The Exploding Girl

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The Exploding Girl
The Exploding Girl
Zoe Kazan & Mark Rendall in einem Film von Bradley Rust Gray
INHALT
Die 20­jährige College­Studentin Ivy fährt für die Sommer­
ferien nach Brooklyn, New York. Auf dem Weg holt sie Al
ab, einen Freund, der ein College in einer anderen Stadt
besucht. Zu Hause verbringt Ivy die Tage damit, Bücher
zu lesen, ihre Mutter in deren Tanzstudio zu besuchen und
den Kontakt zu ihrem Freund Greg aufrechtzuerhalten,
den sie am College kennengelernt hat. Als Al plötzlich oh­
ne Dach über dem Kopf dasteht, überredet Ivy ihre Mutter,
ihn aufzunehmen.
Gemeinsam gehen die beiden Pizza essen, hören Musik
im Park. Langsam kommen sie sich näher. Obwohl Ivy
sich Sorgen über ihre Beziehung zu Greg macht, spricht
sie darüber nicht mit Al. Sie leidet an jugendlicher myoklo­
nischer Epilepsie und hat gelernt, ihre Gefühle im Zaum
zu halten, um Stress zu vermeiden. Als Ivys Leben aber
immer mehr außer Kontrolle gerät, fordert dieses kontinu­
ierliche Unterdrücken der Gefühle seinen Tribut.
MUMBLECORE
„Eine der schönsten Genrewortneuschöpfungen, die uns
der Filmjournalismus in den letzten Jahren bescherte, ist
“Mumblecore“. Mumblecore zeichnet sich durch die
Absenz jeglicher plottreibender Einflüße aus, arbeitet
kaum mit Kamerabewegungen, Close­Ups oder gar
Montage, bevorzugt die Improvisation und zeichnet so ein
direktes, “unverfälschtes” Bild vom “Leben”. Mumblecore
ist vielleicht die filmische Entsprechung von im eigenen
Schlafzimmer auf 4­Track­Geräten aufgenommenem
Ultra­LoFi­Singer/Songwriter­Twee­Pop, bei der man um
alles in der Welt nicht verstehen kann, was der Typ da
eigentlich gerade singt.“
(Definition von Christian Ihle im taz.blog)
ÜBER DEN FILM
Ein flirrendes Bild aus Grün: ein schlafendes Mädchen vor
einem Fenster. Eine Autofahrt. Die Studentin Ivy auf dem
Weg in die Ferien, nach Hause,nach New York. Ihr Ge­
sicht, ihre Hände. Ihr alter Freund aus Kindertagen, Al,ist
auch dabei. Sehr blaue Augen, roter Schopf, viele Som­
mersprossen.
Sommer in New York. Ivy und Al streifen durch die Stadt,
gehen auf eine Party. Ivys Freund Greg ist nur durch das
Telefon präsent und nicht einmal das.Immer scheint die
Verbindung gestört zu sein. Bis er ihr sagt, dass es besser
wäre, wenn sie sich nicht mehr sähen. Ivy sagt nichts und
erzählt auch nicht, dass Greg Schluss gemacht hat – we­
der Al noch ihrer Mutter. Sie betrinkt sich und erkennt im­
mer noch nicht, dass eigentlich Al derjenige ist, den sie
am liebsten hat. Erst als er ihr über den Dächern von New
York frisch geschlüpfte Tauben zeigt, kann sie weinen und
sich an ihn lehnen, während die Vögel im Schwarm über
sie hinwegfliegen. Hin und her am blauen Himmel, an dem
die untergehende Sonne steht. Auf der Rückfahrt berüh­
ren sichdie Hände von Ivy und Al. Ganz zart, bis sie sich
endlich ineinander verhaken und sich festhalten.
Eine Liebesgeschichte und ein Film über Freundschaft –
unprätentiös, poetisch und federleicht wie die Vogelfedern,
die im Abspann schwerelos und wunderschön durch die
Luft wirbeln. Gabriela Seidel­Hollaender
„Es war Ivys ruhige und selbstlose Art, die mich dazu an­
geregt hat, ihre Geschichte zu erzählen. Die Idee zu ihrer
Figur entstand an einem Tag, an dem es mir nicht gut
ging. Ich wollte mich davor schützen, alles negativ zu se­
hen, und dachte mir eine Figur aus, die ich mir zum Vor­
bild nehmen konnte. Aufgrund ihr chronischen Krankheit
kann Ivy nicht alles tun, was sie möchte. Trotzdem klagt
sie nie. Als Ivys Figur immer deutlicher Gestalt annahm,
war ich beschämt vom Ausmaß ihrer Widerstandsfähig­
keit, und ich fühlte einen starken Drang, ihre Geschichte
mitzuteilen.“ Bradley Rust Gray
BRADLEY RUST GRAY
wurde am 9. April 1971 in Dayton, Ohio, geboren. Er
studierte Architektur, Kunst und Film in Alabama, Chicago,
London, Reykjavík und Los Angeles. Er arbeitet
gemeinsam mit seiner Frau So Yong Kim. Filme: 2001:
With You Now (DV, 80 min.). 2003: Salt (Forum 2003).
2009: The Exploding Girl. Außerdem produzierte er u.a.
die Filme seiner Frau So Yong Kim In Between Days
(Forum 2006) und Treeless Mountain (Forum 2009).
ZOE KAZAN
ist die Tochter des Drehbuchautoren Nicholas Kazan und
der Regisseurin Robin Swicord. Ihr Großvater ist der Re­
gisseur Elia Kazan. Sie erhielt ihre Schauspielausbildung
an der Yale University und schloss 2005 das Studium ab.
Ihr Theaterdebüt hatte sie 2006 in der Off­Broadway­Pro­
duktion The Prime of Miss Jean Brodie an der Seite von
Cynthia Nixon. Eine erste kleine Filmrolle erhielt sie 2007
in Die Geschwister Savage. 2008/2009 ist sie gleich in
mehreren größeren Filmen zu sehen. In Zeiten des Auf­
ruhrs spielte sie die Geliebte von Leonardo DiCaprio. Der
Independentfilm The Exploding Girl und Rebecca Millers
The Private Lives of Pippa Lee waren auf der Berlinale
2009 zu sehen. In Wenn Liebe so einfach wäre spielte sie
eine der Töchter von Meryl Streep. Höhepunkt ihrer bishe­
rigen Theaterlaufbahn war 2008 die Rolle der Mascha in
Anton Tschechows Die Möwe an der Seite von Kristin
Scott Thomas und Peter Sarsgaard.
DIE KAMERA
Junge intelligente Amerikaner sprechen so schön wie
kaum jemand sonst in ihre Handys. In Austin, in New York.
Bradley Rust Gray bekam für THE EXPLODING GIRL den
letzten Schrei digitaler Kameratechnik geliehen: eine RED
One #1203, Software Build 15. RED wurde vom Oakley­
Boss Jim Jannard gegründet mit dem Ziel, eine bezahlba­
re “Beyond HD” Kamera zu entwickeln. Die RED One lie­
fert eine Auflösung von 4900 x 2580 Pixel (4K), also so
etwas wie 12 Megapixel­Fotos, 24 Mal pro Sekunde. Zum
Vergleich: Michael Mann’s HD­Schärfentiefe Orgien COL­
LATERAL und MIAMI VICE entstanden mit 1K Thomson
Grass Valley Viper FilmStream Kameras (die ersten Holly­
wood­Filme, die die RED One verwenden, sind Soder­
berghs CHE und Peter Jacksons CROSSING THE LINE).
Gewiss gibt es noch andere technische Kenndaten, die
das visuelle Ergebnis bestimmen. Gleichwohl erlaubt der
riesige, hoch lichtempfindliche Chip der One die Verwen­
dung “analoger” 35mm­Optiken: das heißt, die Schärfen­
tiefe­Charakteristik ist denen klassischer Filmkameras
vergleichbar, und zugleich erlaubt die Empfindlichkeit des
Chips extreme Brennweiten bzw. Zooms. Der Effekt: der
“objective feel” einer “world viewed” (Cavell) ohne
menschlichen Beobachter. In der Diskussion erzählten die
Schauspieler, dass die Kamera oft Häuserblocks weit ent­
fernt stand, sie nicht mal wussten, ob das da hinten eine
Kamera ist, geschweige denn ob sie läuft. Man kann nun
nicht sagen, dass der “Teenage Summer in NYC”­Plot des
Films sehr nachhaltig durch sein technisches Apriori ge­
prägt wäre, aber eben streckenweise das Spiel der
Schauspieler, denen das Audio ihrer Mobiltelefone so nah
oder fern ist wie die Bildaufzeichnung. Außerdem gibt es
eine atemberaubende Sequenz (eben aus großer Distanz)
eines Taubenflugs über den Dächern, im Himmel
(aus de:bug)
The Exploding Girl
CREDITS
Land: USA 2009
Produktion: Soandbrad, Brooklyn, New York
Buch, Regie: Bradley Rust Gray
Kamera: Eric Lin
Musik: Múm
Schnitt: So Yong Kim, Bradley Rust Gray
Executive Producers: Jason Diamond, Josh
Diamond, Billfield Cheng, Jay Van Hoy, Lars Knudsen
Produzenten: So Yong Kim, Karin Chien, Ben Howe,
Bradley Rust Gray
Darsteller: Zoe Kazan (Ivy), Mark Rendall (Al),
Maryann Urbano (Ivys Mutter), Franklin Pipp (Greg)
Format: HDCam, 16:9, Farbe
Kamera: RED One
Länge: 79 Minuten
Originalsprache: Englisch (mit deutschen
Untertiteln)
Uraufführung:
6. Februar 2009, Internationales Forum, Berlin.
Verleih: Peripher Filmverleih, Berlin
Pressematerial:
www.kinopresseservice.de/theexplodinggirl
Peripher Filmverleih
Segitzdamm 2
10969 Berlin
Tel. 030 6142464
Fax 030 6159185
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