als pdf-Datei - Erinnerung an die jüdischen Gemeinden in

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als pdf-Datei - Erinnerung an die jüdischen Gemeinden in
Heinrich-Emanuel-Merck-Schule
64289 Darmstadt
Lehrerin: Frau Dreesen
Klasse: 11g BG
Spurensuche
„Die Weiterstädter Familie Lehmann
zur Zeit des 2. Weltkrieges“
Von Jan Phillip Ristau
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .............................................................................................................. 2
Stammtafeln........................................................................................................... 3
Familie Lehmann ................................................................................................... 7
Hermann Felix Lehmann.................................................................................... 7
Minna (Mina) Lehmann ..................................................................................... 7
Rosa Levy, geborene Lehmann .......................................................................... 8
Wolf Lehmann.................................................................................................... 8
Settchen Stern, geborene Lehmann, und ihr Mann Max Stern .......................... 8
Ernst Erich Lehmann, seine Frau Irma Lehmann und seine Schwester Gustine
Lehmann ............................................................................................................. 9
Berthold Lehmann, seine Frau Emma Lehmann und deren Mutter Karoline
Marx ................................................................................................................... 9
David Lehmann und seine Frau Sara Lehmann ............................................... 11
Quellen ................................................................................................................ 12
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Einleitung
Das schlimmste Verbrechen der deutschen Geschichte war die systematische Ausrottung der Juden durch die nationalsozialistische Arbeiterpartei
unter Führung Adolf Hitlers. Millionen von Juden wurden in der Zeit von
1933 bis 1945 in Konzentrationslagern vergast oder von Einsatzgruppen
der SS ermordet. Die einzige Möglichkeit für die Juden, dem Tod zu entrinnen, war die ihnen bis zum Oktober 1941 gestattete Auswanderung.
Danach gab es keinen Ausweg mehr und sie mussten in Deutschland bleiben.
Auch in der damals kleinen südhessischen Gemeinde Weiterstadt hatten
die dort lebenden jüdischen Bürger kein anderes Schicksal. 1933 lebten in
Weiterstadt noch 13 Juden. 1939 verkündete der Bürgermeister Weiterstadts dem Landrat, dass nun keine Juden mehr in Weiterstadt wohnhaft
waren.
Die Familie Lehman war eine der jüdischen Familien, die in Weiterstadt
lebten. Im Rahmen meiner Hausarbeit „Spurensuche“ habe ich versucht
möglichst viele Informationen über die große Familie Lehmann herauszufinden.
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Stammtafeln
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Familie Lehmann
Hermann Felix Lehmann
Felix Lehmann wurde am 19. Januar 1889 in
Weiterstadt geboren. Er war eines von neun Kindern von Max Lehmann und Herzine Lehmann,
geborene Oppenheimer. Er hatte vier Brüder und
vier Schwestern. Felix Lehmann war ein deutscher Jazzmusiker und Orchesterleiter. Ab 1924
war er Hauskapellmeister bei der Berliner
Schallplattenfirma Homophon Co. Berühmt
wurde er unter seinem Künstlernamen Fred Bird. Viele Platten nahm er
auch unter anderen Künstlernamen auf, damit es den Anschein machte,
dass es bei der Schallplattenfirma Homophon Co. mehr Künstler gab. Mit
Wirkung zum 01. Januar des Jahres 1939 bekam er den Namen Israel.
Deportiert wurde Felix Lehmann
im Jahre 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz. Sein Todesdatum ist nicht genau bestimmbar, da er lediglich für tot erklärt
worden ist, ohne eine genaue Angabe des Todesdatums.
Minna (Mina) Lehmann
Minna Lehmann wurde am 21. September des Jahres 1902 in Weiterstadt
geboren. Minna war die Schwester von Ernst Erich und Gustine Lehmann,
alles Kinder von Jakob Lehmann und Emma Lehmann, geborene Grünebaum. Minna lebte zusammen mit ihrem Bruder Ernst Erich in der Kreuzstraße 6 in Weiterstadt. Vom Stadtkrankenhaus in Darmstadt wurde sie
am 06. Oktober 1930 als „Geisteskranke“ in das Philippshospital in Goddelau überwiesen. Am 01. Februar 1941 wurde sie von der Heil- und
Pflegeanstalt in Goddelau in die Heil- und Pflegeanstalt in Heppenheim
gebracht. Drei Tage später, am 04. Februar 1942, wurde sie zusammen
mit 66 weiteren Juden in die Tötungsanstalt Hadamar deportiert. Dort
starb sie noch am selben Tag.
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Rosa Levy, geborene Lehmann
Rosa war eine Schwester von Wolf Lehmann. Sie kam am 05. November
1868 in Weiterstadt zur Welt. Sie wohnte später aber im nahegelegenen
Darmstadt im 1.Stock der Kirchstraße 1. Ihr Mann war Elias Levy. Am
27. September des Jahres 1942 wurde sie von Darmstadt in das Ghetto
Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 26. März 1943.
Wolf Lehmann
Wolf Lehmann war das sechste Kind von Michael Lehmann und Minna Lehmann, geborene
Oppenheimer. Er hatte insgesamt sechs Geschwister, drei Schwestern und drei Brüder. In
Weiterstadt besuchte und beendete er die Volksschule. Er arbeitete als Kaufmann. Später verzog
er nach Karlsruhe in die Kriegsstraße 67. Er heiratete eine Frau, namens Jenny L., und bekam
zwei Söhne: Herbert und Kurt. Von Baden aus
wurde er am 22. Oktober 1940 in das französische Internierungslager Gurs deportiert. Dort
starb er am 07. Januar 1941.
Settchen Stern, geborene Lehmann, und ihr Mann Max Stern
Settchen war die dritte Tochter von David und Sara Lehmann, geborene
Stern. Sie wurde am 25. Oktober 1887 in Weiterstadt geboren. Am 01. Januar 1926 heiratete sie Max Stern. Dieser wurde am 01. Juli 1898 in
Hemmerde Kreis Hamm (Westfalen) geboren. Max war Einzelkaufmann
für Kurzwaren und Viehhandel. Er besaß sein eigenes Geschäft in der
Darmstädter Straße 37. Dieses Geschäft musste 1938-1939 allerdings verkauft werden. Settchen und Max zogen nach Mainz Bischofsheim in die
Frankfurter Straße 48.
Zusammen hatten sie die Absicht nach England auszuwandern. Dies gelang ihnen aber nicht. Sie wurden am 25. März 1942 von Mainz aus in das
Ghetto Piaski deportiert. Am 31. Dezember 1942 wurden beide für tot erklärt.
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Ernst Erich Lehmann, seine Frau Irma Lehmann und seine
Schwester Gustine Lehmann
Ernst Erich wurde am 28. Oktober 1904 als Sohn von Jakob Lehmann geboren. Erichs Schwester Gustine wurde ein Jahr später am 04. Dezember
1905 geboren. Ihr Vater Jakob Lehmann, welcher am 11. Mai 1887 geboren wurde, verstarb am 17. Juli 1927. Ernst Erich übernahm dessen Handel mit Vieh, Textilien, Futtermitteln und weiteren wechselnden Waren
in der Kreuzstraße 6. Ab 1934 hörte Ernst mit dem Viehhandel auf. Das
Gewerbe wurde 1937 abgemeldet. Es wurde an den Schreiner Georg Best
verkauft. Ernst Erich heiratete Irma Oppenheimer, geboren im Jahre 1905.
Gustine Lehmann zog am 13. November 1935 nach Frankfurt am Main.
Später muss sie aber in die USA ausgewandert sein. Dort lebte sie unter
dem neuen Namen Justine Croner.
Ernst Erich verzog mit seiner Frau am 09. März 1937 nach Heidelberg an
den Marktplatz Nummer 7.
Nach dem Zweiten Weltkrieg klagten Ernst Erich und Gustine auf Entschädigung für den Verkauf des alten Gewerbes in der Kreuzstraße.
Berthold Lehmann, seine Frau Emma Lehmann und deren Mutter Karoline Marx
Berthold Lehmann war ein weiterer Sohn von David und Sara Lehmann.
Er wurde am 31. Mai 1889 in Weiterstadt geboren. Er wohnte zusammen
mit seiner Frau Emma Lehmann, geborene Marx, geboren am 24. April
1893 in Sprendlingen Kreis Offenbach, in der Darmstädter Straße 22.
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Berthold, Emma und deren Mutter Karoline Rosina Marx, geborene
Bendheim, geboren am 12. Januar 1868 in Sprendlingen, beabsichtigten
eine Auswanderung in die Vereinigten Staaten von Amerika. Das Geschäft „Manufakturwaren, Vieh- und Kartoffelhandlung“ von Berthold
Lehmann, das seit dem 05. Mai 1921 eingetragen war, wurde am 17. Juni
1938 abgemeldet.
„Auf Grund von Auswanderungsschwierigkeiten infolge von Zollhinterziehung“, erhängte sich seine Ehefrau Emma Lehmann am 23. Juli 1938
in der eigenen Wohnung. Berthold Lehmann und seine Schwiegermutter
hielten nach diesem Schock aber an ihrem Plan der Auswanderung weiter
fest. Das Gepäck der Familie wurde am 04. August 1938 auf das nach
New York fahrende Schiff „Hansa“ verladen. Ihr Grundstück in der
Darmstädter Straße mit der dort stehenden Hofreite wurde am 18. August
1938 verkauft. Die neue Adresse in New York war: 4520 Broadway193th
Street New York 46 NYC. Berthold Lehmann schrieb nach der Auswanderung noch persönliche Briefe an den damaligen Bürgermeister Adam
Danz. Er heiratete wohl in den USA noch einmal eine Frau, namens Jenny. Berthold Lehmann verstarb im Juli 1966.
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David Lehmann und seine Frau Sara Lehmann
David Lehmann wurde am 01. Juni 1853 in Weiterstadt geboren. Seine
Eltern waren Abraham und Fanny Lehmann. Er hatte vier Brüder, einer
davon war Max Lehmann. David heiratete Sara Stern, geboren am 24.
Februar 1860 in Erzhausen. Beide zogen am 29. Dezember nach Mainz
Bischofsheim in die Frankfurter Straße 9. Sie beabsichtigten, genau wie
Max und Settchen Stern, eine Auswanderung nach England. Bei ihnen
war sie allerdings erfolgreich. Sie lebten in Epsorn. David starb dort am
15. September 1941, seine Frau Sara am 10. April 1949.
Einen besonderen Dank an die Weiterstädter Stadtarchivarin Frau Maxi
Jennifer Braun, durch die ich viele Informationen aus dem Stadtarchiv erhalten habe.
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Quellen
Buchquellen (alle Bücher aus der Stadtbücherei Weiterstadt ausgeliehen)
Weiterstadt 1933 – 1945; Nationalsozialistischer Alltag einer südhessischen Gemeinde; Verlag Regionalkultur; Heidelberg; von Walter Hochreiter und Edgar Illert; erschienen 1989
Hintergrundwissen:
Sellemols; Geschichte und Geschichten aus Gräfenhausen, Schneppenhausen und Umgebung; herausgegeben vom Heimatverein Gräfenhausen-Schneppenhausen e.V.; 2003
Chronik der Gemeinde Weiterstadt; und ihrer Ortsteile Braunshardt, Gräfenhausen, Riedbahn,
Schneppenhausen; von Dr. Günther Hoch; herausgegeben 1988 vom Gemeindevorstand Weiterstadt
Akten aus dem Stadtarchiv Weiterstadt:
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A.01 Nr.706 Sachakte allgemeine Angelegenheiten der Juden, Band 1: Anordnungen über
Vermögen und Haushalt, Statistiken Auswanderungen, 1938
A.01 Nr.707 Sachakte allgemeine Angelegenheiten der Juden, Band 2: Schriftverkehr und
Verfügungen, Einzelfälle, 1938-1941
A.01 Nr.722 Sachakte Anordnungen und Verfügungen zur Auswanderung, 1935-1937
A.01 Nr.6557 Sachakte Entschädigung von Opfern des Nationalsozialismus, 1945-1961
Standesamt, Sterberegister 1876 - 1938
Standesamt, Geburtenregister 1876 - 1901
Standesamt, Heiratsregister 1876 bis 1931
A.01 Nr.6407 Sammelakten zum Heiratsregister, Jahrgang 1903-1904
Familienbuch Weiterstadt/Braunshardt; von Klaus Dittmann
Die Sprendlinger Juden; aus der Hochschulbibliothek Darmstadt; verfasst von Arno Baumbusch; Heinrich Henning, Fred Neubecker, Rolf Nieß, Heinrich Runkel, Friedrich Spitz,
Sprendlingen; 1983;
Internetquellen (zuletzt aufgerufen am 27.10.2012)
Gedenkbuch:
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de?id=910423&submit=1&page=1
&maxview=50&offset=0
Gedenkbuch für die Karlsruher Juden:
http://my.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&name=2390&suche=L
Yadvashem:
http://db.yadvashem.org/names/search.html?language=en
Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Lehmann
Seite | 12
ssdmf.info Sozialversicherungsnummer und Todesdatum
http://ssdmf.info/by_birthdate/18890531.html
Informationen von Lilienthal, Georg
[email protected]
The Extendend family tree von Baruch Krotman
http://www.krotman.co.il/pgv/individual.php?pid=I7565&ged=GED-ExtendedDec%2006%20-%20UTF.ged&tab=0%20
Bildquellen
1.Davidstern:
http://www.kidsweb.de/religionen_spezial/judentum/david_stern.gif
2. KZ Auschwitz
http://roteremscherbote.files.wordpress.com/2010/01/bundesarchiv_bild_17504413_kz_auschwitz_einfahrt1.jpg
2.Bild von Felix Lehmann:
https://ia600502.us.archive.org/8/items/FredBirdsRhythmicans-0107/FredBird_thumb.jpg?cnt=0
3.Bid von Wolf Lehmann
http://my.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=15&name=2390
4. Haus von Berthold Lehmann
Weiterstadt 1933 – 1945; Nationalsozialistischer Alltag einer südhessischen Gemeinde; Verlag Regionalkultur; Heidelberg; von Walter Hochreiter und Edgar Illert; erschienen 1989 Seite 67
5. Bild von Bernhard und Berthold Marx mit ihrer Mutter Karoline an deren 90. Geburtstag; Günter
Martin Marx und Manfred Werner Marx
Die Sprendlinger Juden; aus der Hochschulbibliothek Darmstadt; verfasst von Arno Baumbusch;
Heinrich Henning, Fred Neubecker, Rolf Nieß, Heinrich Runkel, Friedrich Spitz, Sprendlingen; 1983;
Seite 33
Seite | 13