Konzept zur Integration der Familienzentrierten Pflege in den

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Konzept zur Integration der Familienzentrierten Pflege in den
Universitätsklinik für
Frauenheilkunde
Gynäkologie
KONZEPT ZUR INTEGRATION DER
FAMILIENZENTRIERTEN PFLEGE
IN DEN BETREUUNGSPROZESS
Universitätsklinik für
Frauenheilkunde
Gynäkologie
IMPRESSUM
Das Konzept wurde von der Projektgruppe "Familienzentrierte Pflege" erarbeitet.
Projektleitung:
Kammermann Beatrice
Pflegeexpertin HöFa2
Mitglieder:
Heitz Sabine
Imboden Silvia
Marti Hanna
Riesen Ursula
Saurer Margret
Zilioli Silvia
Pflegefachfrau F1
Pflegefachfrau F2, HöFa1 Palliativpflege
Pflegefachfrau F2
Stationsleiterin Gynäkologie F1
Pflegefachfrau F1, HöFa1 Gesundheitsfachfrau
Stationsleiterin Gynäkologie F2
Fachliche Beratung: Dr. rer. medic. Eicher Manuela
Preusse Barbara
Pflegewissenschafterin
Pflegewissenschafterin MNSc
Auftraggeber:
Leiterin Pflegedienst
Chefarzt Gynäkologie (bis März 2007)
Chefarzt Gynäkologie (ab März 2007)
Bucher Clara
Prof. Dr. med. E. Dreher
Prof. Dr. med. M. Mueller
Das Konzept wurde durch die Steuergruppe "Familienzentrierte Pflege" genehmigt.
Mitglieder:
Bucher Clara
Dr. rer. medic. Eicher Manuela
Feller Katrin
Dr. med. Lanz Susanne
Dr. med. Pasquinelli Veronika
Dr. med. Zeyen Barbara
Leiterin Pflegedienst
Pflegewissenschafterin
Sozialarbeiterin
Oberärztin Gynäkologie
Oberärztin Onkologie
Oberärztin Onkologie
Gestaltung:
Kräuter Judith
Sekretariat Pflegedienst Gynäkologie
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Gynäkologie
INHALTSVERZEICHNIS
Impressum ...........................................................................................................................2
1. Ausgangslage ..................................................................................................................4
2. Hintergrund des Konzeptes ...................................................................................................... 4
2.1 Projektgruppe .............................................................................................................4
2.2 Schulung und Beratung..............................................................................................4
2.3 Multiprofessionelle Zusammenarbeit..........................................................................4
3. Betreuungsprozess: Elemente der familienzentrierten Pflege .........................................5
4. Qualitätssicherung ...........................................................................................................8
4.1 Einführung und Schulung in die familienzentrierte Pflege ..........................................8
4.2 Überprüfung der Umsetzung von familienzentrierter Pflege.......................................8
4.3 Arbeitsgruppe Familienzentrierte Pflege ....................................................................9
5. Hilfsmittel .......................................................................................................................10
6. Quellenangaben ............................................................................................................10
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1. AUSGANGSLAGE
Die Erfassung der Patientinnenzufriedenheit (Picker 2002) während der Hospitalisation ergab
unbefriedigende Ergebnisdaten zum Einbezug der Familie.
Weiter hatte der Einbezug von Angehörigen bei den unterschiedlichen Patientinnengruppen
einen ungleichen Stellenwert.
Das Ziel war, die Patientinnenzufriedenheit zu verbessern und die Anliegen der Angehörigen
wahrzunehmen und zu berücksichtigen.
Der Einbezug der Familie und die adäquate Unterstützung des Familiensystems in der
pflegerischen Versorgung ist eine zukunftsweisende Strategie, um die Effizienz des
pflegerischen Handelns und die Selbsthilfefähigkeit der Betroffenen zu fördern sowie gezielte
Prävention und Gesundheitsförderung zu leisten (Preusse, 2007, S. 1).
2. HINTERGRUND DES KONZEPTES
2.1 PROJEKTGRUPPE
Im Rahmen eines Qualitätsentwicklungsprojektes hat die Projektgruppe „Familienzentrierte
Pflege“ 2004 die Grundlagen zur Implementierung von familienzentrierter Pflege (FzP) auf der
stationären Gynäkologie der Frauenklinik des Inselspitals erarbeitet. In der Projektgruppe
waren Pflegefachpersonen, Stationsleiterinnen, eine Pflegeexpertin und eine Pflegewissenschafterin vertreten.
Die Familienzentrierte Pflege stützt sich hauptsächlich auf das Calgary Familien Assessmentund Interventionsmodell von Wright und Leahey (Wright & Leahey, 2005) ab, ein langjährig
erprobtes und erforschtes Modell mit systemischem Ansatz (Preusse, 2007).
2.2 SCHULUNG UND BERATUNG
Die interne Schulung und Projektberatung übernahm Barbara Preusse (Pflegewissenschafterin
MScN), welche eine Pionierrolle bei der Einführung und Umsetzung der FzP in der deutschen
Schweiz hat.
2.3 MULTIPROFESSIONELLE ZUSAMMENARBEIT
Es wurde der Einbezug aller in die Patientinnenbetreuung involvierten Personen angestrebt:
• In der Steuergruppe der Projektphase waren drei Ärztinnen, eine Sozialarbeiterin, die
Pflegdienstleiterin, eine Pflegewissenschafterin und die Projektgruppenleiterin vertreten.
• In einer Dokumentationsmappe (2006) ist die Durchführung der Schulung und Information
anderer Berufsgruppen beschrieben.
• Die regelmässigen Fallbesprechungen mit der Methode des „Reflecting Team“ sind für alle
Berufsgruppen offen. Die Daten werden professionsübergreifend kommuniziert.
• Multiprofessionelle Familiengespräche werden anhand eines strukturierten Leitfadens
geführt.
• Auf der wöchentlichen Chefarztvisite werden Informationen zum Familiensystem mit
einbezogen.
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3. BETREUUNGSPROZESS: ELEMENTE DER FAMILIENZENTRIERTEN PFLEGE
Die familienzentrierte Pflege wird im stationären und im ambulanten Betreuungsprozess
umgesetzt, entsprechend der individuellen Situation und dem Betreuungsbedarf.
Erläuterungen zum Flussdiagramm
SYMBOLE:
Beginn / Ende des Prozesses
Tätigkeit
↓
Pfeil nach unten: JA
ABKÜRZUNGEN:
→ Pfeil nach rechts: NEIN
FzP:
Familienzentrierte Pflege
← Pfeil nach links:
PBE:
Pflegebedarfserfassung
Dokumentenhinweis
Dokumappe: Dokumentationsmappe FzP
Entscheidung
Dokument
VOR DEM EINTRITT
Mit dem Aufgebot zur Hospitalisation schickt
die Bettendisponentin der Patientin ein
Informationsblatt zu Handen ihrer Angehörigen
Informationen für
Angehörige und
Bezugspersonen
Erfolgt das Aufgebot zur Hospitalisation über
die Senologie, erhält die Patientin das
Informationsblatt dort
EINTRITTSSITUATION
Beziehungsaufbau / Haltung zur Familie: Respektvoll, neutral, offen
und mit Engagement. Die Familie als System wahrnehmen, alle
anwesenden Personen mit Handschlag begrüssen.
Informationsmappe
im
Patientinnenzimmmer
PBEGesprächsleitfaden
Dokumappe
Kap. 4
Auf die Informationsmappe
hinweisen (Infoblatt zur FzP)
Pflegebedarfserfassung:
Einleitender Satz zur Bedeutung der
FzP, Geno- / Ökogramm und
Fragen zum System
(Zirkuläre Fragen)
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BETREUUNGSPFAD A: AUF ALLE SITUATIONEN ZUTREFFEND
MusterPflegedokumentation
Betreuungssituation entsprechend dem
pflegediagnostischen Profil der stationären Gynäkologie
und des Brust- und Tumorzentrums
(NANDA-Pflegediagnosen)
Leitfaden
Dokumappe
Kap. 6
Beratungsthemen
Dokumappe
Kap. 6.1
Pflegerisches
Familiengespräch
Pflegedokumentation
Einbezug weitere Dienste /
Personen
Checkliste zur
Austrittsplanung
Austrittsplanung
Leitfaden
standardisiertes
Austrittsgespräch
Pflegerisches
Austrittsgespräch
Pflegedokumentation
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BETREUUNGSPFAD B: KOMPLEXE SITUATION
Dokumappe
Kap. 9
Komplexe Betreuungssituation.
Beispiele gemäss NANDA-Pflegediagnosen:
Verzögerte postoperative Erholungsphase;
Entscheidungskonflikt; Pflegediagnosen bezüglich
Therapiemanagement; Coping; Familienprozesse.
Reflecting Team
Pflegedokumentation
Pflegerisches /
Multiprofessionelles
Familiengespräch
Gesprächsleitfaden
Dokumappe
Kap. 6 / 7
Multiprofessionelle
Vorbereitung
Information
Pat. / Fam.
Gesprächsleitfaden
individuell angepasst
Dokumentation
Familiengespräch
Dokumappe Kap. 8
Familiengespräch /
Zirkuläre Fragen
Einbezug weitere Dienste /
Personen
Checkliste zur
Austrittsplanung
Austrittsplanung
Leitfaden
standardisiertes
Austrittsgespräch
Pflegerisches
Austrittsgespräch
Pflegedokumentation
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4. QUALITÄTSSICHERUNG
4.1 EINFÜHRUNG UND SCHULUNG IN DIE FAMILIENZENTRIERTE PFLEGE
BEREICH /
ART DER
EINFÜHRUNG
VERANTWORTUNG
PLANUNG /
DURCHFÜHRUNG
Pflegebereich:
Neue Mitarbeiterin
Für die Einführung
zuständige Pflegefachfrau
→ Dokumentationsmappe
Laufend
Pflegebereich:
Modul 1,
int. Schulung
Arbeitsgruppe FzP
→ Dokumentationsmappe
→ Ordner mit Schulungsunterlagen
→ Schulungs-DVD (Lindenhof)
→ Lernpaket FzP
Jährlich
Ärztlicher Bereich /
Andere Berufsgruppen
Informationsveranstaltung
Arbeitsgruppe FzP.
Planung / Durchführung
interprofessionell
(gemeinsam mit einer
internistischen Oberärztin).
→ Dokumentationsmappe
→ Ordner mit Informationsunterlagen
Jährlich
DOKUMENTE / HILFSMITTEL
INTERVALL
4.2 ÜBERPRÜFUNG DER UMSETZUNG VON FAMILIENZENTRIERTER PFLEGE
ELEMENTE
Pflegebedarfserfassung (PBE)
VERANTWORTUNG
PLANUNG /
DURCHFÜHRUNG
Arbeitsgruppe FzP
Geno- / Ökogramm Arbeitsgruppe FzP
WIE
INTERVALL
Begleitung und Überprüfung einer
neuen Mitarbeiterin bei der
Durchführung der PBE (inkl.
Erstellen des Geno- / Ökogramms)
6 Monate
nach der
Einführung auf
der Station
Überprüfung korrekte Darstellung
(Stichproben)
Laufend
Planung der Daten und Moderation Jährlich
Reflecting Team
(RT)
Arbeitsgruppe FzP
Überprüfung einzelner RT
bezüglich Struktur / Prozess /
Ergebnis (Evaluationsblatt)
Laufend
Erstellen eines kurzen
Evaluationsberichts
Jährlich
Mündliche Befragung von
Pflegenden: An einer stationsübergreifenden Teamsitzung
Familiengespräche
Arbeitsgruppe FzP
Mündliche Befragung ärztlicher
Bereich und andere Berufsgruppen: Jährlich
Integriert in die jährliche
Informationsveranstaltung
Auswertung in Form eines kurzen
Evaluationsberichts
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4.3 ARBEITSGRUPPE FAMILIENZENTRIERTE PFLEGE
Zentrale Koordinations- und Qualitätssicherungsaufgaben werden durch eine Arbeitsgruppe
wahrgenommen.
Struktur:
• Die Arbeitsgruppenmitglieder haben die Weiterbildung „Modul 2 in Familienzentrierter
Pflege“ besucht.
• Die Arbeitsgruppe umfasst 8 - 9 Personen: F1 / F2 je 3 Mitarbeiterinnen pro Station, inkl.
Stationsleiterin; BTZ: 1 Mitarbeiterin und die Stationsleiterin.
• Die Arbeitsgruppe arbeitet stationsübergreifend. Sie wird von der Pflegeexpertin oder einer
Stationsleiterin geleitet. Die Leiterin ist Ansprechperson für externe Anfragen.
• Die Arbeitsgruppe trifft sich drei Mal pro Jahr einen halben Tag. Die Treffen dienen dem
stationsübergreifenden Austausch zur Sicherstellung der familienzentrierten Pflege gemäss
Konzept und aller damit zusammenhängender Planungstätigkeiten.
• Moderation des Reflecting Team: Jedes AG-Mitglied 3 - 4 mal pro Jahr (gemäss
Dokumentationsmappe).
Prozess / Aufgaben:
• Die Gruppe überprüft, ob die Umsetzung dem Konzept der FzP entspricht. Die Arbeitsgruppenmitglieder sind Mentorinnen im Team, sie erfassen den Stand der einzelnen
Teammitglieder (Bedürfnisse / Defizite) und bieten Unterstützung an.
• Sie geben Rückmeldungen ans Team (z. B. zur Überprüfung von Geno- / Ökogrammen):
Bei Bedarf oder mind. 2 - 4 Mal pro Jahr am Pflegefachgespräch; 2 Mal pro Jahr an einer
Teamsitzung.
• Planung Reflecting Team: Daten und Moderation. Kommunikation der Daten an die anderen
Berufsgruppen und weitere interessierte Fachpersonen.
• Erstellen und aktualisieren von notwendigen Dokumenten.
• Neuerungen und Vorgaben bearbeiten und die Umsetzung auf der Station planen, durchführen und evaluieren.
• Planen und durchführen von internen Schulungen Modul 1 (gemäss Konzept Kap. 4.1)
• Überprüfung Durchführung Pflegebedarfserfassung neuer Mitarbeiterinnen (gemäss Konzept
Kap. 4.2).
• Regelmässige Information an andere Berufsgruppen / multiprofessionelle Zusammenarbeit
(gemäss Konzept Kap. 4.1).
• Netzwerk Familienzentrierte Pflege: Teilnahme am jährlichen Treffen (2 AG-Mitglieder). Die
Teilnahme dient der Vernetzung mit anderen Institutionen, die familienzentrierte Pflege
anbieten und bezweckt die Weiterentwicklung von familienzentrierter Pflege.
Ergebnis:
• Die Arbeitsgruppe evaluiert die Umsetzung der FzP gemäss Konzept (Kap. 4.2)
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5. HILFSMITTEL
Folgende Hilfsmittel unterstützen die Umsetzung der FzP und sind auf den Stationen F1 und
F2 vorhanden.
• Dokumentationsmappe Familienzentrierte Pflege
• Lernpaket Familienzentrierte Pflege
• Konzept zur Einführung von Lernenden in die Praxis der Familienzentrierten Pflege
• Interner Schulungsordner zur Familienzentrierten Pflege
• Schulungsvideo des Lindenhofspitals
Fachbuch:
• Eicher, M. (2008). Familienzentrierte Pflege. In: Eicher, M. & Marquard, S. (2008).
Brustkrebs. Lehrbuch für Breast Care Nurses, Pflegende und Gesundheitsberufe.
Bern: Huber.
In der Bibliothek der Frauenklinik ist das Fachbuch zur Familienzentrierten Pflege vorhanden:
• Wright, L.M. & Leahey M. (2009). Familienzentrierte Pflege. Lehrbuch für FamilienAssessment und Interventionen. Bern: Huber.
6. QUELLENANGABEN
Preusse, B. (2007). Familienzentrierte Pflege: Ein Innovationsprojekt zur Entwicklung einer
nachhaltigen Pflege am Lindenhofspital und an der Lindenhofschule.
Online: http://www.pflege-blick.com/F/familienzentriertepflege.pdf [29.07.2008]
Projektgruppe „Familienzentrierte Pflege“. (2006). Familienzentrierte Pflege.
Dokumentationsmappe. Frauenklinik Inselspital Bern.
Wright, L.M. & Leahey M. (2009). Familienzentrierte Pflege. Lehrbuch für FamilienAssessment und Interventionen. Bern: Huber.
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