Testberichte HPI Savage XL Octane RTR

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Testberichte HPI Savage XL Octane RTR
Testbericht
Bild und Text: Holger Lübeck
Bild und Fahrt: Hendrik Lübeck
Savage XL OCTANE
Vor einiger Zeit, nach dem Testbericht des Baja 5B FLUX, habe
ich mit meinem Kontakt bei
LRP, darüber gesprochen, wann
HPI mal darüber nach denkt,
einen 1:5er mit 4WD raus zu
bringen. Ich bekam die zögerliche Antwort, dass man da wohl
ein Projekt gestartet habe.
Daraufhin habe ich mich natürlich direkt für einen Test angemeldet und auch die Zusage
bekommen.
Nun steht hier der Savage XL
OCTANE vor mir…
1:5 ist er nicht wirklich; aber einen Benzin-Motor hat er.
Satte 15ccm mit 2,7 PS.
2-Takt-Öl für die richtige Mischung, 2 Empfänger-Akkus für
die Stromversorgung des Modells und 6 Batterien für den
Sender.
Auch ein Ladegerät und das
gesonderte Werkzeug sind enthalten. Fehlt nur noch der
Schraubendreher…
Er ist also wirklich voll RTR und
auch sehr gewissenhaft zusammen gebaut.
Die Ausstattung
Der Savage XL Octane unterscheidet sich nicht wesentlich
von seinen Brüdern. Der sekundäre Antriebsstrang ist identisch, nur der primäre Antriebsstrang ist für den 2-Takter Benzin-Motor umgebaut.
Um dem Druck gerecht zu werden wurde von HPI auf eine 4Backen-Kupplung gesetzt.
Diese gibt die Leistung gleichOut of the Box
mäßig und sicher auf das
Mit einer stolzen Unerreichten Hauptzahnrad, mit bewehrter
PriesEmpfehlung von 1009,90 € Rutschkupplung weiter.
Von hier aus wird die Drehzahl
sollte er schon etwas bieten!
Ich meinte natürlich unverbindli- über das 3-Gang-Getriebe zielgerecht auf die Räder verteilt.
che Preisempfehlung!
Zunächst kommt ein Karton, wie
man ihn von HPI für den Savage
gewohnt ist. Auch hier begrüße
ich wieder die „Klappbox“Variante. Somit kann man das
Modell prima darin transportieren und verstauen.
Die Bezeichnung RTR darf der
Savage XL Ocatne aber ganz
sicher tragen.
Bis auf das Benzin ist alles enthalten, was man für den ersten Damit diese Leistung auch orStart braucht.
dentlich
kontrolliert
werden
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HPI Savage XL Octane RTR
kann, verbaute HPI eine 4Backen-3-Scheiben-Bremse. Diese
ist auch neu überarbeitet und
macht einen wesentlich besseren Eindruck als die Vorgänger.
Das Fahrwerk ist aber eigentlich
wie gewohnt. Ob HPI nun gänzlich von der 8-Dämpfer-Variante
abgekommen ist, bleibt offen.
Jedoch begrüße ich sehr die 4
progressiv gefederten BigBoreDämpfer! Wenn sie auch aus
Kunststoff sind, so sollten sie
ihren Dienst trotzdem ordentlich
erfüllen.
Der komplette Antriebsstrang ist
voll kugelgelagert, Knochen und
Abtriebe sowie das Getriebe mit
Hauptzahnrad sind aus Stahl;
was eine lange Haltbarkeit verspricht. Jedoch hätte ich mir
zumindest an der Vorderachse
schon CVD-Kardanwellen gewünscht.
Das mitgelieferte 2,4 GHz Fernsteuersystem ist mit den nötigen
2 Kanälen ausgestattet. Mehr
werden ja auch nicht benötigt.
Obwohl mir das Design des TF40 Senders wesentlich besser
gefällt, erfüllt die TF-20E die
benötigten Anforderungen.
Das
mitgelieferte
SteckerLadegerät ist mit 330mAh Ladeleistung zwar nicht das schnellste aber dafür werden die Akkus
auf Ausdauer geladen.
Zwar kann das Ladegerät immer
nur einen der beiden Empfänger
-Akkus laden, aber dafür überall
auf der Welt; dank der mitgelieferten Adapter.
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Was ich gerne verbessern würde, wäre die Menge des mitgelieferten 2-Takt-Öls. Hier hätte
man ruhig gleich das Doppelte,
als 200ml, beipacken dürfen.
Das wäre einfacher zum Mischen gewesen. Reservekanister = 5 Liter + 200ml Öl = fertige
Mischung. So reicht es halt grade mal für 2,5 Liter. Ist halt blöd
zu mischen.
Die Bedienungsanleitung ist
sehr ausführlich und hilfreich.
Hier wird ausführlich beschrieben, wie der Motor, auch beim
ersten Mal, in Betrieb genommen wird/werden soll. Dazu findet man auch 2 Seiten zusätzlich ausgedruckt und beigelegt,
welche den überarbeiteten Aufbau und geänderten Grundeinstellungen des Vergasers erklären. Hier wurden kleine aber
wesentliche Änderungen vorgenommen, welche es zu berück-
sichtigen gilt um einen korrekten
Lauf des Motors zu erzielen.
Auf der Internetseite von HPI
gibt es aber eine weitaus ausführlichere zusätzliche Anleitung, welche ich nur empfehlen
kann. Genau wie die Tipps um
den Motor richtig ans Laufen zu
bekommen und das Getriebe
richtig ein zu stellen!
Ladet euch diese Merkblätter
gleich runter und beherzigt die- leicht verständlichem Wege zu
se gleich von Anfang an!
helfen und langfristiges und unter Umständen teures hin und
In den zusätzlichen Merkblättern her Schicken der Modelle zu
findet ihr auch sehr genaue An- vermeiden.
leitungen wie man den Motor
und das Steuergerät auf Funkti- Prinzipiell ist der 15 ccm Motor
on überprüfen kann.
aber sehr pflegeleicht.
Ich finde es sehr nützlich, dem Überprüft man die WerkseinstelEndverbraucher vernünftige und lungen (Update beachten) und
verständliche Hilfen an die Hand beherzigt die Anweisungen,
zu geben, mit denen er sich dann startet der Motor sehr wilselbst helfen kann. Ich muss, lig und auch das Einlaufen lasbei uns im Laden, immer wieder sen des Motors ist lediglich zeitfeststellen, dass die Leute ein intensiv aber nicht schwierig.
RTR-Fahrzeug kaufen und denken, dass dies von ganz alleine Lasst den Motor aber auch wirkfunktioniert. Es kommt doch er- lich 3 bis 4 Tanks einlaufen, ihr
schreckend häufig vor, dass die werdet dann deutlich merken,
Leute nicht einmal versuchen wie er immer williger wird und
einen Fehler oder eine Fehlfunk- gierig das Gas annimmt.
tion selbst zu beheben oder sich Erst dann ist es sinnig ihn obengar mit der Materie auseinander herum etwas magerer zu stellen
setzen. Frei nach dem Motto:
und das Getriebe einzustellen.
Hab ich so gekauft, funktioniert 3 Gänge stehen uns im Savage
nicht, mach mal, ist ja von Euch. XL OCTANE zur Verfügung und
Dann sollte ich mir überlegen, die sorgen, richtig eingestellt, für
ob das wirklich das richtige Mo- reichlich Topspeed.
dell oder Hobby für mich ist!
Hierbei finde ich auch den HinHPI gibt sich auf jeden Fall gro- weis gut, den dritten Gang ganz
ße Mühe, dem Kunden hier auf abzudrehen, um sich zuerst al-
HPI liefert beim Savage XL OCTANE wirklich alles an Zubehör mit, was zum direkten Losfahren benötigt wird; bis auf
das Benzin. Selbst ein paar Ersatzteile werden mitgeliefert. So wie auch das Werkzeug, was man eben nicht immer
einfach so zu Hause rumliegen hat.
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HPI Savage XL Octane RTR
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genutzt; der Seilzugstarter.
Diesem dürfte man ruhig eine
kleine Hals-Verlängerung spendieren, damit er nicht zwischen
Dämpferbrücke und Motor verschwindet, sondern eher etwas
weiter oben neben dem Käfing
stehen bleibt. Damit wäre er
nicht nur einfacher zugänglich,
sondern man würde sich auch
nicht so die Flossen verbrutzeln,
wenn man mal Startschwierigkeiten hat.
Der HPI OCTANE GT15C BenzinMotor mit 15ccm, 2,7 PS, max. 14.000
U/Min. und 1,4 Nm Drehmoment.
leine auf den zweiten Gang zu
konzentrieren. Dazu wird die
Madenschraube für den dritten
Gang einfach ganz eingedreht.
Damit schaltet das Getriebe garnicht mehr in den dritten Gang.
Stellt dann den zweiten Gang,
für eure Bedürfnisse, ein. Und
erst dann kümmert euch um den
dritten Gang.
Auch wenn sich der Savage XL
OCTANE etwas träge anhört,
lasst euch nicht täuschen! Da ist
ordentlich Dampf dahinter!
Überrascht bin ich allerdings
vom Fahrverhalten des Savage
XL OCTANE, da es dem
„normalen“ Savage eigentlich in
Nichts nachsteht. Ich hätte hier
ein doch deutlicheres Schwanken erwartet, da der 15 ccm Motor doch kopflastiger sein sollte.
Je nach Gelände oder euren
Bedürfnissen, solltet ihr aber
vielleicht doch ein Umrüsten auf
die Tuning BigBore Dämpfer
erwägen, da diese das Fahrwerk doch deutlich verbessern.
Sub-Optimal
Was mir am Savage XL OCTANE nicht so gefällt oder aufgefallen ist:
Als Erstes ist mir die Anbringung
des Luftfilters als unpraktisch ins
Auge gefallen.
Anstatt diesen nach oben und
vorne über den Tank zeigen zu
lassen, hat man diesen seitlich
nach unten gelegt. Dort ist er
aber direkt jedem Spritzwasser
und Staub ausgesetzt.
Grade in der Einlaufphase viel
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ein, geht der Motor eh aus. Aber
das Gas-Brems-Servo sollte
trotzdem noch genug Leistung
für die Bremse haben um das
Fahrzeug auch zu stoppen.
Ein kleiner, in der CDI integrierter, LiPo-Wächter könnte hier
die Zündung unterbrechen und
den Bremsbefehl geben.
Die Radmuttern hätte man auch
endlich mal auf 17ner Muttern,
wie im 1:8-Bereich üblich, umrüsten dürfen.
Jetzt hat der Savage XL OCTANE schon eine Schutzplatte für
das Motorgehäuse und den Vergaserhals bekommen, was ich
echt klasse finde und auch im
normalen Savage sehr begrüßen würde; dann hätte man
auch gleich das offene Hauptzahnrad und die Kupplungsglocke schützen können.
First Run
Wenn ich es auch, während
meiner Testphase wetterbedingt, nicht geschafft habe das
Getriebe vollständig und optimal
einzustellen, so bin ich dennoch
von der Leistung und dem
Spaßfaktor des Savage XL
OCTANE überzeugt!
Klasse finde ich auch, die aus Im Vergleich BAJA 5SC mit 26
dem Baja-Konzept übernomme- ccm und Savage mit 5.9 Motor
ne, Überrollkäfig-Konstruktion.
ist der Savage XL OCTANE eiEigentlich müsste man vorne ne saubere Mischung.
nur zwei Karo-Splinte entfernen
um den Käfig nach hinten auf zu Kann ich an dieser Stelle einen
klappen. Wenn er nicht hinten Savage XXL mit 15 ccm und
mit der Dämpferbrücke gekop- BAJA SC-Karosserie beantrapelt wäre. Damit wären Motor gen? Quasi einen SUPER 15SC
und Vergaser super leicht und OCTANE; das wäre bestimmt
schnell zugänglich.
was Feines für die Szene!
Bei einem Modell in dieser
Preisklasse hätte ich auch ein
stärkeres
und
schnelleres
Lenkservo erwartet.
Das RTR-Servo erfüllt zwar seinen Zweck, aber leider, bei dem
Gewicht des Modells, nur eher
mäßig.
FAZIT
Wem die 1:5er zu groß und zu
schwerfällig, der Nitro-Motor
aber zu pflegeintensiv ist, der ist
mit dem Savage XL OCTANE
richtig beraten.
Etwas mehr Gewicht als ein normaler Savage aber dafür 2,7 PS
aus 15ccm drehmomentstarkem
Was mir auch nicht ganz zeitge- Hubraum. Eine gelungene Kommäß und sinnig erscheint, sind bination, wie ich finde.
die zwei getrennten EmpfängerP.S. Wir werden noch einen kurAkkus.
Ob dies jetzt zur Sicherheit der zen Bericht über ein TuningFunktion am Model dienen soll Reso nach liefern...
oder
einfach
nur
eine
„Bestandslösung“ ist, kann ich Weitere Infos:
hier nicht klären. Sinniger und www.rc-monster-trucks.de
zeitgemäßer wäre für mich allerdings der Einsatz eines LiPo‘s
an dieser Stelle gewesen.
Weniger Gewicht und Platzverbrauch, bei gleichzeitig höherer
Leistung und mehr Ausdauer.
Bricht die Akku-Leistung für die
CDI-Steuereinheit
(Zündung)
HPI Savage XL Octane RTR
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Fazit:
Wem die 1:5er zu groß und zu schwerfällig, der Nitro-Motor aber zu pflegeintensiv ist, der
ist mit dem Savage XL OCTANE richtig beraten.
Etwas mehr Gewicht als ein normaler Savage aber dafür 2,7 PS und 1,4 Nm aus 15ccm drehmomentstarkem Hubraum.
Eine gelungene Kombination, wie ich finde.
Empfohlener Verkaufspreis:
1009,90 €
Bezug:
Fachhandel
Kategorie & Fahrzeugklasse:
• Fortgeschrittene
• Benzin-Off-Road im Maßstab 1:8
Abstimmungstipps:
• BITTE die geänderten Werkseinstellungen für Vergaser und Getriebe beachten
• Einlaufphase von 3-4 Tanks geduldig einhalten; es lohnt sich!
Verwendete Ausstattung:
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Sender: original TF-20E 2,4 GHz FHSS
Senderbatterien: HPI PLAZMA 1,5V (6 x enthalten)
Empfänger: original RF-30 2-Kanal 2,4 GHz
Empfängerakkus: HPI PLAZMA 1200mAh 6V (2 x enthalten)
Motor: GT-15C 2-Takt (2,7 PS)
Gasservo: HPI SF-10W (wasserfest, 4,5 kg/cm bei 6V)
Lenkservo: HPI SF-50W (wasserfest, 12 kg/cm bei 6V)
Pro:
Kontra bzw. Wünschenswert:
• 99 %ige RTR-Ausstattung
• Pflegeleichte Power-Motorisierung
Technische Daten:
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• Stärkeres und schnelleres Lenkservo
• Position des Luftfilters überarbeiten
• Seilzugstarter verlängern
Ausstattung:
Motor: GT-15C 2-Takt (2,7 PS)
Antrieb: 4WD (mit Mitteldifferential)
Länge: 585 mm
Breite: vorne 445 mm
Höhe: 265 mm
Radstand: 395 mm
Reifendurchmesser: 170 x 85 mm
Radmitnehmer: 17 mm Sechskant
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Servo-Safer
4-Backen Kupplung
3-Gang-Getriebe
Progressive BigBore-Dämpfer
Voll kugelgelagert
3-Scheiben-Bremse
3 Differentiale
Ready-To-Run
Benötigte Teile zur Komplettierung:
• Benzin (normal / KEIN E10)
Link zum Hersteller:
www.hpieurope.com
www.rc-monster-trucks.de
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