Japan und ich

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Japan und ich
Japan und ich
Yoga, Reis, Stäbchen, Manga, Elektronik und Sushi: das
kann nur Japan sein. Auf einer Spielwiese, die sich Tokyo
nennt, tummeln sich täglich viele Millionen Leute und
sorgen dafür, dass es niemals langweilig ist. Dieses
andere Land ist aber nicht wie die anderen, es ist nicht
nur weit weg, sondern auch von einer absolut anderen
Kultur besiedelt. Eine Kultur, welche von Freundschaft
und Respekt nur so strahlt, was in meinem besonderen
Fall ein sehr positiver Aspekt gewesen ist. Was einem
bewusst sein sollte: es ist eine andere Welt, auf die man
sich einlässt. Aber sowohl die Japaner selbst, als auch
das Land und die Städte überwältigen einen.
Fuji-san (Fujiyama) in voller Pracht 1
Meine Intension nach Japan zu gehen war, diese neue Welt, eine andere Kultur kennenzulernen, auch
um ein eventuelles späteres Arbeitsverhältnis in diesem Raum vorab zu entdecken und
auszuprobieren, ob das funktioniert, Asien und ich. Um es vorweg zu nehmen: ich würde jederzeit
wieder hingehen.
Nach der Ankunft auf der anderen Seite der Welt, erwartet einen eine Flut an Leute, die einen nicht
verstehen, und Zeichen, die man selbst nicht versteht. Als Gegenpol dient die japanische Freundschaft:
wo auch immer, zu welcher Zeit auch immer und wen auch immer man antrifft, es wird gelächelt. Jung
und Alt begegnet einem mit Lächeln und mit sehr viel Respekt.
Sicht von Odaiba auf Tokyo
Was fällt einem noch ein, wenn man an Tokyo denkt? Sightseeing, richtig. Tokyo und Umgebung ist die
wohl kompakteste Gegend, was Sehenswürdigkeiten und Schauspiele angeht. Die reicht von hohen
Gebäuden (Skytree, Tokyo-Tower, Landmarktower etc.) über prächtige kulturelle Gebäude (Mejijingu,
Daibutsu, etc.) zu Stadterkundungen (Tokyo, Shibuja, Akihabara, Yokohama etc.), was zu ShoppingTours einlädt und viele Abendeuer bereithält. Dadurch schafft man es ohne Probleme, drei Monate
lang mit Sightseeing, Entdeckungstouren und Hicking (Odaiba, Kamakura, Mt Fuji, Nikko, Hakone) die
Zeit zu verbringen.
Auch sehr kurios ist, dass alle 20 Meter ein Getränkeautomat steht. Dies beruht anscheinend auf der
hohen Hitze, die im Sommer herrschen soll. Allgemein ist es im Sommer sehr schwül heiß und im
Winter sehr trocken, aber recht mild. Dementsprechend sind die besten Jahreszeiten Frühling und
Herbst, wobei man sich keinesfalls die Kirschblütenzeit (Sakura) in Japan entgehen lassen sollte (Mitte
März bis Anfang April).
Daibutsu (Big Buddah) in Kamakura
Auf die eine oder andere Überraschung muss man sich allerdings im Alltagsleben in Japan einstellen:
es ist eine andere Kultur mit anderen Sitten und Angewohnheiten. An dieser Stelle kurz die
wichtigsten Dinge aufgelistet, damit man sich nicht des "Gaijin-Statuses" bedienen muss (nach dem
Motto „ein Ausländer darf das“):
 „Sumimasen“ (Entschuldigung) und „Arigato gozaimasu“ (vielen Dank) können [das „u“ ist
stumm]
 Im Zug nicht telefonieren, nicht laut reden und nichts essen
 an den Markierungen anstellen (am Bahnsteig, beim Einkaufen, etc.)
 Schlürfen im Restaurant suggeriert, dass die Mahlzeit gut schmeckt (kein Scherz!!)
 einen Zebrastreifen nicht einfach überqueren, da die Autos nicht anhalten werden
 Pünktlichkeit wird großgeschrieben, d.h. vereinbarte Zeiten nach Möglichkeit einhalten
 kein Säubern/Reinigen der Atemwege in der Öffentlichkeit
 kein Trinkgeld geben
 bei Rolltreppen links stehen, rechts gehen (in Tokyo; in Osaka genau umgekehrt)
 Rauchverbot in der Öffentlichkeit, nur in gekennzeichneten Bereichen ist es erlaubt
 am Tempel: Hände waschen (rechte Hand, linke Hand, aus der rechten Hand trinken, den
Henkel mit dem Restwasser abwaschen), etwas mit Rauch umgeben, am Schrein eine FünfYen Münze hineinwerfen, manchmal eine Glocke läuten, zwei Mal klatschen, verbeugen und
beten; im Tempel müssen tlw. die Schuhe ausgezogen werden
Der einzige negative Kritikpunkt meinerseits wäre, dass die Kosten extrem hoch sind. Dies geht von
Mietkosten bis Nahrung. An dieser Stelle ist mein Ratschlag auf die Erfahrungen anderer aufzubauen
und bei den Einheimischen nach günstigen Einkaufmöglichkeiten zu fragen. Und was die Liquidität
angeht, kann man sich mit den ATMs in Poststellen oder im „7Eleven“ (Einkaufsladen) behelfen.
Wo auch immer man sich bewegt, was man macht oder wo man ist, es kommst niemals Langeweile
auf. Tokyo ist eine der vielfältigsten Städten der Erde, mit unterschiedlichsten, interessanten
Fassetten. Vor einem geplanten Geschäftsverhältnis in Japan würde ich mindestens eine Woche zur
Orientierung einplanen und am Ende ein paar Tage, wenn man mit erweiterten Kenntnissen konkrete
Ziele verwirklichen möchte.
Für mich war es eine tolle Erfahrung mit tollen Menschen, einer tollen Kultur und interessanten
Städten. Japan und ich passen zusammen, so viel steht fest.
Kurztipps am Rande:
Essen: Sushi, Yakisoba, Okonomiaki, Reisbällchen, Cupnoodles (zu Beginn hilfreich und günstig),
„red beens“ (Süßigkeit)
Sightseeing: Hakone, Odaiba, Skytree, Tokyo-Tower, Shibuya (Hachiko), Akihabara ("Electrictown")
Mejijingu-Schrein, Chinatown in Yokohama, Niko etc.)
von A nach B: das Zugsystem ist hervorragend, wenn auch zu Beginn verwirrend. Der Passmo
(Prepaid-Zugfahrticket) hilft, sich schneller zurecht zu finden. Man checkt damit ein und beim
Auschecken wird der erforderliche Betrag abgebucht, wodurch man nur die gewünschte Strecke
bezahlt. Für Städtetouren kann ich die Reise mit einem Nachtbus oder dem Shinkansen (wie ICE)
empfehlen.
Souvenirs: Stäbchen, Sakura-Wein
traditionelle Kleidung: Kimono, Yukata
Reisetipps: Kyoto (Tempel, Schreine), Nara (Rehntiere, Big Buddah-Tempel), Osaka (Umeda,
Namba), Ito und Atami (Strand, Küste, Meer)