Segmentdrehscheibe ca. 530kB
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V SEGMENTDREHSCHEIBE HOe Segmentdrehscheiben, auch Drehbühnen genannt, können aufgrund ihrer Konstruktion keine Drehung um 360° sondern nur einen Teil davon ausführen. Sie sind eigentlich ein ausgesprochen modellbahngerechtes Ausstattungsdetail, besonders für Schmalspurbahnen. Beim Vorbild kommen sie überall dort zum Einsatz, wo kein Platz für lange Weichenstraßen vorhanden ist oder wo große Winkel zwischen den Anschlußgleisen zu überwinden sind (Probleme, die auch bei der Modellbahn vorhanden sind). In den Betriebswerken Mansfeld und Neuenmarkt- Wirsberg sowie im Bahnhof Zittau sind noch heute solche Segmentdrehscheiben zu finden. Die nachstehend beschriebene Drehbühne hat kein konkretes Vorbild, so daß genügend Freiraum für individuelle Ausführung bleibt. Besondere Maschinen oder Werkzeuge werden für den Nachbau nicht benötigt. Aufbau des Modells: Die Bühne besteht im Wesentlichen aus einem Kastenträger, in dem ein FaulhaberGetriebemotor eine kugelgelagerte Welle antreibt, auf der eine gummibeschichtete Kassettenrecorder- Antriebsrolle befestigt ist. Diese Rolle läuft auf einer Laufschiene, die auf dem Boden der Grube befestigt ist und bewegt so die Bühne. Als Antriebsmotor sollte möglichst ein Glockenankermotor genommen werden, da nur so ein geräuschloser Lauf und eine genaue Regelung der Stromversorgung und Drehgeschwindigkeit möglich ist. Als Drehzapfen dient ein dreipoliger Stereo- Klinkenstecker mit 3,5 mm Durchmesser. Dieser wird zum einen zur Lagerung der Bühne, zum anderen für die Stromversorgung sowohl des Antriebsmotors als auch des Gleises benutzt. Der Stecker ist in Längsrichtung schwenkbar, um kleinere Ungenauigkeiten beim Bau der Bühne und der Laufschiene auszugleichen und eine sichere Auflage der Andruckrolle zu gewährleisten. Im vorderen Teil des Kastenträgers sorgen zwei Zusatzgewichte für die nötige Traktion beim Verfahren der leeren Bühne. Eine Arretierung an den Anschlußgleisen ist nicht vorgesehen, hier ist das Fingerspitzengefühl des Rangierers gefragt. Gefahren wird die Bühne mittels Tastendruck, angehalten wird durch Loslassen. Ein zweipoliger Umschalter legt vorher die Laufrichtung fest. In der Endlage dreht das Antriebsrad durch, ohne dabei Schaden zu nehmen. Mit einem in Reihe zum Antriebsmotor geschalteten Potentiometer von 1 kΩ läßt sich die Versorgungsspannung von 12 V bis auf etwa 1,5 V stufenlos herabregeln, also die Geschwindigkeit der Bühne in einem weiten Bereich einstellen. - M 22 - V SEGMENTDREHSCHEIBE HOe Bau der Bühne: Der Kastenträger der Drehbühne - beim Original meist eine Blechträgerkonstruktion, seltener ein Fachwerk - wird aus 1,5 mm dickem, kupferbeschichteten Pertinax (Leiterplattenmaterial aus der Elektronik) zusammengesetzt. Man sollte auf jeden Fall das preiswerte Pertinax, auch Hartpapier genannt, verwenden, da das teurere Epoxidmaterial mit normalen Werkzeugen nur schwer zu bearbeiten ist und auch gesundheitsschädlichen Staub produziert. Die Größe der Bühne richtet sich nach der Länge des längsten einzusetzenden Fahrzeuges. Die Breite der Bühne, vor allem des Kastenträgers, wird hingegen von der Art des zur Anwendung kommenden Antriebs vorgegeben. Addiert man zum Durchmesser des Motors zweimal die Materialstärke der Pertinaxplatten für die Seitenwände des Kastenträgers, erhält man die Mindestbreite des Kastens. Beim hier vorgeschlagenen Faulhaber- Getriebemo-tor mit einem Durchmesser von 17 mm wären das z.B. 20 mm. Um dem Lokpersonal zu ermöglichen, an der auf der Bühne stehenden Lokomotive vorbeigehen zu können, müssen an den Seiten noch je 10 mm breite Laufstege angebracht werden. Das ergibt in unserem Beispiel eine Gesamtbreite von 40 mm. Die Seitenteile werden an der Oberseite befestigt (kleben oder löten), wobei die Oberseite zwischen den Seitenteilen liegt. - M 23 - V SEGMENTDREHSCHEIBE Spant 1 wird am hinteren Ende der Bühne, Spant 2 ca. 20 mm davor eingebaut. Dann wird die Kasettenrecorderandruckrolle (Durchmesser 10 mm) auf eine Antriebswelle (Durchmesser 2 mm, Länge ca. 30 mm) gesteckt und die Kugellager werden in den Spanten 3 und 4 befestigt. 20 mm vom vorderen Ende der Bühne wird Spant 3 eingebaut und die Antriebswelle in das Kugellager gesteckt. Danach wird Spant 4 direkt am vorderen Ende bündig eingebaut. Die Antriebswelle muß sich leicht in den Kugellagern drehen lassen und darf nicht aus dem vorderen Kugellager vorstehen. Auf das innen ca. 10 mm vorstehende Ende der Antriebswelle wird ein Stück Silikonschlauch (ca. 1 cm lang) gesteckt, das später als Kardangelenk dient. Der Getriebemotor wird mit dem Getriebegehäuse in die rechteckige Öffnung der Oberseite, mit Wellenausgang in Richtung Antriebswelle, gesteckt, waagerecht ausgerichtet und mit Zweikomponentenkleber festgeklebt. Nun wird die Kardanwelle (2 mm Durchmesser) angefertigt. Die genaue Länge hängt von der Länge der Bühne ab, die Welle muß mit etwas Luft zwischen die Getriebeausgangswelle und Antriebswelle mit der Andruckrolle passen. HOe Ein Ende der Kardanwelle wird in den Silikonschlauch der Antriebswelle gesteckt, das andere Ende wird mit einem gleichartigen Stück Schlauch (ca. 1 cm lang) mit der Getriebewelle verbunden. Auf der Oberseite der Bühne können nun die Schienen aufgeklebt oder gelötet werden (beim Löten elektrische Trennung zwischen den Schienen nicht vergessen). Die Schienen sollten einige Millimeter über das vordere Ende der Bühne ragen, um sie später dem Radius der Grubenwand anpassen zu können. Jetzt werden die Anschlußdrähte an Motor und Gleis gelötet, wobei zu beachten ist, daß ein Pol des Motors mit einer Schiene als gemeinsame Stromrückführung zu verbinden ist. Die drei Kabel werden mit dem Stereoklinkenstecker verbunden, von dem nur der Einschraubteil benötigt wird. Der Klinkenstecker wird mit einem Stück Messingrohr (Innendurchmesser größer als 2 mm) verlötet. Die Länge des Messingrohrs wird so bemessen, daß es leicht zwischen die Seitenwände des Kastenträgers paßt, ohne zu viel Luft zu haben. Dann wird das Ganze in den hinteren Teil der Bühne gesteckt und durch Einstecken eines Bolzens von 2 mm Durchmesser beweglich gelagert. - M 24 - V SEGMENTDREHSCHEIBE Der Stecker muß sich leicht in Längsrichtung bewegen lassen und genau senkrecht sitzen, sonst läßt sich die Bühne später nur schlecht verfahren, bzw. sitzt schief. Nach dem Einkleben der möglichst weit vorne anzubringenden Zusatzgewichte aus Blei und dem Einpassen der Bühnenunterseite sollten die rechteckigen Öffnungen in der Ober- und Unterseite mit Papierstreifen verschlossen werden, um den Innenraum der Bühne vor Verschmutzung zu sichern. Auf der Oberseite sind anschließend auf jeder Seite Querträger (ca. 15 x 2 x 1,5 mm), Abstand ca. 14 mm (abhängig vom verwendeten Geländer) anzubringen, auf denen Holzbohlen, Riffelblech oder ein Gitterrost sowie das Geländer für die Laufstege befestigt werden. Am hinteren Ende der Bühne ist noch ein Prellbock aus Profilen und Holzbohlen samt Sh 0 Tafel anzubringen. Die Bühne ist jetzt fertig zum Lackieren. Der Kastenträger kann in grauem, blauem oder grünem Farbton gehalten und leicht verwittert werden (etwas Rost an den Kanten und Verbindungen). Bau der Grube: Die Größe der Grube richtet sich im Wesentlichen nach der Länge der Bühne und dem Winkel der Anschlußgleise. Der Drehpunkt liegt mittig 10 mm vor der Hinterkante der Bühne. Die Maße werden auf ein Grundbrett aus 10 mm Sperrholz gezeichnet. Hierbei sind die Maße der Bühne in der jeweiligen Endlage aufzuzeichnen. Das Grundbrett sollte umlaufend mindestens noch 20 mm größer sein. Die Laufschiene wird in einem Radius, der dem Abstand zwischen dem Klinkenstecker und der Mitte der Laufrolle entspricht, vorgebogen und auf der Grundplatte befestigt. Das geht am besten mit Schienennägeln aber auch Kleben mit Sekundenkleber ist denkbar. Die Stereoklinkenbuchse wird im Drehpunkt der Bühne genau senkrecht (!) eingebaut (einschrauben und nach dem Justieren mit Zweikomponentenkleber sichern). HOe Nach dem Verdrahten der Klinkenbuchse sollte die eingesteckte Bühne problemlos von einer Endlage in die andere laufen. Hierbei ist besonders darauf zu achten, daß die Kasettenrecorderandruckrolle immer genau auf der Laufschiene abrollt. Eventuelle Korrekturen lassen sich jetzt an der Laufschiene wesentlich leichter durchführen als in eingebautem Zustand. Beim Anbringen der Seitenwände beginnt man mit den geraden Seitenteilen, wobei ständig zu kontrollieren ist, daß die Bühne nicht in ihrer Bewegung behindert wird. Danach wird die Rückwand angebracht und nach dem Durchhärten aller Klebestellen kann mit der Anbringung der gebogenen Vorderwand begonnen werden. Die Biegung der Vorderwand sowie die Abrundung der Bühnenvorderkante müssen mit größter Sorgfalt vorgenommen werden um den unvermeidlichen Spalt zwischen Bühne und Wand so klein wie möglich zu halten (möglichst unter 1 mm). Wände und Boden der Grube können nun farblich gestaltet werden (z.B. Wände Mauerwerk, Boden Beton). Jetzt kann die Grube an der vorgesehenen Stelle in die Anlage eingebaut werden. Nach dem Ausrichten und Befestigen der Anschlußgleise werden die Umfassung und das Geländer um die Grube angebracht, die Bühne eingesteckt, die Verdrahtung verlegt und die Segmentdrehscheibe ist fertig. - M 25 - Ansteuerung der Drehbühne V SEGMENTDREHSCHEIBE HOe Benötigte Bauteile: Lieferant: Anschriften: Faulhabermotor 1516 E0 12S Faulhabergetriebe 141:1 2 Kugellager ø i = 2 mm 2 mm Silberstahlwelle Messingrohr ø a = 3 mm, ø i = 2,1 mm Kasettenrecorderandrukrolle, Set Kupplungsschlauch 1,5 mm Pertinaxplatte Zweikomponentenkleber 3,5 mm Klinkenstecker, 3pol Stereo 3,5 mm Klinkenbuchse, 3pol Stereo Taster zweipoliger Umschalter Potentiometer 1 kΩ 1 mm Balsaholz 0,5 mm Nußbaumleiste Geländer (Reling) Walzblei Riffelblech Gleisprofile Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Conrad Graupner Graupner Weinert Schuhmacher Conrad Electronic Klaus-Konrad-Str. 1 92242 Hirschau - M 26 - Hobbyecke Schuhmacher Lerchenhofstr. 18 71711 Steinheim Graupner liefert nur über den Fachhandel