Online-Spiele
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Online-Spiele Neue Welten, neue Techniken, neue Möglichkeiten Von Florian Six [email protected] 1 Inhaltsverzeichnis Thema Seite • • 3 • • • • • • • Einleitung Vergleich o GuildWars o StarWars Galaxies o City of Heroes o Dark Age of Camelot o Everquest 2 o Eve-Online o World of Warcraft o Ragnarok Grafik o Eve-Online o Ragnarok o World of Warcraft Spielererlebnis o Eve-Online o Ragnarok o World of Warcraft Künstliche Intelligenz Netzwerk Betreuung / Wartung Wirtschaft Quellenverzeichnis 4 4 4-5 5 5 5 5 5 6 6 7 8 8-9 9 10 11 12 13 14 2 Einleitung Es gibt eine Vielzahl von Online-Spielen, darunter unterscheiden wir reine Browser-Online-Spiele, oder Mini-Java-Online-Spiele. Browser-basierende Spiele sind meist Runden basierend und daher auch gut nebenher zu spielen. Die meisten sind Aufbauspiele im Weltraum oder einem anderen Szenario. Man bewirtschaftet zum Beispiel seinen Planeten, baut sich Handelsposten und eine Armee auf, um dann Allianzen zu gründen oder andere Planeten zu überfallen. Unter Mini-Java-Spielen versteht man meist Kartenspiele oder andere, nicht sehr grafikaufwendige Titel, die meist auch wieder über Browser online gespielt werden können. Näher möchte ich aber auf die Online-Rollenspiele eingehen (auch MMORPG genannt, Massive Multiplayer Online Role Playing Game). Diese Spiele üben eine faszinierende Anziehungskraft auf die Menschen aus. Man hat je nach Spiel fast vollkommen freie Entscheidungsmöglichkeiten („Second Life“). Unter psychologischen Aspekten betrachtet, ereignen sich sehr interessante Fälle, was das menschliche Verhalten angeht. Zum Beispiel kann ein friedfertiger Mensch einen bösen Charakter spielen („City of Villains“), was einerseits dazu führt, das er sich in der virtuellen Realität austoben kann und weiterhin ein netter Mensch bleibt oder aber die Eigenschaften seines virtuellen Ichs suggestiv übernimmt. Das alles ist noch Spekulation, da für ernstzunehmende Resultate das Genre einfach noch viel zu jung ist und die Studien noch fehlen. Aber es geht vielen Online-Spielern meistens darum, in eine andere Welt abtauchen zu können, ein Held zu sein oder sich Gold und Ruhm zu verdienen, um sich Häuser, Pferde oder Ausrüstung kaufen zu können. Diese Erfolgserlebnisse machen für manche Menschen auch ihren Alltag erträglicher. „Im wahren Leben noch ein Hausmeister, im virtuellen Leben der Anführer einer großen Gilde, die sich auf ein Kommando von ihm auf einen tobenden Drachen stürzt“. Im Folgenden werden ein paar herausragende MMORPG’s verglichen, um anschließend drei davon ausführlich zu betrachten…. 3 Vergleich GuildWars: GuildWars ist ein speziell auf Spieler gegen Spieler ausgerichtetes Online-Rollenspiel. Es hat als einziges Rollenspiel die Möglichkeit einen Charakter der höchsten Stufe zu erstellen, welcher aber dann mit einer Einschränkung zu Recht kommen muss, nämlich vorgegebene Ausstattung zu besitzen, die nicht ausgetauscht werden kann. Es macht aber den sofortigen Einstieg in die Schlachten um einiges einfacher. Auch verzichtet GuildWars als einziges Online-Spiel auf monatliche Grundgebühren, was es für wirkliche Gelegenheitsspieler sehr lukrativ macht. Alle Spieler bewegen sich auf einem einzigen Server, der in mehrere so genannte Instanzen unterteilt ist. Diese Instanzen ermöglichen den reibungslosen Ablauf des Spiels, da sie getrennt berechnet und verwaltet werde (s. Netzwerk). StarWars Galaxies: Eines der erfolgreichsten Science-Fiction-Online-Rollenspiele, basierend auf dem StarWars-Universum. Herausragend sind diverse Luftschlachten und die freie Berufswahl des eigenen Charakters. Auch die Atmosphäre des typischen Jedi-Universums wird verdeutlicht durch das Treffen bekannter Filmcharaktere, wie Luke Skywalker und Darth Vader. Auch ist es eines der wenigen Online-Rollenspiele, das den spielinternen Markt alleine den Spielern überlässt, es also keine NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere) gibt, die Gegenstände verkaufen oder Dinge reparieren. Leider nahm die Spielerzahl seit dem letzten Patch (Verbessern und Aktualisieren der Software) rapide ab, da wohl einiges am System verändert und vereinfacht wurde, wodurch sich die Spieler (besonders die Profis) sehr eingeschränkt fühlten. Vor allem musste man sich am Anfang einen Jedi-Charakter mühsam frei spielen. Seit dem Patch sind diese nun für jeden verfügbar. City of Heroes: Verwendet ein, bis dato, einzigartiges Szenario, in dem sich alles um Superhelden dreht. Zu Beginn gab es auch keine Spieler-gegen-Spieler-Kämpfe, da alle Superhelden gut waren und die Bürger ihrer Stadt verteidigten. Mittlerweile ist ein Addon (Erweiterung 4 des Hauptprogramm) herausgekommen („City of Villains“), welches es dem Spieler auch ermöglicht einen Superschurken zu spielen. Schon ist der Konflikt zwischen Gut und Böse vorhanden und der Spieler-gegen-Spieler-Modus wurde hinzugefügt. Dark Age of Camelot (DAoC): Nach nunmehr drei großen Addons ist das Spiel schon etwas in die Jahre gekommen - die ersten europäischen Server gingen 2002 online. Es war eines der ersten mittelalterlichen MMORPGs, welches das Rollenspielsystem mit einer 3DLandschaft und detaillierten Charakteren zeigte. Auch ist es immer noch Vorreiter im Bereich des Spieler-gegen-Spieler-Kampfes. Hier können Schlachten um riesige Burgen mit teilweise über 1500 Spielern gleichzeitig stattfinden. Everquest 2: In einem ähnlichen Kontext wie DAoC und World of Warcraft (WoW) angesiedelt, allerdings momentan mit einer wahrscheinlich schönsten und detailgetreusten Grafik im Bereich MittelalterUniversum (wird nur übertrumpft von Eve-Online, dazu später mehr). Nun werden drei unterschiedliche Spiele näher analysiert. Das ist zum einen WoW, das zur Zeit erfolgreichste, d.h. die meisten Abonnenten besitzende) MMORPG das gerade auf dem Markt ist. Das zweite ist Ragnarok Online, das seinen ganz eigenen Charme besitzt. Und zu guter Letzt Eve-Online, das wohl schönste OnlineRollenspiel. 5 Grafik Eve-Online: Das Spiel besticht durch hohe Auflösungen und einen sehr hohen Grad an Details. Es gibt überall Spiegelungs-, Schattenund Lichteffekte. Es basiert auf einer selbst gebastelten DirectX-9Engine, mit einer Python programmierten API. Alle 3DObjekte wurden mit Maya erstellt. Die Kamera ist frei dreh-, zoomund schwenkbar. Das Weltraumszenario wird dem Spieler so vom allerfeinsten wiedergegeben und er fühlt sich wie in einen Film versetzt. Ragnarok: Bei Ragnarok wird die Grafik sehr einfach gehalten. Die Charaktere sind zweidimensional, die Landschaft in der man sich bewegt, ist in 3D. Alles wird aus der für Rollenspiele typischen ISOPerspektive gesehen. Der Grafikstil entspricht dem typischen Comic-/Animegenre. Das Bild rechts zeigt ein Weihnachtsevent (Event = besondere Veranstaltung im Spiel), welches durch die einfache Grafik leicht hinzugefügt werden konnte. 6 World of Warcraft: Basiert auf der alten Warcraft 3Engine, das ein 3D-Strategiespiel mit fester, aber zoombarer Kamera ist. Dadurch bekommt das Ganze eine sehr stimmige Atmosphäre. Die Bauten, Gegenstände und Charaktere harmonieren auffallend gut miteinander. Leider ist der Detailgrad nicht sehr hoch, was das Spiel zwar auch auf älteren Rechnern noch gut spielen lässt, jedoch kann es schlichtweg mit dem Detailgrad der Konkurrenz nicht mithalten. Die Kamera ist frei dreh- und zoombar, man kann theoretisch auch aus der Egoperspektive spielen - mit passendem Kopfnicken beim Laufen. Allerdings ist die Sicht dadurch stark eingeschränkt. Grafisch macht WoW sehr viel aus seinen einfachen Möglichkeiten. So ist die Stadt „Ironforge“ gewaltig und mit vielen Statuen, Gebäuden und Mobiliar versehen. Der grobe Detailgrad hat den Vorteil, dass eine riesige Welt dargestellt werden kann, ohne Ladezeiten zwischen einzelnen Regionen. 7 Spielererlebnis Eve-Online: Eve-Online hat ein sehr komplexes System. Das Universum ist riesengroß, die Möglichkeiten sind es auch - je nachdem, ob man lieber ein Händler werden will oder auf Raubzüge geht. Auch die Steuerung und das komplexe Interface benötigen einiges an Eingewöhnung. Wenn man sich dessen ungeachtet einmal die Mühe gemacht hat, sich in das Spiel einzuarbeiten, wird man durch tolle Effekte und ein lebendiges Universum belohnt. Bei Eve bewegt sich auf der politischen Ebene so einiges, da es viele Spielerallianzen gibt und die äußersten Planeten besiedelt werden können, was natürlich zu heftigen Auseinandersetzungen der einzelnen Fraktionen führen kann. Das Ganze spiegelt eine epische Atmosphäre wieder, jedoch sollte man am Anfang von einem erfahrenen Spieler unterstützt werden. Eve kombiniert hier auch die Möglichkeit, den Status seines Charakters und seiner Talente über einen Browser anzeigen zu lassen. Man muss also nicht immer im Spiel sein, um seine Handlung dort zu beeinflussen. Zudem entwickelt man seine Talente weiter, wenn man nicht „online“ bzw. über das Hauptprogramm mit dem Server verbunden ist. Bei allen andern MMORPGs ist dies so gut wie nie der Fall; um seine Talente oder Eigenschaften weiter aufzubessern, muss man online gehen und aktiv spielen. Raganarok: Ragnarok ist das perfekte Spiel für Einsteiger. Das Spielesystem ist leicht durchschaubar und schnell erlernt, die Steuerung geht schon nach fünf Minuten wie von selbst, auch die „knuffige“ Grafik zieht einen sofort in seinen Bann. Es ist auch ein Spiel das viele Frauen spielen, nicht zuletzt weil man zum 8 Beispiel heiraten kann - inklusive einer Hochzeitsnacht. Die ganze Welt von Ragnarok basiert auf der Siegfried-Saga. Bei Ragnarok ist die Geschlechterwahl als einziges Spiel nicht flexibel. Man muss sich mit Namen und Geschlecht registrieren, um einen Account zu erhalten. Das angegeben Geschlecht ist das Einzige, das man im Spiel dann auch spielen kann. Dies macht es natürlich für Spieler noch interessanter, auch einmal Spielerinnen kennen zu lernen und sich fast hundertprozentig sicher zu sein, dass dahinter kein Mann sitzt. World of Warcraft: Das „World of Warcraft“Universum gibt es schon seit vielen Jahren und wurde durch viele Vorgänger-Spiele und Bücher weit ausgebaut. Das Spiel ist sehr gut für Einsteiger geeignet, denn man wird Schritt für Schritt in die Bedienung eingeführt. Ebenso kommen Profis auf den Spielergegen-Spieler-Servern voll auf ihre Kosten. Auffällig ist auch die hohe Spieleranzahl auf Seiten der Allianz („der Guten“), was allerdings in diesem Fall hauptsächlich daran liegt, dass diese Charaktere hübscher anzusehen sind. Die Horde („die Bösen“) besitzt nicht wirklich hübsche Rassen (Untote, Trolle, Orcs). Wie man auf dem Bild sehen kann, gibt es in World of Warcraft Reittiere. Dies ist einer der innovativsten Neuerungen, was den Vergleich mit anderen mittelalterlichen MMORPGs betrifft. Jedoch sind andere Spiele schon dabei, diese Möglichkeit durch Anpassungen nachzureichen. Die Spielergesellschaft an sich ist, wie bei den meisten Rollenspielen, freundlich und hilfsbereit eingestellt, was die Atmosphäre noch einmal sehr verbessert. 9 Künstliche Intelligenz Die künstliche Intelligenz kommt leider bei allen MMORPGs etwas zu kurz. Meist rennen die Monster nur stupide auf den Spieler zu - selten wird man, nachdem man ein Monster einige Male bekämpft hat, noch von einer Aktion dessen überrascht. Die Handlungen der Gegner sind meist nur durch wenige Handlungspfade vorgegeben und es ist meist Zufall, wenn sich ein Monster im richtigen Moment heilt. Dagegen gibt es die Herausforderung, dass manche Monster, besonders so genannte Bossmonster, eine spezielle Taktik benötigen, um besiegt werden zu können. Dies erfordert viel Disziplin von den Spielern, da es Gegner gibt, die sich bei dem Fehlverhalten eines Spielers wieder komplett Heilen, also ihre volle Lebenspunktzahl wieder erhalten. Dies führt fast immer zum Scheitern eines Raids (Schlachtzug an dem viele Spieler teilnehmen, um sich einer Aufgabe / einem Gegner zu stellen). Der einzige Ersatz ist das Spieler-gegen-Spieler Prinzip, da menschliche Kontrahenten natürlich die größte Herausforderung bieten. Auch wenn der Spielspaß server- und programmbedingt zum Teil etwas leidet (ServerPositions-Fehler, Clipping-Fehler, etc.). Das ist auch der Grund, warum es in fast allen MMORPGs immer mehrere Fraktionen gibt, denen man sich anschließen kann. Entweder durch eine Auswahl beim Erstellen eines Charakters - dies hat teilweise schon erhebliche Auswirkungen auf das Aussehen oder die mögliche Berufswahl - oder durch das Erledigen von Aufgaben und Aufträgen einer der Fraktionen. Dies ist die Basis der Spieler-gegen-Spieler-Szenarien, da die verschiedenen Fraktionen sich bekriegen. Ein gelungenes Spieler-gegen-Spieler-Szenario ist meist auch ein Garant für die Langlebigkeit eines Spiels. Was soll der Spieler weiter tun, wenn er das maximale Level erreicht hat und alle noch so schweren Computergegner besiegt. 10 Netzwerk Der meiste Aufwand und die höchste Qualitätssicherung liegen im Netzwerkcode und den dazugehörenden Netzwerkfarmen. Für Europa ist der Standort einer solchen Netzwerkfarm meist in Paris, da zentralstaattechnisch dort die Verbindungen optimal verlaufen. Meist gibt es zwei Arten von Servern: einen Datenbankserver, der alle Informationen eines Charakters und seiner Aktivitäten speichert und einen Proxyserver, der damit beschäftigt ist, die Positionsberechnung und die Synchronisation zwischen dem Spieler und dem Weltserver zu berechnen. Dabei muss der Traffic (Datenaustausch) zwischen dem Spieler-PC und dem Server möglichst gering gehalten werden. Bei den meisten OnlineRollenspielen funktioniert das gut, sie sind meistens Modem-optimiert, wobei sie bei einer großen angezeigten OnlineSpieleranzahl oft nur noch Standbilder produzieren. Somit belaufen sich Up- / Download auf ca. 10 MB pro Stunde. Ein wichtiger Punkt ist das geschickte Vorgehen beim Verarbeiten der Daten der Spieler. Zu diesem Zweck gibt es in den meisten Spielen so genannte Instanzen. Diese werden in einem eigenen Serverbereich verwaltet. Der Spieler merkt davon erfahrungsgemäß nicht viel, bei älteren Systemen kann es zu einem kurzen Standbild kommen, während man von einer Instanz in die nächste „weiter gereicht“ wird. Aufwändige Instanzen mit eigenen Events haben jedoch gezielte Ladebildschirme und eigene Regeln, wie zum Beispiel der Eintritt in eine Instanz im Spiel Word of Warcraft. Instanzen (am Beispiel WoW): Das Betreten der Instanzen ist nur einer begrenzten Spieleranzahl möglich. Jedoch können mehrere Instanzen desselben Ortes gleichzeitig existieren. Ziel ist unter anderem das ungestörte Kämpfen einer Gruppe, sowie das Verteilen der Serverbelastung, da ein Server für einen Ort und dessen Instanzen zuständig ist. 11 Betreuung / Wartung Allgemein: Jedes der drei Online-Spiele hat so genannte „GameMaster“(GM). Diese sind von der Herstellerfirma angestellt und betreuen direkt im Spiel die Kunden bei den kleineren und größeren Problemen des Onlinelebens - seien es Fehler der Software, Schummler oder Spielerfragen. Auch wird für die meisten Onlinetitel ein Forum angeboten, in dem sich Spieler über Technik, Taktiken und Probleme austauschen können. Teilweise werden speziell Gilden unterstützt, in dem sie ein eigenes Forum zur Verfügung gestellt bekommen. Was auch alle MMORPGs gemeinsam haben ist das ständige Patchen. Das Patchen bereinigt aber nicht nur Fehler, sondern fügt gelegentlich auch neue Spielinhalte hinzu. Eve-Online: Eve-Online hat zusätzlich noch die Möglichkeit für den Spieler, ein so genannter ISD (Interstellar Services Department) Volunteer (Freiwilliger Helfer) zu werden. Dieser unterstützt Neulinge und bekommt die neusten Informationen und Änderungen des Spiels mitgeteilt. Gelegentlich wird einem solchen Spieler nachgesagt, dass er unfaire Vorteile im Spiel bekommt, was natürlich nicht stimmt. World of Warcraft: Bei World of Warcraft lässt sich noch sagen, dass ein Hilfsprogramm für den Spieler - über das er auch einen GM erreichen kann - direkt in das Spiel integriert ist, welches die Nutzung leichter macht. 12 Wirtschaft Seit es MMORPGs gibt, stehen es auch neue Möglichkeiten der sicheren Erwirtschaftung zur Verfügung, da die Spieler einen Account (registrierten und aktivierten Benutzer) haben müssen. Für diesen wird ein eigener Schlüssel benötigt, welcher durch die Online-Registrierung fast 100% kopiersicher ist. Auch die monatlichen Grundgebühren sind eine sichere Einnahmequelle. Außerdem verkaufen sich Erweiterungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an die vorhandenen Abonnenten. Deswegen gab es auch in den letzten fünf Jahren viel Entwicklung in diesem Genre. Viele Spiele wurden angekündigt, nur wenige schafften es aber bis in die Fertigstellung. Doch nicht nur für den Hersteller können erfolgreiche MMORPGs eine Geldquelle sein, auch für Spieler ist seit Ultima Online ein neuer Markt entstanden. Spieler verkaufen ihre Charaktere, seltene Gegenstände oder einfach nur Gold über Auktionshäuser an den Meistbietenden. Das ist einerseits verboten, da man am Anfang eines jeden MMORPGs unterschreibt, dass alle Inhalte des Spiels alleine dem Hersteller gehören; die meisten verkaufen deshalb nicht direkt das Gold, sondern einfach ihre „Arbeitsstunden“. Dies ist eine rechtliche Lücke, welche viele Spielefirmen beschäftigt. Manche reagieren mit drastischen Accountsperrungen und noch mehr Searchtools (Programme, die den eigenen Rechner laufend nach Software durchsuchen die das Spiel manipulieren könnten), andere wie Sony, sind das Problem auf eine andere Art und Weise angegangen; sie eröffneten eine eigene Auktionshausadresse für ihr Spiel, wobei sie noch 10% am Gewinn verdienen. Das eigentliche Problem ist nicht unbedingt, dass die Spielefirmen ihre Sachen behalten wollen, sondern dass sie von dem erwirtschafteten Geld ausgeschlossen sind. Das ganze Thema ist ein Vortrag für sich. Man muss nämlich auch beachten, dass Leute, die professionell Geld damit verdienen wollen, andere Spieler auch daran hindern, normal spielen zu können, indem sie seltene Monster dauerfarmen (Ausdruck für das immerwährende Töten und Ausrauben eines Gegners). Manche gehen auch soweit, sich vorgefertigte Handlungen für ihre eigenen Charaktere zu schreiben, welche diese zum Beispiel Gold dauerfarmen lässt ohne direkt am PC zu sitzen. Dies ist allerdings verboten, da der Spieler bei den Nutzungsregeln zustimmt, immer vor dem Rechner zu sitzen, wenn sein Charakter eine Handlung tätigt. Die Welt der MMORPGs ist noch in der Anfangsphase und wer weiß wo sie uns hinführen wird. Vielleicht in eine Virtualität, die realer wird als die Wirklichkeit, oder einfach in eine Welt, in der wir für ein paar Stunden ein Held sein können. von Florian Six 13 Quellenverzeichnis: • • • • • • • • • • • • www.worldofwar.de www.wow-europe.de www.ragnarokonline.de www.eve-online.de Gamestar Sonderheft: Online-Spiele www.hueter-des-lichts.de www.fraterna-noctis.de www.coh.de www.lineage2.com www.guildwars.com starwarsgalaxies.station.sony.com www.theartofgregmartin.com 14