Jede Minute hast du die Wahl gehe ich oder bleibe ich

Transcription

Jede Minute hast du die Wahl gehe ich oder bleibe ich
Jede Minute hast du die Wahl
gehe ich oder bleibe ich
spreche oder schweige
gebe oder bitte
falle oder springe ich
Diese Zeilen sind aus 'Das Bett', ein Lied, das ich für den fünfzigsten Geburtstag
meiner fernen Freundin Maybrit Illner schrieb. Es beschreibt, wie die Welt von
Jugend an allmählich immer größer wird. 'Das Bett wird ein Zimmer, ein Haus, eine
Straße...' und so weiter. Und folglich mit dem Älterwerden wieder kleiner. Während
dieses Vorgangs triffst du, wenn auch nicht bewusst, fortwährend eine Wahl.
Wir haben die Wahl getroffen, im Jahr 2016 wieder in Deutschland, Österreich und
der Schweiz mit einer Vorstellung, die wir Erik van der Wurff widmen, auf Tournee zu
gehen. Dabei sind die Sängerin und Geigerin Jannemien Cnossen, am Bass Dave
Wismeijer, am Schlagzeug Julian du Perron, der Gitarrist Robin Scherpen, die
Sängerin und Geigerin Saskia Egtberts, der Klarinettist und Sänger Rikkert van
Huisstede und die Sängerin und Gitarristin Edith Leerkes. Das Durchschnittsalter
dieser Gesellschaft ist neunundzwanzig. Der Benjamin unseres Ensembles war an
meinem fünfzigsten Geburtstag ein Jahr alt.
Ich saß letztens bei einer Probe und schaute unserem Juniormusikanten zu. Dabei
fühlte ich einen kleinen Stich von Eifersucht auf all das, was er noch mitmachen wird.
Jedenfalls, wenn er eine gute Wahl treffen kann. Ich hoffe, dass ich dann noch
zumindest sein junges Leben lang davon singender Zeuge sein darf.
Herman van Veen, geboren am 14.März 1945 in Utrecht, ist ein virtuoser und
vielseitiger Bühnenkünstler mit beeindruckender Dienstzeit. Kein niederländischer
Künstler wird in den internationalen Theatern so gefeiert, wie dieser Utrechter
Teufelskerl. Ob im Olympia in Paris, im Theater Carré in Amsterdam, im
Friedrichstadt-Palast in Berlin oder in der Carnegie Hall in New York. Scheinbar
mühelos singt er sein Repertoire in vier Sprachen.
Seit Herman van Veen zum ersten Mal eine Bühne erklommen hat, reist er mit
seinen Vorstellungen rund um die Welt. Er ist Komponist, Maler, Sänger, Clown,
Violinist und vor allem melancholischer Chansonnier: Bereits bei seinem ersten
Auftritt in Deutschland bezauberte der damals hierzulande noch völlig unbekannte
Herman van Veen sein Publikum mit seinem unverwechselbaren stillen Charme. Und
noch heute, mehr als vier Jahrzehnte später, zählt er zu den beliebtesten und
bekanntesten niederländischen Bühnenkünstlern. Darüber hinaus ist er der geistige
Vater der Zeichentrick - Ente Alfred Jodokus Kwak, dessen Geschichten in zwanzig
Sprachen übersetzt wurden. Von ihm erschienen bis zum heutigen Tag 178 CDs, 25
DVDs, und über siebzig Bücher.
Der ureigene Grundton war schon erkennbar, als Hermannus Jantinus van Veen,
Sohn eines Schriftsetzers aus Utrecht, 1965 mit dem Solo-Programm „Harlekin“ sein
Debut auf der Bühne gab. Der damals 20-jährige, der Geige und Gesang studierte,
inszenierte seinen Kosmos mit der leisen, aber eindringlichen Art des unangepassten
Melancholikers und wurde in wenigen Jahren auch außerhalb der Niederlande
bekannt. Sein deutschsprachiges Album „Ich hab ein zärtliches Gefühl“ (1973)
verhalf ihm im Nachbarland zum Durchbruch; seine Musikfabel von der Ente „Alfred
Jacobus Kwak“ erlebte quer durch Europa Adaptionen als Kinderbuch, Bühnenstück
und Zeichentrickserie. Formen und Genres waren ja stets einerlei, solange nur sein
Staunen über fast alles adäquat zum Ausdruck kam.
Van Veens Töne und Texte sind in der Summe ein konstantes Plädoyer für den
aufrichtigen
Menschen.
Darum
halten
sich
unter
seinen
vielen
Ehrungen
künstlerische Preise und humanitäre Auszeichnungen die Waage. 1999 erhielt der
viersprachige Unicef-Botschafter für seine Beiträge zur deutsch-holländischen
Verständigung das Verdienstkreuz am Bande der BRD. 2005 wurde ihm die
Martin-Buber-Plakette verliehen, und 2008 wurde er in seiner Heimat zum Ritter im
Orden des Niederländischen Löwen ernannt – nicht zu reden von den selbst
gegründeten Initiativen sowie zahlreichen Musik- und Fernsehpreisen wie dem
Silbernen Bären des Berliner Filmfestivals.
HERMAN VAN VEEN – „FALLEN ODER SPRINGEN“
16.10.2016, 19:30 Uhr, Salzburg, Congress
Kartenvorverkauf: Kartenbüro Neubaur 0662 / 84 51 10, Kartenbüro Polzer 0662 /
89 69, Salzburg Ticket Service 0662 / 84 03 10, in allen Raiffeisenbanken Salzburg,
Kartenservice Scharf 0049 / 86 52 / 23 25, Ö-Ticket Hotline 01 / 96 0 96 sowie
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