Frustrierte Jecken suchen ihr Glück in neuem Verein

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Frustrierte Jecken suchen ihr Glück in neuem Verein
Paderborn: Frustrierte Jecken suchen ihr Glück in neuem Verein | Neue Westfälisch...
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Paderborn
29.12.2012
Frustrierte Jecken suchen ihr Glück in neuem Verein
Mit "Hasi-Palau-Paderborn" soll der Karneval nicht nur ehemaligen "Drei Hasen" wieder Spaß machen
VON HANS-HERMANN IGGES
Paderborn. Die aktuelle Karnevalssession wird wohl als die "Session der Sezession" in
die Geschichte der Paderborner Narretei eingehen: Ehemalige Jecken des
Karnevalsvereins "Drei Hasen" machen nämlich ab jetzt ihr eigenes Ding. Sie
gründeten den Karnevalsverein "Hasi-Palau-Paderborn". Grund: "Wir wollen endlich
wieder Spaß am Karnevalfeiern haben", sagt der frisch gekürte Vereinspräsident Jörg
Kiel (36).
So manche nutzten das bis auf Weiteres letzte Schnapszahldatum, den 12.12.’12, zum
Wollen wieder entspannt lachen | FOTO:
Lottospielen oder Heiraten - Jörg Kiel und 14 weitere passionierte Karnevalisten
HANS-HERMANN IGGES
gründeten zu dem besonders runden Termin den neuen Verein "Hasi-Palau-
Paderborn".
Gestern beantragte man den Eintrag ins Vereinsregister. Geschäftsführer Andreas Gorecki formulierte im Gespräch mit der
Neuen Westfälischen ein ehrgeiziges Ziel: "Momentan haben wir schon 20 Mitglieder. Wir wollen im ersten Jahr auf bis zu
100 kommen." Zum Vergleich: Der Karnevalsverein "Drei Hasen" zählte nach offiziellen Angaben zuletzt bis zu 130
Mitglieder.
Allen jetzt neu organisierten Narren gemeinsam ist tief sitzender Frust über Vorgänge beim Karnevalsverein "Drei Hasen",
der für viele von ihnen Jahre lang die karnevalistische Heimat in Paderborn war. Birgit Klocke: "Da wurde zuletzt andauernd
gelogen." Für sie dann der Gipfel: Jörg Kiel, erst im Mai für drei Jahre zum Geschäftsführer der Drei Hasen gewählt, sei im
November in Abwesenheit und unter Angabe falscher Behauptungen putschartig abgesetzt worden.
Andreas Gorecki, Kritiker des langjährigen Drei-Hasen-Vorsitzenden Markus Schniederjann, war schon vorher aus dem
Verein geworfen worden. Klemens Rucha, bei den Drei Hasen wie Gorecki schon als Mümmelprinz geehrt, trat ebenfalls über
und ist jetzt Finanzsenator des neuen Vereins.
Jörg Kiel will die alten Geschichten am liebsten ruhen lassen und jetzt nach vorne blicken: "Die letzte Parade haben wir noch
mit auf die Beine gestellt - aber Spaß hat das alles schon nicht mehr gemacht. Das soll jetzt anders werden. Wir wollen gute
Botschafter des Paderborner Karnevals sein und zunächst einmal gemeinsam die Karnevalsveranstaltungen der Region
besuchen und mitfeiern." Später, wenn sich der Verein konsolidiert habe, werde man vielleicht mit eigenen Veranstaltungen
auf den Plan treten.
Das Know-How sei jedenfalls personell durchaus schon vorhanden. Aber man verstehe sich nicht als Konkurrenz für die "Drei
Hasen". Andreas Gorecki: "Paderborn ist groß genug für zwei Karnevalsvereine. Wir sehen uns als Ergänzung und als
Angebot für alle, die Spaß am Feiern haben. Und wer weiß, irgendwann nähern sich die beiden Vereine vielleicht auch wieder
an."
Ganz gebrochen haben die neu formierten Jecken mit ihrem alten Verein denn auch schon rein optisch bewusst nicht: Der
Rock des Präsidenten ist immer noch grün, wenn auch mit gelben statt weißen Farbtupfern. Und seine Gumminase ist immer
noch rot. Ein neues Wappen und neue Orden sind auch schon in Arbeit, genau so wie eine Internetseite.
Nächster Termin für Interessierte und Sympathisanten ist am Samstag, 5. Januar, 20 Uhr in der Gaststätte "Königskeller" in
der Paderborner Königstraße. Vereinssitz ist am Dörenhagener Weg 6, 33100 Paderborn.
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Copyright © Neue Westfälische 2013
Dokument erstellt am 28.12.2012 um 18:25:13 Uhr
Letzte Änderung am 28.12.2012 um 19:12:10 Uhr
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