Der kurzgeschlossene Nährstoff
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Der kurzgeschlossene Nährstoff
TAGUNG BODEN.WASSER.SCHUTZ.TAGUNG 2015 Nährstoffe – Grundlage der Pflanzenproduktion – Herausforderungen für die Landwirtschaft Dienstag, 1. Dezember 2015 Höhere landwirtschaftliche Bundeslehranstalt Fernbach 37, 4490 St. Florian Thema: Der kurzgeschlossene Nährstoff- und Wasserkreislauf als Ansatz für eine zukunftsfähige Landwirtschaft Referentin: Prof. Dr. Wilhelm Ripl Landschaftsökologe, Limnologe und emeritierter Professor der Technischen Universität Berlin Der kurzgeschlossene Nährstoffund Wasserkreislauf als Ansatz für eine zukünftige Landwirtschaft Prof. Dr. Wilhelm Ripl (i.R.) Vortrag: Boden,Wasser.Schutz. Tagung 2015 1. Dezember 2015 St. Florian Wie wir Menschen wirklich unser Klima beeinflussen Eingriffe in den Wasserhaushalt durch Wasser- und Landwirtschaft. Eingriffe in Vegetation (Wasser- Land- u. Forstwirtschaft). Austrocknung der Landschaft (Trink- u. Abwasserwirtschaft). Vernichtung der Wasserhaltefähigkeit der Böden durch Melioration. Vernichtung der Klimabilanz zwischen Land- Meer durch Ausschalten der Primärkühlung (kurzgeschlossener W-Kreislauf, langwelliger WKreislauf). Vernichtung der Artenvielfalt durch Austrocknung Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 2 Stuttgart 28.2.2009 2 Atmospheric climatic change model based on radiation balance 3 4 5 Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 6 Stuttgart 28.2.2009 6 Kühlstruktur der zwei Wasserkreisläufe • Kleiner kurzgeschlossener Wasserkreislauf Verdunstung Taubildung lokale Primärkühlung durch Vegetation • Grosser Wasserkreislauf Meer – Kontinente – Meer. Steuerung der Wasserbilanz auf den Kontinenten durch Drucksteuerung über den kleinen Wasserkreislauf und Kühlsystem Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) 7 Klimafunktion Acker – Wald (nach Pokorny) Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) 8 Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 9 Stuttgart 28.2.2009 9 Prof. Dr. Wilhelm Ripl, (i.R.) Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 10 Stuttgart 28.2.2009 Brodowin July 1989 Kanal 6 TM5 W. Ripl 11 12 The interface to the new energy strategy in Germany W. Ripl 13 W. Ripl 14 Irreversible matter losses by precipitation and run-off in different landscape types Source: Ripl 1995 W. Ripl K-D Wolter, TUB - Limnologie; Transp_1.cdr, 11.12.00 15 Prof. Dr. W. Ripl Bild: 16 Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 17 Stuttgart 28.2.2009 17 Temperature damping in various biotopes Beech forest Temperature °C Temperature °C 10 cm below surface .soil surface Prof. Dr. W. Ripl Maizefield 200 cm above soil surface soil surface 10 cm above soil surface 18 19 Kreislaufstruktur und Wirkungsgrad Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) 20 Phasenmodell für Entwicklung und Verwüstung der Landschaft (Wasser, Stoffe, Temperatur) Prof. Dr. W. Ripl Bild: 21 Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 22 Stuttgart 28.2.2009 22 Prozessoreigenschaften des Wassers Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) 23 Recursive processing structure in ecosystems 24 Wirkungsgrad und Nachhaltigkeit. 25 Abgesenkter Wirkungsgrad und verspielte Nachhaltigkeit Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R 26 Wirkungsgrad und Nachhaltigkeit, Reparatur Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 27 Stuttgart 28.2.2009 27 Grenzwertsteuerung der zentralistischen, wachstumsorientierten Umweltpolitik Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 28 Stuttgart 28.2.2009 28 Zielwertsteuerung der Zukunft holistischer, dezentraler Ansatz Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 29 Stuttgart 28.2.2009 29 Zusammenfassung Wasserdampf ist das wichtigste Klimagas. Umsatzfrequenz in der Atmosphäre bei höherer Konzentration um Größenordnungen höher. Wärme und Verdunstungsvarianz sind rückgekoppelt an die Verteilung der Energiedissipation und der höheren Vegetation Eiszeitzyklen auch rückgekoppelt an die Energiedissipation auf der Fläche mittels Wasser und Bodenfruchtbarkeit. Lokales Handeln durch Steuerung des Wasserkreislaufs sowie der Stoffströme mittels Vegetation auf der Fläche. Intelligentere Flächenbewirtschaftung einzige Möglichkeit zur Steigerung von Wirkungsgrad und Nachhaltigkeit. Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 30 Stuttgart 28.2.2009 30 Der ökologische Imperativ Physische Maßnahmen auf der gesamten Landesfläche Steuerung des Wasserkreislaufs und damit der Stoffkreisläufe durch verdunstende Baumvegetation. Verdunstung statt Versickerung. Mensch als adaptiver, lokaler Bewirtschafter. Steuerung der Temperaturdämpfung und Minimierung der irreversiblen Ladungsfrachten in den einzelnen Einzugsgebieten (An Satelliteninformation und Frachtmessungen im Abfluss rückgekoppelte Bewirtschaftung). Voraussetzung für die Artenvielfalt. Perfektionierung der lokalen Stoffkreislaufführung bei minimiertem Eingriff in den natürlichen Wasserhaushalt Aufbau zellularer, autarker Strukturen nach den Spielregeln der Natur d.h. Selektion nachhaltiger Wirtschaftsweisen. Anpassung und Nachordnung des monetären Systems an die physischen Lebensvoraussetzungen (keine „Welt als Wille und Vorstellung“). Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) 31 Ökologische Agenda Gesellschaftliche Ansätze • Bezahlung der Landbewirtschafter nach Leistung auf der Basis von Kühl- bzw. thermischem Dämpfungseffekt sowie Minderung von irreversiblen Stoffströmen mit den Gewässern zum Meer. • Gestaltung der Logistikkosten nach Verursacher-prinzip und Markt. Rückgekoppelte Steuerung von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, funktionalem Naturschutz. • Verantwortlichkeit von Brüssel zurück in die Region. Verortung der Prozesse. KWWKopplung und SAW-(Subsistenz-ArbeitWohnen)Kopplung mit perfektionierter Kreislaufführung. Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) 32 Ökologische Agenda Gesellschaftliche Ansätze • Regelung der Land-, Wald-, Wasser-, Abfall-, Rohstoffwirtschaft und des funktionalen Naturschutzes auf der Fläche durch Übertragung in die Verantwortlichkeit der Ressourcenmanager. • Rahmengesetze auf der Basis des ökologischen Imperativs. Auflagen und Erlaubnisse durch dezentrale Gerichtsbarkeit (wie in Schweden) • Überprüfung von gesetzlichen Regelungen mit Universalitätsanspruch (Römisches Recht bildet Naturprozesse nicht ab) auf Umweltverträglichkeit. • Neubewertung der irreversiblen ökologischen Schäden durch Wasser- und Abfallwirtschaft (Trink-, Abwasser-, Abfall) und des einschlägigen Verwaltungshandelns. • Regionale aktive Wasser- und Klimapolitik anstatt eines globalen Zertifikathandels Prof. Dr.Wilhelm Ripl (i.R.) Page 33 Stuttgart 28.2.2009 33