Online-Spiele

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Online-Spiele
Online-Spiele
Neue Welten, neue Techniken, neue Möglichkeiten
Von Florian Six
[email protected]
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Inhaltsverzeichnis
Thema
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Einleitung
Vergleich
o GuildWars
o StarWars Galaxies
o City of Heroes
o Dark Age of Camelot
o Everquest 2
o Eve-Online
o World of Warcraft
o Ragnarok
Grafik
o Eve-Online
o Ragnarok
o World of Warcraft
Spielererlebnis
o Eve-Online
o Ragnarok
o World of Warcraft
Künstliche Intelligenz
Netzwerk
Betreuung / Wartung
Wirtschaft
Quellenverzeichnis
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Einleitung
Es gibt eine Vielzahl von Online-Spielen, darunter unterscheiden wir reine
Browser-Online-Spiele, oder Mini-Java-Online-Spiele. Browser-basierende
Spiele sind meist Runden basierend und daher auch gut nebenher zu spielen.
Die meisten sind Aufbauspiele im Weltraum oder einem anderen Szenario. Man
bewirtschaftet zum Beispiel seinen Planeten, baut sich Handelsposten und eine
Armee auf, um dann Allianzen zu gründen oder andere Planeten zu überfallen.
Unter Mini-Java-Spielen versteht man meist Kartenspiele oder andere, nicht
sehr grafikaufwendige Titel, die meist auch wieder über Browser online gespielt
werden können.
Näher möchte ich aber auf die Online-Rollenspiele eingehen (auch MMORPG
genannt, Massive Multiplayer Online Role Playing Game). Diese Spiele üben
eine faszinierende Anziehungskraft auf die Menschen aus. Man hat je nach
Spiel fast vollkommen freie Entscheidungsmöglichkeiten („Second Life“). Unter
psychologischen Aspekten betrachtet, ereignen sich sehr interessante Fälle,
was das menschliche Verhalten angeht. Zum Beispiel kann ein friedfertiger
Mensch einen bösen Charakter spielen („City of Villains“), was einerseits dazu
führt, das er sich in der virtuellen Realität austoben kann und weiterhin ein
netter Mensch bleibt oder aber die Eigenschaften seines virtuellen Ichs
suggestiv übernimmt. Das alles ist noch Spekulation, da für ernstzunehmende
Resultate das Genre einfach noch viel zu jung ist und die Studien noch fehlen.
Aber es geht vielen Online-Spielern meistens darum, in eine andere Welt
abtauchen zu können, ein Held zu sein oder sich Gold und Ruhm zu verdienen,
um sich Häuser, Pferde oder Ausrüstung kaufen zu können. Diese
Erfolgserlebnisse machen für manche Menschen auch ihren Alltag erträglicher.
„Im wahren Leben noch ein Hausmeister, im virtuellen Leben der Anführer
einer großen Gilde, die sich auf ein Kommando von ihm auf einen tobenden
Drachen stürzt“.
Im Folgenden werden ein paar herausragende MMORPG’s verglichen, um
anschließend drei davon ausführlich zu betrachten….
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Vergleich
GuildWars:
GuildWars ist ein speziell auf Spieler gegen Spieler
ausgerichtetes Online-Rollenspiel. Es hat als einziges
Rollenspiel die Möglichkeit einen Charakter der
höchsten Stufe zu erstellen, welcher aber dann mit
einer Einschränkung zu Recht kommen muss,
nämlich vorgegebene Ausstattung zu besitzen, die
nicht ausgetauscht werden kann. Es macht aber den
sofortigen Einstieg in die Schlachten um einiges einfacher. Auch verzichtet
GuildWars als einziges Online-Spiel auf monatliche Grundgebühren, was es für
wirkliche Gelegenheitsspieler sehr lukrativ macht. Alle Spieler bewegen sich auf
einem einzigen Server, der in mehrere so genannte Instanzen unterteilt ist.
Diese Instanzen ermöglichen den reibungslosen Ablauf des Spiels, da sie
getrennt berechnet und verwaltet werde (s. Netzwerk).
StarWars Galaxies:
Eines der erfolgreichsten Science-Fiction-Online-Rollenspiele, basierend auf
dem StarWars-Universum. Herausragend sind
diverse Luftschlachten und die freie Berufswahl des
eigenen Charakters. Auch die Atmosphäre des
typischen Jedi-Universums wird verdeutlicht durch
das Treffen bekannter Filmcharaktere, wie Luke
Skywalker und Darth Vader. Auch ist es eines der
wenigen Online-Rollenspiele, das den spielinternen
Markt alleine den Spielern überlässt, es also keine
NSCs (Nicht-Spieler-Charaktere) gibt, die
Gegenstände verkaufen oder Dinge reparieren. Leider nahm die Spielerzahl seit
dem letzten Patch (Verbessern und Aktualisieren der Software) rapide ab, da
wohl einiges am System verändert und vereinfacht wurde, wodurch sich die
Spieler (besonders die Profis) sehr eingeschränkt fühlten. Vor allem musste
man sich am Anfang einen Jedi-Charakter mühsam frei spielen. Seit dem Patch
sind diese nun für jeden verfügbar.
City of Heroes:
Verwendet ein, bis dato, einzigartiges Szenario, in
dem sich alles um Superhelden dreht. Zu Beginn gab
es auch keine Spieler-gegen-Spieler-Kämpfe, da alle
Superhelden gut waren und die Bürger ihrer Stadt
verteidigten. Mittlerweile ist ein Addon (Erweiterung
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des Hauptprogramm) herausgekommen („City of Villains“), welches es dem
Spieler auch ermöglicht einen Superschurken zu spielen. Schon ist der Konflikt
zwischen Gut und Böse vorhanden und der Spieler-gegen-Spieler-Modus
wurde hinzugefügt.
Dark Age of Camelot (DAoC):
Nach nunmehr drei großen Addons ist das Spiel
schon etwas in die Jahre gekommen - die ersten
europäischen Server gingen 2002 online. Es war
eines der ersten mittelalterlichen MMORPGs,
welches das Rollenspielsystem mit einer 3DLandschaft und detaillierten Charakteren zeigte.
Auch ist es immer noch Vorreiter im Bereich des
Spieler-gegen-Spieler-Kampfes. Hier können
Schlachten um riesige Burgen mit teilweise über 1500 Spielern gleichzeitig
stattfinden.
Everquest 2:
In einem ähnlichen Kontext wie DAoC und World of
Warcraft (WoW) angesiedelt, allerdings momentan
mit einer wahrscheinlich schönsten und
detailgetreusten Grafik im Bereich MittelalterUniversum (wird nur übertrumpft von Eve-Online,
dazu später mehr).
Nun werden drei unterschiedliche Spiele näher analysiert. Das ist zum einen
WoW, das zur Zeit erfolgreichste, d.h. die meisten Abonnenten besitzende)
MMORPG das gerade auf dem Markt ist. Das zweite
ist Ragnarok Online, das seinen ganz eigenen
Charme besitzt. Und zu guter Letzt Eve-Online, das
wohl schönste OnlineRollenspiel.
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Grafik
Eve-Online:
Das Spiel besticht durch hohe
Auflösungen und einen sehr
hohen Grad an Details. Es gibt
überall Spiegelungs-, Schattenund Lichteffekte. Es basiert auf
einer selbst gebastelten DirectX-9Engine, mit einer Python
programmierten API. Alle 3DObjekte wurden mit Maya erstellt.
Die Kamera ist frei dreh-, zoomund schwenkbar. Das
Weltraumszenario wird dem
Spieler so vom allerfeinsten wiedergegeben und er fühlt sich wie in einen Film
versetzt.
Ragnarok:
Bei Ragnarok wird die Grafik sehr
einfach gehalten. Die Charaktere
sind zweidimensional, die
Landschaft in der man sich
bewegt, ist in 3D. Alles wird aus
der für Rollenspiele typischen ISOPerspektive gesehen. Der
Grafikstil entspricht dem typischen
Comic-/Animegenre. Das Bild
rechts zeigt ein Weihnachtsevent
(Event = besondere Veranstaltung
im Spiel), welches durch die
einfache Grafik leicht hinzugefügt werden konnte.
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World of Warcraft:
Basiert auf der alten Warcraft 3Engine, das ein 3D-Strategiespiel
mit fester, aber zoombarer
Kamera ist. Dadurch bekommt das
Ganze eine sehr stimmige
Atmosphäre. Die Bauten,
Gegenstände und Charaktere
harmonieren auffallend gut
miteinander. Leider ist der
Detailgrad nicht sehr hoch, was
das Spiel zwar auch auf älteren
Rechnern noch gut spielen lässt,
jedoch kann es schlichtweg mit dem Detailgrad der Konkurrenz nicht mithalten.
Die Kamera ist frei dreh- und zoombar, man kann theoretisch auch aus der
Egoperspektive spielen - mit passendem Kopfnicken beim Laufen. Allerdings ist
die Sicht dadurch stark eingeschränkt. Grafisch macht WoW sehr viel aus
seinen einfachen Möglichkeiten. So ist die Stadt „Ironforge“ gewaltig und mit
vielen Statuen, Gebäuden und Mobiliar versehen. Der grobe Detailgrad hat den
Vorteil, dass eine riesige Welt dargestellt werden kann, ohne Ladezeiten
zwischen einzelnen Regionen.
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Spielererlebnis
Eve-Online:
Eve-Online hat ein sehr komplexes System. Das Universum ist riesengroß, die
Möglichkeiten sind es auch - je nachdem, ob man lieber ein Händler werden
will oder auf Raubzüge geht. Auch die Steuerung und das komplexe Interface
benötigen einiges an Eingewöhnung. Wenn man sich dessen ungeachtet
einmal die Mühe gemacht hat, sich in das Spiel einzuarbeiten, wird man durch
tolle Effekte und ein
lebendiges Universum
belohnt. Bei Eve bewegt
sich auf der politischen
Ebene so einiges, da es
viele Spielerallianzen gibt
und die äußersten Planeten
besiedelt werden können,
was natürlich zu heftigen
Auseinandersetzungen der
einzelnen Fraktionen führen
kann. Das Ganze spiegelt
eine epische Atmosphäre
wieder, jedoch sollte man
am Anfang von einem
erfahrenen Spieler unterstützt werden. Eve kombiniert hier auch die
Möglichkeit, den Status seines Charakters und seiner Talente über einen
Browser anzeigen zu lassen. Man muss also nicht immer im Spiel sein, um
seine Handlung dort zu beeinflussen. Zudem entwickelt man seine Talente
weiter, wenn man nicht „online“ bzw. über das Hauptprogramm mit dem
Server verbunden ist. Bei allen andern MMORPGs ist dies so gut wie nie der
Fall; um seine Talente oder Eigenschaften weiter aufzubessern, muss man
online gehen und aktiv spielen.
Raganarok:
Ragnarok ist das perfekte
Spiel für Einsteiger. Das
Spielesystem ist leicht
durchschaubar und schnell
erlernt, die Steuerung geht
schon nach fünf Minuten
wie von selbst, auch die
„knuffige“ Grafik zieht
einen sofort in seinen Bann.
Es ist auch ein Spiel das
viele Frauen spielen, nicht
zuletzt weil man zum
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Beispiel heiraten kann - inklusive einer Hochzeitsnacht. Die ganze Welt von
Ragnarok basiert auf der Siegfried-Saga. Bei Ragnarok ist die Geschlechterwahl
als einziges Spiel nicht flexibel. Man muss sich mit Namen und Geschlecht
registrieren, um einen Account zu erhalten. Das angegeben Geschlecht ist das
Einzige, das man im Spiel dann auch spielen kann. Dies macht es natürlich für
Spieler noch interessanter, auch einmal Spielerinnen kennen zu lernen und sich
fast hundertprozentig sicher zu sein, dass dahinter kein Mann sitzt.
World of Warcraft:
Das „World of Warcraft“Universum gibt es schon
seit vielen Jahren und
wurde durch viele
Vorgänger-Spiele und
Bücher weit ausgebaut. Das
Spiel ist sehr gut für
Einsteiger geeignet, denn
man wird Schritt für Schritt
in die Bedienung
eingeführt. Ebenso kommen
Profis auf den Spielergegen-Spieler-Servern voll
auf ihre Kosten. Auffällig ist
auch die hohe Spieleranzahl
auf Seiten der Allianz („der
Guten“), was allerdings in
diesem Fall hauptsächlich daran liegt, dass diese Charaktere hübscher
anzusehen sind. Die Horde („die Bösen“) besitzt nicht wirklich hübsche Rassen
(Untote, Trolle, Orcs). Wie man auf dem Bild sehen kann, gibt es in World of
Warcraft Reittiere. Dies ist einer der innovativsten Neuerungen, was den
Vergleich mit anderen mittelalterlichen MMORPGs betrifft. Jedoch sind andere
Spiele schon dabei, diese Möglichkeit durch Anpassungen nachzureichen. Die
Spielergesellschaft an sich ist, wie bei den meisten Rollenspielen, freundlich
und hilfsbereit eingestellt, was die Atmosphäre noch einmal sehr verbessert.
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Künstliche Intelligenz
Die künstliche Intelligenz kommt leider bei allen MMORPGs etwas zu kurz.
Meist rennen die Monster nur stupide auf den Spieler zu - selten wird man,
nachdem man ein Monster einige Male bekämpft hat, noch von einer Aktion
dessen überrascht. Die Handlungen der Gegner sind meist nur durch wenige
Handlungspfade vorgegeben und es ist meist Zufall, wenn sich ein Monster im
richtigen Moment heilt. Dagegen gibt es die Herausforderung, dass manche
Monster, besonders so genannte Bossmonster, eine spezielle Taktik benötigen,
um besiegt werden zu können. Dies erfordert viel Disziplin von den Spielern, da
es Gegner gibt, die sich bei dem Fehlverhalten eines Spielers wieder komplett
Heilen, also ihre volle Lebenspunktzahl wieder erhalten. Dies führt fast immer
zum Scheitern eines Raids (Schlachtzug an dem viele Spieler teilnehmen, um
sich einer Aufgabe / einem Gegner zu stellen).
Der einzige Ersatz ist das Spieler-gegen-Spieler Prinzip, da menschliche
Kontrahenten natürlich die größte Herausforderung bieten. Auch wenn der
Spielspaß server- und programmbedingt zum Teil etwas leidet (ServerPositions-Fehler, Clipping-Fehler, etc.). Das ist auch der Grund, warum es in fast
allen MMORPGs immer mehrere Fraktionen gibt, denen man sich anschließen
kann. Entweder durch eine Auswahl beim Erstellen eines Charakters - dies hat
teilweise schon erhebliche Auswirkungen auf das Aussehen oder die mögliche
Berufswahl - oder durch das Erledigen von Aufgaben und Aufträgen einer der
Fraktionen. Dies ist die Basis der Spieler-gegen-Spieler-Szenarien, da die
verschiedenen Fraktionen sich bekriegen.
Ein gelungenes Spieler-gegen-Spieler-Szenario ist meist auch ein Garant für die
Langlebigkeit eines Spiels. Was soll der Spieler weiter tun, wenn er das
maximale Level erreicht hat und alle noch so schweren Computergegner
besiegt.
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Netzwerk
Der meiste Aufwand und die höchste Qualitätssicherung liegen im
Netzwerkcode und den dazugehörenden Netzwerkfarmen. Für Europa ist der
Standort einer solchen Netzwerkfarm meist in Paris, da zentralstaattechnisch
dort die Verbindungen optimal verlaufen. Meist gibt
es zwei Arten von Servern: einen Datenbankserver,
der alle Informationen eines Charakters und seiner
Aktivitäten speichert und einen Proxyserver, der
damit beschäftigt ist, die Positionsberechnung und
die Synchronisation zwischen dem Spieler und dem
Weltserver zu berechnen. Dabei muss der Traffic
(Datenaustausch) zwischen dem Spieler-PC und dem
Server möglichst gering gehalten werden. Bei den meisten OnlineRollenspielen funktioniert das gut, sie sind meistens Modem-optimiert, wobei
sie bei einer großen angezeigten OnlineSpieleranzahl oft nur noch Standbilder produzieren.
Somit belaufen sich Up- / Download auf ca. 10 MB
pro Stunde.
Ein wichtiger Punkt ist das geschickte Vorgehen beim
Verarbeiten der Daten der Spieler. Zu diesem Zweck
gibt es in den meisten Spielen so genannte Instanzen.
Diese werden in einem eigenen Serverbereich
verwaltet. Der Spieler merkt davon erfahrungsgemäß
nicht viel, bei älteren Systemen kann es zu einem kurzen Standbild kommen,
während man von einer Instanz in die nächste „weiter gereicht“ wird.
Aufwändige Instanzen mit eigenen Events haben jedoch gezielte
Ladebildschirme und eigene Regeln, wie zum Beispiel der Eintritt in eine Instanz
im Spiel Word of Warcraft.
Instanzen (am Beispiel WoW):
Das Betreten der Instanzen ist nur einer begrenzten Spieleranzahl möglich.
Jedoch können mehrere Instanzen desselben Ortes gleichzeitig existieren. Ziel
ist unter anderem das ungestörte Kämpfen einer Gruppe, sowie das Verteilen
der Serverbelastung, da ein Server für einen Ort und dessen Instanzen
zuständig ist.
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Betreuung / Wartung
Allgemein:
Jedes der drei Online-Spiele hat so genannte „GameMaster“(GM). Diese sind
von der Herstellerfirma angestellt und betreuen direkt im Spiel die Kunden bei
den kleineren und größeren Problemen des Onlinelebens - seien es Fehler der
Software, Schummler oder Spielerfragen. Auch wird für die meisten Onlinetitel
ein Forum angeboten, in dem sich Spieler über Technik, Taktiken und Probleme
austauschen können. Teilweise werden speziell Gilden unterstützt, in dem sie
ein eigenes Forum zur Verfügung gestellt bekommen. Was auch alle MMORPGs
gemeinsam haben ist das ständige Patchen. Das Patchen bereinigt aber nicht
nur Fehler, sondern fügt gelegentlich auch neue Spielinhalte hinzu.
Eve-Online:
Eve-Online hat zusätzlich noch die Möglichkeit für den Spieler, ein so genannter
ISD (Interstellar Services Department) Volunteer (Freiwilliger Helfer) zu werden.
Dieser unterstützt Neulinge und bekommt die neusten Informationen und
Änderungen des Spiels mitgeteilt. Gelegentlich wird einem solchen Spieler
nachgesagt, dass er unfaire Vorteile im Spiel bekommt, was natürlich nicht
stimmt.
World of Warcraft:
Bei World of Warcraft lässt sich noch sagen, dass ein Hilfsprogramm für den
Spieler - über das er auch einen GM erreichen kann - direkt in das Spiel
integriert ist, welches die Nutzung leichter macht.
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Wirtschaft
Seit es MMORPGs gibt, stehen es auch neue Möglichkeiten der sicheren
Erwirtschaftung zur Verfügung, da die Spieler einen Account (registrierten und
aktivierten Benutzer) haben müssen. Für diesen wird ein eigener Schlüssel
benötigt, welcher durch die Online-Registrierung fast 100% kopiersicher ist.
Auch die monatlichen Grundgebühren sind eine sichere Einnahmequelle.
Außerdem verkaufen sich Erweiterungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an
die vorhandenen Abonnenten.
Deswegen gab es auch in den letzten fünf Jahren viel Entwicklung in diesem
Genre. Viele Spiele wurden angekündigt, nur wenige schafften es aber bis in
die Fertigstellung.
Doch nicht nur für den Hersteller können erfolgreiche MMORPGs eine
Geldquelle sein, auch für Spieler ist seit Ultima Online ein neuer Markt
entstanden. Spieler verkaufen ihre Charaktere, seltene Gegenstände oder
einfach nur Gold über Auktionshäuser an den Meistbietenden. Das ist einerseits
verboten, da man am Anfang eines jeden MMORPGs unterschreibt, dass alle
Inhalte des Spiels alleine dem Hersteller gehören; die meisten verkaufen
deshalb nicht direkt das Gold, sondern einfach ihre „Arbeitsstunden“. Dies ist
eine rechtliche Lücke, welche viele Spielefirmen beschäftigt. Manche reagieren
mit drastischen Accountsperrungen und noch mehr Searchtools (Programme,
die den eigenen Rechner laufend nach Software durchsuchen die das Spiel
manipulieren könnten), andere wie Sony, sind das Problem auf eine andere Art
und Weise angegangen; sie eröffneten eine eigene Auktionshausadresse für ihr
Spiel, wobei sie noch 10% am Gewinn verdienen. Das eigentliche Problem ist
nicht unbedingt, dass die Spielefirmen ihre Sachen behalten wollen, sondern
dass sie von dem erwirtschafteten Geld ausgeschlossen sind. Das ganze Thema
ist ein Vortrag für sich. Man muss nämlich auch beachten, dass Leute, die
professionell Geld damit verdienen wollen, andere Spieler auch daran hindern,
normal spielen zu können, indem sie seltene Monster dauerfarmen (Ausdruck
für das immerwährende Töten und Ausrauben eines Gegners). Manche gehen
auch soweit, sich vorgefertigte Handlungen für ihre eigenen Charaktere zu
schreiben, welche diese zum Beispiel Gold dauerfarmen lässt ohne direkt am
PC zu sitzen. Dies ist allerdings verboten, da der Spieler bei den Nutzungsregeln
zustimmt, immer vor dem Rechner zu sitzen, wenn sein Charakter eine
Handlung tätigt.
Die Welt der MMORPGs ist noch in der Anfangsphase und wer weiß wo sie uns
hinführen wird. Vielleicht in eine Virtualität, die realer wird als die Wirklichkeit,
oder einfach in eine Welt, in der wir für ein paar Stunden ein Held sein können.
von Florian Six
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Quellenverzeichnis:
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www.worldofwar.de
www.wow-europe.de
www.ragnarokonline.de
www.eve-online.de
Gamestar Sonderheft: Online-Spiele
www.hueter-des-lichts.de
www.fraterna-noctis.de
www.coh.de
www.lineage2.com
www.guildwars.com
starwarsgalaxies.station.sony.com
www.theartofgregmartin.com
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