Fehlt uns das Wissen, neurowissenschaftliche Erkenntnisse im
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Fehlt uns das Wissen, neurowissenschaftliche Erkenntnisse im
Fehlt uns das Wissen, neurowissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag erfolgreich umzusetzen? Mario Donick, M.A. Prof. Dr. Lars Schwabe Universität Rostock Institut für Informatik Adaptive & Regenerative Softwaresysteme 08.11.12 © 2012 UNIVERSITÄT ROSTOCK Übersicht 1. Der Fall Terri Schiavo 2. Neurowissenschaften 3. Die bunten Bilder vom Gehirn 4. Wissenschaft kommunizieren 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 2 Tampa Tribune, 22.03.2005, S. 1 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 3 Gesundes Gehirn Terris Gehirn CT-Aufnahmen, 2002 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 4 ain k o K ie w t k ir sen: Liebe w Bewie Meditation & Sex Are Same to Your Brain t r e d n i nl o i t a t i ed ei M n : z g r n A hu ie c w s r t o u f Hirn rzen so g e m h c S Forscher bew eisen: Nach 20 Jahr en haben ma nc he Paare Gefühle wie am ersten Tag 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 5 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 6 Plakative Schlagzeilen werden nicht nur von „den“ Neurowissenschaften selbst verschuldet. Sie beruhen oft auf wissenschaftstheoretischen und kommunikativen Missverständnissen zwischen Neurowissenschaft, anderen Wissenschaften und Alltagsdomänen. 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 7 Spiegel-Neuronen http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2008/1104/005_autismus2.jsp 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 8 Wissenschaftliche Aussage Verfügungswissen...? Orientierungswissen...? Die Transformation wissenschaftlicher Aussagen in andere Wissensbereiche ist ein Kommunikationsproblem. 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 9 „Die Neurowissenschaften befassen sich mit der Frage, wie das Nervensystem von Menschen und anderen Tieren organisiert ist und wie es funktioniert.“ (Purves 2009) 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 10 Eigenes Foto 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 11 http://www.pingo-ergo-sum.com/?page_id=170 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 12 Kanvisher (2009, 8) 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 13 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 14 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 15 Bildgebungsverfahren Beispiele Hämodynamischmetabolisch Blutkreislauf und Stoffwechsel Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) Gute räumliche Auflösung, Schlechte zeitliche Auflösung Elektromagnetisch Elektrische Aktivität Elektroenzephalogramm (EEG) Gute zeitliche Auflösung, Schlechte räumliche Auflösung vgl. Horwitz u.a. (2001, 829ff.) 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 16 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 17 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 18 Unterschiede von Messgrößen ... Zusammenhänge von Messgrößen ... ... sind signifikant, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass die Unterschiede bzw. Zusammenhänge nur zufällig bestehen, sehr gering ist. 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 19 Voodoo Correlations Vul u.a. (2009) 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 20 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 21 Laborsituationen sagen nicht unbedingt etwas über Alltagssituationen aus. 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 22 Bedürfnisse Weltsicht Metaregeln Verfügungswissen Orientierungswissen Methodologische Festsetzungen Wissenschaft als Aussagensystem Wissenschaft als Handlung Detaillierter in Poser (2001, 200) 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 23 Fazit (1) Es fehlt uns nicht an Wissen, neurowissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag erfolgreich umzusetzen. 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 24 Fazit (2) Es fehlt uns nicht an Wissen, neurowissenschaftliche Erkenntnisse im Alltag erfolgreich umzusetzen. Aber: Es fehlt uns – als Laien – oft die Fähigkeit, die Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse einzuschätzen. Es fehlt uns – als Forscher – oft die Fähigkeit, unsere Erkenntnisse so zu kommunizieren, dass sie sowohl für Laien verständlich sind, als auch in ihrem Erkenntnisgehalt nicht verzerrt werden. 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 25 Fazit (3) Daher 2 Fragen als Ausblick: 1. Wie kann Wissenschaft kommunizieren, damit sie nicht missverstanden wird? 2. Welche Formen werden genutzt, um wissenschaftliche Aussagen in Verfügungs- und Orientierungswissen zu transformieren? 08.11.12 UNIVERSITÄT ROSTOCK 26