Datenorganisation
Transcription
Datenorganisation
Einführung Datenorganisation Sommersemester 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Datenorganisation Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 2 Datenorganisation Vorlesungsinhalte: 1. Das digitale DatenDaten-Universum 2 2. D t Datensatz t M Mensch h 3. Datenmanagement in der betrieblichen Informationsverarbeitung 4 4. Grundbegriffe der Datenorganisation 5. Datenmodellierung und Datenbankentwurf 6. Konzeptionelle Datenmodellierung 7. Logische Datenmodellierung 8. Datenmanipulation 9. Architekturen von Datenbanken 10. Aktuelle Entwicklungen Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 3 Datenorganisation Historisches Wachstum des Datenvolumens 20xx Internet time line 70iger Jahre Research network 80iger Jahre 90iger Jahre E-Mail people to people 2002 Mobile WWW Internet people to machines Embedded Internet Services machines to machines vgl. Mattern, F. 2001 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04. 2011 | Folie 4/35 Datenorganisation 1. Daten im Überfluss „34,4 34 4 Milliarden SMS wurden 2009 versendet. versendet Das ist eine Steigerung um fast 24 Prozent gegenüber 2008. 2008 wurden 27,8 Milliarden verschickt, 2007 waren es 23,1 Milliarden SMS, teilte der Branchenverband Bitkom am Montag mit.“ Quelle: http://news.magnus.de/mobile/artikel/deutsche-weiter-im-sms-rausch-jeder-verschickt-im-schnitt-420-sms-im-jahr.html, 30.05.2010 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 5 Datenorganisation 1. Daten im Überfluß Quelle: http://www.cio.de/_misc/img/detail.cfm?fk=2234666&pk=683366 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 6 Datenorganisation 1. Daten im Überfluss – überflüssige Daten! Quelle: http://www.symantec.com/business/security_response/landing/spam/index.jsp http://www.symantec.com/business/security response/landing/spam/index.jsp Quelle: http://www.symantec.com/content/en/us/enterprise/other_resources/b-state_of_spam_and_phishing_report_08-2010.en-us.pdf Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 7 Datenorganisation 1.1 Kein Ende der Datenflut zu erwarten! IT-Budgets schrumpfen – Informationsvolumen steigt ITexponentiell weiter Nur durch effizienteres Informationsmanagement zu bewältigen Informationsintensive Technologien als WachstumsWachstumstreiber Z hl der Zahl d mobilen bil Nutzer N t wird i d sich i h verdreifachen d if h Zahl der ITIT-Geräte wird um Faktor 3,6 wachsen Kommunikation zwischen Menschen (E(E-Mail, Messenger, soziale Netzwerke) wird um den Faktor 8 zunehmen 2012 werden ca. 850 Millionen Menschen Dienstleistungen und nd Wa Waren en online ordern o de n oder ode anbieten Bis 2012 wird der Anteil von „sicherheitskritischen“ g Informationen von 2008: 30 % auf 45 % steigen Quelle: http://www.itseccity.de/?url=/content/markt/studien/090525_mar_stu_emc.html, 25.09.2009 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 8 Datenorganisation 1.2 Wie den Datenberg beherrschen? Problemfelder Die Diskrepanz zwischen erzeugten Daten und dem Ausbau d S der Storage-Kapazitäten Storagei ä wächst ä h Das Verhältnis zwischen privaten und Firmendaten verschwimmt zusehends – eine Folge der geschäftlich geschäftlich-privaten Nutzung von Smartphones Smartphones,, E– E–MailMail-Accounts und Online--Speicherressourcen. Ebenfalls beteiligt: Twittern, Online Twittern, Bloggen und weitere SocialSocial-MediaMedia-Aktivitäten Die Zauberworte heißen: Deduplizierung + Cloudcomputing Datenorganisation SoSe 2011 Laut IDC (2010) sind 75 Prozent der derzeit vorhandenen Daten Dubletten, nur ein Viertel ist wirklicher OriginalOriginalContent Auch ohne Verzicht auf Backups und ohne die Vernachlässigung der gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsmaßnahmen könnte ein wesentlicher Anteil der redundanten Informationen entfernt werden Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 9 Datenorganisation 1.3 Wie ist der Datenberg aufgebaut? Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 10 Datenorganisation 2. Datensatz Mensch 2.1 Ansammlungen von Datenbanken 2.2 Bedeutung und Aufgaben des Datenmanagements 2.3 Anforderungen an das Datenmanagement Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 11 Datenorganisation 2 2. Datensatz Mensch Die ed digital g ta e erfassbaren assba e Lebensäußerungen ebe säuße u ge von o Menschen e sc e vermehren sich stetig: Datenorganisation SoSe 2011 Kommunikation, Bilder, MobilfunkMobilfunk-Bewegungsdaten, kartengestützte Einkaufsentscheidungen Typisierungsalgorithmen verwandeln Individuen in Merkmalsbündel und Eigenschaften, die sich in Handlungen und Äußerungen zeigen J mehr Je h verfügbare fü b Daten D t zu einzelnen i l Individuen I di id zur Verfügung V fü stehen, desto klarer wird der digitale Datenschatten bzw. die Persönlichkeitslandkarte inklusive Verhaltensmuster D di Das digitale it l Persönlichkeit P Persönlichkeitsprofil ö li hk itsprofil fil entwickelt t i k lt sich i h aus kleinen kl i Versatzstücken zur stellvertretenden Onlinepersönlichkeit. Damit wiederum ist Verhalten prognostizierbar und die Verwaltung bzw. Überwachung der realen Persönlichkeit wird wesentlich erleichtert Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 12 Datenorganisation 2 1 Die 2. Di Digitale Di it l Id Identität tität „Jede mögliche Form von technisch abgebildeten Daten, die zu einer Person gehören“ gehören (Quelle: Verkettung digitaler Identitäten, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein, 2007) Daten zur eindeutigen Authentifizierung: Name, Adresse, biometrische Daten, etc. Pseudonyme: Logins, Passwörter, Forennamen, Forennamen, Nicknames Nicknames,, etc. Persönliche Merkmale: Hobbies, Lebensumfeld, Vorlieben, Abneigungen, Religion, Musikgeschmack, Amazon Amazon--Listen, etc. Nicht unbedingt von unbeteiligten Dritten zuordbare persönliche Merkmale: IPIP-Adresse, Router, Sim Sim--Card Verkettung der Daten bedeutet in Beziehung setzen bzw bzw. ZusammenZusammenführen der Daten mit vordefiniertem Zweck. Als Akteure treten dabei auf: Natürliche, juristische Personen oder Computer. Um Daten einer Person zuzuordnen Eine Person zugehörigen Daten zuzuordnen Um Daten durch Profilbildung zu gruppieren Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 13 Datenorganisation Die Digitale Identität Quelle: Abbildung 1, Verkettung digitaler Identitäten, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein, 2007, S S.. 23 23 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 14 Datenorganisation Der Wert von digitalen Identitäten Auf Teilmarkt (a) werden Identitätsdaten unmittelbar von Privatpersonen oder gewonnen aus Beobachtungen von Firmen zur Verfügung gestellt und diese von Unternehmen genutzt/nachgefragt. Auf dem Teilmarkt (b) werden Identitäten in unterschiedlichen Aufbereitungsgraden angeboten und von Unternehmen, die mit diesen Daten ihren Unternehmenserfolg steigern möchten, nachgefragt.. Quelle: Abbildung 4: Wertschöpfungskette bei digitalen Identitäten, Verkettung digitaler Identitäten, Unabhängiges Landeszentrum Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein, 2007, S. 66 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 15 Datenorganisation Profiling: Erstellung von Kundenprofilen durch Unternehmen „Profiling“ bezeichnet eine Vielzahl an Verfahren, die alle darauf abzielen, aus aggregierten Datenbeständen nutzbare Informationen zu destillieren. Anders formuliert zielt jedes Profiling darauf ab, aus einer Fülle von – für sich genommen oftmals belanglosen – Daten verwertbares Wissen abzuleiten. Profiling umfasst sowohl die Erstellung als auch die Nutzung von Profilen. Die Verkettung von Daten zu Kundenprofilen ist seit Jahren gängige Praxis in den Unternehmen. Sie dienen dazu,, aus ihnen Verhaltensmuster abzuleiten und künftiges Verhalten zu prognostizieren Verfolgte Ziele: personalisierte Werbung, Preisdiskriminierung, Marktforschung, g, Risikominimierung g Quelle: Verkettung digitaler Identitäten, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein, 2007, S. 109 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 16 Datenorganisation 2.2 Ansammlungen von Datenbanken Welche großen Datensammlungen und hoheitliche Register charakterisieren heute Bürger in Deutschland? Hoheitliche Register: Melderegister, Personalausweisregister, Passregister, Personenstandsbücher, Grundbücher, Führerscheinkartei, BundeszentralBundeszentralregister,, Verkehrszentralregister, zentrales Fahrzeugregister, Gewerbe register Gewerbe-zentralregister,, Ausländerzentralregister, Handelsregister und viele weitere zentralregister mehr,, : mehr Einwohnerverzeichnisse, Telefonverzeichnisse Polizeibehörden, BKA, Bundespolizei, Nachrichtendienste, E ittl Ermittlungsbehörden, b hö d Justiz, J ti INPOL (elektronischer ( l kt i h Datenverbund D t b d zwischen i h Bund und Ländern), [Vorratsdatenspeicherung] Sozialleistungsbereich: Gesundheitswesen, Gesundheitswesen Krankenkassen Krankenkassen, Versicherungen Versicherungen, Wer die Klausel nicht unterschreiben will, dass er seine früheren, gegenwärtigen und zukünftigen Ärzte von ihrer Schweigepflicht entbindet, braucht erst gar keinen Antrag auf Lebensversicherung zu stellen. Das Datenschutzgesetz bietet gegen solche Sammlungen kaum Handhaben, nicht einmal Kontrollmöglichkeiten. Sozialverwaltung Finanzverwaltung Kreditgewerbe. u. v. a., zunehmend im privatwirtschaftlichen Bereich, z.B. Kundenkarten Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 17 Datenorganisation Übersicht der beim BKA geführten Datenbanken (1) Quelle: BT BT--Drucksache 16/2875, abrufbar unter http://dip.bundestag.de/btd/16/028/1602875.pdf, http://dip.bundestag.de/btd/16/028/1602875.pdf, Seite 10 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 18 Datenorganisation Übersicht der beim BKA geführten Datenbanken (2) Quelle: BT BT--Drucksache 16/2875, abrufbar unter http://dip.bundestag.de/btd/16/028/1602875.pdf, http://dip.bundestag.de/btd/16/028/1602875.pdf, Seite 11 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 19 Datenorganisation Übersicht der beim BKA geführten Datenbanken (3) Quelle: BT BT--Drucksache 16/2875, abrufbar unter http://dip.bundestag.de/btd/16/028/1602875.pdf, http://dip.bundestag.de/btd/16/028/1602875.pdf, Seite 12 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 20 Datenorganisation Aktuell gespeicherte Datensätze bei den Sicherheits Sicherheits-behörden (Stand: Sept. 2010) in Deutschland: Über 20 Millionen Bürger g sind erfasst Auf mehr als 50 Dateien haben Polizei, Justiz und Verfassungsschutz Zugriff laut Auskunft des BMI Auf diese Dateien können andere Staaten von Bulgarien bis zu den USA ebenfalls zugreifen Problem für die Bundesbürger : dort gibt es keinen vergleichbaren Datenschutz Damit ist das hier gesetzlich verbriefte Recht auf informationelle Selbstbestimmung praktisch ausgehebelt! Quelle: o.V.( o.V.(doe doe), ), Jeder Vierte ist in Dateien der Polizei erfaßt, erfaßt, in: HAZ Nr. 209, 8. Sept. 2010, Seite 5 Charta der Grundrechte der Europäischen Union, proklamiert in Nizza am 7. Dezember 2000 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 21 Datenorganisation Beispiel Kundenkarten: Welche Daten werden abgefragt? Stammdaten: Name, Anschrift, Geburtsdatum (Pflichtangaben) Kontaktdaten: Tel., Mail (Pflichtangaben) Persönliche Daten (Familienstand, Haushaltsgröße und HHHHeinkommen, Wohnungsgröße, Wohnsituation, berufliche Tätigkeit, Namen der Kinder, Hobbys oder Konsumvorlieben, etc etc.) .) Datensammlung und Weitergabe Kundenprofile werden generiert Für eigene Werbezwecke: Post Post--, Mail Mail-- oder Telefonwerbung Wenigstens 30 Prozent der Unternehmen geben die Kundendaten an Dritte D itt weiter, it ohne h d dass di die Kunden K d davon d wissen i … Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 22 Datenorganisation Beispiel Kundendatensätze kaufen: PKV PKV--Datensätze € 59,90 pro Datensatz Interessenten im vorgegebenen b PLZPLZ-Gebiet b Auch große Liefermengen unproblematisch Datensatzgarantien Ist max. 55 Jahre Ist max. 15 Jahre in der jetzigen PKV versichert Ist Selbständiger, Freiberufler oder Arbeitnehmer (nicht minderjährig, nicht in Ausbildung Ausbildung, nicht Beamter oder Beamtenanwärter) Ist nicht pflichtversichert Hat keine Krankheit aufgrund der er nicht versicherbar ist Hat keine negative Bonität … http://www.datensatzproduzent.de/index.html Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 23 Datenorganisation Beispielrechnung Kundendatensätze: http://www.datensatzproduzent.de/Ihr_vorteil.html Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 24 Datenorganisation „Nicht nur G Google, l auch h der Staat sammelt eifrig Daten. Er handelt mit ihnen oder verschenkt sie - an Unternehmen, die damit Geschäfte machen.“ Quelle: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-59048-4.html vom 08.09.2010 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 25 Datenorganisation Der größte deutsche Vorratsdatenspeicher – Das ELENAELENA-Verfahren: Elektronischer Entgeltnachweis Gespeichert werden Datensätze für alle Beschäftigten in Deutschland (rund 40 Millionen Datensätze werden für mindestens 2 Jahre/maximal Jahre/maximal 5 Jahre) – benötigt werden maximal 6 Millionen Datensätze davon! Ziel: Abbau von Bürokratie, Entlastung von Behörden und Arbeitgebern, jährliche Einsparung ca. 85 Millionen € Seit dem 1.1.2010 übermitteln die Arbeitgeber monatlich die Daten ihrer Arbeitnehmer die Zentrale Speicherstelle (ZSS) bei der deutschen Rentenversicherung Ab 2012 sollen Bundesagentur für Arbeit, Familienkassen und Wohngeldstellen bundesweit darauf zugreifen können, falls Arbeitnehmer Arbeitslosengeld, Wohngeld oder Elterngeld oder andere Sozialleistungen beantragen sollten Zugriffsberechtigt ab 2015: Krankenkassen, Pflegekassen, Studentenwerke, Renten-- und Unfallversicherungen, Sozialämter, Jobcenter. Renten Polizei und Finanzamt sind bisher noch nicht zugriffsberechtigt! Hier werden also Daten gesammelt, deren Großteil niemals genutzt werden! Abgefragt werden neben den persönlichen Daten und Gehaltsdaten auch: Abmahnungen, g , Betriebsratsmitgliedschaft, g , Fehlzeiten,, Kündigungen. g g Zusätzlich gibt es Freitextfelder Quelle: http://www.steuerzahlerhttp://www.steuerzahler-nrw.de/Elena nrw.de/Elena--Verfahren Verfahren--sollte sollte--ausgesetztausgesetzt-werden/24205c27665i1p377/index.html Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 26 Datenorganisation Data Warehousing und Data Mining: DATA DATA--WAREHOUSING Ein Data Warehouse bzw. Data Mart kann zunächst einmal mittels einfacher Reports und herkömmlicher Analysetools ausgewertet werden Diese Tools lassen sich unter dem Begriff „Online werden. Online Analytical Processing (OLAP)“ zusammenfassen und ermöglichen die konkrete Beantwortung zuvor aufgeworfener Fragestellungen: Bestätigen oder Verwerfen f von Hypothesen. DATA DATA--MINING Sollen verborgene Zusammenhänge oder neue Hypothesen generiert werden, dann wird Data Mining eingesetzt. Darunter sind verschiedene Verfahren zur Analyse komplexer Datenbestände mit Hilfe von Algorithmen zu verstehen, wie visuelle Datenexploration, ClusterCluster-Analyse, Methoden des i d kti induktiven Lernens L und d künstliche kü tli h neuronale l Netze N t Quelle: Verkettung digitaler Identitäten, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig Holstein, 2007, S. 147 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 27 Datenorganisation Dataveillance = Intensive Überwachung gp per Datenbank (die Kombination aus Data-Mining in massenhaft anfallenden Daten und Surveillance, der Überwachungstechnik) Was gehört dazu? Personenbezogene Daten Transaktionsdaten Verhaltensdaten Beziehungsdaten Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 28 Datenorganisation Soziale Rasterfahndung: Die Verknüpfung soziodemographischer Daten mit weiteren Datenquellen in Kombination mit Kartenmaterial führt zu neuen Mashups Diese Daten werden aus unterschiedlichen Bereichen kombiniert. Die Grundlage bilden z.B. britische Statistiken aus den Bereichen Finanzen, Gesundheit, Bildung, Verkehr, Umwelt, Polizei und Militär Aus einem solchen Datawarehouse generiert z.B. eine „App „App““ für iPhone und AndroidAndroid-Handys das so genannte ASBOrometer [Anti nti--Socieal Behaviour Order] (ermöglicht z.B. „Scannen“der „„Scannen Scannen Scannen“der der Nachbarschaft auf „anti„anti-soziales Verhalten) Quelle: Schulzki-Haddouti, C.: Soziale Rasterfahnung, in: c´t 2010, Heft 10, S. 86, 26.04.2010 What data source is ASBOrometer using? The application uses two data sources - ASBO CDRP survey full dataset Oct 03 to March 09 and the Number of Anti-Social Behaviour Orders (ASBOs). This data is provided by the Home Office under d the th UK Crown C Copyright C i ht licence li (Q ll http://www.asborometer.com) (Quelle: htt // b t ) (Quelle: http://www.asborometer.com) Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 29 http://www w.zoopla.co.uk/fforsale/map/p property/london//teddington/?q= =London%20Te eddington&boun nds=51.422375% %2C.345068%2 2C51.43035%2C C-0.320808 Datenorganisation Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 30 Datenorganisation facebook = neben Google das größte Datenreservoir der Welt und ein Phänomen der Zerstörung von Privatheit facebook = über 650 Millionen Mitglieder weltweit, weltweit über 10 Millionen in Deutschland – Zuwachsrate in den vergangenen 12 Monaten: 143 % Was benötigt facebook facebook,, um Sie zu kennen, kennen bevor Sie Mitglied bei facebook sind? Nur jeder hundertste Nutzer muss mit facebook sein Adressbuch synchronisieren, um auch den Rest der Welt zu kennen! Ein Hindernis dafür sollte das Verbot von Zusammenführung von Datenbanken mit p personenbezogenen g Daten sein gemäß g Datenschutzgesetz sein! Das ist heute nicht mehr nötig, weil ein paar hundert Millionen Teenager weltweit einfach eine neue Datenbank mit all diesen persönlichen Daten erschaffen haben und täglich weiter ausbauen. ausbauen Was zur Folge hat, dass jeder neue Kunde bei facebook sich sofort unter Freunden wiederfindet! Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 31 Datenorganisation Google: Widerstand ist zwecklos Was sagten die Borg in Star Trek? "Wir Wir sind die Borg. Borg Sie werden assimiliert werden werden. Deaktivieren Sie Ihre Schutzschilde und ergeben Sie sich. Widerstand ist zwecklos!“ Was sagte g GoogleGoogle g -Chef Eric Schmidt auf der Ifa 2010? "Wir werden wissen und Euch dabei helfen, auf welchen Aspekt Ihr Eure Aufmerksamkeit richten müsst. Was denke ich, was tue ich – wir können Euch helfen, das herauszufinden, wir können helfen, herauszufinden was für Euch derzeit am wichtigsten ist herauszufinden, ist." Das sei doch interessant. "Ihr werdet nie mehr einsam sein. Ihr werdet Euch nie wieder langweilen.“ Der „Safe „Safe Harbor Harbor““ Vertrag von 2000 erlaubt es amerikanischen Unternehmen (Google, Amazon, Ebay, Ebay, Facebook) Facebook) die Daten europäischer Kunden nach Hause weiterzuleiten, um sie dort nach europäischem Datenschutzrecht zu behandeln! Die Realität sieht anders aus: lt. Australischen Datenschutzrecherchen hält sich nur eins von dreißig Unternehmen an die Regeln – zudem sind US US-Behörden Behörden wenig daran interessiert! (Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,717120,00.htm, http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,717120,00.htm, 14.09.2010) Quelle: http://www.zeit.de/digital/internet/2010http://www.zeit.de/digital/internet/2010-09/google 09/google--schmidt schmidt--goggles?page=2 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 32 Datenorganisation Was bringt die Zukunft? Noch mehr Daten! Auf Initiative der polnischen Plattform für Heimatschutz wurde das von der EU finanzierte IndectIndect-Forschungsprogramm 2009 ins Leben gerufen Indect: Indect: Intelligent Information System Supporting Observation, Searching and Detection for Security of Citizens in Urban Environment Übersetzt: Intelligentes Informationssystem zur Unterstützung der Beobachtung, Suche und Erkennung für die Sicherheit von Bürgern in der urbanen Umgebung Zielsetzung: Sicherheit durch Überwachung Automatische Erkennung von kriminellem Verhalten online und offline in der EU z.B. durch d h Verarbeitung b von Ton- und d Bildaufnahmen ld f h aus Videod überwachungskameras und die globale Überwachung von Websites mittels „Sprachverarbeitung und Text-Mining“ durch Softwareagenten. Ergebnis: Inhalt und Verkehrsdaten plus „Beziehungsmining“. Einsatz von Unmanned Aerial Vehicles zur Überwachung mobiler Objekte j wie Individuen,, Fahrzeuge g und Objekte j und zur Vorhersage g Alle Daten werden stehen den Polizeibehörden in einem zentralen Portal zur Verfügung Quelle: http://www.golem.de/1009/77884.html Veröffentlicht: 10.09.2010 21:03 Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 33 Datenorganisation Was bringt die Zukunft? Noch mehr Daten! Noch mehr Sicherheit!? Neues Video von Alexander Lehmann "Du bist Terrorist", "Rette deine Freiheit", "Endlich Freiheit für deine Daten! Willkommen bei Facebook": Mit diesen Kurzfilmen hat sich Alexander Lehmann in der Webgemeinde, g , vor allem der Datenschutz-bewussten,, einen Namen gemacht. Nun hat Lehmann zusammen mit den Machern der NDR-Sendung "Extra 3" nachgelegt und wieder einen Film veröffentlicht: "Buugle weiß alles über dich". Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,718400,00.html veröffentlicht: 21.09.2010 http://www.youtube.com/watch?v=--CKbNE5ql0A http://www.youtube.com/watch?v= Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=http://www.youtube.com/watch?v=-CKbNE5ql0A Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Veröffentlicht: 21.09.2010 Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 34 Datenorganisation Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Datenorganisation SoSe 2011 Leibniz Universität Hannover Institut für Wirtschaftsinformatik Dr. Günter Wohlers | 19.04.2011 | Folie 35