bewusstsein von der Endlichkeit unserer gemeinsamen Ressourcen zu technologie- und wirtschaftspolitischen Konsequenzen geführt hat. Und
außer Öl hat Saudi-Arabien auch Sonne
im Überfluss. Das sind – an einem
Beispiel aufgezeigt -- Bedingungen für
zukunftsgerichtete Zusammenarbeit,
wie sie kaum idealer sein könnten.
Wichtig ist mir zu unterstreichen,
dass die Berliner Wirtschaft sehr großes
Interesse an der Zusammenarbeit mit
15
16
Ost West Kultur
saudischen Unternehmen und Institutionen hat. Rund 20 Berliner Firmen haben mich Ende Februar 2011 auf meiner
fünftägigen Reise nach Saudi-Arabien
begleitet. Die Zusammensetzung meiner
Begleitung machte dabei klar, wie breit
gefächert das Interesse unserer Wirtschaftsvertreter ist: Neben Energie und
insbesondere Solarenergie stehen die
Themen Gesundheit, Umwelt, Wasser,
aber auch Bildung und Ausbildung auf
der Agenda dieser Firmen.
Ich weiß von den Ambitionen
der saudischen Regierung im Bereich
des nachhaltigen Bauens und einer
modernen Architektur, aber auch bei
der Lösung der Probleme, die mit der
Wasserversorgung und mit dem raschen
Wachstum des Straßenverkehrs verbunden sind. Auf diesen Feldern sind
die Kompetenzen Berliner Stadtplaner,
Architekten und vieler Fachleute aus
dem Verkehrswesen und der Wasserwirtschaft groß. Wichtig sind auch die
Möglichkeiten, im Bereich der Verwaltung bis hin zum Feuerwehrwesen zu
kooperieren.
Dabei bestehen schon in der Gegenwart vitale und effektive Beziehungen.
Zwei Beispiele: Unser Krankenhauskonzern Vivantes steht ebenso in enger
Verbindung mit Saudi-Arabien wie
unser großes, angesehenes und traditionsreiches Universitätsklinikum,
die 300 Jahre alte Charité im Herzen
unserer Stadt.
Aber es liegt auf der Hand, dass
noch vieles mehr möglich ist. Berlin
East West Culture
bietet beispielsweise exzellente Bildungsmöglichkeiten. Neben der Freien
Universität Berlin, an der ich selbst die
Rechte studiert habe, sind in Berlin die
Technische Universität und als älteste
die Humboldt-Universität sowie die
Universität der Künste. Damit nenne
ich jedoch nur die vier wichtigsten Einrichtungen der höheren akademischen
Bildung und wissenschaftlichen Forschung.
Was wir aber an unseren Hochschulen vermissen, das sind Studentinnen
und Studenten aus Saudi-Arabien.
Saudische Studenten gehen in die USA
oder ins Vereinigte Königreich, und
auch in Frankreich und selbst in der
Volksrepublik China sind mehr junge
Saudis zum Lernen als in Berlin. Vielleicht kann ich mit diesem Artikel ein
wenig dafür werben, bei der Auswahl
der Studienorte unter jungen Bürgerinnen und Bürgern in Saudi-Arabien
für Berliner Universitäten zu werben.
Seien Sie versichert, dass unsererseits
großes Interesse besteht, ganz besonders
von der Technischen Universität mit
ihren Ingenieurs-Studiengängen ist mir
das bekannt.
Und ich möchte noch ein weiteres
beispielhaftes Gebiet ansprechen, auf
dem noch mehr möglich ist: Das ist der
kulturelle und kulturwissenschaftliche
Bereich. Berlin hat auch in der Islamischen Kunst viel zu bieten. Wir sind
stolz auf die Sammlungen unseres 1904
gegründeten Museums für Islamische
Kunst, das sich heute auf der zum
„Unser Krankenhauskonzern Vivantes steht
ebenso in enger Verbindung mit Saudi-Arabien
wie unser großes, angesehenes und traditionsreiches Universitätsklinikum, die 300 Jahre alte
Charité im Herzen unserer Stadt.“
Weltkulturerbe zählenden Museumsinsel befindet, und Berlin ist außerdem
Standort des 1829 gegründeten und
weltweit renommierten Deutschen Archäologischen Instituts. Das DAI führt
seit 2004 das archäologische Kooperationsprojekt mit der Saudi Commission
for Tourism and Antiquities (SCTA)
in der Oase Tayma durch, einer der
bedeutendsten archäologischen Stätten
Saudi-Arabiens. Dabei nutzt das DAI
seine enge Vernetzung mit zahlreichen
anderen Forschungseinrichtungen
in Berlin. Wir sind im übrigens sehr
dankbar dafür, dass wir gemeinsam
das Ausstellungsvorhaben „Roads of
Arabia“ gemeinsam durchführen, das
mit großer Sicherheit zu einem kulturellen Höhepunkt im Ausstellungswesen
unserer Stadt werden wird.
Ich fasse meine Überlegungen so
zusammen: Berlin setzt auf den Ausbau
der Beziehungen zum Königreich Saudi
Arabien und seiner Hauptstadt Riad.
Berlin ist eine kulturell inspirierende
und wirtschaftlich dynamische Metropole. Mit exzellenten Hochschulen und
jungen, aufstrebenden Unternehmen –
insbesondere in den Bereichen Wasser
und Energie sowie Stadtplanung und
nachhaltiges Bauen – zählt Berlin zu
den innovativsten Regionen Europas.
Berlin ist ausgewiesene Stadt der Gesundheit und Zentrum der Forschung
auf dem Gebiet der Archäologie.
Das Fazit meiner Darlegungen ist
ganz eindeutig: Berlin und Riad können
auf ihrem Weg in die Zukunft viel von
einander lernen und sich gegenseitig befruchten. Berlin ist „place to be“ gerade
für junge Leute auch aus Saudi-Arabien
und für saudische Institutionen und
Unternehmen.
Klaus Wowereit,
Regierender Bürgermeister von Berlin
Greetings of the Saudi Arabian
Ambassador in the Netherlands
His Excellency
Abdullah bin Al-Shaghrood
It is a great honor that I may address
my sons and daughters, the Saudi students in the Netherlands, in this edition
of the magazine East West Culture.
I highly appreciate the great efforts
by the publishers of this cultural magazine. It gives us vital insights into
the academic studies and lives of our
students. I therefore thank everyone
who contributes to the publication of
this important magazine.
The Custodian of the two Holy
­Mosques, His Majesty King A
­ bdullah
bin Abdul Aziz, always paid great
attention to all aspects of education.
He is well aware that knowledge is the
most important source for the further
progress of our society.
Therefore His Majesty strongly
supports the qualification and education of our young generation. He
enables many of them to study abroad
and become familiar with new cultures,
because he knows that the country will
benefit from it – culturally, socially and
economically.
Thanks to the King Abdullah Scholarship Program many students can now
study a wide range of subjects abroad.
They will all play an important part
in the ever growing importance of the
dialogue with other cultures.
Our country invests a lot to enable
our young generation to study abroad.
At the same time our students have to
acknowledge the importance of their
studies and regard themselves - in the
Netherlands and elsewhere - as impeccable representatives of our country.
I wish my sons and daughters, the
students in the Netherlands, all the best
and a successful time abroad.
“… knowledge is the
most important source
for the further progress
of our society.”
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18
East West Culture
East West Culture
Greetings from
Prof. Dr. M. Paul,
President Maastricht
University
It is our great pleasure to be a preferred
partner of the King Abdullah Scholarship Programme (KASP) and we
are proud in contributing to train and
educate the future generation of medical
doctors for Saudi Arabia.
Established in 1976 Maastricht
University, being the European pioneer in Problem Based Learning (PBL)
i.e. the learning methodology at all
faculties, has a history of embarking on
the most important endeavors within
Academia. The revolutionary KASP
is a great chance for all gifted Saudi
students to foster their talents, learn
about other cultures and languages and
to become global citizens. We have
currently around 165 KASP students
enrolled in our programmes and we
greatly enjoy their contribution to
Maastricht University’s international
student population. Saudi students are
brave and courageous in taking the step
to move abroad and find their way in
a country with different culture and
tradition. All of them are ambassadors of
the Saudi culture, religion and behavior. We therefore support students in
organizing e.g. Eid celebrations and in
explaining other students the essence of
Islam, Arab poetry, traditional dress and
cuisine.
When it comes to the premedical
and medical studies program the performance of Saudi students has increased
in the last 5 years to a level at which we
have no doubt, the returning medical
doctors will be great assets to their home
country. At Maastricht University we
are inspired by quality and it is thanks
“Saudi students are
brave and courageous
in taking the step to
move abroad and find
their way in a country
with different culture
and tradition.”
to our relationship management that we
have embarked on this project of education and mutual understanding. For us
the competition of the future is collaboration, bridging and partnerships. The
academic challenges and its organizational complexity in today’s world calls
for interdisciplinarity and a spirit of
collaboration. Since 2008, Maastricht
University has entered a partnership
with HE Sheikh Suleiman Al Rajhi to
establish a medical college and teaching
hospital in his home region Al Qassim.
Furthermore, numerous PBL workshops and training the trainers courses
have been provided in this framework
but also directly from our School of
Health Professions Education (SHE).
Together with Qassim University we are
now developing an international progress test for medical students to further
advance assessment measures beyond
our national borders. The University
and the global society need a direct
connection and we are confident that
with our Saudi students and University
partnerships, more understanding and
learning can occur between Arabs and
Europeans, not only academically but
also on a personal and human level.
Working hand in hand with the Cultural Office in general and the Cultural
Attaché Prof. Al Habeeb in particular
is a vital aspect in making this project
a success. HE the Minister of Higher
Education Dr. Al Anqari has for the
third time invited Maastricht University to the International Exhibition and
Conference for Higher Education and
Research in 2012 and we are honored to
attend. Maastricht University is proud
to be part of such a visionary project
under the auspices of the custodian of
the holy mosques His Majesty King
Abdullah.
Professor Martin Paul is president of Maastricht University
since May 2011. He was vice president of the Executive Board
and Dean of the Faculty of Health, Medicine and Life Sciences
at Maastricht University Medical Center (MUMC+).
Martin Paul studied medicine at Heidelberg University
in Germany and did his thesis work in pharmacology at the
University of California San Diego (UCSD). Following his
graduation from medical school in 1986 he was employed
as a research fellow in cardiovascular medicine at Harvard
University and Brigham & Women’s hospital in Boston.
Professor Paul has authored more than 200 research papers
in the fields of molecular medicine, clinical and experimental
pharmacology and cardiovascular disease. He has been active
in several professional organizations, for example as president
of German Society of Experimental and Clinical Pharmacology and Toxicology and as Chairman of the European Council
for Cardiovascular Research.
Apart from his career as a scientist and educator, Professor
Paul has worked actively to improve academic management
on the European level. In this context he has acted as chair of
DEAN, a European Network of deans and academic managers
from all academic disciplines. In addition he has been serving
on the board of ESMU, the European Center for Strategic Management of Universities.
Professor Paul is also playing a role as member of several
boards in providing scientific advice or supervision of academic institutions in Europe.
“Maastricht University
is proud to be part of
such a visionary project under the auspices
of the Custodian of the
holy Mosques His
Majesty King Abdullah.”
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East West Culture
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“Our Goals in Higher
Education are so similar”
Sibrandes Poppema, President of the Dutch
University of Groningen, on the co-operation
with Saudi Arabia
The editor of this magazine asked me to
write a few lines about the experiences
I have with the Arab world, and more
in particular with the Higher Education institutions in Saudi-Arabia. As
President of the Executive Board of the
University of Groningen (the Netherlands) it’s an honor for me that institutions like mine can cooperate so closely
with institutions in your country, the
more so because cooperation in higher
education is a very important basis for
working for a better world. This opinion, which is shared by my colleagues
in Saudi Arabia, is my personal drive
for spending efforts and energy in this
particular position I committed myself
to a few years ago.
My first encounter with the Arab
world was when I still was the Dean
and vice-president of the Board of our
University Medical Center five years
ago. A delegation consisting of several
people from the Middle East came to
Groningen, and we received them both
at the central level of the University as
well at our Medical Center. Upon returning to my office at the hospital, the
members of the delegation were very
enthusiastic about the medical premises
they visited, and asked me whether
close cooperation could be considered,
more in particular: whether students
from Saudi-Arabia might do their medical studies in Groningen. And though I
immediately reacted in a positive way to
this proposal, we had to overcome several bureaucratic and legal hurdles before
the first students came to Groningen.
The fact that our minister of Higher
Education at that time, Mrs. Maria van
der Hoeven, considered education as
an export product of the Netherlands,
helped us to overcome these obstacles, and the first group of students in
Medical Sciences came to Groningen.
The help of the Embassy of the Netherlands in Riyad and the Embassy of the
Kingdom of Saudi Arabia in the Hague
and the Cultural Attaché and his staff in
Berlin were indispensable at making the
program a success.
Later I visited Saudi Arabia for the
first time myself. We were received
warmly by several universities, like the
Prince Mohammed Fahd University in
Khobar, and the King Fahd University
in Al-Hasa. At a later visit I was also
welcomed by the ruler of the Eastern
Province, Prince Mohammed bin Fahd
himself and I was struck by the fact that
our goals in higher education were so
similar. It was clear from the start that
the King and the Saudi government,
and especially the Minister of Higher Education Dr. Khalid Al Anqari
(whom I consider as a friend from the
University of Groningen now), strongly
stimulated the international cooperation
of Saudi universities with universities
all over the world, which made it very
easy and attractive for us to start and
tighten the connections with our Saudi
colleagues. The specific Dutch circumstance that we are a country in which
English is not the main language, but
where one can easily live and learn with
a sufficient knowledge of English, made
cooperation even more attractive to our
Saudi partners. For us it is clear that
the knowledge of English at high level
is an indispensable condition for being
successful as an international student,
and that is one of the reasons that the
University of Groningen pays much
attention to the preparatory year, in
which all our Saudi Arabian students
at present take part before starting their
real study in Medical sciences. By the
way: students in Medical sciences also
have such a preparatory year in Saudi
Arabia itself, so there is nothing new
about this.
What I experienced was that the
people of Saudi Arabia have a real good
nose for quality, both in education and
research as well as in their facilities. A
fine example is the fact that one of the
Saudi universities chose the best quality
anti allergic tapestry from the well
known Dutch company DESSO when
furnishing new building in their new
campus. The same goes for education,
and we were really proud that –for
example- the King Faisal University was
so impressed by our medical curriculum
that they wanted to buy it from us: this
medical curriculum is – in their words -
simply the best. Our three main academic and strategic focus areas (healthy
ageing, energy and a sustainable society), do also appeal to Saudi-Arabian
universities and Higher Education
authorities, and we are convinced that
we can cooperate in all these fields very
closely with our Saudi Arabian partner
universities now and in the future.
One of the many tokens of mutual interest and cooperation was the
organization of the annual conference of
the Arab European University Association in Groningen, in July 2011. With
the support of the Saudi-Arabian and
Dutch Ministries of Higher Education,
Saudi Aramco and Springer Verlag,
we were extremely proud to be able
to receive our Arabian friends in our
University Academy Building. Another
honor which was highly appreciated
was given to me as a person, by being
asked as a guest of the Ministry of
Higher Education at the International
Exhibition & Conference in Higher
Education, IECHE, where the 100 best
global universities are invited to interact
“What I experienced
is that the people of
Saudi Arabia have a
real good nose for
quality.”
with the universities of the Arab world.
This exhibition and conference gave us
a great opportunity to learn even more
about our Arab friends and colleagues,
who share the wish to improve both
education and research and – as a result
from that – to improve the world. It
also is a great opportunity to meet our
prospective Saudi students. I sincerely
hope that we can continue as well as expand the contacts with this fascinating
part of the world.
Sibrandes Poppema, President of the
University of Groningen
22
East West Culture
East West Culture
How an old short wave radio
brought Arabian culture to my
Dutch home
Gert Borg, the new Dutch Educational Consultant in
Saudi Arabia introduces himself
My name is Gert Borg, I’m 58 years
old and I work since 1 October 2011 at
the Netherland’s Embassy in Riyadh
as counselor for Higher Education.
It is my job to support and initialize
co-operation in the field of Higher
Education between Saudi-Arabia and
the Netherlands. I assist with practical
things such as visa and a short introductory program, mainly for the Saudi
students who are selected to study in the
Netherlands through the King Abdullah
Scholarship Program.
A long time ago, in 1971 after High
School, I decided that I wanted to study
Oriental Languages, and more specifically Semitic Languages. That this
choice was not an obvious one became
clear when I found that I was the only
student in a Department that hadn’t
seen any main course students for years.
One of the main fortunate developments
in the last decades has been a steady
growth of enrollments and nowadays
students may number up to 60 or 70 at
all Oriental Departments in Holland.
In the 70’s the emphasis lay on the
classical background of these exotic
languages. So I studied Arabic, a bit of
Hebrew and – very fanatically – Ugaritic. After a few years I could read texts
like the 9th century Kitâb al-Aghânî,
but I hardly spoke a word of Arabic.
This all changed when I stumbled
upon an old worn down radio that
covered the short wave band. It gave
me the opportunity to listen to Arabic
radio stations: my favorites were Radio
Kuwait and in the evening Radio Cairo.
Listening to Arabic while meticulously
reading and preparing texts helped a
lot to improve my pronunciation and
finally I decided to stay in Egypt for
some time. In those days it was still an
adventure whereas now people travel
to Thailand or Cuba just for a holiday.
Gert Borg studied Semitic Languages and Literatures at the Radboud University
Nijmegen, specializing in Arabic and Arabic Literature. After his MA he became a
lecturer for the teaching of Arabic. In 1989 he became Director of the Netherlands
Flemish Institute in Cairo until 1991 and he held the same position once more
from 2003 until 2006.
Mr. Borg received a PhD in Humanities in 1994 on a publication with the title
“Mit Poesie vertreibe ich den Kummer meines Herzens; eine Studie zur arabischen
Trauerklage der Frau”. He also published various articles on Arabic Literature and
Linguistics.
And finally while strolling through
Cairo I picked up the spoken Egyptian
language.
The decision to go abroad had
severe consequences: I fell deeply in
love with Egypt and the Egyptians
and this love affair for the Arab world
never stopped when I later visited other
countries.
I started to teach Arabic at my alma
mater, the University of Nijmegen, and
later taught Classical Arabic Literature
while I prepared and finalized my Ph.D.
thesis about pre-Islamic marâthî (dirges)
composed by women like for instance
al-Khansâ’.
My academic career was interrupted
twice: from 1989 to 1991 and later from
2003 to 2006 I was managing director
of the Netherlands-Flemish Institute
in Cairo, an academic institution that
is supported by the Universities in
Holland.
Over the years I have emphasized in
discussions with my students that the
Arab world is a most fascinating region
and that being absorbed by it widens
the perspective on humanity as such in
two directions: East and West. I often
tell them this paraphrase: “East and
West, both in you shall meet”.
The Dutch Girl who conquered
the Lecture Hall
The unusual story of Aletta H. Jacobs (1854-1929) and how
a minister paved the way for her to become the first female
student just one week before his death
As University students begin a new
academic year in The Netherlands,
how many of the women among them
are aware that the very first of their
number began her academic career
130 years ago? Aletta Jacobs was a
pioneer in more ways than just this
though, and she‘s still very much
remembered in The Netherlands
today. She was the first female student
in the Netherlands.
Born the eighth of twelve children
(six boys and six girls) to a physician
father, Jacobs’ parents valued education for both their male and female
children. Her father‘s favorite, as a
child Jacobs only wanted to grow up
to be a physician like her father and
her eldest brother; she didn‘t set out to
forge a path for other women to follow
and she didn‘t set out to change the
world. Yet, her drive for an education
caused both her and her parents to
challenge the system even while she
was just a schoolgirl. In the nineteenth
century, boys and girls had the same
elementary education. Advanced
education for girls included languages,
art, music, handicrafts, and social skills
to prepare them for a lifetime in the
home, while a high school education
for boys included mathematics, history, Greek, and Latin which prepared
them for a college education. Although
girls were not permitted to enroll in
the boys‘ high school, Jacobs’ father
convinced the local school master to
allow her to audit his classes for boys,
enabling her to learn the subjects
which she would need to enter college.
Eventually, this simple act led to high
schools throughout the Netherlands
being opened to girls.
After leaving high school, Jacobs
went to live with a pharmacist brother
whose assistant taught her the trade.
Passing her assistant pharmacist exam,
Jacobs wrote minister Thorbecke and
asked him for special permission to
enter the university in Groningen.
He granted her a one year temporary,
probationary admittance to the university. In the spring of 1872, rumors
began circulating that Thorbecke was
seriously ill. Fearing that he would die
and that the next minister would not
be so accommodating to her wish to
enter the university, Jacobs took the
exams she felt she could pass, sent the
results to Thorbecke, and petitioned
him to make her a permanent student
six months ahead of schedule. Jacobs
writes, “Two days after Thorbecke‘s
death, on June 5, 1872, I received the
permission, complete with a funereal
black border. It was dated May 30,
1872, and an accompanying letter
informed me that the granting of this
request had been one of the minister‘s
last official acts.”
Nothing special anymore
In October 1876 she continued her
studies at Amsterdam University. She
received her medical degree on April
2, 1878, and her medical doctorate
on March 8, 1879 at the University of
Groningen.
23
24
East West Culture
East West Culture
“Dutch Muslims must stop
behaving like victims”
An Interview with Prof. Dr. Maurits Berger who holds the
chair of Islam in the contemporary West at the Institute for
Religious Studies, and the Sultan of Oman Chair of Oriental
Studies at Leiden University.
He is also a lawyer, Arabist, consultant for the media, the
Dutch parliament and ministries, and a judge in The Hague
District Court. He has worked from 2003-8008 as a senior
research associate with the Clingendael Institute for International Relations in The Hague, as well as a Journalist in Cairo
and Damascus for seven years.
Prof. Berger is currently teaching the following subjects:
History of Islam in the West; Law and Religion of Minorities; Political Islam and European Jurisprudence of Islamic
minorities.
He is engaged in European public debates and policies
regarding the Muslim world and Muslims in the West and his
main fields of interests incorporate Islamic law, Political Islam
and freedom of religion, as well as the relation between law
and religion. He is actually searching the role and influence of
Sharia in Western countries.
Among some of his publications, we can mention: ”Religion and Islam in Contemporary International Relations”,
“Bridge the Gap, or Mind the Gap? Culture in Western-Arab
Relations”, “Islam in Europe: a clash of tolerances”,” Sharia –
A Flexible Notion” and “Islamic Views on International Law”.
How many students do you have at the Institute? How many are
Dutch, and how many are foreign students?
We have an average of 30 students per year in all religion
departments. Foreign students are only on the MA level, and
they are about 10 percent of our students.
East West Culture: What are the basic objectives of the Institute
for religious Studies at the University of Leiden?
Prof. Dr. Mauritz Berger: The main goals of our education
is to approach religion from a neutral, non-normative perspective, and to study religions in their theological, sociological,
historical and psychological contexts.
How do the Dutch students manage to know about the true Islam
and from its original resources in Europe?
We do not teach the ‘true’ Islam (see question 1): we only
teach Islam from several perspectives – including its sources –
whereby we encourage students to take an academic-critical
look at religion.
What are the degrees available at the Institute?
We issue BA, MA and PhD degrees.
The Arab Muslim youth in Europe are often negatively portrayed,
what do you think they should act upon in order to gain the respect
of the host societies?
The problems of Westerners having wrong visions on Islam
are an issue that is particularly addressed in our programs: we
study the underlying reasons and the political, social and legal
reactions.
What are the conditions of Admission of foreign students for the
programs at your institute?
Foreign students must have sufficient language skills (English
for MA, Dutch for BA), and degrees that are comparable to
Dutch/European standards.
Do you intend to establish any academic relations or student
exchange between you and Arab Universities?
We are presently working on possible cooperation with universities in Qatar and Oman.
What is the Methodology followed by your Institute to urge Arab
students chose to pursue their Islamic Studies at Leiden University rather than in any Islamic country?
There are some, but very few scholarships for foreign students. Most foreign students at our institute have scholarships
provided by their own governments. (We would actually welcome that very much, especially on the Master level, because
we think that we can greatly contribute to Arab Muslims’
knowledge on Islam in general, and on Islam in the West in
particular.)
Do you think the European media are partly responsible for the
often negative perception of Islam?
The media is always blamed for the negative views on Islam,
but as a former journalist I must say that this blame is too easily bestowed on the media, and denies the fact that the media
is mostly a reflection of people’s attitudes.
How can an Arab Muslim immigrant effectively counter the
“negative Portrait of Muslims”? And what do you recommend
the Arab communities in the Netherlands and the foreign Arab
students to correct these perceptions?
Part of our programme is to make Dutch Muslims understand
how Europe, and Holland in particular, ‘works’, that is, how
its legal, social, religious and political structures function.
Only if Dutch Muslims know these structures, and if they
have clear image of Islam, can they use them to their own
advantage to counter wrong images about themselves. The
most important point, however, is psychological: they must
stop behaving and feeling as victims.
Do you think there is a lack of self-criticism among Muslims and
Europeans alike, and therefore all these social conflicts arise?
Self criticism is indeed lacking among Muslims, but is gradually emerging (which is good).
According to your perception and good knowledge of the Arabic
world, what should western societies undertake to open up more
toward Muslims and coexist with them without reluctance or
criticism?
European societies must realize that their political and legal
liberties – which are essential to European society – may very
well allow for certain conduct that is opposed to what Europeans are culturally used to.
What is in your opinion the optimal procedure to urge Arabs and
Muslims in Europe to integrate and cease being confined in their
origin societies?
Integration is best served if Muslims take part in society and
grab the opportunities that they have, and are self-assured
in their Islamic identity (that means, that they should not be
defensive, and should not be offended if they are not always
understood well). Also, a bit of humor is always helpful.
Does your Institute organize any activities to correct the prejudices about Islam and Muslims, or assist the Arabic communities in
the Netherlands to integrate?
Our institute is very active in spreading information and
raising awareness among Dutch society as well as among
Muslims on the issue of Muslims and Islam and the Western
reactions thereto. (Please note that also among European
Muslims there are many different interpretations of Islam and
Islamic identity).
Do you not think that the ban of Hijab in Europe and the opposing
of establishing mosques is a violation of individual freedom which
all Europe calls for?
There is no general ban on the hijab, nor on the building of
mosques in Europe: to the contrary, in the Netherlands there
are 450 mosques, and the hijab is worn in universities, schools
and even in parliament. (This would be one of the reasons to
have more students from the Arab world: to show them that
discrimination of Islam and Muslims in Europe is not as simple as this. Moreover, most Muslims in Western Europe argue
that they have more religious freedom here than they would
have in any Muslim country, although they also experience
more insults here than they would in Muslim countries).
The Leiden University Centre for the Study of Islam and Society is an interdisciplinary and interfaculty centre of expertise, which was founded in January 2009. The Dutch Ministry
of Education has made a subsidy of 2.35 million available for
the centre.
The main aim of the centre is to develop and reinforce teaching and research on Islam and Islamic societies. It seeks to
provide an answer to the public demand for knowledge in the
field of Islam’s principles, history, and resources, as well as to
look into the relationship of Muslims to European countries,
and the cultural mobility of Muslims as a news social structure
in Europe.
The centre’s key goals is to bundle and strengthen
research on the history of Muslim minorities in western and
eastern Europe, developments in Islamic jurisprudence and
the evolving political and legal views on Islam and Muslims
within western states.
The majority of researches conducted in the centre focus
on the interaction between Muslims and Islam within a minority situation in the West, and the reactions it provokes in the
Western societies.
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26
Ost West Kultur
Ost West Kultur
“Keine Kultur darf der anderen
ihre Vorstellungen aufdrängen”
Prof. Peter Heine ist einer der führenden deutschen Islamwissenschaftler. Er war u.a. Lehrstuhlinhaber in Münster,
Bonn und Berlin. Bereits als sehr junger Mann bereiste er
ausgiebig Afghanistan. Seine Studien führten ihn zudem
häufig in den Irak. Im Zentrum seines Forschungsinteresses
stehen vor allem kulturgeschichtliche Aspekte des Islam.
Seine „Einführung in die Islamwissenschaft“ gilt als Standardwerk. Vor kurzem veröffentlichte er ein neues Buch mit
dem Titel „Märchen, Miniaturen, Minarette: Eine Kulturgeschichte der islamischen Welt“. Wir hatten Gelegenheit, mit
Ihm in seinem Haus in der Nähe Berlins über über Muslime
in Deutschland, den Arabischen Frühling und den Wandel
des Islamstudiums zu sprechen.
East West Culture: Es gab und gibt es immer wieder Versuche, einen Dialog zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen
zu führen. In wie weit halten Sie solche Dialoge für sinnvoll und
wie sollten sie aussehen, dass sie etwas bewirken?
Prof. Peter Heine: Der Mensch ist ein auf Dialog angelegtes
Wesen. Ohne Dialog würde es keine religiösen, gesellschaftlichen oder politischen Strukturen geben. Daher ist Dialog
zwischen Individuen, innerhalb von Gesellschaften und
Kulturen unabdingbar. Im gegenseitigen Austausch entwickeln sie sich weiter. Ohne ihn würden sie stagnieren. Mit
der Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten haben
sich die Dialogmöglichkeiten in erheblichem Maß verbessert. Diese Möglichkeiten müssen aber auch genutzt werden.
Leider reden Menschen häufig nicht miteinander, sondern
aneinander vorbei. Dialog muss auf allen Ebenen gerade unter
den Bedingungen einer modernen Kommunikationsgesellschaft immer wieder neu gelernt und geübt werden. Zum Dialog gehört, dass man den Anderen zur Kenntnis nimmt und
ihn und seine Überzeugungen respektiert. Es geht bei einem
Dialog nicht darum, dass einer seine Überzeugungen dem
anderen aufdrängt. Vielmehr sollte man die verschiedenen
Vorstellungen der Dialogpartner auf ihre innere Schlüssigkeit
hin und auf vorhandene Gemeinsamkeiten prüfen. Man sollte
vor allem nach diesen Gemeinsamkeiten suchen, darf aber
das Trennende nicht außer Acht lassen. Der erste Schritt zu
einem erfolgreichen Dialog sollte immer der Satz sein: „Ich
habe verstanden, was du meinst.“
Vor fünf Jahren haben Sie, im Rahmen der Ersten Arabischen
Kulturwoche in Berlin, eine Diskussionsrunde über Dialogkultur
zwischen den Religionen geleitet und moderiert. Wo sehen Sie
Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte zwischen dem Islam
und dem Christentum?
Der Dialog zwischen den Kulturen ist durch die modernen
Kommunikationsmittel erleichtert, aber auch erschwert worden. Noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts war der Austausch
zwischen den Dialogpartnern noch nahezu ausschließlich
an die persönliche Begegnung gebunden. Dabei konnten
Missverständnisse jeweils rasch korrigiert werden. Durch die
elektronischen Kommunikationsmittel werden Missverständnisse, Fehleinschätzungen oder Ungenauigkeiten im Verlauf
eines Dialoggeschehens millionenfach vervielfältigt und sind
dann kaum noch aus der Welt zu schaffen. Darunter leidet vor
allem der Dialog zwischen den Religionen.
Ich habe in den vergangenen fünf Jahren den Eindruck
gewonnen, dass sich die Dialogsituation nicht verbessert hat.
Politische Vorgänge und militärische Auseinandersetzungen
wie die westlichen Invasionen in Afghanistan und Irak oder
die weiterhin komplizierte Lage im Nahen Osten belasten
den Dialog. Die wachsende Fremdenfeindlichkeit in vielen
westlichen Gesellschaften erschwert die Dialogsituation. Der
Dialog bleibt weiterhin abhängig von Einzelnen und Gruppen, die auf den verschiedenen Feldern engagiert arbeiten.
Dialog bleibt weiterhin das „Bohren dicker Bretter“.
Was können Ihrer Meinung nach die westliche und die islamischeWelt voneinander lernen?
Der Westen hat bis weit in das Mittelalter hinein von der
islamischen Welt vieles gelernt, vor allem in den Bereichen
der Medizin, der Naturwissenschaften, aber auch der
Philosophie oder der Literatur. Selbst im Bereich des Kulinarischen hat der Westen Kochrezepte aus der islamischen
Welt übernommen. Vor allem seit der Zeit des Kolonialismus war die islamische Welt gezwungen, in den Bereichen
der technologischen oder medizinischen Entwicklungen die
Errungenschaften des Westens zu übernehmen. Darin waren
die islamischen Gesellschaften außerordentlich fähig. In kaum
einem Bereich gab es religiös oder ideologisch begründete
Vorbehalte gegen technologische Neuerungen. Im Verlauf der
Entwicklung sah sich der moderne Westen kaum veranlasst,
seine technologische Überlegenheit gegenüber der islamischen Welt aufzugeben. Inzwischen ist aber zur Kenntnis
genommen worden, dass die Förderung wissenschaftlicher
Entwicklungen nicht mehr abhängig von bestimmten Regionen ist und daher auch in Staaten der islamischen Welt
vonstatten gehen könnte. Und wenn ich mir die Entwicklung
der Universitätengründungen z. B. in den Staaten des Golf
Kooperationsrates betrachte, wird das nicht mehr besonders
lange dauern. Die grundlegende Feststellung ist, dass alle
von allen etwas lernen müssen. Und es kann nicht angehen,
dass die eine Kultur meint, der anderen ihre politischen,
wirtschaftlichen oder ethischen Vorstellungen aufdrängen zu
können. Vielmehr muss es darum gehen, mit einander eine
akzeptable Form der Kooperation zu finden.
Seit Monaten befinden sich mehrere arabische Länder im „arabischen Frühling“. Wo sehen Sie die Ursachen dafür? Was sind
für Sie die wichtigsten Voraussetzungen für langfristige positive
Entwicklungen in diesen Ländern?
Bei dem „arabischen Frühling“ handelt es sich nicht um eine
einheitliche Bewegung. Die Situation in Tunesien war eine
andere als die in Ägypten oder im Jemen. Aber die Ursachen
für den arabischen Frühling sind vor allem demographischer
und sozialpolitischer Art. Vor Jahrzehnten hat man häufiger
auf die „Bevölkerungsexplosion“ in verschiedenen arabischen
Staaten hingewiesen, dabei aber die langfristigen gesellschaftlichen Konsequenzen nicht bedacht. Es gibt heute in der
arabischen Welt eine Bevölkerungspyramide mit einer sehr
überaus breiten Basis. Den jungen Menschen steht eine sehr
schmale politische und wirtschaftliche Elite gegenüber. Die
Legitimation der Eliten wurde von den jungen Menschen
mehr und mehr in Frage gestellt. Den Eliten gelang es jedoch
nicht, positive Reaktionen auf die Fragen der jungen Menschen zu formulieren. Sie sahen sich auch nicht in der Lage,
für die zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen tragfähige und überzeugende Konzepte zu entwickeln.
Der jüngere Teil der Bevölkerung der arabischen Staaten hat
durch die modernen elektronischen Kommunikationsmittel
eine gute Kenntnis der modernen westlichen politischen
Systeme und der verschiedenen Formen der Partizipation der
Bevölkerung an politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungen, aber auch die Fähigkeit des raschen Austauschs von
Informationen. Diese Kompetenz wurde von den Eliten und
den jeweiligen Sicherheitsdiensten unterschätzt.
Für die Zukunft wird es darauf ankommen, ob die akademisch gebildeten Gruppen aus Mittelstandsfamilien in der
Lage sein werden, für die Gesellschaften akzeptable politische
Konzepte zu entwickeln und die persönliche Situation der
Bevölkerung zu verbessern. Dies wird ein langwieriger Prozess sein, der noch viele Opfer fordern wird. »
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Ost West Kultur
East West Culture
In Deutschland gibt es zahlreiche, zumeist kleine Einrichtungen,
die sich für die Entwicklung der kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und den arabischen
Ländern einsetzen. Was sollte Ihrer Meinung nach besser gemacht
werden, um solche Brückeneinrichtungen effektiver zu machen?
Diriyah – the true birthplace
of Saudi Arabia
Zahlreiche muslimische Gruppen und Organisationen bemühen sich in Deutschland um eine Verbesserung der hier
lebenden Muslime und um den Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft. Trotz aller nationalen, ethnischen und religiösen
Unterschiede, sollte die Kooperation zwischen den einzelnen
Gruppen sich verbessern. Eifersüchteleien und Konkurrenzdenken ist kontraproduktiv. Die Gruppen sollten sich auf die
Gemeinsamkeiten konzentrieren und nicht immer wieder auf
die Differenzen hinweisen.
Riyadh is not only the capital of Saudi Arabia. It is also
the largest, busiest, fastest growing and most vibrant city.
Though it is a very young capital it has deep historic roots.
Looking for these roots you can either drive to Riyadh’s
city centre – or to Diriyah.
Muss Integration die Aufgabe der eigenen kulturelle Identität
bedeuten? Oder welche Möglichkeiten sehen Sie eine gelungene
Integration und die Bewahrung der eigenen kulturelle Identität
zu verbinden?
Integration kann nicht bedeuten, dass Muslime ihre Identität und ihre kulturellen Traditionen in Bausch und Bogen
aufgeben. Dann hätte man es mit Assimilation zu tun. Aber
auch eine Segregation von der Mehrheitsgesellschaft ist keine
Lösung. Dann entstünden Parallelgesellschaften, die politisch
und gesellschaftlich problematisch sind. Muslime in Deutschland sollten die Kultur und Politik der Mehrheitsgesellschaft
besser kennenlernen und sich in allen öffentlichen Bereichen
engagieren. Sie gewinnen dann mehr Verständnis für die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, deren Vorzüge
und Risiken. Zugleich sollten sie die Herkunftsdeutschen
intensiver mit dem Islam vertraut machen. Es handelt sich
um einen komplexen wechselseitigen Prozess, der von beiden
Seiten Toleranz erfordert.
Wie hat sich die Islamwissenschaft in Deutschland in den letzten
Jahren entwickelt? Welche Haupttendenzen beobachten Sie?
Die Islamwissenschaft als kultur- und religionswissenschaftliche Disziplin hat in Deutschland eine Tradition von ca. 150
Jahren. Die deutsche Islamwissenschaft ist keine islamischtheologische Einrichtung. Sie gehörte lange zu den „kleinen
Fächern“, weil ihre Studentenzahlen sehr gering waren. Man
befasste sich vor allem mit philologischen Fragen. Seit dem
Ende der 1970er Jahre hat sich die Studentenzahl stark erhöht. Unter diesen Studierenden sind heute auch viele Hörer,
die aus muslimischen Familien in Deutschland stammen.
Viele suchen dabei Wissen über ihre eigene Kultur, das sie auf
Grund ihrer Diaspora-Situation nur auf diese Weise gewinnen können. Diese neuen Studentengenerationen forderten
aktualitätsbezogene Lehrangebote, in denen es nicht um die
uneigentliche Genetivverbindung (idhafa ghair al-haqiqiya)
ging, sondern z. B. um die Nahostfrage oder die moderne
arabische Literatur, aber auch um die neueren theologischen
Entwicklungen. Erst sehr spät wurde von der akademischen
Islamwissenschaft die Thematik der muslimischen Präsenz in
Deutschland aufgegriffen. Die derzeit erfolgende Gründung
von akademischen Einrichtungen zur Ausbildung oder Weiterbildung von Imamen und Lehrern für muslimische Religionsunterweisung wird mittelfristig zu Aushandlungsprozessen
mit der deutschen Islamwissenschaft führen.
Diriyah is the former capital of the
first Saudi state and seat of the rulers
of the Al Saud. Located in the fertile
Wadi Hanifa, it flourished for almost a
century until it was destroyed in 1818
by the forces of Muhammad Ali, ruler
of Egypt. Later, Saudi rulers founded a
new capital some twenty miles south of
Diriyah, in a green, lush area filled with
gardens and farms: al-Riyadh.
Since then Diriyah remained a quiet
village, surrounded by gardens, fields,
and palm groves. But in the minds of
many Saudis, Diriyah was still more
than just a sleepy village: It is considered the symbol of statehood and national unity. The ruins of today speak of
the glorious past.
After the city fell to the Egyptian
invaders and was abandoned by her
rulers and inhabitants, it took almost
another century until former Bedouins
started to repopulate the still very
fertile area. It was a dominant political
strategy of King Abd al-Aziz to settle
large portions of the mostly nomadic
population. For this, he established a
network of settlements to host tribal
members who wanted to leave their
groups and become brothers in arms
and work. The so-called Ikhwan, brethren, contributed significantly to the
unification of the country and ultimately helped transforming Saudi society
into modernity.
With the rapid urban growth of
Riyadh in the 1970’s due to the oil
boom, Diriyah became an attractive
destination for Saudis and expatriates
to look for housing in a rural setting
in close proximity to the metropolis.
However, new Diriyah expanded
outside of the old city walls, literally on
the other side of the valley, in what is
the Bujayri Quarter. Here, it developed
into a bustling town with residential quarters, shopping areas, schools,
mosques, garages, and factories. Old
Diriyah, the Turayf Quarter, however,
was abandoned. Although many of the
old houses, mosques, baths and towers
were still standing, contemporary living
standards required a more modern
approach.
The 1970’s brought two new people
to Diriyah: First, groups of expatriates
living and working in Saudi Arabia for
many years, who were interested in the
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East West Culture
A sharp increase
in foreign and
domestic tourists
can be noticed.
country’s history, culture and topography. They explored the kingdom in
search of any remnants, ruins, buildings
or places that could depict the areas
rich architectural history and cultural
heritage. They went to Madain Salih
in al-Ula, to the Qasr Ibrahim in Hufuf,
the Masmak Fortress in Riyadh or the
wooden mashrabiyya in the cities of
the Hijaz. And they came to Diriyah,
where they found a wealth of traditional buildings, untouched, almost as
if they had just been vacated. Many
of the palaces, mosques, houses and
walls were in good condition, the mud
bricks and wooden doors as well as the
typical Najdi ornaments still intact.
Western tourists loved to roam the huge
open-air area, imagining the days of the
past, when Diriyah was the capital of a
powerful emirate.
The other group interested in Diriyah was a class of freshly graduated
Saudi archaeologists and historians,
who started to interpret Saudi, Arabian, and Islamic history through ar-
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chaeological artifacts, material culture
and the few remaining written sources.
Diriyah offered all of this to them and
they quickly teamed up with the first
group of administrators and urban
planners, who saw the potential in the
site for a future heritage museum and
tourist attraction. The Antiquities and
Museums Division had documented
and registered a number of buildings
in Turayf quarter including, the Salwa
Palace, Abdullah bin Saud Palace,
Mudhy Mosque and water fountain,
the Guest House, Turayf Bath House,
and Umar bin Saud Palace. Some
buildings have been renovated; including Saad bin Saud Palace, the Guest
House, Turayf Bath House, as well as
the walls and towers of Turayf quarter.
UNESCO has placed the historic zone
around the Turayf quarter on a tentative list for World Heritage Sites and
by royal decree some efforts were made
to preserve the city as a monument
and symbol of the history of the Saudi
kingdom.
One could stop here, perhaps
adding a few pictures; however, that is
not the end of the story. Although the
kingdom experienced turmoil, bombings and economic crisis over the last
decade, a new trend becomes more
and more visible. After King Abdallah
ascended to the throne, an ambitious
agenda of reform and change was
initiated in order to lead the kingdom
into the 21st century. This included
measures in the political, economical,
and educational sector with strong
emphasis on a new form of Saudi nationalism. The tourist sector was affected
too, and after the number of visitors
plumbed for several years, a sharp increase in foreign and domestic tourists
can be noticed. Annually, close to three
million visitors come to Saudi Arabia to
perform the pilgrimage. Only roughly
10,000 can be considered “traditional”
tourists, most of them coming in tour
groups. In addition, there are many
domestic tourists, both Saudi and nonSaudi residents. The Supreme Commission for Tourism (SCT) headed by
Prince Sultan bin Salman was founded
in order to improve the country’s image
in the world and to create new jobs.
In times of rising unemployment and
shifting domestic needs, the tourism
sector eventually can provide a variety
of new job opportunities, hotels, travel
agents, restoration projects, research,
advertisement, just to name a few. SCT
is working closely with other government institutions to improve existing
facilities and infrastructure. This gets us
back to Diriyah.
The High Commission for the
Development of Riyadh launched an
ambitious project to rehabilitate the
Wadi Hanifa, which stretches some
100 miles from north to south cutting
through Riyadh and Diriyah. Usually
a dry water bed, it became a wetland
area and green corridor since much
of the city’s treated waste water runs
off here. Especially the section around
Diriyah became a major destination for
recreational activities, such as picnicking, fishing, or just getting away from
the city. Under the new plan, tourist
facilities, such as walk-ways, tracks,
picnic spots, parks and sport fields are
created attracting more visitors, especially families.
Concurrently, the two commissions
(SCT and ADA – Al-Riyadh Development Authority) moving forward with
plans to redevelop historic Diriyah as
part of the overall program to turn the
Wadi Hanifa area in a popular tourist
site.
Diriyah shall be restored and will be
awaken from a long fairytale-like sleep!
From being the ancient capital and
birthplace of Saudi Arabia, it now turns
into a model city of cultural tourism enhancing the economic and social status
of the entire area.
The redevelopment includes several aspects, such as the restoration of
Diriyah’s central Turayf archaeological
site; the modernization of adjacent
living areas while preserving local
architecture; and establishing a recreational/tourist utility network for the
area. International experts have been
invited to present their visions of a large
outdoor heritage museum in the Turayf
district. And works are underway to
surround the village with pertinent
shopping centers, parks, municipal
buildings and residential quarters.
The other side of Wadi Hanifa, in
the Bujayri district, has already seen
major reconstructions with the enlargement and reconstruction of the Muhammad bin Abd al-Wahhab mosque
and the rebuilding of large segments
of the city wall. The Sheikh Abd alWahhab Foundation as a major center
of education and scholarship will be
located in the central compound of the
district along with the tourist information center.
Inside the ruins, which are currently closed to visitors, several steps
have been taken to restore prominent
buildings, such as the Mosque of Imam
Muhammad bin Saud, where Sheikh
Muhammad bin Abd al-Wahhab delivered his sermons and speeches. Huge
efforts have been made to use traditional building material and to imitate the
original architectural style. In addition,
plans are revealed to open a museum
of social life or ethnology in the Umar
bin Saud Palace as well as a history
museum in the Salwa Palace. The lasts
days of Diriyah before her destruction
by Muhammad Ali’s forces are shown
in an exhibit at the Thunaiyan Bin
Saud Palace. Around the palace a museum dedicated to the famous Arabian
horse will be established. The Treasure
House and the Mudhi Mosque will
house an exhibition on the financial
and economic system of Diriyah.
Other investments in the first phase of
the project include traditional shops,
a tourist information center, visitor
center and public parks. Both sides of
the wadi will have a hotel, restaurants,
a street with cafés and shops, apartments and administrative buildings. A
train will connect the different sections.
The new Sheikh Muhammad bin Abd
al-Wahhab Bridge will be built connecting Bujayri with the Turayf district.
All in all, a complete make-over is
planned and already underway turning
this once remote and quiet village into
a popular center of recreation, tourism,
shopping and amusement. After the
Diriyah now turns into
a model city of cultural
tourism enhancing the
economic and social
status of the entire area.
completion of the renovation works in
the downtown districts of Murabba and
Masmak, Riyadh has now a new visitor
magnet. Although not quite finished,
it already attracts Saudi families and
expatriates alike, who enjoy the historic
atmosphere in a natural, traditional
environment. Life finally returned to
Diriyah.
Author: Dr. Sebastian Maisel
32
Ost West Kultur
Saudi-Arabien
als Tourismusland
Einige Überlegungen wie das Land zwischen
Rotem Meer und Arabischem Golf nicht nur für
Pilger sondern auch für Erholung und Kultur
suchende Touristen attraktiver werden kann.
Es ist hinlänglich bekannt, dass die
Tourismusindustrie in der heutigen Zeit
eine wichtige Rolle spielt. Der Urlaub
ist sowohl für den einzelnen Menschen
geeignet, sich von den Mühen der
Arbeit an einem angenehmen Ort zu
erholen, als auch für das Land, das seine
nationale Wirtschaft durch den Tourismus stärken kann, wenn es ihm gelingt,
viele ausländische und inländische
Touristen anzuziehen.
Es ist auch bekannt, dass berühmte
Tourismusländer hohe Einnahmen
durch den Tourismus erzielen. Die
Länder, die hohen Wert auf die Entwicklung des Tourismus legen, ziehen
ausländische Touristen an und ermutigen ihre Bürger, im eigenen Land zu
bleiben und das Geld dort auszugeben.
Der Tourismus ist ein lohnender
Wirtschaftszweig geworden, der die
Pfeiler der nationalen Wirtschaft stärkt.
Dieser Industriezweig erfordert viele
Arbeitskräfte und trägt dazu bei, die
Zahl der Arbeitslosen zu reduzieren.
Hinzu kommt der soziale und kulturelle
Nutzen: Wenn ein Tourist zum ersten
Mal ein fremdes Land besucht, seine
Kultur und seine Menschen kennenlernt, verliert er eventuell vorhandene
Vorurteile. Er kehrt gerne wieder in dieses Land zurück. Die beste Reklame für
die arabischen Länder ist, dass Fremde
sie besuchen. Sie lernen die Schönheit
und die Besonderheit der arabischen
Länder sowie die Liebenswürdigkeit
seiner Menschen kennen.
General Commission for Tourism and
Archeology
Ausgehend vom Interesse Saudi-Arabiens, eine umfassende wirtschaftliche
Entwicklung des Landes zu erzielen, hat
der saudische Ministerrat im Jahr 2000
die Gründung der Supreme Commission for Tourism (SCT) beschlossen,
die später in „General Commission for
Tourism and Archaology“ umbenannt
wurde. Sie soll sich um den Ausbau des
Tourismussektors kümmern und alle
Hindernisse vor seiner Entwicklung aus
der Tatsache heraus räumen, dass der
Tourismus ein wichtiger Zweig der nationalen Volkswirtschaft ist. Der Privatsektor soll dabei die Hauptrolle bei der
Investition im Tourismusbereich und
bei dem Aufbau der für den Tourismus
erforderlichen Einrichtungen spielen.
Denn es fehlte dem Tourismussektor bis
vor der vorgenannten Entschließung des
Ministerrats eine homogene Struktur.
Ferner wurde in den letzten Jahren
eine Fakultät für Tourismus und Archäologie an der King Saud Universität
gegründet und ausgebaut, die humane
Ressourcen für die saudische Archäologie und den Tourismussektor ausbilden soll. Außerdem wurde kürzlich
den Prinz Sultan bin Salman Lehrstuhl
zur Entwicklung der nationalen Kader
eingeführt. Er wird durch den Dekan der
eben genannten Fakultät geleitet, Prof.
Dr. Said bin Fayez bin Ibrahim Al-Said.
Und weil Saudi-Arabien viele
Herausforderungen begegnete u.a. das
Erdöl-Monokultur und eine starker
Bevölkerungszuwachs mit begrenzten
Arbeitsplätzen für die Jugend, bildet die
Tourismusindustrie ein probates Mittel
für mehr Beschäftigung, Dabei sollen
die Investitionsmöglichkeiten vermehrt
werden. Das bedeutet, dass die Entwicklung des Tourismus eine nationale
Aufgabe ist.
Pfeiler des Tourismus in Saudi-Arabien
Es ist den wenigsten Menschen auch den
wenigsten Saudis bekannt, dass SaudiArabien sehr viele touristische Anziehpunkte und Komponenten besitzt, die in
dieser Menge in keinem anderen Land
der Erde gibt. Diese Anziehpunkte sind
vor allem:
• Die heiligen Stätten in Mekka und
Medina
• Tausende von archäologischen Stätten
und Funden
• Zwei Meere mit schönen Küsten: das
Rote Meer und der Arabische Golf
• Erholungsgebiete in hohen Bergen bis
zu 3230 m über dem Meeresspiegel
• Verschiedene für Safari geeignete
Wüsten
• Viele Inseln, die für den Tourismus
erschlossen werden können
• Stabiles warmes Klima an den meisten
Tagen des Jahres
Dieser Wirtschaftssektor kann zu einer
starken Stütze der saudischen Volkswirtschaft neben Erdöl und Petrochemie ausgebaut werden. Durch ihn kann
Saudi-Arabien mit den wichtigsten
Touristenländern konkurrieren. Dies
scheint jedoch kurzfristig nicht realisierbar. Einerseits befürchtet die
allgemein konservative saudische
Bevölkerung den negativen Einfluss der
ausländischen Touristen. Andererseits
hat das Land Angst um die Sicherheit
der Touristen und befürchtet spontane
Übergriffe auf sie, wie dies mit einer
französischen Touristengruppe 2007
geschah.
Die Touristischen Anziehungspunkte
im Einzelnen
Die Heiligen Stätten in Mekka und
Medina
Kubischer Stein im Al-Hamra Palast in Tayma
wollen lediglich nach Mekka pilgern,
um ihre religiöse Pflicht zu erledigen.
Aber manche Pilger sind wohlhabend
und wären dankbar, wenn sie die
Möglichkeit bekämen, nach dem Hajj
einige Orte in Saudi-Arabien besuchen
zu können. Dies würde Saudi-Arabien
sozial und wirtschaftlich nutzen.
Zahlreiche archäologische Orte
Saudi-Arabien ist Blickpunkt der Muslime auf der ganzen Welt. Hier befinden
sich die heiligen Städte Mekka und
Medina, von denen die islamische Botschaft in die Welt ging. Mehr als 1,25
Milliarden Muslime sehnen sich danach,
ein Mal im Leben nach Mekka zu
pilgern, um die Hajj-Pflicht zu erfüllen.
Die meisten Pilger dürften arm sein und
Ausgrabungsstätte in Diriyah
Die Studien der saudischen Behörde für
Archäologie und Museen belegen, dass
Saudi-Arabien etwa 10.000 archäologische Stätten und Funde beherbergt,
die aus verschiedenen Epochen von
der prähistorischen bis zur modernen
islamischen Zeit stammen. Die bedeutendsten historischen Stätten in
Saudi-Arabien und auf der arabischen
Halbinsel sind zweifelsohne die, die
mit der Entstehung des Islam in den
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34
Ost West Kultur
Ost West Kultur
heiligen Städten Mekka und Medina
zusammenhängen. Die sonstigen archäologischen Stätten befinden sich in allen
Regionen Saudi-Arabiens. Aber viel ist
noch unentdeckt und dürfte unter dem
Sand der Wüsten verborgen sein.
Norden und der Wüste Rub’ Al-Khali
im Süden. Sie hat eine Länge von 1.200
km und eine Breite von stellenweise
weniger als 30 km.
Die Wüste ist nicht wie viele glauben langweilig und monoton. Sie hat
verschiedene Formen und Eigenarten,
wo Berge, Täler und Höhlen zu finden
sind und zahlreiche Pflanzen und Tiere
gedeihen. Wenn es manchmal in der
Wüste regnet, dann wird der Durst der
Wüste gestillt, die Pflanzen blühen und
erfreuen das Auge des Menschen und
sättigen zugleich die hungrigen Tiere.
Das Meer
Das Rote Meer hat eine Länge von
1.900 km und eine maximale Breite von
360 km, die sich im Süden auf 29 km
verengt. Es hat eine durchschnittliche
Tiefe von 500 Metern, Die Gesamtfläche des Roten Meeres beträgt 450.000
km². Es ist der Lebensraum von mehr
als 1000 Lebewesen und 150 Arten von
Korallen. Der hohe Salzgehalt mindert das Wachstum des Seegrases und
trägt zur besseren Sicht unter Wasser
bei, was die Taucher sehr schätzen.
Die Tatsache, dass keine Flüsse, und
nur Wadis, ins Rote Meer fließen trägt
weiter zur Klarheit des Wassers bei. Die
Farbe des Wassers im Roten Meer ist
dunkelblau. Die Bezeichnung „Rotes
Meer“ ist aber auf ein Seegras mit dem
wissenschaftlichen Namen Trichodesmium erythraeum zurückzuführen.
Wenn diese Gräser blühen, legen sie auf
der Wasseroberfläche eine Art roten
Teppich. Viele kennen die Schönheit
des Roten Meeres und die Pracht seiner
natürlichen Reichtümer nicht. Sein
Wasser auf saudischer Seite ist glasklar
und reich an bunten Fischen und Korallen. Das Tauchen oder Schnorcheln
in diesen Gewässern ist ein Genuss
ohnegleichen. Das ist ein Paradies für
Wasserfreunde.
Farasan ist eine Inselgruppe im Roten
Meer, die lediglich 40 km von der
Region Jazan entfernt ist. Sie hat eine
Grundfläche von 600 km² und eine gesamte Küstenlänge von 216 km. Zu ihr
gehören weitere 85 Inseln, dabei ist die
Hauptinsel Farasan in Bezug auf Fläche
und Bevölkerungszahl die größte und
hat alleine eine Grundfläche von 369
km². Sie hat eine Länge von Südost bis
Nordwest von 70 km. Die Insel bietet
dem Touristen Einiges, etwa schöne
Strände und Naturschutzgebiete. Es
fehlten jedoch noch entsprechende
Hotels und Erholungsgebiete.
Die Inseln
Das Klima
Auch der arabische Golf beherbergt
Städter in der Golfregion verbringen
viele Lebewesen und seine Strände
gern Stunden und Tage in der Wüste,
sind reich an interessanten Bäume und
wo Stille und Ruhe herrschen. Die
Sträucher. Er kann mit dem Roten Meer Wüste Rub’ Al-Khali liegt im Südosten
konkurrieren.
des Königreichs. Mit ihrer Gesamtfläche von 640.000 km² und einer Länge
Erholungsgebiete in den Bergen
von 1.000 km ist sie die größte zusammenhängende Wüste der Welt. Im
Es gibt im Königreich Saudi-Arabien
Südwesten geht sie von einer Höhe von
eine Bergkette, die in Höhe und Schön- 800 Metern über dem Meeresspiegel auf
heit mit vielen Bergen der Welt konNormalnull im Nordosten des Landes
kurrieren kann. Das ist die Hijaz-Bergherunter.
kette, die auch Sarawat-Berge genannt
Die große Al-Nefud-Wüste liegt im
werden und sich von Jemen im Süden
Norden Saudi-Arabiens und hat eine
bis zum Golf von Aqaba im Norden auf Fläche von 64.630 km². Al-Dahnaeiner Länge von 1.700 km erstrecken.
Wüste bildet eine bogenförmige VerDie Breite der Berge schwankt zwischen bindung zwischen Al-Nefud-Wüste im
140 km im Süden und 40 km im Norden. Die Berge erreichen eine Höhe von
3.230 Metern über dem Meeresspiegel.
Die höchste Bergspitze heißt Al-Sauda
oder auf Arabisch Jabal Al-Sauda in
der Assir Region. In den Bergregionen
herrscht im Sommer ein gemäßigtes
Klima und wegen der guten Bergluft
befinden sich hier Erholungsgebiete
und Hotels. Aber die Zahl der Hotels
und der Gäste könnte durch gezielte
Maßnahmen gesteigert werden.
Koralleninseln sind zahlreich an der
Küste des Roten Meeres zu finden. Sie
sind durch tektonische Bewegungen
im Erdinneren und durch Aufwölben
der Erdkruste entstanden. Die wichtigste dieser Inseln ist Farasan, Es gibt
weitere Inseln im Roten Meer, das sind:
Du’ama, Katoua’, Maskah, Aboulet
sowie die Insel Tirana und Sanafer
im Golf von Aqaba usw. Diese Inseln
könnten für den Tourismus erschlossen
werden. Dies erfordert naturgemäß die
Errichtung von Hotels, Urlaubswohnungen, Aufbereitung der Strände und
sonstige Dienstleistungen wie komfortable und regelmäßige Schiffsverbindungen zum Festland.
Das Königreich Saudi-Arabien hat das
ganze Jahr hindurch ein stabiles Wetter,
das im Interesse der Tourismusindustrie genutzt werden kann. Dies bedarf
jedoch der Information und Promotion,
wenn die Anlagen für die Urlauber wie
Hotels und Erholungszentren verfügbar
gemacht werden.
„Die beste Reklame für
die arabischen Länder
ist, dass Fremde sie
besuchen.“
Abschließende Vorschläge zur Förderung des Tourismus
•E
rleichterung der Visumserteilung für
Touristen, anfangs für Gruppen und später für Individualtouristen.
•T
ourismusmessen besuchen, um die
Promotion anderer Länder kennen
zulernen und um dort Werbung für den saudischen Tourismus zu be­
treiben.
• Vertreter der großen Touristikunternehmen nach Saudi-Arabien einladen,
damit sie den saudischen Tourismus
kennenlernen und um mit Ihnen Verträge oder Verständigungsmemoranden
über Zusammenarbeit zu schließen.
• Errichtung von Hotels und Wohnungen an ausgewählten Stränden und
Inseln nur für ausländische Touristen
und ihnen gewisse Erleichterungen
gewähren.
• Staatliche Förderung der privaten
Unternehmer, die Anlagen für den
Tourismus errichten.
• Werbung für den saudischen Tourismus in Zeitungen, Zeitschriften und
Fernsehsendern in den Zielländern
betreiben.
• Ausbildung von fremdsprachigen Touristenführern und sie unterrichten im
richtigen Umgang mit ausländischen
Touristen.
• Erfahrungsaustausch mit den Nachbarländern sowie Austausch von Touristengruppen und Touristenführern
(Syrien, Jordanien, Ägypten und VAE).
• Erstellung von Touristenführern und
Informationsmaterial in Fremdsprachen
über Saudi-Arabien mit Informationen
über Religion, Sitten und Gebräuche.
•A
nstellung von ausländischen Tourismus-Experten für die Förderung des
saudischen Tourismus.
• Schließung von Kooperationsverträgen
mit großen Touristenunternehmen.
Autor: Ghazi Twal
Die Wüsten
Das Königreich Saudi-Arabien ist
berühmt für seine weitläufigen Wüsten.
Der heutige saudische Beduine und der
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East West Culture
East West Culture
History of Arabic Medicine
This is the second and final part of our series about the
history of Arab-Muslim medicine. It covers the era of the
global spread of Arab achievements which was promoted
by closer trade exchange and scientific co-operations
between Asia and Europe.
In a time when the Muslim caliphs
sought to revive the science of Greece
and other countries, the church in the
West was making great efforts to eliminate the science and studies in the West
„because it represents the non-Christian
civilization of the infidels,“ as they
claim. Father Jerome said: „The Greek
intellect is a curse on mankind.“ Accordingly the Arabic translation of this heritage was like salvage to the treasures of
civilization which were threatened with
extinction, where the influence of medicine and Arab-Islamic sciences during
the Renaissance a continuation of their
impact in the Middle Ages, but mainly
because of the use of print around the
year 1450, which made easy access to
books, and was a decisive factor in renaissance, was facilitated by the presence of paper that entered the industry
to Spain about the year 1150, then
moved to France and Italy. The midfifteenth century can be considered as
the beginning of the Renaissance, which
spread to European literature and the
arts, architecture, politics, science, and
it was the European Renaissance transition from medieval to modern times. It
is clear from this that the field of cultural
communication was large and significant
through direct contact between the European Community and the Andalusian
society, and that there was duplication
of language, Arab and Roman, among
the Andalusian people, and classical
Arabic became the language culture of
the Spanish nationals as well, in addition
to the classical Latin. There was a broad
translation movement from Arabic into
Latin, the most productive translator
and most popular was Gerard Alkarmoni characterized by the diversity of his
translations, it included the science of
logic and geometry, astronomy, astrology, philosophy, medicine, chemistry,
and is credited with translating nearly a
hundred books, including AlMansoori
for Al Razi and the law for Ibn Sina, and
it seems that some it were produced by
of his disciples under his supervision. He
began learning the Arabic language and
the depth of its techniques, Lucien Leclerc collected and checked and verified
his translation after two centuries’ work
in Paris 1874. There is no doubt that
they have a huge scientific wealth that
moved to the West and contributed to
the formation of generations of scientists
at its universities. For example, and not
limited to, the printing of The Law of
Medicine by Ibn Sina translation of
Gerard de Cremona several editions in
different cities, indicating wide spread
and needed several times since in 1473
till the year to 1608 in Strasbourg, and
in Milan and in Venice and in Naples and in Rome and Basel, printed in
Hebrew year 1491 CE, the original
Arabic version was printed in Rome
in 1593 AD with Arabic fonts. Many
European writers from the Middle Ages
and Renaissance times depended on
books of Al-Razi and Ibn Rushd and
Al-Zahrawi and others in writing the
books that little by little replaced other
books in the European medical medium, knowing that the books translated
by Europe to its languages ​​were tidy
and organized. Therefore, some books
have remained in the hands of college
students for many centuries like the private section of surgery in the book of al
Tasreef for Abi Al Qassem Al Zahrawi
which remained a scholastic book for
surgery for several centuries. The book
of The Shadow of Law for Ibn Sina re-
mained for seven centuries in the hands
of Western students. They embarked
also on putting comprehensive books
like Al Malaaki and Al Hawi and The
Law and Al Tasarrof and Al Tayassor
and hundreds of Arabic books which
the fair medicine historians admitted
its positive effect on the students in
Europe in the Middle Ages. Therefore,
the claim that the Arabs were only
copiers a shift of the Greeks books is
a slander on the fact that is supported
by the numbers counted by the Arab
Medicine historian of medicine Lucien
Leclerc. It provided a glossary of fifteen
books for Greek scholars while the
number whose books were translated
Al Zahrawi’s surgery instruments
of the Arabian scientists were fifty-five,
taking into account that the number of
Arabic books increase exponentially
from translated Greek books. Almost
all the books of Ibn Sina and Khwarizmi and Al-Razi were translated and
some books of al Kindi and Ibn Rushd,
al-Ghazali and many others. At the
end of the thirteenth century the road
to culture begins at the gates of Toledo
passing through the straits of the Alps to
reach the Lorraine, Germany, Central
Europe and across the Channel to England. In the tenth century, this region
had been made a center of scientific
influence for the next two centuries
to become a breeding ground for the
growth of Arabic knowledge. It is worth
mentioning that the oldest European
universities in Oxford, Cambridge and
Paris had only been established in the
first decades of the thirteenth century,
several centuries after some of the Arab
Universities. Thus the spread of the
Arab culture coming from Spain and
Sicily, all over Western Europe, and
the effects of penetration of the Arab
civilization and Islamic sciences at the
heart of the lives of Europeans is evident
in the huge number of Arabic words and
terms that have entered the languages ​​
of the Western world. Our language
imposed itself and left its mark in all
European languages and
​​
leaked to all
walks of life and emerged clearly in the
food, clothing, housing and buying and
selling in the sciences and the arts and
industries that were transferred to Europe from the Arabs, and the thousands of
words that entered the Spanish, Portuguese, German languages is the evidence of the presence of other words of
Arabic origin. Prof. Arnold Steiger of
the University of Zurich in Switzerland
did a fantastic philologic work where he
gathered and classified big numbers of
the Arabic words which entered the Ro-
mantic languages (ie, arising from Latin)
and attributed it to its Arab origins. The
transition of the Arab-Islamic heritage
of the national to the global reflected
by spread of Arabic books in the hands
of students in all European countries,
not least because the book of law was
printed sixteen times until 1500, and in
the century that followed, the number
amounted to twenty editions. Law has
been printed year after year until the
first half of the seventeenth century,
and so this Arabic book is probably the
most popular medicine book studied by
knowledge seekers in the history of the
world. Unfortunately, what remained in
Spain after the departure of the Arabs is
less than two thousand folders collected
by Philip II (1556-1598 AD) and his
successors. It formed the nucleus of the
Library of El Escorial. The enlightened
Kings of Spain tended to save whatever
was left of the books after the church
burnt the Arabs heritage of libraries.
They began to set fire to Arabic books
in Granada in 1499 and the inspection
courts took care of the completion of
erasing any scientific or social trace
for the Muslims in Spain, including
bathrooms! The church burnt all that,
but the fire did not exceed the limits
of Spain and did not get to algebra and
arithmetic, physics, chemistry, medicine, astronomy, and philosophy which
were translated into Latin in Toledo
and accumulated in the libraries of
universities of Naples and Oxford, Paris,
Montpellier and other cities. The church
could not remove those books from
the hands of the students in the whole
of Europe thus it became, after twelfth
century a part of the global scientific
wealth after it has been acquired by all
the European people who translated it
into its national languages.
Author: Dr. Tariq Alzein
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The Kingdom revisited –
Saudi Arabia viewed on
its own terms
Good and up-to-date books about the
Kingdom of Saudi Arabia for Western
readers are as rare as fresh water in the
desert. Of course, there are reasons for
this apparent neglect. Saudi Arabia is
still not a common travel destination
for Western journalists, researchers
and writers. Its society is still relatively
closed. Even among experienced and
widely travelled Middle East experts
there are few who are familiar with the
everyday life and culture of the largest
country on the Arabian Peninsula.
David E. Long and Sebastian
Maisel know the country well and have
travelled it extensively. The book also
profits from their different perspectives.
David E. Long is a retired American
diplomat and professor who now works
as a consultant on political matters concerning Saudi Arabia and the Middle
East. The German Sebastian Maisel
works as an assistant professor at Grand
Valley State University and is rather
interested in the anthropological side of
Saudi Arabia’s society - its tribal roots
and still very dominating family ties.
The result is a well researched
and highly readable introduction to
the country. The book is suitable for
readers who are already familiar with
the country as well as readers who
have almost no background-knowledge
about Saudi Arabia. It is divided into
the following chapters: the land and
people, historical background, Islam
and society, oil, economic develop-
ment, the political system, foreign and
national security, and the obligatory
outlook on the countries’ place in the
twenty-first century. A great strength
of the two authors is that they “view on
the country on its own terms, and not
on the basis why it is important to the
outside world.”
This unbiased and open approach
becomes particularly apparent in the
chapter about Saudi Arabia’s society,
which is one of the most fascinating
in the book. The authors manage to
explain cultural and behavioral patterns, without judging them by Western
standards. A good example is the total
faith in God’s will, which might seem
for outsiders like a passive fatalism.
But it also gives the Saudi people a
patience and calmness, which would
occasionally be also beneficial for
overzealous Western politicians. Long
and Maisel also succeed in describing
and explaining the ever growing tension
between tradition and modernization
in the country without falling back on
common Western prejudices.
In this otherwise fine book there are
only two things which are not entirely
convincing: The quality of the pictures
could be better and some chapters
would also profit from a bit of editing,
as the style is occasionally slightly bumpy. Despite these little flaws, this book
has the potential to become a concise
reference work on a country that is for
many still a mystery.
David E. Long and Sebastian Maisel:
„The Kingdom of Saudi Arabia“
2nd Edition
ISBN: 0813035112
University Press of Florida
approx. 15 EUR
Vor Sonnenaufgang
Bilder der Fotografin Ursula Schulz-Dornburg
aus der Hedschas-Wüste
Eine Reise durch den Hedschas ist
noch immer ein exotisches Abenteuer. Die Wüstenregion Saudi-Arabiens
umfasst zwar auch die beiden heiligen
Städte Mekka und Medina, doch
der weitaus größte Teil ist wilde,
unbewohnte Wüste. Ursula SchulzDornburg hat die Hedschas-Region
drei Wochen lang bereist. Mit einem
Jeep, einem Beduinen als Fahrer und
einem marokkanischen Assistenten
begab sich die Düsseldorfer Fotografin
auf die Suche nach Überresten der
legendären Hedschas-Bahn. Diese
wurde unter Leitung des sächsischen
Ingenieurs Heinrich August Meißner
im Auftrag des osmanischen Reiches
unter schwierigsten Baubedingungen
errichtet. Nach nur acht Jahren Bauzeit
verband sie seit 1908 Damaskus mit
Medina. Doch bereits wenige Jahre
später wurden im ersten Weltkrieg –
unter maßgeblicher Beteiligung Lawrence von Arabiens – große Teile der
Bahnstrecke für immer zerstört. Ursula
Schulz-Dornburg folgte den wenigen
sichtbaren Überresten von Medina bis
an die jordanische Grenze.
Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Fotoprojekt hatte der ebenfalls
in der Nähe von Düsseldorf wohnende
deutsche Gartenarchitekt Richard
Bödeker. Dank seiner zahlreichen dort
realisierten Gartenprojekte verfügt
dieser über ausgezeichnete Kontakte in
Saud-Arabien. Mit seiner Hilfe waren die bürokratischen Hürden rasch
genommen, so dass sich die erfahrene
Fotografin im Januar 2003 auf den Weg
in die Wüstenregion machen konnte.
Auf ihrer rund 800 Kilometer langen
Reise entlang des alten Streckenverlaufs
der Hedschas-Bahn gelangen ihr Fotos
von seltener Schönheit. Am liebsten
fotografierte sie vor Sonnenaufgang.
Das zu dieser Stunde vorherrschende
seltsam diffuse Licht verstärkt den
Eindruck der räumlichen und zeitlichen
Verlorenheit. So blieb ihr jedoch täglich
nur sehr wenig Zeit zum Fotografieren.
Diese Beschränkung auf das Wesentliche merkt man ihren Bildern an.
Hier ist keine eifrig herumknipsende
Bildjournalistin am Werk, die etwas
umfassend dokumentieren will. Ihre
Schwarz-Weiß-Fotos wirken allesamt
wie entrückt; entziehen sich geografischen und historischen Zuordnungen.
Sie sind ausschließlich mit ihrer vierzig
Jahre alten Hasselblatt-Kamera entstanden. Die digitale Fotografie überlässt sie
anderen.
Zu ihren schönsten Erinnerungen
zählen die Abende und Nächte in der
Wüste. Am Lagerfeuer vor dem Zelt
genoss sie die Gastfreundschaft vorbeiziehender Beduinen, trank mit ihnen
Kamelmilch und atmete die reine Luft
der Freiheit und der Wüste.
Autor: Ronald Kaduk
Eine Auswahl der Bilder von Ursula Schulz-Dornburg ist
noch bis zum 6. Mai 2012 unter dem Titel „Von Medina an
die jordanische Grenze“ im Museum für Islamische Kunst
im Berliner Pergamonmuseum zu sehen.
Die von den Staatlichen Museen Berlin präsentierte
Foto-Ausstellung versteht sich zugleich als Vor- und Begleitprogramm für die vom 26. Januar bis zum 9. April 2012
ebenfalls im Museum für Islamische Kunst zu besichtigende
große Ausstellung „Roads of Saudi Arabia“. Darin werden
erstmals archäologische Meisterwerke aus Saudi-Arabien
in Deuschland präsentiert. Die Ausstellung steht unter der
Schirmherrschaft des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff und des saudi-arabischen Königs Abdullah bin
Abdul Aziz und präsentiert spektakuläre Zeugnisse der Vorund Frühgeschichte sowie des antiken Saudi-Arabiens.