Arabisch Lektion 1 - instructioneducation.info

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Arabisch
Lektion 1
‫س ٱأل ََّو ُل‬
ُ ‫أَلد َّْر‬
[’ad-dars(u) (’a)l-’awwal(u)] die erste Lektion (ungefähre Aussprache:
addarsul-auwalu); (‫ ﺀ‬ist Mondbuchstabe, vgl. weiter unten)
‫[ وَاحَد‬wa:Hid] 1,َ‫’[َاألوَّ ل‬al-’awwal(u)] der erste, ‫’[ األُولى‬al-’u:la:] die erste
Vgl. Sie bitte den Anhang
1.1
Einleitung
Es gibt nicht nur 1001 Nächte, sondern auch 1001 Arabisch-Kurse. So wird es gar nicht
auffallen, wenn noch ein weiterer dazukommt. Wir nennen unseren Kursus daher
Arabisch1002. Wer nur arabisch sprechen lernen will, braucht sich nicht mit arabischen
Buchstaben abzugeben, er kann in kurzer Zeit soviel Arabisch sprechen, um sich
vorzustellen oder ein Hotel zu suchen: ana Paul ich bin Paul, wa anta und du? fi: huna:
funduq rachi:s? gibt es hier ein billiges Hotel? na’am fī scha:ri’ Tu:nis. Ja, in der
Straβe Tunis. schukran. Danke. (Wir kommen erst in der 20. Lektion auf derartige
Fragen zurück, dann natürlich arabisch.)
Wenn Sie das gar nicht wollen, vielmehr den Koran oder die Erzählungen aus 1001Nacht lesen wollen, dann brauchen Sie einen anderen Approach. Hier setzt nun
Arabisch1002 ein, um Sie gezielt in weniger als einem Jahr auf diese Lektüre
vorzubereiten. Auf dem Weg dorthin gibt es viel Spaβ und so manches linguistische
Abenteuer. Und haben Sie keine Angst. Sie lernen selbstverständlich dennoch das
Überleben im Alltag mit Hilfe des "normalen" Arabisch. (Ich habe diesen Kurs in etwa
8 Monaten geschrieben. Wenn Sie fleiβig sind, werden Sie in einem halben Jahr einen
Hauch vom Ende spüren.)
Wie im Deutschen gibt es auch im Arabischen eine Hochsprache und nicht geschriebene
Dialekte. Vom modernen Hocharabisch muss man das klassische Arabisch trennen,
denn das ist die Schriftsprache, in der der Koran abgefasst wurde. Das moderne
Hocharabisch ist die Sprache der Medien, die als Verkehrssprache der gesamten
arabischen Welt fungiert. Jeder Araber, der eine schulische Ausbildung hat, ist in der
Lage, die Zeitungen eines jeden Landes zu lesen. Unter allen Dialekten ist der
ägyptische derjenige, der von den meisten Arabern verstanden wird. Das liegt vor allem
daran, dass die Filmindustrie Ägyptens eine hervorragende Rolle spielt. Sonst aber sind
die dialektalen Unterschiede oft so stark, dass Sprecher aus verschiedenen
Dialektgebieten oft zum Hocharabisch übergehen müssen, um sich verständlich zu
machen.
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1.2
Die Schrift
Ein arabisch geschriebenes Wort wie ‫ ﺖﻨﺑ‬muss man bereits kennen, um es aussprechen
zu können, denn ‫ ﺖﻨﺑ‬ist nichts anderes als die Aneinanderreihung der drei Konsonanten
(Mitlaute) ‫ ﺏ ﻥ ﺕ‬, d.h. b n t, wobei ‫ = ﺏ‬b, ‫ = ﻥ‬n und ‫ = ﺕ‬t. Die arabischen Buchstaben
werden von rechts nach links geschrieben (und gelesen).
Bei der Aneinanderreihung werden bei den ersten beiden Buchstaben offenbar die
linken Endstücke abgetrennt. Was nun die Aussprache der Konsonantenfolge ‫ﺖﻨﺑ‬
angeht, so muss man wissen, welche Vokale (Selbstlaute) in das Schriftbild ‫ﺖﻨﺑ‬
eingefügt werden sollen. Wenn ich meine "bint" Mädchen, so ist offenbar zwischen ‫ﺏ‬
und ‫ ﻥ‬ein "i" einzufügen. Auβerdem wäre es gut, irgendwie auszudrücken, dass
zwischen ‫ ﻥ‬und ‫ ﺕ‬kein Vokal stehen soll. Das Zeichen für "i" ist ein untergesetzter
kleiner Strich, das Zeichen für "null" Vokal ist eine hoch geschriebene Null. Demnach
ist ‫ت‬
ْْ ‫ ِب ْن‬das vollständige Schriftbild für "bint" = Mädchen. Sie finden dieses Wort im
Wörterbuch (Langenscheidts Taschenwörterbuch ISBN 11061, 1232 Seiten, kurz WB)
auf Seite 80. Daneben steht auch der Plural (Mehrzahl) von "bint", nämlich "bana:t"
oder in arabischer Schrift ‫ ﻨﺑﺎﺕ‬. Der hochgezogene Strich ‫ ﺍ‬ist das lange a: Mit
Fettschrift kennzeichnen wir den Wortakzent. Wichtig ist, dass wir uns mit jedem
Substantiv (Hauptwort) zugleich die Mehrzahl merken, denn die Regeln zur Bildung
des Plurals sind umständlich, und es gibt so manche Ausnahme. Das WB zeigt auch den
Plural an. (Eigentlich ist Mädchen nicht "bint", sondern "bint-un". Diese Feinheit –und
andere werden wir allmählich einführen. Gesprochen wird das angehängte "-un" jedoch
nicht.)
Der Umgang mit dem Wörterbuch muss mit Geduld gelernt werden. Vor allem sollten
Sie die Einführung zum WB aufmerksam lesen. Das Langenscheidt-WB zeigt die
Wörter zum Glück in alphabetischer Reihenfolge an, so wie wir es gewohnt sind. Die
meisten Arabisch-Wörterbücher sind schwierig zu benutzen, weil sie etymologisch
aufgebaut sind (d.h. nach der Wortwurzel geordnet), später mehr dazu.
Wir hatten es bisher nur mit den drei Konsonanten b, n, t zu tun, aber das Arabische
verfügt insgesamt über 28 Konsonanten (wobei das Alif nicht mitgezählt ist, denn es ist
kein wirklicher Konsonant) und über nur 3 Vokale, nämlich a, i, u. Jedes Wort besteht
i.A. aus drei Konsonanten, ganz so wie im Hebräischen. Es gibt verschiedene
Methoden, die arabischen Wörter mit lateinischen Buchstaben (und einigen
Sonderzeichen) zu umschreiben (zu transkribieren). Die im Langenscheidt-Wörterbuch
benutzte Umschrift finden Sie auf S.11/12 des WB zusammen mit der vollständigen
Liste der arabischen Buchstaben und mit Erklärungen. Vgl. auch den Anhang.
Der erste Buchstabe ist das Alif ( ‫) ا‬, das wir oben als einen senkrechten Strich bereits
kennen lernten. Oben benutzten wir Alif als Zeichen für das lange a: oder auch . Alif
trägt aber auch das Hamza (‫)ﺀ‬, d.h. ‫ أ‬, und markiert damit den sogenannten
Stimmabsatz. (Es wird mit der Taste O erzeugt, vgl. unten.)
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(Das z in Hamza , vgl. 2.2, wird wie das s in Rose gesprochen. Ein s ist immer stimmlos
wie in Muster.) Dabei entsteht ein Laut, den wir auch im Deutschen sprechen, aber
nicht schreiben.
Wenn wir z.B. die Aussprache von Versende mit der von versende vergleichen, so hören
wir in Vers’ende eindeutig einen aus der Kehle gestoßenen Laut, als Folge des
Stimmabsatzes, den wir normalerweise nicht schreiben, hier aber mit ’ kennzeichnen. In
versende gibt es keinen Stimmabsatz. Vor jedem mit einem Vokal beginnenden Wort
sprechen wir diesen Kehllaut, z.B. ’am ’Abend. (Den beim Stimmabsatz entstehenden
Kehllaut bezeichnet man auch als Stimmabsatz.) Ebenso wie im Deutschen können wir
künftig am Wortanfang auf die Kennzeichnung des Stimmabsatzes verzichten, da wir
ihn ja stets automatisch sprechen. Im Wortinnern oder am Wortende werden wir ihn
jedoch durch ’ markieren. Im Arabischen fängt keine Silbe mit einem Vokal an.
Die grün hinzugefügten Zeichen entsprechen i. A. der Lautschrift (Latin-Transliteration), die 1935 vom Orientalistenkongress in Rom festgelegt wurde.
Es folgen die Buchstaben b, t, th, deren arabische Namen ba:’, ta:’, tha:’ sind: ‫ = ﺏ‬ba:’
oder b ʼ, ‫ = ﺕ‬ta:’ oder t ʼ, ‫ = ﺙ‬tha:’ oder t ʼ (b und t sind auch b, t. Hinter dem langen
Vokal hört man einen Stimmabsatz, was wir wieder durch ’ kennzeichnen. Bei th / t
handelt es sich um das stimmlose englische th in thunder, think, through. Die
Zungenspitze befindet sich bei seiner Bildung unter den oberen Schneidezähnen. (Das
th in that, this ist stimmhaft, was Sie spüren, wenn Sie bei der Aussprache von that oder
this den Kehlkopf berühren. Wir werden es mit dh kennzeichnen. Im Langenscheidt WB
wird ð benutzt.) Das Kennzeichen der folgenden drei Buchstaben ist das Zeichen ‫ﺡ‬/h,
das einfach oder punktiert vorkommt. (Falls Sie den im Anhang genannten Editor
Shibboleth benutzen, so gelten die fett markierten Tasten (bei deutscher Tastatur). Das
Zeichen ‫ ﺡ‬erzeuge ich z.B. mit H und ‫ ﺝ‬mit j, ‫ ء‬mit ä, ‫ ا‬mit A, usw.
‫ ﺝ‬heiβt [ji:m/ ] (j wie in Garage, Journal); in Ägypten wird es wie g in gut
ausgesprochen. (Shibboleth-Taste j)
‫ ﺡ‬heiβt [Ha:’/h] (H ist ein kräftig gehauchtes h, etwa der Hauchlaut beim Behauchen
von Brillengläsern oder kalten Händen -oder das H in Hassan. Im WB wird ħ benutzt.)/
H (Langes a wird im olgenden mit a: oder bezeichnet).
‫ ﺥ‬heiβt [xa:’/ ] (x stellt das ch in Bach dar. Im Englischen meist mit kh wiedergegeben.)/ x (Der Punkt liegt auf dem Dach. Mnemotechnische Hilfe.)
Es gibt zwei d-Laute: ‫ ﺩ‬und ‫ ﺫ‬:
‫ﺩ‬
heiβt [da:l/d] (d ist das deutsche d wie in deutsch.)/ d
‫ﺫ‬
heiβt [dha:l/d] (dh ist ein stimmhaftes th wie in this, that.)/ (
Zwei Laute, die auf dem Zeichen ‫ ﺭ‬aufbauen (‫ ﺭ‬und ‫)ﺯ‬, haben sonst nichts Gemeinsames: ‫ ﺭ‬heiβt [ra:’/r] (r ist das gerollte R der Südländer, etwa ab Bayern.)/ r
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‫ ﺯ‬heiβt [za:y, gesprochen zai, vgl. engl. day/z] (z ist das s in Rose, y klingt wie das
deutsche j in ja)/ z
Die nächsten beiden Buchstaben haben die Grundform ‫( ﺱ‬Taste s)
‫ﺱ‬
heiβt [si:n/s] (s ist stimmlos wie das zweite s in Schuster.)/ s
‫ﺵ‬
heiβt [shi:n/ ] (sh ist gleich dem deutschen sch in Schuster.)/ $
Auf der Form ‫ ﺹ‬bauen folgende Buchstaben auf.
‫ ﺺ‬heiβt [Sa:d/s] (S ist ein velarisiertes s, das heiβt, das nachfolgende
wird nach
offenem dunklen o hin verfärbt. Wenn ein Bayer da meint, sagt er dO, was ungefähr
unser Laut ist. Wir werden es gelegentlich mit å: kennzeichnen, also Så:d.)/ S
‫ﺽ‬
heiβt [Da:d/d] (D ist ein velarisiertes d, das nachfolgende
offenes dunkles o ausgesprochen.)/ D
wird wieder wie ein
Die vier Buchstaben S, D, T, Z (oder DH) werden mit zurück gezogener Zunge
gesprochen.
‫ﻁ‬
heiβt [Ta:’/t] (T ist ein velarisiertes t, das ein nach offenem dunklen o hin verfärbt.
In Ta:lib Student klingt "Ta:" wie "TO" in Torf, also Tå:lib.)/ T
‫ ﻅ‬heiβt [Za:’/z] (Z oder DH ist ein velarisiertes dh.)/
Z
Die vier mit Groβbuchstaben umschriebenen Konsonanten werden auch als emphatische
Konsonanten bezeichnet, d.h. sie werden mit viel Schwung erzeugt und verdunkeln die
vor und nach ihnen stehenden Vokale. Oft werden sie auch durch einen untersetzten
Punkt markiert. (In http://www.langsci.ucl.ac.uk/ipa/ finden Sie Information über
international übliche Transkriptionen.) Eine sehr schöne Zusammenstellung aller
Zeichen finden Sie in http://www.turguman.org/arabischkurs/2-arababc.pdf .
Um die emphatischen Konsonanten richtig auszusprechen, sollte man sich einen
einheimischen Sprecher anhören. Falls der fehlt, kann man sich einen aus dem Internet
downloaden, z.B. in der kostenlosen Demoversion von "ReadWrite Arabic", das von
mehreren Seiten angeboten wird. Die Sharewareversion kostet US$12.95. Es gibt aber
noch andere Programme, die zeigen, wie man schreibt und die die geschriebenen
Buchstaben vorsprechen.
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Z.B.: http://www.arabic-alphabet.org/arabic-lessons/lesson-1/
http://www.dilap.eu/arabic-alphabet/animation.html oder
http://transliteration.org/quran/Pronunciation/Letters/TashP.htm (sehr gut )
Ineressant sind auch die Programme von http://transliteration.org/quran/
(Geben Sie bei Google.de "Arabic+letters" ein, um einen schnellen Überblick über
verfügbare Programme zu erhalten.) Wir werden weiter unten auf das Schreiben arabischer Buchstaben zu sprechen kommen. Vorher wollen wir aber noch die restlichen
Buchstaben des Alphabets besprechen.
Die beiden auf der Form ‫ ﻉ‬/ ، aufbauenden Buchstaben gibt es im Deutschen nicht oder
nur in Dialekten. (Taste E)
‫ ﻉ‬heiβt [ca(j)in] ( c ist ein verstärktes Hamza, vgl. 1.2 und 2.2; Taste ä). Man erzeugt
diesen Laut gelegentlich bei groβer Anstrengung. Hören Sie sich unbedingt einen
arabischen Muttersprachler an.) Der obere Teil des Zeichens ‫ ﻉ‬ist das ″Hamza″. Da
unser c oder das Zeichen ‘ eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kopf von ‫[ ﻉ‬ca(j)in]
oder [cayn] haben, werden beide in der Umschrift als Zeichen für ‫ ﻉ‬benutzt.
‫ ﻍ‬heiβt [ghain/ ] (gh wird von einem Rheinländer ausgesprochen, wenn er Rhein oder
Wagen sagt. Es ist ein r, das aus dem Grund des Kehlkopfes kommt, und klingt etwa
wie das r in Grund, groβ, Morgen oder im Französischen in maigre, rue, rare)/ g
Die letzten neun Konsonanten bieten bis auf das Qa:f keine Schwierigkeiten. Wir
werden sie daher summarisch abhandeln. Sie können Sie mit f, q, k usw. erzeugen.
(Hier stimmen Transliterationen und Tasten überein.)
‫[ ﻑ‬fa:’; f] ; ‫[ ﻕ‬qa:f; q]; ‫[ ﻙ‬ka:f;
‫[ ﻩ‬ha:’; h]; ‫[ ﻭ‬wa:w; w]; ‫[ ﻱ‬ya:’; y].
Mit der Y-Taste erhalten Sie
ma s ra (verkürzbares Alif)
‫ى‬.
k];
‫ﻝ‬
[la:m; l];
‫ﻡ‬
[mi:m; m];
Dieses Zeichen hat den Wert von
‫ﻥ‬
[nu:n; n];
und heißt a if
Das q in qa:f kommt tief aus der Kehle (anhören!). Das erste w in wa:w wie das
englische w in water oder whisky aussprechen, also mit einem leichten u-Vorschlag
[uiski]. wa:w klingt wie [uau]. y steht für unser j in ja. Die übrigen Laute unterscheiden
sich wenig von den entsprechenden deutschen.
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1.3
Arabisch im Internet
Im Internet finden Sie gut gemachte Anleitungen zum Schreiben der arabischen
Buchstaben. Meine erste Empfehlung ist das schon erwähnte "ReadWrite Arabic". Aber
auch sehr hübsche graphische, nicht animierte Darstellungen lassen sich finden, z.B. die
folgenden beiden Tafeln aus www.sfusd.k12.ca.us/ schwww/sch618/Calligraphy...
(Link anscheinend nicht mehr vorhanden, 29.4.2011)
In http://special.worldofislam.info/index.php?page=vid/Arabic%20Alphabet wird
Ihnen das Alphabet vorgesprochen.
Je nach ihrer Stellung im Wort haben die meisten Buchstaben eine eigene Form, was
das folgende Bild illustriert. Vgl. die Seite http://wiki.verbix.com/Category/ArabicScript .
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Die Darstellung liefert eine Zusammenstellung von Buchstabenformen und üblichen
Transliterationen . Das System der IPA = “International Phonetic Association“ ist das
heute am weitesten verbreitete Lautschriftsystem. Das Transliterationsschema ″Latin″
haben wir oben, S.1.3, eingeführt.
Ein sehr guter und kostenloser Editor für semitische Schriften, u.A. für Arabisch, ist der
Editor http://www.logos.com/shibboleth . Ich habe Ihnen oben, S.1-3/5, in Fettschrift
die Tasten angegeben, mit denen Sie die arabischen Buchstaben mit ″Shibboleth″
erzeugen können.
Schlieβlich sehen wir in der folgenden Darstellung alle Vokale:
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Die drei Vokale sind in Kurz- und Langform aufgeführt. Als Basiskonsonant dient das
‫ﺏ‬
b [ba:’]. (Um sie mit dem Shibboleth-Editor zu erzeugen, schreiben wir: buw biy
baA bu bi ba bo. Die o-Taste erzeugt das ″Suk n″, welches anzeigt, dass der
zugehörige Konsonant ohne Vokal zu sprechen ist. Eigentlich brauchen Sie die Tasten
nicht auswendig zu wissen, denn Sie können alle Buchstabenformen anklicken. (Meist
wird auf dem letzten Konsonanten eines Wortes kein Suk n geschrieben, auch wenn
kein Vokal folgt. I.A. folgen wir dieser Übung.)
Als Beispiele nehmen wir drei Vokalisationen der Wurzel ‫{ = ﺐﺘﻛ‬k-t-b}
َ‫[ كتب‬katab] er schrieb, ْْ‫[ ُكتِب‬kutib] es wurde geschrieben, ْْ‫[ ُكتُب‬kutub] Bücher
für alle drei Bedeutungen benutzt man die Schreibform ‫ ﺐﺘﻛ‬als "Kurzschrift".
Je einen langen Vokal haben wir in den beiden Wörtern
َ‫[ كاتب‬ka:tib] Schriftsteller und ْْ‫[ ُكوتِب‬ku:tib] es wurde jemand angeschrieben.
Die drei langen Vokale a:, u: und i: (‫’ ﺍ‬alif,
‫ ﻭ‬waw, ‫ ﻱ‬ya:’) werden
geschrieben. Das zeigen wir am Konsonanten da:l : ‫ دَﺍ‬da:, ‫ ُدَﻭ‬du:, ‫ دَﻱ‬di:
Die arabischen Namen der kurzen Vokale sind fatHa (a,
(u,َ
ُْ ).
immer
َْ), kasra (i,َ
ِْ ) und Damma
Sie sehen, dass Kurz- und Langform des Vokals zusammen geschrieben werden, um
einen langen Vokal zu bezeichnen. waw’ und ya:’ können auch Konsonanten sein,
nämlich w bzw. y (deutsches j). In diesem Fall werden sie selbst das Zeichen eines
kurzen Vokals tragen, z.B. َ‫[ هُو‬huwa] er und َ‫[ هي‬hiya] sie.
Wenn auf ‫ ﻱ‬ya:’ kein Vokal folgt, tr gt es Suk n und wird wie unser i ausgesprochen, sonst wie j in ja.
Wir nutzen die Gelegenheit und bilden unsere ersten arabischen Sätze:
‫هُو ْهُنا‬
[huwa
huna:] er (ist) hier; ْ‫هي ْهُناك‬
ِ [hiya huna:ka] sie (ist) dort. (ist denken wir uns hinzu;
huna: hier, huna:ka dort).
Oder:
‫[ مْهْاْ ْهُنا‬maha: huna:] Maha (ist) hier.
(Maha ist ein Frauenname). Beachten Sie die
orm des ha:’ am Wortanfang und im Wortinnern!
ْ‫[ كر ْمْهُناك‬karam huna:ka] Karam ist dort. (Karam ist ein Männername)
ْ‫[ ِهيْليْلي‬hiya layla(:)] sie ist Laila (gespr. Leila). Tastenfolge für Laila: layolYö
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(Das Schluss-a in layla: ist eine Variante des Alif, die man am Ende mancher Wörter für
benutzt –aber wie a ausspricht. Das Zeichen ist das von ya:’, aber ohne die beiden
Punkte; Taste Y. Das o erzeugt ein Suk n und das ö setzt ein Kurz-Alif über ‫= ى‬
(=
ʼ
ra = verkürzbares Alif, vgl. 1.5). Verwechseln Sie nicht ‫ = ى‬ya: mit ‫= ىي‬
ya:’, Taste y. Das Kurz-Alif, Taste ö, wird nur selten geschrieben, und wir könnten es
durch das a-Zeichen (fatHa) ersetzen: ‫( ليْلي‬layolaY) statt
ْ‫( ليْلي‬layolYö). Im Allge-
meinen schreibt man jedoch einfach ‫( ليلي‬laylY).
Es ist durchaus wichtig, die langen Vokale auch lang auszusprechen, weil die
Bedeutung eines Wortes von der Länge der Vokale abhängt:
geschrieben aber
ْْ‫[ كاتب‬ka:tab] er schrieb an jemanden. Oder
ْ‫ار ْد‬
ِ ‫[ ب‬ba:rid] kalt.
ْ ‫[ كت‬kataba] er hat
‫ب‬
‫[ ب ِري ْْد‬bari:d] Post, aber
Merken Sie sich heute vor allem die "Eck"-Buchstaben, die so häufig am Wortanfang
vorkommen: ‫ ﺑ‬ba:’, ‫ ﺗ‬ta:’, ‫ ﺛ‬tha:’, ‫ ﻧ‬nu:n, ‫ ﻳ‬ya:’.
ba:’ und nu:n haben nur einen Punkt, ta:’ und ya:’ haben zwei und tha:’ hat drei.
Ich möchte hier die erste Lektion beendigen, denn Sie haben jetzt jede Menge zu
studieren und zu üben. Es ist jedoch nicht nötig, alle Buchstaben auf einmal zu
beherrschen, sie dürfen sich durchaus etwas Arbeit für die nächsten Tage aufsparen. Das
Malen der Buchstaben wird Ihnen bestimmt viel Freude machen.
An dieser Stelle werde ich Ihnen noch sagen, mit welchem Font-Editor ich früher die
arabischen Buchstaben und Wörter geschrieben habe. Ich benutzte den Editor Arabica
von Miachael Heim, http://www.arabica-online.com/ . Der Editor kostet nur EURO 34
und kann zunächst probeweise installiert werden. Dieses Programm hat den groβen
Vorteil, dass es (angeblich) fast problemlos zusammen mit Word benutzt werden kann.
Ich benutze nun Windows 7 und weiß nicht, ob sich Arabica hier installieren lässt.
Zwei empfehlenswerter Links sind http://i-cias.com/babel/arabic/index.htm und
http://www.answers.com/topic/arabic-alphabet-2#Unicode bzw.
http://www.answers.com/topic/arabic-alphabet-2
In http://special.worldofislam.info/index.php?page=vid/Arabic%20Alphabet wird
Ihnen das Alphabet vorgesprochen.
Für später kann sehr nützlich sein
http://www.geckil.com/~harvest/arabic/grammer/frames/index.htm
Ich musste leider feststellen, dass viele Links, die ich früher (2006) vorschlug, heute
(2011) nicht mehr funktionieren. Wie lange die jetzigen existieren werden, weiß ich
leider nicht.