Die Materialität der Wissensordnungen und die Episteme der
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Die Materialität der Wissensordnungen und die Episteme der
Die Materialität der Wissensordnungen und die Episteme der Zeichnung. Die Zeichnungsalben des Sebastiano Resta Gegenstand des Vorhabens sind die Klebebände des Kenners und Zeichnungssammlers Sebastiano Resta (1635–1714), der seine Zeichnungen in Alben nach unterschiedlichen historiographischen Kriterien ordnete. Sie stellen eine visuelle Kunstgeschichtsschreibung dar, deren Ordnung durch die Abfolge der Gegenstände selbst, nämlich der Zeichnungen, getragen wird. Die Evidenz der historisch geographischen Ordnung von Restas Alben unterliegt einer komplexen Beweisführung durch das Bild und Textgeflecht, das zugleich Einblick in die Beweggründe der Auswahl erlaubt. Als visuell argumentierende Kunstgeschichten entwerfen Restas Alben erstmals eine Kunstgeschichtsschreibung, die das Format der Künstlerviten ablöst und stattdessen geographisch ausgerichtete Ordnungssysteme, wie das der Schulen, pragmatisch umzusetzen vermag. Ziel der Untersuchung ist es, die Episteme der Zeichnung als Träger früher Wissensordnungen der Kunst für die Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte wiederzugewinnen und ihre Aporien exemplarisch darzulegen. Am Beispiel der Klebebände Sebastiano Restas sollen die dem Material impliziten, historischen sowie methodischen Voraussetzungen dieser visuellen Wissensordnungen der Kunst um 1700 erstmals aufgezeigt und im Kontext taxonomischer Modelle der Naturgeschichte und graphologischer Methoden der Zeit um 1700 diskutiert werden. Damit wird nicht nur beabsichtigt, eine der Wurzeln der Kennerschaft und ihre enge Verbindung zu zeitbedingten epistemischen Annahmen über die Zeichnung zu erforschen, sondern vor allem auch die theoretischen Implikationen, die mit der Materialität dieser, anhand von Zeichnungen erstellten Wissensordnungen einhergingen, offenzulegen. Das Projekt wird von der DFG gefördert. Sebastiano Resta’s drawing albums: a case study in the materiality in knowledge systems and the epistemology of drawings This project focuses on the albums of drawings assembled by the connoisseur and collector Sebastiano Resta (1635-1715). These albums, organized according to artistic schools and geographical regions represent a visual history of art, in which art historical narrative is based directly on works of art rather than artists’ lives. This aspect of Resta’s albums brings to evidence complex lines of reasoning established through a network of text and images. Resta’s albums are among the first visual art historiography, an innovative mode of art historical narrative whose foundation has so far been attributed to Christian Mecheln’s significantly later rearrangement of the collection of the Belvedere in Vienna (1778-81). One of this project’s main goals is to reconstruct the epistemic and historiographical preconditions for Resta’s albums. Another goal is to better define the nature of drawings as cornerstones of this early modern art historical knowledge. Resta’s albums showcase such art historical writing by highlighting its implicit historical and methodological conditions. They will be studied in relation to specific art historical textual traditions, but also in comparison to natural historical taxonomy or graphological approaches from circa 1700. The project therefore proposes to rediscover the scientific roots of connoisseurship and that of certain art historical organisational systems (such as artistic schools and periods) as well as the theoretical implications of the materiality of such a knowledge system that was predominantly based on the object of drawings. The project is funded by the DFG.