Zuchterfolg hat einen Namen: Carsten Lauck

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Zuchterfolg hat einen Namen: Carsten Lauck
Das Hamburger Abendblatt schrieb in der Ausgabe am 29.10.2008:
Der Pinneberger überzeugte die Körkommission schon fünfmal. Mit Stute Zivia kam
das Glück auf seinen Hof.
Zuchterfolg hat einen Namen: Carsten Lauck
von Manfred Bode
PinnebergHolsteiner Sportpferde sind weltweit gefragt. Die jüngsten Erfolge des Schimmelwallachs
Marius, der mit Hinrich Romeike Doppel-Olympiasieger in der Vielseitigkeit wurde, und des
Wedeler Springreiters Carsten-Otto Nagel, der mit der Stute Corradina die Gesamtwertung
der Riders Tour anführt, sind nur zwei Beispiele für das Leistungsvermögen dieser Rasse.
Basis der Erfolge ist das strenge Zuchtkonzept des Elmshorner Dachverbands (Kasten),
dem sich derzeit 5101 Züchter in 13 Bezirken unterwerfen.
Carsten Lauck (41) ist einer von ihnen und im Körbezirk Pinneberg (325 Mitglieder) einer
der erfolgreichsten. An der Wand des Reitercasinos auf der Reitanlage am Haidkamp
zeugen fünf Silberteller von gekörten Hengsten aus eigener Zucht.
Den Weg dorthin zeigte Vater Ernst-Hermann Lauck. Zwar waren unter seiner Regie noch
Kühe und Schweine die Hauptsache auf dem Hof, als Pferdezüchter sorgte der Landwirt
aber 1988 für Aufsehen, als er mit Redford bei der Körung in Neumünster den
Reservesieger stellte.
Als Carsten Lauck die 200 Hektar große Anlage 1993 übernahm, hatte er den Betrieb
schon komplett auf Pferdehaltung umgestellt. Für den entscheidenden Schub in der Zucht
sorgte jedoch die Mutterstute Zivia, die Jan-Herbert Detjens (Seestermühe) zum Verkauf
anbot. "Ich hatte damals gerade deren fünfjährige Tochter Cim Christin in Beritt und war
begeistert", erinnert sich Carsten Lauck. "Leider fehlte mir das Geld, weil ich gerade die
neue Reithalle baute.
In dieser "Notlage" sprang ihm Schwager Harri Gebers bei. "Ich hatte in eine Pferdefamilie
eingeheiratet und dazu gehört auch der Pferdebesitz", erklärte der
Versicherungsangestellte seine damalige Gefälligkeit.
Mit Zivia kam das Glück in den Stall. Aus Anpaarungen mit Carthago (Carambo 2001),
Cassini (Cassiano 2003) und Calato (Calatio 2006) entstanden Produkte, die alle gekört
wurden. Cassiano, im Besitz des Holsteiner Verbands, war im laufenden Jahr unter Lars
Bak Andersen in 15-S-Springen platziert. Zivia-Sohn Cim Christo (13) startete sogar bei
Olympischen Spielen (Athen 2004) und wurde mit dem Koreaner Bong-Gak Son 15..
Besonders stolz ist Lauck auf das Stutfohlen Von Cim (von Levisto). Mit der Mutter Cim
Christin (18), die ihm mittlerweile wie Zivia (23) gehört, feierte er als Springreiter seine
größten S-Siege - bis sich die Stute bei den Landesmeisterschaften 2000 ein Bein brach.
"Seitdem reite ich kein Turnier mehr."
Die Hengste, die Lauck in Neumünster vorstellen durfte, egal ob gekört oder nicht,
verkaufte er fast immer bei der nachfolgenden Auktion - bis auf Calatio, der zurzeit von
Bernd Mohr (Ellerhoop) in Springpferdeprüfungen geritten wird. "Ein Hengst kostet in den
ersten zweieinhalb Jahren rund 15 000 Euro, und gute Preise darf man nicht
ausschlagen", sagte der Pinneberger.
Für seinen aktuellen Kandidaten Calmando (von Contender) zeichnet Lauck seit
anderthalb Jahren als Aufzüchter für einen Besitzer aus Süddeutschland verantwortlich.
"Ich habe aber auch einen Anteil", sagte Lauck, der den Hengst drei Monate lang auf die
Tage in der Holstenhalle vorbereitet. Die Hoffnung auf ein positives Körurteil ist groß.