Die Geschichte vor Augen halten
Transcription
Die Geschichte vor Augen halten
Lausitzer Rundschau Donnerstag, 28. Juni 2007 Guben Elbe-Elster-Rundschau 15 GLÜCKWÜNSCHE Die Geschichte vor Augen halten Wir gratulieren in Bärenklau: Frau Brigitte Oettel zum 68., in Guben: Frau Christa Schaefer, Heinrich-Mann-Straße, zum 62., Herrn Heinz Hoffmann, Goethestraße, zum 78. Geburtstag recht herzlich. Und welcher Seniorin oder welchem Senior möchten Sie über die Gubener RUNDSCHAU zum Geburtstag oder zu Ehrentagen gratulieren? Rufen Sie an unter Telefon (0355) 48 11 20. Buchpräsentation vor 100 Gubenern und Gubinern Gubener Bücherfreunde und Heimatforscher sind wieder um ein Werk über die Neißestadt reicher geworden. Das Büchlein „Die Stadt- und Hauptkirche in Guben/Gubin“ von Andreas Peter kann sich sehen lassen und passt neben Karl Gander ins Bücherregal. Diese detaillierte Publikation zur Bau- und Kulturgeschichte der Kirche ist eine Fundgrube für alle Interessierten. GUBEN. Die öffentliche Buchvorstellung im KinoSaal des Dom Kultury in Gubin fand am 20. Juni statt, in unmittelbarer Nähe der Kirchenruine. Ein Blick aus dem Fenster genügte, um sich in diese Geschichte einzufühlen. Die fast 100 Gubener und Gubiner erlebten gemeinsam einen ganz besonderen Abend. Der altehrwürdige Saal, in dem viele Gubener Gäste zum ersten Mal waren, und die jungen Gubener Musiker, die mit ihrer Jazzmusik begeisterten, bildeten einen würdigen Rahmen. Andreas Peter, wohl etwas freudig aufgeregt, präsentierte sein Buch, gab eine Einführung zur Entstehung und zum Inhalt. Sein Dank gehörte jenen, die diese Arbeit unterstützten. Hans-Joachim Bergmann las einige der wunderschönen Gedichte von Tadeusz Firley, einem Gubiner, der seine Heimatstadt liebevoll in Versen schilderte. Charlotte Kettmann erzählte anschaulich aus ihrem Leben. Sie gehört der Generation an, die aus Guben vertrieben wurden, jedoch heute mit der Geschichte ausgesöhnt ist und Freunde in Gubin hat. Pfarrer Michael Domke, sprach ein geistliches Wort zu Matthäus 6,12. „Wir beten in deutscher und polnischer Sprache: ‚Vater unser im Himmel, … vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.’ Das beten wir am 20. Juni. Das beten wir am 1. September. Das beten wir an jedem Tag des Jahres auf beiden Seiten der Neiße. Am 20. Juni 1945 wurden die Deutschen, die auf dieser Seite der Neiße wohnten, vertrieben. Am 1. September überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Der Weg deutscher Schuld ist lang. . . .Die Taten und Untaten bis 1945 haben heute nur noch wenige von denen, die heute leben, zu verantworten. Aber wir haben Gott gegenüber zu verantworten, wie wir die Chancen nutzen, diesseits und jenseits der Neiße menschlich miteinander zu leben. . . . Wenn wir ‚Amen’ sagen, dann sagen wir: Das ist wahr, und das werde wahr auch durch uns.“ Der Beifall bestätigte, wie wichtig aussöhnende Gedanken für die Menschen in Guben und Gubin sind. Der Gubiner Bürgermeister Bartlomiej Bartczak eröffnete ausführlich, charmant plaudernd, die allgemeine Fragerunde. Übersetzt wurde alles von Krzysztof Freyer. Dann nutzten viele die Möglichkeit zum Kauf eines vom Autor signierten Buches. Evelyn Möller Sportlicher Wettstreit im Lutzketal Kristina Großer, Henriette Neumann und Juliane Worpus (v. l.) bedankten sich musikalisch für die Foto: FOTO-Werner Unterstützung, die sie in den vergangenen Jahren erhielten. Abschied mit Klavier, Geige und prickelndem Gesang Zum Beitrag „Gubener Gymnasium soll Schulprojekt retten“, LR vom 22. Juni, S. 13, schreibt C. Heinrich im Auftrag der Konferenz der Lehrer der Europaschule unter anderem: Nicht das Gymnasium will das Projekt retten, sondern mit Hilfe der polnischen Schüler soll die gymnasiale Oberstufe am Gymnasium gesichert werden. Das Gymnasium konnte die Schülerzahlauflagen zur Bildung der Klassenstufe 11 bereits für das kommende Schuljahr gerade so erfüllen. Ob die erforderliche Anzahl an Schülern im August noch vorhanden ist, ist ebenfalls fraglich, im Gegensatz zu den Anmeldezahlen (103 Schüler) unserer Einrichtung. Die Entwicklung der Schülerzahlen in den Grundschulen zeigt bereits jetzt, dass ein Weiterbestehen des Gymnasiums ohne polnische Schüler nicht möglich ist. Die Vergangenheit zeigt, dass eine nicht geringe Anzahl an Schülern der Klassenstufe 6 an das Rahn-Gymnasium in Neuzelle wechselt. Auch aus den Klassenstufen 10 und 11 verlässt eine stattliche Anzahl Schüler das Gymnasium in Richtung Europaschule Guben oder Rahn-Gymnasium Neuzelle. Zur Aussage, des Landrates, dass das Projekt rechtlich sauber geprüft sei, ist zu sagen: Die Schüler der jetzigen Klassenstufen 7 und 8 unserer Schule wurden in eine Gesamtschule mit deutsch-polnischem Schulprojekt und gymnasialer Oberstufe eingeschult und haben damit ein Recht auf gemeinsames Lernen mit polnischen Schülern und dem Ablegen des Abiturs an unserer Schule. Das anhängige Gerichtsverfahren seitens der Eltern spricht auch nicht gerade für rechtliche Klarheit und Sauberkeit. Die gute Vorbereitung des Pestalozzi-Gymnasiums auf die Weiterführung des deutsch-polnischen Schulprojektes ist mehr als zweifelhaft. Von einem inhaltlichen und organisatorischen Konzept zur Neugestaltung des Studienganges für polnische Schüler, die mit einer Kürzung der Schulzeit von vier auf drei Schuljahren einhergeht, kann längst keine Rede sein. Moralisch ist die ganze Verfahrensweise mehr als verwerflich. Fakt ist, dass das deutschpolnische Schulprojekt auf Initiative der Schulleitung, gemeinsam mit den Lehrern der Europaschule vor 15 Jahren begonnen und erfolgreich weiterentwickelt wurde, um der Schule ein eigenes Profil zu geben. Ohne die Lehrerinnen und Lehrer der Europaschule gäbe es in Guben kein deutsch-polnisches Schulprojekt. Die Möglichkeit, diesbezüglich ein eigenes Schulprofil zu entwickeln, hatte jede Schule, auch das Pestalozzi-Gymnasium in Guben, dessen Lehrer uns oft wegen unserer polnischen Schüler belächelten. Die Projektideen anderer Schulen zu stehlen ist natürlich einfacher. Dazu passt der anmaßende Ratschlag des Landrats, die Lehrer der Europaschule müssten angesichts dieser Entwicklung vor Freude in die Hände klatschen. Wie viel Arroganz und Ignoranz gehört dazu, dies von den Lehrerinnen und Lehrern in dem Moment zu fordern, an dem das von ihnen in 15-jähriger Arbeit mit viel Herzblut entwickelte Projekt weggenommen wird um der Konkurrenz das (sicher nur zeitlich befristete) Überleben zu sichern? Skatfreunde treffen sich am Freitag Drei junge Gubenerinnen sagten musikalisch Danke Die drei Abiturientinnen Kristina Großer, Henriette Neumann und Juliane Worpus verabschiedeten sich am Dienstagabend mit einem Konzert in der Aula des PestalozziGymnasiums bei Eltern, Lehrern und Freunden. Mit ihrem musikalischen Können sagten sie allen Danke, die sie in den letzten Jahren unterstützten. Nach ihrem Abitur planen die drei ganz unterschiedliche neue Wege für ihre Zukunft. Wer am Abend kurz vor 20 Uhr die Aula des Pestalozzi-Gymnasiums betrat, fand den sonst hellen Raum in einer romantischem, fast schon melancholischen Atmosphäre wieder. Grund waren schwarze Vorhänge an den Fenstern und Kerzenlicht auf der Bühne. Eröffnet wurde das Konzert von Kristina am Klavier und Juliane, die Geige spielte und danach eine kleine Ansprache hielt. In dieser bedankte sie GUBEN. Rechte und Unsicherheiten sich im Namen ihrer Mitspielerinnen und merkte an, dass es bei diesem Konzert nicht um Perfektion gehe, sondern um die Geste, an die für sie wichtigen Menschen. Deshalb wurden weder Komponisten noch Titel benannt, damit das Publikum sich entspannt zurücklehnen und genießen konnte. Kristina am Klavier begleitete Henriettes Gesang. Deren Stimme zauberte wohl jedem in der Aula eine Gänsehaut. Da sich Henriette auf klassischen Gesang spezialisiert hatte, lagen im Raum enorme Ausdruckskraft und Intensität der Töne, sodass fasziniertes Staunen durch die Reihen ging. Es folgten weitere Vorträge überwiegend im klassischem Bereich, zwischendurch jedoch eine poppige Ballade, gesungen von Kristina Großer und am Klavier begleitet von Andreas Hauser. Zum Abschluss folgte das erste Stück, das Kristina und Juliane je zusammen gespielt hatten. Es war ein ruhiges und melancholisches Stück, das dem Publikum schmerzlich bewusst machte, dass wohl nun wirklich der Abschied gekommen war. Wenn die drei jungen Frauen morgen Abend ihre Reifezeugnisse in den Händen haben, werden sie ihre Wege aus Guben wegführen. Juliane Worpus verbringt ein Jahr als Au pair in Amerika, Kristina Großer zieht nach Leipzig, um dort zu studieren, und Henriette Neumann plant ein soziales Jahr in Südafrika. Schulleiterin Gerlinde Winter bedankte sich für diesen schönen Abend und machte deutlich, dass nach diesem Konzert so schnell niemand die drei talentierten Musikerinnen, die nun Tränen in den Augen hatten, vergessen würde. Bonny Henze/red LESER SCHREIBEN FÜR LESER Miteinander ohne Vorbehalte Einkaufsgutscheine bei „Ernstings family“ zu gewinnen den Textilketten Deutschlands, ihre Kunden am Freitag, dem 5. Juli, zur großen Glücksrad- Mit einem kräftigen Dreh am Glücksrad können Gutscheine und Foto: pr andere Preise gewonnen werden. Zupfstreichorchester beim Festival dabei Am 7. Festival der Musikschulen in Spremberg, das vom 13. bis 15. Juli stattfindet, nimmt auch das Zupfstreichorchester der Städtischen Musikschule „Johann Crüger“ teil. Die Musiker werden am Samstag, dem 14. Juli, uab 14 Uhr, auf der Bühne 4 an der Post auftreten. Präsentiert wird das Programm von der LAUSITZER RUNDSCHAU, Frank Werner wird moderieren. Insgesamt 2405 junge Musiker aus dem gesamten Land Brandenburg werden sich auf zehn Bühnen mit über 200 Veranstaltungen beim Festival der Musikschulen in Spremberg präsentieren. Auch die Gruppe „Bell Book & Candle“ wird beim Festival auftreten. Das komplette Programm ist unter www.musikschultage.de nachzulesen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. (red) GUBEN. aktion in die Filiale im RealMarkt an der Karl-Marx-Straße ein. Mit einem kräftigen Dreh am Glücksrad haben alle Kunden die Chance, ihr persönliches Glück herauszufordern. Als Hauptpreise winken Einkaufsgutscheine im Wert von zehn Euro, die in allen „Ernstings family“-Filialen eingelöst werden können. Für alle anderen gibt es kleine Trost- und Überraschungspreise. „Bei uns sind alle willkommen, am Freitag, dem 5. Juli, ihr Glück zu versuchen, und keiner geht leer aus. Denn wer auch beim dritten Dreh keinen Treffer landet, erhält selbstverständlich einen kleinen Trostpreis. Und natürlich warten viele tolle Angebote für die ganze Familie in unserem vielfältigen Sortiment“, war von Gebietsleiterin Beate Fuhrmann zu erfahren. (red) Das Naemi-WilkeStift feiert am Samstag, dem 7. Juli mit einem Tag der offenen Tür die Vollendung der zweiten Baustufe des Krankenhausneubaus. Außerdem soll das 129. Jahresfest des Wilkestiftes gefeiert werden. Derzeit laufen die letzten Bauarbeiten für die Gestaltung des Außengeländes und den Ausbau neuer Laborflächen im Krankenhaus. Der Gottesdienst zur Einweihung des Krankenhauses beginnt um 11 Uhr und wird vom Bischof der Selbständigen Evanglisch-Lutherischen Kirche, Pfarrer Hans-Jörg Voigt, der zugleich Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung ist, gehalten. Ab 15 Uhr können interessierte Gäste die Fachabteilungen des Krankenhauses besichtigen und sich über die Arbeit im Wilkestift informieren. Nachdem um 18 Uhr in der Klosterkirche Guben das Muscial „Mose – Auszug aus Ägyptenland“ aufgeführt wurde, wird das bekannte Blechbläserquintett „Harmonic Brass“ aus München im Weiten Raum des Wilkestiftes ein Konzert geben. (red) GUBEN. Das Glück mit einem kräftigen Dreh herausfordern Unter dem Motto „Hier geht’s rund!“ lädt „Ernstings family“, eine der führen- GUBEN. Alle Skatfreunde sind für den morgigen Freitag zum letzten Preisskat vor der zweimonatigen Sommerpause eingeladen. Beginn ist um 18 Uhr in der Gaststätte Busching an der Wilkestraße. Danach werden sich die Skatfreunde erst wieder am 31. August treffen. (red) Fachabteilungen öffnen die Türen G E S C H Ä F T S W E LT GUBEN. Auf dem Fußballplatz des Lutzketaler SV findet am Samstag, dem 30. Juni, ab 12.30 Uhr ein sportlicher Wettstreit mit der polnischen Partnergemeinde statt. Auch die Besucher und Zuschauer haben die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. (red) GROß DREWITZ. Der Gubener Stadtchor während des Auftrittes beim Chorfest in Finsterwalde. Hans-Joachim Kuchling aus Guben schreibt über den Auftritt des Gubener Stadtchores in Finsterwalde: Das 9. Chorfest des Brandenburgischen Chorverbandes in Finsterwalde wurde für den Stadtchor Guben zu einem großartigen Erfolgserlebnis. Am Morgen trafen sich die Sängerinnen und Sänger am alten Rathaus in Gubin und traten mit einem polnischen Reisebus die Fahrt an. Einige Sopranistinnen des polnischen Chores „Gloria Domine“ begleiteten den Gubener Chor. Gegen Mittag traf der Chor in Finsterwalde nahe des ersten Auftrittsortes, der katholi- schen Pfarrkirche St. Maria Mater Dolorosa, ein. Mit dem gemeinsamen Lied „Dona nobis pacem“ wurde das Konzert eröffnet. Unter der Leitung von Halina Nodzak bot der Stadtchor Guben ein dynamisches und einfühlsames Programm, das in der stimmlichen Reinheit und Ausdruckskraft überzeugte. Ein weiterer Auftritt am „Sänger-Denkmal“ fand ebenso großen Anklang. Passanten blieben spontan stehen und applaudierten begeistert. Zu guter Letzt betrat der Chor die Hauptbühne des RBB und stellte sein Können mit einem Programmaus- Foto: privat schnitt unter Beweis. Just zum geplanten Abschlusskonzert setzte ein starker Gewitterregen ein, der zu einem vorzeitigen Abbruch des Chortreffens zwang. Nach diesen Auftritten in Finsterwalde kann man behaupten, dass der Stadtchor Guben zu den Spitzenchören des Niederlausitzer Sängerkreises gehört. Die Mitwirkung der polnischen Sängerinnen des Gubiner Chores „Gloria Domine“ beweist einmal mehr, dass auf kommunaler Ebene ein Miteinander ohne Abneigung und Vorbehalte zwischen Deutschen und Polen sehr gut möglich ist.