LED: Mehr als Lampentausch

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LED: Mehr als Lampentausch
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photovoltaik Ausgabe:
LED: Mehr als Lampentausch
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29.10.2015 9:21 - Alte Glühlampen oder
Halogenstrahler gegen diese neuen
Leuchtmittel auszutauschen, senkt die
Stromkosten nachhaltig senken. Aber die
kalten Strahler können viel mehr, wie eine
Firma aus Köln beweist.
Antonius Quodt ist Experte für
lichttechnische Installationen für
Unternehmen, Museen und Events.
Der Gründer und Geschäftsführer
der Lightlife GmbH in Köln bietet
LED gemeinsam mit Photovoltaik an.
LEDs sind in aller Munde, gelten als Lichtquelle
schlechthin. Statt wie bisher mit Glühlampen zu heizen,
reduzieren die kalten Lampen den Strombedarf erheblich.
Für Antonius Quodt ist das nicht wirklich neu. Der Gründer
und Geschäftsführer der Lightlife Gesellschaft für
audiovisuelle Erlebnisse mbH in Köln. Das Unternehmen bietet künstlerische und gewerbliche
Lichtkonzepte für Gebäude und Fassaden an. Es gehört zu den Vorreitern in der LED-Technik und
Lichtarchitektur, mit vielen Jahren Erfahrung.
Seit einigen Monaten ist Quodt zudem Mitgesellschafter bei der Priogo AG in Zülpich, einem
traditionsreichen Fachbetrieb für Photovoltaik, Stromspeicher und regenerative Energietechnik. Beide
Unternehmen bieten kombinierte Energielösungen mit LED und Photovoltaik an.
Schnell die Stromkosten senken
Denn er beobachtet genau, dass die LEDs einen interessanten Massenmarkt entfalten. Immer mehr
Mieter und Hauseigentümer wechseln alte Glühlampen gegen LED aus, ein schneller Weg, um die
Stromkosten zu senken. Während die gute, alte Glühlampe nur rund ein Zehntel des Stroms tatsächlich
in Licht umsetzte, bleiben die LEDs kalt. Sie setzen fast den gesamten Strom in Licht um, die
Verlustwärme ist nahezu null. „Jeder Elektriker kann alte Lampen gegen die neuen LED tauschen“, sagt
Antonius Quodt. „Für die meisten privaten Endkunden dürfte der einfache Austausch der Leuchtmittel
ausreichen. Dann kommt es auch nicht so sehr darauf an, ob der Elektriker chinesische LED einbaut, die
im Baumarkt besonders billig angepriesen werden.“
Doch bei der gewerblichen Beleuchtung sieht die Sache anders aus. Wenn man Antonius Quodt in
seiner Firma in Köln besucht, erhält man anschaulichen Unterricht. Er schwört auf LED, er schwört auf
die Kombination mit Photovoltaik. Und er kennt die Fallstricke des Geschäfts. „Der Inhaber dieses
Getränkemarktes ließ vor zwei Jahren alle Leuchtstoffröhren auf LED umrüsten“, erzählt er beim Gang
durch den niedrigen Bau neben seinem Firmensitz in Köln-Longerich. „Das hat damals eine Firma
Billigheimer gemacht, die mittlerweile insolvent ist. Nun musste der Eigentümer des Getränkemarktes
alle LED nachkaufen, weil die Billigprodukte kaputt sind. Jetzt hat er Leuchtmittel von Markenherstellern
verbaut, die teilweise fünf Jahre Garantie bieten.“
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30.10.2015
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Wer billig kauft, kauft zweimal
Im Grunde genommen gilt für LED, was für alle Komponenten in der Photovoltaik oder in der
Elektrotechnik gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal. Qualität entscheidet über die Langlebigkeit, weiß
Quodt aus unzähligen Projekten. Je größer die Investition, desto wichtiger ist es, nur hochwertige
Komponenten und Produkte zu verkaufen. „In der gewerblichen Anwendung kommt noch hinzu, dass mit
der Umstellung auf LED meist auch die Lichtsteuerung angepasst und ins Energiemanagement
eingebunden werden muss“, erläutert der Experte. „Denn die LED erweitern die Einsatzmöglichkeiten
der Leuchtmittel auf vielfältige Weise.“
Derzeit plant er die Umrüstung eines Hotels in Düsseldorf. Dort hat jedes der 400 Zimmer eine Glühbirne
mit 40 Watt. „Diese können Sie durch LED mit jeweils sechs Watt ersetzen“, rechnet er vor. „Zudem
bietet die LED-Technik inzwischen sehr angenehme Lichtfarben. Das ist in einem Hotel nicht
unwesentlich.“
Viel Lumen pro Watt reicht nicht
Es ist ein verbreiteter Irrtum, dass die LED vor allem viel Lumen pro Watt haben muss. „Die stärkste
Leuchtkraft pro Watt Leistung haben die kaltweißen LED“, sagt Quodt. „Wenn Sie solche Leuchtmittel
einsetzen, bekommt das Hotelzimmer den Charme einer Pathologie. Wenn man nur die Lumenzahl
ersetzt, wird beispielsweise auch vernachlässigt, dass die Reflektoren hinter den Lampen eine spezielle
Charakteristik aufweisen. Was zu gängigen Halogenlampen mit Quecksilber passte, funktioniert bei einer
LED kaum.
Quodts Firma Lightlife plant beispielsweise auch die Leuchtmittel für die Logistikhalle eines
Großhändlers am Rhein. Dort laufen bisher noch HQL-Quecksilberdampflampen. „Jede der 109
Leuchten leistet 400 Watt, davon gehen zusätzlich noch mindestens 50 Watt als Verluste des
Vorschaltgerätes weg“, analysiert der Geschäftsführer. „Eine vergleichbare Lichtwirkung erzielt man mit
LED, die 230 Watt haben. Die Investition beträgt rund 80.000 Euro, die jährliche Einsparung an Strom
rund 15.000 Euro. Macht eine Amortisationszeit von knapp sechs Jahren.“
Innerhalb weniger Jahre amortisiert
Noch träumt die Photovoltaik von solchen Zeiträumen. Selbst sechs Jahre sind manchen Kunden zu
lang. „Es geht nicht nur um den Austausch der HQL-Lampen“, argumentiert Quodt. „Es geht auch um die
Verschaltung der LED und sogar um Sensorik. Denn die LED muss nur einschalten, wenn sie tatsächlich
gebraucht wird.“
Die Halle des Großhändlers ist 2.500 Quadratmeter groß, darin fahren 14 Gabelstapler. Nur wenn ein
Gabelstapler in einen Gang biegt, muss dort die Beleuchtung einschalten. „Mit Quecksilberdampflampen
können Sie solche Steuerungen gar nicht umsetzen, sie sind viel zu träge“, weiß Quodt. „Allein die
erforderliche Abkühlzeit verhindert, dass man sie schnell schalten kann. Nicht zu sprechen von der
Vielfalt der möglichen Farbtemperaturen, die LED-Technik bietet. Auch sie kann man komfortabel über
den Energiemanager steuern.“
Den vollständigen Report über LED lesen Sie im Novemberheft von photovoltaik, das am 5. November
2015 erscheint.
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